Hallo Werner,
Ich wollte dies durch „“ ausdrücken, ist mir wohl nicht
gelungen.
da lag der Fehler wohl bei mir, sorry.
Im Übrigen ist die von dir Dargestellte Vorstellung der
Nichtwiedergeburt wohl nur eine mögliche,
Richtig - es ist die Auffassung der Vijnaptimatra- oder Yogacara-Schule, einer der ‚buddhologischen‘ Hauptströmungen des Mahayana-Buddhismus.
wenn auch vielleicht
die reinste.
Nicht notwendig. Die Position der mahayanischen Madhyamaka-Schule ist da eher noch radikaler, wenn auch sehr viel schwieriger in Kürze einigermaßen nachvollziehbar darzustellen. Vielleicht etwas einfacher nachvollziehbar hingegen die Position des theravadischen Abhidhamma. Diese Argumentation wirkt freilich auf Europäer häufig eigenartig ‚altertümlich‘ oder ‚scholastisch‘.
Allen diesen Schulen ist freilich eines gemeinsam - sie beziehen sich alle auf das buddhistische Modell [wechselseitig] bedingten Entstehens, pratityasamutpada.
Wie das Christentum kennt der Buddhismus ja auch viele
Denkschulen und eine mindestens so große Spannung zwischen
„Hochtheologie“ (auch hier trifft der Begriff nicht wirklich
zu) und Volksglauben.
Dies ist völlig richtig. Reinkarnation gehört in den Ländern Asiens mit langer buddhistischer Tradition zu den volkstümlichen Vorstellungen; der Glaube daran ist dort etwas weiter verbreitet als bei uns im Westen. Wobei gem. der statistischen Untersuchung des European Values Survey von 1999/2000 immerhin 19% der Bundesbürger (alte Bundesländer) an Reinkarnation glauben, während es bei den nüchternen Schweizern (allerdings nach einer Untersuchung von 1990-1993) gar 36% sind … Das zeigt mE, dass die Korrelation zwischen Religion und Reinkarnationsglaube nicht überbewertet werden sollte.
In Thailand ist es m. W. üblich 42 Tage lang für das „XXXX“
eines Verstorbenen zu beten damit es sich gut von der alten
Existenz lösen kann und eine gute „Reinkarnation“ schafft.
In den Mahayana-Ländern sind es idR 49 Tage …
Nach dem was du ausgeführt hast, wäre dies absurdes tun.
Etwa so absurd wie die Bitte um Fürsprache der Muttergottes. Nein, im Ernst - ich denke nicht, dass es im Bereich von Glaubensvorstellungen opportun ist, über deren Absurdität oder Nicht-Absurdität zu räsonnieren.
Auch der Lamaismus muss hier wohl im Detail andere Lösungen
gefunden haben, immerhin wird z. B. der Dalai Lama ja als 13.
(oder 14.?) Reinkarnation verehrt und der Nachfolger wird am
Vorhandensein kennzeichnender individueller Vorlieben und
Charaktereigenschaften erkannt.
Das ist ebenfalls ein populäres Missverständnis, das im Westen wohl kaum noch auszutilgen ist. Sog. Tulkus (wie z.B. der Dalai Lama) sind keine Reinkarnationen ihres Amtsvorgängers, sondern (wie diese)Erscheinungsformen eines bestimmten transzendenten Wesens - im Falle des Dalai Lama ist dies der Bodhisattva Avalokitesvara. Grundlage ist hier die mahayanische sog. trikaya-(Dreikörper-)Lehre, die der theravadische Buddhismus nicht kennt. Auch hier möchte ich auf einen (Teil-)Thread im Esoterikforum verweisen, wo Marion und ich uns ein wenig über das Thema gezofft haben: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Kurz zusammengefasst (und da waren Marion und ich uns durchaus einig) - es geht da um Doketismus, nicht um Reinkarnation.
Freundliche Grüße,
Ralf