Hallo!
Auf dem Deutschbrett schrieb Gandalf von
„Wiemele (Johannisbeeren)“.
Frage zur Etymologie: Ist die hdt. Form dazu „Weinbeer(che)n“?
Überhaupt würde mich mal interessieren, wie in den einzeln Dialekten die folgenden Beeren benannt sind:
Johannesbeeren:
Stachelbeeren:
Brombeeren:
Himbeeren:
Preiselbeeren:
Wenn die diversen native speakers sich für die Beantwortung meines Spleens ein paar Minuten Zeit nehmen könnten - besten Dank!
Hannes
Stachelbeeren = Agrasel ( mit A-Laut zwischen A und O, fast wie Ogrosel gesprochen), Ursprung mir unbekannt. Übrigens auch ein Spottausdruck für ein wenig attraktives Mädchen, vielleicht als Parallele zu den sauer-herben unreifen Stachelbeeren.
Die anderen Früchte heißen auch im Dialekt wie in der Schriftsprache.
Erdbeeren = Breschdling.
Damit ist aber nur die Erdbeere gemeint, die im Garten kultiviert ist. Die kleinen, wilden Walderdbeeren nennt auch der Schwabe Erdbeeren.
Hier in Österreich (zumindest im östlichen Teil), aber vielleicht auch sogar in Bayern, bezeichnet man (gezüchtete) Erdbeeren auch schon mal als Ananas. Die wilden Erdbeeren heißen aber trotzdem Erdbeeren oder eben auch Walderdbeeren.
Hallo Hannes,
aus dem Chiemgau kann ich anfüllen:
Himbeeren : Mijbern
Heidelbeeren: Daubbern.
wie die Beiden gesprochen werden, kann ich leider nicht schreiben.
Gruß
Nastaly
mein „Früchtelexikon“ stimmt evtl. nur für mein Heimatdorf Saarhölzbach (nördlich von Merzig), da es in dieser Gegend auch ganz lokale Bezeichnungen für viele Dinge gibt.
Johannesbeeren:
Gehannstreiwscher (Johannisträubchen)
Stachelbeeren:
Grëischeln (groseilles)
Falls es Dich interessiert: im Frz. werden Johannisbeeren als groseilles bezeichnet. Die Stachelbeeren heißen groseilles à maquereau (Makrelen-Groseilles) - angeblich, weil in traditionellen Rezepten aus diesen Beeren eine Soße zu Makrelen zubereitet wurde
Brombeeren:
Schwo[a]zbannen
Himbeeren:
Empern, Emperten
Preiselbeeren:
Das weiß ich nicht; ich glaube, die gab’s in unseren Wäldern auch nicht. Aber dafür kenne ich noch
Heidelbeeren:
Wehlen; Wëihlen
vermutlich lässt sich die wienerische Bezeichnung für die Stachelbeere auf das Französische groseille zurückführen; siehe dazu auch meinen Beitrag weiter oben.
Etwas genauer, was du andeutetest: Ananas sind eigentlich eine besondere, gezüchtete Erdbeersorte, die meist im supermarkt gekauft wird. Bei mir im obersten, westlichsten Waldviertel sind Erdbeeren, die im Garten wachsen, immer noch Erdbeeren und nur Ananaserdbeeren eben Ananas. (Ob die Gegend von Gmünd jetzt noch zu Ostösterreich gehört oder nimmer is a bissi schwieriger zu beurteilen).
Johannisbeeren sind übrigens in Österreich Ribiseln.
Meine uralte Nachbarin hatte ein eigenes Waldviertler Wort für Brombeeren, dass selbst ich (ausgewanderte Wienerin) nicht kannte. Ich hab’s nur leider vergessen.
Nein, da verwechsle ich nix
in großen Teilen zumindest im alpinen Österreich werden wir in 6-8 Wochen wieder „in die Schwarzbeern gehn“ = Schwarzbeeren pflücken, riffeln… auf geeigneten Waldlichtungen etc…
auch auf Bauernmärkten findest du eher Schwarzbeermarmelade als Heidelbeeren.
Hallo, M@x,
bei der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) gibts noch eine Verwandte:
die Moosbeere (Vaccinium oxycoccus)
Wir Bayern sagen dazu Moosbirl.
Gruß
Nastaly
Außerdem mag das auch damit zusammenhängen, daß bei uns
Brombeeren (außer in speziellen Kulturen) nicht in diese
Bedeutung haben wie Heidelbeeren.
das dürfte regional unterschiedlich sein - allhier in Badisch Patagonien kann man sich den allüberall wuchernden Brombeerranken kaum erwehren, während es weit und breit keine einzige Heidelbeere gibt.
Beste Grüße aus dem hochsommerlich warmen Südbaden