Wiener Schimpfwörter gesucht!

Servus miteinander!

Es gibt ein Wiener Lied, in dem 2 Leute sich gegenseitig beschimpfen - mit einer Riesenauswahl an „fantasievollsten“ Ausdrücken.
Ich hab’s früher manchmal im Radio gehört und war jedesmal begeistert. Durch Gedichte von H.C.Artmann wurde ich jetzt wieder daran erinnert.
Leider kann ich gar keine näheren Angaben dazu machen, aber w-w-w-ler haben öfter schon etwas zustande gebracht, das unmöglich schien.
Vielleicht kann mir jemand einen Link/Tipp dazu geben?

An besten Dånk våraus und schene Griaß aus’n Pinzga!
Leni

Hallo Helene!
So ähnlich wie:
g´schupfter Ferdl?

Vorerst mal ein kurzer Gruß aus Linz
s´Zwergerl

Servus Zwergerl!

So ähnlich wie:
g´schupfter Ferdl?

Die Qualtinger Sachen kenne ich.

Bei dem von mir gesuchten Liadl gehts „richtig zur Sache“, also einiges an Derbheiten ist da schon dabei, aber eben sehr fantasievolle…

Danke fürs Bemühen!
Grüße ~ Helene

hallo leni!
ich kenne dieses lied von roland neuwirth, wenn ich die cd finde
schreibe ich nocheinmal.
grüße karl

Hallo!

Ist wohl nicht das richtige Lied, an das ich jetzt denke, aber ich frag trotzdem mal nach:

War´s vielleicht was mit:
… du marinierter Kas,
du steß mit kam Fiaker zsam und reit auf einer Gas.

Gruß aus´m 10.

g.g.

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Servus Leni,
wenn Du es wissenschaftlich angehen willst:
Es gibt von Dr. Günther Jontes das „Österreichische Schimpfwörterbuch“
da kann man immer wieder was lernen! *gggg*
Liebe Grüße, Oide *g*#
Birgit

Servus „g.g“!

Ist wohl nicht das richtige Lied, an das ich jetzt denke, aber
ich frag trotzdem mal nach:

Das ist es eher nicht, denn in dem Lied, das ich meine, folgen die Schimpfwörter größtenteils ohne Zwischentexte, wohl aber im Reim,aufeinander, 100%ig sicher bin ich mir aber nicht. Es ist einfach schon zu lange her.

War´s vielleicht was mit:
… du marinierter Kas,
du steß mit kam Fiaker zsam und reit auf einer Gas.

Von wem ist das?

Danke für dein Bemühen!

Gruß aus´m 10.

(= Favoriten…?, die Wiege des Weanarischen?)

Gruß ~ Leni

Danke für den Buchtipp!
Griaß di, Birgit!

wenn Du es wissenschaftlich angehen willst:

Wäre vielleicht eh ganz interessant - „…die Psychologie des Schimpfwortes, bzw. seines Erfinders…“

da kann man immer wieder was lernen!

Dånn derfat ma’s hålt nit z’vü praktiziern!

Pfiat di!
Leni

in bayern gab#s die ratschkathl = ida schumacher, s. http://www.muenchen.de/grossmarkt/vima/brunnen/idasc…

Am Eierstandl

Lassen wir aber jetzt die Ratschkathl selbst zu Wort kommen und hören ihr zu, was sie bei einem Marktbesuch erlebt hat:

„Ja heit is scho guat oganga, gäi. Am Viktualienmarkt war i, do war’s scho zünfti. Ja stelln ‚S Eahna vor, gäi, kumm i do vom Gmiasmarkt, und wia i do nübageh, dawei kommt mir eine Stimme entgegen: ‚Gnädige Frau, geht vielleicht noch was ab?‘ - Sie, i werd Eahna wos song, mir is da Schnaufara ausganga. Sog i: ‚Stimmt des, Sie, das Ei 26 Pfenning? Ihr seids ja unter d’Raubritter ganga! Vorige Woch hams 21 Pfenning kost.‘
Sogt die protzad Handlarin zu mir:
‚Des stimmt scho, brauchans Eahna nix denga. Und wenn S’ ‚s nächstmoi net gscheit sehng, na nehman S‘ ein Lorgnett mit. Es stimmt scho, und wenn ‚S a bißl a Hirn hättn, na miaßtns wissen, daß bei dera Köitn d‘ Henna net legn.’ Sog i: ‚Ja freili, es habts aba raffinierte Henna beinand. Mit 21 Pfenning, do is eahna z’ koit, und mit 26, do leint eahna da Hintan wieda auf.’ ‚Ja freili’, hots gsogt, ‚na derfas Eahna schleicha, Sie Bixlmadam sie windige, weil wegn dem einen Ei, wos Sie mir vielleicht obkaffa, do werd i aa net reicha.’ ‚Wos’, hob i gsogt, ‚ein Ei? - Gor koans! Weil i möcht ja Oar und koane Schussa, und jetz bleib i extra steh, weil i sehng möcht, ob si net do oane findt, so a bläde Gans, die wo des Glump kafft.’
In dem Moment is hinta die Eiakistn a Mordslacklmannsbuid aufgstandn. Sie, der hot mi vielleicht oghaucht: ‚Du werst jetz glei vaschwundn sei, du gschlampats Christkindl, do paß auf! Bei dir brauch i bloß oamoi niasn, na flaggst scho drüm auf da andan Straßnsteitn!’ ‚Ja’, sog i, ‚das is ja weiters keine Kunst mit dem Löschhorn, wosd du in deina Lädschn host, do brauchst bloß einmal niasn, na host scho den schönstn Zimmabrand glöscht!’ Aba, glam Sie, auf das war ich nicht gfaßt, daß der rausglangt und taat mi beim Krong packa.
Die Rettung is komma, weil hinter mir schon ein ganza Volksauflauf war, gäi, do is eine Stimme rausgruafa kumma, und die hot gschrian: ‚Du, paß auf, du tuast jetz augenblicklich deine Griffe weg von dem Weibal do, sonst heb i di raus aus deim persern Klüfterl, du armseliga Eiertandla!’ ‚Ja’, schreit da Handla, ‚den kenn i doch, freili, des is ja da Alisi, da Schenkkellna von da Lilienstraß, geh weida’, hot er gsogt, ‚kümma di liaba um dei sauers Bier und führ den schialichn Bochratzn spaziern, wosd an deim Arm drohänga host.’
Sie, der Schenkkellna hot eine Ruhe ghabt. Sogt er: ‚Kathi, hostas ghört, der hat dich beleidigt, hoit ma mei Joppn, weil den werd i mir jetz rauskitzln do hintn. Und du, gwampata Dultstampf’, hot er gsogt zu der Handlerin, ‚schaugst deinem Geliebten noch einmal ins Antlitz, weilsdn danach wahrscheinlich nicht mehr kennst.’
Mi hots direkt gforn, aba glams, des war wieder ein Zufoi, weil in dem Moment hot a Frau gschrian: ‚D’ Schutzleit kemma! D’ Schutzleit!’ Ob sas glam oda net, do sans ausananda, d’ Leit, da Eierhandla is hinta die Kistn vaschwundn, da Alisi hot sei Dulcinea packt und is obghaut, und i bin allein dogstandn vor dera, gäi. Glaums, in meina Valegnheit hob ich net gwußt, wos i doa soi, in meina Verzwei… hob i dem frechn Frauenzimma buchstäblich zwoa Eia obkafft.
Und wie na d’ Schutzleit herkemma san, nacha schreit mir die scheinheilige Mistamsl no noch: ‚Auf Wiedersehn, gnädige Frau, beehrn S’ mich fei recht bald wieda!’.“

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