Tach!
Der Omega hat sich m.W. in zwei Generationen ganz ordentlich
verkauft.
Er war das letzte Mittelklassemodell eines Volumenherstellers
mit Heckantrieb. Als Geschäftsauto war er beliebt. Die Motoren
waren, zumindest bei den letzten Modellen, sehr attraktiv. ich
fuhr vor 13 Jahren selbst mal einen. Gezwungenermassen wegen
der Car-Policy der Firma, das gebe ich zu. Das Auto ist mir
aber über die Zeit dann doch ans Herz gewachsen. 200.000 Km
Vollgas, 3 L V6, genaug Dampf, null Ärger.
Na ja, das lag wahrscheinlich eher an den niedrigeren Kosten
gegenüber Mercedes & Co. Für Geschäftskunden soll man damals
besonders gute Leasingkonditionen geboten haben weil man die
Omegas sonst nicht los gebracht hätte.
Das mag sein.
Jedenfalls war das Auto ein gutes Langstreckengefährt. Wie übrigens auch der damalige Vectra (B-Modell glaube ich), der immer sehr abschätzig bewertet wird.
Man hatte mit diesen Kisten halt kein (wichtiges erfolgreich-dynamisches) Image, aber günstige, bequeme, schnelle Langstreckenautos, die noch nicht einmal in Prag gestohlen wurden. Ist doch auch was… 
Meine Omega A hatte auch erst rund 200.000 km drauf (was man
nur nicht so genau wußte weil mir gleich am Anfang der
Kilometerzähler kaputt gegangen ist). Also das Auto war
jedenfalls eine Gurke, aber er war auch von 1990 und ich hab
ihn bis vor rund 2 Jahren gefahren. Evtl. hab ich ihn auch
selbst mit untertourigen Fahren, überhitzten Motor (es stellte
sich später heraus dass der Ventilator nicht gut gearbeitet
hat), schweren Autotransportanhängern… kaputt gemacht. Na
gut, immerhin hat er nie eine Werkstatt gebraucht, es war zwar
dauernd etwas kaputt aber ich konnte es mit Hilfe des Internet
immer selbst machen, also teuer wurde es zumindest nie, auch
weil man die meisten Teile für 1 Euro bei ebay bekommen hat.
Auch den Ventil- oder Lagerschaden am Ende hätte man
wahrscheinlich ohne zu großen Aufwand beheben können, aber
dafür hat mich das Auto schon zu oft geärgert…
Das war wohl eine ziemlich alte Gurke.
Im Jahr 2010 war aber auch ein 1990er Mercedes, der so mies gepflegt wurde wie es bei den meisten Alt-Opels der Fall ist, kein zuverlässiger Langläufer mehr.
Der Scorpio wurde immer als Flop bezeichnet, allerdings sieht
man die Dinger nach wie vor in halb Europa an jeder zweiten
Ecke stehen. Als Kombi in Serie 2 bei Platzangebot und
Sitzcomfort in der Preisklasse unschlagbar.
Was ich vom Scorpio 1 weiß ist dass der Antrieb nach erst
230.000 kaputt war. Ein Antriebsteil des Allradantriebs ist
einfach weg gefallen… Wenn ich höre dass einige Mercedes
eine Million und mehr km halten zeigt das nicht gerade
Qualität. Aber gut, das Ding war auch schon über 20 Jahre alt,
evtl. sind die Scorpios die nur Heckantrieb haben auch
haltbarer.
Die Mär mit der 1 Mio. Km auf einem Benz galt früher mal für top-gepflegte und regelmäßig entrostete Ersthand 180er und W123er.
Ich fahre seit 20 Jahren immer wieder mal Mercedes und habe keinem einzigen davon auch nur 500.000 Km bei vertretbaren Erhaltungskosten zugetraut.
Macht auch nichts, mir reichen 200.000 Km vollkommen. Länger fahre ich meine privaten Autos sowieso nicht.
Der Vorteil bei den „vernünftigen“ Mercedes-Modellen ist, dass man sie nach ein paar Jahren sehr günstig gebraucht kaufen kann.
Habe gerade erst wieder ein Cabrio gesucht und bin bei einem Mercedes CLK gelandet, da es außer diesem Modell überhaupt keinen Anbieter für 4-sitzige Cabrios mit großer Maschine mehr gibt. Die Audi S- und BMW M-Modelle lasse ich mal beiseite, das sind Krawallbesen, mit denen ich nichts anfangen kann. Ebenso musste leider der Saab Aero ausfallen, da mir die Teileversorgung zu unscher ist.
Der Audi A5 mit V6 war noch ganz nett (an dieser Stelle noch mal danke an exc, äh, C-Punkt, für den Erfahrungsbericht), aber letztendlich für mich optisch zu agressiv und unten herum motormässig zu schwach.
Miese Erfahrungen habe ich übrigens v.a. mit Mercedes aus den Baujahren 1998 - 2004 gemacht. Die älteren, konkret S124 V6 und W140 V8, liefen top. Ebenso die neueren.
Was denkst Du was passiert, wenn die Hersteller ihre
Designstudien in den großen Automobilzeitschriften, auf Messen
und bei Umfragen vorstellen?
Es werden halt v.a. potentielle Neuwagenkäufer gefragt.
Klar werden die potentiellen Kunden gefragt. Ich denke auch
dass die meisten das moderne Design gut finden, aber ich denke
auch dass ich nicht der einzige bin der das Design moderner
Autos weniger toll findet und gerne mehr Auswahl hätte.
Ich verstehe diesen kritikpunkt immer noch nicht.
Die Auswahl an neuen und gebrauchten Autos aller Preisklassen ist in Deutschland derart gewaltig, dass eigentlich jeder Topf seinen Deckel, äh, sein Auto, finden müsste.
Wenn Dir die neuen Kisten zu hässlich sind, kaufe Dir für einen Spottpreis einen Alfa 166 3 L V6 und lasse ihn durchreparieren. Du hast dann für 6-8 TEur eine wunderschöne Limousine, die kaum Ärger machen wird
Ist Dir Platz wichtig, kaufe Dir einen Mercedes E der Serie S211 Facelift. Die Motorenauswahl ist gewaltig, die Autos im Unterhalt günstiger als ein Golf und die Qualität o.k.
Ist Dir der Benz zu spiessig, gibt es bei BMW stapelweise Kombis, die gut aussehen und lange laufen. Ein E39 520i z.B. ist kultiviert, relativ sparsam, schnell genug für die meisten und auch heute noch chick, wie ich finde. So ein Auto kostet keine 4.000 Eur aus 1. Hand.
Das passiert doch insbes. bei VW.
Skoda, Audi, Volkswagen und Seat sind technisch weitgehend
gleich. Verschiedene Designrichtungen werden zu verschiedenen
Preisen mit gleicher Technik angeboten.
Was allerdings kauft der Kunde am meisten? Den teureren VW
(mit ausgestellten Kotflügeln), anstatt den günstigeren Skoda
(mit geraden Flanken).
Das wundert mich auch immer. Eben frei nach dem Motto: „Das
hat Opa auch schon gefahren“.
Klar unterscheiden sich auch neue Autos, aber nicht so sehr
wie die Autos aus früheren Zeiten.
Was das Design betrifft, so sehe ich bei den Herstellern der einigermassen vernünftigen Autos jeweils eigene Designlinien.
Allerdings erkennt man die einzelnen Modelle kaum noch. A4 und A6 oder 3er und 5er sehen weitgehend gleich aus.
Das finde ich dann doch ziemlich langweilig.
Gerade hier will der Kunde doch immer sparsamere Autos haben.
Es zählt nur der Spritpreis. Ein Golf darf dann schon 30.000
Eur kosten, auch wenn der Mehrpreis zu einem Hyundai I30 in
einem Autoleben nicht durch die 1,3 L weniger Verbrauch
eingespart werden kann.
Der Kunde will am Stammtisch sagen können „ich fahre einen XXX
mit 3,X l Verbrauch“.
Aber scheinbar gelingt das den Autoherstellern kaum. Ein neuer
7er BMW (mit dem kleinsten Benzinmotor mit 6 Zylindern und 3 L
Hubraum) verbraucht genau so viel wie ein 18 jähriger 7er BMW
mit 6 Zylindern und 2,8 L Hubraum. Das Gewicht ist fast
gleich. Der neuere BMW ist nur etwas schneller. Wenn das alles
ist was BMW an Fortschritt gemacht hat…
Das fällt mir auch auf. Allerdings gibt es gewaltige Fortschritte bei den Dieseln.
Mit einem Passat TDI kann man auf 5L fahren, ohne ein Verkehrshindernis zu sein. Das war vor 20 Jahren nicht drin. Ein damaliger Passat brauchte zwar auch nur 6-7 L, war aber eine elendige Wanderdüne.
Mein Mercedes CLK 500 läuft, hier bin ich wieder bei Dir, genauso auf 10 - 14 L wie mein seliger 1991er S500. Der alte S wog m.W. sogar noch 100 - 200 Kg mehr.
Kauft man den CLK aber mit 220 CDI Motor, hat man ein irre sparsames 4-sitziges Cabrio, wie es das vor 20 Jahren schlicht gar nicht angeboten worden ist. Der einfachste C124 Cabrio mit 200er Maschine brauchte schon 10-12 L.
Es gibt also durchaus Fortschritt. Auch im Hinblick auf die Serviceintervalle. 30.000 Km sind bei neuen Autos heute Usus.
Im Übrigen stelle ich im Bekanntenkreis fest, dass genau
diejenigen, die über jede neue Modellgeneration nur abfällige
Äußerungen in Bezug auf das Design übrig haben, nur gebrauchte
Autos fahren und seit 25 Jahren alle 5 Jahre beim Neukaf eines
Gebrauchtautos sagen, früher sei das Design besser gewesen.
So einer bin ich auch, aber z.B. ein w111 oder w108 ist eben
zu unsicher, hat zu wenig Komfort, macht zu viel Arbeit…
Deshalb versuche ich einen Kompromiss aus rationellen und
emotionalen Gesichtspunkten zu machen.
Da bist Du dann ja bei einem W140 S 280…
Offenbar brauchen manche Leute eben länger als andere, um die
jeweils neuen Designlinien ihrer Stammmarke gut zu finden.
Ich mag Autos aus den 60ern lieber als (halbwegs) moderne
Autos aus den 90ern aber die Vernunft siegt bei solchen
Abwägungen eben.
Die Autos aus den 60ern waren wohl zu 90% Schrott. Die hübscheren haben mit gewaltigem Aufwand überlebt, die meisten waren schon in den 70ern verfault.
Bis ich meinen 1979er Spider, der ja technisch auf Modellen aus den 60ern basierte, wirklich alltagstaglich hatte, mussten zahlreiche Konstruktionsfehler beseitigt und verschleissfreudige Technik durch Neueres ersetzt werden.
Dann allerdings war das viele Jahre ein super zuverlässiges und saucooles Auto.
Letztendlich geht es heute beim Auto um Marketing in Richtung
Spritspar-Innovation, Image und Werterhalt.
Das Design wird halt mit gekauft und muss „neu“ aussehen.
Zumindest im Brot-und-Butter-Segment bis 80.000 Eur.
Das ist auch eine gute Erklärung für die Einheitsformen
moderner Autos, so wie ein Auto früher nach Plastik stinken
sollte damit man auch sofort erkennt dass es ein Neuwagen ist
müssen neue Autos jetzt wie ein Raumschiff aussehen damit die
Nachbarn nicht meinen jemand hätte sich ein altes Auto
gekauft. Autos wie den Lada Nova, den es bis vor kurzem noch
als Neuwagen gab, hat wahrscheinlich u.a. deshalb niemand mehr
gekauft.
Vielleicht auch wegen der katastrophalen Technik, die derjenigen von VW aus den 70ern recht ähnlich war…
Bzgl. der Ausgangsthematik meine ich, kann heute jeder einen Neuwagen finden, der ihm einigermassen gefällt und der zuverlässig läuft. Das halte ich allein schon für einen riesigen Innovationssprung im Vergleich zu den Angeboten von vor 30 Jahren. Ein neuer Kleinwagen läuft heute 10 Jahre und mehr. Davon konnte man, bei gleichem Pflegeaufwand, in den 80ern nur träumen.
Somit ist das heute alles gar nicht so schlecht, wenn man mal von diesen hubraumverkrüppelten Downsizing-Motoren absieht. Ich hoffe, ich kann es noch viele Jahre vermeiden, so etwas zumindest privat fahren zu müssen.
Gruß,
M.