Wieso ist Gott ausgerechnet als Mann Mensch geworden?

Servus,

für das Alte Testament empfiehlt sich die Verdeutschung von Buber/Rosenzweig.

Es gibt aber so oder so keine Übersetzung, in der die Geschichte mit der Rippe aus Genesis 2 anders stünde. Dass das keineswegs ein Widerspruch zu Genesis 1, 27 ist, siehst Du sofort, wenn Du die beiden Kapitel am Stück liest.

Schöne Grüße

MM

Nein, ich sehe darin auch gar nicht zwingend einen Widerspruch. Das mit der Rippe kann ja durchaus in Genesis 1 zusammengefasst und kurz ausgedrückt worden sein. Aber dennoch steht da für mich, dass Gott Menschen als Mann und Frau nach seinem Bilde schuf. - Obwohl, von diesem Satz kenne ich nur deutsche Übersetzungen.

Gut, ich guck mal bei Buber/Rosenzweig nach.

Da das gleiche:
„Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuff er ihn, männlich, weiblich schuf er sie.“

In der Tat. Nicht nur für Dich - die Bibel ist für alle da.

Ein Abbild ist seiner Natur nach ähnlich dem Abgebildeten, nicht gleich. Wie das mit Eva funktionierte, ist im folgenden Kapitel 2 erläutert, in dem auch sonst noch ein paar Einzelheiten zur Schöpfung stehen.

Schöne Grüße

MM

Empfiehlt sich bestenfalls, wenn jemand eine interessante Textvariante im Vergleich lesen möchte. Eine extrem „freie“ Übersetzung. Zum Studium einzelner Passagen - z.B. im Vergleich mit dem Codex Leningradensis, dem einzigen vorhandenen kompetenten Ausgangsmaterial als Zeugnis für die Masora - nicht zu gebrauchen.

So ist es. Obwohl die Rippchenfrage - also ob da mit צלע (zēlā) überhaupt „Rippe“ gemeint ist, bis heute zu Recht (in Judaistik und Mythologie) strittig ist. Siehe dazu → im hiesigen Brett (Jan. 2005)

Die beiden Schöpfungsmythen stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Sie sind im Abstand von ca 100-200 Jahren verschriftlicht worden und frühestens im 5.Jhdt. v. Chr. zu 1 Text kompiliert worden. Ebenso wie die Noah-Geschichte. Stellenweise Inkohärenzen wurden dabei stehengelassen. Die Gründe dafür sind durchaus bekannt.
Gruß
Metapher

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Mir nicht :anguished:

Um es etwas grob zu umreißen:
Es gab im alten Doppelreich politische und theologische Kontroversen zwischen der mosaischen Priesterschaft im Nordreich Israel (religiöses Zentrum: Sichem und Silo) und der aaronitischen Priesterschaft im Südreich Juda (religiöses Zentrum: Jerusalem und Hebron). Als das Nordreich von den Assyrern zerschlagen wurde, wanderte die Priesterschaft (die „Elohisten“) aus Silo teils nach Ägypten aus und teils nach Jerusalem, wo sie in der Folgezeit mit der dortigen Priesterschaft (die „Jahwisten“) koexistierte und kooperierte. Dort wurden deren jeweilige Schriften in mehreren Etappen (teils noch vor der babylonischen Besetzung, teils nach dem „Exil“) zusammengeschrieben: Die Tora. Dabei wurden beide Schriftsammlungen offenbar fragmentiert, aber dennoch blieben weitgehend die unterschiedlichen Varianten der Erzählungen und der Formulierungen (z.b. der Gottesname „Elohim“ vs. "Jahwe) erhalten. Auch zahlreiche wechselseitige Polemiken. Man respektierte aber einander und es sollte nichts verlorengehen. Oberstes gemeinsames Ziel der Redaktionen war jetzt die Etablierung eines exklusiven Monotheismus

Das ist aber zugleich der Grund, weshalb man die Texte heute weitgehend passagenweise differenzieren kann. Es kamen allerdings außer den beiden Traditionen noch mehrere weitere Redaktorengruppen dazu: z.B. das 5. Buch Mose (Deuteronomium/Devarim und das Buch Josua) und die anderen Geschichtsbücher (Könige usw.). Und die Propheten-Bücher sowieso. Andere Texte (Hiob usw.) entstanden erst nach dem Exil.

Gruß
Metapher

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Danke! :+1:

Und dann umpedink noch das 2. Buch Mose aka Exodus bei Johannes. Das bringt’s, das geht voll in die Rübe!

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Weil e4r schwul ist, das wird Klar, wenn man sich mal die Besetzung des Himmels anschaut, Petrus Michael Rafael, Gabirel, Uriel,

Servus,

nach welchen Kriterien hast Du diese „Besetzung“ ausgedacht?

Und warum ist dort weder der Prophet Elias noch die Muttergottes Maria von Nazareth zu finden? Für die Himmelfahrt letzterer ist die Aktenlage zwar eher dünn, aber für einen rk Feiertag hat es ihr dann doch gereicht.

Schöne Grüße

MM

Ach das ist nur das Reinigungspersonal, außerdem steht auch klar geschrieben Liebe deinen nächsten und nicht liebe deine Nächste. Hinzu kommt noch, dass der Sohn Gottes von einer Leihmutter aufgezogen wurde, ohne Körperkontakt sondern per künstliche Befruchtung. Welcher Mann würde da Auf Sex verzichten wenn er nicht Homosexuelle wäre?

Servus,

auf welches Original beziehst Du dich mit

?

Den bekannten griechischen Text oder irgendwas Rückerschlossenes auf Aramäisch? Und wie lautet das Original wörtlich, auf das Du dich beziehst?

Schöne Grüße

MM

Orginal? wie wurde die Bibel im Laufe der zeit gefälscht?

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Gott hat ja schon anläßlich der Schöpfung Adams („in Gleichheit“) eine männliche Form angenommen. Für dessen Frau hat er dann die Rippe verwendet - ER als Mann hätte keine Frau in Gleichheit formen können. Also: Rippe.

Und auf welcher Seite fehlte Adam fortan eine Rippe?
Und beeinträchtigte das nicht die Funktion der inneren Organe?
Und hatten Kain und Abel soviele Rippen wie Adam vor oder nach dem göttlichen chirurgischen Eingriff?
Fragen über Fragen!

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Du weißt ja, dass symmetrisch auf beiden Seiten der jeweils untersten Rippe etwas fehlt.

Wenn ich im Fantasy-Genre aktiv wäre, wäre das jetzt der Anfang zu der Geschichte „The missing rib“, die von dem Wesen handelt, das aus der anderen Rippe gemacht worden ist…

Schöne Grüße

MM

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Hi,

bevor man in einen drei Jahre alten Thread hineingreift, empfiehlt es sich vorher zu lesen, was alles bereits geschrieben wurde, Von „Rippe“ ist im hebräischen Text überhaupt nicht die Rede, auch nicht in ersten griechischen (LXX) und lateinischen (Vulgata, Hieronymus) Übersetzungen. Wie es zu er späteren Missdeutung „Rippe“ kam, ist derweil noch ungeklärt.

Wie schon erwähnt: Genaueres zur "Legende von Adams Rippe) siehe → hier

Gruß
Metapher

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Servus,

weil der Thread wieder nach oben gespült wurde, an dieser Stelle noch ein paar Hinweise:

Die Bibel ist - in teils unterschiedlichen Zusammensetzungen - der meistübersetzte Text der Welt; Texte, die ebenfalls weit oben in den Charts stehen wie einiges aus den MEW und der Schlager „Lili Marleen“, liegen weit abgeschlagen dahinter.

Wenn Du alleine die Vielzahl der Übersetzungen ins Deutsche (die teils bereits an der „stillen Post“ teilgenommen haben und nicht von hebräischen (AT) und griechischen (NT) Quelltexten übertragen wurden) nebeneinander legst, kommst Du zu recht unterschiedlichen Texten. Schon alleine, dass sich die in dieser Hinsicht relativ nahe stehenden katholischen, lutherischen und reformierten Teilnehmer an dem viele Jahre dauernden Projekt „Einheitsübersetzung“ nicht auf einen gemeinsamen deutschen Text einigen konnten, zeigt, dass es dabei nicht bloß um wörtlich unterschiedliche Formulierungen für die selbe Aussage handelt.

Die Sache mit Adams Rippe hält sich, sobald man sich in einem ersten Schritt vom hebräischen Original entfernt (oder auch nur im Hebräischen weniger sattelfest ist als @Metapher, der für ein scheinbares Mysterium eine höchst einfache Erklärung gegeben hat) und dann einer vom anderen abschreibt - fast so hübsch wie die seltsame Formulierung vom Kamel, das in einem Gleichnis Jesu angeblich nicht durch ein Nadelöhr geht, möglicher- und plausiblerweise durch einen ganz frühen Schreib- oder Kopierfehler bereits im griechischen Original (κάμηλος statt κάμιλος) veranlasst.

Wenn man also einem Evangelisten vorwirft, nicht ausführlich genug „gegendert“ zu haben, muss man schon zuerst klären, auf welchen der vielen Bibeltexte man sich dabei bezieht.

Schöne Grüße

MM

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