Hallo.
Erstmal zu deinen Punkten:
ich habe mir schon ein paar dinge überlegt:
- Arbeitlosigkeit gesenkt (wie hat er das geschafft?)
Es entstanden Arbeitsplätze in der Rüstung. Auch der Bau der
Autobahnen (heute noch ein beliebtes Beispiel dafür, dass
„nicht alles schlecht“ war an Hitler) diente ja der Rüstung.
Das stimmt nicht so ganz.
Die allgemeine Motorisierung fiel quasi nur zufällig in diese Zeit.
Die bereits zur Weimarer Zeit geplante und begonnene Vernetzung des Reiches mit Schnellfernstraßen wurde damit lediglich fortgesetzt.
Und, das ist der Punkt, für propagandistische Zwecke wusste man das bestens auszunutzen.
Das gleiche trifft auch für den KdF-Wagen zu. Überall in den Industriestaaten der Welt wollten einfache Leute einen Motorkraftwagen besitzen. Die technischen Voraussetzungen hierzu standen vor der Reife.
So sollten die Panzer schneller vorankommen. … Eigentlich
war kein Geld für diese Rüstung vorhanden, aber man rüstete
eben „auf Kredit“ und zahlte auch teilweise Kredite aus dem
Ausland nicht mehr zurück.
Wieso, ist er mitgelaufen? 
Nein, aber aufgrund der neuen technischen Möglichkeiten konnte dieses Ereignis medial ausgschlachtet werden. Als Berlin den Zuschlag erhielt, war Hitler wohl gerade noch Knastologe und Mitglied einer unbedeutenden kleinen Splitterpartei.
Praktisch sah es so aus, dass kaum
jemand den Käfer bekommen hat, auf den er jahrelang mit
Rabattmarken gespart hatte, weil dann der Krieg kam und es
dann sowieso aus war mit dem Deutschen Reich und die
KdF-Marken natürlich nicht mehr gültig waren.
Das ist nicht gänzlich richtig, denn:
http://de.wikipedia.org/wiki/KdF-Wagen
- Hitler sagte das, was viele dachten. Ebenso wie er waren
auch viele andere unzufrieden mit der Niederlage Deutschlands
im 1. Weltkrieg und mit den daraus folgenden Konsequenzen
(Reparationen, Rüstungsverbot, Verlust des Saarlands an
Frankreich und was es da noch so gibt).
Ja, aber dennoch führt auch das nicht zu einer Stellung als „Superstar“.
- Auch mit dem Antisemitismus sprach er - leider - genau das
aus, was viele dachten.
Eine alte Tante meines Vaters bügelte bei Juden. Die hatten wohl ein Geschäft oder eine Arztpraxis. Das weiß ich nicht so genau, ist auch egal.
Sie wusste wohl nur beiläufig, dass das Juden waren. Schlichtweg war das egal und nur dafür relevant, dass am Sonnabend nicht gearbeitet wird.
Erst als die systematische Entrechtung und Verfolgung einsetzte, erschrak sie darüber. Sie konnte auch darüber berichten, dass die Juden lastwagenweise abtransportiet wurden. Und nur der allergrößte Naivling konnte sich nicht vorstellen, dass denen nichts Gutes geschehen würde.
Und last but not least: Wenn heute Hitler im Fernsehen gezeigt
wird, schreit er eigentlich nur rum und wir verstehen nicht,
was man an dem toll finden konnte.
Man muss dazu immer sehen: Es war eine andere Zeit, die sich nicht im Geringsten mit der heutigen vergleichen lässt.
Hast du mal eine ganze Rede
von ihm gesehen? Hast du Hitler mal im Anzug gesehen?
Honecker und Ulbricht gaben selbst in Anzügen nur belächelte Witzfiguren ab.
Ich habe
einmal eine Aufnahme gesehen, die ihn 1932 oder so im
Reichstag gezeigt hat. Da war er ein charmanter Herr im Anzug.
-> Der hat nicht immer nur geschrien.
Die damalige Tontechnik verlangte eine laute Aussprache. Die Kohlemikrofone erfassten die Feinheiten der menschlichen Stimme nicht.
Deshalb klingen die Aunahmen immer so wie ein bisschen geschrien.
Die Leute wussten ja noch nicht, was später noch kommt. Am
Anfang klang das alles noch gut.
Wer „Mein Kampf“ gelesen hat, hätte genau wissen müssen, welche Pläne da exakt zu den Zielen anderer Beteiligter passen.
Fazit: Die Beliebtheit zu ergründen, lässt sich nicht in 3…4 Sätzen erklären. Damit haben sich schon Generationen von Historikern die Köpfe zerbrochen.
Die vermeintliche Popularität ist vielmehr ein Produkt aus passenden Zufällen und intelligent gesteuerter Propaganda.
Gruß,
To.i