Hi!
Dem auf den Körper hören stimme ich schon zu, auch wenn das oft nicht so einfach ist - mit dem Sport habe ich so meine Schwierigkeiten.
Ich bin sogar der Meinung, dass Sport - zumindest zum schnellen Abnehmen - oft überschätzt wird.
Man schaue mal in die gängigen Tabellen, um festzustellen was man tun muss um ein Kilo abzunehmen. Da ist’s mit ein bissl rumlaufen oder im Wasser plätschern nicht getan. Da muss man schon Kraftsport treiben, mit dem Rucksack durch die Berge keuchen oder Holz hacken und hinterher nichts zusätzlich essen!
Ich kenne zudem viele „Sportmuffel“ die trotzdem rank und schlank sind.
Kein Tier - und ich betrachte den Mensch in dieser Hinsicht als auch nichts anderes - treibt Sport um des Sportes willen!
Deshalb bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob nun in unserer Fauna ausgerechnet der menschliche Körper zum Sport treiben besonders geeignet ist - auch wenn’s alle schreiben oder voneinander abschreiben - und es gibt auch eine Sportindustrie!
Das soll jetzt nicht heißen, dass in Maßen betriebener, leichter Ausgleichssport in unserer „Sitzgesellschaft“ dem Körper nicht gut tut, nur hören auch da die wenigsten auf ihn, wenn er signalisiert „ich kann nicht mehr“. - Na warte, dir zeig ich’s!
Statt körperaggressiver Crash-Aktivitäten wäre Nachhaltigkeit angezeigt.
Wie „silvl“ ja so treffend schreibt, ist Übergewicht meistens eine Folge von psychischen Problemen oder zumindest Unzufriedenheit - und dabei sind tiefere Gefühle und evtl. Traumata im Spiel. Einfaches „auf den Körper hören“ funktioniert da nicht mehr.
Man belohnt sich, tröstet sich, man isst, weil’s einem langweilig ist (oder weil man Stress hat) und aus gesellschaftlichen Gründen - man trifft sich mit Freunden beim Italiener, Griechen, Chinesen oder zu Hause beim Fondue, Raclette, zum Grillen - immer zum Essen und trinken!
Noch eine letzte, fast schon philosophische Betrachtung:
Ich beobachte fast immer, dass der Körper quasi als Feind betrachtet wird!
Der kann nicht so wie ich will!
Der behindert mich!
Der tut mir weh!
Der gefällt mir nicht - die Nase, die Ohren und die ganzen „Problemzonen“!
Der ist schuld, dass ich dies und jenes nicht kann oder nicht habe.
Vielleicht hilft es, den Körper mal als besten Freund zu sehen, der einem erst ermöglicht die ganze Palette an Aktivitäten, Emotionen und Gefühlen zu erleben, die ein Menschenleben für einen bereithält.
Einen Freund, dem man helfen muss, dass es ihm gut geht, damit er diese Aufgaben erfüllen kann.
Viele Grüße Rainer
…puh, lang ist’s geworden.