Wieviele Neuinfektionen wird es im Januar täglich geben?

Hallo,
wieviele Covid-Neuinfektionen wird es voraussichtlich im Januar geben?

Habe Bedenken, dass sich am 24.12. viele infizieren, dann am 25. und 26. das Virus bei Besuchen weiterverbreiten weil Symptome erst danach (und bei einigen gar nicht) auftreten und am 31.12. das Virus nochmal von den Leuten verbreitet wird, die sich an den Weihnachtsfeiertagen angesteckt haben aber symptomfrei sind.

Ist eine sechsstellige tägliche Neuinfektionsrate Anfang Januar unrealistisch? Was denkt ihr?

Gruß
Desperado

Wer sich Heiligabend infiziert, gibt es nicht an den Weihnachtsfeiertagen weiter.
Aber Silvester, das wäre die perfekte Gelegenheit.

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Hallo,
das ist doch eine einfache (vom Denken) Aufgabe.


Die Todesfaelle steigen vermutlich weiter wie in der unteren blauen Linie, wenn man die Krankenhaeuser ueberlasten will. Selbst wenn man es zulaesst, gehts nicht lange ansteigend weiter. Deshalb muessen unten die taeglichen Todesfaelle konstant gehalten besser reduziert werden, lila Linie. Daraus folgt oben lila, die taeglichen Infektionen muessen sinken.
Ergo
die Kontaktbeschraenkungen werden verstaerkt gegenueber jetzt.
Ende Feb wird es anders, dann sollen die Alten-Pflege-Heime durchgeimpft sein, wenns denn so kommt.
Antwort
Taeglich 30.ooo wird die Regierung kaum zulassen zu ueberschreiten. Deine 100.ooo wird es nicht geben. Meine These. Jedenfalls nicht bis ein groesserer Anteil geimpft ist, Mitte Sommer.
.
Vom Handeln wird die Aufgabe schwieriger. Wir werden Wirtschaft und Schulen weitgehend anhalten muessen gegenueber Dezember.
Gruss Helmut

Das würde nur genau so weitergehen wenn jede Woche Weihnachten und Sylvester wäre…

Falsch, man kann bereits am Tag an dem man sich selbst infiziert hat andere anstecken, an den nächsten beiden Tagen sowieso.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html;jsessionid=FD2287D2E34C2735A25CE82118913B8B.internet062#doc13776792bodyText2

Praktisch richtig, Du Allroundexperte, weil das eine äusserst ungewöhnliche Ausnahme wäre.
Ungefähr so ungewöhnlich oder sogar mehr als das, wie eine zweite Infektion mit demselben Coronavirus.
Und belegt ist das meines Wissens sowieso nicht, sondern eine sehr seltene Beobachtung eines einzelnen Falles.

Praktisch gesprochen sind die meisten Menschen am 24.12. auch nur bei einer Weihnachtsfeier wo es meist auch schon für die Ansteckung der Familie reicht, wenn einer infiziert ist. Die restlichen Verwandten und Freunde werden dann am 25. und 26. besucht - also hat das Virus vor dem Ausbruch der Symptome genug Zeit um sich zu verbreiten.

Na dann, schöne Weihnachten!

Da ich Dich seit Monaten ignoriere, kann ich die Frage nicht lesen, aber die Überschrift, daher:

In der ersten Dezemberwoche hat sich in etwa eine Mio. Menschen mit dem Virus infiziert. Davon darf man gerne die 125.000 Menschen abziehen, die positiv getestet wurden. Bleiben 875.000.

Seitdem ist die Zahl der offiziell positiv getesteten Fälle um rd. 40% gestiegen. Überschlägig gerechnet laufen also derzeit rd. 1,2 Mio. Menschen rum, die nicht wissen, dass sie positiv sind. Wenn auch nur 25% von denen heute, morgen und/oder übermorgen jemanden anstecken, weil man sich ja mit der Familie treffen darf, dann sind das täglich ein paar hunderttausend Fälle. Die Leute laufen natürlich auch rum und treffen andere Menschen und daß die Gesundheitsämter zwischen Weihnachten und Neujahr großartig Testtermine vergeben, bezweifle ich. Also werden wir in den Januar mit einem soliden Sockel von 3-5 Mio. Infizierten starten. Das dürfte dafür reichen, daß wir im Januar bei den offiziellen Zahlen die 50.000 überschreiten. Selbst die 100.000 sehe ich nicht als unrealistisch an. Was am Ende dabei rauskommt, hängt natürlich von den Testkapazitäten ab.

Das große Sterben setzt dann so oder so in der zweiten Januarwoche ein.

So rum schon, das ist aber eine Binsenweisheit und der Grund, aus dem seit einiger Zeit die Leute fassungslos sind über diese Weihnachtsvorgaben.
So ist es jedenfalls besser von Dir formuliert als in der Ausgangsfrage

was so wirklich nicht stimmt.

Wie kommst Du zu genau dieser Dunkelziffer?

Wie gehabt: Infektionssterblichkeit und Zahl der Toten. Daß im Moment besonders (=höher als der Anteil an der Bevölkerung) viele alte Menschen infiziert sind und sterben, drückt die Zahl der Infizierten. Daß im Moment auch besonders viele Kinder infiziert sind, bei denen die Infektionssterblichkeit praktisch null ist, hebt sie. Der Effekt dürfte sich in etwa (d.h. für die überschlägige Ermittlung hinreichend gut) ausgleichen.

So ergibt sich für die erste Dezemberwoche eine Zahl der Neuinfektionen von 1,07 Mio. Seither ist die Zahl der gemeldeten Infektionen bei nahezu unveränderter Positivenrate (~11%) um rd. 40%
gestiegen, mit der Folge daß a) die Zahl der Infizierten in etwa ähnlich angestiegen sein dürfte (u.a. weil bis vorletzte Woche die Schulen komplett und letzte Woche größtenteils geöffnet waren) und b) die eigentliche Welle auf die Krankenhäuser noch zukommt (ab etwa Silvester). Und eine Woche später kommt dann der Schub von Weihnachten und anschließend dann noch die von Silvester.

Und ich wage noch eine Prognose: ab Ende der zweiten Januarwoche dürften die Zahlen dann deutlich sinken. Erstens weil dann wahrscheinlich jede Familie zumindest einen Schwerstkranken zu beklagen haben wird, zweitens weil die Politik den Laden dann komplett zumacht und drittens weil es dann zumindest lokal Herdenimmunität geben wird. Bei Inzidenzen von 500-1000 über mehrere Wochen und bei entsprechender Dunkelziffer und einer hohen Zahl von Testverweigerern dürfte das in Sachsen zumindest durchaus möglich sein.

Auf welche von wem ausgerechnete Mortalitätsrate beziehst Du Dich?

Ich habe zunächst den in der „Gangelt“-Studie ermittelten Wert von 0,4% genommen. Ich war dann eine Zeitlang skeptisch, weil dieser Wert gelegentlich als nicht korrekt bezeichnet wurde, weil die beobachtete Bevölkerungsgruppe als nicht repräsentativ bezeichnet wurde. Die in anderen Studien ermittelten Werte streuen aber relativ weit, so daß ich am Ende bei 0,40 geblieben bin. Ein Wert, der ziemlich in der Mitte der Spannbreite liegt.

Nimmt man die Werte aus der Metastudie, die Drosten einmal vorgestellt hat, dann liegt die Infektionssterblichkeit bei 0,8%. Das ist ein Wert, der in etwa auch für Großbritannien und Spanien ermittelt wurde. Daher habe ich ihn seinerzeit (Ende September) nicht übernommen, was ich aus heutiger Sicht wohl nicht mehr machen würde. Wahrscheinlich liegt der tatsächliche Wert irgendwo dazwischen. Dementsprechend ändert sich natürlich auch der Wert der aus den Sterbefällen ermittelten Infektionszahlen - proportional, logischerweise, d.h. bei 0,8 halbe Zahl ggü. der Annahme 0,4.

Ok, danke.
So etwas gehört unbedingt dazu geschrieben, das weisst Du aber selber.
Für die, die sich auskennen, damit sie es nachvollziehen und selber beurteilen können, für die, die sich nicht auskennen, damit Deine Rolle klar bleibt.
Weil Du ja sehr dramatische Ansagen machst, ist das umso wichtiger.Es dürfen sichhalt subjektiv und objektiv nicht unklar vermischen.

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Damit formulierst Du durchaus gerechtfertigte Ansprüche, die einerseits aber nur die wenigsten erfüllen und die ich andererseits auch nicht immer erfüllen kann (insbesondere zeitlich). Bleibt halt die Frage, was dann wichtiger oder besser ist: eine Aussage, deren Gehalt man hinterfragen kann, wie Du es getan hast, oder gar keine Aussage.

Im übrigen ist das hier ja schon so etwas wie eine Fortsetzungsgeschichte, d.h. der ein oder andere könnte mit der Herkunft der Angaben (und auch den innewohnenden Annahmen) eigentlich vertraut sein.

Eine Aussage, die als persönliche Einschätzung markiert ist und dass sie eigenen Berechnungen zu Grunde liegt?
Dann kann es nicht verwechselt werden und jeder es entweder überprüfen, glauben oder modifizieren.
Ohne Benennungen der Prämissen, Datenherkunft et cetera darf das zumindest nicht als wissenschaftlich und objektiv durchrutschen, was es aber vom Stil her leicht tut. Vor allem dann schwierig, wenn es auch, wie mitunter- z.B gerade jetzt- emotionsgetriebener, und damit subjektiver, als es auf den ersten Anschein wirkt, ist. (Letzteres ist mein Eindruck.)

Das mag für Deinen Freundeskreis gelten, aber für hier kann das so nicht voraus gesetzt werden.

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Also verstehe ich richtig: bei 0,8 Prozent Letalität hätten wir nach deinen Berechnungen „nur“ 500.000 nicht getestete Infizierte zur Zeit, du hältst aber etwa 0,4 für plausibler?

Die Schätzung der Dunkelziffer aufgrund der Sterbezahlen sowie der Sterberate wurde hier im Forum lang und breit durchgekaut.

Was diese sowie jede andere Berechnung unwissenschaftlich macht ist der Fakt, dass es während dieser Pandemie noch kein Weihnachtsfest und Sylvester gab. Das hebt die Infektionszahlen innerhalb kurzer Zeit in schwindelerregende Höhen von wo sich das Virus weiter exponentiell ausbreitet.

offtopic

irgendwie beruhigend, wie ihr euch entwickelt. der apokalyptische reiter

ist nicht nur bei mir identifiziert. total verzettelt in tabellen und auswertungen. und nicht mehr wahrnehmend, was „da draußen“ geschieht. als sei alles reine mathematik, wie sich alles entwickelt. ein physischer reinraum.

auch in anderer hinsicht gibt es tendenzen, dass objektive links wie

im zusammenhang mit der ansage, dass da jemand offensichtlich lügt, nach langem hin und her lediglich aufgrund subjektiver wahrnehmungsaspekte als „unangemessen“ gelöscht werden.

bleibt zu hoffen, dass 2021 dieses forum auch andere beiträge als

zu wort kommen lässt und damit auch diskutiert werden dürfen. ohne die üblichen vorwürfe.

ich weiß nicht, wie es euch dieser tage ergangen ist. wegen weihnachten, corona, ausgangsbeschränkungen, strafen, usw.
vor einem jahr hätte ich mir diese angst vor denunziation, ansteckung, verweigerung, entschuldigungskultur nicht annähernd denken. diese gnadenlose und häufig unmenschliche unterordnung und distanz.

lasst uns auch bei „wieviel neuinfektionen“ zukünftig darüber reden, was dieses „neuinfektionen“ überhaupt bedeutet, welche risiken und chancen darin verborgen sind.

pasquino

Beunruhigend ist vor allem, daß Du nicht verstehst, daß sich die Diskussion gerade darum dreht, ob sich Anfang Dezember eher vier- oder eher achtmal so viele Menschen infiziert haben, wie die offiziellen Zahlen hergeben.

Ich nehme sehr wohl wahr, was sich da draußen abspielt. In den Krankenhäusern sterben ständig mehr Menschen und japsen qualvoll nach Luft, ein Großteil der Bevölkerung hält sich an die Maßnahmen und so ungefähr 15% meinen, daß es das Virus nicht gibt, es nicht schlimmer ist als eine Erkältung oder eine Grippe und sie deshalb weder Masken noch Abstand noch weniger Kontakte brauchen.

Was mich auch beunruhigt ist, daß Du anscheinend nicht zwischen

und „Drosten behauptet“ unterscheiden kannst. Nur, weil er die Studie bespricht, heißt das nicht, daß er die Ergebnisse „gemacht“ hat.

Unfaßbar.

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