Wir wissen nicht mehr weiter

hallo an alle,
unsere mittelerweile 12jährige tochter macht uns grosse probleme. es hat vor etwa 3 jahren angefangen- sie war noch bei der tagesmutter. sie ist im laufe der zeit immer „schlampiger“ geworden in allen bereichen. ihr zimmer räumt sie zwar nach mehrfacher aufforderung auf, aber nach wenigen stunden sieht es wieder aus wie auf einer müllhalde… ihre schulsachen sind nicht viel besser. nach 14 tagen schule ist ihre tasche voll mit müll ( altes papier, trinkflaschen, kaugummipapier, anspitzerdreck und z.t sogar laub …). wenn sie sich waschen soll muss immer einer von uns dahinter stehen und aufpassen- leider geht das morgens nicht immer wenn wir beide frühschicht haben.
einen notizblockstapel mit etwa 1500 blatt, hat sie in max 2 tagen versaut (bekritzelt). ihre hausaufgaben macht sie nur noch wenn sie sich nicht mehr rausreden kann… usw usw usw.
wir haben sie im guten wie im bösen versucht wieder auf die richtige spur zu führen, aber alles ohne erfolg. strafen jeglicher art nimmt sie mit einer gelassenheit hin, daß einem die worte fehlen.
wir haben uns ruhig mit ihr hingesetzt und ihr alles erklärt und gezeigt… sie will immer mitmachen und verspricht uns daß alles anders wird, und wenn wir ihr nicht auf die finger schauen und ihr wieder etas vertrauen schenken wollen, kommt wieder der rückschlag…
auch der psychologe und der kinderarzt sind ratlos.
was können wir bloß noch tun ???

gruss ingo und heidi

Hi,

auch wenn dir mein Rat vielleicht zu kurz erscheinen mag und auch nicht leicht umsetzbar erscheint aber in meinen Augen geht es vorerst nur zusammen, mit Ruhe und Ausdauer. Gerade bei den Schularbeiten, den Heften etc. würde ich mir die Zeit nehmen und mit Betreuung und Kontrolle solange weiterarbeiten bis es wieder von alleine geht. Das darunter eventuell die Nerven leiden ist klar aber niemand ist damit gedient es schleifen zu lassen.

Ich wünsch euch viel Kraft und Glück
MeToo

Hallo,

mangelnde Zuwendung, Trotz und Pubertät? Bitte auch die Reihenfolge beachten.

LG
Michael

Hallo,

bin zwar kein Experte, aber weiß aus eigener Erfahrung, dass es kontraproduktiv ist, Pubertierende „in die Spur“ bringen zu wollen. Gerade das wollen sie ja normalerweise nicht, und versuchen ihre eigene Spur zu erfinden, wobei erstmal alles vorgegebene durcheinander gebracht werden muss. Man kann sie nur dabei unterstützen, ihren eigen Weg in dem selbst vollbrachten Chaos zu finden, d.h. eigene, produktive Impulse zu nutzen, welche die Eltern erkennen können. Zumindest, wenn sie in ihrer Sichtweise den Schwerpunkt auf die produktiven, positiven Aspekte legen, die erstmal evtl. nicht leicht zu erkennen sind.

Je mehr Unterdrückung, desto mehr Rebellion / manchmal auch Anpassung, aber als Reaktion auf Unterdrückung ist das keine positive Reaktion.

Also verbunden mit der Art von Zuwendung, die Me Too beschreibt (gemeinsam an den eigenen Zielen arbeiten)

Vg Anwärter

Hallo Ingo

unsere mittelerweile 12jährige tochter macht uns grosse
probleme. es hat vor etwa 3 jahren angefangen- sie war noch
bei der tagesmutter. sie ist im laufe der zeit immer

Mit 9 bei einer Tagesmutter? Bis 9 bei einer Tagesmutter?

einen notizblockstapel mit etwa 1500 blatt, hat sie in max 2
tagen versaut (bekritzelt).

Nehmen wir an, sie ist am Tag 5h zu Hause vor ihrem Blockstapel.
Das 2 1/2 Blätter pro Minute - und zwar je 5h ohne Pause.
Ziemlich bemerkenswert. Was malt/schreibt sie denn da?

ihre hausaufgaben macht sie nur
noch wenn sie sich nicht mehr rausreden kann… usw usw usw.

War bei mir auch so :wink:

wir haben sie im guten wie im bösen versucht wieder auf die
richtige spur zu führen, aber alles ohne erfolg.

Hat man bei mir auch versucht :wink:

strafen jeglicher art nimmt sie mit einer gelassenheit hin,
daß einem die worte fehlen.

Sie gewinnt also.

wir haben uns ruhig mit ihr hingesetzt und ihr alles erklärt
und gezeigt… sie will immer mitmachen und verspricht uns daß
alles anders wird, und wenn wir ihr nicht auf die finger
schauen und ihr wieder etas vertrauen schenken wollen, kommt
wieder der rückschlag…

Wenn Du sie in so einer Situation des „Nichtmitspielens“
ansprichst, was sagt sie da?

auch der psychologe und der kinderarzt sind ratlos.
was können wir bloß noch tun ???

Kinderartzt + Psychologe. Also eine lange Vorgeschichte,
die hier noch nicht zur Sprache kam?

Grüße

CMБ

Hallo,
jetzt mal ganz ins Blaue geraten: Vielleicht hat sie ein Aufmerksamkeitsdefizit.Ihr seid beide berufstätig.Wieviel Zeit verbringt ihr mit ihr? Ich meine nicht Zeit, die man nur nebeneinander her läuft, sondern wirklich die volle Aufmerksamkeit gibt.
Gruß,
Claudette

klinkt nach pubertät. (o.w.t.)
musste durch.

hallo ingo,
das ist nervig und wird wohl noch schlimmer. ihr seid wenigstens zu zweit in der erziehung. laßt euch kein schlechtes gewissen machen weil ihr arbeitet. sehr gute lösung mit der tagesmutter!!und warum nicht auch noch in diesem alter. dort ist das töchterchen sicher gut betreut. aber nu zur sache: reden, schimpfen, bestrafungen und auch lob hilft da wohl nicht weiter. das geht links rein und flutscht rechts sebums wieder raus. das ist völlig normal.
laßt sie doch einfach mal in ihrem chaos leben. wenn sie sich nicht waschen will, wird sie es spätestens ändern, wenn sie in der schule stinki genannt wird. zimmer aufräumen? warum denn? solange sie den weg zum bettchen noch findet, ist alles ok. laßt die sachen liegen. auch die schmutzwäsche. bissi ignoranz hilft manchmal. spätestens dann, wenn keine klamotten mehr greifbar sind. schlechte noten? na und. bleibt sie halt mal sitzen und ich sage dir aus eigener erfahrung: es ist ein scheiß gefühl sich zu den "kleinen " setzen zu müssen während alle anderen ne klasse höher sind. gerade in dem alter ist das voll peinlich.

auch wenns kraft kostet, viel erfolg für euch.
seute

Woher kennst du die Tasche meiner Tochter?
Schimmelkulturen auf nicht gegessenen Broten. Hefte, die aussehen, als hätte sie jemanden damit erschlagen. Ihr Zimmer? Nicht betretbar, wenn man überhaupt die Tür auf bekommt. Wie sie ohne schwere Unfälle nachts ihr Bett erreicht… keine Ahnung.
Frische, saubere Wäsche lege ich ihr mittlerweile nur noch vor die Tür, weil ich mich weigere, diesen Saustall zu betreten. Im Gegenzug schiebt sie mir wenigstens die dreckige in Richtung Wäschekorb.

Diskussionen? Zwecklos.

Duschen war bis vor kurzem noch eine mittelschwere Katastrophe. So ähnlich wie bei Euch. Neulich, kurz vor Ende der Ferien, kommt sie freudestrahlend (und ausnahmsweise frisch geduscht ) herunter und verkündet uns: Ich dusche jetzt jeden zweiten Tag FREIWILLIG. (Ich fürchte, da ist ein Kerl im Spiel *grins*). Sie hält das auch durch. Sehr zu unserem Erstaunen. Kein Theater, kein Mama mach mal die Dusche an, ich kann das nicht. Nüscht. Läuft prima.

Deshalb haben wir Hoffnung, dass ihr ihr Saustall irgendwann so auf die Nerven geht, dass sie selber anfängt „ihre Ordnung“ zu halten. Denn mit aufgedrückten Systemen und deinem Verständnis von Ordnung, wird das nix.

Meine Oma hat immer gesagt: Mädels in der Pubertät wurden als Rache eines gehässigen, verstorbenen Verwandten zurück auf die Erde geschickt. Damals hab ich sie belächelt. Heute weiß ich, meine Mutter rächt sich heftig an mir. Also… Was solls…

Kommt und geht und irgendwann ziehen sie aus.

Aber lieb haben wir sie doch trotzdem:smile:

lg
das K

hey, das kenn ich…
Hallo Ingo,

erinnert mich schwer an meine Pubertät. Ich hab meine Klamotten ewig getragen, duschen…ach iwo…

Mein Zimmer war so ekelig unaufgeräumt…das ist halt die Pubertät.
Klar ist das eine schwere Phase und vordert sehr viel Nerven von Seiten der Eltern. Ich kann dir nur sagen, versuch den Kontakt aufrecht zu haltne. Ich denke es ist total wichitg mit den Kindern im Gespräch zu bleiben. Und ich würde akzepieren, dass es ihr Zimmer ist. Da kann sie müllen uns sauen sobviel sie will. Außerhalb des Zimmers dann aber bitte eure Regeln. Also Schuhe aus, Jacke aufhängen. ect…

Und wenn sie in der Früh nicht nicht Zähneputz, wird sie in der Schule ne Freundin schon mal auf den Mundgeruch anpsrechen. Wirkt besser, wie wenn Mama daneben steht und aufüasst, dass die Tocher sich wäscht.

Kopf nicht hängen lassen, die Zeit geht vorbei :smile:

Gruß
Lulea (die jetzt einen sauberen und größtenteils übersichtlichen Haushalt führ und immer duscht)

Moin Ingo,

auch wenn es Dich nur bedingt trösten mag, Jungs sind genaus drauf; zumindestens meine und auch die meisten von denen, bei denen ich es näher mitkrieg (Gestöhne der Eltern :wink:

Mein Trost ist, daß das irgendwann vorbei geht.

Gandalf

meine Tochter war noch extremer, dafür mein Sohn sehr pflegeleicht. Meine Tochter ist heute 33 und wir haben schon öfters darüber geredet, wie das für beide Seiten war. Heute würde ich anders reagieren. Ihr Zimmer, lasst sie machen, sie muß im chaos leben. Wäsche wird gewaschen, was im Wäschekorb liegt, sie bekommt es und räumt es selbst ein. Hausaufgaben -ihr Problem! Sie muß die Konsequenzen tragen! Warum ich das sage, weil meine Tochter mir sagte, daß sie es besonders schlimm fand, daß immer einer was gesagt hat, mach dies, mach jenes! Wenn Du nicht…dann…
.Setzt Euch mit ihr nochmals zusammen, sagt, daß ihr immer für sie da seit, wenn sie Hilfe braucht und daß sie ja doch schon groß genug ist, selbst zu entscheiden und Erfahrungen zu machen. Bestimmte Regeln innerhalb der Familie soll sie bitte einhalten. Erzählt ihr auch, wie es Euch in dem Alter ging und daß ihr jetzt mir ihr Erfahrungen macht, die neu für Euch sei und ihr da auch erst das Richtige findet müßt. Lasst sie mal erzählen, was sie denn für Sorgen hat. Pupertät ist schwierig für so manchen, sie kennen sich selbst nicht mehr und wissen nicht, was sie wollen, wollen anders sein und leiden, werden bockig und lehnen sich gegen alles auf. Meine Tochter hat mir dies alles bestätigt. Versucht es nochmals mit viel Verständnis und Liebe, sagt ihr auch, daß ihr sie sehr lieb habt und traurig seit, wenn sie traurig ist, bockig ist und Probleme hat und ihr doch helfen wollt. Überlasst es ihr, wann sie Hilfe holen will. Wünsche Euch viel Erfolg

Hallo

jetzt mal ganz ins Blaue geraten: Vielleicht hat sie ein Aufmerksamkeitsdefizit.Ihr seid beide berufstätig.Wieviel Zeit verbringt ihr mit ihr? Ich meine nicht Zeit, die man nur nebeneinander her läuft, sondern wirklich die volle Aufmerksamkeit gibt.

Ohne zu Meckern, wohlgemerkt!
Unter Meckern leiden die Jugendlichen sehr stark, auch wenn sie es meistens nicht zeigen.

Wenn sie in Ruhe gelassen wollen, dann wollen sie meistens nur dem Meckern und dem Zurechtweisen entgehen. Sie wollen dann nicht wirklich alleine sein!

Wenn man sie mal akzeptiert, wie sie sind, auch so chaotisch und unordentlich, das stärkt sie, und dann schaffen sie es oft auch irgendwann, aufzuräumen und ordentlicher zu werden, das dauert aber. Motiviert zum Aufräumen sind sie meistens, schließlich stört das Chaos nicht nur euch, sondern auch sehr viele ihrer Mitmenschen, irgendwann auch Gleichaltrige.

Übrigens: Mit 12 wäre keines meiner Kinder in der Lage gewesen, ihre Sachen selber in Ordnung zu halten.

Viele Grüße

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Ohne zu Meckern, wohlgemerkt!
Unter Meckern leiden die Jugendlichen sehr stark, auch wenn
sie es meistens nicht zeigen.

Genau,
Zeit in der man miteinander etwas erlebt und Freude empfindet.
Dann regeln sich viele Dinge von allein.
Gruß,
Claudette
Mutter von 2 Teenagern, eine ordentlich, die Andere Chaos :wink:)

Hallo

wir haben sie im guten wie im bösen versucht

(Mal abgesehen vom Ausdruck ‚im Bösen‘; oder habt ihr es wirklich im Bösen versucht und erwartet, dass etwas Gutes dabei herauskommt?)
Immer wenn ich lese: Wir haben alles versucht, dann denke ich immer: die waren wohl total unkonsequent.

strafen jeglicher art nimmt sie mit einer gelassenheit hin, daß einem die worte fehlen.

Das ist ihr Widerstand dagegen, ihr Selbstschutz.

auch der psychologe und der kinderarzt sind ratlos.

Psychologen sind oft ratlos, wenn Eltern die Probleme ausschließlich durch die Kinder lösen und nicht ihre eigenen Probleme angehen wollen. (das war jetzt nur ein Versuchsballon, weiß ja nicht, was ihr da mit dem Psychologen alles schon gemacht habt)

Viele Grüße

Also eigtl. sollte das memschlcihe Hygienebedürfnis soweit vorhanden sein, dass man sich sowieso mindestens jeden 2. tag duscht, ob nun vom partner gerochen werden zu können oder nicht ist da eigtl. egal

Also eigtl. sollte das memschlcihe Hygienebedürfnis soweit
vorhanden sein, dass man sich sowieso mindestens jeden 2. tag
duscht, ob nun vom partner gerochen werden zu können oder
nicht ist da eigtl. egal

Deine Antwort sei dir in Bezug auf dein Alter, deine postpubertären Animositäten und schon allein deiner Eltern wegen, verziehen.

Wir sprechen uns, wenn du deine Kinder in der Dusche einsperren musst…

lg
das K

1 Like

Hallo Heidi und Ingo,
das Ihr da beschreibt kenne ich auch.Nur mit dem Unterschied das ich allein erziehend bin,und ich mir wirklich nicht mehr zu helfen weiss.Mein Kind wird 14 Jahre und es ist furchtbar im Moment.Die gleichen Anzeichen wie bei euch.Es wird nicht geduscht,Zimmer wird verwüstet.Weil ich damit nicht mehr klar kam habe ich jetzt eine Hilfe.Die sagt aber auch ich soll nicht ins Zimmer gehen,er muss es lernen.Solange nicht duschen lassen bis er entweder in der Schule darauf angesprochen wird oder er eine Freundin hat.Es ist furchtbar,und ich kann eure Sorgen verstehen.Wir, ich und Ihr müssen abwarten das die Pubertät ganz schnell zu Ende geht…!Ich wünsche Euch viel Kraft.
L.G. Bärbel

Huhu!

Also eigtl. sollte das memschlcihe Hygienebedürfnis soweit
vorhanden sein, dass man sich sowieso mindestens jeden 2. tag
duscht, ob nun vom partner gerochen werden zu können oder
nicht ist da eigtl. egal

Naja, „menschliches Hygienbedürfniss“ ist eine Erfindung der Neuzeit, bzw. der Zeit seit (zumindest einige priveligierte) Menschen fliessendes Wasser haben.

Was glaubst du, wie die Leute in der Sahara oder Jordanien (die nur 2x täglich fliessend Wasser haben), alle 2 Tage duschen?

Und ich hab noch ein Zitat von meinem Vater aus der Zeit als ich pupertierte im Ohr:
„Wenn andere Leute sich waschen, wechselst du nur die Kleider.“

Heute dusche ich auch spätestens alle 2 Tage.

Viele Grüße!
Ph.

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Ich hab genug Probleme mit meinem Halbbruder gehabt (6j).

Hab es ihn erklärt und jeder vernünftige Mensch versteht das.