Wird es langsam doch zur Coronadiktatur?

Platz 11 Tote pro Million 1186 USA
Platz 45 Tate pro Million 529 Germany
Quelle worldometers 14.1.21

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Wenn man dir immer noch erklären muss, dass es um Kontaktreduzierungen geht und nicht um individuelle Fragen, und das nur alle oder keinen betreffen kann weil sonst auch wieder Aufregungen wahrscheinlich noch größerer Art entstehen, wenn man dir das also immer noch erklären muss, dann wäre es zu begrüßen, du arbeitetest dich erst einmal sauber in die Materie ein und verschonst Foren von deinen Meinungen…

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Derzeit meinte nicht „über die letzten 12 Monate“, sondern derzeit. Aktuell. Pro Tag. Je 100.000 Einwohner.

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Also, in Bayern wurde klar kommuniziert, dass es in erster Linie darum geht, touristische Ausflüge zu unterbinden. Und mann diverse Dinge, wie oben zitiert (habe das jetzt nicht Punkt für Punkt durchgeguckt) darf.
Ob das jetzt gut ist oder nicht bleibt dahin gestellt und ist eine andere Diskussion.

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Das ist bedauerlich und ärgerlich. Die Aussage des ein oder anderen Experten war eine ganz andere, weswegen man auch eigentlich einen 5 km-Radius festlegen wollte: Bewegung über die unmittelbare Nachbarschaft hinaus dient im Regelfall der Kontaktaufnahme und die soll unterbleiben.

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Nun, dass wir einen Endloslockdown- inzwischen „bis Ostern“ haben und weiter haben werden liegt an genau dieser mir unverständlichen Pillepalligkeit der EntscheiderInnen, die, auch was das timing anbelangt, nicht im geringsten auf den wissenschaftlichen Rat gehört haben.
Und weisst Du noch was? Das wird hinterher nicht einmal aufgearbeitet werden, weil´s die Leute nicht schecken und schnell wieder vergessen, weil sie ganz andere Sorgen haben werden.

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Hallo,
das sehe ich auch so - die Erinnerung an Corona wird meiner Meinung nach in etwa die gleiche sein, wie heute der Mauerfall (1989). Die Älteren werden sich dann nur bruchstückhaft erinnern und da auch nur die, die persönlich betroffen waren, also Corona selbst hatten, oder jemanden durch Corona verloren haben, und die Jüngeren, wenn sie sich überhaupt dafür interessieren, werden Wissen aus den Geschichtsbüchern, sprich Internet schöpfen. Du hast recht, es werden dann andere Sorgen das Leben der Menschen bestimmen, z.B. immer noch das Klima.
Gruss
Czauderna

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Die meisten Diktaturen nennen sich Demokratien und erfüllen auch einige merkmale davon, offiziell meist sogar alle. Ob der kritische Journalist von der Polizei verhaftet oder von irgendwem umgebracht wird macht in der Praxis auch keinen Unterschied. Kurzum: Der Übergang zwischen Demokratie und Diktatur ist fließend. Wenn Grundrechte ohne empirisch belegten Nutzen willkürlich eingeschränkt werden hat das für mich diktatorische Züge.

Söder will offenbar Wahlkampf machen und dafür als harter Covidbekämpfer gelten - und nur deshalb läßt sich die Bevölkerung ihrer Rechte berauben?

Ich finde alle Maßnahmen sinnvoll, welche empirisch belegt und verhältnismäßig sind.

Wie man an den ganzen Ausnahmen sehen kann, schränken die Maßnahmen das Infektionsrisiko kaum ein weil sich Menschen trotzdem treffen können - aber die Leute die einfach nur einen Familienausflug machen wollen oder (vor allem wenn es wärmer wird) auch nach 21 Uhr noch draußen sein möchten werden grundlos in ihren Rechten eingeschränkt.

Ja, man kann einfach zuhause bleiben - aber man kann genau so gut einen Ausflug in die Natur machen ohne das Infektionsrisiko damit zu erhöhen.

Hallo,
ja, dann mach das doch - daran hindert dich zunächst mal niemand. Pack deine Familie ins Auto oder fahr alleine in die Natur und du bist frei und glücklich. Solange dir niemand anders begegnet, also auch keine Polizei oder Ordnungsamt ist doch alles okay.
So gesehen ist doch eine Diskussion darüber uninteressant - viel wichtiger ist doch das Selbstverständnis eines/r Jeden. Halte ich mich selbst an die Empfehlungen oder auch Entscheidungen der Regierung (Bund oder Land), oder halte ich mich nicht daran und halte ich mich nur dann daran, wenn ich auch wirklich alles verstanden habe und für richtig halte, was bei allen Bundesbürgern oder hier speziell, allen Bayern wohl eher schwierig sein wird.
Gruss
Czauderna

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So sehr ich auch aus tatsächlichen Gründen der Infektionsbekämpfung dieses ständige hin und her, und diese Angst vor der eigenen Courage bedauere, so muss man aber doch sagen, dass es hier nicht um „Würfelspiele“ geht, sondern darum, dass wir nun mal in einem föderalen, demokratischen Staat leben, in dem bestimmte Dinge eben nicht gar so einfach sind, wie in einer Diktatur. Ich fand Überschriften wie: „Wenn wir nur mehr China wären“ in Bezug auf die Durchsetzung von Corona-Maßnahmen und insbesondere den Einsatz einer Warn-App und die Verfolgung von Bewegung und die Identifizierung von Kontakten über Mobilfunkdaten, … wirklich schlimm und abstoßend.

Wir haben hier nun mal Bürgerrechte, in die man nicht vollkommen beliebig eingreifen kann, weil man glücklicherweise befürchten muss, sonst recht schnell eine Regierungsverantwortung wieder los zu sein, oder von einem unabhängigen Gericht in die Schranken gewiesen zu werden. Und wir haben eben Bundesländer, die nicht nur auf dem Papier, sondern tatsächlich recht weitgehende Kompetenzen haben, in die eine Bundesregierung nicht so einfach ungestraft eingreifen kann, weil solche Dinge dann ebenfalls wieder ganz schnell vor einem unabhängigen Gericht landen. Und wir haben eben auch eine Opposition, die frei ihre eigene Meinung äußern darf, um damit der Bevölkerung zu zeigen, dass sie vielleicht auch in der nächsten Wahl interessant sein könnten. Und wenn insoweit dann nicht die wissenschaftlich notwendigen, sondern nur die gerade vor dem Hintergrund einer bevorstehenden Bundestagswahl politisch durchsetzbaren Dinge getan werden, dass ist dies einerseits zwar in Bezug auf die Bekämpfung der Pandemie schlimm, muss man dies aber eben bis zu einem gewissen Maße in einer Demokratie auch akzeptieren. Man kann nur froh sein, dass zumindest unsere Bundeskanzlerin keinen Druck einer Wiederwahl mehr hat, aber man sieht ja gerade was diverse Kleinparteien (auch in der Regierung) so an Wahlkampfspielchen zu spielen beginnen.

Und natürlich gibt es da immer eine fließende Grenze zum blanken Populismus, und die Ereignisse in den USA zeigen deutlich, dass eine Demokratie nur dann stark ist, und dauerhaften Bestand haben kann, wenn sie auch klare Grenzen zieht, und nicht alles unter dem Stichwort „Meinungsfreiheit“ durchgehen lassen darf, was tatsächlich bewusst unwahr ist, um in unzulässiger Art und Weise Teile der Bevölkerung in Richtung eines Staatsstreichs zu treiben.

Ich könnte auch aktuell kotzen, dass Niedersachsen am Montag die Grundschüler wieder in die Schulen schicken will, und damit gegen einen an sich klaren Konsens auf Bundesebene verstößt, der angesichts der aktuellen Entwicklungen mehr als nur notwendig erscheint, auch wenn das eine erhebliche Belastung für Eltern und Kinder darstellt, man Kinder damit nötige Unterstützung in schwierigen Familienverhältnissen nicht in gewohnter Art und Weise gewähren kann, … Aber wir haben nun mal keinen Diktator in Berlin, der sich jetzt einfach mal eine bloße Marionette Weil schnappen, und der bei Androhung der Todesstrafe befehlen könnte, sich den Vorgaben der Bundesregierung zu beugen.

Insoweit - auch wenn es teilweise gerade schwer fällt - seien wir froh, dass wir genau diesen „Irrsinn“ haben, soweit es darum geht, dass er das beste Zeichen dafür ist, dass wir in einen ziemlich gut funktionierenden demokratischen Rechtstaat mit föderaler Struktur leben.

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Moin,

Nur haben und dort musste man leider hart ansetzen, viele Menschen in der aktuellen Lage die Tendenz gezeigt, dort und eben nur an genau diesem einen Ort in die Natur zu wollen, wo sich schon ganz viele hundert andere Menschen befinden, die auch in die Natur wollten.
Als ob die so klein ist, die Natur.

-Luno

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Langsam mache ich mir allerdings Sorgen, dass genau das, was in normalen Zeiten unverzichtbar ist hier seine große Schwäche zeigt und wenn das so weiter geht Wohlstand und Arbeitsplätze vernichtet werden und genau das ist aber die Basis für den Luxus eine Demokratie haben zu können…
Vielleicht bin ich da paranoid, inzwischen halte ich es für möglich, dass diese Endloslockdowns uns in erntshafte Schwierigkeiten und eine gepflegte Folgekrise bringen.
Und ich sage nicht, dann lassen wir das Virus eben durchlaufen, ich meine das durchaus in dem Sinne, wann kriegen wir endlich mal einen echten und wirksamen lockdown, der den Spuk runter fährt. Dafür ist der Föderalismus nicht geeignet, so scheint es mir.
Andererseits schrieb mir gerade jemand zu diesem Einwand, das hätten sie im alten Rom auch probiert, eine „Notfallregierung auf Zeitdie danach in kein Amt mehr gewählt werden kann. Aber auch die Römer haben es versemmelt, aus den Diktatoren wurden die Cäsaren …“
Aber genau das brauchen wir doch jetzt, wenn ich ehrlich bin, so eine Notfallregierung, die einem Notfall wie diesem angemessen reagieren kann.
Dilemma?

Weil es gerade so schön zu meinen gelegentlichen (und genauso gelegentlich aggressiv kritisierten) Hinweisen paßt, daß es auch das Ausreizen des gerade noch Erlaubten und das kleine Überschreiten des Erlaubten ist, was dazu führt, daß die Zahlen nicht runtergehen, hier eine Überlieferung aus der heutigen PK des RKI:

Ganz offensichtlich gebe es nicht nur diejenigen, die die Maßnahmen ablehnten, sondern auch „sehr viele, die zwar sehr genau wissen, dass sie nötig sind, sich selbst aber immer mehr Ausnahmen erlauben“, sagte der Virologe. Alle Experten, die versuchen, mit Modellierung der Entwicklung in die Zukunft zu schauen, „sind sich einig, dass der Lockdown verschärft werden muss“.
Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage: RKI will schärferen Lockdown (msn.com)

Und das wird noch ein viel größeres Problem, wenn sich die infektiösere Mutante aus GB sich hier weiter verbreitet (da ist sie ja schon) und es wirklich reicht, sich auf dem Waldweg fünf Minuten zu unterhalten oder sich im Supermarkt anhusten zu lassen.

Der einzige Weg, daß das hier ein Ende findet, ist nun einmal, sich möglichst durchgehend mit seinen Haushaltsmitgliedern in seiner Bude aufzuhalten und nicht fünfmal die Woche einkaufen zu gehen, nicht ständig irgendwelche Ausflüge innerhalb des erlaubten Radius’ zu machen und dabei dann doch in der Schlange der Bratwurstbude zu stehen und nicht jeden Tag einen anderen Kumpel einzuladen, weil man das ja gerade noch darf.

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Dieser Zwiespalt ist mE nicht wirklich zu lösen. Teilweise muss man ihn in einer Demokratie natürlich ertragen. Nicht umsonst gilt die Demokratie schon seit der Antike (Platon und Aristoteles) als „schlechte Regierungsform“. Auf der anderen Seite erleben wir aktuell natürlich ganz viele Dinge, die eine Demokratie nicht ertragen, sondern gegen die sie sich ganz massiv wehren sollte.

Wir haben uns dank unseres ganzen Wohlstands weg aus einer Solidargemeinschaft entwickelt, und bestehen mehr und mehr aus Individuen, die ohne Rücksicht auf Verluste nur noch den 1. Halbsatz von Art. 2 Abs. 1 GG kennen, propagieren und aus ausleben wollen. Und diese Situation ist inzwischen eben so schlimm geworden, dass sich kaum noch ein Politiker traut, dem Gemeinsinn auch mal damit nachzuhelfen, Opfer zu fordern und Dinge hinreichend zu sanktionieren, die gemeinschädlich sind.

Es ist schon etwas an dem Zitat von Christopher Dawson dran, der schrieb: „Der große Irrtum der modernen Demokratie – ein Irrtum sowohl der Kapitalisten als auch der Sozialisten – ist, dass sie ökonomischen Reichtum als Zweck der Gesellschaft und Standard persönlichen Glücks akzeptiert“

So haben wir aber gerade seit dem Zusammenbruch des Ostblocks zunehmend gelebt, als es nicht nur wie im unmittelbaren Nachkriegsdeutschland wirtschaftlich bergauf ging, sondern auch die kollektive Bedrohung des erarbeiteten Wohlstands wegfiel, unter der man sich noch Dinge wie einen Wehrdienst gefallen ließ. Als wir noch nicht überall eine stabile Energieversorgung nach dem Krieg hatten, war es auch noch recht problemlos möglich Kraftwerke, Stauseen, Freileitungen zu bauen, … Wir sind heute aber einfach so satt, und so gut rundum versorgt, dass viele es einfach nicht wahrhaben wollen, dass es auch nach wie vor Dinge gibt, die nur unter Aufbietung gemeinsamer Kräfte in Solidarität und unter Opfern einzelner funktionieren.

Und da braucht es jetzt einfach mal wieder die richtigen Prioritäten. Und wer die nicht bereit ist einzuhalten - auch wenn das Opfer bedeutet - dem muss man dann wohl mit deutlich härteren Sanktionen als bislang klar machen, wie der Hase läuft. Und wer meint, unsere Demokratie in einer solch besonders kritischen Situation angreifen zu müssen, der muss eben auch spüren, dass sich eine Demokratie wehrt.

Aber ich sehe auch, dass unsere Regierenden da eben jetzt zunehmend in den Wahlkampfmodus geraten, was der Sache nicht wirklich gut tut. Man könnte mal überlegen, inwieweit man in der Lage wäre, Wahltermine zu verschieben, um alle Beteiligten raus aus dem unmittelbaren Wahlkampfproblem zu holen, bis die Sache durchgestanden ist. Wäre natürlich auch eine ganz heikle Sache, die ganz sicher vor dem BVerfG landen würde, und die das hohe Risiko eines Scheiterns hätte. Aber so in die Richtung könnte man natürlich denken, zumal vernünftige Wahlen unter Corona-Bedingungen ohnehin mehr als nur schwierig sind.

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Hallo,
geben wir es zu, uns fehlen auch die Lösungen, mit denen alle leben können, wobei die Betonung hier wirklich auf „leben“ liegt.
Wie wäre es damit - wenn alle Heimbewohner in Deutschland und das dazugehörige Personal geimpft und alle anderen über 80 auch, kehrt wieder das normale Leben ein mit allem drum und dran, nur „AHA“ bleibt. Das würde bedeuten, für die meisten Bürger dieses Landes wäre Corona ab dem 2. Quartal nur noch eine geringe Bedrohung :smiley: :thinking:
Natürlich ginge das Impfen weiter.
Gruss
Czauderna

Das Problem liegt aber leider darin, dass gerade unter Berücksichtigung der neuen Mutation aus GB eine erheblich höhere Ansteckungswahrscheinlichkeit zu einer erheblich größeren Gesamtfallzahl führen wird, wenn wir nicht zu AHA massive zusätzliche Maßnahmen durchziehen.

Und mit den höheren Gesamtfallzahlen wachsen dann eben auch die Fälle der schweren Fälle bei jüngeren Betroffenen mit, die dann auch ohne die 80-jährigen die Intensivstationen überlasten und in größerer Zahl die Friedhöfe füllen werden.

Bei den 65-74 Jahre alten Menschen liegt die Infektionssterblichkeit bei 2,2% -. also dreißigmal so hoch wie bei der Grippe. Bei den 55-64 Jahre alten immerhin noch 0,7%. Das sind ja alles keine alten Menschen und schon gar keine, die sich in Pflegeheimen auf irgendeine Art isolieren könnten. Die zweite Gruppe umfaßt i.W. Menschen, die noch voll im Berufsleben stehen.

Von den schweren Verläufen mit Beatmung, von den Spätfolgen, die sich als immer gravierender und häufiger auftretend herausstellen und von den Mutanten, die anscheinend auch verstärkt Kinder und Jugendliche stärker erkranken lassen scheinen, haben wir da noch gar nicht gesprochen.

Dein Gedankengang ist aber nicht neu und der wird uns gesellschaftlich noch in arge Nöte stürzen. Wie lange wird man denn wohl Maßnahmen aufrecht erhalten können, wenn die „Todeskandidaten“ geimpft worden sind? Wollen wir als Gesellschaft in dem halben Jahr, das es dann noch bis zum „Impfangebot für alle“ dauern wird, wirklich hunderttausende Tote und schwer Erkrankte in Kauf nehmen?

Gruß
C.

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Wo hast Du das denn her?

Ich habe es mal gehört. Da ich davon nicht wieder behelligt wurde, kann es auch sein, daß sich die Meldung daraus ergab, daß die Infektionsraten in Großbritannien so stark angestiegen sind, so daß natürlich auch die Zahl der erkrankten Kinder höher geworden ist.

Insofern kannst Du den Einschub mit den Kindern auch ignorieren. Der Kern ist, daß es neben Todesfällen auch schwere Verläufe, Spätfolgen und eben die Mutanten gibt, die sich viel schneller verbreiten, so daß in kürzerer Zeit mehr Menschen erkranken werden, was den Effekt, daß die Alten irgendwann aus dem Topf raus sind, im Hinblick auf die Belastung des Gesundheitssystems mehr als kompensiert.

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