Nachtrag zur ‚Interdisziplinarität‘
Hallo Wolfgang,
da ich es unhöflich finde, einfach nur zu schreiben, Du hättest mich missverstanden, ohne auch zu sagen warum, reiche ich die Begründung (auf die ich gestern abend keine Zeit hatte) nach:
Am einleuchtendsten ist es vielleicht so:
man nennt Theorie ja gerne auch „Blick“ oder „Brille“.
Interdisziplinarität ist nun nichts anderes als die Analyse eines Gegenstandes mit verschiedenen „Brillen“ bzw. die Fähigkeit von Experten, mehrere „Brillen“ aufsetzen zu können.
Das hast Du ja eingehend benannt, und das bestreite ich nicht.
Mit meinem Argument, die VWL würde sich anderen Perspektiven verschließen, meine ich also keineswegs, dass VWLer nicht auch zur Sicht mit anderen „Brillen“ fähig sind, sondern, dass sich die VWL als Wissenschaft auf sehr unwissenschaftliche Weise weigert, ihre eigene „Brille“ selbst in der Sehstärke anzupassen, nämlich gemäß den Erkenntnisse von Nachbarwissenschaften, die eine solche Anpassung erfordern würde.
Mit Inderdisziplinarität hat dies aber nichts zu tun:
„Eine interdisziplinäre Arbeitsweise oder Forschung umfasst mehrere voneinander unabhängige Fachgebiete , die einer meist wissenschaftlichen Fragestellung mit ihren jeweiligen Methoden nachgehen“
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Interdisziplinarit%C3%A4t
Damit ist Interdisziplinarität genau das Gegenteil dessen, was ich angesprochen habe.
Was ich nun genau mit der „Weigerung der VWL“ meine, brauche ich wohl nicht mehr auszuführen, hat es exc doch eh schon zum „inhaltlosen Geschwafel“ erklärt.
Was ich mir aber verbitte, ist zu sagen, ich wüsste nicht, wovon ich rede, ohne dass vorher erst einmal klar ist, worüber ich rede.
Viele Grüße
franz