Wirtschaftssystem

Liebe Freunde,

bezüglich Arbeitslosigkeit wird sich m. E. nach aktuellen Meldungen (z. B. Conti, Daimler Cryssler, Telekom) in absehbarer Zeit kaum etwas zum Positiven ändern. Alle Hoffnung scheint auf Wachstum und Innovation zu ruhen . . .

Gibt es Wissenschaftler, die unser derzeitiges Wirtschaftssystem grundsätzlich oder in Teilen in Frage stellen oder hält man es allgemein für das best-mögliche?

Es geht mir nicht um Steuermodelle udgl., sondern um die WirtschaftsORDNUNG: z. B. die Rolle von Banken in der bzw. für die Wirtschaft, quasi Energieversorgungs-Monopol, Konsequenzen aus dem Fleischskandal . . .

Eugen Drewermann
Hallo!

bezüglich Arbeitslosigkeit wird sich m. E. nach aktuellen
Meldungen (z. B. Conti, Daimler Cryssler, Telekom) in
absehbarer Zeit kaum etwas zum Positiven ändern. Alle Hoffnung
scheint auf Wachstum und Innovation zu ruhen . . .

Gibt es Wissenschaftler, die unser derzeitiges
Wirtschaftssystem grundsätzlich oder in Teilen in Frage
stellen oder hält man es allgemein für das best-mögliche?

Eugen Drewermann - letzten Dienstag in „Menschen bei Maischberger“
Ist zwar kein Wirtschaftswissenschaftler, aber Theologe.

Viele Grüse!
Denis

Die Frage…
…zeigt leider schon, dass Du Dich nicht besonders mit der Materie beschäftigt hast:

Gibt es Wissenschaftler, die unser derzeitiges
Wirtschaftssystem grundsätzlich oder in Teilen in Frage
stellen oder hält man es allgemein für das best-mögliche?

Was soll bitte das „best-mögliche“ sein? „Best-möglich“ für wen?

Es geht mir nicht um Steuermodelle udgl., sondern um die
WirtschaftsORDNUNG: z. B. die Rolle von Banken in der bzw. für
die Wirtschaft, quasi Energieversorgungs-Monopol, Konsequenzen
aus dem Fleischskandal . . .

Ein Energieversorgungsmonopol, eigentlich jegliches Monopol, bedeutet, dass kein vollkommener Markt vorhanden ist und sollte daher so nicht auftreten, wenn man den normalen Wirtschaftstheorien anhängt. Was der Fleisch-Skandal mit dem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht zu tun hat, ist mir nicht klar.

Vielleicht erläuterst Du mal, worauf Du genauer abzielst.

Grüße,

Anwar

Wirtschaftssystem - Versuch einer Konkretisierung
Liebe Freunde,

ich fasste meinen Beitrag bewusst sehr offen, also wenig konkret, um möglichst keine Denkrichtung quasi vorzugeben . . .

Ich versuche, die Frage anders zu stellen: Bei den Lösungsansätzen, -versuchen und -diskussionen zu den Problemen in D. stellt m. W. kein Wirtschaftsfachmann/-wissenschaftler unser derzeitiges Wirtschaftssystem in Frage - an Details wird „gefummelt“ (Steuern, Sozialversicherung, Lohnkosten, Arbeitsrecht usw.), aber scheinbar akzeptiert man die Macht der Banken, das Quasi-Monopol der 4 Energieversorgungsunternehmen . . . (abgesehen von der Heuschrecken-Debatte des Müntefehring).

Gibt es keinen Wirtschafts-„Waisen“, der unser Wirtschaftssystem grundsätzlich in Frage stellt oder zumindest kritisch hinterfragt?

Hi,

Gibt es keinen Wirtschafts-„Waisen“, der unser
Wirtschaftssystem grundsätzlich in Frage stellt oder zumindest
kritisch hinterfragt?

was bezeichnest Du als Wirtschaftssystem? Die paar Eckpunkte weiter oben kannst Du ja wohl kaum damit meinen, denn die sind weder zwangsläufige Folge unseres Wirtschaftssystems noch ausschließlich in unserem möglich noch stellen sie eine zutreffende Beschreibung unseres Wirtschaftssystems dar. Genauer gesagt handelt es sich dabei um undifferenziertes Gemecker, daß sich weniger um Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten dreht, als vielmehr um die unscharfe Beschreibung eines scheinbar unbefriedigenden Ist-Standes.

Worum also gehts Dir? Um Dir lange Überlegungen zu ersparen, habe ich nachfolgend mal einige typische Ideen zusammengestellt:

1. [] Geld abschaffen
2. [] Kapital abschaffen
3. [] Zinsen abschaffen
4. [] Geld, Zinsen und Kapital abschaffen
5. [] Planwirtschaft einführen
6. [] Unternehmen verstaatlichen
7. [] Handlungsfreiheit der Menschen abschaffen (muß bei Auswahl von 1-6 mitgebucht werden)
8. [] diffuser Wunsch, daß irgendwie was anders werden muß, ohne zu wissen, was das sein könnte und was es bringen soll

Freie Auswahl, bitte sehr.

Gruß,
Christian

Hallo,
Deine Frage ist sehr interessant, auch du mehr Vorschläge zu deiner Fragestellung bekommen hast als eine Antwort.

Vielleicht hättest du deine Frage in Wirtschaftspolitik fragen sollen??

Ich habe keine Ahnung von solchen Themen aber sieh dir die Seite mal an vielleicht findest du was interessantes?!
http://www.attac.de/themen/index-neu.php

MfG

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Gunther,

Ich versuche, die Frage anders zu stellen:

Ich vestehe sie noch immer nicht wirklich.

Bei den
Lösungsansätzen, -versuchen und -diskussionen zu den Problemen
in D. stellt m. W. kein Wirtschaftsfachmann/-wissenschaftler
unser derzeitiges Wirtschaftssystem in Frage

Du musst Dir über drei Dinge im Klaren sein:

  1. Wirtschaftsfachmann wird man durch ein BWL/VWL-Studium; ein solches Studium ist aber nicht komparativ ausgelegt, also vergleicht nicht die Vor- und Nachteile verschiedener Wirtschaftssysteme, sondern es ist einzig die Wissenschaft dessen, wie die Wirtschaftssubjekte in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung erfolgreich handeln können.

  2. ein allgemein bekannter Wirtschaftsfachmann wird man bei uns nur dann, wenn man eine konsensfähige Meinung vertritt; die grundsätzliche Infragestellung unseres Wirtschaftssystems ist aber nicht konsensfähig

  3. ein Wirtschaftssystem lässt sich nicht so einfach wechseln; also warum sollte man dann dahingehend Überlegungen anstellen?

  • an Details wird
    „gefummelt“ (Steuern, Sozialversicherung, Lohnkosten,
    Arbeitsrecht usw.),

wenn überhaupt:

so stand es, quasi als Bündelung des ganzen ökonomischen Wissens, auf dem Titelblatt des Skripts zur Einführungsvorlesung VWL bei Prof. Gandenberger in München:
„Willst du den Wohlstand nicht verbraten, dann fummle nicht am Thermostaten“

aber scheinbar akzeptiert man die Macht
der Banken, das Quasi-Monopol der 4
Energieversorgungsunternehmen . . .

ja und nein;
gegen die Energieversorger möchte man ja durchaus auch wettbewerbsrechtlich vorgehen, dafür bedarf es aber keines fundamentalen Wirtschaftssystemwechels …

Monopole im allgemeinen werden heute im Zeitalter des „Monopolkapitalismus“ geduldet/gefördert.

Dagegen finden sich schwer aktuelle Wirtschaftswissenschaftler, weshalb z.B. Lafontaine im Moment in seinen Reden wieder die alten Wirtschaftsfachleute aus der Adenauer-Ära wie Prof. Eucken oder Prof. Müller-Armack hervorholt. (wenn Du Dir die ergoogelst, dann wirst Du sehen a| warum diese heute eine ziemlich weitgehende Opposition darstellen würden, und b| warum es eine Ironie der Geschichte ist, dass heute ein Lafontaine auf sie zugreift)

Gibt es keinen Wirtschafts-„Waisen“, der unser
Wirtschaftssystem grundsätzlich in Frage stellt oder zumindest
kritisch hinterfragt?

Doch natürlich gibt es system-kritische Wirtschaftswissenschaftler; die haben aber natürlich auch keine Chance, einmal wirtschaftspolitischer Berater der Bundesregierung zu werden.

Viele Grüße
franz

Hi,

vergleicht nicht die Vor- und Nachteile verschiedener
Wirtschaftssysteme, sondern es ist einzig die Wissenschaft
dessen, wie die Wirtschaftssubjekte in einer
kapitalistischen Wirtschaftsordnung
erfolgreich handeln
können.

das stimmt schlicht und ergreifend nicht. Zum Studium der Wirtschaftswissenschaften (gleich ob BWL oder VWL) gehört auch das Studium der verschiedenen Theorien und deren Entwicklung in der Vergangeheit. Natürlich beschäftigt man sich vor allem mit den anerkannten Theorien und dem bestehenden System, aber Planwirtschaft und die diversen ~ismen (da sind sie wieder) stehen durchaus auch auf dem „Lehrplan“.

  1. ein allgemein bekannter Wirtschaftsfachmann wird man
    bei uns nur dann, wenn man eine konsensfähige Meinung
    vertritt; die grundsätzliche Infragestellung unseres
    Wirtschaftssystems ist aber nicht konsensfähig

Naja, es gibt an deutschen Universitäten durchaus noch Keynesianer. Seltsamerweise treten sie dort verstärkt auf, wo das politische Umfeld eher diesen Ideen zugeneigt ist.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

vergleicht nicht die Vor- und Nachteile verschiedener
Wirtschaftssysteme,

das stimmt schlicht und ergreifend nicht. Zum Studium der
Wirtschaftswissenschaften (gleich ob BWL oder VWL) gehört auch
das Studium der verschiedenen Theorien und deren Entwicklung
in der Vergangeheit. Natürlich beschäftigt man sich vor allem
mit den anerkannten Theorien und dem bestehenden System, aber
Planwirtschaft und die diversen ~ismen (da sind sie wieder)
stehen durchaus auch auf dem „Lehrplan“.

Ich stehe zu meiner Aussage:

Du hast zwar vollkommen Recht, wenn Du darauf hinweist, dass zu Themen wie den Anreizmechanismen, Preisbildungsmechanismen, etc. immer verschiedene Systeme verglichen werden (Planwirtschaft, Austauschsysteme, etc.);
und Du hast auch Recht, dass in historischer Perspektive Vergleiche angestellt werden.

Was aber definitiv nicht im Rahmen der VWL geschieht, ist ein systematischer Vergleich, weil dieser es erfordern würde, dass sich die Wirtschaftswissenschaften grundsätzlich gegenüber anderen Wissenschaften öffen müssten, etwa gegenüber der Soziologie oder auch der Psychologie, der Ethnologie, etc.

Dies geschieht aber nicht, man hält am „homo oeconomicus“ fest, man verlässt die „Pareto-Optimalität“ nicht, etc.

Ein solches Beharren aber macht einen systematischen Vergleich zwischen Wirtschaftssystem vollkommen unmöglich.

die grundsätzliche Infragestellung unseres
Wirtschaftssystems ist aber nicht konsensfähig

Naja, es gibt an deutschen Universitäten durchaus noch
Keynesianer.

Sind Keynesianer tatsächlich schon „grundsätzliche Infragestellung“?

Viele Grüße
franz

Hi,

Was aber definitiv nicht im Rahmen der VWL geschieht, ist ein
systematischer Vergleich, weil dieser es erfordern würde, dass
sich die Wirtschaftswissenschaften grundsätzlich gegenüber
anderen Wissenschaften öffen müssten, etwa gegenüber der
Soziologie oder auch der Psychologie, der Ethnologie, etc.

Dies geschieht aber nicht, man hält am „homo oeconomicus“
fest, man verlässt die „Pareto-Optimalität“ nicht, etc.

nun mache ich etwas, was ich sehr selten tue, weil ich da wenig von halte. Hier scheint es mir aber angemessen zu sein: Du schreibst in Deiner Visitenkarte, was Du studierst. Ich für meinen Teil käme nie auf den Gedanken, zu behaupten, was Du in Deinem Studium lernst bzw. lernen wirst und was nicht. Auf welcher Basis behauptest Du, was ich während meines Studiums gelernt habe bzw. hätte lernen sollen und was Millionen von Studenten während ihres Studiums an hunderten von Hochschulen gelernt haben bzw. hätten lernen sollen oder können?

Ein solches Beharren aber macht einen systematischen Vergleich
zwischen Wirtschaftssystem vollkommen unmöglich.

Im übrigen bleibt immer noch offen, was eigentlich ein Wirtschaftssystem ist. Der homo oeconomicus ist eine Annahme, die bspw. überhaupt nicht systembezogen ist. Das angsprochene Thema der faktischen Monopole bei Energieversorgern ist ebenfalls ein Punkt, der mit dem Wirtschaftssystem als solchem nichts zu tun hat.

die grundsätzliche Infragestellung unseres
Wirtschaftssystems ist aber nicht konsensfähig

Naja, es gibt an deutschen Universitäten durchaus noch
Keynesianer.

Sind Keynesianer tatsächlich schon „grundsätzliche
Infragestellung“?

Keynesianer wollen in letzter Konsequenz auf einen anderen ~ism hinaus, nämlich auf den Kommunismus.

Das finde ich schon anders.

Gruß,
Christian

Hallo Ben!

Was aber definitiv nicht im Rahmen der VWL geschieht, ist ein
systematischer Vergleich, weil dieser es erfordern würde, dass
sich die Wirtschaftswissenschaften grundsätzlich gegenüber
anderen Wissenschaften öffen müssten, etwa gegenüber der
Soziologie oder auch der Psychologie, der Ethnologie, etc.

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber an dieser Stelle weist Du offenkundig nicht, wovon Du sprichst. Es gibt unter den Wirtschaftswissenschaftlern eine erheliche Anzahl interdisziplinär ausgebildeter Leute. Das Spektrum reicht von Natur- und Ingenieurwissenschaftlern, Medizinern, Psychologen, Juristen bis zu Theologen. Dabei ist es fast ein Automatismus, daß Aspekte eines Wissenschaftszweig aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen gesehen und mit den Methoden anderer Disziplinen bearbeitet werden. Ich bin selbst Teil solchen bunten Haufens (und genieße es).

Der unterstellte Tunnelblick wird der Sache auf keinen Fall gerecht. Es ist einem Ingenieur nicht unbedingt fremd, sich Haydn, Bach und Lennon mathematisch zu nähern oder ethische und etliche weitere Aspekte seiner entwickelten Technik zu betrachten und ein VWLer mit Scheuklappen etwa gegenüber der Soziologie und der Psychologie taugt bestenfalls zum Fachidioten.

Die behauptete Abschottung und Eingleisigkeit der Wirtschaftswissenschaften gibt es nicht. Es gehört längst zum selbstverständlichen Bestandteil aller Disziplinen, daß gerade die Berührung mit ganz anderen Gebieten zur Wissensexplosion führt. Etwa Medizin funktioniert nicht mehr ohne Informatik, die Vermischung wurde zum eigenen Studienfach. Volkswirtschaft ohne Betrachtung der Wechselwirkung mit der jeweiligen Werteordnung und allen Aspekten des gesellschaftlichen Systems, in dem sie stattfindet, ist gar nicht vorstellbar.

Gruß
Wolfgang

Hallo Christian,

Auf
welcher Basis behauptest Du, was ich während meines Studiums
gelernt habe bzw. hätte lernen sollen und was Millionen von
Studenten während ihres Studiums an hunderten von Hochschulen
gelernt haben bzw. hätten lernen sollen oder können?

  1. Soll ich aufzählen, welche Vorlesungen ich besucht habe, und welche Bücher ich gelesen habe? Wenn meine Behauptung eine offkundige Dummheit ist, dann zeige es, wenn nicht, dann frag nicht solche Fragen, die ja doch immer nur Ausflüchte sind.

  2. ein paar Links, die ich in der Kürze aufgetrieben habe:
    http://www.monde-diplomatique.de/pm/1997/08/15/a0223…
    http://www.monde-diplomatique.fr/2005/02/HENDERSON/1…
    (das soll nur zeigen, dass ich hier nicht ein Faktum sehe, das sonst überhaupt nicht gesehen wird; es geht mir also nicht um die weiteren Inhalte der verlinkten Artikel)

Im übrigen bleibt immer noch offen, was eigentlich ein
Wirtschaftssystem ist.

richtig

Der homo oeconomicus ist eine Annahme,
die bspw. überhaupt nicht systembezogen ist.

ähh, was auch immer das heißen soll;

das einzige, was ich behauptet habe ist, dass ohne die homo oeconomicus-Annahme (und Pareto-Optimalität) die VWL sich anderen Perspektiven (sozialwissenschaftlichen wie humanwissenschaftlichen) stärker öffnen müsste. Erst dann aber sehe ich die Grundlage für einen wissenschaftlichen „Systemvergleich“.

Das angsprochene
Thema der faktischen Monopole bei Energieversorgern ist
ebenfalls ein Punkt, der mit dem Wirtschaftssystem als solchem
nichts zu tun hat.

habe ich das nicht selbst gesagt?
Auf der anderen Seite haben natürlich allgemein Monopolstellungen sehr viel mit unserem Wirtschaftssystem zu tun; da brauche ich auf keine „Systemkritiker“ verweisen, da genügt etwa der Hinweis auf Eucken und den Ordoliberalismus, dem es ganz zentral um dieses Thema geht.

Keynesianer wollen in letzter Konsequenz auf einen anderen
~ism hinaus, nämlich auf den Kommunismus.

diese Aussage finde ich falsch.

Viele Grüße
franz

um ‚Interdisziplinarität‘, etc. geht es hier nicht

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber an dieser Stelle weist
Du offenkundig nicht, wovon Du sprichst.

Nein, ich dachte nicht, dass man es so missverstehen kann.
Was haben denn die beiden von mir genannten Aspekte (homo oeconomicus und Pareto-Optimalität) mit Interdisziplinarität zu tun?

Viele Grüße
franz

  1. Soll ich aufzählen, welche Vorlesungen ich besucht habe,
    und welche Bücher ich gelesen habe? Wenn meine Behauptung eine
    offkundige Dummheit ist, dann zeige es, wenn nicht, dann frag
    nicht solche Fragen, die ja doch immer nur Ausflüchte sind.

?

  1. ein paar Links, die ich in der Kürze aufgetrieben habe:
    http://www.monde-diplomatique.de/pm/1997/08/15/a0223…
    http://www.monde-diplomatique.fr/2005/02/HENDERSON/1…
    (das soll nur zeigen, dass ich hier nicht ein Faktum sehe, das
    sonst überhaupt nicht gesehen wird; es geht mir also nicht um
    die weiteren Inhalte der verlinkten Artikel)

Was soll der Quark beweisen? Daß ich 30 Seiten lesen muß, um zu begreifen, was Du mir sagen willst? Das kann nicht wirklich Dein ernst sein.

oeconomicus-Annahme (und Pareto-Optimalität) die VWL sich
anderen Perspektiven (sozialwissenschaftlichen wie
humanwissenschaftlichen) stärker öffnen müsste. Erst dann aber
sehe ich die Grundlage für einen wissenschaftlichen
„Systemvergleich“.

Sinn- und inhaltsloses Geschwafel.

Das angsprochene
Thema der faktischen Monopole bei Energieversorgern ist
ebenfalls ein Punkt, der mit dem Wirtschaftssystem als solchem
nichts zu tun hat.

habe ich das nicht selbst gesagt?
Auf der anderen Seite haben natürlich allgemein
Monopolstellungen sehr viel mit unserem Wirtschaftssystem zu
tun; da brauche ich auf keine „Systemkritiker“ verweisen, da
genügt etwa der Hinweis auf Eucken und den Ordoliberalismus,
dem es ganz zentral um dieses Thema geht.

Ja, die Durchdringung der Materie ist in Deinen Zeilen deutlich erkennbar.

Keynesianer wollen in letzter Konsequenz auf einen anderen
~ism hinaus, nämlich auf den Kommunismus.

diese Aussage finde ich falsch.

Ich nicht. Letztlich läßt sich erkennen, daß Du das ein oder andere nicht verstanden hast.

C.

Lieber exc, liebe Freunde,

zunächst danke ich für die rege Diskussion - ich fürchte, dass exc. mit seiner Formulierung nahe dran ist.

  1. [] diffuser Wunsch, daß irgendwie was anders werden muß, ohne zu wissen, was das sein könnte und was es bringen soll

Natürlich sollten Änderungen z. B. der (Massen-) Arbeitslosigkeit entgegenwirken. Tatsächlich habe ich keinen Plan, WIE das konkret aussehen könnte/müsste.

Allerdings gehe ich davon aus, dass wir das mit bzw. in dem bestehenden Wirtschaftssystem kaum schaffen. Drewermann wurde bereits genannt, ich habe kritische Worte von Heiner Geißler gehört - beide argumentieren aus religiösem, ethischen und sozialem Background - Müntefehrings „Heuschrecken“-Beitrag war m. E. wahl-kampf-taktisches Kalkül.

Ist z. B. hohe Arbeitslosigkeit in einem Land (in einer Volkswirtschaft) aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht kein Problem?

Hallo Christian,

wenn ich einen Artikel schreibe, dann werde ich ganz oben immer darauf hingewiesen:

Richtlinien

* Sei freundlich und auf keinen Fall beleidigend!

das fällt mir hier allerdings schwer.

  1. Soll ich aufzählen, welche Vorlesungen ich besucht habe,
    und welche Bücher ich gelesen habe? Wenn meine Behauptung eine
    offkundige Dummheit ist, dann zeige es, wenn nicht, dann frag
    nicht solche Fragen, die ja doch immer nur Ausflüchte sind.

?

VIKA-Argumente sind immer billige Ausflüchte

oeconomicus-Annahme (und Pareto-Optimalität) die VWL sich
anderen Perspektiven (sozialwissenschaftlichen wie
humanwissenschaftlichen) stärker öffnen müsste. Erst dann aber
sehe ich die Grundlage für einen wissenschaftlichen
„Systemvergleich“.

Sinn- und inhaltsloses Geschwafel.

So ein Blödsinn; „homo-oeconomicus“ und „Pareto-Optimum“ sind klar definierte termini technici der Ökonomie; wenn Du darin keinen Sinn findest, dann bist Du schon selbst schuld.

Auf der anderen Seite haben natürlich allgemein
Monopolstellungen sehr viel mit unserem Wirtschaftssystem zu
tun; da brauche ich auf keine „Systemkritiker“ verweisen, da
genügt etwa der Hinweis auf Eucken und den Ordoliberalismus,
dem es ganz zentral um dieses Thema geht.

Ja, die Durchdringung der Materie ist in Deinen Zeilen
deutlich erkennbar.

die Grundaussage des Ordoliberalismus ist, dass in einem sich selbst überlassenen Markt sich notwendig Monopole bilden, deshalb:

„Das Ziel des Ordoliberalismus ist dabei nicht eine radikale Deregulierung, sondern eine De-Monopolisierung“

„Die Entstehung von stabilen Oligopolen oder Monopolen soll durch die ordoliberale Rahmengesetzgebung verhindert werden; zum kontrollierten, schrittweisen Abbau von Monopolen, die durch frühere ordnungspolitische Fehler entstanden sind, müssen Regulierungsbehörden installiert werden.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Ordoliberalismus

Keynesianer wollen in letzter Konsequenz auf einen anderen
~ism hinaus, nämlich auf den Kommunismus.

diese Aussage finde ich falsch.

Ich nicht. Letztlich läßt sich erkennen, daß Du das ein oder
andere nicht verstanden hast.

Wenn Du meinst …

Dir als MOD muss ich wohl nicht sagen, dass wir uns -auch in den Politik-Brettern- eher in Experten-Foren als in Pöbel-Foren befinden, oder soll Dein letztes Posting Deine Kehrtwendung dahin sein?

Wenn man ein Argument, dass ich noch dazu mit Links unterstützte, nicht versteht, dann sollte man eigentlich nicht sein eigenes Unverständnis dem anderen zur Last legen und schreiben:

Sinn- und inhaltsloses Geschwafel.

das verbieten Anstand wie Netiquette.

Viele Grüße
franz

Nachtrag zur ‚Interdisziplinarität‘
Hallo Wolfgang,

da ich es unhöflich finde, einfach nur zu schreiben, Du hättest mich missverstanden, ohne auch zu sagen warum, reiche ich die Begründung (auf die ich gestern abend keine Zeit hatte) nach:

Am einleuchtendsten ist es vielleicht so:

man nennt Theorie ja gerne auch „Blick“ oder „Brille“.
Interdisziplinarität ist nun nichts anderes als die Analyse eines Gegenstandes mit verschiedenen „Brillen“ bzw. die Fähigkeit von Experten, mehrere „Brillen“ aufsetzen zu können.
Das hast Du ja eingehend benannt, und das bestreite ich nicht.

Mit meinem Argument, die VWL würde sich anderen Perspektiven verschließen, meine ich also keineswegs, dass VWLer nicht auch zur Sicht mit anderen „Brillen“ fähig sind, sondern, dass sich die VWL als Wissenschaft auf sehr unwissenschaftliche Weise weigert, ihre eigene „Brille“ selbst in der Sehstärke anzupassen, nämlich gemäß den Erkenntnisse von Nachbarwissenschaften, die eine solche Anpassung erfordern würde.

Mit Inderdisziplinarität hat dies aber nichts zu tun:

„Eine interdisziplinäre Arbeitsweise oder Forschung umfasst mehrere voneinander unabhängige Fachgebiete , die einer meist wissenschaftlichen Fragestellung mit ihren jeweiligen Methoden nachgehen“

aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Interdisziplinarit%C3%A4t

Damit ist Interdisziplinarität genau das Gegenteil dessen, was ich angesprochen habe.

Was ich nun genau mit der „Weigerung der VWL“ meine, brauche ich wohl nicht mehr auszuführen, hat es exc doch eh schon zum „inhaltlosen Geschwafel“ erklärt.

Was ich mir aber verbitte, ist zu sagen, ich wüsste nicht, wovon ich rede, ohne dass vorher erst einmal klar ist, worüber ich rede.

Viele Grüße
franz

Hallo,
dazu fällt mir ein, daß der Chef der Drogeriemarktkette DM doch letztens mit einer Grundversorgung aufmerksam machte.
Das Konzept habe ich mal ergoogelt und stieß dabei auf einen 10-Jahres-Plan der am Ende eine Pro-Kopf-Verorgung/Monat von €1.200 aufweist. Rein rechnerisch unter Einbeziehung der Sparmöglichkeiten in der Verwaltung ein durchaus finanzierbares Konzept.
Die Idee die dahintersteckt ist die Erkenntnis, daß wir in D nicht jeder Arbeitskraft einen Arbeitsplatz geben können deshalb aber volkswirtschaftlich noch lange nicht zu wenig verdienen um alle Bürger zu versorgen. Deshalb sollen staatliche Einnahmen weniger Lohnabhängig als Verbrauchsabhängig werden.
Gruß D.K.

… ausgiebig diskutiert:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

viele Grüße
franz

Hi,

wenn ich einen Artikel schreibe, dann werde ich ganz oben
immer darauf hingewiesen:

Richtlinien

* Sei freundlich und auf keinen Fall beleidigend!

das fällt mir hier allerdings schwer.

kann ich verstehen. Mein Tonfall war nicht angemessen und das tut mir leid.

  1. Soll ich aufzählen, welche Vorlesungen ich besucht habe,
    und welche Bücher ich gelesen habe? Wenn meine Behauptung eine
    offkundige Dummheit ist, dann zeige es, wenn nicht, dann frag
    nicht solche Fragen, die ja doch immer nur Ausflüchte sind.

?

VIKA-Argumente sind immer billige Ausflüchte

Weil das in den meisten Fällen auch stimmt, greife ich darauf nur hächst selten zurück. Generelle Behauptungen über ein Fachgebiet bzw. Millionen von Studenten bzw. hunderte von Hochschulen müssen an sich schon unzutreffend sein, weil niemand alle diese Studenten und Hochschulen kennen kann, erst recht nicht, wenn jemand nach eigenem Bekunden fachfremd ist bzw. das betreffende Fach nicht studiert (hat). In diesem ganz konkreten Fall ist einfach so, daß Wirtschaftssysteme durchaus verglichen wurden. Wobei immer noch die Frage offen ist, was ein Wirtschaftssystem Deiner Ansicht nach eigentlich ausmacht.

oeconomicus-Annahme (und Pareto-Optimalität) die VWL sich
anderen Perspektiven (sozialwissenschaftlichen wie
humanwissenschaftlichen) stärker öffnen müsste. Erst dann aber
sehe ich die Grundlage für einen wissenschaftlichen
„Systemvergleich“.

Sinn- und inhaltsloses Geschwafel.

So ein Blödsinn; „homo-oeconomicus“ und „Pareto-Optimum“ sind
klar definierte termini technici der Ökonomie; wenn Du darin
keinen Sinn findest, dann bist Du schon selbst schuld.

In diesen Annahmen sehe ich durchaus einen Sinn, allerdings nur dann, wenn man sich des Umstandes, daß sie eine Annahme sind, bewußt ist und bei der Betrachtung auch bewußt bleibt. Meine zugegebenermaßen kurz und platt und unfreundlich formulierte Kritik richtete sich darauf, daß die VWL sich durchaus des Umstandes, daß die Annahmen eben nicht ständig und vollumfänglich zutrifft, bewußt ist und Wege und Lösungen sucht, diesen Umstand zu berücksichtigen u.a. durch Beleihung anderer Fachgebiete.

Auf der anderen Seite haben natürlich allgemein
Monopolstellungen sehr viel mit unserem Wirtschaftssystem zu
tun; da brauche ich auf keine „Systemkritiker“ verweisen, da
genügt etwa der Hinweis auf Eucken und den Ordoliberalismus,
dem es ganz zentral um dieses Thema geht.

Ja, die Durchdringung der Materie ist in Deinen Zeilen
deutlich erkennbar.

die Grundaussage des Ordoliberalismus ist, dass in einem sich
selbst überlassenen Markt sich notwendig Monopole bilden,
deshalb:

Nun ja, daß nicht die ganze Welt aus Monopolen besteht, ist m.E. ein Zeichen dafür, daß in der idealisierten Denkwelt ein Denkfehler enthalten ist. Im übrigen ging es zumindest mir auch um den zweiten Teil der Angelegenheit, daß nämlich Monopole in anderen Wirtschaftssystemen durchaus vorkommen bzw. sogar gewollt sind. Daher ist die richtige Frage nicht, was können wir an unserem Wirtschaftssystem ändern, damit es keine Monopole gibt, sondern was die Ursache der Monopole ist. Im konkreten Fall liegt es einfach daran, daß Energie leitungsgebunden ist und die Errichtung der Leitungsysteme im Verhältnis zum Wert zur transportierten „Ware“ ausgesprochen teuer ist. Das ist aber keine Spezialität unseres Wirtschaftssystems.

Gruß,
Christian