Wiso will ich allen meinen penis zeigen

Servus,

natürliche müsste einem solchen Menschen geholfen werden.

Aber hängt es nicht von der Beurteilung des Verhaltens ab, um zu entscheiden, wie ihm geholfen werden könnte?

In einem Fall müsste evtl. das Verhalten selbst, im anderen Fall mögliche „Probleme dahinter“, im Dritten vielleicht lediglich der Umgang damit oder die Einstellung dazu betrachtet werden.

Der einfache Vorwurf: „Du bist Exibitionist, Du bist krank und gehörst behandelt.“ Klang für mich jedenfalls nicht nach dem Versuch einer differenzierten Problemsuche…

Gruß,
Sax

Empfehlung
Hallo,

nein, aus dem von dir nur grob angedeuteten (vielleicht auch zwanghaften?) Verhalten allein folgt noch lange nicht, daß du schwul bist. Das kann auf unzähligen anderen Hintergründen beruhen.

Wenn du dem aber auf den Grund kommen möchtest, dann wäre tatsächlich (nein, nicht der Hausarzt, aber) ein Psychotherapeut der richtige Ansprechpartner. Das wäre auch empfehlenswert, bevor du gegebenenfalls wegen dieser Verhaltensweise mit der Gesetzgebung in Konflikt gerätst.

Gruß
Metapher

und was kann ich dagegegen unternehemn?

Hallo, Metapher,

Wenn du dem aber auf den Grund kommen möchtest, dann wäre
tatsächlich (nein, nicht der Hausarzt , aber) ein
Psychotherapeut der richtige Ansprechpartner.

da hab ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt.

empfehle ich Dir, professionelle Hilfe zu suchen. Dabei kann Dich beispielsweise Dein Hausarzt unterstützen.

bezog sich nicht auf den Hausarzt als Therapeuten, sondern als möglichen Ansprechpartner bei der Suche nach einem geeigneten solchen.

Gruß
Kreszenz

Hallo Sax,

Wenn ich mich daran erinnere, wie manche gerne am FKK-Strand mit voll präsentiertem Geschlecht herumstolzieren, wäre ich mir da nicht mehr so sicher…

offenbar leben wir in unterschiedlichen Welten. Ich betreibe seit über 30 Jahren FKK und kann ich mich nicht an einen einzigen Fall erinnern bei dem ein Mann mit seinen erigierten Penis voll Zeigelust herumstolziert wäre. Erektionen kommen schon hin und wieder vor, werden dann aber eher schamhaft versucht zu verstecken oder der betroffene ‚rettet‘ sich ins kalte Nass um die Sache zu beenden.

Für einen Exhibitionisten ist FKK in der Regel auch eher unbefriedigend, da ihm dort nicht die gewünschte Aufmerksamkeit zukommt. Selbst ein erigierter Penis erregt hier weit weniger Aufmerksamkeit als woanders. Es geht bei diesem zwanghaften Verhalten eben auch nicht darum Nackt zu sein, sondern um die Aufmerksamkeit die dies auslöst.

Es als angenehm zu empfinden nackt zu Sein und der zwanghafte Wunsch sich vor anderen zu entblößen ist bei weitem nicht dasselbe. Ich denke ein Exhibitionist wäre auch in einer Gesellschaft in der nackt sein die Regel ist nicht glücklich. Auch hier würde er, um die nötige Aufmerksamkeit zu erhalten, wieder versuchen gegen die gegebenen sittlichen Moralvorstellungen zu verstoßen. Und in einer Welt in der alle Männer ständig ihre Erektion zur Schau stellen würde sich der Exhibitionist ein anderes ‚Hobby’ suchen, d. h. ein anderes zwanghaftes Verhalten an den Tag legen.

Gruß
Grin

Weil du ein Exhibitionist bist. Exhibitionismus ist eine
Persönlichkeits-/Verhaltensstörung, die man therapeutisch
behandeln kann - und natürlich auch sollte.

Unsinn. Es gehört erst einmal hierzu:
http://lmgtfy.com/?q=sexuelle+Neigungen

Sofern der Fragesteller denn wie angegeben 15 Jahre alt ist, dann denkt man maximal an pubertäre Erscheinung. Noch leidet er nicht, denn davon hat er nichts geschrieben. Aber im Zuge des Älterwerdens, unter dem Druck der Anpassung an Regeln und Konventionen, könnte es durchaus sein, dass es sich zu einer Verhaltensstörung im medizinisch-psychologischen Sinne auswächst.
Oder er wird mit seiner sexuellen Neigung in ein paar Monaten/Jahren ohne Probleme und Störung von anderen einfach so klar kommen. Wie viele MitbürgerInnen mit ihren diversen Neigungen eben auch.

nasziv

Sorry Kreszenz,

das war auch nicht als Opposotion gemeint. Sinn war: Viele wissen ja nicht, daß man seit 1999 einen Therapeuten auch direkt aufsuchen kann, ohne Überweisung vom Hausarzt.

Gruß
Metapher

Hallo Nestor,

wie Metapher und Kreszentia bereits geschrieben haben, kannst du die Beratung eines Psychotherapeuten in Anspruch nehmen. Da es sehr viele verschiedene Therapierichtungen gibt, kannst du, wenn du da nicht weißt wohin, auch deinen Hausarzt um Rat fragen, wen er/sie für geeignet hält.

Alles Gute und Gruß
fliegerbaer

Hallo Sax,

Das kann ich nachvollziehen. Dann darf man aber nicht die
einfache Gleichung aufmachen (wie von anderen hier im Baum
geschehen) Exibitionist = Krank = therapiebedürftig.

Ja, da stimme ich zu.

Vielmehr müsste man die Ursache betrachten und feststellen, ob
der Proband alle 10 Schritte dem Mantel aufreißt, weil ein
anderes Problem dem zugrunde liegt, oder weil er es einfach
liebt ein wenig Morgenluft an sein bestes Stück zu lassen…

Wobei ich letzteres persönlich für unwahrscheinlich halte.

Solange er also den Aufruhr, der um seine Person entstehen wird, bewusst für seine Leidenschaft in Kauf nimmt, gilt er als gesund. Damit wird es dann auch ein Frage gesellschaftlicher Normen, wie du geschrieben hast. Nur: Die Gesetze, mit denen er immer wieder in Konflikt geraten wird, sind ein Ausdruck dieser Normen. Und auch der Zeit. FKK war auch eine Entwicklung und wurde heiß diskutiert und auch lange belächelt.

Gruß
fliegerbaer

Hallo.

Wir lernen von frühester Kindheit an, welches Verhalten normal ist und welches nicht.

Was wir lernen, ist natürlich zum großen Teil abhängig von der jeweiligen Kultur.

Wer nun aber, aus irgendeinem Zwang heraus, ständig gegen die bestehenden Normen verstoßen muss, der leidet an einer Störung.
Hierbei ist es völlig unerheblich, ob dieses Verhalten in anderen Kulturen akzeptiert oder sogar gefördert wird.

Nun hängt es wiederum von der Kultur an sich ab, ob diese Verhaltensstörung akzeptiert, geduldet oder verpönt wird. Wird sie verpönt, dann ist für den Betreffenden zu erwarten, dass er unter seiner Störung leidet.

Wenn das zu erwarten ist, sollte man versuchen, die Störung durch eine Therapie zu behandeln.

Beim Exhibitionismus trifft das zuerst gesagte einwandfrei zu. Inwieweit er behandelbar ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Wenn ich deiner Argumentation folge, müsste ich auch den Lustmord tolerieren. Denn auch der war, in ritualisierter Form, in manchen Kulturen durchaus üblich.

mfg

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Umgekehrt dürften nur solche „Störungen“ als wirklich krankhaft bezeichnet werden, welche objektiv - also kontextunabhängig, gewissermaßen als „Normabweichung vom Mensch an sich“ - auftreten. … mehr auf http://w-w-w.ms/a45bx9

Spannender Ansatz, überhaupt finde ich Dein Denken präzise. Wie findest Du den Versuch, anhand den Befunden der vergleichenden Primatenforschung die Hypothese aufzustellen, dass die Monogamie nicht die evolutionseigene Lebensform des Homo sapiens sei, sondern eine künstliche, ehemals politische Einrichtung? * Und sich von daher psychisch krankmachend auf alle in solcher Umgebung geborenen Kinder auswirkt? Wäre das objektiv wahr, lebeten wir alle in einem Kontext, in dem das Kranke „normal“ wäre und dazu von den akademischen Psychologen als gesund definiert wird…

* Siehe dazu auch Freuds These in seinem Buch „Totem und Tabu“)

Hallo.

Du hast mich zwar nicht gefragt, aber hier kann ich nicht an mich halten.

Es gibt auf diesem Gebiet eine Menge unsinniger Theorien.

Diese gehört unbedingt dazu!

Und Freud war gestern.

Gruß, Nemo.

Wäre es allgemein üblich, sich 100mal die Hände zu waschen,
könnte man es kaum noch als Zwangshandlung bezeichnen, oder?

Doch.

Zähneputzen ist sicher allgemein üblich. Im letzten Uerlaub hatte ich meine Zahnbürste vergessen, konnte erst am zweiten Tag eine kaufen. Ich hab trotzdem gut geschlafen.

Zähneputzen kann aber auch eine Zwangshandlung sein. Dann würde ich in dem Moment, wo ich merke: „Ich habe die Zahnbürste vergessen“, unter Umständen eine Panikattacke bekomme. Ich würde mich die ganze nacht hin- und herwälzen und mir ausmalen, wie die Zähne faulen. Am nächsten Tag 100 Kilometer zu dem Drogerieshop fahren, der auch Sonntags geöffnet hat … Wenn dadurch ein Leidensdruck entsteht, dann ist das ein behandlungswürdiges Problem.

So gesehen kann man auch unter Kannibalen jemanden finden, der zwanghaft Menschenfleisch essen muß. Weil es für ihn eben nicht nur Norm, sondern Zwang ist.

Im Grunde ist es doch eher so, dass ein bestimmter „Drang“
vorliegt, der aber erst durch äußere Definitionen, und somit
durch subjektive Normvorstellungen, zum „Zwang“ deklariert
wird.

Nein, eigentlich nicht. Zum Zwang wird es durch die Absolutheit, mit der die Handlung ausgeführt werden muß.

Ich kann die gesellschaftliche Norm, meinen Penis nicht zu zeigen, scheiße finden und munter dagegen verstoßen, ohne daß das nicht im geringsten zwanghaft sein muß. Oder ich kann es aufgrund eines Zwanges tun.

Nun, aber man kann sich doch willentlich auch nicht von seiner
Homosexualität befreien.

Nein, aber mein Umgang damit kann zwanghaft oder nicht zwanghaft sein.

Gruß,
Max

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