WKII. Nicht verloren?

Hallo zusammmen!

Ich habe ein bisschen herrum gegooglet, und habe zu diesem thema kein sachliche antwort bekommen!

Was wäre wenn das Deutsche Reich den 2. Weltkrieg nicht verloren hätten?

Wie wäre es weiter gegangen gabs es pläne, für wieder aufbau?
-Das mit Germania und den Stadtbau ideen von Hitler ist ja bekannt wie den Umbau von Hamburg, Linz, München. Aber wie sieht es dann in den Besetzten gebieten aus?

Wären wir mit Hitler, auch so weit mit der Technik wie heute oder sogar weiter?

Wäre die ganze Welt Deutschsprachig bzw. Deutschekultur?

Ich hoffe ihr könnt mir weiter Helfen!

Gruß
Markus

Moin,

Ich habe ein bisschen herrum gegooglet, und habe zu diesem
thema kein sachliche antwort bekommen!

Ei, ganz einfach: so ein Thema ist kein wissenschaftliches Thema, sonder ein Stammtisch-Thema.

Wären wir mit Hitler, auch so weit mit der Technik wie heute
oder sogar weiter?

Wäre die ganze Welt Deutschsprachig bzw. Deutschekultur?

Und darauf trinken wir noch einen!

Eins, zwei, gsuffa!
Pit

Darüber hat Ralph Giordano ein lesenswertes Buch geschrieben:
http://www.amazon.de/Wenn-Hitler-Krieg-gewonnen-h%C3…
Man könnte auch an den Roman „Vaterland“ von Robert Harris erinnern.

Hallo Markus,

Ich habe ein bisschen herrum gegooglet, und habe zu diesem
thema kein sachliche antwort bekommen!

Was wäre wenn das Deutsche Reich den 2. Weltkrieg nicht
verloren hätten?

Natürlich nicht, weil die Antwort auf die Frage weniger Fakten als vielmehr Fantasie erfordert.

Wenn du also nicht nur googeln, sondern auch lesen wolltest, dann hätte ich den perfekt passenden Roman für dich:

Robert Harris: Vaterland (ISBN 3-453-07205-7 Buch anschauen)

(Na gut, im Internet findet man das Abstract (http://de.wikipedia.org/wiki/Vaterland_%28Roman%29 ).

Gruß
Hardey

Hallo Markus,

Was wäre wenn das Deutsche Reich den 2. Weltkrieg nicht
verloren hätten?

Wenn das DR den 2. WK hätte gewinnen können, dann hätte es ihn gewonnen.

Das war aber nicht möglich, aus einer ganzen Reihe von Gründen:

  • Das DR war extrem hierarchisch aufgebaut, an der Spitze stand ein einziger Mensch. Das Problem war: Dieser Mensch war ungeeignet für eine solche Position.

  • Das DR basierte zum großen Teil auf Propaganda, und damit auf einer Lüge. So wurde beispielsweise das Märchen von der Überlegenheit der „Arier“ in der Schule gelehrt. Es entbehrt jeder Grundlage. … Und wie kann denn ein Reich die Weltherrschaft erlangen, wenn es auf falschen Fakten basiert?

  • Das DR war durch innere Machtkämpfe instabil. Ein Zeichen dieser Machtkämpfe ist der Anschlag von Stauffenbergs. http://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Schenk_Graf_von_S…

  • Mit der Judenverfolgung stellte sich das DR gegen die existierenden Werte der deutschen Kultur. Schließlich bringt man nicht einfach mit fadenscheinigen „Begründungen“ Millionen von Menschen um. … Wie sollte also ein Regime, das die gesellschaftlichen Werte auf solche Weise missachtete, dauerhaft an der Macht bleiben?

  • Der Krieg wäre auch militärisch nicht zu gewinnen gewesen. Ein Zweifrontenkrieg ist immer schwierig, und Russland war auch „etwas“ zu groß. Warum hat Hitler es überhaupt angreifen lassen? Weil er größenwahnsinnig war und den Bezug zur Realität längst verloren hatte. Mit anderen Worten: Er war für seinen Posten nicht geeignet.

-Das mit Germania und den Stadtbau ideen von Hitler ist ja
bekannt wie den Umbau von Hamburg, Linz, München. Aber wie
sieht es dann in den Besetzten gebieten aus?

Man hatte mal die Idee, im Osten für jede deutsche Stadt eine „Doppelgängerstadt“ zu bauen, die genau gleich aufgebaut war. Also zusätzlich zu Stuttgart gibt es dann Neu-Stuttgart im polnischen Osten, Neu-München entsteht im Westen der Sowjetunion, etc.

Na ja. Ist ein Hirngespinst, aber so hat man sich das mal vorgestellt. Sorry, ich weiß momentan nicht mehr, wo ich das gelesen habe - ist länger her.

Wären wir mit Hitler, auch so weit mit der Technik wie heute
oder sogar weiter?

Ohne Hitler wären wir auf alle Fälle weiter, sowohl technisch als auch kulturell, denn viele der Juden, die in den KZs ermordet wurden, waren sehr kluge Menschen. Die sind unserer Gesellschaft verloren gegangen.

Wäre die ganze Welt Deutschsprachig bzw. Deutschekultur?

Geh wie soll das denn gehen? Meinst du, die Menschen auf der ganzen Welt hätten alle eifrig die Sprache des ungeliebten Besatzers gelernt? Manche hätten es vielleicht getan, andere hätten gesagt „Njet, ich bleibe lieber bei meinem Russisch.“

Schöne Grüße

Petra

Wir können froh sein, dass es nicht so gekommen ist. Ich würde nicht existieren wie Milliionen andere Menschen auch. Da Geschichte keinen Konjunktiv kennt, kann man sich nicht mit empirsich Greifbaren auseinandersetzen.

In der Welt des Fiktiven und vor allem in der Belletristik gibt es ein paar interessante Werke, die sich mit der Frage auseinandergesetzt haben. Besonders beängstigend ist da Philip K. Dicks „The High Castle“.

Hallo,

tatsächlich wird das Thema recht gerne literarisch verhackstückt: http://www.uchronia.net/bib.cgi/search.html?id=Hitler

Mir persönlich gefällt Stephen Fry besser als Harris: ISBN 3499224100 Buch anschauen

Beste Grüße

=^…^=

lol

Heho zusammen!

Vielen dankt für eure beiträge!

@Petra: Mit der Frage: „Wäre die ganze Welt Deutschsprachig bzw. Deutschekultur?“ damit meine ich wenn es eine Gobal Goverment gibt dann wir doch nicht mehr auf die einzele kultur bzw. sprache geachtet…

Gruß
Markus

Hi

Was für ein Global Goverment? (bist du dir über die Ironie, dass du einen Anglizismus benutz, bewusst?)

Bisher hat es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch niemand geschafft, die Weltherrschaft zu erlangen.

Eine Weltherrschaft würde an ihren Bedingungen auch sämtliche Skalen der Intelligenz, Finanzierung, Logistik etc. sprengen. Das schafft keiner.

Schon gar kein marodes Deutsches Reich. Schon gar nicht mit einem bekloppten Führer und den Russen im Nacken.

lg
Kate

Hast du eigenlich die fragen gelesen? es geht ihr rum eine fiktion! Petra hat gefragt wie ich das gemeint habe und ich habe das so beantwortet!

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Ich habe ein bisschen herrum gegooglet, und habe zu diesem
thema kein sachliche antwort bekommen!

Was wäre wenn das Deutsche Reich den 2. Weltkrieg nicht
verloren hätten?

Sicher kann man nur eines sagen: Hitler litt bereits 1939 an Parkinsonismus, etwa 1942 waren seine cognitiven Fähigkeiten weitgehend reduziert.

Was bedeutet, er hätte selbst einen Sieg 1945 kaum als Führer überlebt, bzw. vielleicht wäre er in einer Pflegeanstalt gelandet (als lebensunwertes Leben, eine Ironie der Geschichte!)

Und über das weitere kann man nur spekulieren. Lohnt sich das?

Interessanter fände ich eine andere Spekulation: Wäre Französisch heute die Weltsprache, wenn Nelson die Schlacht bei Trafalgar verloren hätte? Aber das ist eben auch nur - eine Spekulation.

Du hast gefragt ob die ganze Welt dann deutsche Kultur hätte und deutsch sprechen würde.

Nein würde sie nicht. Weltherrschaft gab es in der Geschichte noch nie.

Was war daran jetzt bitte schwer zu verstehen?
Hirn einschalten, dann meckern.

lg
Kate

Hallo!

Vieles, wonach Du fragst ist - wie meine Vorredner bereits sagten, reine Spekulation. Nur zu einem Punkt kann man sich einigermaßen sicher sein:

Wären wir mit Hitler, auch so weit mit der Technik wie heute
oder sogar weiter?

Nein. Die Leitwissenschaft des 20. Jahrhunderts war die moderne Physik, die maßgeblich in Deutschland und Österreich entwickelt wurde (Planck, Einstein, Heisenberg, Sommerfeld, Pauli, Born, Schrödinger, …). Die beiden wichtigsten Neuerungen in der Physik waren die Quantentheorie und die Relativitätstheorie. Beide waren unter den Nazis verpönt.

Nazi-Deutschland beraubte sich selbst einer naturwissenschaftlichen Zukunft, indem es erstens die führenden Köpfe aus dem Land jagte, weil sie Juden waren, und weil es zweitens versuchte, die „jüdische Physik“ durch eine „Deutsche Physik“ (Lennard, Stark) zu ersetzen, die wissenschaftlich ein Irrweg und eine Sackgasse war.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:

Albert Einstein (1879-1955), Jude, 1933 in die USA emigriert.
Max Born (1882-1970), jüdische Abstammung, 1936 nach Großbritannien emigriert.
James Franck (1882-1964), jüdische Abstammung, 1933 in die USA emigriert
Viktor Franz Hess (1883-1964), Österreicher, 1938 in die USA emigriert
Erwin Schrödinger (1887-1961), Österreicher, 1938 nach Irland emigriert
Otto Stern (1888-1969), jüdische Abstammung, 1933 in die USA emigriert
Wolfgang Pauli (1900-1958), jüdische Abstammung, 1935 in die USA emigriert
Dennis Gabor (1900-1979), ungarischer Jude, 1933 nach Großbritannien emigriert
Enrico Fermi (1901-1954), mit einer Jüdin verheirateter Italiener, 1938 in die USA emigriert
Eugen Wigner (1902-1995), ungarischer Jude, 1933 in die USA emigriert
Emilio Segre (1905-1989), italienischer Jude, 1938 in die USA emigriert
Hans Bethe (1906-2005), jüdische Abstammung, 1933 nach Großbritannien, später in die USA emigriert.

… allesamt Physiker, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden und Deutschland, Österreich, Ungarn oder Italien wegen der Nazis verlassen mussten. Ein solcher Braindrain in nur 12 Jahren kann dem wissenschaftlichen Fortschritt nicht gut tun! (Und dabei habe ich die vielen, vielen Physiker ohne Nobelpreis angefangen bei Lise Meitner und Leo Szilard noch gar nicht mitgezählt!

Michael

Michael

Pragmatismus
Moin,

und
weil es zweitens versuchte, die „jüdische Physik“ durch eine
„Deutsche Physik“ (Lennard, Stark) zu ersetzen, die
wissenschaftlich ein Irrweg und eine Sackgasse war.

nun da hatten Heisenberg, Hahn, Weizsäcker und noch einige andere in den frühen 40ern einen deutlichen Etappensieg zu vermelden.
Stichwort Münchner Religionsgespräch.
Das war eine Niederlage der Deutschen Physik und sie war seitdem ein Anachronismus.

Gandalf

Stimmt. Einer der wenigen merkwürdigen Fälle, wo sich doch die Vernunft gegen die Nazi-Ideologie durchgesetzt hat. Nichtsdestotrotz war Deutschland die führende Nation in der modernen Physik von ca. 1900 bis 1933. Danach nicht mehr.

Michael

Hallöchen,

Nichtsdestotrotz war Deutschland die führende Nation in der
modernen Physik von ca. 1900 bis 1933. Danach nicht mehr.

So würd ich das aber nicht sagen.
Die Messerschmitt Me 262 würde im Zeiraum von 1943-1945 hergestellt.
Das darauf hinweist das Deutschland immernoch führend in der Physik war denn wie wir alle wissen war die 262 das erste Flügzeug mit Düsentriebwerken.

Gruß
Eduard

Hallo!

Das darauf hinweist das Deutschland immernoch führend in der
Physik war denn wie wir alle wissen war die 262 das erste
Flügzeug mit Düsentriebwerken.

Das erste Düsenflugzeug war die He178 (nichtsdestotrotz ein Deutscher Entwurf).

Wenn überhaupt, dann sagt diese Leistung etwas über die Ingenieurskunst in Deutschland aus und es ist unbestritten, dass es da im Zweiten Weltkrieg und auch danach in Deutschland recht findige Geister gab (auch wenn deren Leistung so sehr durch die damalige Propaganda übertrieben wurde, dass selbst heute noch einige an die angeblichen Wunderwaffen glauben).

Über physikalische Grundlagenforschung (und darum ging es in meinem Posting) sagt das jedoch gar nichts. Die entscheidende Erfindung des 20. Jahrhunderts war nicht das Düsenflugzeug, die Rakete oder der Kampfpanzer, sondern der Transistor! Und dessen Erfindung wäre durch die „Deutsche Physik“ verhindert worden, weil sie nur mit Quantenmechanik (also mit „jüdischer Physik“) möglich war.

Nebenbei: Hitler und Konsorten machten nie einen Hehl daraus, dass ihnen in der Schulbildung vor allem die körperliche Ertüchtigung wichtig war, nicht jedoch eine fundierte mathematisch-naturwissenschaftliche Ausbildung.

Michael

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Hallo,

Wären wir mit Hitler, auch so weit mit der Technik wie heute
oder sogar weiter?

Nein.

Auch wenn es alles nur Spekulation ist: Ohne Hitler wären wir wohl weiter. Nicht nur die Physik, auch die Technik spielt ja eine große Rolle, die Ingenieurskunst. Einige Beispiele:
Habe gerade das neue Buch über Zuse, den Computerkonstrukteur, gelesen („Die Frau, für die ich den Computer erfand“) und dabei mal wieder in Erinnerung gerufen, dass der schon Anfang der 40er Jahre den Amerikanern um Jahre voraus war.
Die Düsenflugzeuge sind schon erwähnt worden. Ein amerikanischer Freund hat davon mit großem Respekt erzählt - „they came up like rockets!“
Die Versenkung der Graf Spee (so hieß sie doch?) in der Rio Plata-Mündung erfolgte nicht nur aus taktischen Gründen, „die sensationell neuen Dieselmotoren sollten den Engländern unter keinen Umständen in die Hände fallen“, habe ich mal gelesen (kann wohl sein, aber die hätten sie ohnehin versenkt).

Nazi-Deutschland beraubte sich selbst einer
naturwissenschaftlichen Zukunft, indem es erstens die
führenden Köpfe aus dem Land jagte, weil sie Juden waren, …

„Von 53 deutschen Nobelpreisträgern waren 24 jüdischer Abstammung“, gelesen bei Avi Primor „… mit Ausnahme Deutschlands“. Warum vertreibt ein Staat seine besten Naturwissenschaftler und Gelehrten - es ist nicht zu fassen.

Der Niedergang hat schon mit dem WK 1 begonnen, bis dahin war D führend auf vielen Gebieten:

  • Die „Lingua Franca“ in div. Geisteswissenschaften war deutsch!
  • Die Weltausstellung in Paris 1900 war die Weltausstellung der Elektrotechnik, und die Elektrotechnik war „deutsch“ (habe ich mal irgendwo gelesen).
  • Bei den Bestrebungen, einen jüdischen Staat zu gründen (Theodor Herzl), war im Gespräch, als Landessprache deutsch zu wählen.
    Nur die depperte Reichsführung und der Adel hatten das nicht begriffen, dass D die führende Macht war, die wollten „einen Platz an der Sonne“.
    Mir kommen immer wieder die Tränen … und Wut …

Gruss
Laika

…denke, dass der II.WK für Deutschland nicht erst 1945 verloren gegangen war, sondern sehr viel FRÜHER, bereits mit der sog. Machtergreifung der Nazis 1933.

Warum?

Ein solches Regime, das sich noch selbst „NATIONAL & SOZIALISTISCH“ nannte, und keines war, stand selbst im krassen WIDERSPRUCH zu den Idealen der damaligen sozioökonomischen Entwicklung der Menschheit, die da hießen: DEMOKRATIE, MARKTWIRTSCHAFT, INTERNATIONALISIERUNG DES LEBENS und FRIEDEN, den man für deren Umsetzung brauchte. Das Nazi-Regime bedeutete jedoch genau das Gegenteil: DIKTATUR, ZWANGSWIRTSCHAFT, RASSISMUS und KRIEG.

Der II.WK war für DE auch schon deshalb verloren, weil Nazi-Deutschland andere Völker versklaven wollte, und das ist noch nie in der Geschichte dauerhaft und problemlos geglückt. Wir sehen es auch in der neueren Geschichte am Beispiel von Vietnam und derzeit von Afghanistan, aber auch an der historisch kurzen „Überlebenszeit“ von Militärdiktaturen in Spanien, Griechenland, Portugal, Chile.
Dazu gibt es ein passendes spanisches Sprichwort: „Auf Bajonette kann man sich kurz stützen, aber nie lange sitzen“… VG