Wo seid ihr :) ?

Hallo zusammen!

Meine Frage an euch ist die Folgende: Schon seit Längerem würde ich mich gerne mit vernünftigen Leuten unterschiedlichster Ansichten über das Glauben an Gott (nicht Religion allgemein wie in diesem Forum) unterhalten, mit allem, was an Argumenten und Gegenargumenten dazugehört. Meistens habe ich nicht die richtigen Foren dafür gefunden, oder die E-mail-Partner haben wegen Argumente-/Zeitmangel schon nach wenigen Mails aufgegeben. Jetzt habe ich selbst ein Forum extra für dieses Thema (http://www.absolutheit.de) eingerichtet. Habt ihr ein Tip, wie am besten eine gut durchmischte Diskussionsgemeinschaft zustandekommen könnte?

Herzliche Grüße,

Mohamed.

Hallo,

ich dikutiere doch nicht mit Mohamed über den Glauben. ich bin schließlich nicht bescheuert - ansonsten bin ich Schuld, wenn wieder irgendwo Botschaften gestürmt werden.

Gernot Geyer

hallo Mohamed,
ich vermute, Du bist Mohammedaner, Islam ist Deine Religion und darüber möchtest Du diskutieren - Deine Gottesvorstellung, Deinen Glauben. Ist das so?
Es gibt im Islam aber einen Absolutheitsanspruch, der die „Endstrecke“ jeder Diskussion vorhersehbar macht. Man kann sich die Köpfe heiß reden … man kann miteinander feiern, trauern, sich freuen, leiden, schließlich kommt man dann doch auf das Absolute, das ohne Abstriche zu glauben ist; und nach meiner Erfahrung hat das dann immer mit Unterwerfung des glaubenden Menschen zu tun. Das ist für mich so in der katholischen Kirche und so bei den Jehovas Zeugen und auch anderen - es gibt unabdingbare Glaubenssätze, die jeder annehmen muß, sonst wird er verdammt sein.
Die Aussicht, in einer solchen Entscheidungslage zu landen, ist nur für wenige Menschen annehmbar - für die meisten eher nicht. Wahrscheinlich findest Du darum kaum Mitdiskutierende. Für mich ist sie auch nicht annehmbar. Warum sollte ich eine der wertvollsten Gaben Gottes mißachten - die Vernunft?
Gruß, I.

Hier, Kasperle, wir sind alle da!
:wink:

Hi,

den Spruch finde ich ziemlich daneben, trotz oder gerade wegen der Ereignisse der letzten Wochen. Mohamed hat dir absolut nichts getan.
Ich denke, jeder hat das Recht, ernst genommen zu werden und das hat nun gar nichts damit zu tun, welchem Glauben oder welcher Weltanschauung er anhängt. Das ist einer unserer „westlichen“ Werte, die wir bewahren wollen.
Mit deiner Äußerung stellst du dich letztlich auf eine Stufe mit den von dir genannten Randalierern und ähnlichen nicht sehr hellen Zeitgenossen („Auge um Auge…“)

Viele Grüße
WoDi

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Hallo,

ich stelle mich mit niemanden auf eine Stufe.

Ich vertrete ganz einfach nur die Meinung, daß Gewalt nie eine Antwort auf verbale oder schriftliche Äußerungen sein kann und darf - so daneben diese auch liegen mögen. Wer nämlich so reagiert und dann gleich noch auf eine Art und Weise, daß ganze Nationen in Sippenhaft genaommen werden (was anderes ist der Angriff auf eine Botschaft ja nicht - er ist ein Abgriff auf die Nation und wenn der entsprechende Staat deren Schutz nicht gewährleisten will oder kann, dann ist das eine Unterstützung und Billigung der Aktion), der zeigt, daß er geistig wirklich noch in der Zeit der kreuzzüge lebt und die letzten 800 Jahre verpennt hat.

Zum anderen Mohamed heißt man ja nicht umsonst. (Wieso ist das eigentlich statthaft, kein Christ würde sich Jesus nennen und selbst für Päpste ist der Name Petrus als ungeschriebenes Gesetz ausgeschlossen?) Ich kann aber mit keinem überzeugten Mohamedaner über Glauben offen diskutieren, genau so wenig, wie das mit einem Pfarrer geht. Einfach weil deren Bild logischerweise ja fest steht und weil die Gegenargumente nicht einmal als Möglichkeit in Erwägung ziehen können. Entweder gibt so etwas am Ende endlosen Zoff, der irgendwann unsachlich und unergiebiug wird, oder ich gebe entgegen meiner Überzeugung nach - und da liegt mir beides nicht.

Gernot Geyer

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Hallo Gernot,

Zum anderen Mohamed heißt man ja nicht umsonst. (Wieso ist das
eigentlich statthaft, kein Christ würde sich Jesus nennen und
selbst für Päpste ist der Name Petrus als ungeschriebenes
Gesetz ausgeschlossen?)

Der Name „Jesus“ ist aber, soweit ich weiss, in spanisch- und /oder portugisisch sprechenden Ländern recht verbreitet.

Gruß

Volker

Hi,

ich stelle mich mit niemanden auf eine Stufe.

Na gut, dann tue ich das.
Du machst genau das, was der „anderen Seite“ vorzuwerfen ist: du willst nicht reden, sondern lieber, wenn auch nur verbal, zuschlagen.

Ich vertrete ganz einfach nur die Meinung, daß Gewalt nie eine
Antwort auf verbale oder schriftliche Äußerungen sein kann und
darf - so daneben diese auch liegen mögen.

Wo hat Mohamed - und um ihn ging es hier - dir Gewalt angetan?

Wer nämlich so
reagiert

Wer? Mohamed?

und dann gleich noch auf eine Art und Weise, daß
ganze Nationen in Sippenhaft genaommen werden (was anderes ist
der Angriff auf eine Botschaft ja nicht - er ist ein Abgriff
auf die Nation und wenn der entsprechende Staat deren Schutz
nicht gewährleisten will oder kann, dann ist das eine
Unterstützung und Billigung der Aktion), der zeigt, daß er
geistig wirklich noch in der Zeit der kreuzzüge lebt und die
letzten 800 Jahre verpennt hat.

Alles schön und teilweise richtig, aber es hat nichts mit deinem Posting an Mohamed zu tun.

Zum anderen Mohamed heißt man ja nicht umsonst.

Stimmt. Gernot auch nicht. Seine bzw. deine Eltern haben die Namen vergeben. So wie du deinen Namen nicht beeinflussen konntest, konnte er das auch nicht. Und so wenig, wie man dir deinen Namen vorwerfen kann, kannst du ihm seinen vorwerfen.

(Wieso ist das
eigentlich statthaft, kein Christ würde sich Jesus nennen und
selbst für Päpste ist der Name Petrus als ungeschriebenes
Gesetz ausgeschlossen?)

Es gibt besonders in Lateinamerika (sehr katholisch!) jede Menge Menschen, die mit Vornamen Jesus oder sogar Jesus Maria heißen. Im deutschsprachigen Raum gibt’s auch bekannte Beispiele wie etwa Klaus Maria Brandauer oder Carl Maria von Weber. Darüber hinaus kommt der weit verbreitete Vorname Peter natürlich von Petrus. Und diesen Vornamen gibt es auch in anderen Sprachen zuhauf: Pierre, Pedro, Pietro usw.
Von Paul (Paulus) gar nicht zu reden.

Ich kann aber mit keinem überzeugten
Mohamedaner über Glauben offen diskutieren, genau so wenig,
wie das mit einem Pfarrer geht.

Kennst du Mohamed so gut, dass du ihn als überzeugt, weniger überzeugt oder gar fanatisch einordnen könntest?
Es gibt im übrigen jede Menge Pfarrer, mit denen du über so etwas durchaus fruchtbar diskutieren kannst.

Einfach weil deren Bild
logischerweise ja fest steht und weil die Gegenargumente nicht
einmal als Möglichkeit in Erwägung ziehen können. Entweder
gibt so etwas am Ende endlosen Zoff, der irgendwann unsachlich
und unergiebiug wird, oder ich gebe entgegen meiner
Überzeugung nach - und da liegt mir beides nicht.

Dein Bier. Aber das rechtfertigt keinesfalls deine obige Antwort auf Mohameds Posting und nur darum ging es hier.

Im Grunde genommen machst du nichts anderes als viele muslimische Demonstranten, denen du das zu Recht vorwirfst

Viele Grüße
WoDi

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Hallo Gernot,
Das was du bringst hier ist wirklich ein Hammer.

Ich hab dein Ausgangsposting eigentlich zuerst als ein Necken verstanden, und musste zugegeben auch ein bisschen lächeln.

Aber da es ernst gemeint war… bin ich schockiert.

ich stelle mich mit niemanden auf eine Stufe.

SOllest du auch nicht, denn Mohammed der einen Dialog anbietet ist nämlich mit dir - der du diesen DIalog mit fadenscheidigen Argumenten ablehnst- nicht auf einer Stufe.

Ich vertrete ganz einfach nur die Meinung, daß Gewalt nie eine
Antwort auf verbale oder schriftliche Äußerungen sein kann und
darf - so daneben diese auch liegen mögen. Wer nämlich so
reagiert und dann gleich noch auf eine Art und Weise, daß
ganze Nationen in Sippenhaft genaommen werden (was anderes ist
der Angriff auf eine Botschaft ja nicht - er ist ein Abgriff
auf die Nation und wenn der entsprechende Staat deren Schutz
nicht gewährleisten will oder kann, dann ist das eine
Unterstützung und Billigung der Aktion), der zeigt, daß er
geistig wirklich noch in der Zeit der kreuzzüge lebt und die
letzten 800 Jahre verpennt hat.

Gut jetzt haben wir die letzetn Aktinen von irgendwelchen Menschen zusammengefasst. Frage: Was hat Mohamed damit zu tun?

Zum anderen Mohamed heißt man ja nicht umsonst. (Wieso ist das
eigentlich statthaft, kein Christ würde sich Jesus nennen und
selbst für Päpste ist der Name Petrus als ungeschriebenes
Gesetz ausgeschlossen?)

Ist es schon ein Verbrechen, Mohamed zu heißen. Mohamed ist ein schöner Name und deswegen heissen die ohameds auch Mohamed. Jedem ist es frei seinem Kind den Namen zu geben der ihm gefällt. Und wenn Mohammed der meist gegebene Name ist ist das erstmal eine Folge von freier Entscheidung. Nichts anderes. Und wenn der Name Jesus nicht so oft auftaucht ist das nicht unser Problem. Übrigens Moslems nennen ihre Kinder auch Jesus(= Isa auf arabisch).
Ich kann aber mit keinem überzeugten

Mohamedaner über Glauben offen diskutieren, genau so wenig,

Wieso das machen wir doch auch hier ab und an. Keiner ist bis jetzt verprügelt worden. Also woher die Vermutung dass man es nicht machen könnte. Er hat doch hier gerade seinen WIllen zum DIalog und zur DIskussion gezeigt. Sonst kann er sich ja die Internetseite sparen und direkt zu den Terrorcamps fahren.

MfG

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HAllo,

klar war meine Antwort ironisch gemeint. Nur hätte ich mir das besser verkneifen sollen, weil es offenbar Leute gibt, denen die Ironie abgeht. Und deshalb dann mein 2. Beitrag, der eigentlich mit dem Ursprungsposting nicht nmehr viel zu tun hat.

Gernot

Hallo,

ich habe Mohamed keine Gewalt unterstellt. Falls Du es nicht gemerkt haben solltest: der ursprüngliche Beitrag enthioelt einfach einen Schuß Ironie. Dedn konnte ich mir nicht verkneifen, weil es einfach komisch ist, wenn jemand heißt wie der Prophet und wenn er dann vorurteilsfrei über Glaubensfragen reden möchste. Dafür kann er nichts - zugegeben, aber es ist nun mal Sitiationskomik.

Den Ernst hast Du hereingetragen in die Sache und Du unterstellst mir da alle möglichen Geisteshaltungen. Dafür kann ich nichts. Um es klar zu sagen - natürlich finde derartige Karikaturen nicht gut.

Dabei stört mich weniger der Verstoß gegen das Darstellungsverbot. Denn der gilt ja für Nichtmoslems nicht und damit müssen sie einfach leben lernen, daß Andersgläubige in anderen Ländern auch anders handeln. Denn es kann nicht sein, daß irgendwo in Arabien darüber befunden wird, was in Nordeuropa veröffentlicht werden darf. Das wäre die gleiche Einmischung, die ich ja auch u.a. bei Herrn Bush so kritisiere, wenn Amerika aller Welt vorschreiben will, wie Demokratie auszusehen hat.

Was mich stört ist die Art der Darstellung - denn ein Mohamed mit Bombe als Terrorist steht ja wohl als Symbol für alle Moslems - und das ist schlichtweg falsch, weil ja nun wirklich nicht jeder Moslem ein Terrorist ist. Und ich bin nicht mal sicher, ob so etwas durch Pressefreiheit gedeckt ist, jedenfalls bei uns, es ist mehr oder weniger das Schüren von Völkerhaß.
Nur rechtfertigt auch das noch keine Gewaltreaktion. Es ist doch irgendwie verrückt - man kann sich doch nicht dagegen wehren, daß man als gewalttätig dargestellt wird, indem man erst einmal wirklich gewalttätig wird und randaliert. Das ist doch logisch ein Widerspruch in sich und zeugt nicht unbedingt von Geist.

Gernot Geyer

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Alles Klar und MfG!

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Ich kann aber mit keinem überzeugten
Mohamedaner über Glauben offen diskutieren, genau so wenig,
wie das mit einem Pfarrer geht. Einfach weil deren Bild
logischerweise ja fest steht und weil die Gegenargumente nicht
einmal als Möglichkeit in Erwägung ziehen können.

Lieber Gernot,

mein erster Einwand geht nicht an Dich allein, sondern auch noch an Irmtraud und andere, aber ich wollte nicht auf jede Wortmeldung einzeln antworten: es gibt keine Mohammedaner! Das ist eine europäische Bezeichnung, die auf Mohammed als den Begründer des Islam rekurriert. Islam heißt Ergebung, und der Moslem ist der Ergebene.
Und kein Moslem wird sich mit der Bezeichnung „Mohammedaner“ gemeint fühlen oder mit ihr einverstanden sein, weil dadurch impliziert scheint, der Islam sei die Erfindung oder Entdeckung des Mohammed. Er ist aber - im Verständnis der Muslime - die Offenbarung Gottes, der Mohammed nur als Werkzeug benutzt hat.
Ich finde, wir sollten immerhin noch soviel Höflichkeit aufbringen, den Moslems ihren Namen zu lassen. Es gibt - auch in der Bibel - nichts Schlimmeres, als einem seinen Namen zu nehmen. Auch da gibt es Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit.

Nun zum anderen:

genau so wenig, wie das mit einem Pfarrer geht. Einfach weil deren :Bild logischerweise ja fest steht und weil die Gegenargumente nicht
einmal als Möglichkeit in Erwägung ziehen können.

Ich weiß ja nicht, wieviele Pfarrer Du kennst (auch wird es wichtig sein, ob die evangelisch oder katholisch sind, wenn Du denn welche kennst) - jaja, Du wirst anworten, Du kenntest deren genügend.
Dann kennst Du wahrscheinlich die falschen. Denn ich kennen keinen - mich eingeschlossen -, der nicht auch Zweifel hätte, sogar, der nicht manchmal verzweifelte. Insofern sind die nicht die Gegenargumente das Entscheidende, denn die bewegen sich alle auf der Ebene des Intellekts und des Kognitiven, und das kann man ein für allemal abhaken: es gibt keine originellen Argumente für oder gegen die Existenz Gottes mehr. Die hatten wir alle schon mal, und wer die immer noch und immer wieder herausholt in der Meinung, jetzt habe er aber was gefunden, was dem Glauben, dem Christentum, den Pfaffen oder wem oder was auch immer den letzten, entscheidenden, tödlichen Schlag versetzen werde, der überschätzt sich maßlos, denn es gibt kein Argument mehr, das nicht schon zahllose Male verwendet, hin- und hergewendet, widerlegt, verworfen neu formuliert etc. worden wäre.
Also: die Argumente bringens nicht, und wenn Du mit einem Pfarrer auf der Ebene der Argumente sprichst, wirst Du freilich nichts ausrichten, bewerkstelligen, erreichen: er hat ja alle Deine Argumente schon mal gehört, bedacht und als für sich nicht hinreichend verworfen. Warum also sollte er sich die Mühe machen - und immer und immer wieder und dann auch noch zum abersten Male -, das jedem und jeder zu erklären?

Du bist Atheist - nun gut; das ist mir erstens egal und zweitens macht das Dich weder zu einem bessren noch zu einem schlechteren Menschen.
Für mich ist - mindestens in diesem Forum - entscheidend, ob Du etwas weißt, was ich noch nicht weiß und ob Du angenehme Umgangsformen hast.

Gruß - Rolf

HAlo Rolf,

einmal daneben: Ich bin kein Atheist.

Aber ich bin auch kein so bibeltreuer Christ, daß ich nicht die Erkonntnisse der Wissenschaft zur Kenntnis nehmen und als richtig anerkennen würde. Und insofern habe ich schon immer mal wieder eine Menge Fragen und Überlegungen darüber, wie sich das eine mit dem anderen verträgt und weshalb manches anders aussieht, als es in Wirklichkeit ist. Und dann sind da manchmal auch Zweifel - ganz besonders dann, wenn ich mir das Elend in der Welt so ansehe und so.

M;ag sein, daß ,an als studierter Pfarrer darüber erhaben sein muß und echt nur milde lächeln kann über die Zweifel seiner Schäfchen. Aber genau das ist nun einmal der grund, warum ich da ungerne disktiere - ich mag es einfach nicht, wenn jemand Fragen und Zweifel, über die ich mir ernsthaft Gedanken mache, einfach als olle Kamellen ablegt und von oben herab argumentiert.

Gernot Geyer

es gibt keine Mohammedaner! Das
ist eine europäische Bezeichnung, die auf Mohammed als den
Begründer des Islam rekurriert. Islam heißt Ergebung, und der
Moslem ist der Ergebene.
Und kein Moslem wird sich mit der Bezeichnung „Mohammedaner“
gemeint fühlen oder mit ihr einverstanden sein, weil dadurch
impliziert scheint, der Islam sei die Erfindung oder
Entdeckung des Mohammed. Er ist aber - im Verständnis der
Muslime - die Offenbarung Gottes, der Mohammed nur als
Werkzeug benutzt hat.
Ich finde, wir sollten immerhin noch soviel Höflichkeit
aufbringen, den Moslems ihren Namen zu lassen.

Daß es unhöflich war, die Anhänger des Islam „Mohammedaner“ zu nennen statt „Moslems“, das wußte ich nicht. Es tut mir leid und ich entschuldige mich dafür bei allen, für die dies eine Kränkung gewesen sein mag. Nur, ist jedes Nicht-Wissen gleich Unhöflichkeit? Was ist es dann, wenn Moslems alle Angehörigen anderer Religionen „Ungläubige“ nennen? Nichtwissen? Für Deine Belehrung danke ich Dir, in Form einer Aufklärung hätte sie mir besser gefallen als in Form einer Zurechtweisung. Gruß, I.

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Vernunft
Hallo Irmtraut,

Du irrst, denn gerade das, was Du befürchtest, wollte ich mit der Diskussionsmöglichkeit beseitigen. Ich habe einige Diskussionen hier im Wer-weiss-was-Forum mitgeführt, und wenn ich aus Platz- und Zeitmangel gezwungen war, mich kurz zu fassen, indem es bei Denkanregungen für die Leser beließ, hinterließ das (bei den Denkfaulen?) den Eindruck, dem Du folgendermaßen Ausdruck gibst:

Es gibt im Islam aber einen Absolutheitsanspruch, der die
„Endstrecke“ jeder Diskussion vorhersehbar macht.
Man kann
sich die Köpfe heiß reden … man kann miteinander feiern,
trauern, sich freuen, leiden, schließlich kommt man dann doch
auf das Absolute, das ohne Abstriche zu glauben ist;

So, jetzt weißt Du: Diesem Eindruck möchte ich mit dem Forum entgegenwirken. Desweiteren schriebst Du:

Die Aussicht, in einer solchen Entscheidungslage zu landen,
ist nur für wenige Menschen annehmbar - für die meisten eher
nicht. Wahrscheinlich findest Du darum kaum Mitdiskutierende.
Für mich ist sie auch nicht annehmbar. Warum sollte ich eine
der wertvollsten Gaben Gottes mißachten - die Vernunft?

Sehe ich genauso. Darum suchte ich auch explizit nach vernünftigen Menschen. Mach mit!

Viele Grüße,

Mohamed.

.

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Hey super, bin auch bald da :smile: !

hallo Mohamed,
erst einmal wäre es, glaube ich, ganz gut, wenn Du einmal mitteiltest, von welcher Warte aus Du vorhättest zu diskutieren - der des Islam? Oder welcher sonst? Dann wäre Deine Ausgangsposition deutlicher, mit der Du in das von Dir angestrebte Diskussionsforum eintreten möchtest.

Ich habe vor dem Islam sehr große Achtung. Es war der Islam, der dem Abendland einen großen Teil des Erbes der Antike erhielt, es pflegte, weiterentwickelte. Als Europa in all seiner christlichen Pracht noch in wissenschaftlicher Finsternis verharrte und die Vergebung der Sünden verkaufte (um Lucretia Borgia, der Tochter des Papstes, die dritte und vierte Mitgift zu bezahlen …), pflegten die arabischen Hochschulen eine wissenschaftlich fundierte Medizin. Es war der Islam, der die Toleranz der Religionen zuerst praktizierte - in Spanien, noch vor den ersten Kreuzzügen. Meine Haltung zu ihm ist die, die unser Dichter Lessing in seinem Drama „Nathan der Weise“ in der Ringparabel ausdrückte. Und er, dieser Dichter, ist einer der großen humanistischen Geister, die unsere europäische Kultur geprägt haben. Zum Glück. Zum Glück.
Um mit Lessing zu sprechen - wir haben den gleichen Ring bekommen … und fragt sich, wie wir mit unserem Erbe umgehen. Täten wir das nämlich so, wie wir es in der Bibel oder bei den Humanisten lesen können, gäbe es sehr viel weniger Haß und Streit von unserer Seite aus. Aber es gibt sie. Und ich möchte ebensowenig wie mit Dir oder irgendeinem anderen Moslem mit einem katholischen Christen über seine Glaubensauffassung diskutieren. Ein Glaube, der Dämonenaustreibungen (Exorzismus) heute noch für möglich hält. Ein Glaube, der sich anmaßt, zu bestimmen, wen Gott zu den Stufen seines Throns erhebt ( die Heiligen…); ein Glaube, der so viel materielle und irdische Macht sucht und ausübt (und wie … Opus dei…) - er reizt mich nicht zur Glaubens-Diskussion, denn in unserer Bibel steht, Gottes Reich sei nicht von dieser Welt.

Ebensowenig reizt mich ein Glaube zur Diskussion, der Frauen in zahlreichen Ländern so unendlich viel Leid, Verletzung, Unterdrückung, Erniedrigung, Entrechtung zumutet; der derartig grausame Strafen wie die der Scharia möglich macht; der Fatwas erläßt. Ob das alles so im Koran steht ( und wie z.T. zweifelhaft dessen Quellen vielleicht sind), darüber kann man diskutieren, tut es auch im Islam, wie ich weiß, aber nicht mit mir. Denn so aufgeschlossen, so vernünftig, so diskussionsoffen, so aufgeklärt auch jeder einzelne Moslem, jeder einzelne katholische Christ sein mag, mit dem ich diskutieren könnte - was könnte, was würde sich an den aufgezählten Verletzungen der Menschenwürde, den traurigen Entscheidungs- und Handungsabläufen der genannten Art ändern? Nichts.
Ändern kann nur die Diskussion in den eigenen Reihen. Jeder kann nur in seiner eigenen Religion wirken. Und genau das sollte er tun. Oder es versuchen.Wir können darauf drängen, daß jeder etwas mehr von den anderen Religionen weiß, aber ob man seine Zeit mit Diskussionen verbringt, die nichts ändern, ist eine andere Frage.
Jeder hüte seine Religion und beeinflusse, wenn er kann, diejenigen um sich herum, die zu Härte, Unbarmherzigkeit und Radikalität um des Glaubens willen aufrufen. Ich glaube, wir sollen im Glauben leben, nicht für ihn. Gruß, I.

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erst einmal wäre es, glaube ich, ganz gut, wenn Du einmal
mitteiltest, von welcher Warte aus Du vorhättest zu
diskutieren - der des Islam?

Wie bereits (mindestens) angedeutet: der Warte der Vernunft.

Ebensowenig reizt mich ein Glaube zur Diskussion, der Frauen
in zahlreichen Ländern so unendlich viel Leid, Verletzung,
Unterdrückung, Erniedrigung, Entrechtung zumutet; der derartig
grausame Strafen wie die der Scharia möglich macht; der Fatwas
erläßt. Ob das alles so im Koran steht ( und wie z.T.
zweifelhaft dessen Quellen vielleicht sind), darüber kann man
diskutieren, tut es auch im Islam, wie ich weiß, aber nicht
mit mir. Denn so aufgeschlossen, so vernünftig, so
diskussionsoffen, so aufgeklärt auch jeder einzelne Moslem,
jeder einzelne katholische Christ sein mag, mit dem ich
diskutieren könnte - was könnte, was würde sich an den
aufgezählten Verletzungen der Menschenwürde, den traurigen
Entscheidungs- und Handungsabläufen der genannten Art ändern?

Ich glaube, hier driftest Du etwas ab. Ich hatte das Gegenteil vor, nämlich die Diskussion auf einen Kern zu reduzieren (Relevanz des Einheitsbekenntnisses), sonst wird keiner fertig mit dem, was er sagen will, und jeder wirft jedem Absolutsetzungen irgendwelcher Dogmen vor.

Viele Grüße,

Mohamed.

hallo Mohamed,
wenn Du die Ringparabel von Lessing einmal lesen möchtest? dann würdest Du sehen, daß ich anscheinend einer Deiner sehr ähnlichen Haltung bin - die großen Religionen haben (fast) alle einen gemeinsamen Kern, insbesondere die drei des Judentums, Christentums und des Islam. Darüber diskutieren ist vielleicht für Religionswissenschaftler interessant. Die Gläubigen der verschiedenen Religionen haben u.U. weniger Interesse daran, festzustellen,wie ähnlich der Kerngehalt ihres Glaubens dem anderer monotheistischer Relionen ist. Denn Glaube will und soll praktiziert werden.
Und erst hier beginnen die großen Probleme. Wenn ich diese nenne, „drifte ich ab?“ Ja, dann könnte man schließlich nur über das Selbstverständliche diskutieren … aber wie zwecklos. Schau hin, was die ökumenischen Bemühungen allein der protestantischen und katholischen christlichen Kirchen erreichen - der Priester, der Protestanten zum Heiligen Abendmahl in der katholischen Messe zuläßt, wird exkommuniziert … hier ist der Wesenskern der Religion beider doch fast derselbe? und dennoch ist über die geringste Praxis-Variante keine Einigkeit zu erreichen?
Du siehst, die Praxis der Religionen ist es, die trennt - die dahinter oft aufgerichteten begründenden Dogmen aber sind oft nicht einmal authentisch so vom Religionsstifter geschaffen. Und doch: sterben und leiden und quälen sich Menschen bis heute um der Religionen willen.
Was hilft der gemeinsame Kern? Es kann nur helfen, im Glauben zu leben, und das ist Sache jedes Einzelnen. Und seiner Hinwendung zu seinen Glaubensbrüdern und -schwestern. Und - an ihren Werken sollt ihr sie erkennen. Gruß, I.