Woher kommt das mux in muxmäuschenstill?

Guten Tag,

leider werde ich im Web nicht fündig, für meine Frage , woher das „mux“ in muxmäuschen bzw. muxmäuschenstil kommt. Auch in Online-Wörterbüchern kann ich nicht nach einem Muxmäuschen in einer anderen Sprache suchen :frowning:

Freue mich auf eine Erklärung

Liebe Grüße

Neugiernase

Hallo,

Freue mich auf eine Erklärung

bei richtiger Schreibweise wird man fündig:

http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?q=Mucksen&k=Bibliothek

Gruß,
Woody

vielen Dank, ich habe mich unter naderem durch den Film „Muxmäuschenstill“ in die Irre führen lasen.

Hallo Woodpecker, erinnert an „aufmucken“, nicht so sehr an „mucken“, einen Gewehrschuss beim Abziehen verreißen, um dem Rückstoß zuvorzukommen. gruß, eck.

Siehe auch http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Gruß
Kreszenz

Hallo neugiernase,

ich habe mir jetzt die Links der anderen und deren Erklärungen durchgelesen.

Im Adelung werden Anknüpfungen von „mucken“ an andere europäische Sprachen genannt. Adelung ist ein anerkanntes Standardwerk.

Aber auch der Kluge (bisher noch nicht in diesem Beitragsfaden zitiert) ist ein Standardwerk.
ich zitiere mal: (Eintrag „mucksen“)

Vsw „kurz aufbegehren“ std. stil. (12. Jh.). Offensichtlich wie -> mucken zu beurteilen, aber viel früher bezeugt: mhd muchzen, ahd. irmuckezzen. Dazu die Interjektion mucks, besonders substantiviert in ["]keinen Mucks machen["]; auch Mucksser.
-> motzen

Zitat Ende.

Der Pfeifer, ebenfalls ein Standardwerk bringt: (Zitat „mucksen“)
Vb. in der Wendung (sich) nicht mucksen „keinen laut von sich geben, sich still verhalten, nicht rühren“ (17.Jh.), doch vgl. ahd. irmuckazzen "leise, mit halb geöffnetem Mund redeb-2 (Hs. 12. Jh.), Intensivbildung zu dem unter mucken (s.d.) behandelten Verb. - Mucks […] . - Muckser […]

Zitat Ende.
geht man dann im Pfeifer unter „mucken“, so finden sich dort die Belege firmucken (8. Jh.). Ansonsten wird noch auf das heutige Niederländisch verwiesen („mokken“) und dann ohne weitere Anschlüsse sofort auf die indogermanische Ebene *mu (mit einer angeblichen Bedeutung einer „schallnachahmenden Lautwurzel“).

Dass weder Pfeifer, noch Kluge dieses Wort an (indo-)europäische Sprachen anbinden, lässt Zweifel aufkommen, ob die im Adelung gemachte Anbindung nach heutigen Erkenntnissen noch haltbar ist.

Wörter, die nicht nachvollziehbar sich an Wörter in anderen europäischen Sprachen mit ähnlicher Lautung und ähnlicher Bedeutung verbinden lassen, stehen im Verdacht Relikte aus einer alten, untergegangenen Sprache zu sein.

Man müsste somit über die Beachtung der Strata-Regeln (Superstrat - Adstrat - Substrat) versuchen herauszubekommen, welche Sprache dafür in Betracht kommen könnte.

Ich will mit diesem Beitrag nur deutlich machen, dass die Etymologie von so manchem Wort nicht ganz so eindeutig ist, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Um solche Zweifel aus den Wörterbüchern herauszulesen, sind eben so Formulierungen wie „offenbar“, „vermutlich“, „vielleicht“ u.ä. verräterisch, weil all diese Worte aussagen, dass man es „eigentlich“ nicht genau weiß.
Ein weiterer verräterischer Aspekt ist, wenn die Wörter eine schlechte oder gar keine Anbindung an andere (indo-)europäische Sprachen hat oder die Anbindung nur in bestimmten geographischen Regionen nachzuweisen ist (Beispiel, was hier nicht bzw. nur begrenzt bei Adelung zutrifft, nur zur Verdeutlichung: Deutsches Wort findet sich noch im Skandinavischen, aber sonst nirgends in der ie. Welt. Wie kommt ein Wort unter Überspringung der anderen Regionen just in diese Randlagen-Sprachen?)

Du hörst und liest richtig, dass ich Dir keine Antwort auf Deine Frage geben kann, aber vielleicht ein paar Aspekte zum Nachdenken könnten ja dabei sein.

Bin gespannt, was bei diesem Beitrag noch alles herausgefunden wird!

Einen schönen Abend wünscht

Alexander