Wovon soll ein Student leben?

Hallo!

Aus aktuellem Anlass (im Inlandsforum stieß ich mal wieder auf eine solche Bemerkung) habe ich mal eine kleine Verständnisfrage:
Studenten wird oft zum Vorwurf gemacht, sie würden auf Kosten ihrer Eltern leben. Irgend etwas scheint daran verwerflich zu sein. Was?
Ein Student hat m.M. nach 3 Möglichkeiten:

  1. Er bekommt Bafög (plus evt. Zuschüsse der Eltern / plus evt. eigene Einkünfte)
  2. Er bekommt Geld von den Eltern (plus evt. eigene Einkünfte)
  3. Er verdient sein komplettes Geld selbst

Ich habe Variante 2 und damit auch gar kein Problem. Ich bekomme aus total bekloppten Gründen kein Bafög und meine Eltern zahlen mir jeden Monat den auf dem Bafögschein errechneten Betrag. Dieser Betrag ist, so weit wie ich das sehe, einklagbar - eine Aussage also, die Eltern würden diesen Betrag nicht zahlen, ist also hinfällig.
Zusätzlich zu dem Geld meiner Eltern gehe ich arbeiten, um mir mal ein kleines Extra leisten zu können. Mit den ca. 700 Euro komme ich gut hin. Würden mir meine Eltern das Geld nicht zahlen, könnte ich nicht studieren. Und das kuriose ist: Meine Eltern zahlen es gern. Denn eines Tages werde ich für sie bezahlen müssen und dann wird sich auch keiner hinstellen und sagen „…und deine ganze Pflege wird von deinen Kindern bezahlt? Warum gehst du nicht arbeiten?“

Ist nur eine Frage. Also: Wie habt ihr euer Studium finanzier/finanziert ihr euer Studium? Was ist so moralisch verwerflich daran, wenn (reiche/ normal verdienende) Eltern ihren Kinder das Studium voll finanzieren?

Danke für die Antworten.

Liebe Grüße,
die Lidscha

Ist nur eine Frage. Also: Wie habt ihr euer Studium
finanzier/finanziert ihr euer Studium? Was ist so moralisch
verwerflich daran, wenn (reiche/ normal verdienende) Eltern
ihren Kinder das Studium voll finanzieren?

Hallo Lidscha,

Da mein Vater beim EuGH war, erhielt ich ~850 DM pro Monat als ~Bafög aus Brüssel. 150 legte mein Vater noch drauf um die 1000 rund zu machen. Meine Miete von knapp 750 DM bezahlte meine Mutter, genau so wie zwischendurch kleine Extras und die Inspektionen/Steuern/Versicherung für’s Auto. Von den 1000 von meinem Vater(+EU) „mußte“ ich also Benzin, Lebensmittel, Bücher und Sauferei bezahlen.
Nachdem ich so 3 Jahre das Studentenleben genossen hatte und durch Abwesenheiten jenseits von Gut und Böse glänzte, sah ich ein, daß es schändlich ist, seine Eltern „auszunutzen“ und schmiß das Studium. Nach 2 Wochen hatte ich einen Job gefunden.

Gruß
Sticky

Hi!

Nachdem ich so 3 Jahre das Studentenleben genossen hatte und
durch Abwesenheiten jenseits von Gut und Böse glänzte, sah ich
ein, daß es schändlich ist, seine Eltern „auszunutzen“ und
schmiß das Studium. Nach 2 Wochen hatte ich einen Job
gefunden.

Deine Theorie ist also, dass das Geld der Eltern Studenten faul und nachlässig macht!?
Das kommt sicher auf die Einstellung an. Ich weiß ja, dass ich diesen Rechtsanspruch auf das Geld nur in der Regelstudienzeit habe. Da ich eines länger brauche, habe ich mich mit meinen Eltern geeinigt, dass sie mir auch das noch zahlen. Diese Theorie könnte ich also mit meinem persönlichen Fallbeispiel widerlegen ;o)

Früher, das waren wohl noch andere Zeiten…
*gg*

Grüße,
die Lidscha

Auch Hallo!

  1. Er bekommt Geld von den Eltern (plus evt. eigene Einkünfte)

Gehöre auch zu den Eltern-auf-der-Tasche-liegern. Aber was kann ich dafür, dass meine Eltern zu reich (und das muss ja nicht wirklich reich heißen…) sind, als dass ich Bafög bekomme?
Das nötigste gab es also von meinen Eltern, was ich dazu verdient hab, hat mir einen gewissen Luxus verschafft… Und damit meine ich eigentlich nur den Luxus, nicht jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen!
Bei mir hat sich das ganz gewiss nicht negativ auf die Studiendauer ausgewirkt. Denn ich wusste von Beginn meines Studiums an, dass meine Eltern nach 4 Jahren in Ruhestand gehen würden und dann das Geld bei ihnen knapp werden könnte. Also hab ich mich rangehalten.
Jetzt sind 4 1/2 Jahre rum, mein Diplom hab ich fast in der Tasche und das nächste Mal Essen gehen mit meinen Eltern bezahle ich von meinem ersten Gehalt! :wink:
Für mich ist der einzige Unterschied zwischen Bafög und „Elterngeld“, dass ich 1 zurückzahlen MUSS und das andere nicht. Aber ich denke, so läuft das einfach in guten Familien. Wer Unterstützung braucht, der bekommt sie auch! Und sollten meine Eltern oder mein Bruder mal finanzielle Unterstützung brauchen, dann werde ich genauso für sie da sein, wie sie es für mich waren!
Aber leider denken ja nicht alle Leute so. :frowning:
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass meine Eltern mich finanziell unterstützt haben und ich bald ein Diplom in der Tasche hab! :wink:

xxx
Nic

Hallo Lidscha,

nicht alle Eltern sind bereit, tatsächlich den BAFÖG-Höchstsatz zu bezahlen, auch wenn sie eigentlich gesetzlich dazu verpflichtet sind. Deshalb gibt es wohl auch viele Studenten, die vom Heimatort aus studieren, so dass keine höheren Wohnkosten fällig werden und auch die Anschaffung neuer Haushaltsgegenstände nicht nötig ist. Oft bekommen sie dann auch noch ein Taschengeld.

Ich denke, es ist fair, sich einen Studienplatz in Wohnortnähe zu suchen, soweit das möglich ist. Wenn dann doch ein auswärtiges Studium erwünscht ist, kann der Student ruhig etwas durch eigene Arbeit zum Studium beitragen, besonders dann, wenn das Einkommen der Eltern nur gerade über den Förderungs-Höchstgrenzen liegt. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich um ein Stipendium zu kümmern.

Aber grundsätzlich muss sich jedes Paar bei der Zeugung des Nachwuchses darüber im Klaren sein, was da auf sie zukommen kann. Meiner Meinung nach ist auch das ein Grund für fehlenden Nachwuchs in Deutschland. Nicht jeder hat Lust, 25 Jahre lang für ein Kind aufzukommen!

Viele Grüße

Anne

Deshalb gibt es wohl auch
viele Studenten, die vom Heimatort aus studieren, so dass
keine höheren Wohnkosten fällig werden und auch die
Anschaffung neuer Haushaltsgegenstände nicht nötig ist. Oft
bekommen sie dann auch noch ein Taschengeld.

That’s it. Meine Eltern zahlen netterweise meinen Semesterbeitrag und eine gewisse Pauschale für Bücher etc. Außerdem bekomme ich noch ein wenige Geld extra (aber höchstwahrscheinlich weniger als so mancher 16jährige an Taschengeld). Dazu habe ich einen (nicht besonders lukrativen) Nebenjob, so dass ich alles in allem gut über die Runden komme und meinen Eltern definitiv weniger koste als der Bafög-Höchstsatz beträgt. BafÖg würde ich bekommen, wenn ich kein Einzelkind wäre.
Die drohenden Studiengebühren werden mir meine Eltern als zinsloses Darlehen auf unbestimmte Zeit vorstrecken; sobald ich genug Geld habe, werde ich das zurückzahlen.
Ich wohne noch „zu Hause“ und in Anbetracht der Umstände ist mir das nicht unangenehm. Wenn ich einen Job hätte, von dem ich selbst eine Wohnung bezahlen könnte, wäre der wahrscheinlich so zeitintensiv, dass sich mein Studium deutlich in die Länge ziehen würde (Bachelor - ich hab keinen Tag frei zwischendurch). Und von meinen Eltern auch noch zu verlangen, dass sie mir eine Wohnung in Düsseldorf zahlen, obwohl ich genausogut pendeln kann, halte ich auch nicht für angemessen.
Da ich nun allerdings auch nicht in alle Ewigkeit bei meinen Eltern wohnen bleiben will, habe ich mir als Deadline gesetzt, dass ich mit 22 Jahren ausziehe. Bis dahin habe ich aller Wahrscheinlichkeit zumindest einen kleinen Abschluss und werde wohl irgendwo soviel Geld verdienen können, dass ich meinen Lebensunterhalt zum allergrößten Teil selbst bestreiten kann, zur Not auch mit einem Job, der nichts mit meinem Studium zu tun hat. Und wenn ich dann weiterstudieren sollte, finanziere ich das selbst.
Die Lösung ist vielleicht nicht ideal, aber ich kann durchaus damit leben. Für meine Eltern komme ich nicht viel teurer als als Schüler und 22 Jahre zu Hause zu wohnen ist auch bei Leuten, nach dem Abi eine Ausbildung machen, durchaus üblich.

Ich denke, es ist fair, sich einen Studienplatz in Wohnortnähe
zu suchen, soweit das möglich ist.

ich auch.

liebe Grüße Sonja

bitte nicht falsch verstehen

Deine Theorie ist also, dass das Geld der Eltern Studenten
faul und nachlässig macht!?

Hallo,

Nein, bloß nicht. Ich kenne genügend Leute, deren Eltern Millionen im Jahr verdienen, die trotztem ihr Studium vernünftig durchgezogen haben.
Ich schrieb von mir und meinen persönlichen Erfahrungen, ohne das auf andere beziehen zu wollen. Natürlich kenne ich auch Leute, die OHNE elterliche Unterstützung ihr Studium durch Bafög und Nebenjobs finanziert haben, genauso wie Leute, die nur Bafög hatten und noch mehr „Party“ gemacht haben als ich, dafür heute ihre Bafög-Schulden vor sich hinschieben. Naja, ich hab das Glück, daß das EU-Bafög nicht zurückgezahlt werden muß, sondern eine Art Geschenk war.
Heute bereue ich natürlich, daß ich nicht ordentlicher war und mich nicht am Riemen gerissen habe. (Ein befreundeter Abgeordneter des luxemburgischen Parlaments meinte mal, wenn ich mein Jurastudium durchziehen würde, stellte er mich in seiner Anwaltskanzlei sofort ein)
Auch wenn meine Antwort jetzt ein wenig off-topic geraten ist, lasse ich sie so wie sie ist, denn ich möchte sie als Warnung für Alle Studenten sehen, die ebenfalls nur auf Party machen aus sind.

Gruß
Sticky

Hallo Lidscha,

mal als betroffene Mutter:

Studenten wird oft zum Vorwurf gemacht, sie würden auf Kosten
ihrer Eltern leben. Irgend etwas scheint daran verwerflich zu
sein. Was?

Für mich war mein Einkommen immer „Familieneinkommen“, da meine Tochter halt einer in unserer Gesellschaft nicht bezahlten Arbeit nachgeht.

Ich habe Variante 2 und damit auch gar kein Problem. Ich
bekomme aus total bekloppten Gründen kein Bafög und meine
Eltern zahlen mir jeden Monat den auf dem Bafögschein
errechneten Betrag.

Ich zahle meiner Tochter das, was ihr Vater (der nicht zahlt, laut Familiengericht auch nicht zahlen muss) und ich zusammen zahlen müssten und noch ein bisschen drauf. Dazu verdient sie sich etwas dazu, da auch in Nürnberg nicht wirklich vom BAFöG-Satz zu leben ist.

Und das kuriose ist: Meine Eltern zahlen es gern.

Stell Dir vor, ich auch. Ich finde es wichtig, dass meine Tochter eine ordentliche Ausbildung erhält, auch wenn ich hoffe, dass:

Denn eines Tages werde ich für sie
bezahlen müssen und dann wird sich auch keiner hinstellen und
sagen „…und deine ganze Pflege wird von deinen Kindern
bezahlt? Warum gehst du nicht arbeiten?“

dieser Fall nicht eintritt. Meine Eltern waren auch selbständig bis zuletzt und keiner musste mit Pflege zurechtkommen: Weder meine Eltern mussten sie erdulden, noch wir Kinder mussten was zahlen. Das ist es, was ich mir für mich selber wünsche.

Ich bin, wie oben schon erwähnt, nur so doof, dass ich es als wichtiges Lebensziel für mich ansehe, dass meine Tochter einen ihren Begabungen und Interessen entsprechenden Beruf erhält.

Grüße, Karin

hallo.

Studenten wird oft zum Vorwurf gemacht, sie würden auf Kosten
ihrer Eltern leben. Irgend etwas scheint daran verwerflich zu
sein. Was?

wer das verwerflich nennt, ist wohl eher neidisch. nicht selbst für sein geld arbeiten zu müssen und in ruhe studieren zu können ist ein privileg. die gefahr, zum „langzeitstudenten“ zu werden, ist damit geringer.

andererseits gibt es studenten, die ihr studium nicht so richtig ernst nehmen und sich wirklich nur von den eltern durchfüttern lassen. das ist in der tat verwerflich.

das glück, einen gut bezahlten studentenjob in ihrem späteren fach zu finden und so studium und arbeit unter einen hut zu bringen, haben wohl die wenigsten.

Also: Wie habt ihr euer Studium finanzier/finanziert ihr euer Studium?

ich habe von 900…950 DM bafög gelebt. davon ca. 350 DM miete. autoversicherung und -steuer hat mein vater bezahlt. mit gelegentlichen zuwendungen von oma & co. bin ich damit sehr gut zurechtgekommen und konnte - weil ich eher bescheiden gelebt hab - sogar was auf die seite legen.

Was ist so moralisch
verwerflich daran, wenn (reiche/ normal verdienende) Eltern
ihren Kinder das Studium voll finanzieren?

ich finde das völlig richtig. bafög ist für leute gedacht, die’s eben nicht so dicke haben. verwerflich wär’s, wenn reiche eltern den staat bescheißen.

gruß

michael

Hallo Anne,

Meiner Meinung nach ist auch das ein Grund für fehlenden
Nachwuchs in Deutschland. Nicht jeder hat Lust, 25 Jahre lang
für ein Kind aufzukommen!

Das ist IMHO purer Blödsinn. Meinst du nicht, dass
Eltern froh sind, wenn ihre Kinder auf die Uni können?
Natürlich tut das u.U. weh (aber nicht so weh, sonst
wäre man Bafög-Kandidat). Ich persönlich würde das
Geld gerne locker machen, wenn das heißen würde meine
Söhne schaffen das Abi plus ein Studium.

Gruß
Elke

Von Arbeit…
Hi!

…nur eben nicht zwangsweise nur von der eigenen.

Es ist keineswegs verwerflich, im Studium Zuwendung der Eltern anzunehmen.
Empfehlenswert ist es jedoch, einen Teil seines Lebensunterhaltes selbst zu verdienen, denn das schärft die Sinne dafür, dass Geld nicht im Automaten wächst.

Grüße,

Mathias

Hallo!

Ich habe lange überlegt, ob ich hier posten soll oder lieber nicht…

Ich bin die 2. von 4 Kindern. Meine Eltern unterstützen uns ALLE nach Kräften und Möglichkeiten. Meine Mutter geht einzig und alleine dafür arbeiten.
Mein erstes Studienjahr habe ich von Bafög und meinen Eltern gelebt. Sie haben mir die Miete gezahlt (500DM). Das Bafög reichte dann locker für den Rest. Allerdings hatte ich jahrelang ein schlechtes Gewissen, weil ich dachte, dass ich meine Eltern „ausnehmen“ würde, bis ich wirklich begriffen habe, dass meine Eltern das GERNE machen. Nach einem langen Gespräch habe ich verstanden, dass sich meine Eltern wünschen, dass ich (wir) es einfacher haben sollten, als sie damals und dass sie uns deswegen gerne unterstützen soweit wie sie nur können. Sie stellen ihre eigenen Interessen gerne hinten an, weil sie uns 4en so einen guten und „einfachen“ Start ins Leben ermöglichen können.

Nach dieser Erkenntnis war ich meinen Eltern nochmal dankbarer als vorher und weiß nun, dass ich sie auch gerne ohne schlechtem Gewissen um ein Darlehen (was meistens zu einem Geschenk wird…)bitten kann.

Mitlerweile werde ich nicht mehr unterstützt, aber meine 3 anderen Geschwister schon.

Achja, es sei erwähnt, dass keiner von uns sich auch nur im Traum einfallen lassen würde, sich auf der Kohle auszuruhen. Dafür wissen wir alle, was es für eine Arbeit ist, dieses Geld zu verdienen. (Auch wenn´s meine Mum macht.)

So,ich bin ein wenig off Topic gerutscht… Ihr könnt mich jetzt steinigen!

Grüße
Mareike

Hallo,

Ich denke, es ist fair, sich einen Studienplatz in Wohnortnähe
zu suchen, soweit das möglich ist.

Ja, du sagtst es, wenn es möglich ist. Du glaubst gar nicht, wie oft das nicht möglich ist. Der nächste Studienort zu meiner Heimat lag 50 km entfernt. Jeden Tag mit dem Auto dorthin kostet wohl am Ende genauso viel wie eine kleine Wohnung. Da es keinen Unterschied macht, ob man 50 oder 250 km weg zieht, habe ich die 250 km gewählt…

Aber grundsätzlich muss sich jedes Paar bei der Zeugung des
Nachwuchses darüber im Klaren sein, was da auf sie zukommen
kann. Meiner Meinung nach ist auch das ein Grund für fehlenden
Nachwuchs in Deutschland. Nicht jeder hat Lust, 25 Jahre lang
für ein Kind aufzukommen!

27 Jahre ;o)
Für meine Eltern und auch für mich wäre diese Aussicht kein Grund, kein Kind zu bekommen. Es würde mich mit stolz erfüllen, wenn mein Kind studieren würde. Als Eltern sollte man doch dann auch bereit sein, entsprechendes finanziell zu unterstützen!?

Grüße!

Hallo!

Warum soll man dich steinigen?
Ich bin ja in ähnlicher Situation. Ich bin die 2. von 3en und meine Eltern gehen schon immer beide Vollzeit arbeiten. Sie tun das nicht, um mir ein Studium zu finanzieren, sondern weil es für sie dazu gehört. Das war so, seitdem ich denken kann.
Nun ist es so, dass meine Schwester ein Stipendium bekam und deshalb nicht mehr als Kind zählt. Das ist eine Schweinerei im System, aber es führt dazu, dass ich kein Bafög bekomme. Mein Bruder geht noch in die Schule.
Ich habe auch anfangs einen ganz winzigen Bafögbetrag bekommen (zwischen 60 und 150€), aber das war nach dem 4. Semester vorbei. Seither bezahlen mir meine Eltern das Leben.

Mich machen solche Vorwürfe gegen bei Eltern schmarotzende Studenten immer sehr wütend. Denn mal ehrlich: Wer von seinen Eltern nicht unterstützt wird, muss irgendwie anders an Geld kommen. Wer Bafög bekommt, nimmt auch ein Geschenk an. Komischerweise wird das niemandem vorgeworfen.
Wer für die Finanzierung seines gesamten Studiums arbeiten geht, der kann m.M. nach nicht mehr studieren. Ich verdiene kanpp 250 € im Monat dazu und mache dafür etwa 8 Stunden in der Woche. „Hinzu“ kommen durchschnittlich 20 Stunden in der Uni und etwa 15 Stunden nacharbeiten zu Hause. Mehr könnte ich nicht arbeiten, wenn ich mein Studium in einer angemessenen Zeit schaffen will.

Ich würde lieber den Höchstsatz an Bafög nehmen und es niedrig verzinst zurückzahlen. Aber man will es mir nicht geben. Ich habe ein unglaublich schlechtes Gewissen gegenüber meinen Eltern, und irgendwie habe ich auch immer das Gefühl, wegen des Geldes total unter Druck zu stehen. Aber sie haben mir gesagt, dass dem nicht so ist, ich muss es nur noch glauben ;o)

Liebe Grüße,
die Lidscha

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi nochmals,

Hallo!

Warum soll man dich steinigen?

Weil mir genau das immer zum Vorwurf gemacht wurde, dass ich Geld von meinen Eltern nehme. HALLO?? Warum sind sie denn dann Eltern geworden? (Ja, auch zum blechen.)
Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umsehe, gibts da auch Eltern, die ihre Kinder null und nichtig unterstützen („Können wir leider nicht“), aber dann 2 Wochen all Inklusive nach Honulullu fliegen…
Sorry, das ist für mich kein Eltern-dasein. (Nichts gegen Menschen, die WIRKLICH nicht zahlen können.)

Ich würde lieber den Höchstsatz an Bafög nehmen und es niedrig
verzinst zurückzahlen. Aber man will es mir nicht geben. Ich
habe ein unglaublich schlechtes Gewissen gegenüber meinen
Eltern, und irgendwie habe ich auch immer das Gefühl, wegen
des Geldes total unter Druck zu stehen. Aber sie haben mir
gesagt, dass dem nicht so ist, ich muss es nur noch glauben
;o)

Mhm, die Regierung bzw. Banken stellen sich da echt quer… Gerade bei der Masse an Studenten. Da würde sich so ein Darlehen meiner bescheidenen Meinung nach lohnen. (Hab aber keine Ahnung davon, fachlich…)
Aber wenn du immernoch ein schlechtes Gewissen hast, rede nochmal mit deinen Eltern.
Würden meine Eltern mich heute bitten monatlich meinem Bruder Geld zu geben, weil sie es nicht könnten, würde ich das ohne mit der Wimper zu zucken tun. Aber sie tun es nicht…

Liebe Grüße,
die Lidscha

Auch liebe Grüße
Mareike

Ich bekomme BaföG und verdiene

  1. Als Werkstudent
  2. Im Nebenjob
  3. Im Ferienjob

das Leben ist total locker und ich habe wesentlich mehr Geld in der Tasche, als die Leute die eine Lehre gemacht haben und jetzt im Handwerk fest angestellt arbeiten.

Und das nur so nebenbei!

Ist aber außerhalb Süddeutschlands wohl nicht so einfach.

MfG

Hallo!

Ich hab mir mein Studium komplett selbst finanziert… Bafög gabs nicht, weil ich mein erststudium nach 3 Semestern abgebrochen habe und ich auch keine Lust hatte Schulden zu machen… Ich hab gearbeitet und war ziemlich bescheiden…Miete war z.B. nur 250 DM…

Mein Eltern wollten nichts zahlen, auch wenn es für sie möglich gewesen wäre, wenigstens ein wenig zu zahlen. Aber sie konnten nicht einsehen, warum ich überhaupt studiere… Sicher hätte ich sie verklagen können, aber wer verklagt schon seine Eltern???

Ich hätt es auch toll gefunden, aber andererseits weiß ich, dass ich das mit dem Studium ganz alleine geschafft habe und ich habe in meinen Jobs auch eine Menge Lebenserfahrung sammeln können. Bei meinen Studienkollegen, die nie gearbeitet haben, habe ich oft eine ziemlich Naivität bezüglich der Arbeitswelt feststellen müssen… Ich glaube, wenn ich Kinder hätte, dann würde ich ihnen soviel bezahlen, dass es zum Leben reicht, für Luxus (Reisen zähle ich z.B. dazu) müssten sie selbst arbeiten…

BTW. ich habe natürlich mein Studium nicht in der Regelstudienzeit abgeschlossen…

Gruß,

Elke

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

ich habe von 900…950 DM bafög gelebt. davon ca. 350 DM miete.
autoversicherung und -steuer hat mein vater bezahlt. mit
gelegentlichen zuwendungen von oma & co. bin ich damit sehr
gut zurechtgekommen und konnte - weil ich eher bescheiden
gelebt hab - sogar was auf die seite legen.

Wie bitte? Das nennst du bescheiden leben? Du hattest also 600 €uro zur freien Verfügung und konntest „etwas zur Seite legen“??

Genau das nenne ich Schmarotzerei!
Ich habe insgesamt (!) 600 €uro im Monat zur Verfügung (davon 260 Miete, Versicherung, usw. geht alles davon ab!) und kann davon gut leben - weil ich - im Gegensatz zu Michael - wirklich bescheiden lebe!
Allein schon, dass ein Student ein Auto hat, das man als Studierender faktisch nicht braucht, ist rausgeworfenes Geld - aber Papi zahlt’s ja!
Aus deinem Beitrag schließe ich, dass du bereits dein Studium hinter dir hast. Dazu kann ich nur sagen, dass die Lebenshaltungskosten bisher jedes Jahr gestiegen sind, also mein Anliegen noch deutlicher wird.

Versteht mich nicht falsch, auch ich werde von meinen Eltern unterstützt und ich will weder jammern noch mich beschweren. Dass sich aber so jemand wie Michael hier zu Wort meldet kann ich absolut noch ab haben!

MfG
Joe King

1 Like

Hups, sorry, bei dir waren das ja DM…

Tja, tut mir leid, aber ich glaube, ich habe deutlich gemacht, worum es mir geht…

bist natürlich kein Schmarotzer…

MfG
Joe King

Hups, sorry, bei dir waren das ja DM…

ahaaaa!

Tja, tut mir leid, aber ich glaube, ich habe deutlich gemacht,
worum es mir geht…

ok. hatte schon ne bitterböse antwort im sinn, aber ich denke, wir sind uns einig :smile:

bist natürlich kein Schmarotzer…

eben. das auto war übrigens zuerst ein trabi, dann ein kadett, sprit und reparaturen hab ich schon damals selber bezahlt und den opel fahr ich heut noch, obwohl ich mir inzwischen locker nen 5er bmw leisten könnte :smile:

gruß

michael