Yoga lernen

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe dieses video gesehen:

http://youtu.be/Nhx4X0f_Pc8

leider schaffe ich noch nichtmal die vorübung.
ich habe 5 jahre leistungsmässig fussball gespielt und bin vollkommen versteift.
bekomme ich das mit der zeit hin? wie oft kann ich üben, ohne mir den rücken kaputt zu machen ?
vielen dank und liebe grüsse

hallo,

lass dich nicht entmutigen!
gerade für „richtige“ sportler mit viel muskulatur ist es oft sehr schwer am anfang mit den beweglichkeitsübungen :wink:

der pflug sieht leicht aus, aber ganz viele yoga-anfänger schaffen das am anfang nicht. auch der schulterstand ist nicht „ohne“: gerade bei fußballern sind oft die hinteren oberschenkel stark verkürzt und der untere rücken „steif“, beides muss aber für den pflug sehr beweglich sein. am besten abends üben, dann sind die muskeln in der regel etwas weicher und nicht so „steif“ wie morgens.

beim yoga geht es generell nicht darum, etwas zu „können“ oder zu „schaffen“, sondern darum, die eigenen grenzen kennen zu lernen und schritt für schritt zu überwinden. insofern ist das eine sehr gute übung für dich, gerade wenn es am anfang schwierig oder sogar unmöglich ist :smile:

beim pflug kannst du versuchen anfangs ein paar dicke bücher oder ein großes kissen hinter den kopf zu legen und dort die füße abzulegen. dann nach und nach wirst du beweglicher und kommst weiter nach unten.

der pflug ist sehr gut für den stoffwechsel und die verdauung.

über immer nur so, dass du dich noch wohl fühlst und vor allem der untere rücken sich gut anfühlt!

viel spaß, liebe grüße und OM shanti :smile:)

susanne

Hallo Fussballer,

du bist nicht der einzige Fussballer, der entdeckt hat, dass Yoga ihn möglicherweise dabei unterstützen kann, die völlig verkürzten Muskeln wieder flexibel und weich zu machen (ohne die Kraft zu verlieren)

Beim Yoga ist es so, wie beim Fussball! Du fängst mit einfachen Übungen an und steigerst erst langsam die Schwierigkeit. Der Unterschied ist, dass du beim Yoga genauer hinschaust, was in deienm Körper passiert, wenn du übst. und erst das ist Yoga!!! sonst wäre es nichts als eine Gymnastik.

Rechne mal genausolange und ebenso intensiv wie du Fussball geübt hast, für die Rückentwicklung deiner Fehlhaltungen, die durch nicht achtsames Traininern entstanden sind.
Und suche dir einen guten Lehrer, der dir zeigt, wie du übst, ohne dich zu verletzten - und bitte nimm genau dies nicht auf die leichte Schulter, nach dem Motto „das schaffe ich doch locker alleine“ NEIN. Das schaffst du nicht! Du brauchst jemanden, der dich aus deinen alten Bewegungsmustern heraus holt und dir neues zeigt. das ist ganz einfach die Antwort.
Viel Spaß, denn dieser Übungsweg ist eine spannende Entdeckung.
herzlich, Marie-Therese

Hallo und Guten Tag,

danke für deinen Anfrage und das Video. Ich sitze gerade und bereite meinen Unterricht für die Yogalehrausbildung vor. Hier hast du mir ein gutes Beispiel gegeben, warum viele Menschen nach dem Yoga über Schmerzen klagen. Ich werde dies meinen SchülernInnen zeigen.
Also: Wie dieser Mensch - ich nenne ihn nicht Yogalehrer, weil sich ein Yogalehrer so niemals verhalten wird - die Übung durchführt ist falsch.Das beginnt schon damit, wie er sitzend mit einer schiefen und krummen Haltung die Übung erklärt.

Der Rücken in der Endstellung „Pflug“ muss gerade sein. Seiner ist leicht gekrümmt. Das ist eine erhebliche Belastung für die Bandscheiben und die Facettengelenke(kleine Wirbelgelenke). Das ist eine Übung für wirklich fortgeschrittene Yogapraktizierende. Einzelne brauchen, je nach Körper- und Muskelbau bis zu 2 Jahren um diese Übung durchzuführen. Du als Fussballer hast höchstwahrscheinlich stark verkürzte Hamstrings ( das ist die rückwärtige Oberschenkelmuskulatur). Das was dort als Vorübung gezeigt wurde ist keine Vorübung. Zu nächst müsstest du ersteinmal die Kerze o. den Schulterstand beherrschen. Davor!!! solltest du deine rückwärtige Oberschenkelmuskulatur* dehnen. Versuche folgendes: Rückenlage, Beine aufgestellt, Knie und Füße hüftbreit auseinander, strecke dein rechtes Bein möglichst gestreckt in die Senkrechte (wahrscheinlich wird es nicht möglich sein, da deine Hamstrings* verkürzt sind). Versuche, dein Bein sanft!!! zu strecken und dabei Richtung Gesicht heranzuziehen. Geht das? Bein absetzen und mit dem linken Bein die Übung wiederholen. Sei nicht geschockt, durch falsches Training, zu viel sitzen, wenig Bewegung, verkürzen diese Muskeln. 90% meine YogaanfängerInnen müssen diese Muskelgruppe ersteinmal ausgiebig dehnen. Auch die Jugendlichen.
Mehr kann ich dir von hier aus nicht schreiben.Du willst deinen Rücken nicht kaputt machen? Wunderbar! Suche dir einen vernünftigen Yogalehrer oder -lehrerin. Deine Krankenkasse zahlt mind. 80% der Kursgebühren, wenn dieser von den Krankenkassen anerkannt ist.

Hallo,

auf Deine Frage muss ich mal etwas weiter ausholen…

  • willst Du Yoga lernen oder nur gelenkiger werden?
  • es gibt viele Yoga-Richtungen - die meisten meinen, Yoga sind nur „Turn- oder Fitness-Übungen“ - und das stimmt eben nicht. Im Westen kennen die meisten eben das aktive, körperliche Yoga - daneben ist aber der Atem und Meditation sehr wichtig (manche sagen sogar noch wichtiger ?!). Meine Ausbildung / meine Stil ist das klassische Hatha-Yoga, wo all diese Elemente enthalten sind. Ohne dem Herrn im Video zu nahe treten zu wollen - mit Yoga hat das nur bedingt was zu tun. Das ist mehr eine Turnübung (nicht falsch verstehen - ich bin auch Sportler + im Fitness-Center und verurteile das nicht!), in eine Asana (Stellung) geht man langsam und achtsam, verweilt dort und geht langsam raus. Nix mit Schwung. Es gibt zwar Variationen von Asanas, aber von der gezeigten Vorübung halte ich nicht so viel. Das ist halt meine Meinung.
  • zweiter wichtiger Punkt: verabschiede Dich vom Gedanken, etwas „zu müssen“. Ich bin Yogalehrer und kann keinen Lotus-Sitz, was mich aber nicht stört. Natürlich schaut manches gut aus, aber darauf kommt es nicht an. Im Yoga gibt es keinen Leistungsgedanken! Ich weiß, das ist für einen Leistungssportler am Anfang gar nicht so einfach…
  • ich kenne Deine (sportliche) Vorgeschichte nicht bzw. wo Dysbalancen sind, wie schwer wiegend sie sind usw. Deshalb kann ich dir nicht sagen, ob / wann du das mal schaffst. Darum geht es auch nur bedingt, siehe vorherigen Punkt. Wenn Du dich auf Yoga wirklich einlässt, die Zwänge los lässt, dann wird sich sicher eine positive Wirkung ergeben. Es ist wichtiger, eine Asana korrekt zu machen als sich irgendwie „hinein zu zwängen“ - also lieber Schneidersitz statt gequälten Lotus-Sitz.
  • zum Pflug, den Du ja ansprichst: lege z.B. ein Kissen hinter Deinen Kopf und platziere für den Anfang die Füße drauf, das macht es leichter.
  • Üben: lieber öfters und kürzer als einmal pro Woche und dann reinhauen wie ein Wilder… das Prinzip sollte sein: sich fordern, aber nicht überfordern!

Falls Du weitere Fragen hast schreibe einfach an [email protected], da ist es dann für mich mit dem Tippen leichter als hier… (oder falls Du aus Neuburg und Umgebung bist kannst Du gerne mal kostenlos + unverbindlich in eine Probestunde vorbei schauen…)

Entspannte Grüße
Markus

Hallo,

leider sollte man um Yoga zu Erlernen, sich nicht ohne LehrerIn auf den Weg machen. Man kann Yoga nicht aus Büchern oder Filmen lernen und benötigt auf jeden Fall zum Einstieg die Hilfe eines Lehrers, oder einer Lehrerin. Es kann gefährlich sein, ohne die entsprechenden Fachkenntnisse die Übungen einfach nachzumachen! Ich weise ausdrücklich darauf hin. Es gibt inzwischen viele und schöne Angebote von Yogaschulen in ganz Deutschland.

Ich hoffe, Sie beherzigen meine Bedenken und dass ich Ihnen trotzdem weiter helfen konnte.

Mfg.

Beate Pastowski

Hallo A,

stell dir erst mal die Frage, was du eigentlich willst.
Wenn du beweglich werden willst, gibt es viele schöne dynamische Übungen, in denen du deinen Körper langsam aus der Steifheit locken kannst, also am besten erst mal ganz ganz sanft bewegen.
Ich persönlich (Physiotherapeutin) halte micht viel vom Pflug, denn er ist für die Halswirbelsäule sehr kritisch.
Wenn du weich bist, ein gutes Körpergefühl hast, ist das vielleicht schon was für dich, aber sonst eher: Finger weglassen.

alles Liebe und liebe Grüße
Dorothea

Liebe /r A. Sterzenbach!
Danke für die Anfrage! Leider sind deine Angaben etwas gering, habe das Video jedoch gefunden. Die Übung heißt der Pflug.
Bist du lang vom Fussballtraining weg oder nicht?
Wieso denkst du dass man eine Übung aus einem Yoga Aufbaukurs einfach herausnehmen kann? Das vermittelt vielleicht so ein Video.
Ich würde dir auf jeden Fall einen Kurs empfehlen. Warum?
Yoga ist keine ander Form von Gymnastik oder akrobatik.
Yoga ist ein spiritueller weg durch eine Kombination von Atmung, Achtsamkeit und Körperbeherrschung Zur inneren Mitte kommen, Stille erfahen. Es hat mir in sehr erschöpften ersten Monaten, Jahren immer viel neue Kraft am Abend gegeben. ES holte herunter vom Trubel der riesen Aufgaben, die ich glaubte an mich ziehen zu müssen. Dann konnte ich eine gute, fundierte Yogalehrerausbildung machen und lernte den Yoga erst richtig kennen und noch mehr schätzen. Heute ist aus mir, der früheren Energieräuberin, dem „Schwatlappen“ eine Frau geworden, die Ruhe und Herzlichkeit ausstrahlt, die weiss wozu sie auf dieser Welt ist. Die mehr als "„5 e gerade sein lassen“ kann: ich bin voller Lebensfreude und gebe sie ab, wo immer man davon etwas abhaben will.
Ich kann mir kaum etwas Gegensätzlicheres vorstellen, als die Durchführung von aufwärmübung u.ä. im Fussball und Hatha-Yoga. DAs heißt nicht, dass das deshalb nichts für einen Fussballer ist, im Gegenteil. Ein Yoga-Übender wird Fussball optimaler spielen. Wieso? Weil er nichts erzwingt, trainiert ist, seine Schmerzgrenzen zu achten. Energien zu mobilisieren, die aus der ruhenden Mitte kommen. Und dort ruht unvorstellbar viel Kraft, das kann man nicht mit Zwang erreichen. Aber das ist Theorie, interessant für einen jahrelang Übenden.
Ganz konkret zur erwähnten Asana (körperstellung mit geführter Atmung) „Pflug“:
Ein Lehrer im Kurs musss dich darauf hinweisen, dass diese Übung ohne langsames Heranführen soviel Blut aus der Leber presst, dass du beim Wiedereinströmen nach Ende der Übung Schmerzen verspürst.
Die Vorübungen haben einen SINN. Auch zum Viruosen wird man nicht durch 5 Tage und NAchte durchüben.
SCHRITT für SCHRITT. Alleine ist das sehr trocken. Warum sollte man es nicht mit Spaß machen? Leute. die in einen Yogakurs gehen sind oft sehr interessante MEnschen, die über den Tellerrand gucken.
So long! Es gibt auf diesem Feld viel zu entdecken.

P.S:Nicht jeder Lehrer hat die geistige Grundlage und den eigentlichen SInn des Yoga gelernt, manche geben einfach die Körperübungen - was schon wesentlich besser ist, als über Verspannungen zu klagen und nur sitzend zu leben. Das ist jedenfalls nur ein Puzzlestein des Yoga (Die Ajenga-Schule arbeitet sogar ausdrücklich mit ZWANG und Knebeln zum Überschreiten der Grenzen. Mögen sie es vertreten. Das ist aber erst recht gefährlich.)

HAbe übrigens mit einem gut illustrierten Buch angefangen zu üben …
Viel Erfolg. Yoga hießt Verbindung …
Yogidomo

Hallo,
es geht hier um Hatha-Yoga, welches eine Stufe des achtfachen Yogapfades von Patanjali darstellt. Beim Yoga geht es um Selbst- und Gotterkenntnis. Wie so vieles andere im Kali-Yuga (das gegenwärtige eiserne Zeitalter), wurde dieser Teil des Yogas ‚ad absurdum‘
geführt indem man ihn vom Ganzen abtrennte und daraus eine Art Sport entstand.
Beim Hatha Yoga geht es um Dehn- und Streckübungen, um im Hinblick auf die Meditation eine stabile und für die Atemtechniken etc. geeignete Sitzposition zu haben, die es ermöglicht das Körperbewusstsein zu übersteigen.
Das alles mag Sie vielleicht gar nicht interessieren, ist aber im Zusammenhang mit Yoga von entscheidender Bedeutung. Jeder, der Yoga ausübt (auch Hatha-Yoga) sollte sich ganz genau im Klaren sein wofür es entwickelt wurde, was das Ziel ist, das angestrebt wird; ansonsten das Ganze von keinem Nutzen ist.
Wie auch immer, es gibt Dutzende von Hatha-Yoga Büchern, die auf all die unterschiedlichen Dehn- und Streckübungen detailliert eingehen, natürlich auch auf die von ihnen erwähnte.
Liebe Grüsse
P.Rohrhirs

Hallo,
es ist sicherlich empfehlenswert, mit einem Sportarzt, Orthopäden oder Sport-Physiotherapeuten über die körperliche Eignung für die Yogapraxis zu reden und die eigene Leistungsfähigkeit beurteilen zu lassen. Generell gilt: „nichts tun, was Schmerzen verursacht“!
Ausserdem sollte man einen kompetenten Yogalehrer haben und keine Selbstversuche mit einem versteiften Körper starten, die einem schaden können.
Es gibt auch andere, sanftere Methoden, für mehr Beweglichkeit.
MfG