Hi Rafael2,
Yogaleher ist keine geschützte Berufsbezeichnung, daher gibt es verschiedene Wege. Es gibt allerdings neuerdings eine IHK-Zertifizierung, die dir nützen kann, wenn du später Kurse anbieten willst, die man bei der Krankenkasse abrechnen kann.
Ausbildungen zum Yogalehrer gibt es in allen Yogarichtungen, allein in Deutschland sind das dutzende. Du müsstest Dir also erst einmal eine Yoga-Richtung aussuchen - also verschiedene Studios ausprobieren und dich dort auch mit anderen austauschen bzgl. ihrer Erfahrung mit den versch. Stilen.
Dann ist normalerweise überall Voraussetzung, dass man schon über einige Yogaerfahrung verfügt, bevor man eine Lehrerausbildung beginnen kann. Idealer Weise in dem Stil, in dem man auch die Ausbildung machen will.
Am weitesten verbreitet sind Yogastile der Hauptrichtung „Hatha-Yoga“ – also auf körperlichen Übungen aufbauende Yogasysteme. Zeitlich sind die Vorgaben verschieden, aber ich würde mal sagen: zwei bis drei Jahre Yogaerfahrung (regelmäßige Praxis zwei bis drei mal die Woche), min. ein Jahr Ausbildung. Wenn du vorher Tanz oder Akrobatik oder Kampfsport etc. gemacht hast kann die Zeit u.U. auch kürzer sein. Voraussetzung bzw. mit der Ausbildung verbundenes Ziel ist auf jeden Fall auch eine regelmäßige (tägliche) Yogapraxis zu Hause.
Die Ausbildung ist oft in Modulen zusammengefasst, also sie belegt nicht das ganze Jahr und kann also auch berufsbegleitend erworben werden. In bestimmten Systemen ist die Lehrerausbildung von der Ausbildung im Yogawissen/-können getrennt und letztere Voraussetzung für erstere.
Worauf achten: Erfahrene Lehrer/Meister (min. 10 Jahre Lehrerfahrung würde ich sagen). Nach Möglichkeit kein Guru-Prinzip, jedenfalls keines mit despotischen Zügen. Kosten sollten transparent sein und vorab klar / fix. Es sollte eine Abschlussprüfung mit Zertifizierung durch das entsprechende Yogasystem / Studio geben. Es sollten Assistenzen und Probe-Lehrstunden in der Ausbildung enthalten sein. Auch darauf schauen, ob man den Titel für immer bekommt oder nur auf Zeit und sich dann regelmäßig evaluieren lassen muss - was einerseits mehr Qualität bringt, andererseits zusätzlich kostet. Fragen, ob nachträglich eine IHK-Zertifizierung möglich ist (man muss das nicht haben, um ein guter Lehrer zu sein).
Zu empfehlen: Auf Yogalehrer zugehen, die man gut findet, sie nach ihrem Weg fragen. Auch mal Erfahrung im Ausland machen, insbes. Indien und USA. Oder zu solchen Lehrern gehen, wenn sie in Deutschland gastieren.
Zeit bis zur Meisterschaft: hängt von Voraussetzungen ab, die du physisch und menschlich mitbringst. Als Yogi lernst du eh lebenslang, es gibt kein Ende. Ich kenne hervorragende Meister, die keinen Spagat können, und Volldeppen, die einarmig Handstand machen. Das ist also nicht das Kriterium. Du lernst auch als Lehrer immer weiter von / mit deinen Schülern. Fünf Jahre regelmäßige Praxis sind für eine Basis aber in jedem Fall das Minimum, denke ich. Und weitere fünf dann als angehender Lehrer. Mit möglichst vielen Hospitanzen und Fortbildungen bei anderen Meistern / Systemen.
Ach ja, die Kosten: das die Ausbildungen ganz verschiedene Sachen beinhalten, lässt sich schwer ein Vergleich, ein Durchschnitts preis angeben. Ich habe mal 2000 Euronen bezahlt, Yogapraxis davor nicht mit gerechnet. Es geht aber auch billiger (aber nicht viel, wenn man wirklich etwas handfestes will) und natürlich auch wesentlich teuerer, zumal wenn Auslandserfahrungen und Retreats hinzu kommen.
Hoffe ich konnte helfen. Meine Richtung heißt Anusara und ist in Hamburg und in Berlin zu finden. Unabhängig von der Richtung ist aber wie gesagt vor allem der Meister / die Meisterin wichtig. Da musst du selbst auf Suche gehen.
krawel