Liebe/-r Experte/-in,
bevor ich meine Situation schildere, hier meine Eckdaten: 41 Jahre alt, weiblich. 3 Backenzähne rechts oben im Laufe eines Jahres (2008) extrahiert (leider war das Problem nicht zahnursächlich, zu spät erkannt, nicht mehr zu ändern).
2009 habe ich einen Zahnersatz bekommen, eine gegossene Form, links oben werden 3 Zähne umklammert, ein Metallbügel unter dem Gaumen, der rechte kleine Backenzahn ebenfalls umklammert, dahinter eine Art Sattel mit drei künstlichen Zähnen.
Diese Prothese habe ich (LEIDER) nicht getragen, weil sie kippelte und ich mitten in einem Umzug steckte. Nun, zwei Jahre später, erste Überlastungssymptome bei den Backenzähnen links, weil seit 3 Jahren nur auf dieser Seite gekaut (1 Jahr wegen permanenter Zahnbeschwerden/-behandlungen/-extraktionen rechts, 2 Jahre wegen mangelnder Backenzähne rechts).
Wegen der Überlastungserscheinungen im vergangenen Jahr bin ich nun geläutert und bereit, den Zahnersatz zu tragen. Inzwischen drückt sich der hinterste Backenzahn unten rechts, der bei Prothesenerstellung vor 2 Jahren FAST Kontakt zum Zahnfleisch des Oberkiefers hatte, leicht in das Zahnfleisch des Oberkiefers, d.h. der Zahn muss etwas länger geworden sein.
Ich war vor zwei Tagen hier am neuen Wohnort beim Zahnarzt mit der Bitte, mir die Prothese anzupassen. Er meinte, hier hätte sich etwas am Kiefer um 1 - 1,5mm verändert und er könnte die Prothese nicht anpassen (er meinte damit wohl am ehesten den Bügel), aber ich hätte gute Chancen, dass mein Kiefer sich an die Prothese anpasst, also eine Art Kieferkorrektur rückwärts. Er hat sie mir eingesetzt, erstaunlicherweise passte sie noch, und nun bin ich in folgender Situation:
Die drei Klammern rechts umschließen die entsprechenden Zähne, allerdings sitzen die Klammen nicht wie es vorher war direkt am Zahnfleischrand sondern 1 - 2 mm darüber. Die Klammer am rechten „Haltezahn“, dem letzten vorhandenen (kleinen) Backenzahn, sitzt ordnungsgemäss. Der „Sattel“ mit den künstlichen Zähnen sitzt auf dem Kiefer auf, aber es hat sich binnen weniger Stunden eine schmerzhafte Druckstelle gebildet, wohl, weil der Gegenzahn, wie beschrieben, etwas „hochgekommen“ ist, mangels fehlendem Gegenzahn. Die Prothese kippelt - im Prinzip wie auch vor 2 Jahren.
Der Zahnarzt meinte, ich soll die Prothese jetzt so oft und so lange tragen wie ich es aushalte. Mit 2 Stunden anfangen, wenn es nicht mehr ginge, für eine Stunde herausnehmen und dann wieder einsetzen, und die Tragezeiten systematisch verlängern, wenn möglich. Nachts solle ich sie auch tragen, wenn es geht.
Nachts ist kein Problem. Solange ich die Zähne nicht belaste, ist ein leichtes unangenehmes Gefühl unter dem Sattel auf dem Kiefer. Aber bei jeglicher Belastung schmerzt die Stelle unter dem Sattel sehr. Kauen geht nicht. Ich beschränke mich auf weiche Nahrung.
Ich habe mir heute eine antiseptische Mundspüllösung gekauft, weil die Druckstelle schon wund ist - nach nicht mal 24 Stunden.
Meine Frage ist, ob ich wirklich Chancen habe, dass der Kiefer sich wieder auf die Prothese einstellt? Mir ist bewusst, dass eine Ferndiagnose nicht möglich ist, aber ich verspreche mir, dass Sie über Erfahrungen haben, über die ich überhaupt nicht verfüge.
Den Kontrolltermin habe ich erst am 10.11.2011.
Der Zahnarzt bezeichnete die Prothese als sehr einfach und zweckmässig, allerdings als ein aussergewöhnlich gut und filigran gearbeitetes Stück. Sie wurde mir von meinem früheren Zahnarzt kostenlos gefertigt. Und auch jetzt bin ich nicht in der Lage, mir neuen Zahnersatz zu kaufen. Daher möchte ich alles menschenmögliche tun, diesen Zahnersatz wieder passend zu bekommen.
Habe ich Chancen?
Vielen Dank fürs Lesen, und vielen Dank für Ihre Antwort
Antje