Zeit!

Rüdiger Dahlke, " Das senkrechte Weltbild" zum Beispiel.

Auch bei Platon und Co. wirst Du fündig.

Gruß
Merkur

Hallo Frank!

http://kds-nano.dyndns.biz/physik-live/physik/zeitbe…

Jetzt, nach Einlesen in o.g. Seite, habe ich auch verstanden, was Du unter „Gravitation“ und „Bande bei c“ meintest (http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…).
Und DAS finde ich besonders treffend: „Ereignisse sind [also] an der Gegenwart oszillierende Antagonismen.“

CU DannyFox64 :smile:

Es gibt halt nur Gegenwart, in welcher sich die Materie
bewegt.

da lag ja mein Problem, die Gegenwart hat die Ausedehnung null
und ist darum ja nicht existent,

wie kommst du darauf?
Es gibt ausschliesslich Gegenwart. Du kannst weder die Zukunft noch die Vergangenheit sehen. Physiker wollen einem zwar immer einreden, dass man stets in die Vergangenheit sieht, das is aber unsinnig.
Lass dir das auch mal ab hier durch den Kopf gehen: http://www.mlwerke.de/me/me20/me20_032.htm#Kap_III

da sie ja die zukunft in die
vergangenheit umwandelt. oder hab ich da was falsch verstanden
im Artikel,

Ich denke, ja. Es gibt nicht „Die Zukunft“ oder „Die Vergangenheit“. Es sind keine Dinge, immateriell. An die Vergangenheit können wir uns nur erinnern, die Zukunft planen. Die Prozesse finden aber ausschliesslich in der Gegenwart statt.

Gruß
Frank

1 Like

wie kommst du darauf?
Es gibt ausschliesslich Gegenwart.

Du meinst wohl: Du kannst ausschließlich Gegenwart erfahren.

Du kannst weder die Zukunft
noch die Vergangenheit sehen.

Zukunft ok. Aber bei der Vergangenheit muß es heißen: Du kannst Deine Vergangenheit nicht sehen (außer auf Photos :wink:).

Physiker wollen einem zwar immer
einreden, dass man stets in die Vergangenheit sieht, das is
aber unsinnig.

Nö, das ist sogar sehr richtig, auch wenn Du’s nicht kapieren willst…

Ich denke, ja. Es gibt nicht „Die Zukunft“ oder „Die
Vergangenheit“. Es sind keine Dinge, immateriell. An die
Vergangenheit können wir uns nur erinnern, die Zukunft planen.
Die Prozesse finden aber ausschliesslich in der Gegenwart
statt.

Die Zeit ist nicht in irgendwelche Abschnitte geteilt, nur wir erzeugen diese Teilung aus praktischen Gründen. Daher sind Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart einfach nur Begriffe, die uns helfen sollen, uns in der Zeit zurechtzufinden. Je nachdem, wie du diese Begriffe abgrenzt, kriegst Du verschiedene Probleme. Man sollte das daher pragmatisch fassen.

Gruß Kubi

wie kommst du darauf?
Es gibt ausschliesslich Gegenwart.

Du meinst wohl: Du kannst ausschließlich Gegenwart
erfahren.

Nein, ich meinte geben. Gibt es Materie in der Vergangenheit, Zukunft? Zeig sie mir.

Du kannst weder die Zukunft
noch die Vergangenheit sehen.

Zukunft ok. Aber bei der Vergangenheit muß es heißen: Du
kannst Deine Vergangenheit nicht sehen (außer auf
Photos :wink:).

Mit dem selben recht kannst du auch behaupten, du kannst in die Zukunft sehen. Sonst würdest du gegen jede Laterne laufen :smile:

Physiker wollen einem zwar immer
einreden, dass man stets in die Vergangenheit sieht, das is
aber unsinnig.

Nö, das ist sogar sehr richtig, auch wenn Du’s nicht kapieren
willst…

Zeit ist die Spanne zwischen zwei Ereignissen. Wirkung, nicht Ursache. Du setzt sie a priori.
Viel Spass beim widerlegen hier: http://www.mlwerke.de/me/me20/me20_032.htm#Kap_III und hier: http://www.mlwerke.de/me/me20/me20_032.htm#Kap_V

Ich denke, ja. Es gibt nicht „Die Zukunft“ oder „Die
Vergangenheit“. Es sind keine Dinge, immateriell. An die
Vergangenheit können wir uns nur erinnern, die Zukunft planen.
Die Prozesse finden aber ausschliesslich in der Gegenwart
statt.

Die Zeit ist nicht in irgendwelche Abschnitte geteilt, nur wir
erzeugen diese Teilung aus praktischen Gründen. Daher sind
Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart einfach nur Begriffe, die
uns helfen sollen, uns in der Zeit zurechtzufinden. Je
nachdem, wie du diese Begriffe abgrenzt, kriegst Du
verschiedene Probleme. Man sollte das daher pragmatisch
fassen.

Nix da. Zukunft und Vergangenheit sind die beiden antagonistischen Seiten der objektiven Realität, der Gegenwart. Was sonst?
Die Zeit ist sehr wohl in Abschnitte geteilt. Halte vor deinem geistigen Auge kurz die Welt an und sage mir exakt, wie spät es ist.

Der von dir verwendete Zeitbegriff stammt von Kant. Den kann ich dir im ersten Satz widerlegen, frag mal Thomas :smile: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß
Frank
PS: das ist nicht der einzige Unsinn in der Physik

1 Like

Einige Anmerkungen
Hallo Frank,

Gibt es Materie in der Vergangenheit, Zukunft? Zeig sie mir.

aha, es gibt also nur das, was man zeigen kann … Oder wie soll ich deinen Satz deuten? Übrigens „gibt es“ in einem bestimmten Sinne die Materie selbst in der Gegenwart nicht, denn „Materie“ ist ja nicht teilbar, durchaus aber alles, was es gibt. Ich habe auch noch nie einen Antagonismus gesehen, von dem du ständig dessen Existenz behauptest. Du benutzt die Wörter schlicht falsch bzw. so, wie es dir gerade in den Kram passt, damit deine Theorie „stimmt“.

Mit dem selben recht kannst du auch behaupten, du kannst in
die Zukunft sehen. Sonst würdest du gegen jede Laterne laufen

-)

Genau, in diesem Sinne kann man nämlich sehr wohl in die Zukunft sehen.

Zeit ist die Spanne zwischen zwei Ereignissen. Wirkung, nicht
Ursache. Du setzt sie a priori.

Zeit ist an sich weder Wirkung noch Ursache, aber das begreifst du ja leider nicht. Dein Satz ist schon wieder so schief, dass man überhaupt nicht weiß, wo man zuerst kritisieren soll. Wenn nämlich Zeit die Spanne zwischen zwei Ereignissen ist, dann musst du zunächt erst einmal erläutern, was ein Ereignis ist. Und um den Begriff „Ereignis“ erläutern zu können, benötigst du den Zeitbegriff. Wenn man es so macht wie du, gerät man zwangsläufig in einen logischen Zirkel.

Viel Spass beim widerlegen hier:
http://www.mlwerke.de/me/me20/me20_032.htm#Kap_III und hier:
http://www.mlwerke.de/me/me20/me20_032.htm#Kap_V

Von meiner Seite besteht da kein Bedarf, denn Engels kämpft - wie ich schon mehrfach betont habe - gegen einen idealistischen Popanz. Dass Dühring im Unrecht ist, kann man ja noch unterschreiben, aber dass deswegen alle im Umrecht sind, die nicht so denken wie Engels, ist ein methodischer Fehler.

Der von dir verwendete Zeitbegriff stammt von Kant. Den kann
ich dir im ersten Satz widerlegen, frag mal Thomas :smile:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Dass du hier nun gerade auf ein Posting verweist, in dem dein Unverständnis deutlich wird, wundert mich insofern, als du normalerweise anders postest. Aber es zeigt nur, dass du den Unsinn, den du verzapfst, wirklich glaubst.

PS: das ist nicht der einzige Unsinn in der Physik

Dass man Physik kritisieren kann, ist richtig. Ich bin ganz deiner Meinung, dass die Physik viele Voraussetzungen macht, die sie nicht rechtfertigt. Nur kritisierst du an der falschen Stelle und mit unzulänglichen Mitteln. Es ist eigentlich derselbe Fehler wie oben bei Engels. Wenn eine bestimmte Position falsch ist, muss es nicht am Prinzip liegen, sondern kann daran liegen, dass man einen bestimmten schwachen Teil (Dühring) kritisiert. Damit ist das ganze Konzept noch lange nicht über Bord geworfen. Ebenso hier: Wenn du die Physik kritisierst und jemand daraufhin deine Kritik kritisierst, heißt das noch lange nicht, dass die Physik (als Ganzes) im Recht ist. Anscheinend denkst du nur in Gegensätzen. Es gibt aber nicht nur Extreme.

Am wichtigsten aber ist, dass man die Sprache nicht missbraucht - und bei dir sehe ich das leider in fast jedem Posting. Und selbst das heißt nicht, dass dein Konzept als Ganzes Mumpitz sein muss, aber es macht es unmöglich, sich mit deiner Theorie ernsthaft auseinanderzusetzen, weil du weigerst, die Aspekte einzeln zu betrachten und sie immer nur in „Antagonismen“ sehen möchtest.

Der Anti-Dühring argumentiert übrigens kaum, sondern ist eine polemische Schrift, die mögliche Abweichler in den eigenen Reihen beruhigen sollte. Es ist selbstverständlich, dass man sich mit einer solchen Absicht nicht die besten Autoren aussucht, sondern die, die besonders leicht zu widerlegen sind. Damit aber fehlt dem Anti-Dühring jede argumentative Kraft, die man beim frühen Marx sehr wohl sehen kann. Der interessante Ansatz des frühen Marx ist aber leider eben bei der Ideologisierung unter die Räder gekommen.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

Gibt es Materie in der Vergangenheit, Zukunft? Zeig sie mir.

aha, es gibt also nur das, was man zeigen kann … Oder wie
soll ich deinen Satz deuten? Übrigens „gibt es“ in einem
bestimmten Sinne die Materie selbst in der Gegenwart nicht,
denn „Materie“ ist ja nicht teilbar, durchaus aber alles, was
es gibt.

Falsch. Materie, alle (!), ist zweigeteilt. Jedes Teilchen kann als Welle oder Teilchen interagieren, nie beides gleichzeitig.

Ich habe auch noch nie einen Antagonismus gesehen,
von dem du ständig dessen Existenz behauptest. Du benutzt die
Wörter schlicht falsch bzw. so, wie es dir gerade in den Kram
passt, damit deine Theorie „stimmt“.

Ist eindeutig definiert, wenn man lesen kann:
Widerspruch: Zustand, etwas zugleich und zugleich auch nicht zu sein, aber dennoch zu sein.

antagonistisch: sich am schärfsten unlösbar widersprechend

antagonistischer Widerspruch: zwischen zwei Zuständen bestehende Tatsache, die gegenseitig ihrer Existenz bedingen (Beispiel: oben unten) Das eine ist ohne das andere undenkbar, sie sind aber der krasseste, vorstellbare Gegensatz.

Der Begriff ist nunmal abstrakt.

Mit dem selben recht kannst du auch behaupten, du kannst in
die Zukunft sehen. Sonst würdest du gegen jede Laterne laufen

-)

Genau, in diesem Sinne kann man nämlich sehr wohl in
die Zukunft sehen.

Eben, im Sinn. Mit den Augen nicht.
Haldol fürs Volk! :smile:

Zeit ist die Spanne zwischen zwei Ereignissen. Wirkung, nicht
Ursache. Du setzt sie a priori.

Zeit ist an sich weder Wirkung noch Ursache, aber das
begreifst du ja leider nicht. Dein Satz ist schon wieder so
schief, dass man überhaupt nicht weiß, wo man zuerst
kritisieren soll. Wenn nämlich Zeit die Spanne zwischen zwei
Ereignissen ist, dann musst du zunächt erst einmal erläutern,
was ein Ereignis ist. Und um den Begriff „Ereignis“ erläutern
zu können, benötigst du den Zeitbegriff. Wenn man es so macht
wie du, gerät man zwangsläufig in einen logischen Zirkel.

Wieso? Ich habe auf meiner Seite den Zeitbegriff aus dem Ereignis abgeleitet. Wenn man lesen könnte…
Zeigst du mir bitte ggf, wie man in einem hypothetischen Zweiteilchenuniversum die Zeit feststellen kann?

Viel Spass beim widerlegen hier:
http://www.mlwerke.de/me/me20/me20_032.htm#Kap_III und hier:
http://www.mlwerke.de/me/me20/me20_032.htm#Kap_V

Von meiner Seite besteht da kein Bedarf, denn Engels kämpft -
wie ich schon mehrfach betont habe - gegen einen
idealistischen Popanz. Dass Dühring im Unrecht ist, kann man
ja noch unterschreiben, aber dass deswegen alle im Umrecht
sind, die nicht so denken wie Engels, ist ein methodischer
Fehler.

Tausend mal habe ich gesagt, dass ich unabhängig von ihm zu dieser Schlußfolgerung gekommen bin.
Aber wieder mal: alles falsch, weil Thomass keine Ahnung von Dialektik hat.

Der von dir verwendete Zeitbegriff stammt von Kant. Den kann
ich dir im ersten Satz widerlegen, frag mal Thomas :smile:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Dass du hier nun gerade auf ein Posting verweist, in dem dein
Unverständnis deutlich wird, wundert mich insofern, als du
normalerweise anders postest. Aber es zeigt nur, dass du den
Unsinn, den du verzapfst, wirklich glaubst.

Nein, ich weiss es. Wenn etwas primär ist, ist es die Bewegung der Materie. Denn nirgends kann Bewegung erschaffen oder vernichtet werden, deshalb gibts den Energie- und Impulserhaltungssatz.

PS: das ist nicht der einzige Unsinn in der Physik

Dass man Physik kritisieren kann, ist richtig. Ich bin ganz
deiner Meinung, dass die Physik viele Voraussetzungen macht,
die sie nicht rechtfertigt. Nur kritisierst du an der falschen
Stelle und mit unzulänglichen Mitteln. Es ist eigentlich
derselbe Fehler wie oben bei Engels. Wenn eine bestimmte
Position falsch ist, muss es nicht am Prinzip liegen, sondern
kann daran liegen, dass man einen bestimmten schwachen Teil
(Dühring) kritisiert. Damit ist das ganze Konzept noch lange
nicht über Bord geworfen. Ebenso hier: Wenn du die Physik
kritisierst und jemand daraufhin deine Kritik kritisierst,
heißt das noch lange nicht, dass die Physik (als Ganzes) im
Recht ist. Anscheinend denkst du nur in Gegensätzen. Es gibt
aber nicht nur Extreme.

Doch, ausschliesslich. Jedes Teilchen hat zwei Extreme. Daher gibts auch das Zweiwertigkeitsprinzip. Daher funktioniert auch Deduktion und Induktion.
BTW: materie ist nicht nur Masse, auch Energie!
E=mc² oder „Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie“

Am wichtigsten aber ist, dass man die Sprache nicht
missbraucht - und bei dir sehe ich das leider in fast jedem
Posting. Und selbst das heißt nicht, dass dein Konzept als
Ganzes Mumpitz sein muss, aber es macht es unmöglich, sich mit
deiner Theorie ernsthaft auseinanderzusetzen, weil du
weigerst, die Aspekte einzeln zu betrachten und sie immer nur
in „Antagonismen“ sehen möchtest.

Nein, zweierlei. Ich betrachte die Entwicklung, nicht den Zustand. Daher Dialektik, nicht formale Logik.
Deshalb ist formale Logik nicht falsch, nur ungenügend.

Der Anti-Dühring argumentiert übrigens kaum, sondern ist eine
polemische Schrift, die mögliche Abweichler in den eigenen
Reihen beruhigen sollte.

Seltsamer Unsinn. Wer hat das rausgehauen?
Immerhin ist er recht aufschlussreich, wenn er auch nicht den Anspruch als wissenschaftliches Werk erhebt. Die Dialektik der Natur ist bekanntlich nicht fertig geworden.

Es ist selbstverständlich, dass man
sich mit einer solchen Absicht nicht die besten Autoren
aussucht, sondern die, die besonders leicht zu widerlegen
sind. Damit aber fehlt dem Anti-Dühring jede argumentative
Kraft, die man beim frühen Marx sehr wohl sehen kann. Der
interessante Ansatz des frühen Marx ist aber leider eben bei
der Ideologisierung unter die Räder gekommen.

Es fehlt einiges, allerdings ist das keine Ideologie, da liegst du tatsächlich falsch.
Ich gebe dir zu 100% recht, dass er bislang so interpretiert wurde. Aber es ist „Mathematik (dialektische) mit Worten“!
Zum Ende hin war er eher nur revolutinär, richtig. Auch deshalb ist er nur ideologisch interpretiert worden, die materialistische Dialektik hat aber ihre volle Berechtigung.
Es gibt sehr viele, die auf diese Weise denken. Mit politischen Klassen hat das garnichts zu tun. Im Gegenteil ist es sehr durchmischt in der Bevölkerung, mir fällt das auf.

Thomas, wenn du etwas nicht verstehst auf meiner Seite, dann hinterfrage es doch bitte unpolemisch. Dinge, die mir als selbstverständlich erscheinen, bemerke ich logischer Weise am seltensten. Dann kann ich das auch besser darstellen.

Gruß
Frank

2 Like

Hallo Frank,

Falsch. Materie, alle (!), ist zweigeteilt. Jedes Teilchen
kann als Welle oder Teilchen interagieren, nie beides gleichzeitig.

das ist ein Missverständnis des Welle-Teilchen-Dualismus, denn der besagt lediglich, dass man beide Standpunkte (aufgrund von mathematischen Darstellungsweisen) einnehmen kann, je nach Erkenntnisinteresse, mehr aber nicht.

antagonistisch: sich am schärfsten unlösbar widersprechend

Der Begriff ist nunmal abstrakt.

Eben, aber du behandelst den Begriff, als existierte da etwas real - wie Engels das übrigens auch gemacht hat (und auch die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie, die du aber merkwürdigerweise von dir gewiesen hast). Die Materie ist nicht Teilchen und ist nicht Welle, sondern sie kann so oder so betrachtet werden. Das genau ist der Unterschied.

Wieso? Ich habe auf meiner Seite den Zeitbegriff aus dem
Ereignis abgeleitet. Wenn man lesen könnte…
Zeigst du mir bitte ggf, wie man in einem hypothetischen
Zweiteilchenuniversum die Zeit feststellen kann?

Ich habe nicht die Absicht das erneut zu diskutieren.

Tausend mal habe ich gesagt, dass ich unabhängig von ihm zu
dieser Schlußfolgerung gekommen bin.
Aber wieder mal: alles falsch, weil Thomass keine Ahnung von
Dialektik hat.

Wenn ich das Argument klar mache, dann schreibst du: Weil Thomas keine Ahnung von Dialektik hat, ist ihm nicht klar, dass ich (Frank) das unabhängig von Engels entdeckt habe. Richtig? - Genau. Und das ist wieder diese dir ganz eigene merkwürdige Verquickung von unzusammenhängenden Dingen. Selbst wenn es so wäre, würde es nichts besagen, denn du selbst gibst ja an, Paralleln entdeckt zu haben. Wenn also das eine falsch ist, könnte also auch das andere falsch sein, oder?

Aber es zeigt nur, dass du den
Unsinn, den du verzapfst, wirklich glaubst.

Nein, ich weiss es.

Das halte ich gerne hier fest. Dann ist natürlich auch klar, warum dir niemand widersprechen darf.

Wenn etwas primär ist, ist es die Bewegung
der Materie. Denn nirgends kann Bewegung erschaffen oder
vernichtet werden, deshalb gibts den Energie- und
Impulserhaltungssatz.

„Deshalb“??? - und wieso gibt es den Satz bzw. in welchem Sinn?

Bewegung setzt Materie voraus, nicht umgekehrt. Bewegung ohne Materie ist nicht denkbar, allenfalls metaphorisch, aber das meinst du ja nicht. Außerdem sprichst du von „Bewegung erschaffen“ und benutzt hier den Begriff erneut so, als würde er etwas „real Existierendes“ meinen.

Anscheinend denkst du nur in Gegensätzen. Es gibt
aber nicht nur Extreme.

Doch, ausschliesslich. Jedes Teilchen hat zwei Extreme. Daher
gibts auch das Zweiwertigkeitsprinzip. Daher funktioniert auch
Deduktion und Induktion.

Oh, ich hätte da noch die Abduktion zu bieten (da waren es schon drei …), mal ganz abgesehen davon, dass hier wieder der Ausgangsfehler steht.

BTW: materie ist nicht nur Masse, auch Energie!
E=mc² oder „Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie“

Aber nur als Potenz, nicht als Akt!

Nein, zweierlei. Ich betrachte die Entwicklung, nicht den
Zustand. Daher Dialektik, nicht formale Logik.
Deshalb ist formale Logik nicht falsch, nur ungenügend.

Ich stimme dir gerne zu, was den letzten Satz angeht, allerdings ist die alleinige Betrachtung von Veränderung mindestens genauso einseitig - um einmal ganz vorsichtig zu formulieren. Denn eigentlich müsste man das ganz scharf ablehnen, weil nämlich die Dialektik eben auf der formalen Logik aufbaut. Nimmt man nun der Dialektik ihr Fundament weg, steht sie ziemlich wackelig, wenn nicht gar absurd da.

Der Anti-Dühring argumentiert übrigens kaum, sondern ist eine
polemische Schrift, die mögliche Abweichler in den eigenen
Reihen beruhigen sollte.

Seltsamer Unsinn. Wer hat das rausgehauen?

Es ist mir klar, dass du von der Geschichte des Marxismus nichts weißt, das hast du mehr als einmal bewiesen, z. B. als du die völlig gängige Unterscheidung zwischen Histomat (als Spezialfall des Diamat) und Diamat als dir unbekannt bezeichnetest. Aber das gehört nun wirklich nicht zu meinen Aufgaben, dich darin zu unterweisen (im Zweifel würdest du ohnehin behaupten, dass das alles „Reaktionäre“ seien).

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Frank,

Falsch. Materie, alle (!), ist zweigeteilt. Jedes Teilchen
kann als Welle oder Teilchen interagieren, nie beides gleichzeitig.

das ist ein Missverständnis des Welle-Teilchen-Dualismus, denn
der besagt lediglich, dass man beide Standpunkte (aufgrund von
mathematischen Darstellungsweisen) einnehmen kann, je nach
Erkenntnisinteresse, mehr aber nicht.

Hier ist endlich dein Mißverständnis. Ich rede NICHT von Hegels Dialektik!!!
Diese benutzt die Begriffe der Metaphysik, deshalb ergibt sich aus dieser Sicht auch stets und ständig ein Anfang und ein Ende. Hegel hat nämlich genau diesen Fehler gemacht, dass er die Widersprüche nicht auflöst, sondern NUR synthetisiert.
Glaub mir das jetzt bitte einfach, dass meine Sicht absolut korrekt dialektisch-materialistisch ist. Diesen Welle-Teilchen-Dualismus brauche ich zwingend, um die Verkwettung der Widersprüche zu analysieren. Sie wirken nämlich auf zwei konträre Weisen, sind es aber nicht. Ich betrachte die Bewegung , nicht das Sein!
Daher kommst du aus idealistischer Sicht auch nie zu einer LLösung für den Determinismus - selbst Prof. Günter hat sich damit verdammt schwer getan als dialektischer Idealist.

Jetzt klar?

Gruß
Frank

1 Like

Hi nochmal,

Nein, zweierlei. Ich betrachte die Entwicklung, nicht den
Zustand. Daher Dialektik, nicht formale Logik.
Deshalb ist formale Logik nicht falsch, nur ungenügend.

Ich stimme dir gerne zu, was den letzten Satz angeht,
allerdings ist die alleinige Betrachtung von Veränderung
mindestens genauso einseitig - um einmal ganz vorsichtig zu
formulieren. Denn eigentlich müsste man das ganz scharf
ablehnen, weil nämlich die Dialektik eben auf der formalen
Logik aufbaut. Nimmt man nun der Dialektik ihr Fundament weg,
steht sie ziemlich wackelig, wenn nicht gar absurd da.

Hier wieder: du redest von idealistischer Dialektik. Materialistische steht „senkrecht“ auf der formalen Logik, da sie keine Begriffe der Metaphysik benutzt.
Im Prinzip spalte ich beispielsweise die math. „1“ als „bewegtes Dasein“ in zufälliges und notwendiges Dasein. Sie ist dann in sich der Widerspruch, der antagonistische. Das kriegst du nirgends in der formalen Logik unter. Ansonsten müßte etwas bewegt und unbewegt gleichzeitig sein, das geht nicht.
Noch was zur Zeit: ich rede vom Materialismus! Da gibt es keine Zeit und keinen Raum unabhängig von Materie - die Bewegung der Materie wird betrachtet.

Gruß
Frank

1 Like

Hallo Frank,

Hier ist endlich dein Mißverständnis. Ich rede NICHT von
Hegels Dialektik!!!
Diese benutzt die Begriffe der Metaphysik, deshalb ergibt sich
aus dieser Sicht auch stets und ständig ein Anfang und ein
Ende. Hegel hat nämlich genau diesen Fehler gemacht, dass er
die Widersprüche nicht auflöst, sondern NUR synthetisiert.
Glaub mir das jetzt bitte einfach, dass meine Sicht absolut
korrekt dialektisch-materialistisch ist.

nein, das kann ich dir nicht glauben, weil es nicht stimmt. Allein wie du den Metaphysikbegriff fasst, ist Zeichen für dein Missverständnis. Der nächste Halbsatz ist auch falsch, denn genau das ist kennzeichnend für Hegel, dass es das nicht gibt, was du hier behauptest. Auch ist es falsch, was du im nächsten Satz sagst bezüglich der Synthese. Alles das ist von Marx nicht behauptet worden, vom Popularisierer Engels teilweise schon, und daher beginnt bei Engels die Verfälschung, aber das willst du ja nicht hören. Das, was du „materialistisch-dialektisch“ nennst, ist vom echten Diamat (den ich ja bekanntlich auch ablehne) so weit entfernt, dass ich sogar mehrfach hier schon gegen meine Überzeugung den Diamat verteidigen musste, weil er wenigstens ansatzweise kritisierbar und damit sinnvoll ist.

Diesen Welle-Teilchen-Dualismus brauche ich zwingend, um die
Verkwettung der Widersprüche zu analysieren.

Das glaube ich dir auf’s Wort: Du brauchst ihn - ob er richtig bzw. richtig verstanden ist, ist anscheinend weniger wichtig.

Sie wirken
nämlich auf zwei konträre Weisen, sind es aber nicht. Ich
betrachte die Bewegung , nicht das Sein!
Daher kommst du aus idealistischer Sicht auch nie zu einer
LLösung für den Determinismus - selbst Prof. Günter hat sich
damit verdammt schwer getan als dialektischer Idealist.
Jetzt klar?

Du hängst dich immer - ich sag es nochmal - an merkwürdige Menschen wie z. B. den genannten an, und wunderst dich dann, dass niemand dich ernst nimmst, wenn du die Merkwürdigkeit dieser Menschen in deine Theorien hineinholst. Mir ist die Sache genauso klar wie vorher, deine Ausführungen bestätigen mich sogar noch.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Frank,

Materialistische steht „senkrecht“ auf der formalen Logik, da
sie keine Begriffe der Metaphysik benutzt.

nein, materialistische Dialektik behauptet , keine metaphysischen Begriffe zu benutzen, das ist alles. Die formale Logik behauptet übrigens auch „metaphysikfrei“ zu sein, ist dir das schon mal aufgefallen? Und auch die formale Logik behauptet (in gewissen Sichtweisen), die einzig richtige Philosophie zu sein. Hast du einmal den hier schon angesprochenen Streit über die formale Logik in der frühen DDR nachgelesen? Wohl kaum, denn wenn das so wäre, würdest du nicht mehr solche Aussagen für sinnvoll halten.

Im Prinzip spalte ich beispielsweise die math. „1“ als
„bewegtes Dasein“ in zufälliges und notwendiges Dasein. Sie
ist dann in sich der Widerspruch, der antagonistische. Das
kriegst du nirgends in der formalen Logik unter.

Das ist ein bisschen überzogener Hegel, im Grunde ziemlich banal, und niemand würde ernsthaft behaupten, dass die formale Logik so etwas gewollt hätte oder wollen würde. Aber ich rede mir hier nicht erneut den Mund fusselig.

Ansonsten müßte etwas bewegt und unbewegt gleichzeitig sein, das geht
nicht.

Der Satz vom Widerspruch ist aber nun wirklich formale Logik pur.

Noch was zur Zeit: ich rede vom Materialismus! Da gibt
es keine Zeit und keinen Raum unabhängig von Materie - die
Bewegung der Materie wird betrachtet.

Ich kenne auch keinen Kantianer, der das so (!) behaupten würde. Genauer willst du es ja nicht wissen, weil du ja schon mit deinen Vorurteilen am ersten Satz der transzendentalen Ästhetik scheiterst (im Archiv nachlesbar). Aber du hast dich nun mal in diesen Gegensatz, der keiner ist, verbissen - das kenne ich nur zu gut. Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, dass diese Sichtweise gerne vertreten wird, weil sie so einfach ist. Aber Einfachheit garantiert keine Richtigkeit. Und weil ich weiß, dass dich keines meiner Argumente erreicht, gebe ich es auf, dich überzeugen zu wollen, und schreibe nur, damit deine Sätze nicht so unkommentiert da stehen bleiben und vielleicht bei jungen Menschen unnötig Schaden anrichten. Sorry, aber das sehe ich als meine Pflicht an.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

jetzt möchte ich am Beispiel wirklich mal wissen, was du unter echtem Diamat verstehst?

fragt:
Frank

Was ist dialektischer Materialismus?
Hallo Frank,

jetzt möchte ich am Beispiel wirklich mal wissen, was du unter
echtem Diamat verstehst?

das ist nicht kurz zu erklären, sondern müsste weiter ausgeführt werden. Gerade in der hier im Forum leider notwendigen Kürze liegt die Gefahr.

Im dialektischen Materialismus wird die Marxsche Grundidee des historischen Materialismus (Geschichtstheorie, Gesellschaftstheorie) auf die Natur übertagen. Kennzeichnend für den Diamat sind folgende Merkmale:

  • die Widerspiegelungstheorie (halte ich für falsch, zumindest für problematisch, im Prinzip für vorkantisch metaphysisch)
  • die Materialitätsbehauptung für alles Sein (halte ich auch für falsch bzw. für ebenso problematisch)
  • die These, dass die Welt erkennbar ist (ist ganz sicher falsch)
  • die These, dass erkennen immer in Gesamtzusammenhängen vor sich geht bzw. gehen muss (ist auch ganz sicher falsch)
  • die These von der Wirklichkeit als Bewegung (darüber könnte man in gewissen Bedeutungen reden, das halte ich nicht für gänzlich absurd, allerdings in deiner Fassung für unhaltbar)
  • die These vom Umschlagen der Quantität in Qualität (das halte ich für absurd und geradezu gefährlich)
  • die These vom Kampf der Gegensätze (das halte ich nicht für falsch, aber für banal und im Diamat für überzogen).

Reicht dir diese Darstellung?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Jo…!

Ok, sehe ich ein. Aber kannst Du mal versuchen, mir einen Tipp
zu geben, was denn nun unter der Qualität von Zeit zu
verstehen ist? Oder eine Quelle, wo ich mal was drüber lesen
kann?

…oder:
Thorwald Dethlefsen: Schicksal als Chance
-"- : Krankheit als Weg
evtl. auch andere Bücher von ihm; allerdings sind die Bücher grundsätzlich themenbezogen (nach dem entspr. Titel)

…oder (allgemein):
astrophilosophische Literatur, die sich explitzit mit Zeitqualität auseinandersetzt; z.B. auch der „Sonne-Mond-Kalender“ (Ebertin-Verlag, Hrsg. Wolfgang Bartolain).

Aber das sind alles ziemlich esoterische Themen, zu denen, wenn Du Dich damit nicht wirklich eingehend auseinandersetzen willst, die Bücher nur Staubfänger werden. :wink:

Als einfache „vergleichsweise“ Beispiele für „Zeitqualität“, so dass man auch im modern-westlich orientierten Denken annähernd nachvollziehen kann, was gemeint ist:

  • Wenn ich in Mitteleuropa in den Urlaub fahren will, und es soll schön warm sein, dann doch am besten in den Sommermonaten Juni, Juli oder August. Will ich dagegen in einen Ski-Urlaub, ja dann doch besser im Dezember, Januar, Februar…

Das ist jetzt wirklich nur ein Beispiel im übertragenen Sinne, zudem noch lokal begrenzt; es gibt nicht (exakt) das wieder, was Zeitqualität wirklich bedeutet oder bedeuten will.

Zeitqualität ist eine innere Realität, die durch ein Verständnis vom Aussen, und da dann der gesamte Kosmos, als Projektion für ein Erleben dient. Da aber alles verbunden und - zumindest in seiner Gesamtheit - eins ist, entsteht auch beim Individuum eine Wirklichkeit davon.

Dethlefsen z.B. schreibt in Schicksal als Chance darüber: …Damals beobachtete man primär die Zeitqualität [Kairós] und vernachlässigte die Zeitquantität [Chrónos] eher. Die Zeitqualität hat mit Dauer nichts zu tun, sondern besagt, dass jeder Zeitpunkt oder Zeitabschnitt (das kann eine Stunde, eine Sekunde oder ein Jahrzehnt sein) eine bestimmte Qualität besitzt, die nur solche Ereignisse in Erscheinung treten lässt, die dieser Qualität adäquat sind. Anders formuliert […] Zeit muss demnach einer Latenz die Öffnung bieten, damit diese Latenz in die Wirklichkeit eintreten und sich manifestieren kann. Ein Flugzeug kann nicht „irgendwann einmal“ abstürzen, sondern nur dann, wenn die herrschende Zeitqualität es zulässt. Da die Zeit auch nur eine Ebene der Wirklichkeit ist, so sind Zeitqualitäten auch nichts anderes als Entsprechungen unserer Urprinzipien. So „herrscht“ zu einem bestimmten Zeitpunkt ein bestimmtes Prinzip, oder besser Prinzipienmischung. […]

Jetzt habe ich eigentlich „drei“ Sätze mehr geschrieben als ich eigentlich wollte; ich fand das mit dem Flugzeug „recht zutreffend“.
Wenn man sich dann noch unter Anbetracht von Zeitqualität politische und/oder wirtschaftliche Situationen betrachtet, kann man fast schon Bauklötze staunen…

Will sagen: HTH (hope this helps)

CU DannyFox64

PS: Der weiterführende Link, den Frank postete ist da recht interessant: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… (und daraus noch ein Link: http://www.hanjoheyer.de/Quanten.html).-.-) Aber wie gesagt: „interessant“; was „es“ wirklich meint, kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

Hallo Frank,

jetzt möchte ich am Beispiel wirklich mal wissen, was du unter
echtem Diamat verstehst?

das ist nicht kurz zu erklären, sondern müsste weiter
ausgeführt werden. Gerade in der hier im Forum leider
notwendigen Kürze liegt die Gefahr.

Im dialektischen Materialismus wird die Marxsche Grundidee des
historischen Materialismus (Geschichtstheorie,
Gesellschaftstheorie) auf die Natur übertagen. Kennzeichnend
für den Diamat sind folgende Merkmale:

  • die Widerspiegelungstheorie (halte ich für falsch, zumindest
    für problematisch, im Prinzip für vorkantisch metaphysisch)
  • die Materialitätsbehauptung für alles Sein (halte ich auch
    für falsch bzw. für ebenso problematisch)
    - die These, dass die Welt erkennbar ist (ist ganz sicher
    falsch)
  • die These, dass erkennen immer in Gesamtzusammenhängen vor
    sich geht bzw. gehen muss (ist auch ganz sicher falsch)
  • die These von der Wirklichkeit als Bewegung (darüber könnte
    man in gewissen Bedeutungen reden, das halte ich nicht für
    gänzlich absurd, allerdings in deiner Fassung für unhaltbar)
  • die These vom Umschlagen der Quantität in Qualität (das
    halte ich für absurd und geradezu gefährlich)
  • die These vom Kampf der Gegensätze (das halte ich nicht für
    falsch, aber für banal und im Diamat für überzogen).

Reicht dir diese Darstellung?

Ja. Anhand der von mir fett markierten betreibst du hier übelsten Anachronismus. Diese Ideologie wurde vor Jahrhunderten geprägt.
Ausserdem kategorisierst du alles, das ist unsinnig. Das gehört alles in einen Zusammenhang.
Ausserdem habe ich ein Problem damit, wie du Begriffe verwendest.

Gruß
Frank

1 Like

Hallo Frank,

jetzt möchte ich am Beispiel wirklich mal wissen, was du unter
echtem Diamat verstehst?

das ist nicht kurz zu erklären, sondern müsste weiter
ausgeführt werden. Gerade in der hier im Forum leider
notwendigen Kürze liegt die Gefahr.

Im dialektischen Materialismus wird die Marxsche Grundidee des
historischen Materialismus (Geschichtstheorie,
Gesellschaftstheorie) auf die Natur übertagen. Kennzeichnend
für den Diamat sind folgende Merkmale:

  • die Widerspiegelungstheorie (halte ich für falsch, zumindest
    für problematisch, im Prinzip für vorkantisch metaphysisch)
  • die Materialitätsbehauptung für alles Sein (halte ich auch
    für falsch bzw. für ebenso problematisch)
    - die These, dass die Welt erkennbar ist (ist ganz sicher
    falsch)
  • die These, dass erkennen immer in Gesamtzusammenhängen vor
    sich geht bzw. gehen muss (ist auch ganz sicher falsch)
  • die These von der Wirklichkeit als Bewegung (darüber könnte
    man in gewissen Bedeutungen reden, das halte ich nicht für
    gänzlich absurd, allerdings in deiner Fassung für unhaltbar)
  • die These vom Umschlagen der Quantität in Qualität (das
    halte ich für absurd und geradezu gefährlich)
  • die These vom Kampf der Gegensätze (das halte ich nicht für
    falsch, aber für banal und im Diamat für überzogen).

Reicht dir diese Darstellung?

Ja. Anhand der von mir fett markierten betreibst du hier
übelsten Anachronismus. Diese Ideologie wurde vor
Jahrhunderten geprägt.

das ist ein einziger Punkt. Wenn man den inzwischen ad acta gelegt haben sollte, ist es doch in Ordnung. Über diesen einen Punkt würde ich mit dir nicht streiten wollen, es sind genug Schwachpunkte übrig.

Ausserdem kategorisierst du alles, das ist unsinnig. Das
gehört alles in einen Zusammenhang.

Genau diese These habe ich ja als Manko genannt. Wer das behauptet, immunisiert seine Theorie gegen Vorwürfe. Das ist entweder methodisch falsch oder mystisch, hat aber weder etwas mit Philosophie zu tun, noch mit „Wissenschaft“. Ich weiß natürlich, dass die Vertreter des DM sich gern mit dem Begriff „Wissenschaft“ ausstatten, aber sie meinen dann genau das, was du hier ansprichst - und das ist eben alles Mögliche, nur eben keine Wissenschaft.

Ausserdem habe ich ein Problem damit, wie du Begriffe verwendest.

Ja, aber das ist nicht mein Problem und nicht das Problem des Diamat, sondern dein Verständnisproblem. Du nimmst einzelne Punkte aus dem Programm des Diamat und baust sie in dein System ein. Da du diese Punkte aber falsch gewichtest und ausdeutest, ist dein System nicht nur falsch, sondern verworren.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas!

In deinem Erziehungsdialog mit Frank entstehen interessante Nebenprodukte.

Im dialektischen Materialismus wird die Marxsche Grundidee des
historischen Materialismus (Geschichtstheorie,
Gesellschaftstheorie) auf die Natur übertagen.

Meinst du das methodisch oder historisch? Im Sinne, zuerst wurde der hist.Materialismus „erfunden“, dann daraus der dialekt. abgeleitet? Oder ist es (deine) Erklärung für Zusammenhänge zwischen den beiden?

Kennzeichnend
für den Diamat sind folgende Merkmale:

  • die Widerspiegelungstheorie (halte ich für falsch, zumindest
    für problematisch, im Prinzip für vorkantisch metaphysisch)
  • die Materialitätsbehauptung für alles Sein (halte ich auch
    für falsch bzw. für ebenso problematisch)
  • die These, dass die Welt erkennbar ist (ist ganz sicher
    falsch)
  • die These, dass erkennen immer in Gesamtzusammenhängen vor
    sich geht bzw. gehen muss (ist auch ganz sicher falsch)
  • die These von der Wirklichkeit als Bewegung (darüber könnte
    man in gewissen Bedeutungen reden, das halte ich nicht für
    gänzlich absurd, allerdings in deiner Fassung für unhaltbar)
  • die These vom Umschlagen der Quantität in Qualität (das
    halte ich für absurd und geradezu gefährlich)
  • die These vom Kampf der Gegensätze (das halte ich nicht für
    falsch, aber für banal und im Diamat für überzogen).

Da hier viele „falsche“ Thesen entlarvt wurden, könnte man aufgrunddessen „richtige“ Thesen aufstellen, nicht wahr?

Das wären:

  • Kant (oder noch besser Neukantianismus?);
  • Idealismus;
  • Nicht-Erkennbarkeit der Welt = Agnostizismus;
  • noch einmal Agnostizismus;
  • Ahistorizität;
  • Verzicht auf die Dialektik der Bewegung, Entwicklung.

Ist der Agnostizismus eine richtige Philosophie?

Vgl. z.B.: http://www.schulfach-ethik.de/ethik/Stichwort/agnost…
http://www.marxists.org/deutsch/archiv/plechanow/189…
http://www.phil.uni-passau.de/dlwg/ws05/10-1-96.txt

Viele Grüße

Richtigkeiten und Verfälschungen
Hallo Peet,

Im dialektischen Materialismus wird die Marxsche Grundidee des
historischen Materialismus (Geschichtstheorie,
Gesellschaftstheorie) auf die Natur übertagen.

Meinst du das methodisch oder historisch? Im Sinne, zuerst
wurde der hist.Materialismus „erfunden“, dann daraus der
dialekt. abgeleitet? Oder ist es (deine) Erklärung für
Zusammenhänge zwischen den beiden?

sowohl als auch. Der dialekt. Materialismus ist zwar in Ansätzen bei Marx vorhanden bzw. man kann das so interpretieren, aber die Ausarbeitung stammt von Engels. Es handelt sich aber nicht um meine Erklärung, sondern um die Darstellung von Marxisten und Marxhistorikern - nur die einzelnen Formulierungen stammen natürlich von mir, aber das kann man in jeder Darstellung des Marxismus nachlesen.

Kennzeichnend
für den Diamat sind folgende Merkmale:

  • die Widerspiegelungstheorie (halte ich für falsch, zumindest
    für problematisch, im Prinzip für vorkantisch metaphysisch)
  • die Materialitätsbehauptung für alles Sein (halte ich auch
    für falsch bzw. für ebenso problematisch)
  • die These, dass die Welt erkennbar ist (ist ganz sicher
    falsch)
  • die These, dass erkennen immer in Gesamtzusammenhängen vor
    sich geht bzw. gehen muss (ist auch ganz sicher falsch)
  • die These von der Wirklichkeit als Bewegung (darüber könnte
    man in gewissen Bedeutungen reden, das halte ich nicht für
    gänzlich absurd, allerdings in deiner Fassung für unhaltbar)
  • die These vom Umschlagen der Quantität in Qualität (das
    halte ich für absurd und geradezu gefährlich)
  • die These vom Kampf der Gegensätze (das halte ich nicht für
    falsch, aber für banal und im Diamat für überzogen).

Da hier viele „falsche“ Thesen entlarvt wurden, könnte man
aufgrunddessen „richtige“ Thesen aufstellen, nicht wahr?
Das wären:

  • Kant (oder noch besser Neukantianismus?);
  • Idealismus;
  • Nicht-Erkennbarkeit der Welt = Agnostizismus;
  • noch einmal Agnostizismus;
  • Ahistorizität;
  • Verzicht auf die Dialektik der Bewegung, Entwicklung.

Nein, das würde ich ablehnen, weil Kant und erst recht der Neukantianismus nicht in allen Punkten Recht hat (gleichwohl muss man - das genau ist meine Überzeugung - durch Kant hindurch, und genau deshalb trete ich für die Kantlektüre ein, aus keinem anderen Grund; über Einzelheiten kann man dann immer noch diskutieren).

Idealismus ist - auch das habe ich hier mehrfach gesagt - genauso richtig wie der Materialismus. Es sind keine Gegensätze, sondern sie beziehen sich auf verschiedene Dinge, nämlich der Idealismus auf das Subjekt, der Materialismus auf das Objekt.

Zum Agnostizismus weiter unten.

Die Ahistorizität ist ein echtes Manko der vorhegelschen Philosophie, aber eben bei Hegel angelegt, nicht erst bei Marx (wobei du vielleicht weißt, dass ich sogar auf die Hegellektüre Lenins vor einigen Wochen positiv hingewiesen habe).

Die Dialektik der Bewegung ist etwas, worüber man durchaus diskutieren kann, nur meine ich, dass die Darstellung Franks unsinnig ist, weil man - bevor man die Dialektik der Bewegung angeht - den normalen Weg über formale Logik gehen muss. Man darf die formale Logik nicht einfach ausschalten, sondern muss die dialektische Logik als Erweiterung der formalen Logik sehen (wie schon bei Hegel, eigentlich sogar schon bei Kant, aber das ist bekanntlich umstritten).

Ist der Agnostizismus eine richtige Philosophie?

Die einzelnen Links werde ich mir gleich erst ansehen. Zuvor meine eigene Stellungnahme: Der Agnostizismus ist falsch, wenn er absolut gesehen wird, aber als vorläufige Methode ist er unverzichtbar. Das ist eigentlich nicht ganz richtig ausgedrückt, weil wir beide unter „Agnostizismus“ anscheinend etwas anderes verstehen. Mir wäre lieber, du würdest zustimmen, wenn wir sagen, dass skeptische Vorsicht bei aller Philosophie die richtige vorläufige Vorgehensweise ist. Und genau diese skeptische Vorsicht vermisse ich bei vielen Marxisten, insbesondere bei Engels.

Ich fasse noch einmal zusammen: Ich bin kein Agnostizist, wohl aber ein methodischer Skeptiker; Kant ist nicht alleserklärend, wohl aber bedeutend in seiner historischen Stellung und zwar auch für Marx; der Neukantianismus ist eine Karikatur der Philosophie Kants, nicht mehr (ebenso wie Marxismus häufig mit Marx sehr wenig zu tun hat übrigens. Daraus dass eine Philosophie falsch ist, folgt nicht, dass eine andere richtig ist, es ist eine Verkürzung, die zu diesen Irrtümern führt.

Reicht dir das als Kurzdarstellung? Das Problem ist ja, dass ich hier aufgrund dieser Vereinfachungen immer als Kantianer dargestellt werde. Es ist richtig, dass ich Kant für sehr bedeutend halte. Aber keine Philosophie ist die allein richtige. Ich würde noch weiter gehen: Keine Philosophie kann alleine richtig sein, weil sie in dem Augenblick, in dem sie es werden wollte, notwendig dogmatisch wird.

http://www.schulfach-ethik.de/ethik/Stichwort/agnost…
http://www.marxists.org/deutsch/archiv/plechanow/189…
http://www.phil.uni-passau.de/dlwg/ws05/10-1-96.txt

So, nun schaue ich die drei Links einmal an, aber vielleicht muss ich ja gar nichts mehr dazu sagen, weil die Missverständnisse durch dieses Posting ausgeräumt sind?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

P. S. Ich habe bei der zweiten Speicherung nur den Titel geändert, sonst nichts.

Zum ‚Ding-an-sich‘ und den drei Links
Hallo Peet (nochmal),

die Lehre vom „Ding an sich“ ist nicht erst seit Marx umstritten, sie ist es eigentlich seit 1783 (zwei Jahre nach dem Erscheinen der Kritik der reinen Vernunft!) und in der Diskussion hat sich erst ein Fortschritt eingestellt, als Gerold Prauss in den siebziger Jahren mit seiner Untersuchung „Kant und das Problem der Dinge an sich“ (1973 oder 1974 ISBN: 3416009894 Buch anschauen ) klargestellt hat, dass die Fremddarstellung schon durch die ersten Anhänger Kants einen wesentlichen Mangel enthält, den Kant zwar korrigieren wollte, der sich aber bis heute in der Kantliteratur irrtümlich findet.

In Kürze: Kant spricht an den wenigsten Stellen von einem „Ding an sich“, sondern in der überwiegenden Mehrzahl der Textstellen ist vom „Ding an sich selbst betrachtet“ die Rede. „Ding an sich“ ist nur ein verkürzter Ausdruck dafür. Das ist in der Kantliteratur bis zum heutigen Tag weitgehend unbeachtet geblieben, woraus die Irrtümer entstanden, die heute das falsche Kantbild immer noch prägen.

Auch die Darstellung, dass Kant „Idealist“ sei, geht auf diese frühen Irrtümer zurück. In der zweiten Auflage der KrV findet sich eine ausdrückliche „Widerlegung des Idealismus“. Leider steht sie recht weit hinten im Buch, wohin viele Leser gar nicht gelangen.

Was den Wittgenstein-Link angeht, so ist der dort vertretene Ansatz gar nicht so falsch, aber auch hier ist es so, dass Wittgenstein etwas zu Unrecht vorgeworfen wird. Denn die Ahistorizität ist zwar ein Manko, aber keines, dass den ganzen Ansatz als solchen diskreditiert.

http://www.schulfach-ethik.de/ethik/Stichwort/agnost…
http://www.marxists.org/deutsch/archiv/plechanow/189…
http://www.phil.uni-passau.de/dlwg/ws05/10-1-96.txt

Soviel in Kürze zu den drei Links

Herzliche Grüße

Thomas Miller

P. S. Übrigens finde ich, dass so die Diskussion durchaus Spaß macht!