Zionismus = Rassismus?

Hallo!

Ich habe gerade das Buch „Erez Palästina“ von Susann Heenen-Wolff gelesen. Übrigens ein sehr informatives Buch, leider schon etwas alt, eine neue Auflage habe ich bisher nicht gefunden.
Jedenfalls habe ich durch dieses Buch gelernt, was Zionismus ist. Ich dachte immer, Zionismus sei etwas schlechtes, aber allen Anschein nach war/ist es ja ‚lediglich‘ das Streben nach einem eigenen Land für das jüdische Volk. In einem Satz erwähnt die Autorin aber, dass Zionismus von der UN mit Rassismus gleichgesetzt wurde, weil die Besiedlung eines Landes durch ein Volk zwangsläufig mit der Vertreibung eines anderen Volkes verbunden ist.
Bei wikipedia steht aber, dass diese Resolution wieder zurückgenommen wurde. Warum?
Ist Zionismus im heutigen Sprachgebrauch dennoch negativ konnotiert (in der „westlichen“ Welt, in Isreal selbts?)?

Liebe Grüße,
die Lidscha

Liebe Lidscha

die UN hätte sich selbst schlecht gemacht. Sie hat nämlich auf Anregung der Engländer hin den Staat Israel ermöglicht und hätte nun einen argen Argumentationsnotstand, wenn Zionismus plötzlich Rassismus wäre.

Kurz gesagt ist das Problem, dass ein Platz von zwei Gesellschaften beansprucht wird: In Israel leben sowohl die Philister (schon im Alten Testament erwähnt, heute die Palästinenser, welche in den Augen vieler Juden nicht viel anderes sind als Philister) als auch die Juden (welche nach der Zionistenbewegung des 19. Jahrhunderts und insbesondere ab Mitte des 20. in das von Palästinensern schon besiedelte Israel zurückgingen) und beanspruchen beide für sich das fast gleiche Land. Hintergrund ist eine Spannung im religiösen Bereich (Juden stehen Muslimen gegenüber), eine Spannung im wirtschaftlichen Bereich (alle graben einander das Wasser und den Fremdenverkehr ab) und eine Spannung im ethnisch-kulturellen Bereich; es gibt zwar sehr unterschiedliche Juden und bisweilen auch unterschiedliche arabische Palästinenser, aber sie sind doch meist viel deutlicher voneinander als untereinander zu unterscheiden.

Gruss
Mike.

Hallo Lidscha,
natürlich ist Zionismus auch irgendwie Rassismus, verlangt wird quasi eine Art „Ariernachweis“ bzw. Jude ist nur, wer eine jüdische Großmutter hat. Wäre etwa so, wie wenn bei uns alle eingebürgerten Ausländer stark eingeschränkte Bürgerrechte hätten. Wegen der politischen Unterstützung der USA (schau mal, wer da das Sagen hat in Politik, Wirtschaft und Kultur) kommt Israel immer wieder international glimpflich davon, schert sich z.T. auch keinen Deut drum. Die Behandlung der Palästinenser ist - vorsichtig ausgedrückt - kritikwürdig. Durch unsere geschichtlich bedingte Unterstützung Israels machen auch wir uns schuldig an den Palästinensern, aberwas soll und kann Berlin tun? Anlage: Kopie aus Internet. Gruß HR

  • 1972 UNO Sonderkommission verurteilt vorsätzliche Politik der Annexion

  • 10.11.1975 Zionismus ist Rassismus
    In einer Resolution der UN Vollversammlung (UNGV Res. 3379) vom 10.November 1975 erfolgte die Verurteilung des Zionismus, wobei festgestellt wurde, „dass der Zionismus eine Form des Rassismus und der rassischen Diskriminierung ist“.
    Für diese Entscheidungen während der Amtszeit des Generalsekretärs Kurt Waldheim rächten sich die Zionisten mit einer bisher einmaligen Hetzkampagne gegen den Generalsekretär.

    1. Dezember 1991 Israel-Resolution 46/86 Nach jahrelanger Kampagne wird o.g. Resolution annulliert.
    1. Mai 1995 USA blockieren UN-Resolution gegen Israel
      Mit ihrem Veto haben die USA eine UN-Resolution zur israelischen Siedlungspolitik in Ost-Jerusalem zu Fall gebracht. Mit der Resolution, die von allen anderen 14 Ratsmitgliedern unterstützt wurde, hätte Israel aufgefordert werden sollen, auf die völkerrechtswidrige Enteignung von 53 Hektar Land im arabischen Teil Jerusalems zu verzichten.
  • 28.November 1996 UNO verurteilt israelische Siedlungspolitik
    Die israelische Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten ist in den Vereinten Nationen scharf verurteilt worden. Eine entsprechende Resolution wurde im Ausschuß der Vollversammlung für Entkolonialisierung mit 123 gegen drei Stimmen angenommen. Die Gegenstimmen kamen von den USA, Israel und Mikronesien.

  • 7.3.1997 USA verhindern UN-Resolution gegen Israel
    Die USA verhinderten am Freitag, den 7.3.1997 im UNO-Sicherheitsrat eine EU-Resolution, in der Israel zum Stopp des Siedlungsprojekts aufgefordert wird. Vetorecht haben nur die fünf ständigen Ratsmitglieder Frankreich, China, Großbritannien, Russland und die USA.

  • 17.3.1998 UNO kritisiert Folter in Israel
    Die UNO-Menschenrechtskommission warf Israel am Montag die Folterung palästinensischer Gefangener vor. Unter den 3500 Häftlingen seien 90 Kinder, die ebenfalls mißhandelt würden. Zu den Foltermethoden gehöre Schlaf- und Essensentzug sowie extreme Kälte.

  • 17.7.1998 UNO-Komitee für Menschenrechte kritisiert Israel
    Als inakzeptabel bezeichnete man insbesondere die fortdauernden Einschränkungen bei der Bewegungsfreiheit für Palästinenser und Beduinen, die ungleiche Behandlung bei der Zuteilung von Land, die Bevorzugung der jüdischen Bevölkerung bei der Nutzung der Wasserreserven und die anhaltende Zerstörung von Wohnhäusern von Palästinensern.
    Der religiöse Charakter des Staates führe generell zu einer Diskriminierung religiöser Minderheiten. Außerdem werde der Frau aus religiösen Gründen eine gleichwertige Stellung innerhalb der Familie verweigert

  • 9.2.1999 UNO verurteilt Israel wegen Siedlungen
    Mit großer Mehrheit hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen Israel erneut wegen seiner Siedlungspolitik in besetzten palästinensischen Gebieten verurteilt.

  • 7.10.2000 UN-Sicherheitsrat verurteilt israelische Gewalt gegen Palästinenser
    In der Resolution ist mit Blick auf Scharons Eindringen auf das Al-Aqsa Gelände von einer Provokation die Rede, die der Sicherheitsrat bedauere.

  • 1.12.2000 UN-Vollversammlung verurteilt Israels Vorgehen in Jerusalem-Frage
    145 UN-Mitgliedsstaaten stimmten zu. Israels Durchsetzen „seiner Gesetze, Rechtsprechung und Verwaltung“ in Jerusalem wurde als „illegal und deshalb null und nichtig und ohne Gültigkeit“ genannt.
    Die einzige Stimme gegen die Resolution wurde von Israel selbst eingebracht.

  • 28.3.2001 USA verhindern durch Veto UN-Beobachter in Israel
    Die USA haben die Entsendung von UN-Beobachtern zum Schutz der Palästinenser vor israelischen Sicherheitskräften durch ein Veto verhindert. Nur Verbrecher, die die Aufdeckung ihrer Verbrechen fürchten, lassen UN-Beobachter nicht zu.

  • 19.4.2001 UNO-Menschenrechtskommission - Israel dreimal verurteilt
    Die UNO-Menschenrechtskommission hat Israel in drei Resolutionen mit zum Teil deutlicher Mehrheit verurteilt. 50 der 53 Kommissionsmitglieder unterstützten einen von der Europäischen Union eingebrachten Antrag, in dem die israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten als „illegal“ und als „Haupthindernis für den Frieden“ kritisiert werden. Israel wird aufgefordert, jeden weiteren Ausbau oder Neubau von Siedlungen zu unterlassen. Die USA stimmten als einziges Land gegen diesen Antrag.

  • 3.9.2001 NGOs verurteilen Israel als „rassistischen Apartheid - Staat“
    Das parallel zur Weltkonferenz gegen Rassismus tagende NGO-Forum wirft Israel Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Der jüdische Staat begehe „systematisch rassistische Verbrechen, darunter Kriegsverbrechen sowie Taten mit dem Ziel des Völkermordes und der ethnischen Säuberung“, heißt es im Schlussdokument von 3000 Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Zudem forderten sie ein internationales Kriegsverbrechertribunal für Israelis und internationale Sanktionen.

    1. Dez 2001 UN-Vollversammlung verurteilt Israel
      Die UN-Vollversammlung hat die Politik Israels gegenüber den Palästinensern verurteilt. Die USA und Israel votierten dagegen
      Die Mitgliedsstaaten wurden aufgefordert ihre Botschafter aus Jerusalem abzuziehen.
  • 21.12.2001 Israel ist wegen seiner Angriffe auf die Palästinenser verurteilt
    New York (dpa) - Israel ist wegen seiner Angriffe auf die Palästinenser von der Mehrheit aller Staaten der Welt kritisiert worden. In zwei Resolutionen bekundeten mehr als 120 der 189 UN-Mitgliedsländer zugleich ihre Unterstützung für die palästinensische Autonomiebehörde.

  • 15.3.2002 Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF beklagt den Tod von 211 palästinensischen Kindern seit Ausbruch der Gewalt vor 18 Monaten.
    Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) protestierte in der vergangenen Woche gegen die Zerstörung der einzigen Schule für Sehbehinderte im Gazastreifen durch die israelische Luftwaffe

  • 20.04.2002 UN-Kommission für Menschenrechte wirft Israel Massentötung vor

Die UNO hat Israel „Massentötungen“ in den Palästinensergebieten vorgeworfen und ein sofortiges Ende der israelischen Militäroffensive verlangt
In der Resolution werden „krasse Verletzungen der Menschenrechte und des internationalen Menschenrechts“ verurteilt wie außergerichtliche Hinrichtungen, willkürliche Festnahmen, die Folter von Gefangenen, die Belagerung palästinensischer Orte und das jüngste Vordringen der israelischen Armee auf palästinensisches Gebiet.
Seit Beginn ihrer Jahressitzung am 18. März verurteilte die Uno-Menschenrechtskommission Israel zum fünften Mal.

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Antisemitismus
Auch wenn es nicht strafbar ist, antisemitische Äußerungen zu verbreiten, soll man wenigstens sie als solche kennzeichnen.

Es ist auch gut zu wissen, dass in einem Wissensforum antisemitische Postings mit einem Sternchen unterstützt werden.

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Ein Posting mit einem Satz, der sicher mit Fug und Recht als antisemitisch bezeichnet werden kann, ist etwas anderes als ein antisemitisches Posting.

Gruß,

Malte

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Die Rolle der USA
Hallo Herbert,

danke erst einmal für deine Meinung.
Welche Rolle aber spielt die USA im Nahostkonflikt? Meiner Meinung nach macht die Positionierung der USA hin zu Israel keinen Sinn, schaut man auf die Ziele, die sie im Nahen Osten ansonsten verfolgen? Welche Gründe hat es also, dass Israel immer auf die Unterstützung der USA zählen kann?

(Das ist kein Vorwurf an die USA oder sonst irgend etwas, sondern eine rein informative Frage!)

Grüße,
die Lidscha

Hallo Lidscha
Es ist bekannt, daß die amerikanische Gesellschaft durch jüdische Kreise gelenkt wird, die natürlich auch ihre Interessen auf Israel ausweiten.

Also Geld und Macht, und nicht Gerechtigkeit bestimmen hierbei und das Ganze im Schatten des Holocaustes. Es ist Judaspolitik. Und alles was dem entgegen gerichtet ist, ist ANTISEMITISMUS. Voila.

gruß
rolf

Hallo Lidscha,
nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung ist Israel quasi der Nahost-Festlandsdegen der USA (so ähnlich wie Frankreich Englands Festlanddegen war (Wk2)). Durch Israel kann USA Politik betreiben, ohne selbst direkt einzugreifen oder (moralisch/ politisch) angreifbar zu sein. Daher erhält Groß-Israel immer die neuesten Waffen (z.B. unsere U-Boote, Flugzeuge, Abwehrraketen usw.) und konnte ohne großes Sperren der USA Atomwaffen zulegen (Atommonopol). Hätte Iran auch Atomwaffen, wäre das Gewaltmonopol Israels (und der USA) eingeschränkt - daher die Aufregung und Gewaltandrohungen bis zum Präventivatomschlag (ich schweife ab, Verzeihung). Über Israel wird der Nahe Osten kontrolliert und damit die zukünftig knapp werdende Resource Energie. Hier werden in naher Zukunft China und Rußland irgendwie eingreifen (tun sie schon); ein neuer kalter Krieg hat schon begonnen. Da fällt mir noch ein „unpassendes“ Bonmot ein: Deutschland ist eine Kolonie der USA und die USA sind eine Kolonie Israels.
Schalömchen HR

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Hallo Lidscha,
nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung ist Israel quasi der
Nahost-Festlandsdegen der USA (so ähnlich wie Frankreich
Englands Festlanddegen war (Wk2)). Durch Israel kann USA
Politik betreiben, ohne selbst direkt einzugreifen oder
(moralisch/ politisch) angreifbar zu sein. Daher erhält
Groß-Israel immer die neuesten Waffen (z.B. unsere U-Boote,
Flugzeuge, Abwehrraketen usw.) und konnte ohne großes Sperren
der USA Atomwaffen zulegen (Atommonopol). Hätte Iran auch
Atomwaffen, wäre das Gewaltmonopol Israels (und der USA)
eingeschränkt - daher die Aufregung und Gewaltandrohungen bis
zum Präventivatomschlag (ich schweife ab, Verzeihung). Über
Israel wird der Nahe Osten kontrolliert und damit die
zukünftig knapp werdende Resource Energie. Hier werden in
naher Zukunft China und Rußland irgendwie eingreifen (tun sie
schon); ein neuer kalter Krieg hat schon begonnen. Da fällt
mir noch ein „unpassendes“ Bonmot ein: Deutschland ist eine
Kolonie der USA und die USA sind eine Kolonie Israels.
Schalömchen HR

Aber ein Antisemit bist Du natürlich nicht, gell?

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Hallo allerseits,

Ich möchte einmal grundsätzlich darauf hinweisen, dass das Judentum eine Religion ist und keine Rasse. Dasselbe gilt natürlich auch für den Islam.

Die Behauptung, das Judentum sei eine Rasse, ist Nazi-Propaganda, die offenbar viele Linke und Gutmenschen kritiklos übernommen haben.

Man sollte diese Art von Propaganda nicht unterstützen.

mfg
Klaus

Die Behauptung, das Judentum sei eine Rasse, ist
Nazi-Propaganda, die offenbar viele Linke und Gutmenschen
kritiklos übernommen haben.

…daß das Judentum ohne die Jüdische Rasse undenkbar wäre.

Man nimmt’s halt, wie man’s braucht.

gruß

…daß das Judentum ohne die Jüdische Rasse undenkbar wäre.

… genau so, wie das Christentum ohne christliche Rasse undenkbar wäre oder der Islam ohne muslimische Rasse …

Selten so ein dümmliches Argument gelesen.

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Hallo Lydia,

Jedenfalls habe ich durch dieses Buch gelernt, was Zionismus
ist. Ich dachte immer, Zionismus sei etwas schlechtes, aber
allen Anschein nach war/ist es ja ‚lediglich‘ das Streben nach
einem eigenen Land für das jüdische Volk.

‚gut‘ oder ‚schlecht‘ sind in diesem Zusammenhang sehr subjektive Kriterien. Die Agenda des Zionismus, wie sie Theodor Herzl in ‚Der Judenstaat‘ formulierte, war in der Tat

‚lediglich‘ das Streben nach
einem eigenen Land für das jüdische Volk.

Der Teufel steckt natürlich wie immer im Detail - eine solche Staatsgründung konnte nur auf Kosten anderer Menschen stattfinden - es sei denn, man hätte sich als Heimstätte die Antarktis ausgesucht. Man stelle sich vor, in Diyarbekr hätte sich 1945 eine Vereinigung zusammengefunden, die als ihr Ziel eine nationale Heimstatt für die Kurden propagiert und sich als Standort eines kurdischen Staates - sagen wir mal Meckpomm ausgesucht hätte … dünn besiedelt, wirtschaftlich rückständig und unter Kuratel ausländischer Mächte, auf deren Wohlwollen man rechnen könnte …

Nun muss man den frühen Zionisten zugute halten, dass sie das Problem gar nicht sahen - der europäische Kolonialismus war in seiner imperialistischen Hochphase und in Europa und Amerika stellte - von den Marxisten einmal abgesehen - so gut wie niemand den Kolonialismus als zivilisatische Mission (‚white man’s burden‘) in Frage. Der Zionismus war zur Zeit seiner Entstehung die jüdische Variante des ganz normalen europäischen Rassismus - der tiefverwurzelten Überzeugung von der Überlegenheit der europäischen (‚weißen‘) Zivilisation und Kultur, zu der sich die Juden durchaus zu Recht zählten.

Genau hier kommen wir auch zum Berührungspunkt Zionismus-Rassismus. Der findet sich in der Konsequenz der zionistischen Agenda - im Kolonialismus. Letzlich kann eine Kolonisation auf Kosten einer indigenen Bevölkerung nur auf eine Weise begründetet werden, wenn sie den Anschein platten Raubes vermeiden möchte - durch das höhere Gut, dass eine zivilisatorisch (und notabene militärisch) überlegene Gruppe von Kolonisatoren den entmündigten Kolonisierten beschert, ob diese nun wollen oder nicht.

Selbst wenn man nun die vertriebenen palästinensischen Flüchtlinge außer Betracht lässt, so bleibt immer noch, dass sich der Landbesitz der arabischen Minderheit (grob 20%) in Israel seit 1948 deutlich verringert hat, da bis in die 70er Jahre hinein durch den israelischen Staat umfassende Enteignungen arabischer Böden durchgeführt wurden, während der Erwerb israelischen Grund und Bodens für arabische Bürger nahezu unmöglich ist.

„Das Ergebnis ist ein Rückgang der in der Landwirtschaft beschäftigten arabischen Arbeitskräfte. Ihr Anteil sank von 28 Prozent (1972) und 7,2 Prozent (1989) auf 2,9 Prozent im Jahre 2000. Die staatlich legalisierte räumliche Einengung wirkt sich auch auf die Wohnraumsituation aus. Handel und Dienstleistungen, Kultur, Sport und Bildung leiden ebenfalls an begrenzten räumlichen Entfaltungsmöglichkeiten.“

Nicht verschwiegen werden sollte allerdings auch, dass dem ein deutlicher Anstieg des Bildungsniveaus unter den arabisch-palästinensischen Bürgern Israels gegenübersteht.
(Quelle: http://www.bpb.de/publikationen/MU3IE9,0,0,Gesellsch…).

Ist Zionismus im heutigen Sprachgebrauch dennoch negativ
konnotiert (in der „westlichen“ Welt, in Isreal selbts?)?

Selbstverständlich ist das so.

Freundliche Grüße,
Ralf

Selten so ein dümmliches Argument gelesen.

Dümmlich scheint mir eher die Annahme zu sein, es gäbe keine Jüdische Rasse, von der du ja auszugehen scheinst.

rolf

Hallo Lidscha!

Das Buch, welches du gelesen hast, ist nicht die beste Quelle für deine Fragestellung, auch wenn ich verstehe, wie du zu deiner Frage gekommen bist (das hast du erklärt). Von der Autorin, die ja eine ausgezeichnete Psychoanalytikerin ist, gibt es bessere Bücher wie z.B. „Im Haus des Henkers“ ISBN:3860421301 Buch anschauen

Über den Zionismus bekommst du die authentische Information hier:

http://www.zionismus.info/
http://lexikon.idgr.de/z/z_i/zionismus/zionismus.php
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?D…

Zu deiner Frage nach den Hintergründen der beschämenden UNO-Resolution findest du Antworten hier:

http://www.h-ref.de/antisemitismus/zionismus-rassism…
Weiter bei http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/Z…

Ist Zionismus im heutigen Sprachgebrauch dennoch negativ
konnotiert (in der „westlichen“ Welt, in Isreal selbts?)?

Jede nationale Bewegung hat positive und negative Seiten. Eine ausgewogene Antwort findest du bei oben genannten Autoren. In der antisemitischen Literatur wird das Wort Zionismus als ein Schimpfwort verwendet, wie eigentlich alles was mit dem Judentum zu tun hat. Der israelische Blick auf das Thema ist gewiß auch plural, eine Variante hast du oben, vertreten durch einen amerikanischen Prof. Es gibt in Israel auch die anderen Meinungen, von - bis…

Gruß

Die ‚jüdische Rasse‘ existiert nur in den Köpfen notorisch Unbelehrbarer und von Leuten, die sich in bezug auf Wissenschaften (in diesem Falle Geschichte, Anthropologie und Genetik) durch Ignoranz auszeichen. Aus diesem Grunde erspare ich mich auch die Neuauflage einer ohnehin sinnlosen Diskussion und verweise lediglich auf vergangene Postings - für die Leute, die noch nicht so lange dabei sind, wie Du.
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

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Das umkreist das Problem, löst es aber nicht.
Es gab und gibt ein Jüdisches Volk, das man auch als Rasse bezeichnen könnte, bei dem Volk oder Rasse und Religion eine Einheit waren und noch sind. Das allein ist maßgebend. Alles andere ist Wortklauberei.

Davon hat man auszugehen. Und wer das nicht sehen kann oder will, hat vielleicht nicht die Fähigkeit dazu.

Aber ein Antisemit bist Du natürlich nicht, gell?

Hallo,
muss man wirklich gleich die Antisemitismus-Keule schwingen, wenn einem etwas nicht politisch korrekt vorkommt?
In den USA wird derzeit eine heftige Kontroverse geführt um solche Fragen, ausgelöst durch den Aufsatz
Walt, Stephen M. / Mearsheimer John J.: The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy,
veröffentlicht auf der Website der Harvard University.
Von den Autoren ist der eine Akademischer Direktor der John F. Kennedy School of Government an der Havard University, der andere Politikwissenschaftler an der University of Chicago.

Da könnte man sich darüber informieren, worum es in dieser Diskussion überhaupt geht.

Beste Grüße!
H.

Hi,

Es ist bekannt, daß die amerikanische Gesellschaft durch
jüdische Kreise gelenkt wird, die natürlich auch ihre
Interessen auf Israel ausweiten.

Mir ist das nicht bekannt. Du kannst sicher seriöse Quellen nennen.

Viele Grüße
WoDi

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Hallo Klaus, Hallo alle Anderen,

Ich möchte einmal grundsätzlich darauf hinweisen, dass das
Judentum eine Religion ist und keine Rasse.

Stimmt und auch wieder nicht. Unter Judentum wird i.a. gleichbedeutend sowohl Rasse und Religion, als auch jüdische Kultur usw. verstanden. Hieraus entstehen gelegentlich Mißverständnisse. Es gibt (rassisch) Juden, die keine religiösen Juden sind (Edith Stein z.B.), andrerseits konvertieren (wenige) Nichtjuden zum Judentum; fällt mir momentan die große Schauspielerin Liz Tailor und neuerdings Madonna ein. Da das Judentum eine nicht missionierende Stammesreligion ist, die überwiegende Masse der der jüdischen Religion zugehörigen Mitglieder rassisch Juden sind, kann in 1. Näherung diese Verallgemeinerung schon getroffen werden. Ich glaube nicht, daß durch diese Verallgemeinerung irgendjemand in seinen Ansichten und Menschenrechten verletzt wird. Zudem ging es aber im Eingangsbeitrag um Zionismus und nicht um Judentum.

Die Behauptung, das Judentum sei eine Rasse, ist
Nazi-Propaganda, die offenbar viele Linke und Gutmenschen
kritiklos übernommen haben.

Denke immer noch, Juden sind Semiten. Semiten sind eine Menschenrasse, oder nicht? Was sind dann Deiner Meinung nach Antisemiten (relgiöse oder rassische Gegner der Semiten/ Juden)?
Übrigens, Antwort auf den grußlosen Beitrag vom Pferdefreund, den Jahwe gesegnet hat: Wer gegen Zionismus in Form seiner menschenverachtenden Politik gegenüber den Palestinensern ist, ist kein Antisemit! Er ist vielmehr eher als Humanist anzusehen. Viele Menschen in Israel sind auch gegen diese Art Politik (mal eben in Palestinenserlager reinfeuern, gezielte Tötungen, Schikanen ohne Ende, Rechtlosigkeit, Landraub, Zerstörung von Eigentum, Verweigerung humanitärer Maßnahmen usw.). Diese Menschen haben mein Mitgefühl.Würde ich NIE als Antisemiten ansehen. Menschenrechte sind universell und nicht nur (u.a.) auf Nordamerikaner und Israelis beschränkt!
Einen Extra Ostergruß und Schalom an unseren wackeren Pferdefreund (ein Bäumchen in der Allee der Gerechten würde seinen Verdiensten um jüdische/ israelische Interessen sicher gerecht).

Man sollte diese Art von Propaganda nicht unterstützen.

Jeder sollte seine Meinung (sofern nicht strafbar oder beleidigend)sagen können und dürfen - ohne wegen jedem einzelnen Wort immer wieder Rechenschaft bei selbsternannnten Gutmenschen und Gralswächtern (besser Bundesladewächtern) abzulegen.
Bitte: seid doch nicht immer so verbiestert und laßt auch mal abweichende Meinungen zu.
Frohe Ostern, HR

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