'Zivilisierte Welt'?

Mir stößt in den Kommentaren immer auf wenn behauptet wird das da die Terroristen (oder noch schlimmer: die Islamisten oder sogar der Islam) ein Attentat gegen die „zivilisierte Welt“, die „Zivilisation“ oder die „Freiheit“ verübt haben. Amerika fühlt sich nun verpflichtet diese zu verteidigen.

Bush hat in Texas eine Menge Todesurteile unterzeichnet und vollstrecken lassen. Ist das zivilisiert? Sind das christliche Werte für die dieser Mann stehen kann?

P.S.: Ich will nicht den Terror und das Leid relativieren oder gar die Terroristen verteidigen. Mich nervt nur die Rhetorik der Politiker und der Medien.

Sorry…
…aber was bitte an dieser verdammten Welt soll überhaupt zivilisiert sein???

*dersichschonlöängstdamitabgefundenhatdasdieseweltböseist*

Ciao
Catmad

Das wird dann vollends absurd …

Mir stößt in den Kommentaren immer auf wenn behauptet wird das
da die Terroristen (oder noch schlimmer: die Islamisten oder
sogar der Islam) ein Attentat gegen die „zivilisierte Welt“,
die „Zivilisation“ oder die „Freiheit“ verübt haben. Amerika
fühlt sich nun verpflichtet diese zu verteidigen.

… wenn man bedenkt, dass es im Arabischen Raum bereits vor 5000 Jahren eine Hochkultur gab, zu einer Zeit als noch niemand an Amerika dachte und die Vorfahren dieser „Zivilisationsverteidiger“ noch auf Bärenhäuten sich mit Met Mut antranken für den nächsten Angriff der Wölfe aus dem Osten :smile:
Warum verliere ich nur zusehends das Zutrauen in den Beinamen „sapiens“ des Genus „homo“?
Grüße
Eckard.

*dersichschonlöängstdamitabgefundenhatdasdieseweltböseist*

Die Welt ist doch nicht böse, böse ist, was wir draus machen,
zulassen und womit wir uns abfinden…

Ciao

Dilarah *dieimmernochandasgutederweltundmenschheitglaubt*

Hallo silverart,

Mir stößt in den Kommentaren immer auf wenn behauptet wird das
da die Terroristen (oder noch schlimmer: die Islamisten oder
sogar der Islam) ein Attentat gegen die „zivilisierte Welt“,
die „Zivilisation“ oder die „Freiheit“ verübt haben. Amerika
fühlt sich nun verpflichtet diese zu verteidigen.

Gegen wen glaubst Du war dieses Attentat gerichtet, wenn nicht gegen die zivilisierte Welt?
Zivilisiert: nur „unzivilisierte“ könnten einen solchen Anschlag verüben, „zivilisierte“ Menschen begehen keine (Massen) - Morde.

Bush hat in Texas eine Menge Todesurteile unterzeichnet und
vollstrecken lassen. Ist das zivilisiert? Sind das christliche
Werte für die dieser Mann stehen kann?

Die Toleranz, die Du einforderts, solltes Du zuerst einmal selber gelten lassen. Ich bin auch gegen die Todesstrafe, daß ist aber noch lange kein Grund, sich abfällig über die Amis zu äußern. Im übrigen sid die meisten Amis erst in der 2. oder 3. Generation „da drüben“. Es handelt sich fast immer um Auswanderer, die in ihrer alten Heimat keine Lebensgrundlage mehr fanden. Das amerikanische Rechtsystem ist Ausdruck dieser Lebenseinstellung. Ich bitte das zu beachten.

P.S.: Ich will nicht den Terror und das Leid relativieren oder
gar die Terroristen verteidigen. Mich nervt nur die Rhetorik
der Politiker und der Medien.

Doch, genau das tust Du. Du vergleichst vollstreckte Todesurteil mit mörderischen Terroristen. Und das ist weder fair noch gerecht.

Wenn Dich Dinge nerven, solltest Du nicht verallgemeinern. Auch dies ist für mich ein Zeichen von Toleranz. Sonst machst Du nämlich genau das, was du hier beklagst: nervende Rethorik

Klaus

Zivilisiert und Unzivilisiert
hi J.S.

Also ich weiss nicht so recht
Die Unmittelbar und Mittelbar betroffenen mit den Attentätern gleichzusetzten, so nach dem Motto, wir sind ja auch nicht zivilisiert), kommt mir doch verfehlt vor.

Du machst den gleichen Fehler, den die Radikalen machen, die jetzt alle Moslems verfolgen (wollen) Du schließt von wenigen auf alle.

Es ist meineserachtens ja gerade die Absicht dieser Fundamentalisten, diese radikalen Regungen, die es wohl mehr oder weniger stark in uns allen gibt, zu verstärken. Durch den Hass, der jetzt auf Moslems projeziert wird (Sündenböcke!), soll die westliche welt, das im kern tolerante System diskreditiert werden.

Deshalb müssen wir uns auch gegen Fundamntalismus und verallgemeinerungen in den eigenen Reihen wenden. Sonst zerstören wird das, was wir eigentlich schützen wollen. Die „zivilisierte Welt“ ist nicht perfekt, das behauptet auch keiner, und Zivilisation und Toleranz müssen immer neu erkämpft und sorgfältig bewahrt werden, sie entsteht nicht aus sich selbst heraus,

Zivilisation bedeutet: Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden können, solange er dabei die Nachbarn nicht stört.
Unzivilisiert sind diejenigen, die alle anderen ihr System aufzwingen wollen. (den Fehler hat auch der westen und die USA gemacht… Alle diese Versuche sind gescheitert)

Gruß
Mike

Hallo J.S.,

Die Verhängung und Exekution von Todesurteilen in den USA basiert auf einem Grundkonsens des Gemeinwesens : Demokratie.
Die Amerikaner in den USA haben sich durch die von Ihnen gewählten Vertreter dafür entschieden, dieses schon lange gültige Gesetz weiterhin beizubehalten und damit verurteilte Mörder ( Def. Mord : Tötung aus niederen Beweggründen ) zu bestrafen. Das mag einem Mitteleuropäer, der aus einem Kulturkreis stammt, in dem dies aus historischen Gründen schon einige Jahrzehnte abgeschafft ist als Unrecht oder übertrieben vorkommen. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei um eine auf demokratischen Grundsätzen geschaffene Gesetzesbasis, die - alle Macht geht vom Volke aus - von einer Mehrheit getragen für alle gültig ist, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie - wiederum von einer Mehrheit getragen - vielleicht einmal abgeschafft wird.
Da dieses Gesetz jedoch bekannt und für alle Menschen, die in den USA leben wollen - aus welchen Gründen auch immer, aber meistens, weil es ihnen dort besser geht, als dort wo sie herkommen - gültig ist, ist es m.E. nicht unzivilisiert, wenn dieses Gesetz gilt und auch angewendet wird.
Als absolut unzivilisiert würde ich dagegen aber betrachten, wenn eigens für diesen Zweck ausgebildete Selbstmordattentäter zivile Flugzeuge mit Waffengewalt entführen und einen heimtückischen paramilitärischen Angriff auf zivile Ziele in Friedenszeiten fliegen, wobei sie dann insgesamt knapp 6000 wehrlose und arglose Menschen umbringen.
Vielleicht würdest Du es auch etwas mehr als unzivilisiert betrachten, wenn eine Boeing767 auf ein Bankgebäude in Frankfurt am Main kracht und vielleicht Menschen, die Du persönlich kennst bei so etwas umkommen. Wenn Du Dir dieses Szenario mal vorstellst, bekommst Du vielleicht einen etwas umnittelbareren Bezug zu solchen Geschehnissen ? Oder vielleicht beim Gedanken, daß Du unter Umständen Dich nicht mehr an öffentliche Orte wie Flughäfen, Plätze, Konzerte, Fußballveranstaltungen oder auch zivilisierte politische Kundgebungen und Demonstrationen trauen kannst, ohne zumindest im Hinterkopf den Gedanken zu haben, daß Dich und vielleicht hunderte und tausende andere von irgendeinem Irren mit in den Tod gerissen werden ?
Das Ziel von Terroristen ist TERROR. Schrecken und Angst zu verbreiten. Unsicherheit zu streuen und damit Anderen ihre Freiheit zu nehmen.
Nun - natürlich kannst Du davon denken, was immer Du für richtig hältst, aber ich persönlich halte dieses Verhalten für im allerhöchsten Maße UNZIVILISIERT.
In meinen Augen handelt es sich bei solchen Gestalten wie Oslama Bin Laden um psychisch kranke Profilneurotiker. Menschen, die einen hohen Geltungsdrang und auch Gefallen an der Macht in Ihren Händen haben. Und anstatt dann ihr Geld - von dem Oslama Bin Laden eigentlich schon recht viel hat - wenn sie wirklich etwas für ihr Volk verbessern möchten für positive und konstruktive Dinge einzusetzen, wie z.B. einer landwirtschaftlichen Struktur zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung, einer industriellen Struktur zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Volkes oder einer medizinischen Infrastruktur zur Bekämpfung von Krankheiten und Kindersterblichkeit, führen sie lieber ihren „heiligen Krieg“. Damit bekommen Sie dann auch das Ansehen, an dem sie interessiert sind - nur dauert es mit konstruktiven und positiven Zielen viel länger, solches Ansehen zu erhalten, als mit aufsehenerregenden und haßschürenden Pseudo-Zielen.
„Pseudo-Ziele“ deshalb, weil die offenkundig keinem konstruktiven Zweck dienen. Oder kann sich hier irgendjemand irgendeinen Sinn hinter einer solchen Wahnsinnstat vorstellen ?
Ich nicht. Tut mir leid.

Gruss,
Jürgen

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Definition ‚Welt‘
Hi!

Die Welt ist doch nicht böse, böse ist, was wir draus machen,
zulassen und womit wir uns abfinden…

Mit Welt ist eigentlich das System in dem wir leben gemeint, nicht das Kosmos oder das Universum!

Ciao
Catmad

*dernichtvergessenhatdasdieliebederursprungist*

Hallo Jürgen,

ich möchte doch einmal auf deine Überlegungen eingehen:

Die Verhängung und Exekution von Todesurteilen in den USA
basiert auf einem Grundkonsens des Gemeinwesens : Demokratie.
Die Amerikaner in den USA haben sich durch die von Ihnen
gewählten Vertreter dafür entschieden, dieses schon lange
gültige Gesetz weiterhin beizubehalten und damit verurteilte
Mörder ( Def. Mord : Tötung aus niederen Beweggründen ) zu
bestrafen.

Meines Erachtens gibt es zwischen demokratisch beschlossenen Gesetzen und der Frage, ob diese einer Gesellschaft, die sich zivilisiert nennt, würdig sind, einen Unterschied.
Kurz, beide Aussagen widersprechen sich meiner Meinung nach nicht:
Todesstrafe - ist in den USA demokratisch legitimiert
Todesstrafe - ist ein Makel einer ansonsten zivilisierten Gesellschaft

Als absolut unzivilisiert würde ich dagegen aber betrachten,
wenn eigens für diesen Zweck ausgebildete Selbstmordattentäter
zivile Flugzeuge mit Waffengewalt entführen und einen
heimtückischen paramilitärischen Angriff auf zivile Ziele in
Friedenszeiten fliegen, wobei sie dann insgesamt knapp 6000
wehrlose und arglose Menschen umbringen.

Dass dieses Verbrechen unzivilisiert ist, steht - so denke ich - hier außer Frage. Es lässt sich auch nicht durch eigene Schwächen und Fehler (als welchen ich die Todesstrafe ansehe) erklären oder relativieren.
Aber: Eine „zivilisierte“ Antwort auf das Geschehene sollte auch die Erwähnung dieser eigenen Mängel enthalten. Denn sonst kommen wir zum simplen Gut-Böse-Muster, welches ja wohl kaum den Werten und Errungenschaften einer aufgeklärten, offenen Gesellschaft entspricht.
Warum z.B. erwähnt Bush nicht mit Bedauern, dass es ein Fehler der US-Regierung war, solche Leute wie Bin Laden früher aufgepäppelt zu haben? Und zieht evtl. Schlussfolgerungen für die Zukunft?
Das hätte wirklich Größe. (Von Opfern Größe zu verlangen, wäre unverschämt. Von einem Präsidenten der USA kann man dies aber schon.)

In meinen Augen handelt es sich bei solchen Gestalten wie
Oslama Bin Laden um psychisch kranke Profilneurotiker.

Oder kann sich hier irgendjemand
irgendeinen Sinn hinter einer solchen Wahnsinnstat vorstellen

Nein, natürlich nicht.
Aber ich glaube zwar auch, dass Bin Laden ein gefährlicher Mann ist (vielleicht sogar der gefährlichste heutzutage), aber mit psychologischen Analysen wäre ich vorsichtig. Denn solche anhand von Presseinformationen anzustellen, ist gewagt.

Zumal ich - wie bereits andere hier - an eine der grundlegenden Regeln unserer freiheitlichen, rechtsstaatlichen Ordnung erinnern möchte: Als Schuldig (an einem konkreten Verbrechen) sollte niemand bezeichnet werden, wenn man keine überzeugenden Beweise bringen kann. Auch, wenn dieser Jemand andere Verbrechen begangen hat, sollte keine Vorverurteilung stattfinden. So sehr ich auch die Wut nachempfinden kann (auch selbst in mir spüre) und den daraus folgenden Drang, Bestrafungen vorzunehmen.
Wir sollten nicht den Fehler machen, Werte unserer „Zivilisiertheit“ fallen zu lassen, weil uns „Unzivilisierte“ angegriffen haben.

Wobei ich - nach Vorlage überzeugender Beweise - nicht gegen eine Bestrafung der dann festgestellten Schuldigen und Mitschuldigen bin. Über die Art und Weise dieser Bestrafung sollte aber unter allen zivilisierten Menschen diskutiert werden dürfen. Diese Entscheidung sollte nicht aus einem (vielleicht auch innenpolitischen) Reflex des Staates der Opfer erfolgen.

Gruß,
Salzmann

Moien!

Das Todesurteil wird von der Mehrheit der Amerikaner befürwortet! Ich finde es schon reichlich anmaßend/arrogant diesen allen das „zivilisiert sein“ abzusprechen!

Desweiteren ist es nicht gerade tolerant die Todesstrafe zu verurteilen, denn es gibt etliche Gründe für die Todesstrafe sowie gegen.
Hier kommt es drauf an, wo man die Prioritäten setzt und die Befürworter (so wie ich) sind durchaus zivilisierter als dein Posting!

Bernd

Mit Welt ist eigentlich das System in dem wir leben gemeint,
nicht das Kosmos oder das Universum!

Ich meinte dies auch

Ciao

d.

*dernichtvergessenhatdasdieliebederursprungist*

guuuuuut…:smile:))

Moien!

Das Todesurteil wird von der Mehrheit der Amerikaner
befürwortet! Ich finde es schon reichlich anmaßend/arrogant
diesen allen das „zivilisiert sein“ abzusprechen!

in usa is das so’n ding mit der mehrheit ( siehe.: george w. election )

Desweiteren ist es nicht gerade tolerant die Todesstrafe zu
verurteilen,

isses auch intolerant jemanden zu verteidigen der bspw. zusammengeschlagen wird, bloß weil es leute gibt die das richtig finden?

denn es gibt etliche Gründe für die Todesstrafe
sowie gegen.
Hier kommt es drauf an, wo man die Prioritäten setzt und die
Befürworter (so wie ich) sind durchaus zivilisierter als dein
Posting!

du bist also der meinung das das posting ( etwas dem ich eigentlich die fahigkeit zivilisiert oder unzivilisiert zu sein grundsätzlich mal absprechen würde ) eines menschen der darin andenkt ob sich militärschläge und die todesstrafe mit dem chritlichen glauben ( „du solls nich töten“ ) decken ( und da noch nichtmal verkündet die lösung gefunden zu haben, sondern einfach nur mal nachfragt ) weniger zivilisiert ist als du, der es befürwortet, das menschen sich das recht nehmen dürfen über andere zu richten und diese dann hinzurichten?

ich glaube eigentlich nicht das du so wirlkich garnichts mitzuteilen hast; aber wenn das der fall ist, ist’s häufig besser still zu sein.

gute nacht.

ich glaube eigentlich nicht das du so wirlkich garnichts
mitzuteilen hast; aber wenn das der fall ist, ist’s häufig
besser still zu sein.

… aber warum hältst dich net dran, denn nicht nur daß du mein Posting bestätigst (von wegen Intoleranz/Arroganz) war es ansonsten mehr als flüssig und net gerade geistreich…fällt unters Motto…erst lesen, dann denken, dann schreiben

Aber das kennt man(nicht nur ich) ja schon von Dir

Bernd

… aber warum hältst dich net dran, denn nicht nur daß du
mein Posting bestätigst (von wegen Intoleranz/Arroganz)

hab nich behaupted gegenüber allem tollerant zu sein.

war es
ansonsten mehr als flüssig

dir gefällt also die form meiner argumentation nich?

und net gerade geistreich…

dafür bleibs du mir aber argumente schuldich.

fällt
unters Motto… erst lesen, dann denken, dann schreiben

jau. denken.

Aber das kennt man(nicht nur ich) ja schon von Dir

zum glück machst du’s dir nich zu einfach. ( „was der sagt gilt nich, der hat immer so komische meinungen.“ )

Werte contra Mehrheit
hiho jürgen,

Die Verhängung und Exekution von Todesurteilen in den USA
basiert auf einem Grundkonsens des Gemeinwesens : Demokratie.

___________________^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei um eine auf
demokratischen Grundsätzen geschaffene Gesetzesbasis, die -
alle Macht geht vom Volke aus - von einer Mehrheit getragen
für alle gültig ist, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie -
wiederum von einer Mehrheit getragen - vielleicht einmal
abgeschafft wird.

Du verknüpfst also „zivilisiert sein“ mit einem demokratischen Mehrheitsbeschluß. Soll heißen, wenn alle, respektive die relative Mehrheit dafür ist, dann ist es „zivilisiert“. diese Schlußfolgerung birgt aber einige „Risiken“. Was ist, wenn nun 51% der arabischen/muslimischen Bevölkerung die Tötung von Ungläubigen mittels Terrorakten als gerechte (Staats-)Strafe betrachtet? Genauso wie es die amerikanische Bevölkerung für gerecht hält, einen Mörder zur Strafe zu töten?

„Zivilisiertes“ Verhalten ist für mich in gewissen Werten zu finden, aber nicht in einem Mehrheitsentschluß.

Grüße, René

hallo J.S.

grundsätzlich ist der Gegner böse und unzivilisiert, primitiv. Auch die andere Seite gehauptet das. Für einen überzeugten Moslem ist die nichtislamische Welt ohne Kultur und betet das Geld an (hat er ja nicht ganz unrecht).
Genauso ist der Verlierer einer Auseinandersetzung ebenfalls grundsätzlich schlecht und böse.
Hätte z.B. Deutschland den krieg gewonnen, wären alle anderen die bösen gewesen. So sind´s halt wir.

Grüße
Raimund

Hallo René.

So. Das ist schön, wenn das für Dich so ist.

Nur - Wer legt diese Werte fest ?
Du ?
Ich ?
Meine Oma ?
Ayatollah Khomeni ?
Yassir Arafat ?
Saddam Hussein ?
Vladimir Putin ?
George Bush ?
Der Papst ?
Der Dalai Lama ?

Es behauptet keiner, daß Demokratie die beste aller Formen des Zusammenlebens ist, aber bis jetzt ist es zumindest diejenige, welche dem Einzelnen die meiste Sicherheit und Freiheit ermöglicht.

Deshalb ist es in unserer Gesellschaft eben so, daß die Mehrheit darüber entscheidet, welche Werte in der Gesellschaft in welcher Priorität gelten sollen.

Wenn man dagegen ist, dann darf man das sein. Wenn man trotzdem in der Minderheit ist, dann darf man auch damit unzufrieden sein. Dieses Recht hat man. Und wenn man ganz und gar nicht damit leben kann, dann gilt in einer Demokratie auch noch das Recht der Freizügigkeit. Du darfst also - wenn Du mit gewissen Umständen oder Werten der Gesellschaft nicht leben kannst - Dich von der Grundübereinkunft dieses Gemeinwesens lösen und woanders hingehen, wo es Dir besser gefällt.

Was aber dem demokratischen Prinzip widerspricht ist :
Wenn eine Mehrheit der Mitglieder des Gemeinwesens gewisse Werte auf eine gewisse Art gewichtet haben möchte, aber eine Minderheit dafür sorgt, daß es trotzdem so läuft, wie sie selbst es gerne hätte.

Und in den USA ist eben eine Mehrheit FÜR die Todesstrafe. Eine knappe Mehrheit, aber eine Mehrheit.

Wenn DU denkst, daß Du es besser weißt und die höhere ethische Moral besitzt, dann ist das OK. Ein anderer kann anders darüber denken. Und Du kannst versuchen, ihn von DEINER Meinung zu überzeugen. Kein Problem. Hat niemand etwas dagegen.
Aber nur, weil DU denkst, daß Du es besser weißt, als die Mehrheit der Bürger in den USA ( die im Gegensatz zu Dir nach diesen Gesetzen leben müssen ! ) ist das noch kein Grund zu behaupten, daß DU zivilisierter seist, als überhaupt sonstwer in der Welt !

Die Geschichte ist gepflastert mit Menschen, die Ihre eigene Ethik und Vorstellungen über die von anderen gestellt und für sich den Anspruch im Recht zu sein strapaziert haben…

Es gibt keine „absolute Ethik“. Es gibt nur Werte, auf die sich Menschen verständigen und die sie dann auch verteidigen. Wenn keiner da ist, diese Werte zu verteidigen und zu achten, dann gibt es auch die Werte nicht ! Deshalb können Werte, auf die sich ein Gemeinwesen geeinigt hat auch nur für dieses Gemeinwesen gelten. Genau deswegen verurteilen die USA einen Afghanen, der in Afghanistan einen anderen Afghanen tötet auch nicht zum Tode…
Und deswegen haben die Afghanen ( respektive Oslama Bin Laden ) auch kein Recht, andere Menschen wegen GAR NIX (!!) irgendwo zu töten. Nicht einmal in Afghanistan, nicht einmal wenn da jemand einen umbringt, weil nämlich ihre Handlungen nie und nimmer auf einem Grundkonsens oder einer Mehrheitsentscheidung beruhen. Oder denkst Du vielleicht, die Attacke auf das WTC war im Sinne von mindestens 51% der Moslems auf der Welt ? Denke ich nicht.

Es darf eines nicht passieren : Wenn Menschen, die nicht nach den Werten einer Gesellschaft wie den USA leben müssen, weil sie keiner dazu zwingt ( wie die Terroristen ) die Werte dieser Gesellschaft mißachten und ihr Schaden zufügen.
Das geht über die Meinungsfreiheit weit hinaus.

Gruss,
Jürgen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Zum ca. 100 000 sten mal
hallo raimund
Bitte nicht „überzeugter Moslem“ mit „Muslimischen Fanatikern“ gleichsetzen…

das ist es nämlich nicht

Gruß
Mike

hiho jürgen.

Nur - Wer legt diese Werte fest ?
Du ?
Ich ?
Meine Oma ?
Ayatollah Khomeni ?
Yassir Arafat ?
Saddam Hussein ?
Vladimir Putin ?
George Bush ?
Der Papst ?
Der Dalai Lama ?

Es behauptet keiner, daß Demokratie die beste aller Formen des Zusammenlebens
ist, aber bis jetzt ist es zumindest diejenige, welche dem Einzelnen die meiste
Sicherheit und Freiheit ermöglicht.
Deshalb ist es in unserer Gesellschaft eben so, daß die Mehrheit darüber
entscheidet, welche Werte in der Gesellschaft in welcher Priorität gelten
sollen.

Volle Zustimmung. Aber dem hab ich auch nicht widersprochen. Es ging um
die Frage: „was ist zivilisiert“, und wenn es auch meistens passen mag, so ist
es aber nicht immer und in sich selbst begründet, daß ein Mehrheitsbeschluß
zivilisiert sein muß, oder? Ein zivilisierter Staat ist meiner Meinung nach eine
Demokratie, aber eine Demokratie muß noch lange nicht zivilisiert sein.
Das hab ich einfach mal so festgestellt ohne damit
irgendwem auf den Schlips treten zu wollen.

Wenn man dagegen ist, dann darf man das sein. Wenn man trotzdem in der
Minderheit ist, dann darf man auch damit unzufrieden sein. Dieses Recht
hat man. Und wenn man ganz und gar nicht damit leben kann, dann gilt in
einer Demokratie auch noch das Recht der Freizügigkeit. Du darfst also -
wenn Du mit gewissen Umständen oder Werten der Gesellschaft nicht leben
kannst - Dich von der Grundübereinkunft dieses Gemeinwesens lösen und
woanders hingehen, wo es Dir besser gefällt.

Warum immer dieses Todschlagargument: „Geh doch woanders hin!“. Mir gefällt es
hier sehr gut. Jaja, jetzt kommt:„Dann mußt du dafür auch (militärisch?)
eintreten etc etc“.
Irgenwo hat hier jemand geschrieben:
„Glaubst du an Gott? - Dann geh doch nach oben“

Aber nur, weil DU denkst, daß Du es besser weißt, als die Mehrheit der
Bürger in den USA ( die im Gegensatz zu Dir nach diesen Gesetzen leben
müssen ! ) ist das noch kein Grund zu behaupten, daß DU zivilisierter
seist, als überhaupt sonstwer in der Welt !

Ich habe nicht behautpet, daß ICH zivilisierter bin als irgendwer,
Ich habe angedeutet, was in meinen Augen _nicht_ zivilisiert ist, nämlich ein
Mehrheitsbeschluß. Versteh das jetzt nicht falsch. Natürlich ist in meinen
Augen das demokratische Modell das beste das wir bisher kennen gelernt haben
und ich will auch nicht in einem anderen leben. Aber ein Mehrheitsbeschluß
in sich ist kein Beweis für zivilisiertes Verhalten.
Den Vergleich zur Todesstrafe hab ich nur aufgenommen,
da das Ursprungsposting von J.S. diese Problematik aufgegriffen hat. Nein, stimmt nicht. Selbst wenn er das nicht angespielt hätte, wäre mit als einer der unzivilisiertesten Mehrheitsbeschlüße wohl die Todesstrafe eingefallen.

Es darf eines nicht passieren : Wenn Menschen, die nicht nach den Werten
einer Gesellschaft wie den USA leben müssen, weil sie keiner dazu zwingt
( wie die Terroristen ) die Werte dieser Gesellschaft mißachten und ihr
Schaden zufügen.
Das geht über die Meinungsfreiheit weit hinaus.

Warum lassen wir (der Westen) dann nicht den Rest der Welt einfach in Ruhe
leben, so wie sie es wollen. Dieses „nicht eingreifen“ und „nicht aufzwingen“
von Lebensweisen ist doch genau das was wir alle (ich auch) eben _nicht_ machen. Ansonsten könnten wir nicht so leben wie wir es kennen,oder wo haben wir unsere billigen Rohstoffe etc.
her?

Grüße, René

Hallo,

Wenn DU denkst, daß Du es besser weißt und die höhere ethische
Moral besitzt, dann ist das OK.

nicht nur er:

  • In der Bibel (die christliche Religion hat wohl nicht unerheblich zu unserer westlichen Kultur und deren Werten beigetragen, oder?) steht geschrieben: „Du sollst nicht töten.“
    Kann man solche grundlegenden ethischen Richtlinien durch Mehrheitsbeschlüsse aufheben?

  • Europa (bzw. die in der EU vereinigten europäischen Nationen) lehnen die Todesstrafe aus ethischen Gründen ebenfalls ab.

Ich behaupte hier ebenfalls: Mehrheitsentscheidungen können vielleicht demokratisch genannt werden. Sie müssen aus diesem Grund aber nicht den Grundwerten einer Gesellschaft oder Kultur entsprechen. Diesen Schluss halte ich für unzulässig.

Meine Meinung,
Salzmann