Guten Tag,
Wie seht ihr das, ist ein Zoo eher Tierquälerei oder nicht? Das was ich so bis jett gesehen habe, lässt mich stutzig werden^^
Liebe Grüße
Guten Tag,
Wie seht ihr das, ist ein Zoo eher Tierquälerei oder nicht? Das was ich so bis jett gesehen habe, lässt mich stutzig werden^^
Liebe Grüße
Was lässt Dich stutzig werden? Kannst Du das näher ausführen?
Ich denke nicht daß ein Zoo, zumindest einer der modernen Art, als Tierquälerei angesehen werden kann. Früher so vor 50 oder 100 Jahren mag das anders ausgesehen haben, damals waren die Tiere nebeneinander in kleine Käfige gesperrt, damit die Menschen draußen sie besser angaffen konnten. Heute haben die meisten Zoos große Gehege, in denen die Tiere Artgerechten Auslauf bekommen. Die Tiere haben Rückzugsmöglichkeiten und können mit Artgenossen zusammenleben, zumindest wenn es Tiere sind die natürlicherweise in Gruppen leben. Also wo genau ist die Tierquälerei?
Daß die Gehege nicht so groß sind, wie oft die Reviere der selben Art in freier Wildbahn ist nicht so tragisch. Die Tiere brauchen in der Wildniß mehr Platz, weil sie da ihr Futter selbst jagen müssen, bzw. die Weidegründe wechseln müssen, wenn ein Platz weitgehend leergefuttert ist. Das alles ist im Zoo nicht nötig. Zootiere haben gewissermaßen Vollpension, und müssen nicht fürchten, daß am nächsten Tag nichts zu futtern mehr da ist. Also brauchen die auch nicht so viel Platz.
Daß Zootiere allgemein mit ihrem Leben recht zufrieden sind, sieht man schon an den recht häufigen Geburten. Ein Tier daß sich in seiner Umwelt nicht wohl fühlt, und zB ständig unter Stress steht, würde sich nie paaren. Zuchterfolge sind also auch ein Hinweis darauf, daß die Tiere mit dem Zooleben so wie es heute stattfindet, einverstanden sind.
Moin,
sei doch mal etwas genauer, bzw. ziemlich viel genauer.
Das was ich so bis jett gesehen habe, lässt mich stutzig
werden^^
Pit
hallo zusammen!
Mich würde auch interessieren, was dich stutzen lässt. So kann man über den Hintergrund deiner Frage nur spekulieren.
Ich selbst habe eine sehr zwispältige Meinung zu Zoos im allgemeinen, auch wenn ich denke, dass die meisten Zoos heutzutage eine sehr gute Grundeinstellung zum Thema entwickelt haben.
Für mich gibt es nur wenige Gründe, die Zoos sinnvoll machen, aber die sind dafür durchschlagend in meinen Augen und sehr wichtig.
Die wichtigste Aufgabe eines Zoos ist in meinen Augen der Bildungsauftrag, und eigentlich auch die einzige, die Zoos in meinen Augen wirklich rechtfertigen. Man schützt, was man kennt und liebt. Man sollte die Möglichkeit haben, aus einem Zoobesuch etwas zu lernen. Ein Zoobesuch sollte natürlich nicht mit der extremem Holzhammermethode kommen, ich denke das ist eher kontraproduktiv. Aber er sollte darauf hinweisen, dass viele Tierarten bedroht sind und warum, er sollte gründe liefern, warum es schade wäre, wenn eine Tierart aussterben würde usw., sollte Kindern die Faszination Vermitteln, die die Natur ausstrahlt, und idealerweise sogar Vorchläge machen, was man tun kann.
Zoos die diese Aufgabe nicht erfüllen, sind in meinen Augen sinnlos.
Ein solcher Zoo ist in meinen Augen der von Hannover. Optisch für den Menschen schön anzusehen, viel Geld in die Besucherbereiche gepumpt, die teils auf kosten sinnvollerer Tiergehege ausgestaltet wurden, aber Lerneffekt gleich null. An vielen Gehegen stehen nicht einmal eindeutige Beschriftungen, so dass man oft gar nicht weiß, was man eigentlich sieht…mehr als der Name des Tieres ist aber eh nicht zu finden. Will man mehr Informationen, muss man zusätzlich zu dem eh schon hohen EIntrittspreis ein Infoheftchen für 8€ (so wars zumindest vor 4 Jahren…heute sind die sicher noch teurer) kaufen, was viele sicherlich nicht tun. Lediglich die kleinen Tiershows sind ganz nett zur Wissensvermittlung (und die, die ich gesehen habe zumindest auch tiergerecht)… aber der Zoo selbst ist einfach wie eine Art Disneyland bei dem Tiere zusammenhangslos vorgeführt werden.
Aber viele andere Zoos setzen den Bildungsauftrag gut um…so zB Leipzig, wo viele Infotafeln hängen, kleine Spielchen für Kinder um sich mit Tieren zu messen („Was riechst du hier“, Fühlboxen, Klappen und Puzzel usw wo sie Wissen selbst entdecken können), ein altes Raubtierhaus wurde zur „Arche Noah“ umgebaut, wo man viel zum Thema Mensch und Umwelt lernen kann.
Wenig plausibel finde ich das Argument, dass Zoos Arten erhalten. Das mag der Fall sein. Aber Arterhaltung allein bringt erst mal gar nichts für die Natur draußen, wenn der Zoo nicht auch Schutzprojekte außerhalb der Zoomauern unterstützt oder einleitet.
Zudem halte ich die Zuchmethoden (gerade für sehr bedrohte Arten) für bedenklich. Eine vernünftige zucht würde vorraussehtzen, dass man die Möglichkeit hat aus einem Wurf zB nur die herauszusuchen, die ideal zur Zielerreichung wären, nämlich der erhaltung einer gesunden Art. In der Realität gibt es aber nur geplante und gleichzeitig verplante Würfe. Allein wegen dem platzangebot kann man natürlich bei vielen Arten nicht jedes jahr nachwuchs bekommen und dann nur die genetisch günstigsten heraussuchen… Nachwuchs gibt es, wenn die Jungen dann auch irgendwo unter kommen können… und in der Regel werden die auch zur Paarung eingesetzt. Für „Blindläufer“ ist kein Platz.
Was ich aber auch wieder als sinnvolle Aufgabe eines Zoos sehe, bezieht sich wieder auf den Bildungsauftrag. In Zoos wurden viele Sachen über Tiere herausgefunden und erforscht, die am Ende auch hilfreich beim Schutz ihrer wilden Artgenossen sind. Viele Dinge, die man heute über Tiere weiß wüsste man ohne Zoos nicht.
Das Argument wiederrum, dass es Tieren im Zoo grundsätzlich besser geht als in freier Wildbahn, finde ich zu vermenschlicht betrachtet. Da wird behauptet, ein Tier würde, wenn es die Wahl hätte das Leben im Zoo leben wollen.
Auf der gleichen vermenschlichten Schiene könnte ich aber auch argumentieren, dass nichts schlimmer ist als langeweile. Es gibt auch unter uns Menschen genug Leute, die lieber ein risikoreicheres, vielleicht kürzeres Leben einem langweiligen leben im Büro vorziehen, bzw sich zumindest ind er Freizeit einen Ausgleich schaffen.
Ich persönlich wäre definitiv nicht glücklich, wenn mir jemand sagen würde: „Du lebst jetzt hier in diesem Haus, darfst den großen Park nutzen, aber über den Zaun hinaus und arbeiten darfst du nicht. Ich gebe dir Geld, damit du alles kaufen kannst was du willst, schicke dir regelmäßig einen Arzt und tische dir die feinsten Speisen auf.,…du musst nur hierbleiben und genießen“ … sorry, denn wähle ich lieber das unsichere Leben, welches ich jetzt führe
Aber so denkt ein Tier nicht, das ist klar. Aber dass sie sich in ihren gehegen oft genug langweilen ist offensichtlich
Zootiere haben gewissermaßen Vollpension, und
müssen nicht fürchten, daß am nächsten Tag nichts zu futtern
mehr da ist. Also brauchen die auch nicht so viel Platz.
Sowas mag für manche Arten gelten. Wölfe hätten mit genug Nahrungsvorräten sicherlich kein so großes Revier, oder Bären.
Aber wenn ich mir so verspielte Tiere wie zB delfine anschaue, glaube ich nicht, dass sie den Platz ausschließlich zur Jagd ausnutzen…
Daß Zootiere allgemein mit ihrem Leben recht zufrieden sind,
sieht man schon an den recht häufigen Geburten. Ein Tier daß
sich in seiner Umwelt nicht wohl fühlt, und zB ständig unter
Stress steht, würde sich nie paaren. Zuchterfolge sind also
auch ein Hinweis darauf, daß die Tiere mit dem Zooleben so wie
es heute stattfindet, einverstanden sind.
Sorry, aber ich bin entsetzt, dass diese alte Bauernweisheit heute immernoch gerne vorgebracht wird. Allein bei den Haustieren gibt es genug gegenbeispiele…wenn ich sehe, in was für kleinen Minipfützen sich Gubbys noch vermehren, wenn ich sehe, dass Kaninchen in Minikäfigen Junge gebären und großziehen, wenn man Wohnungen von Tiermessies sieht, wo sich die tiere unkontrolliert vermehren, obwohl sie teils komplett abgemagert sind usw, frage ich mich, wie man sowas glauben kann.
Auch die Zoos, wie sie früher waren, hatten ausreichend Zuchterfolge… zB auf der heute tierschutzwidrigen Bärenburg in leipzig http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/f/f7/Panora…
Ebenso war Leipzig berühmt für seine frühen Erfolge in der Löwenzucht… und die Tiere lebten in so einem raubtierhaus wie man sie kennt, keiner kann mir sagen, dass die in irgendeiner Weise Tiergerecht waren…trotzdem wurde sich fortgepflanzt
Da lebten sie früher…heute ist es wie gesagt ein tierfreies haus zur Wissensvermittlung, fürher waren die fenster nicht verglast sondern vergittert, und in einem so einem rundbogen lebten ein oder zwei raubkatzen… ich kann mich da noch dran erinnern, und auch an die Jungen, die es trotzdem immer gab.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5c/N…
Also, Fortpflanzungserfolge sagen gar nichts über die Art und Weise aus, wie die tiere gehalten werden!
Gruß
Aj
hi
was lässt dich stutzig werden? gitterstäbe und fliessen stören wohl nur den menschen, was das tier davon hält, wissen wir nicht.
es gibt tiere, die für zoohaltung nicht geeignet sind, die grossen, revierlosen ewigen wanderer gehören dazu: hochseefische, hochseevögel, hochseesäuger, aber auch eisbären (letzere leiden häufig unter hospitalismus im zoo). viele zoos lassen ihre eisbärenhaltung deshalb auslaufen, nur so ein paar blöde deutsche zoos versuchen sich noch in zuchten…
manche tiere brauchen abwechslung und beschäftigung, sonst langweilen sie sich und zeigen dann ebenfalls hospitalismus (manche affen, elefanten)
die grossen carnivoren haben reviere, deren grösse vom futterangebot abhängt. diese tiere laufen immer wieder ihre reviergrenzen auf trampelpfaden ab, egal ob gehegegrenze oder in der natur.
auch sonst hängt der bewegungsdrang der meisten tiere vom futterangebot ab. huftiere haben keinen drang zu wandern, wenn es eine gefüllte futterkrippe gibt.
was allerdings kein echtes zeichen für artgerechte haltung ist, ist nachwuchs: nachwuchs ist das absolute minimum was ein tier zustande bringen muss um seine art zu erhalten. fortpflanzung ist schlussendlich der eigentliche lebenszweck eines jeden lebens und dieser wird, wenn es irgendwie möglich ist, erfüllt.
gruss, sama
Hallo, Sama
was allerdings kein echtes zeichen für artgerechte haltung
ist, ist nachwuchs: nachwuchs ist das absolute minimum was ein
tier zustande bringen muss um seine art zu erhalten.
fortpflanzung ist schlussendlich der eigentliche lebenszweck
eines jeden lebens und dieser wird, wenn es irgendwie möglich
ist, erfüllt.
ich finde, dass man den Begriff „Fortpflanzung“, durch „Arterhalt“ ersetzen sollte.
Arbeiterbienen und Arbeiterameisen z.B. pflanzen sich schliesslich nicht selbst fort.
Gruß
karin
Hallo Aj.
Man merkt deinen Zwiespalt.
Sorry, aber ich bin entsetzt, dass diese alte Bauernweisheit
heute immernoch gerne vorgebracht wird. Allein bei den
Haustieren gibt es genug gegenbeispiele…wenn ich sehe, in
was für kleinen Minipfützen sich Gubbys noch vermehren, wenn
ich sehe, dass Kaninchen in Minikäfigen Junge gebären und
großziehen, wenn man Wohnungen von Tiermessies sieht, wo sich
die tiere unkontrolliert vermehren, obwohl sie teils komplett
abgemagert sind usw, frage ich mich, wie man sowas glauben
kann.
Da liegt ein Denkfehler.
Was du da schreibst, gilt für Menschen und Haustiere, nicht für die meisten Wildtiere. Wobei es natürlich auch „übersexualisierte“ Arten gibt. Und Guppys z.B. sind längst Haustiere geworden.
Außerdem gibt es halt auch Arten, die sich in der freien Natur unter extremen Umständen fortpflanzen müssen, für die ist die Fortpflanzung in der Gefangenschaft kein Problem.
Andere Arten sind da sehr wählerisch.
Gruß, Nemo.
Ich seh den Denkfehler darin nicht: Was ich schrieb war, dass eine Fortpflanzungsrate per se kein Indiz für artgerechte Tierhaltung ist. Deine Aussage widerspricht dem nicht.
Wobei ich deine Aussage aber so nicht richtig finde…Löwen sind keine Haustiere und werden gut vermehrt auch unter eindeutig nicht artgerechten Bedingungen, ebenso diverse Affenarten, Tiger, diverse Vogelarten usw usw… und unter heutigen bedingungen, wo man bestimmte Tierarten auch gerne künstlich befruchtet sagen geburten gelich noch weniger aus.
ich bleibe dabei, die Aussage: „Ein Tier dass sich vermehrt, dem geht es gut“, ist unsinnig und längst überholt!
Ich habe lediglich gemeint, dass Haustiere, Tiere die sich schon seit Generationen in Gefangenschaft fortpflanzen und gewisse andere Tierarten ein schlechtes Beispiel sind, um die Ungültigkeit dieses Satzes zu beweisen.
Wer schon einmal versucht hat, Wildfänge bestimmter Arten zur Vermehrung zu bringen, weiß, wie schwierig das manchmal ist, auch unter scheinbar optimalen Bedingungen.
Mehr wollte ich nicht und werde ich auch nicht sagen.
Gruß, Nemo.
Huhu!
Ich habe lediglich gemeint, dass Haustiere, Tiere die sich
schon seit Generationen in Gefangenschaft fortpflanzen und
gewisse andere Tierarten ein schlechtes Beispiel sind, um die
Ungültigkeit dieses Satzes zu beweisen.
Sehe ich nicht so. Ich glaube hier werden falsche Kausalzusammenhänge gezogen. Haustiere reproduzieren sich nicht gut, weil sie lange domestiziert sind, sondern eine gute Reproduktionsfähigkeit ist wohl einer der Teilaspekte, warum sie überhaupt zu Haustieren wurden.
Und Ich weiß immernoch nicht so recht wo dein Punkt ist. Klar vermehren sich nicht alle Tiere in Gefangenschaft wie die Karnickel. Habe ich doch auch an keiner Stelle behauptet. Aber es gibt gerade unter den „typischen“ Zootieren genug, die sich recht gut vermehren lassen. Und nach wie vor steht dann einfach im Raum, dass man von der Reproduktionsfähigkeit von Tieren nicht auf die Haltungsbedingungen Rückschlüsse ziehen kann (genauso wie man andersrum nicht sagen kann, alle tiere, die sich in Gefangenschaft nicht oder schlecht vermehren lassen werden schlecht gehalten).
Wer schon einmal versucht hat, Wildfänge bestimmter Arten zur
Vermehrung zu bringen, weiß, wie schwierig das manchmal ist,
auch unter scheinbar optimalen Bedingungen.
Und wie gesagt, steht diese Tatsache in keinster Weise im Gegensatz zu der von mir getroffenen Aussage…
Gruß zurück Aj
Im Endeffekt nähern wir uns der Entfremdung …
Hallo,
In der Gesamtheit der Argumente läßt sich doch zur natürlichen
Lebensweise vieler Tierarten und dem Zoo manche Parallele ziehen:
Zu einem gewissen Teil müssen sich viele Lebewesen an sich ändernde
natürliche Gegebenheiten in freier Wildbahn anpassen.
Evtl. möchte ich jetzt mal die letzten 100 Jahre Industrialisierung
und Eingriffe in die Natur in einen Vergleich setzen:
Mensch und andere Säugetiere als primäre Ebene…ein Großteil der
Menschen fühlt sich zu recht überrollt von sich beschleunigendem
Fortschrittswillen…der letztlich von Einigen Wenigen rücksichtslos und zum Wohl des eigenen Gewinnes diktiert wird.
Beim Zoo war die Entwicklung etwas anderer Natur.
( Prominentestes Beispiel : Tasmanischer Tiger…)
Prominenz und Sensation waren vor hundert Jahren stärker ausgeprägt,
als die wirkliche Erforschung der Tiere in freier Wildbahn…schlicht
wußte man damals wenig über das Leben vieler Tiere.
Wenn ich es mal sarkastisch ausdrücken darf: Was manch Gebildetem
im Mittelalter zur Hürde wurde, widerfuhr den Tieren in den letzten
150 - 200 Jahren. Die Caspar - Hausers damaliger Zeit stellen heute
die Tiere, von deren Verhaltensweisen ( wie bei uns Menschen ) noch
längst nicht alles erforscht ist.
Und selbst wenn Zoos nun bei Großtieren auf weniger Arten und größere
Gehege setzen, würden sich Zootiere im Laufe ihrer Generationen doch zunehmend von ihren wildlebenden Artgenossen zu unterscheiden beginnen. Gute Beispiele wären durch Nachforschung bei menschlichen
Entwicklungsvarianten und seinem " besten " Freund
( der ja mal Wolf war ) zu beobachten.
Und um es nicht aus den Augen zu lassen:
In den " Schaukästen hinter Panzerglas " ( Primaten ), sowie mancher anderer großen Säuger konnte ich selber mannigmal in Zoos abnorme
Verhaltensweisen sehen. Dazu wären wider Linien zu manchesmenschen
Haustierhaltung vergleichend zu sehen.
Arterhaltungsversuche sehe ich auch nicht so direkt in Zoos, sondern eher in Naturschutzgebieten im Lebensraum der betreffenden Art.
Zootiere könnten der genetischen Vielfalt Unterstützung bieten.
( mit heutigen Verständnis könnte der tasmanische Beutelwolf evtl.
heute noch in seiner Umgebung vorkommen…aber wer weiss…vllt.
existieren ja noch welche nach der " Hexenjagd " durch die europäischen Einwanderer.
Und damit wären wir bei dem Kommentar:
" Es ist müßig, diese Frage wirklich beantworten zu wollen "
Da kehrt Homo Sapiens " Industrialis " ( Metapher ) mal zunächst vor seiner eigenen Tür…Jahrtausende alte Lebensweisheiten alteingesessener Menschen sprachen noch von Miteinander zwischen Mensch und Natur…teilschritte zurück sind uns näher, als wir denken.
Es sind wirklich nur wenige, die noch stur auf dem Prinzip " Kommerz "
verharren.
Es ist wirklich traurig, das manche Kiddis nimma wissen, wo z.B.
Milch herkommt. Trinken sie gerne, aber wenn sie sehen, wie von Hand
gemolken und weiterverarbeitet wird, bekommen sie " Pickel ".
Dabei lag es als Usus noch vor wenigen Jahren " direkt " nebenan, die
selbstgemolkene Milch direkt noch warm aus dem Becher zu trinken…)
Und die Bauern bestätigen die These: Herdentiere kommen mit begrenztem
Land aus, wenn sie versorgt werden.
Ohne menschliches Zutun blieben halt nur endemische Arten mit dem
Feldstecher zu beobachten.
Daher sage ich zum Zoo weder wirklich Pro oder Contra…es ist ja
bereits in der Anpassung als Prinzip begriffen.
Hoffen wir auch künftig auf weitere Fortschritte wissenschaftlicher
Erkenntnisse und interkontinentaler, sowie weltweiter Zusammenarbeit.
mfg
nutzlos
Hallo,
Wie seht ihr das, ist ein Zoo eher Tierquälerei oder nicht?
So pauschal kann man das nicht sagen. Es kommt erst einmal darauf an, was es für ein Zoo ist und wie die Tiere gehalten werden. Der Zoo von San Diego (USA) soll sehr gut sein; selbst habe ich ihn leider noch nicht gesehen.
Außerdem kommt es wohl auch darauf an, welche Tiere es sind. Einer Spinne wird es ziemlich egal sein, ob sie im Zoo sitzt oder bei dir im Keller. Bei Elefanten oder Menschenaffen sieht das schon anders aus.
Ich denke hier an das Affenhaus im Zoo Hellabrunn (München); das finde ich ganz furchtbar. Gekachelte Räume mit wenig Einrichtung, keine Rückzugsmöglichkeiten, außerdem viel zu wenig Platz. Nee, nee, für Spinnen wäre das wohl fein, aber nicht für Gorillas und Schimpansen.
Schöne Grüße
Petra
Vorsicht - lang!
Hallo!
Zuallererst: Ein absolut abschreckendes Beispiel dürfte der Zoo in Kairo sein.
Dann: Ich bin da auch hin- und hergerissen … Ich schaue täglich diese Zoosendungen im Fernsehen. Die stören mich nicht bei der Arbeit, helfen manchmal, die Gedanken wieder in Fluss zu bringen, wenn man sich festgegrübelt hat, außerdem lerne und erfahre ich noch mancherlei.
Mir ist aufgefallen - oder ich hoffe, dass ich das richtig sehe - dass die vom Fernsehen beehrten Zoos tatsächlich das Fernsehgeld und die gestiegenen Einnahmen dazu verwendet haben und verwenden, für ihre Tiere bessere Bedingungen zu schaffen. Man sieht in den neuen Staffeln, dass viel gebaut und ausgebaut wird, manche Tierarten sieht man umziehen auf weitläufige und naturnahe Gelände. Außerdem sehen sich die Zoos jetzt unter der Lupe, das wird - hoffe ich - dazu beitragen, dass Verwaltung und Pfleger sich angelegen sein lassen, zum Wohl der Tiere zu wirken, d.h. sie zu beschäftigen (nicht nur, wenn die Kamera dabei ist), auf ihre Gesundheit zu achten und ihre Gehege so tiergerecht wie möglich zu gestalten. Bei manchen Pflegern sieht man, dass sie sich für ihre Schützlinge zerreißen würden, bei manchen möchte man vermuten, dass sie sich für die Kamera besondere Mühe geben, aber vielleicht wirkt es ja nach …
Dass die Tiere im Zoo sich mittlerweile von ihren Artgenossen in der Natur unterscheiden, davon bin ich fest überzeugt. Man wird auch bei der Zucht immer die leichter „handlebaren“ Elterntiere bevorzugen, züchtet also auf die Dauer Tiere, die dem Menschen zugewandt sind, kommunikativ und friedlicher Natur. Man betrachte grade bei einzelgängerischen Raubkatzen die durchaus vorkommende problemlose Familienhaltung. In deutschen Zoos (weiß grade nicht in welchen) kümmern sich oft die männlichen Tiere besser um die Nachkommen als die Weibchen. Geht es ihnen deswegen schlecht? Vielleicht mag ein Tiger gar nicht immer Tiger sein und findet eine weitgehend aggressionsfreie Umgebung, in der man nicht um der Nahrung willen alle Artgenossen vertreiben muss, viel gemütlicher? Dieses Einzelgängertum ist bei ihnen ja auch Evolution, ihnen von der Natur quasi aufoktroyiert worden. Ändern sich die Umstände, können sie in Folge der Anpassung dieses Verhalten auch wieder ablegen. Wäre das unnatürlich oder ist das auch einfach nur Evolution?
Ich glaube, eine Lehre wird man bald ziehen: Ist es sinnvoll, z.B. männliche Huftiere zu kastrieren, wenn man keinen Nachwuchs mehr möchte, damit sie bei der Herde bleiben können? Ein Zebrahengst, der den Fernsehzoozuschauer lange begleitet hat, wurde kürzlich geschlachtet, weil er sich nach seiner Sterilisation (nicht Kastration!)aggressiv gegenüber den Stuten zeigte, in einem anderen Zoo ist es glaube ich ein Hirsch. Man kann sich vorstellen, dass sie einfach irritiert sind, wenn sie decken und decken und von den weiblichen Tieren kommt nicht das richtige Signal zurück, dass sie empfangen haben. Da muss man nicht vermenschlichen, ihr Instinkt sagt den Tieren, dass da etwas nicht ist, wie es soll. Irgendwann wird der Frust so groß, dass er in Aggression umschlägt. Wenn sich solche Beobachtungen häufen, ist Sterilisation also nicht der Weg, Nachwuchs zu vermeiden und trotzdem eine funktionierende Herde zu haben, samt Hengst mit Hengstgebaren.
Und im Zoo lernt Mensch über Tier. Nach meinem Eindruck wird auch nicht mehr einfach geschlachtet, was nicht mehr funktioniert, sondern der TA behandelt, schon um neue Erkenntnisse zu gewinnen (auch da hoffe ich, das gilt nicht nur, wenn die Kamera zuschaut!). Apropos schlachten - natürlich wird in Zoos geschlachtet, was überzählig ist, kein anderer Zoo will oder nicht ins Schema passt. Lässt sich nicht vermeiden, ich finde es trotzdem - traurig. Da wird z.B. eine alte Hausschweinrasse nachgezüchtet, man sieht lebenspralle Ferkelchen tollen, dann kommt das Auswahlkommitee mit den Ohrmarken und nur weil eines nicht das gewünschte Knickohr hat oder der graue Streifen der rassetypischen Zeichnung nicht schön genug ist, bekommt ein Tierchen keine Marke und man weiß, das ist das Todesurteil. Ich weiß, ich weiß, aber mir kommt ganz ketzerisch doch der Gedanke: Wenn man das bei Menschen machen würde … Was ich auch nicht schön finde, obwohl es unvermeidlich ist und vielleicht auch halb so schlimm (ich bin eine alte sentimentale Suse), wenn man den aufgeregten Eltern ihre Kinder wegnimmt, um sie - im besten Fall - an einen anderen Zoo zu geben. Diese ohnmächtigen Versuche, den Raub zu verhindern, finde ich herzzerreißend. (Erinnert mich auch immer an das, was ich früher über die Sklaverei in den USA gelesen habe - nein, nicht nur Onkel Toms Hütte -, wo man fest davon überzeugt war, „diese Neger“ hätten keine Gefühle wie rechte Christenmenschen und man könnte Familien ruhig auseinanderreißen, das machte ihnen nichts aus.) Nun ja, in der „Freiheit“ würden Raubtiere das Geschäft besorgen - ist das gleiche, aber doch nicht dasselbe …
Hier hat schon jemand gesagt, dass Zoos dier Aufgabe erfüllen, den Menschen dem Tier näherzubringen: man schützt nur, was man kennt und liebt oder meinetwegen respektiert. Zoos haben auch Außenstellen in exotischen Ländern, wo man sich um bedrohte Arten kümmert oder auch verletzte Tiere pflegt, gequälte freikauft etc. Die mögen dazu helfen, dass sich - quälend langsam - die Einstellung des Menschen zum Tier ändert. Wenn ich an meinen Biologieunterricht von vor ca. 40 Jahren denke: Was da als in Stein gemeißelte Wahrheit gelehrt wurde, ist längst überholt. So dumm und dumpf und triebgesteuert sind Tiere gar nicht. Wenn ich ganz weit in eine Zukunft denke, die ich nicht mehr erleben werde: Vielleicht muss der Mensche sich einmal eingestehen, dass er viel zu lange und wissentlich die Augen vor dem vollen Potential von Tieren verschlossen hat, weil es bequem war, denn wenn ich von der Prämisse ausgehe, dass ein Tier mir gleichgestellt sein könnte, anders ist, aber nicht weniger, wer könnte die Schuld ertragen? Aber das führt zu weit …
Ob Zoos nun in Bausch und Bogen Tierquälerei sind - nein. Ein gut und verantwortungsvoll geführter Zoo mit kundigem und engagiertem Personal UND den nötigen Geldmitteln ist für Tiere gewiss kein schlechter Ort. Auch wir Menschen sind keineswegs frei und leben innerhalb von Mauern und Gittern, die allerdings unsichtbar sind. Ich jedenfalls spüre einige, die ich gern sprengen würde und nicht kann. Allerdings sollte streng darauf geachtet werden, dass nur dort Tiere gehalten werden dürfen, wo diese Bedingungen gegeben sind und eine mit Autorität ausgestattete Instanz sollte dafür sorgen, dass Tierbegaff- oder quälanstalten, die sich Zoo schimpfen, rigoros abgeschafft werden, wenn kein Wille zur Einsicht menschlicherseits vorhanden ist.
Dies meine two cents zum Thema.
Wünsche euch allen einen guten Rutsch hinüber nach 2010 und seid nett zu den Viechern in eurer Reichweite, das bringt auch was
Gruß,
Eva
Hallo!
ich finde, dass man den Begriff „Fortpflanzung“, durch
„Arterhalt“ ersetzen sollte.
Arbeiterbienen und Arbeiterameisen z.B. pflanzen sich
schliesslich nicht selbst fort.
Der Begriff der „Arterhaltung“ sollte endlich aus allen Köpfen und Büchern verbannt werden, da er in der modernen Biologie nichts zu suchen hat. Es geht nicht um die Erhaltung der Art (einer abstrakten vom Menschen erfundenen Kategorie), sondern der Sicherung der Überlebenschancen der eigenen Nachkommenschaft.
Bei den staatbildenden Insekten gibt es einen bestimmten Fortpflanzungsmechanismus, der dazu führt, dass weibliche Tiere mit ihren Neffen und Nichten genauso nah verwandt sind wie mit ihren eigenen Kindern. Deswegen hat sich eine Sozialform entwickelt, in der der Nachwuchs von nur einer Mutter erzeugt wird, aber von tausenden Tanten versorgt wird. Auch den Sterilen Arbeiterinnen geht es somit um ihren „eigenen“ Nachwuchs - auch wenn sie die Eier nicht selbst gelegt haben.
Michael
Hallo!
Ich persönlich glaube, dass sich die meisten großen Säugetiere und Vögel in einem Zoo nicht artgerecht halten lassen. Wie sehr sie unter der Enge leiden, hängt von der jeweiligen Lebensweise ab. Ich könnte mir z. B. vorstellen, dass ein Affe, den man mit Spielzeug beschäftigen kann, verhältnismäßig wenig unglücklich in Gefangenschaft ist, während ein Nashorn mit wenigen Metern Auslauf schon stark eingeschränkt wird.
Das traurigste Beispiel ist für mich in der Wilhelma (Stuttgarter Zoo) immer der Geier, der in einer ca. 5 m hohen Voliere still auf einem Ast sitzt, keinen Flügelschlag tut und - so scheint es - davon träumt, in der Thermik seine Kreise zu ziehen. Natürlich trägt sein Gesichtsausdruck dazu bei, seine Situation als besonders trostlos zu empfinden. (Daran sieht man schon, wie schwierig es ist, als Mensch objektiv einschätzen zu könnnen, wie sehr ein Tier an seiner Situation leidet …)
Trotzdem bin ich ein Befürworter von Zoos. Meiner Meinung nach rechtfertigt der Nutzen eines Zoos in den meisten Fällen die „Qualen“, die man den Tieren zumutet. Sie leisten einen Beitrag zum Artenschutz und sie lassen viele Menschen - vor allem Kinder - eine Beziehung zu Tieren aufbauen, die in unserer technisierten Welt ohne Zoos kaum noch möglich ist.
Vor allem aber sollten wir nicht vergessen, wie viele Millionen von Schweinen, Rindern und Hühnern in den Ställen gequält werden, nur damit wir regelmäßig Fleisch essen können. Ich bin kein Vegetarier. Ich habe für mich akzeptiert, dass das okay ist, aber ich weiß auch, dass eine Wildsau im Wald artgerechter lebt als ein Mastschwein in der Schweinezucht. (Das Argument „Wildtier - Haustier“ ist meiner Ansicht nach ein Scheinargument, das nur unser Gewissen beruhigt). Was ich damit sagen will: Wir sollten aufpassen, dass sich unsere Wahrnehmung nicht verzerrt: knuddeliger Knut oder anonymes Mastschwein - Tier ist Tier! Wenn wir akzeptieren, dass Tiere für unser Abendessen gequält werden, sollten wir es auch in Ordnung finden, wenn sie für „höhere Ziele“ gequält werden.
Michael
Das traurigste Beispiel ist für mich in der Wilhelma
(Stuttgarter Zoo) immer der Geier, der in einer ca. 5 m hohen
Voliere still auf einem Ast sitzt, keinen Flügelschlag tut und
- so scheint es - davon träumt, in der Thermik seine Kreise zu
ziehen. Natürlich trägt sein Gesichtsausdruck dazu bei, seine
Situation als besonders trostlos zu empfinden. (Daran sieht
man schon, wie schwierig es ist, als Mensch objektiv
einschätzen zu könnnen, wie sehr ein Tier an seiner Situation
leidet …)
Das traurigste Beispiel war für mich immer der Geier auf dem Feldberg, der auf einem Querholz unter freiem Himmel still darauf sitzt, keinen Flügelschlag tut und - so scheint es - davon träumt, in der Thermik seine Kreise zu ziehen.
Beim näheren Hingucken sieht man aber, dass er garnicht fliegen will, denn er könnte es. Ihm gefällt es viel besser, auf seinem Platz zu sitzen und sich verpflegen zu lassen. Er fliegt nur dann, wenn er zur Nahrungssuche fliegen muss. Soweit habe auch ich mich zunächst täuschen lassen und den Vogel als unglücklichen Vogel angesehen. Das Gegenteil war aber der Fall.
Gruss
Iru
Ihm gefällt es viel besser,
auf seinem Platz zu sitzen und sich verpflegen zu lassen. Er
fliegt nur dann, wenn er zur Nahrungssuche fliegen muss.
Hallo!
Von einem Falkner weiß ich, Greifvögel sind alle extreme Energiesparer. Keiner fliegt zum Vergnügen und verbrennt die kostbaren, mühsam erarbeiteten Kalorien.
Gruß,
Eva
Fortpflanzung - Arterhalt
Hallo, Michael
ich finde, dass man den Begriff „Fortpflanzung“, durch
„Arterhalt“ ersetzen sollte.
Arbeiterbienen und Arbeiterameisen z.B. pflanzen sich
schliesslich nicht selbst fort.
Der Begriff der „Arterhaltung“ sollte endlich aus allen Köpfen
und Büchern verbannt werden, da er in der modernen Biologie
nichts zu suchen hat. Es geht nicht um die Erhaltung der Art
(einer abstrakten vom Menschen erfundenen Kategorie), sondern
der Sicherung der Überlebenschancen der eigenen
Nachkommenschaft.
Bei den staatbildenden Insekten gibt es einen bestimmten
Fortpflanzungsmechanismus, der dazu führt, dass weibliche
Tiere mit ihren Neffen und Nichten genauso nah verwandt sind
wie mit ihren eigenen Kindern. Deswegen hat sich eine
Sozialform entwickelt, in der der Nachwuchs von nur einer
Mutter erzeugt wird, aber von tausenden Tanten versorgt wird.
Auch den Sterilen Arbeiterinnen geht es somit um ihren
„eigenen“ Nachwuchs - auch wenn sie die Eier nicht selbst
gelegt haben.
nun, was soll man dann Davon halten:
http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/bio/2698
"(…) 2) Abhängige Nestgründung:
begattete Königinnen ziehen nicht allein die Brut groß, sondern gehen dazu in andere, bereits bestehende Staaten.
Auch gibt es zahlreiche Varianten:
a) Ein abhängiges Weibchen geht zu einem unabhängigen Weibchen einer anderen Art; letzteres zieht dann beide Bruten groß. Das Ergebnis ist ein Mischvolk beider Arten.
Dies bleibt entweder so, oder die abhängige Königin tötet die unabhängige, so daß das Volk schließlich nur noch aus Arbeiterinnen der abhängigen Art besteht. Solche permanenten Mischvölker treten zwischen der Säbelameise (Strongylognathus testaceus) und der Rasenameise (Tetramorium caespitum; Knotenameisen) auf.
Nur zeitweise gemischte Völker dieser Genese beobachtet man zwischen Formica sanguinea und Formica fusca (Schuppenameisen) oder monogynen Nestern von Formica rufa.
b) Ein abhängiges Weibchen läßt sich vom Volk derselben Art adoptieren: bei polygynen Völkern von Formica rufa. (…)"
Gruß
karin
Beim näheren Hingucken sieht man aber, dass er garnicht
fliegen will, denn er könnte es. Ihm gefällt es viel besser,
auf seinem Platz zu sitzen und sich verpflegen zu lassen. Er
fliegt nur dann, wenn er zur Nahrungssuche fliegen muss.
Soweit habe auch ich mich zunächst täuschen lassen und den
Vogel als unglücklichen Vogel angesehen. Das Gegenteil war
aber der Fall.
Zwei Gedanken dazu:
Auch Menschen wählen für sich selbst nicht unbedingt artgerechte Haltung: Viele von ihnen ziehen es vor, auf der Couch vor dem Fernseher zu sitzen und gefüttert zu werden als selbst die Steppe nach Nahrung zu durchstreifen.
Was die Geier anbetrifft: Vielleicht gibt es schon einen Unterschied zwischen einem, der nicht fliegen muss, und einem, der nicht fliegen darf. Ich weiß es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass der halbzahme Geier, von dem Du sprichst, nur noch eine halbe Stunde am Tag geflogen ist. Der Zoo-Geier konnte es aber gar nicht.
Zum anderen gebe ich Dir vollkommen recht und schrieb daher auch:
Daran sieht
man schon, wie schwierig es ist, als Mensch objektiv
einschätzen zu könnnen, wie sehr ein Tier an seiner Situation
leidet …)
Ich habe mich mal mit einem Zoo-Pfleger unterhalten und er hat einige meiner Vorurteile zurechtgebogen. Zum Beispiel fand ich es schrecklich, dass die Menschenaffen im Stuttgarter Zoo in Gehegen leben, die nur aus Fliesen, Beton, Edelstahl und ein paar Seilen bestehen. Zwar räumte er ein, dass diese Gehege heute nicht mehr zeitgemäß sind, aber dass sie in den 70er Jahren auch erstmals eine halbwegs schonenende und hygienische Haltung von Menschenaffen ermöglichten, die sich im Fortpflanzungserfolg bemerkbar machte. Damals hatte Stuttgart weltweit eine Vorreiterrolle.
Man muss einfach vorsichtig sein mit dem Urteil: Grüne Blätter = artgerecht, Beton = Tierquälerei.
Michael
Senf, meiner dazu
Moin!
Das Einsperren von Tieren zum Zwecke des Betrachtens durch Zoobesucher halte ich erst einmal für moralisch verwerflich.
Dazu kommt aber, dass an gefangenen Tieren auch teilweise geforscht wird (was dem Artenschutz zugute kommen kann). Außerdem gibt es in Zoos Erhaltungsprogramme für sehr seltene Arten (Was ich zweifelhaft finde. Was nützen uns Orang-Utans im Zoo, wenn gerade die letzten Regenwälder in Indonesien abgeholzt werden?
Außerdem ist der Mensch so programmiert, dass er, was er mit eigenen Augen gesehen hat und womöglich noch interessant/niedlich/schön fand, eher bereit ist zu Schützen. Wer also im Delphinarium einen Delphin aus der Nähe gesehen hat und gelernt hat, dass das ganz erstaunliche Tiere sind, wird beim nächsten Thunfischkauf evtl. die Dose genauer ansehen. In Nürnberg z.B. wird auf das Thema „Delphinschutz“ explizit hingewiesen, ein Projekt vorgestellt und dafür gesammelt.
Die Tiere im Zoo wirken als Botschafter nach außen. Ob das die Haltung rechtfertigt, darüber bin ich mir nicht ganz sicher. Da ich selber ein Kind habe und ab und an Gast in diversen Zoos bin, meine ich: eher ja.
Dann muss man noch unterscheiden zwischen den verschiedenen Tierarten. Manche sind leichter artgerecht zu halten als andere. Auch die Gestaltung der Anlagen spielt eine große Rolle, hier hat sich in den letzten Jahren viel zum Positiven entwickelt (Menschenaffenanlage in Leipzig). Abschreckend wirken noch einzelne Gehege, in Rostock gab es noch sehr lange einen gekachelten Raum für Schimpansen der auf mich besonders grausam wirkte. Auch die Delfine aus dem Beispiel sind besonders arm dran.
Fazit: Ein guter Zoo beginnt bei der Auswahl der Tierarten, geht über die Gestaltung der Gehege und wird gekrönt von richtig guter Information der Besucher. Dann würde ich sagen: Ja, Zoos sind teilweise Tierquälerei, aber es ist die Sache wert.
Grüße
kernig