Zu lange allein

Hallo,

ich möchte keinen Roman schreiben nur so viel:
ich bin 43 und die letzten 20 Jahre hatte ich genau 2 Beziehungen, eine aus der meine Kids entstammen (ca. 3 Jahre) und eine, die nur einige Monate dauerte.

Ich hatte noch nie eine gut funktionierende Beziehung, immer suche ich mir Männer aus, die irgendeine „Macke“ haben, d.h. lügen, betrügen, trinken, Drogen nehmen - also bedürftig sind. Natürlich weiß ich was man darüber sagt: Dass ich mir unbewusst immer Männer aussuche, die mich brauchen, denen ich helfen kann weil ich hoffe, dass sie mich dann lieben. Hat aber offensichtlich nie geklappt.

Ich bin offenbar einfach kein Beziehungsmensch.
Ich bin es inzwischen gewöhnt alleine zu sein, in den letzten 11 Jahren hatte ich überhaupt keinen Partner. Bis auf gelegentliche Anfälle von Selbstmitleid und Einsamkeit kam ich damit auch gut zurecht. In letzter Zeit denke ich aber sehr oft, dass ich so nicht alt werden will: Einsam und allein.

Ich muss dazu sagen dass ich seit fast 18 Jahren Depressionen habe, Medikamente dagegen nehme und zur Therapie gehe. Durch die Depression lebe ich auch ziemlich zurückgezogen, d.h. ich gehe kaum aus und bis auf 1 Person ist mein Freundeskreis im Laufe der Jahre verschwunden.
Ich bin auch nicht der Typ der alleine weggeht (in Kneipen oder so), da fühle ich mich derartig unwohl dass ich schon beim Gedanken daran Magenschmerzen bekomme. Volkshochschule und Sportkurse habe ich schon versucht, ich lerne da niemanden kennen.
Es mag blöd klingen aber ich habe einen relativ griesgrämigen Gesichtsausdruck, wenn ich ganz normal gucke. Ich sehe also abweisend aus, bin es aber gar nicht. Ich kann aber doch nicht die ganze Zeit künstlich lächeln, damit man sieht dass ich nicht „böse“ bin …?!

Was soll ich tun? Natürlich hätte ich gerne jemanden, der mich liebt, wie ich bin, der mich in den Arm nimmt und bei dem ich mich geborgen fühle - wer will das nicht? Natürlich hätte ich gerne wieder einen Freundeskreis, ein paar wenige Menschen mit denen ich mich gut verstehe.

Meine Horrorvorstellung, eine alte Frau zu sein die Leute im Suprmarkt oder an der Bushaltestelle anschwatzt, nur um ein bißchen Ansprache zu haben rückt immer näher…

Hi,

nach meiner Auffassung wäre der Beitrag eher was fürs Psychologie-Brett, aber da Du bereits in Therapie bist, würde mich zunächst interessieren an Deinem Thema, was Dein Therapeut/Deine Therapeutin dazu sagt.

Hallo,

es wäre wirklich interessant was der Profi dazu sagt. Vielleicht liegt es ja an einem Verhaltensmuster von Dir, dass Du nur sehr schwer auf Andere zugehen kannst. Wenn das so ist, wäre es natürlich erstmal wichtig dieses Muster aufzubrechen etc.

Warum suchst Du nicht direkt nach Gleichgesinnten? In jeder Stadt gibt es mindestens einen Deprissionen-Stammtisch. Dort treffen sich nur Leute, die wahrscheinlich ähnliche Erfahrungen im Leben gemacht haben wie Du.

Ansonsten, was für Hobbys hast Du? Ist da was dabei was kontaktförderlich ist? Arbeitest Du? Gibt es in der Arbeit nicht Kollegen mit denen Du privat auch mal was unternehmen könntest?

Lg Magi

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hallo cavalcatore,
das ist schwer. ich denke, du bist alt genug um zu wissen, dass man unter leute muß. da kommt sicher kein kai pflaume und klingelt an deiner tür um dich mit irgendeinem fremdling zu überraschen.

also, eigeninitiative!! auch wenns schwer fällt, mach was! zwing dich!
ich bin mal alleine in ein restaurant essen gegangen und hab da meinen geburtstag gefeiert. es war die hölle aber ich hab durchgehalten. danach war ich gestärkt (sozusagen erhabenes gefühl) und weitere restaurantbesuche wurden immer leichter. will damit sagen: trau dich ruhig.
deine mine wird sich von ganz alleine ändern. schau dir die ganzen botoxpüppis an, die wegen ihrer nervenspritzen, keine mine mehr verziehen können. da bist du klar im vorteil.
frauen deines alters sind derzeit hoch im kurs und erobern den markt.

wie gesagt: trau dich ruhig und geh raus.
alles gute
seute

Moin,

Frage:
Waren/sind Deine Mutter und/oder Dein Vater ähnlich drauf?
Speziell wenn Deine Mutter ein ähnliches Verhaltensmuster drauf hat, kann es durchaus ein unbewustes Kopieren sein.

Und zur Einsamkeit:
Du hast sicher einige Interessen und Du kannst mir nicht erzählen, daß es niemanden gibt, der ähnliche Interessen hat.
Such solche Leute und tausche Dich mit ihnen aus. So können Freundschaften entstehen.
Wenn Du in Deiner Bude sitzt und nichts machst, wird kaum ein Frosch vorbeihüpfen, der um einen Kuss bittet.

Gandalf

Hallo,

ich habe deinen Beitrag im Brett „Eltern und Kinder“ gelesen und vermute aufgrund deiner dortigen Schilderungen, dass deine Probleme die du hast aus deiner Kinheit kommen.

Hast du schonmal über eine Therapie nachgedacht? (Sorry, weiß jetzt gerade nicht ob du dazu etwas geschrieben hast.)

Ansonsten kann ich dir auch noch das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben: Die heimliche Sucht, gebraucht zu werden von Robin Norwood " sehr empfehlen. Ich vermute du wirst dich in dem Geschriebenen wieder erkennen und vielleicht für dich positive Rückschlüsse daraus ziehen können.

Ich denke du müsstest erstmal an dir selber arbeiten und aus deinen Verhaltensmustern ausbrechen. Vorher macht es wenig Sinn einen neuen Mann für eine feste Beziehung kennen zu lernen. Denn dieser wäre wahrscheinlich wieder so wie deine beiden Partner vorher, da du mit deinem Verhalten immer wieder den gleichen Typ Mann anziehst.

Ich hoffe das hilft dir irgendwie weiter.

Gruß

Samira

wie lebst du?

Hallo,

wie lebst du denn?
alleine mit den kindern?

hast du schon mal über eine wohngemeinschaft nachgedacht? ein mehrgenerationenhaus?

es gibt eine reihe von wohnformen, bei denen man nicht alleine leben muß, aber auch nicht zur zweisamkeit gezwungen ist. paarbeziehung ist anstrengend und erfordert viel zeit und kraft.

leben in einer gruppe ist zwar auch nicht ohne, aber gibt ebenfalls wärme und nähe, läßt aber die ganz dramatischen zweierkisten außen vor.

du könntest dich nach so etwas umgucken. das schließt alles weitere (therapie, partner, etc.) nicht aus.

und hüte dich vor dem helfersyndrom. in einer gemeinschaft bist du im idealfall durch abmachungen davor geschützt, z.b. zu viel geld hinzugeben, oder dein leben aufzugeben für einen anderen…

Ich bin auch nicht der Typ der alleine weggeht (in Kneipen
oder so), da fühle ich mich derartig unwohl dass ich schon
beim Gedanken daran Magenschmerzen bekomme.

das ist nicht gut. ich genieße sowas total, aber wenn es magenweh bereitet, sollte man es lassen.

gemeinsames abendessen in einer gemeinde klingt soch besser, oder?

Es mag blöd klingen aber ich habe einen relativ griesgrämigen
Gesichtsausdruck, wenn ich ganz normal gucke. Ich sehe also
abweisend aus, bin es aber gar nicht. Ich kann aber doch nicht
die ganze Zeit künstlich lächeln, damit man sieht dass ich
nicht „böse“ bin …?!

das kenne ich gut. ich bin zur zeit auch angespannt und sehe entsprechend alt und maulig und grämig aus. schlimm!

Meine Horrorvorstellung, eine alte Frau zu sein die Leute im
Suprmarkt oder an der Bushaltestelle anschwatzt, nur um ein
bißchen Ansprache zu haben rückt immer näher…

http://www.gemeinsamwohnenbergstrasse.de/
http://www.humanistische-aktion.de/wohnen.htm
http://www.wohnenimklosterhof.de/

lg
tilli

Scheiße - du bist ich! Wobei ich „erst“ 35 bin, aber auch seit fast 10 Jahren ohne Partner… Freundeskreis 2-3 Personen, null Bekannte.

Oh, ich weiß wie du dich fühlst, Tips kann ich dir natürlich keine geben - sonst wäre ich nicht ebenfalls in dieser Situation. Und sogar das mit dem Gesichstausdruck stimmt - manchmal sagen Wildfremde zu mir: „Lächle doch mal“! O wei…

Alles Liebe dir
Maria

Hallo Cavalcatore,
jeder Verein,Gruppierung oder VHS-Kurs freut sich über das Interesse von Neulingen.
Sicherlich hast Du irgendwelche Interessen, auch wenn die seit längerer Zeit in Deinen Tiefen schlummern. Denk doch bitte mal darüber nach was Dir Freude macht.
Du hast doch einen Hund (laut ViKa)??? Da liegt es nahe, Dich einem Hundeverein anzuschließen. Gerade in/bei München muß es doch massenhaft entsprechende Vereine geben.
Wie bereits in den anderen Antworten erwähnt wurde: Geh auf ander zu.
Denn Jede/r ist für sein Glück oder Zufriedenheit selbst verantwortlich!
Alles Gute!

Hi

immer
suche ich mir Männer aus, die irgendeine „Macke“ haben, d.h.
lügen, betrügen, trinken, Drogen nehmen - also bedürftig sind.
Natürlich weiß ich was man darüber sagt: Dass ich mir
unbewusst immer Männer aussuche, die mich brauchen, denen ich
helfen kann weil ich hoffe, dass sie mich dann lieben.

Ich kenne natürlich diese Interpretation - aber ich halte sie für fragwürdig, zumindest nicht immer zutreffend. Einfacher, aber häufiger zutreffend, finde ich, dass es sich um ein Selbstwertproblem handelt.
Jemand, der sich nur einen Partbner mit „Macke“ aussucht, hat unbewusst eher die Vorstellung, dass er/sie selbst nicht wertvoll genug für einen „vollwertigen“ Partner, also einen ohne „Macke“, sei.
Genauso, wie man sich nicht traut, Brad Pitt anzubaggern, wird man sich nicht trauen, einen „mackefreien“ Typ anzusprechen.
Gern wird mit dem Helfer-Syndrom argumentiert, leider ist es aber einfacher…
Gruß,
Branden

Hallo,

so wie dir geht es eigentlich den meisten Menschen, sie brauchen und suchen Gesellschaft. Mit dem Aspekt müßte in Dir schon eine ganze Menge an Optimismus aufkeimen.
Aber wenn Du schon befürchtest, dass Du als eine schrullig anmutende Person bei jeder Gelegenheit anderen ein Gespräch aufzwingst, dann besteht die Gefahr, dass diese Phantasie irgendwann Realität werden könnte. Paß auf das auf, was Du über Dich denkst.
Und Du schreibst auch nicht besonders freundlich über Deinen Gesichtsausdruck. Bist Du Dir sicher, dass Du auf Alle mißmutig wirkst? Vielleicht wirkst Du eher ernst, nachdenklich aber auch Vertrauens erwecken, vernünftig. Wenn Du zwischendurch lächelst, nimmst Du nicht nur Deinem Gesicht die Strenge.
Beziehungen aufzubauen und zu pflegen ist oft Fleißarbeit, fängt im Kleinen und Unspektakulären an und bedeutet genauso viel Freud wie Leid. Wenn Du mit Partnern kein Glück hattest, lag es vielleicht daran, dass es Dir schwerfiel Deine Grenzen zu ziehen. Das ist eine Kunst, die man in jeder Beziehung können sollte, weil niemand unfehlbar ist, und jeder von uns braucht einen standfesten Gegenüber.
Wenn Du Gesellschaft suchst, dann kannst Du damit anfangen, dass Du eine Nachbarin oder Nachbarn auf eine spontane Tasse Kaffee einlädst. Das kann bedeuten, alles stehen und liegen lassen zu müssen oder eine Abfuhr zu bekommen oder die Kaffeestunde ist ein Reinfall. Das kann aber auch zu einer netten Gegeneinladung kommen, das irgendwann zu einem großen Abendessen oder zu einer Verabredung mit Kino und Essen gehen führt.
Aus jedem Mal Leute treffen lernt man dazu: Zuhören, fragen, Neuigkeiten erfahren, Wertschätzung geben und nehmen, Kritik hören oder äußern…und vieles mehr. Das ist so ähnlich wie ein Training, irgendwann fängt man an und es zwischenzeitlich einfach nur anstrengend aber dann auch wieder unvergleichlich schön, weil man sich lebendig wie noch nie gefühlt hat.
Aus vielen kleinen Begegnungen können sich Informationen ergeben, die Du brauchen kannst, wenn Du ein Netzwerk für dich aufbauen willst: Was geschieht in Deinem Umfeld an gesellschaftlichen Ereignissen, wohin gehen die Leute hin, wo geschieht mehr außer Lernen (VHS).
Wenn Du mit der Zeit erfahren hast, dass auf eine gewisse stetige Weise die Leute um Dich herum auf Dich zugehen und Dich in ihr Leben miteinplanen, dann erlangst Du immer mehr Selbstbewußtsein, selbst…wert…bewußt!
Und scheue Dich nicht offen zu zugeben, dass Du Gesellschaft suchst. Du könntest nämlich überrascht werden mit einem „ich auch“.

viele Grüße
Kony

Hi,

erst einmal hast Du für Dein Posting ein Sternchen verdient und bekommen! Warum? - Weil ich denke, dass Du den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht hast, um Dich selbst „zu befreien“ und das finde ich ist eine Leistung!!!

Mein Rat: Wie wäre es, wenn Du im Internet nach Bekanntschaften suchst, nicht nur bezüglich eines Partners, sondern auch zum Aufbau eines Bekannten-u. Freundeskreises. Es gibt einige Seiten, z.B. Localisten, einfach mal googlen.

Darin sehe ich für Dich den Vorteil, dass Du erst einmal aus für Dich sicherer Entfernung abchecken kannst, wen Du da vor Dir hast und die Möglichkeit hast Deine Unsicherheit abzubauen. Denke nur, dass Du nicht zu lange warten solltest, die Kontakte dann auch real kennen zu lernen, denn vor dem Monitor versauern ist ja nun auch nicht erstrebenswert.

Ich glaube auf jeden Fall, dass Du es schaffen wirst Dich aus Deiner Einsamkeit zu befreien!

Alles Gute

Gina

Hallo,
ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Ich bin seit 8 Jahren alleine (ich bin 44), war 14 Jahre in einer Beziehung und hatte danach nur noch eine die ca. 13 Monate ging. Meine Tochter ist 15… ich leide zwar nicht an einer Depression, aber ich habe auch Probleme jdn kennen zu lernen.Habe alles druchprobiert, vom Sportkurs bis hin zum Internetdating… auch ich habe keine brauchbare männliche Person kennen gelernt… nun… ich kann dir nur empfehlen… NICH AUFGEBEN und so wie meine Vorredner und Rednerinnen zum Teil geschrieben haben, immer wieder aufs Pferd steigen und es versuchen… denn Gelegenheit macht Liebe … in diesem Sinne Dir alles Gute…
Single-Grüße
Megan

Hallo,

vielen Dank an alle die sich Gedanken gemacht haben und geantwortet haben.
Mein Problem ist dass die meisten meiner Hobbys Dinge sind die man alleine macht, ich lese z.B. unheimlich viel und gerne. Vllt. wäre ein Lesekreis etwas? Hmm, ich werde mich mal informieren.

Zu dem Tipp, rauszugehen und unter die Leute zu gehen habe ich bereits etwas geschrieben. Mir fällt es unglaublich schwer, irgendwas alleine zu unternehmen. Durch die Depression fällt es mir oft schwer überhaupt irgend etwas zu machen.
Ich würde z.B. an guten tagen sehr gerne Aqua Gymnastik machen, kann mich aber nicht aufraffen dort alleine hinzugehen, und mitgehen möchte niemand, ich habe schon alle Leute befragt die ich kenne.

Und diverse Sprachkurse, Mutter & Kind Kuren etc. habe ich schon durch. Ich finde da keinen Anschluss, im Gegenteil, ich fühle mich ausgeschlossen und schrecklich unwohl.

Im Prinzip weiß ich ja, was ich alles tun könnte. Rausgehen, Spass haben, das Leben geniessen, mir täglich all die schönen und guten Dinge in meinem Leben vorsagen usw. Das ist aber alles nicht so einfach.
Ich habe sehr wenig Lebensfreude, im Gegenteil, ich bin froh, wenn es irgendwann endlich vorbei ist, versuche aber es einigermassen durchzustehen, und vor allem meinen Kindern eine gute Mutter zu sein.

Versteht mich nicht falsch, ich sitze nicht den ganzen Tag in der Ecke und weine. Ich kann eine gute Zeit mit meinen Kids haben, mit ihnen viel unternehmen und lachen. Aber sobald die Kinder weg sind und ich wieder alleine bin falle ich zurück in mein Loch.

Ich habe mich ja eigentlich auch damit abgefunden, alleine zu sein, nur manchmal denke ich mir doch:
Das kann es doch nicht gewesen sein, oder?!

moin moin,

jetzt muß ich nochmal nachhaken. du hast viel von deiner depression geschrieben. ich gehe davon aus, dass du medikamente bekommst. ist absehbar wie lange noch? hat dein arzt eine prognose? bist du bei dem richtigen arzt? es ist leicht pillen zu verschreiben, ist ja auch ein gutes geschäft (ich will nix unterstellen) aber jede krankheit muß doch mal besiegt werden. es sei denn sie ist unheilbar.
ich habe ein jahr therapie hinter mir. es geht mir prima. also kann ich sagen. bis hier hin. jetzt kann ich wieder alleine laufen.
in meiner familie ist ein schwerstdepressiver. da geht nix mehr ohne klinik. ich kann dich daher schon ganz gut verstehen.
du klingst wirklich traurig, man möchte dich nehmen und wachrütteln aber das steht mir nicht zu. du bist krank. soviel steht fest. das hab ich auch verstanden aber wie gehts denn weiter?
kannst du mir das beantworten?
seute

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Hi,

Mein Problem ist dass die meisten meiner Hobbys Dinge sind die
man alleine macht, ich lese z.B. unheimlich viel und gerne.
Vllt. wäre ein Lesekreis etwas? Hmm, ich werde mich mal
informieren.

da müsstest du aber auch alleine hingehen. Traust du dir das zu? Wenn ja, dann mach’s :smile:

Ich würde z.B. an guten tagen sehr gerne Aqua Gymnastik
machen, kann mich aber nicht aufraffen dort alleine
hinzugehen, und mitgehen möchte niemand, ich habe schon alle
Leute befragt die ich kenne.

Deswegen frag ich, da man Aqua Gymnastik ja eigentlich auch alleine macht.
Warum genau kannst du dich nicht aufraffen? Wenn es ein neuer Kurs ist, kennt sich doch noch niemand untereinander. Und es werden einige dabei sein, die dort alleine hingehen, ganz sicher. Ein paar mit einer Freundin, aber die Hälfte wird dort bestimmt alleine auftauchen.

Ich kann eine gute Zeit mit meinen Kids
haben, mit ihnen viel unternehmen und lachen. Aber sobald die
Kinder weg sind und ich wieder alleine bin falle ich zurück in
mein Loch.

Und da ist ja jetzt dein Problem. Irgendwann sind deine Kinder erwachsen und ziehen aus. Was machst du dann? Dann bist du ganz alleine. Und wenn deine Kinder mit ihrem Partner zusammenleben, kannst du auch nicht ständig vorbeischauen. Bis dahin solltest du etwas gefunden haben. Entweder ein Hobby oder Freunde oder einen Partner.

Ich habe mich ja eigentlich auch damit abgefunden, alleine zu
sein, nur manchmal denke ich mir doch:
Das kann es doch nicht gewesen sein, oder?!

Aufgeben kann jeder. Raff dich auf! Am Ende freust du dich, dass du das getan hast und fragst dich, wieso du es nicht schon viel eher getan hast. Tu’s für dich, es lohnt sich!

Alles Gute,
Steffie

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Hi Steffie,

Aufgeben kann jeder. Raff dich auf! Am Ende freust du dich,
dass du das getan hast und fragst dich, wieso du es nicht
schon viel eher getan hast. Tu’s für dich, es lohnt sich!

Hast du schonmal unter Depressionen gelitten?

Gruß
Miriam

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Hi,

Hast du schonmal unter Depressionen gelitten?

nein, ich bin so in etwa das totale Gegenteil von ihr. Ich weiß, dass ich da mit 2-3 Sprüchen nicht mal eben retten kann, was ein Psychologe schon seit Jahren versucht. Ich wollte ihre Probleme auch nicht herunterspielen und so tun, als wär alles ein Klacks, falls das so rüberkam. Und wahrscheinlich hat sie diese Sprüche auch schon zig mal gehört. Naja, dachte es hilft vielleicht ein wenig und ich kann sie motivieren es nochmal anzugehen. Aber das ist bei Depressionen wohl leichter gesagt als getan.

Gruß
Steffie

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@steffie+seute deem
leider ist es nicht ganz so einfach. natürlich bekomme ich andauernd tipps wie: raff dich auf, draussen scheint die sonne, geniess dein leben, hab spass, geh spazieren, geh unter die leute, mach kurse, lass dich doch nicht so hängen, etc.

depressionen bedeutet nicht dass man mal ein paar tage/wochen traurig und niedergeschlagen ist, das kennt jeder.

depressionen … das ist ein alles verschlingender schwarzer sog, der dich festhält, in dem du keine (lebens)freude und keinen antrieb empfindest, egal ob draussen die sonne scheint oder jemand anruft und sagt „komm mit spazieren“.

depressionen bedeutet dass z.B. schon das aufstehen und zähneputzen ein unüberwindlicher berg sind, die dich zum weinen bringen, weil es dich absolut überfordert dass du heute zahnpasta kaufen musst weil sie alle ist. du verbringst den halben tag auf der bettkante und versuchst dich zu motivieren dich anzukleiden.

ich leide seit 1990 unter Depressionen. mal schwerer, mal weniger schwer. trotz therapie und antidepressiva und klinikaufenthalten.

da ist es dann so dass es keine bunten tage gibt.
es gibt nur schwarze, dunkelgraue und hellgraue tage, wobei hellgraue schon „gute“ tage sind.

ein ende dieses zustands? hmm, ich bin schon froh um viele hellgraue tage.

Hi Cavalcatore,

danke für die Beschreibung, ich kann mir sonst das Leben eines Depressiven nicht vorstellen.

Aber wie wär’s (oder tust du das bereits?), wenn du im Internet nach Freunden oder einem Partner suchst? Das machen heutzutage doch so viele Menschen und vielleicht wäre es für dich genau das Richtige? Du musst nicht aus dem Haus, musst nirgends alleine hin, sondern loggst dich einfach vom Sofa aus in einen Chatroom ein. Oder du legst dir ein Profil an. Mit 1-2 Fotos, auf denen du sehr sympathisch aussiehst und ein bisschen lächelst :smile:

Du hast es doch auch in dieses Forum geschafft. Dann schaffst du es bestimmt auch auf andere Seiten! Es wäre jedenfalls schon mal ein Anfang, ein paar neue Leute kennenzulernen.

Gruß
Steffie

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