Wenn du aber auch Unerfahrenheit und erhöhte
Risikobereitschaft in der Altersgruppe erkennst als Grund für
ein tatsächlich höheres Risiko, dann bleibt die Frage, warum
du strengere Konsequenzen ablehnst.
Hallo,
gegen Unerfahrenheit und Risikobereitschaft helfen keine Sanktionen. Und was ich strickt ablehne sind Dinge wie Nachschulung und Probezeitverlängerung, wenn sie nur eine bestimmte Gruppe betreffen. Weder Nachschulung, noch Probezeitverlängerung, noch freiwillige psychologische Beratung als Hilfsangebot getarnt bringt was.
Es macht keinen Sinn jemanden in einen Kurs rein zusetzen der zwischen 250-400€ kostet, und keinerlei Nutzen hat. Frage mal die jungen Leute die so einen Kurs hinter sich haben. Da wird im Smartphone gesurft, irgendwie geht die Zeit rum.
Auch präventiv ist der Nutzen den Probezeit recht bescheiden. Für Prävention bräuchte es Aufklärung welche die Folgen bei Verstößen sind. Da hapert es aber schon bei den Fahrlehrern denen das Wissen selber fehlt.
Wenn schon strengere Sanktionen, dann bitte für Alle. Für jemand in der Probezeit bedeuten 3 A-Verstöße innerhalb 4 Jahre den Verlust der Fahrerlaubnis für mindestens 3 Monate. Warum verliert ein Probezeitler mit 3 Punkten in 4 Jahren die Fahrerlaubnis, und andere dürfen mit 17 Punkten in kürzerer Zeit, nur weil sie aus der Probezeit sind, noch munter weiterfahren?
Was die Verstöße angeht, bleiben wir mal nur bei der Geschwindigkeit, bedeuten nicht gleich eine Gefährdung. Auf der AB in einen Geschwindigkeitstrichter mit +21km/h rein fahren kann jedem passieren, deswegen ist derjenige kein Raser, und bis zur Gefahrenstelle sind es dann viele Meter, ist doch nichts.
Die Verkehrsüberwachung, so wie wir sie jetzt haben ist recht untauglich, sie beschränkt sich überwiegend auf leicht zu beweisende Verstöße, sprich Massengeschäft. Aber schwer zu belegende Verstöße, und auch Verstöße mit einem erhöhten Risiko, wie Vorfahrtverletzungen bleiben völlig ungesühnt. Das passt eben nicht.
Also meinetwegen, härtere Sanktionen für Alle, aber für alle Verkehrsverstöße, und gestuft nach der Gefährdung, und nicht nach dem Alter.
Um nochmal auf die Fahranfänger zurückzukommen, imho gehört Verkehrserziehung in den Schulunterricht, zumindest der theoretische Teil. 14 Doppelstunden Theorie, sprich 21 echte Stunden für so ein komplexes Thema wie Verkehrsregeln und Verhalten im Straßenverkehr reichen einfach nicht aus. Dazu gehört auch noch eine Gefahrenschulung. Das wäre der Ansatz um bessere Fahranfänger zu bekommen. Besser Prävention als Repression, und wenn sie auch getarnt ist.
Gruß
Nostra