Prioritäten
Hallo Brenna,
Manche möchten gerne schnell wieder arbeiten gehen, und können
das nicht aufgrund mangelnder guter Betreuungsmöglichkeit .
Und dadurch, das Oma / Opa oft nicht aufpassen können oder
wollen, ist das schon ein Problem.
Andere Frauen möchten gerne drei Jahre zuhause bleiben, was
finanziell heute auch nicht immer machbar ist.
Die Argumente teile ich alle und höre sie auch. Andererseits frage ich mich, in wieweit sie vorgeschoben sind, oder anders gesagt: Wie diese von denen bewertet werden, die sich dann doch für ein Kind (mehr) entscheiden. Beispiel Geld (Lebensstandard): Darf man erwarten, mit Kindern die gleiche Karriere zu machen wie ohne? Auch ohne Kinder ist der eine damit zufrieden, wass ihm in 35 Wochenstunden zufällt, der andere opfert noch privat jede freie Minute. Der eine zieht in eine andere Stadt für 3€50 mehr, der andere bleibt in seiner Infrastruktur. Jeder Entscheidungsraum wird mit Kindern weiter eingeschränkt, egal wie optimal die Randbedingungen sein mögen.
Und ein Problem ist, das heute alle alles wollen. Auch für die
Kinder. Alle Spielgeräte, 2mal jährlich Urlaub, immer neue
tolle Autos, usw. Die Kinder sollen alles haben, die Eltern
oder auch nicht Eltern wollen auch auf nichts verzichten was
Konsum betrifft.
Da frage ich mich immer, wo der „natürliche“ Lebensstandard liegt. Also gibt es jemanden in der Findungsphase, der „genug“ hat, wenn er in 5 Jahren das doppelte verdient?
Versteh mich nicht falsch, ich möchte nicht in die 60er zurück. Im Gegenteil, von mir aus können wir schrumpfen. Aber ich vermute, dass es uns seit den 70ern (seitdem ist die Fertilitätsrate wohl etwa konstant) einfach besser geht UND unser Adoleszenz länger dauert. Lebenslanges lernen, lebenslange Karriere, lebenslanges streben… Ich glaube „Erwachsener“ ist heute schon fast ein Schimpfwort 
daher die Frage nach den Motiven derer die Kinder haben (Nachgetragen: oberhalb von Hartz4 und mehrere). Ich konstruiere jetzt mal absurd: WENN „Schrebergarten vererben“ ein häufiges Argument wäre UND Geburtenanstieg politisch gewollt ist, DANN könnte man ja Schrebergärten prämieren anstatt den Herd …
Gruß
achim