Zu wenige Kinder (oder warum Kinder)

Hallo,

zu viele Deutsche kriegen keine Kinder. Und alle wissen, warum (kein Geld, kinderfeindliche Umwelt, kein Partner, keine Karriere bzw. doch Karriere, Unterdrückung der Frauen, …).

Sollte man nicht eher Mütter (und Väter) fragen, warum sie Kinder haben? Die Gründe gegen irgendwas (kein Geld, keine Zeit) sind manchmal wenig hilfreich oder abstellbar, weil vorgeschoben.

Wie seht Ihr das?

Gruß
achim

Hallo,

ich bin 25, denke die ganze Zeit, es wär langsam mal an der Zeit, Kinder zu bekommen, verspüre aber momentan einfach nicht den Drang danach, gezielt auf eins hinzuarbeiten. Ohne dass ich mich jetzt unterdrückt fühle, unbedingt Karriere machen müsste oder keinen Partner hätte. Ich weiß es schlicht nicht, warum ich momentan noch kein Kind möchte. Vllt. hole ich immer noch ein wenig Jugend nach, die ich mir mit 15-20 nicht gegönnt habe. Keine Ahnung. Vllt. ist das auch eine Antwort auf die relative Kinderlosigkeit in Deutschland.

Gruß

Hallo,

angesichts der Tatsache, dass doch sehr viele Menschen fleißig an der Überbevölkerung der Erde arbeiten, kann es kein Schaden sein, wenn manche nicht mitmachen.

Gruß, Paran

Hallo Achim,

vielleicht wären die Antworten, wenn man Eltern mit Kindern fragen würde:
dass Kinder der Sinn des eigenen Lebens sind,
weil man die Gene weitergeben kann und unsterblich wird,
weil man halt einfach Kinder bekommt, wenn man in einer Partnerschaft lebt, und bei den Eltern wars genauso.
weil es (manchmal) richtig toll ist, eins oder mehrere zu haben,
weil man im Alter versorgt ist,
weil es sich ungeplant so ergeben hat,
weil es ohne Kind und Enkelkind fad, öd und langweilig wäre,
weil man dann jemand hat, der einem ein paar Jahre gehorchen muss,
weil man bedingungslos geliebt wird, zumindest die ersten Jahre, bis ein Kind eigenständige Gedanken entwickelt
und, und, und

Es gibt mehr Gründe, die FÜR Kinder sprechen, als dagegen

und manchmal denken Vater und Mutter im Stillen ganz unterschiedlich darüber.

Gruß
Maralena

Im Alter versorgt??
Hallo

weil man im Alter versorgt ist, …

Ha ha
Das ist doch gerade eben nicht der Fall, wenn man Kinder hat.
Jedenfalls in Deutschland nicht.
Kinder sind doch der häufigste Grund für fehlende Beitragsjahre => Altersarmut bei Frauen. Die Familienarbeit ist bei uns gar nichts wert, das ist nur so ein Hobby.

Viele Grüße

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Hallo,

so gar nicht angerechnet wird die Kinderbetreuungszeit ja nun nicht - ist aber sicher verbesserungsfähig.

Man kann die Aussage „im Alter versorgt“ aber auch aus mehreren Blickwinkeln betrachten als der versorgende Staat (Rente). Dass die wenigsten Kinder hierzulande ihre Eltern im Alter im Haushalt versorgen ist Fakt, aber das „Versorgen“ kann auch regelmäßige Besuche bedeuten, Hilfe im Alltag (Umzug, Verträge, Einkauf) oder einfach nur „da“ sein. Wer im hohen Alter keine Kinder hat, der ist oft sehr auf sich allein gestellt und verliert oft den Link zur nächsten Generation. Sicher bauen Menschen ohne Kinder (und vielleicht auch ohne Partner) andere sehr intensive Netzwerke auf, aber wenn ein Eltern-Kind-Beziehung intakt ist, dann sind die Kinder da und helfen.

Viele Grüße

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Zustimmung ohne Kommentar (owT)
»Angesichts der Tatsache, dass doch sehr viele Menschen fleißig an der Überbevölkerung der Erde arbeiten, kann es kein Schaden sein, wenn manche nicht mitmachen.«

Gruß

Stefan

Hallo,

was soll die Eile, du hast doch noch mindestens 15 Jahre Zeit zum Kinderkriegen. Hol ruhig noch deine Jugend nach :smile:

Gruß
Chang

Hallo Wilbert,

im Freundeskreis haben wir das Thema schon ein paarmal diskutiert…

Es gibt keine „rationellen“ Gründe für Kind(er) -aber leider ein paar sehr rationelle dagegen…! 8-O

Dagegen sprechen z.B. ganz stark die Kosten, die generell eher kinderunfreundliche Atmosphäre, die Probleme bzgl. Vereinbarkeit Beruf-Kind usw…

Was dafür spricht ist mMn abhängig von der jeweiligen persönlichen Lebenseinstellung Einstellung.
Davon abgesehen dass es wohl Leute gibt die Kinder haben um „anzugeben“ oder weil es halt dazugehört.
Auf jeden Fall dafür spricht die übergroße Liebe -die man empfängt die man aber auch gibt.
Für manche aber vielleicht auch, dass ein Teil von einem Selbst auf der Welt bleibt wenn man selbst nicht mehr ist…

Hallo, also ich hatte mal den Wunsch, weil ich das seltene Glück hatte, eine Partnerin gefunden zu haben, mit der ich mir das vorstellen konnte, eben weil sie (trotz eigenem Kinderwunsch) relativ „karrieregeil“ war. Leider hat es dann doch nicht gehalten.

Ich sehe es halt an meinen Brüdern, die anfangs auch nur ein Kind wollten um einerseits die Partnerschaft zu festigen und andererseits die stabilen finanziellen Doppelverdiener-Verhältnisse für Reisen, Sportwagen, eigenen Pool usw. zu nutzen.
Iregndwie sind aber beide an Frauen geraten, die (trotz anfänglicher anderslautender Aussagen!) ihr Glück in dem Mutterdasein finden wollten und (obwohl beide Frauen mit Hochschulabschluss!) natürlich nicht mehr arbeiten gehen.
Es scheint für einige frauen sehr verführerisch, sich selbst mit vielen Kindern zu verwirklichen, wenn jemand da ist, der das finanziell stemmen kann. Gesellschafftspolitisch sicher auch ganz in Ordnung (denn meine Brüder und Schwägerinnen vermitteln ihren Kindern durchaus: „Gute Noten sind sexy!“ und „Leistung lohnt sich!“), aber sicher nicht mein Ding! Ich mag kurzentschlossen in den Urlaub können und alle drei Jahre meinen Leasingwagen wechseln.

Mein Leben ist das, was ich mir vorgestellt habe und ich stehe dazu, dass ich mir das mit drei Kindern und „arbeitsloser Frau“ sicher nicht mehr leisten könnte. Ich habe einfach Angst, dass aus einem Kind dann doch 2 oder drei werden und dann lasse ich es lieber.

LG
Der Kater

»Angesichts der Tatsache, dass doch sehr viele Menschen
fleißig an der Überbevölkerung der Erde arbeiten, kann es kein
Schaden sein, wenn manche nicht mitmachen.«

genau so
Hi!

Sollte man nicht eher Mütter (und Väter) fragen, warum sie
Kinder haben?

Ja, meine Rede. Die wissen nämlich am ehesten, was sie brauchen, um Kinder in die Welt zu setzen.

Bei mir wäre das gewesen: Ein fester sicherer Job für mich oder meinen Mann.
Und wir hätten sicher zwei, wenn nicht drei von den Freckala. Statt dessen haben wir uns flexibel und mobil durch den Arbeitsmarkt und die Republik bewegt, wie es gewünscht war und haben nun ein Einzelkind.

Ich denke, wir ernten die Früchte der Generation „Praktikum“. Auch von unsere Wissenschaftlerinnen im passenden Alter hätten einige gern Nachwuchs. Wissen aber nicht, wie sie das in ihrem gezwungen unsteten Leben unterbringen sollen…

Außerdem finde ich, steht es auch jedem zu, einfach mal kein Kind zu wollen. Das ist keine Vaterlandspflicht und macht einen schon gar nicht zum wertvolleren Menschen.

Grüße
kernig

Alleinerziehend…
…zu sein steigert das Armutsrisiko enorm.

Das allein ist ein Riesenskandal.

Grüße
kernig

…zu sein steigert das Armutsrisiko enorm.

Das allein ist ein Riesenskandal.

Das Armutsrisiko steigt meines Erachtens aber nicht wegen der Kinder, sondern weil z.B. ein Partner (meist die Mutter und aus freier Entscheidung) ein bestehendes Arbeitsverhältnis aufgibt. Verliert dann zufällig der Mann noch seinen Job, ist das Problem natürlich da.
Ich denke, dass sich nach der Elternzeit mit Hilfe der Krippe (gesetzl. Anspruch kommt ja grad!) ein Kind auch von 2 Vollzeitbeschäftigten groß ziehen lässt. Oder vllt mit 1,5 Arbeitsverhältnissen. Und dann ist auch das Armutsrisiko geringer.

Keine Entscheidungsfreiheit
Hallo,

ich glaube, das Problem ist grade bei den Frauen, das sie keine Entscheidungsmöglichkeit haben, was Beruf und/oder Mutterrolle betrifft.

Manche möchten gerne schnell wieder arbeiten gehen, und können das nicht aufgrund mangelnder guter Betreuungsmöglichkeit . Und dadurch, das Oma / Opa oft nicht aufpassen können oder wollen, ist das schon ein Problem.

Andere Frauen möchten gerne drei Jahre zuhause bleiben, was finanziell heute auch nicht immer machbar ist.

Und ein Problem ist, das heute alle alles wollen. Auch für die Kinder. Alle Spielgeräte, 2mal jährlich Urlaub, immer neue tolle Autos, usw. Die Kinder sollen alles haben, die Eltern oder auch nicht Eltern wollen auch auf nichts verzichten was Konsum betrifft. Und tut man das bewusst, weil man mit Kindern andere Inhalte im Leben hat, und der Markenwahn nicht mehr ganz so wichtig ist, wird man auch gerne als spießig oder langweilig dargestellt .

Und eine Frau, die vll auch „nur“ die Kinder betreut, erfährt keine Wertschätzung. Alles dreht sich um den Beruf und die finanzielle Versorgung des Menschen, da hat Familie und Kinder oft keinen Platz.

lg

Brenna

‚bin ich schwanger?‘
Guten Tag!

Sollte man nicht eher Mütter (und Väter) fragen, warum sie
Kinder haben? Die Gründe gegen irgendwas (kein Geld, keine
Zeit) sind manchmal wenig hilfreich oder abstellbar, weil
vorgeschoben.

Wie seht Ihr das?

Ist das dein Ernst?

Wann hast du das letzte Mal im Medizin- oder Partner- oder Sexualität-brett gelesen?

Zum Glück hat der liebe Gott uns mit so starken Trieben ausgestattet, dass sich zumindes die sogenannten ‚bildungsfernen Schichten‘ auf jeden Fall fortpflanzen.

Man kann einfach nicht automatisch davon ausgehen, dass alle Kinder geplant zur Welt kommen.

Bei denen, die sich die wenigsten Gedanken machen, passiert das dann einfach, und denen können wir noch dankbar sein, dass wenigstens sie noch Kinder kriegen - auch wenn nicht alle später arbeiten gehen und uns so die Renten zahlen.

Wer etwas Ironie oder Sarkasmus findet, darf sie gern behalten.

Gruß, SotA

politischer Konsens?
hallo Paran,

ich persönlich würde den Bevölkerungsschwund auch einfach akzeptieren! Anscheind möchte die Polititk jedoch mehr Kinder aus Schichten oberhalb Hartz4.

Gruß
achim

Hallo SotA

Zum Glück hat der liebe Gott uns mit so starken Trieben ausgestattet

… ja, dass kenne ich…

dass sich zumindes die sogenannten
‚bildungsfernen Schichten‘ auf jeden Fall fortpflanzen.

Naja, genau für die will Politik ja gerade keine neuen Anreize schaffen (z.B. Betreuungs- und Elterngeld).

… und denen können wir noch dankbar sein, dass
wenigstens sie noch Kinder kriegen

sehe ich genauso.

Gruß
achim

Prioritäten
Hallo Brenna,

Manche möchten gerne schnell wieder arbeiten gehen, und können
das nicht aufgrund mangelnder guter Betreuungsmöglichkeit .
Und dadurch, das Oma / Opa oft nicht aufpassen können oder
wollen, ist das schon ein Problem.

Andere Frauen möchten gerne drei Jahre zuhause bleiben, was
finanziell heute auch nicht immer machbar ist.

Die Argumente teile ich alle und höre sie auch. Andererseits frage ich mich, in wieweit sie vorgeschoben sind, oder anders gesagt: Wie diese von denen bewertet werden, die sich dann doch für ein Kind (mehr) entscheiden. Beispiel Geld (Lebensstandard): Darf man erwarten, mit Kindern die gleiche Karriere zu machen wie ohne? Auch ohne Kinder ist der eine damit zufrieden, wass ihm in 35 Wochenstunden zufällt, der andere opfert noch privat jede freie Minute. Der eine zieht in eine andere Stadt für 3€50 mehr, der andere bleibt in seiner Infrastruktur. Jeder Entscheidungsraum wird mit Kindern weiter eingeschränkt, egal wie optimal die Randbedingungen sein mögen.

Und ein Problem ist, das heute alle alles wollen. Auch für die
Kinder. Alle Spielgeräte, 2mal jährlich Urlaub, immer neue
tolle Autos, usw. Die Kinder sollen alles haben, die Eltern
oder auch nicht Eltern wollen auch auf nichts verzichten was
Konsum betrifft.

Da frage ich mich immer, wo der „natürliche“ Lebensstandard liegt. Also gibt es jemanden in der Findungsphase, der „genug“ hat, wenn er in 5 Jahren das doppelte verdient?

Versteh mich nicht falsch, ich möchte nicht in die 60er zurück. Im Gegenteil, von mir aus können wir schrumpfen. Aber ich vermute, dass es uns seit den 70ern (seitdem ist die Fertilitätsrate wohl etwa konstant) einfach besser geht UND unser Adoleszenz länger dauert. Lebenslanges lernen, lebenslange Karriere, lebenslanges streben… Ich glaube „Erwachsener“ ist heute schon fast ein Schimpfwort :wink:

daher die Frage nach den Motiven derer die Kinder haben (Nachgetragen: oberhalb von Hartz4 und mehrere). Ich konstruiere jetzt mal absurd: WENN „Schrebergarten vererben“ ein häufiges Argument wäre UND Geburtenanstieg politisch gewollt ist, DANN könnte man ja Schrebergärten prämieren anstatt den Herd …

Gruß
achim

Hallo

…zu sein steigert das Armutsrisiko enorm.

Das allein ist ein Riesenskandal.

Es ist halt der Preis für den Wertewandel in der Gesellschaft. Wenn man eine Ehe nur für eine befristete Partnerschaft hält, die so lange halten soll, wie es Laune macht oder ein Partner für die Aufzucht von Kindern von vornherein als optional betrachtet wird, wird es materiell schwierig.

Das klassische Familienmodell, aber vor allem die Großfamilie war nicht umsonst in der menschlichen Geschichte ein Erfolgsmodell. Es ging ökonomisch garnicht anders.

Wie soll dieser Skandal deiner Meinung nach gelöst werden.

Gruß
Carlos

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