Züchtigung durch Gott - was soll das?

Hallo!

Tja kaum hab ich meine Glaubenszweifel abgelegt da höre ich in der Kirche plötzlich von Züchtigungen durch Gott. Das es die gibt, wusste ich bereits aber mich wunderte es sehr, dass ich dies als zweite Lesung gestern hörte.

Ich hab mir die Mühe gemacht die Stelle rauszusuchen und zu kopieren - hier der Text: Hebräer Kapitel 12

Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. 6Denn awen der Herr liebhat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.» 7Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müßt. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? 8Seid ihr aber ohne Züchtigung, die doch alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder. 9Wenn unsre leiblichen Väter uns gezüchtigt haben und wir sie doch geachtet haben, sollten wir uns dann nicht viel mehr unterordnen dem geistlichen Vater, damit wir leben? 10Denn jene haben uns gezüchtigt für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, dieser aber tut es zu unserm Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen. 11Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.

Ich glaube an einen liebenden, gütigen und barmherzigen Gott und verabscheue aus tiefstem Herzen Schläge an Kinder. Warum muss Gott züchtigen. Ich finde er hat auch andere Mittel zu bekehren oder einem Menschen klarzulegen, dass er gefehlt hat. Erziehung bringt mehr Frucht durch Liebe und Güte. Mit der Antwort in der Bibel bzw. mit der Bibelstelle gebe ich mich nicht zufrieden.
Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Gruss

Petra H.

Es steht geschrieben…
Hallo,

daß der Mensch seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst. Wozu brauchst das „Wort Gottes“, daß durch Menschen entstellt worden ist?
Folge Gott in Deinem Herzen und nicht einer Kirche.

Wenn Du heute als Eltern vor Gericht das als Entschuldigung für Prügel verwenden würdest, Du würdest bestraft werden.

LG
Mikhael

Hallo Petra,

ich frage mich, ob der Originaltext das meint, was wir unter Züchtigung, nämlich Prügelstrafe, verstehen.

Der Mensch wächst und reift an der Erkenntnis seiner Grenzen, die ihm durch’s Schicksal (oder Gott, wenn man so will) gegeben werden. Ebenso wie Eltern den Kindern Grenzen setzen müssen (was ja nicht durch Prügel geschehen muß), um aus ihnen verantwortungsvolle reife Erwachsene zu machen.

So würde ich persönlich das verstehen und bin nun gespannt auf die Auslegung der Experten, die ja immer wieder sehr Interessantes zu sagen haben.

Gruß Steffi

Liebe Petra,

diese Aussage des Hebräerbriefs ist ein wunderschönes Beispiel dafür, daß man die Aussagen des Neuen Testaments (des alten übrigens auch!) stets auch unter dem Aspekt der Umstände betrachten muß, unter denen sie geschrieben wurden.
Der Hebräerbrief ist eine Trostschrift an eine Gemeinde, die unter heftiger Verfolgung zu leiden hat. Der Brief versucht, der Gemeinde dieses Leiden als Zeichen der Liebe Gottes zu deuten: dazu benutzt er das Bild vom Sohn, der erzogen wird, erzogen eben nicht nur durch Freundlichkeit, sondern auch durch Strenge, Strafe und Schläge.

Wohlgemerkt: dies ist eine Deutung der Wirklichkeit durch einen Glaubenden für eine glaubende Gemeinde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Daraus darf man nun aber keine Gebrauchanweisung für die Kindererziehung machen. Das tun dann solche Menschen, die alles, was in der Bibel steht, egalweg und nicht hinterfragt für Gottes Wort und Willen erklären. Wir sollten uns aber dessen bewußt sein, daß solche Aussagen nicht ungefiltert auf jeden beliebige andere Situation auch passen!

Die schwarze Pädagogik hat sich dieser und ähnlicher Aussagen aus der Bibel mit Freuden bedient: wer seine Kinder züchtigt - und das heißt: prügelt - der zeigt, daß er sie liebt.
Es ist klar, daß dies eine Verfälschung und Perversion der ursprünglichen Absicht ist.

Kein Grund zu Glaubenszweifeln also!

Gruß - Rolf

Hallo Steffi

dem ist nichts hinzuzufügen, das ist auch meine Meinung.
Gruss
Mike

Tach Steffi,

ich frage mich, ob der Originaltext das meint, was wir unter
Züchtigung, nämlich Prügelstrafe, verstehen.

Doch, meint er. Wenn wir jetzt mal von der tTtsache absehen, daß der Hebr hier die Spr Sal 3, 11 zitiert und zwar im Wortlaut der griechischen Übersetzung, der Septuaginta (LXX), dann ist da nichts zu deuteln: denn wen der Herr liebhat, den züchtigt er, er geißelt aber jeden Sohn, den er annimmt (Zürcher).
Da steht im grch Text paideuei = er züchtigt und mastigoi = er peitscht.

Also nix mit falscher Übersetung!

Gruß - Rolf

Lieber Rolf!

Jetzt bin ich beruhigter. Als ich mir die Stelle durchgelesen hab war ich echt entsetzt.

Weißt du als Trostschrift kann ich das echt nicht sehen. Ich erinnere mich dunkel an ein Don Camillo Buch, wo scheinheilig der Rosenkranz gebetet wurde und als die Tochter sie wolle gerne heiraten (weil man meinte sie sei schwanger, was sie aber nicht war) hat sie der liebe Vater richtiggehend verprügelt.

Der absolute Traumchrist muss ich sagen, einerseits brav Rosenkranzbeten und andererseits schlagen und womöglich noch meinen man hat den lieben Gott gern. Weißt du solche Christen kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Schon klar, dass wir alle Fehler machen, nur darf ich dann nicht so überfromm tun. Als ob die Prügel etwas helfen würden, wenn die Tochter schwanger wär. Der Zustand lässt sich da ja auch nicht ändern. Im Gegenteil der Vater gefährdet da unnötig das Leben des Ungeborenen.

Der Hebräerbrief ist eine Trostschrift an eine Gemeinde, die

unter heftiger Verfolgung zu leiden hat. Der Brief versucht,
der Gemeinde dieses Leiden als Zeichen der Liebe Gottes zu
deuten: dazu benutzt er das Bild vom Sohn, der erzogen wird,
erzogen eben nicht nur durch Freundlichkeit, sondern auch
durch Strenge, Strafe und Schläge

Da sprichst du mir aus der Seele. Ich finde diese Art der Erziehung auch als pervers und wenn du mich fragst gehören solche Eltern zum Psychiater. Weil da kann ja etwas mit der Psyche nicht stimmen. Außerdem löst Gewalt wieder Gewalt aus. Aber um auf Gott zurückzukehren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er so brutal vorgeht.

Daraus darf man nun aber keine Gebrauchanweisung für die

Kindererziehung machen. Das tun dann solche Menschen, die
alles, was in der Bibel steht, egalweg und nicht hinterfragt
für Gottes Wort und Willen erklären. Wir sollten uns aber
dessen bewußt sein, daß solche Aussagen nicht ungefiltert auf
jeden beliebige andere Situation auch passen!

Gruss

Petra

Liebe Petra,

diese Aussage des Hebräerbriefs ist ein wunderschönes Beispiel
dafür, daß man die Aussagen des Neuen Testaments (des alten
übrigens auch!) stets auch unter dem Aspekt der Umstände
betrachten muß, unter denen sie geschrieben wurden.
Der Hebräerbrief ist eine Trostschrift an eine Gemeinde, die
unter heftiger Verfolgung zu leiden hat. Der Brief versucht,
der Gemeinde dieses Leiden als Zeichen der Liebe Gottes zu
deuten: dazu benutzt er das Bild vom Sohn, der erzogen wird,
erzogen eben nicht nur durch Freundlichkeit, sondern auch
durch Strenge, Strafe und Schläge.

Wohlgemerkt: dies ist eine Deutung der Wirklichkeit durch
einen Glaubenden für eine glaubende Gemeinde.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Daraus darf man nun aber keine Gebrauchanweisung für die
Kindererziehung machen. Das tun dann solche Menschen, die
alles, was in der Bibel steht, egalweg und nicht hinterfragt
für Gottes Wort und Willen erklären. Wir sollten uns aber
dessen bewußt sein, daß solche Aussagen nicht ungefiltert auf
jeden beliebige andere Situation auch passen!

Kein Grund zu Glaubenszweifeln also!

Gruß - Rolf

Hallo, Petra H.

Du verbreitest Deinen Glauben hier ziemlich geschickt!
Alle Achtung :wink:

Gruß
karin

Lieber Mikhael!

Wenn es dem Pfarrer gegenüber nicht unhöflich gewesen wäre, wäre ich am liebsten bei der 2. Lesung aufgestanden und gegangen. Ich kenne den Pfarrer nur persönlich sehr gut und wollte, da ich ein paar Minuten zu spät war, nicht Aufsehen erregen. Die 2. Lesung hat die Pfarrsekretärin vorgelesen, die ich ebenfalls sehr gut kenne. Also eine blöde Situation. Beim Pfarrcafe dann hab ich es für besser gehalten darüber zu schweigen. Es hat nämlich dort nicht hingepasst.

Du hast allerdings Recht. Gut muss man mit dem Herzen folgen. Mittlerweile bin ich daraufgekommen nur wenig die Bibel zu lesen. Außer die Psalmen hin und wieder lese ich sie nicht wirklich. Sind zuviel Sachben drin, die mich aufregen.

daß der Mensch seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst.

Wozu brauchst das „Wort Gottes“, daß durch Menschen entstellt
worden ist?
Folge Gott in Deinem Herzen und nicht einer Kirche.

Gruss

Petra H.

Hallo,

daß der Mensch seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst.
Wozu brauchst das „Wort Gottes“, daß durch Menschen entstellt
worden ist?
Folge Gott in Deinem Herzen und nicht einer Kirche.

Wenn Du heute als Eltern vor Gericht das als Entschuldigung
für Prügel verwenden würdest, Du würdest bestraft werden.

LG
Mikhael

Liebe Petra,

Aber um auf Gott zurückzukehren. Ich kann mir einfach nicht
vorstellen, dass er so brutal vorgeht.

Da machst Du, fürchte ich, wieder den Denkfehler, der so überaus beliebt ist: Du gehst von Deinen Vorstellungen aus, von dem was, wie Du meinst, Gott tun oder lassen muß, um Deinen Vorstellungen zu entsprechen.

Der gedankliche Weg hinter diesem Trostbrief ist aber ein anderer: Die Gemeinde wird verfolgt, offenbar wegen ihres Bekenntnisses zu Christus.
Nun fragen sich die Menschen (wie sich auch die den Alten Testaments gefragt haben; da gibt es in den Psalem zahlreiche Beispiele), warum sie so leiden müssen. Sie haben doch nichts Böses getan, saind gehorsame, geduldige, friedliche, freundliche Menschen und loyale Staatsbürger.
Sie brauchen, um als Christen weiterleben zu können und nicht ihren Glauben zu verleugnen, eine Deutung, auch eine Perspektive für ihr Leben.
DA kommt dem Verfasser des Briefs die Stelle aus den Sprüchen zu Hilfe. Urprünglich, in den Sprüchen, ein Stück Weisheitsliteratur mit teilweise konkreten Anweisungen für ein gelingendes Leben, wird dieser Vers nun zum Trost: Weil jeder Vater seinen Sohn züchtigt (prügelt; wir müssen uns über das dahinter stehende Erziehungsideal nicht streiten) und ihm so hilft, sich auf seine künftige Rolle vorzubereiten, sich in die Gesellschaft zu integrieren, weil er ihm auf diese Weise also Gehorsam und gutes Benehmen beibringt und so seine Liebe konkret macht (nicht zeigt; auch der Hebr. weiß ja, daß man die Liebe dahinter nicht immer und nicht sofort erkennt), kann dieser Vater als Vergleichsobjekt dienen. Auch Gott ist Vater, und die Leiden, welche die Gemeinde jetzt bestehen muß, können als eine solche Züchtigung begriffen werden.
In dem Abschnitt 12, 4-11 ist immer nur von Züchtigung die Rede, nie von Strafe! Das gilt es zu bedenken.
Die Gemeinde stellt sich also nicht vor, wie Gott zu handeln hätte, damit sie weiterhin an ihn glaubt, sondern sie glaubt an ihn, verzweifelt vielleicht zeitweise an ihm (es gibt ja auch den „verborgenen Gott“) aber sie sucht nach einer Deutung für das, was sie erduldet.

Diese Deutung bietet der Hebräerbrief.
Aber: Es ist eine Deutung!
Und ebenso wie Du Gott nicht beweisen kannst, kannst Du diese Deutung nicht als eine Tatsache behandeln. Sie ist eine Konstruktion des Glaubens, die den Menschen half, ihre Wirklichkeit zu bestehen.

Und das ist eben der oft gemachte Denkfehler: Das, was der Glaube sagt und erzählt, für eine Tatsache zu nehmen.
Metapher würde das „Kategorienvermischung“ nennen.
Und da hat er Recht.

Dir jedenfalls liebe Grüße - Rolf

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BS"D

Doch, meint er.

Ich werde hier nun keine christlichen Texte auslegen, aber normalerweise wird „Musar“ aus dem AT mit Züchtigung übersetzt, so auch bei Sprüche 3:11. Nun meint aber gerade Musar sicherlich eben nicht Prügeln, sondern ein komplizierteres Konzept, welches zwar Strafen beihaltet, aber auf allen Ebenen. Ebenso aber auch Prüfungen, Moralpredigten etc. Grundsätzlich geht es also erst einmal darum, einen begangenen Fehler bewusst zu machen, auf eine Weise die auch hilft, ihn zu korregieren.

3 „Gefällt mir“

Nicht alles wortwörtlich nehmen
Hallo,

man sollte nicht alles wortwörtlich nehmen, diesen Fehler machte ich auch. Das geht bei manchen so weit, daß sie zum Beispiel keine Bilder mehr aufhängen und auch nicht Ihre eigenen Kinder mehr fotografieren. Grund: Das Bilderverbot im AT.
Auch wenn Du die Frage ansprechen solltest, Du wirst keine Antwort erhalten. Ein liebloser Mensch wird sagen: „Ja, genau, man muss seine Kinder züchtigen“ und meint damit die Rute. Ein anderer versteht unter Zucht „ziehen“, wie ein Pflänzchen. Mal Sonne, mal Regen, mal Wind, mal Ruhe, immer die richtige Dosis eben.
Generell brauchst Du die Bibel wahrscheinlich nicht, denn Du hörst die Stimme Deines Herzens und die ist wichtig, denn das ist Gott.

LG
Mikhael

Gugsi,

Tja kaum hab ich meine Glaubenszweifel abgelegt da höre ich in der Kirche plötzlich von Züchtigungen durch Gott. Das es die gibt, wusste ich bereits aber mich wunderte es sehr, dass ich dies als zweite Lesung gestern hörte.

Um ehrlich zu sein, drum geh’ ich nicht in die Kirche, weil da sehr oft Zeugs verzapft wird, was ich nicht mit meinem Glauben vereinbaren kann (oder will) ^^

Ich glaube an einen liebenden, gütigen und barmherzigen Gott und verabscheue aus tiefstem Herzen Schläge an Kinder.

Erstens haben sich die Zeiten und Erziehungsmethoden geändert, und zweitens gibt es so was wie einen freien Willen, und wer nicht hören will — macht einfach weiter. Solange, bis es ihm selbst weh tut. Aber wo ist das?

Aus christlich-theologischer Sicht haben wir, milde gesagt, alle irgendwelche Macken („Sünde“). Nun ist die Frage, ob wir uns im Griff haben oder nicht. Wenn wir es nicht haben, mag es besser sein, wenn jemand der es besser weiss („Gott“), uns maßregelt („züchtigt“), bevor wir so richtig Schaden anrichten, für uns selbst und Andere, als wenn wir einfach so weitermachen.

Sieh es so, dass das, was man als „göttliche Züchtigung“ versteht, nicht „böses Bestrafen aus Zorn und Mißgunst“ ist, sondern eine Möglichkeit, für uns selbst und Andere besser zu werden, ohne dass direkt in unsere Entscheidungsfreiheit eingegriffen wird.

Persönlich fiele es mir schwerer, an einen liebenden Vater zu glauben, der mich ohne Vorwarnung ins Verderben rennen läßt als an einen, der mir eins auf die Finger gibt, wenn’s brenzlich wird. Und so, dass wir immer direkt auf Gott hören würden, sind wir nun doch nicht - oder? ^^

Ich finde er hat auch andere Mittel zu bekehren oder einem Menschen klarzulegen, dass er gefehlt hat.

Und welche davon kannst Du mit dem freien Willen vereinbaren?

Erziehung bringt mehr Frucht durch Liebe und Güte.

Glaubst Du wirklich, ein Vater, der seinem einjährigen Sohn das Küchenmesser wegnimmt und das Spielen in der Werkzeugschublade mit einem Fingerklaps quittiert, hat keine Liebe und Güte?

Mit der Antwort in der Bibel bzw. mit der Bibelstelle gebe ich mich nicht zufrieden.

Musst Du auch nicht, ich würde es auf Lebenserfahrung ankommen lassen. Eventuell siehst Du es dann in 50 Jahren anders :wink:
(also ich meine nicht daß es gut sei, Kinder zu schlagen, sondern dass göttliche Züchtigung böse und fies ist)

Gruss,
Michael

Komisch, das was du da schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich kenne es nur unter dem Namen Karma.

Schöne Grüße

Petra

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Der absolute Traumchrist muss ich sagen, einerseits brav Rosenkranzbeten und andererseits schlagen und womöglich noch meinen man hat den lieben Gott gern.

Albtraumchrist meintest Du?
Erstens wird man in der Bibel lange nach „Du sollst einen Rosenkranz beten“ suchen, es ist ein Ritual, welches die katholische Kirche zur Fokussierung der Gebete eingeführt hat, welches aber für den christlichen Glauben irrelevant ist.
Zweitens hat Jesus für Leute, die Anderen Gewalt antun, keine guten Worte übrig.
Drittens, „den lieben Gott gernhaben“ macht noch lange keinen Christen aus.

kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Schon klar, dass wir alle Fehler machen, nur darf ich dann nicht so überfromm tun.

Das nennt man dann Heuchelei, und das wurde von Jesus nicht unbedingt als christliche Tugend angepriesen…

Da sprichst du mir aus der Seele. Ich finde diese Art der Erziehung auch als pervers und wenn du mich fragst gehören solche Eltern zum Psychiater.

Man kann auch ohne Prügel streng sein, und es gibt viel grausamere Methoden, Kinder zu bestrafen als ihnen den Hintern zu versohlen.
Zum Beispiel, ihnen zu sagen, daß man sie nicht mehr liebt.
Oder noch schlimmer, sie es spüren zu lassen.

Gruss,
Michael

Wenn Du heute als Eltern vor Gericht das als Entschuldigung für Prügel verwenden würdest, Du würdest bestraft werden.

Das erinnert mich an das uralte Sprichwort: Quod licet iove non licet bove.

Im deutschen reimt’s sich nicht, aber es heißt so etwa: was einem Jupiter (höchster Gott) erlaubt ist, geziemt dem Ochsen noch lange nicht.

Man kann nicht sagen „Wenn Gott das darf, darf ich es auch“, da würde ich als Richter sagen: „Oki, Gott kann vonnen Toten aufstehen, wirst gekreuzigt, wennse wieder aufstehst, darfste“.

Gruss,
Michael

heißt Züchtigung nicht auch Prügeln?
Hallo

…eben nicht Prügeln,

oder nur „auch“?
Gruß
Werner

Hallo,

stell Dir bitte einmal folgende Situation vor:

Eine Kundin steht mit ihrem Einkaufswagen an der Kasse und wartet. Hinter ihr eine Mutti mit ihrem 8jährigen Sohn. Der Kleine ist ein wenig unruhig. Er möchte nach Hause. Er fährt der Kundin den Einkaufswagen mehrere Male schmerzhaft gegen die Füße. Die Mutti ermahnt ihn und sagt, dass er das lassen soll. Er kümmert sich aber nicht darum und die Mutti läßt ihn gewähren. Als die Kundin sich aufregt und die Mutter daraufhin anpflaumt, reagiert sie trotzig und meint, dass ihr Kind antiautoritär erzogen wurde. Daraufhin nimmt die Kundin ein Honigglas, leert es über dem Kind aus, und meint: Ich auch!

Manche meinen, Gott wäre doch Liebe und kann deswegen niemanden bestrafen. Die Liebe ist aber nur eine seiner Haupteigenschaften. Die drei anderen sind seine Gerechtigkeit, seine Weisheit und seine Macht. Aber wenn schon die obige Geschichte nach Gerechtigkeit schreit, wie viel mehr wird Gott alle bösartigen und reuelosen Menschen zur Rechenschaft ziehen. DAS wäre gerecht. Lies die Bibel einmal komplett und Du wirst sehen, dass die Bibel voll ist von Strafankündigungen und deren Vollstreckungen - aber auch von der Rettung derer, die Gott dienen wollen. Und der Mensch ist ganz sicher nicht gerechter als Gott.

Und hier liegt das Problem: Fast alle Menschen glauben nicht daran, dass Gott dies einmal in der Zukunft tun wird - nämlich Menschen zu richten und zu retten. Damit verleugnen sie seine Macht, seine Weisheit, seine Gerechtigkeit und seine Liebe zu seinen Treuen, die er von den Bösen befreien wird. Wenn ich persönlich das nicht glauben würde, würde ich ganz sicher keiner Religion angehören. Alles wäre nur noch ein sinnloser Witz. Wenn es einen Gott gibt, der diese Eigenschaften besitzt, dann ist diese Schlussfolgerung unvermeidbar.

Weil sie es aber nicht glauben, legen sie keinen Wert auf Selbstbeherrschung bzgl. der Gesetze Gottes. Das mag so manchem aufstoßen - und macht sich dadurch zu seinem eigenen Gott. So wird das Wort Gottes nach eigenem (unvollkommenen) Gutdünken ausgelegt. Der Gläubige neigt dann oftmals dazu, Bibelstellen zu suchen um seine Neigungen jeglicher Natur biblisch begründen zu können. Auch das „Zwischen-den-Zeilen-lesen“ ist gang und gäbe. Andere Bibelpassagen werden als „nicht mehr zeitgemäß“ abgetan, was einfach soviel heißt wie: „Ich will nicht so leben wie die Bibel es sagt! Laßt es uns herausstreichen oder umdeuten, dann sind wir es los! Oder: Es kann so nicht sein, weil ich es nicht will!“ Wir haben den freien Willen dies zu tun oder zu lassen. Das Resultat ist, gesellschaftlich schon zu erkennen. Oder meinst Du es ist Gottes Wille, was zur Zeit in der Welt geschieht? Zucht beim Kind oder Selbstbeherrschung beim Erwachsenen? Davon will heute (fast) niemand mehr etwas wissen. Ich bin so wie ich bin, ich will so sein, und das werde ich durchsetzen, auch wenn es auf Kosten eines anderen geht - das ist heute die Lebensphilosophie.

Man muss zwangsweise zu der Erkenntnis kommen: Die Erziehung in unserer Gesellschaft hat deutlich Schieflage - und es scheint immer schlimmer zu werden. Da es sich bei der Erziehung stets um Langzeitprojekte handelt ist die Entwicklung (gesellschaftlich gesehen) unumkehrbar.

Die Frage ist nun: Warum ist das so?
Die Antwort ist einfach: Der Mensch hält sich nicht an die Gesetze, die ihm Gott zu seinem eigenen Wohl gegeben hat.

Und: dies hast Du schon teilweise erkannt: Daran halten sich auch die meisten Führungskräfte christlicher Religionen nicht. Nimm sie Dir nicht als Vorbild. Vergleiche einmal aufrichtig die Glaubenslehren diverser christlicher Religionen mit denen der Bibel. Du wirst immense Unterschiede feststellen. Dies kannst Du aber nur feststellen, wenn Du sie auch liest. Du solltest in Erfahrung bringen, warum man der gesamten Bibel vertrauen kann. Gehe nicht davon aus, dass Deine Gedanken über Gottes Gedanken stehen. Wenn Du aufrichtig daran interessiert bist, wirst Du sicherlich auch darum beten, dass Gott Dir Klarheit verschafft. Wenn nicht - wirst Du es automatisch bleiben lassen.

Gruß, Robin.

Hallo,

vielleicht hast Du mich nicht richtig verstanden:

Ich meine, daß Eltern vor einem Gericht heutzutage verurteilt werden würden, wenn sie Ihre Kinder schlagen. Ich bin also GEGEN Prügel, genauso bin ich gegen das Anschreien und sonstigem Müll.

LG
Mikhael

Vergleich ist unangebracht.
Hallo,

Eine Kundin steht mit ihrem Einkaufswagen an der Kasse und
wartet. Hinter ihr eine Mutti mit ihrem 8jährigen Sohn. Der
Kleine ist ein wenig unruhig. Er möchte nach Hause. Er fährt
der Kundin den Einkaufswagen mehrere Male schmerzhaft gegen
die Füße. Die Mutti ermahnt ihn und sagt, dass er das lassen
soll. Er kümmert sich aber nicht darum und die Mutti läßt ihn
gewähren. Als die Kundin sich aufregt und die Mutter daraufhin
anpflaumt, reagiert sie trotzig und meint, dass ihr Kind
antiautoritär erzogen wurde. Daraufhin nimmt die Kundin ein
Honigglas, leert es über dem Kind aus, und meint: Ich auch!

Dein Beispiel ist eine Ausnahme, nicht die Regel. Mir ist so etwas noch nie passiert, Dir etwa?
Das Kind ist unruhig weil es nach Hause will. Wie ist es zu der Situation gekommen, daß dieses Kind unruhig geworden ist? Hat die Mutter vielleicht das Kind schon gegen seinen Willen mit zum Einkaufen genommen? Ja, auch Kinder sind Menschen mit einem eigenem Willen und der sollte akzeptiert werden. Wie würdest Du Dich verhalten, wenn Du absolut keinen Bock hast, irgendwo hinzugehen, aber Dein Partner zwingt Dich? Wärest Du gut gelaunt? Die Reaktion der Mutter ist auch eher eine Seltenheit, ich habe so etwas noch nie erlebt. Warum hat die Kundin auch die Mutter angesprochen? Kann man mit einem 8-jährigem Kind nicht reden? Die Reaktion der Kundin ist bei den Haaren herbeigezogen. Der Mensch ist im Grunde ein Feigling und würde niemals ein Glas Honig über den Kopf des Kindes ausleeren. Ausserdem würde das die Schwäche eines Erwachsenen gegenüber dem Kind zeigen. Ein Erwachsener der das tut, ist nicht weise!
+++

Manche meinen, Gott wäre doch Liebe und kann deswegen
niemanden bestrafen. Die Liebe ist aber nur eine seiner
Haupteigenschaften. Die drei anderen sind seine Gerechtigkeit,
seine Weisheit und seine Macht. Aber wenn schon die obige
Geschichte nach Gerechtigkeit schreit, wie viel mehr wird Gott
alle bösartigen und reuelosen Menschen zur Rechenschaft
ziehen. DAS wäre gerecht.

+++
Es steht geschrieben, daß KEINE FURCHT IN DER LIEBE IST. Es steht auch geschrieben, daß die Liebe ALLES DULDET und es steht geschrieben, daß wir auch die rechte Backe hinhalten sollen. Sind diese Verse denn zu verachten? In der Bibel kommt die Zucht der Kinder in der Häufigkeit wesentlich weniger vor, als die Liebe zu den Menschen, somit ist Deine Heraushebung dieses Verses unangebracht. Ein Gott, der straft, ist ein MENSCHLICHER GOTT, denn Gott spricht von sich selbst, daß er nicht ist wie ein Mensch. Somit hat er auch keine Emotionen wie bspw. Zorn. Es steht doch geschrieben, daß wir allen Zorn, Neid, Hass ablegen sollen, wie kann man da noch strafen wollen?
+++
Lies die Bibel einmal komplett und

Du wirst sehen, dass die Bibel voll ist von Strafankündigungen
und deren Vollstreckungen - aber auch von der Rettung derer,
die Gott dienen wollen. Und der Mensch ist ganz sicher nicht
gerechter als Gott.

Auch wenn man die Bibel komplett liest trägt daß nicht zur Aufhellung bei. Der Gott der Bibel wandelt sich vom zornigen, eifersüchtigen Gott im AT zum liebenden Gott im NT - er ist vermenschlicht worden.
Ein Gott der im AT das töten verbietet aber selbst sich im Blutrausch befindet erscheint nicht besonders glaubwürdig. Aber wie gesagt: Gott ist nicht so, aber die kranken Phantasien von machtbesessenen Menschen, die solche Worte in die BIbel gebracht haben.
+++

Und hier liegt das Problem: Fast alle Menschen glauben nicht
daran, dass Gott dies einmal in der Zukunft tun wird - nämlich
Menschen zu richten und zu retten.

Zurecht glauben sie das nicht, denn Ihre Herzen, bzw. Ihr Gewissen spricht eine andere Sprache!

Damit verleugnen sie seine

Macht, seine Weisheit, seine Gerechtigkeit und seine Liebe zu
seinen Treuen, die er von den Bösen befreien wird. Wenn ich
persönlich das nicht glauben würde, würde ich ganz sicher
keiner Religion angehören. Alles wäre nur noch ein sinnloser
Witz. Wenn es einen Gott gibt, der diese Eigenschaften
besitzt, dann ist diese Schlussfolgerung unvermeidbar.

Wenn er so weise ist, wie Du es darstellst, dann wird er keinen richten, denn er hat es nicht nötig. Das Gericht findet bereits statt, nur Du merkst es nicht. Die Erde ist der Gerichtssaal unter der Sonne, lies Deine Bibel mal komplett und besonders den Prediger.

Weil sie es aber nicht glauben, legen sie keinen Wert auf
Selbstbeherrschung bzgl. der Gesetze Gottes.

Selbsbeherrschung würde auch bedeuten, daß man niemanden verprügelt, aber wie sollen das die Menschen können, wenn schon Ihr Demiurg ein notorischer Schläger ist?

Das mag so

manchem aufstoßen - und macht sich dadurch zu seinem eigenen
Gott. So wird das Wort Gottes nach eigenem (unvollkommenen)
Gutdünken ausgelegt.

Hast Du nicht gelesen, das wir wie Götter sind?

Der Gläubige neigt dann oftmals dazu,

Bibelstellen zu suchen um seine Neigungen jeglicher Natur
biblisch begründen zu können.

Genau das tust Du mit der Bibelstelle der Züchtigung.

Auch das
Oder meinst Du es ist Gottes Wille, was zur Zeit in

der Welt geschieht?

Ja, es ist sein Wille, schließlich hat er auch das Herz des Pharao verhärtet. Wessen ich gnädig bin, dessen bin ich gnädig…

Zucht beim Kind oder Selbstbeherrschung
beim Erwachsenen?

Mir scheint eher, daß Du eine Erziehung noch nötig hast und nicht die Kinder. Die Menge der Jahre sagen nichts über die Weisheit eines Menschen!

Davon will heute (fast) niemand mehr etwas

wissen. Ich bin so wie ich bin, ich will so sein, und das
werde ich durchsetzen, auch wenn es auf Kosten eines anderen
geht - das ist heute die Lebensphilosophie.

Genau, Du sagst es! Du willst das Deine Kinder wie Blinde Dir folgen, Du willst es, aber Deine Kinder?

Die Frage ist nun: Warum ist das so?
Die Antwort ist einfach: Der Mensch hält sich nicht an die
Gesetze, die ihm Gott zu seinem eigenen Wohl gegeben hat.

Gut das Du die Lösung hast, nur durchsetzen wirst Du sie nicht können. Der Mensch beginnt langsam zu denken und weiss intuitiv was richtig und falsch ist. Deine Schwarzmalerei ist unangebracht.

Und: dies hast Du schon teilweise erkannt: Daran halten sich
auch die meisten Führungskräfte christlicher Religionen nicht.
Nimm sie Dir nicht als Vorbild. Vergleiche einmal aufrichtig
die Glaubenslehren diverser christlicher Religionen mit denen
der Bibel. Du wirst immense Unterschiede feststellen. Dies
kannst Du aber nur feststellen, wenn Du sie auch liest.

Jemand der andauernd etwas lesen muss, um wissen zu müssen, was richtig oder falsch ist, der hat noch eine Menge bitterer Erfahrungen zu machen. Durchs lesen wird sich KEIN Mensch verändern, wohl aber durchs Hören und Tun.

Mikhael

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