Zum Begriff 'Logik'

Ausgehend von einer soeben im Forum stattgehabten Diskussion, möchte ich hier mal den begriff „Logik“ zur Debatte stellen.

Zur Logik der/des…

Logik nach meinem Verständnis - ohne mein Studium je abgeschlossen zu haben, bin ich hier den Sprachanalytikern und Logikern verpflichtet - bedeutet für mich schlicht: Logik „is most widely studied as a means of testing the validity of arguments“ (Edwards Encyclopedia, London,1967, Bd. 5, Stichwort Logic, modern). Also: Wer Logik ´versteht´, weiss (aufgrund von XXX), wann er von der Wahrheit von p zur Wahrheit von q übergehen darf und wann nicht.

Nun lautet der Alltagsgebrauch von „Logik“ so in etwa wie folgt: „Wer sich auffe Finger kloppt mitm Hammer, dem schmertzt´s, iss ja logisch!“ Was - offen gesagt - auch einige für sich hat (sagt schmerzerfahren Hartmut!). Streng genommen ist diese Aussage natürlich falsch. Denn logisch, so mag der Standardkommentar lauten, ists ja eben gerade nicht, sondern es ist als kausale Folge des Geschehenen zu kommentieren. Logfisch sei etwas anderes. Was?

Wie seht Ihr es? qua Nominaldefinition kann ich sicherlich alles einführen…aber wie seht Ihr „Logisch“?

Mal so als Einführung in eine Diskussion. Ich will lieber gleich dazu sagen: Ich bin schon für den wissenschaftstheoretisch-sprachanalytischen Standard! Logisch folgt r aus p,q dann und nur dann, wenn es sich in einem gerechtfertigten Kalkül darstellen lässt, dass es unmöglich ist, dass p,q wahr sind und r nicht wahr ist (semantische Definition der Folgerung). Oder…aber ich schreibe jetzt G.Patzigs Aufsatz „Schluss“ (wg syntaktischer Def.) nicht aus Krings,Baumgartner, Wild ab, sondern möchte lieber eine erstmal ´naive´Diskussion! Wie seht Ihr es? Was ist ´logisch´?

Archiv
Hallo Hartmut,

ich weiß nicht ganz, ob es dir weiterhilft, aber es gab schon einmal einen Thread zur Logik.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Vielleicht schaust du dort mal.

Ich selbst hatte damals folgende Links (nur die, die noch funktionieren) gepostet:

http://www.phillex.de/logik.htm
http://buecherei.philo.at/logik.htm
http://home.t-online.de/home/wstelzner/einf.htm

Und ich hatte folgende Literatur angegeben:

Freytag-Löringhoff, B. v.: Logik, ihr System und ihr Verhalten zur Logistik (1955)
Petzinger, J. M. v.: Das Verhältnis von Begriffs- und Urteilslogik (1975)
Gabbay, D. / Guenther, F. (Hgg.): Handbook of Philosophical Logic (1983, 4 Bde.)

Und ein Witz:
http://privat.schlund.de/D/D_Battre/j_logik.htm

Kurz vorher gab es noch eine Frage zum Thema:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Schaltungslogik
Hallo Hartmut,

paßt ja gerade, um richards Wunsch tzu erfüllen, welcher meine Logik als Aktionskunst deklassiert :frowning: hier:

„Muß: wer akzeptiert, daß die Welt kausal ist, denkt vernünftig, sprich logisch. wenn der kausale Zusammenhang
lautet: Katze kochen —> Katze tot, dann ist dies weltweit :und stets so, es sei denn, es besteht die Möglichkeit, :Ausnahmen zu definieren (Schrödinger) Wenn ich also vom MÜSSEN rede, dann davon, daß der Umstand logisch determiniert (durchdrungen) ist - also freiwillig!“

Nehmen wir als Beispiel ein NAND-Gatter.
Ich behaupte, daß man anhand dieses Gatters die ganze Welt virtualisieren könnte.
Tatsächlich ist es so, daß´ man einen PC aus ausschließlich NAND-Gattern aufbauen könnte (diese Eichel tut sich aber niemand an). Jedes erdenkliche Schaltungsglied läßt sich damit darstellen.
Dieses Gatter hat also zwei Eingänge, welche mit UND verknüpft sind und dessen Ergebnis nochmals negiert wird.
Überbrücke ich beide Eingänge, erhalte ich einen Negator. Schalte ich so einen Negator hinter den Ausgang, erhalte ich eine reine UND-Verknüpfung, schalte ich vor jeden Eingang einen Negator eine reine ODER-Verknüpfung.
Es gilt ja: neg (neg a OR neg b) = a AND b
Daraus ergeben sich in der Realität Entwicklungsgesetze von Ursachen und erzielbaren Wirkungen… Z.B. die synthetische Aussage:
„Wenn ich eine Katze koche ODER brate ist sie tot.“
Diese kann ich analysieren:
„Ist die Katze tot, kann sie gekocht ODER gebraten worden sein.“
„Ist die Katze NICHT tot, kann sie NICHT gebraten UND NICHT gekocht worden sein!“
Dieses nennt man halt philosophisch das Gesetz der Negation der Negation (hat Hegel rausgehauen).

Gruß
Frank
auf weitere Fragen wartend

Hallo Hartmut,

paßt ja gerade, um richards Wunsch tzu erfüllen, welcher meine
Logik als Aktionskunst deklassiert :frowning:

Äh, mit allem respekt (und ich habe viel mehr für Kunst übrig als für Philosophie), aber so ganz Unrecht kann ich Richardz da nicht geben…hmmm…ich meins gar nicht böse.

hier:

"Muß: wer akzeptiert, daß die Welt kausal ist, denkt
vernünftig, sprich logisch. wenn der kausale Zusammenhang
lautet: Katze kochen —> Katze tot, dann ist dies weltweit

und stets so, es sei denn, es besteht die Möglichkeit,
Ausnahmen zu definieren (Schrödinger) Wenn ich also vom

MÜSSEN rede, dann davon, daß der Umstand logisch determiniert
(durchdrungen) ist - also freiwillig!"

Nehmen wir als Beispiel ein NAND-Gatter.
Ich behaupte, daß man anhand dieses Gatters die ganze Welt
virtualisieren könnte.

Davon träumte die KI-Forschung jahrzehntelang. Traum dürfte inzwischen geplatzt sein. vergl etwa Putnams Gifford-Lectures (schreib gerade ausm Büro, habs nicht präsent)

Tatsächlich ist es so, daß´ man einen PC aus ausschließlich
NAND-Gattern aufbauen könnte (diese Eichel tut sich aber
niemand an). Jedes erdenkliche Schaltungsglied läßt sich damit
darstellen.
Dieses Gatter hat also zwei Eingänge, welche mit UND verknüpft
sind und dessen Ergebnis nochmals negiert wird.
Überbrücke ich beide Eingänge, erhalte ich einen Negator.
Schalte ich so einen Negator hinter den Ausgang, erhalte ich
eine reine UND-Verknüpfung, schalte ich vor jeden Eingang
einen Negator eine reine ODER-Verknüpfung.
Es gilt ja: neg (neg a OR neg b) = a AND b
Daraus ergeben sich in der Realität Entwicklungsgesetze von
Ursachen und erzielbaren Wirkungen…

Sie dürfen logische Folge nicht mit kausaler Folge verwechseln.

Z.B. die synthetische

Aussage:
„Wenn ich eine Katze koche ODER brate ist sie tot.“
Diese kann ich analysieren:
„Ist die Katze tot, kann sie gekocht ODER gebraten worden
sein.“
„Ist die Katze NICHT tot, kann sie NICHT gebraten UND NICHT
gekocht worden sein!“
Dieses nennt man halt philosophisch das Gesetz der Negation
der Negation (hat Hegel rausgehauen).

Äh, ich glaube, Hegel meinte es denn doch etwas anders. Sein Negations-Begriff ist ja eben gerade nicht der der formalen Logik (ansonsten hätte Russel mit seiner hegel-„Widerlegung“, für die er sich eine halbe Buchseite Zeit genommen hat, doch recht…)

Gruß
Frank
auf weitere Fragen wartend

Gruss Hartmut

Hallo Hartmut,

Äh, mit allem respekt (und ich habe viel mehr für Kunst übrig
als für Philosophie), aber so ganz Unrecht kann ich Richardz
da nicht geben…hmmm…ich meins gar nicht böse.

Nehmen wir als Beispiel ein NAND-Gatter.
Ich behaupte, daß man anhand dieses Gatters die ganze Welt
virtualisieren könnte.

Davon träumte die KI-Forschung jahrzehntelang. Traum dürfte
inzwischen geplatzt sein. vergl etwa Putnams Gifford-Lectures
(schreib gerade ausm Büro, habs nicht präsent)

Da dürftest du falsch liegen, da seit der Existenz von „creatures“ das Gegenteil existent ist. Diese Viecher sollen sogar Flugzeuge im Simulator steuern und sich Luftkämpfe liefern.

Tatsächlich ist es so, daß´ man einen PC aus ausschließlich
NAND-Gattern aufbauen könnte (diese Eichel tut sich aber
niemand an). Jedes erdenkliche Schaltungsglied läßt sich damit
darstellen.
Dieses Gatter hat also zwei Eingänge, welche mit UND verknüpft
sind und dessen Ergebnis nochmals negiert wird.
Überbrücke ich beide Eingänge, erhalte ich einen Negator.
Schalte ich so einen Negator hinter den Ausgang, erhalte ich
eine reine UND-Verknüpfung, schalte ich vor jeden Eingang
einen Negator eine reine ODER-Verknüpfung.
Es gilt ja: neg (neg a OR neg b) = a AND b
Daraus ergeben sich in der Realität Entwicklungsgesetze von
Ursachen und erzielbaren Wirkungen…

Sie dürfen logische Folge nicht mit kausaler Folge
verwechseln.

Das tue ich nicht, hat aber etwas damit zu tun. Eine kausale Folge ist von einer logischen Folge durchdrungen. Siehe dazu Kants Kritik der reinen Vernunft.

Z.B. die synthetische

Aussage:
„Wenn ich eine Katze koche ODER brate ist sie tot.“
Diese kann ich analysieren:
„Ist die Katze tot, kann sie gekocht ODER gebraten worden
sein.“
„Ist die Katze NICHT tot, kann sie NICHT gebraten UND NICHT
gekocht worden sein!“
Dieses nennt man halt philosophisch das Gesetz der Negation
der Negation (hat Hegel rausgehauen).

Äh, ich glaube, Hegel meinte es denn doch etwas anders. Sein
Negations-Begriff ist ja eben gerade nicht der der formalen
Logik (ansonsten hätte Russel mit seiner hegel-„Widerlegung“,
für die er sich eine halbe Buchseite Zeit genommen hat, doch
recht…)

Ich sprach lediglich davon, daß dieser den Begriff geprägt hat. Die Dialektik der Naturwissenschaften hat ja erst Engels wieder auf die Beine gestellt.
Die Betrachtung, daß Bewegung die Daseinsform der Materie ist, dürfte korrekt sein. c ist halt konstant.
Hegel zu widerlegen ist keine Kunst. Nach dem war Auschwitz vernünftig, da real.

Gruß
Frank

Nehmen wir als Beispiel ein NAND-Gatter.
Ich behaupte, daß man anhand dieses Gatters die ganze Welt
virtualisieren könnte.

Davon träumte die KI-Forschung jahrzehntelang. Traum dürfte
inzwischen geplatzt sein. vergl etwa Putnams Gifford-Lectures
(schreib gerade ausm Büro, habs nicht präsent)

Da dürftest du falsch liegen, da seit der Existenz von
„creatures“ das Gegenteil existent ist. Diese Viecher sollen
sogar Flugzeuge im Simulator steuern und sich Luftkämpfe
liefern.

Was´n das´n??? (werden die Dinger von den Illuminaten gesteuert? :wink:)

Hegel zu widerlegen ist keine Kunst. Nach dem war Auschwitz
vernünftig, da real.

Hmm, das iss auch ´n bisschen einfach, oder? Ich verweise auf Adornos „negative Dialektik“, die mit durchaus hegelschen Mitteln auf Auischwitz reagiert hat.

Gruß
Frank

Gruß Hartmut

Hallo Thomas,

besten dank, ich selber verwandte einführend Wesley Salmon, Logik, Reclam (eher informativ, einführend, noch nicht sehr formal, nur ´n bisschen Wahrheitstafeln und so - sehr gut für Einsteiger), und dann Ebbinghaus/ Flum Einführung Mathematische Logik, WBG (für Mathefreaks)

Ich dachte eher an eine Diskussion über unklare begriffe, die - kompetenzsuggerierend - ständig im Munde geführt werden, ohne dass man sie versteht. So, wie es dem Begriff ´Logik´beständig geschieht.

übrigens: habe heute den eher am klassischen Logik-Begriff orientierten v. Freytag-Lörringhoff zu meiner grossen Freude antiquarisch entdeckt…für 30 cents. Kann man schlecht drann vorbeigehen, oder?

Gruss

Logikbegriffe
Hallo Hartmut,

besten dank, ich selber verwandte einführend Wesley Salmon,
Logik, Reclam (eher informativ, einführend, noch nicht sehr
formal, nur ´n bisschen Wahrheitstafeln und so - sehr gut für
Einsteiger), und dann Ebbinghaus/ Flum Einführung
Mathematische Logik, WBG (für Mathefreaks)

diese Verwendung des Begriffs „Logik“ ist aus meiner Sicht aber genauso eingeschränkt wie andere Verwendungen. Leider kenne ich kaum Literatur, die die verschiedenen Verwendungen wirklich gegenüberstellt - im Moment fällt mir jedenfalls nichts richtig Einschlägiges ein. Den besten Überblick bietet aber wohl das „Historische Wörterbuch der Philosophie“, wo der Begriff durch fast alle Verwendungen hindurch erläutert wird.

Ich dachte eher an eine Diskussion über unklare begriffe, die

  • kompetenzsuggerierend - ständig im Munde geführt werden,
    ohne dass man sie versteht. So, wie es dem Begriff
    ´Logik´beständig geschieht.

Ja, da hast du natürlich nicht unrecht, man muss eben immer sagen, in welchem Kontext man steht bzw. den Begriff verwendet. Am allgemeinsten scheint mir - wenn nichts gesagt wird - die Bedeutung von Logik als „Gesetzmäßigkeit des Denkens“ zu sein. Das ist zwar breit auslegbar, aber dadurch ist eben auch alles drin. :smile:

übrigens: habe heute den eher am klassischen Logik-Begriff
orientierten v. Freytag-Lörringhoff zu meiner grossen Freude
antiquarisch entdeckt…für 30 cents. Kann man schlecht drann
vorbeigehen, oder?

Den hätte ich mir auch gekauft!

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Logikbegriffe
Hallo Frank,

entschuldige, dass ich mich einmische, aber ich würde gerne zu einigen deiner Formulierungen Stellung nehmen.

Eine kausale Folge ist von einer logischen Folge durchdrungen.

Was meinst du denn damit? Dass die Kausalität im Sinne Schopenhauers eine Form des Satzes vom Grunde ist? Und wie soll ich das Wort „durchdrungen“ verstehen?

Siehe dazu Kants Kritik der reinen Vernunft.

Kant scheint mir hier nicht ganz einschlägig zu sein, jedenfalls nicht ohne nähere Erläuterungen (und ein Verweis auf mehrere hundert Seiten scheint mir auch nicht ganz fair zu sein). Wie hältst du es mit Aristoteles und der Einteilung in Begriff, Urteil und Schluss und entsprechend einer Einteilung in Begriffslogik, Urteilslogik und Schlusslogik? Das könnte vielleicht Missverständnisse vermeiden helfen.

Die Dialektik der Naturwissenschaften hat ja erst Engels
wieder auf die Beine gestellt.

Ich will ja keinen Streit über Ost- bzw. Westphilosophie provozieren, aber ich möchte wenigstens kurz an Folgendes erinnern: Engels hat zwar unbestritten Verdienste dort, wo er Marx unterstützte bzw. posthum edierte (das sage ich als Nichtmarxist!), aber er hat auch großen, wenn nicht entscheidenden Einfluss auf die Verfälschungen der Marxschen Theorie gehabt (Lenin war dann nur die „Krönung“).

Die Betrachtung, daß Bewegung die Daseinsform der Materie ist,
dürfte korrekt sein. c ist halt konstant.

Der Zusammenhang ist doch sehr fraglich. Denn erstens ist die Konstanz von c nicht unumstritten (Konstruktivisten dinglerscher Prägung, Neo-Lorentzianer). Zweitens wäre die Aussage nicht falsch, wenn c nicht mehr konstant wäre - also ist sie unabhängig von der Konstanz richtig.

Hegel zu widerlegen ist keine Kunst. Nach dem war Auschwitz
vernünftig, da real.

Ich meine, man muss nicht auf Adorno rekurrieren, um das zu widerlegen. Denn erstens ist die Auschwitzkeule bei Denkern, die vor dem Nationalsozialismus lebten, eh unangebracht. Zweitens aber bedeutet die Wörter „real“ und "wirklich bei Hegel etwas ganz anderes als das, was man so geläufig darunter versteht. Ich verkneife mir jetzt, pauschal auf die „Phänomenologie des Geistes“ zu verweisen, und lege nur die Lektüre eines Philosophen in seinem eigenen Kontext als Ausgangspunkt nahe.

Nichts für ungut, aber es war mir ein Bedürfnis …

Herzliche Grüße

Thomas Miller

„Ist die Katze NICHT tot, kann sie NICHT gebraten UND NICHT
gekocht worden sein!“

Ist die Katze tot, kann sie nicht gebraten und nicht gekocht sein!

Und nu?

Zur Logik gehört auch die Möglichkeit des Rückschlusses.

gruss
winkel

Hallo Zusammen!

Ich dachte eher an eine Diskussion über unklare begriffe, die

  • kompetenzsuggerierend - ständig im Munde geführt werden,
    ohne dass man sie versteht. So, wie es dem Begriff
    ´Logik´beständig geschieht.

Ja, da hast du natürlich nicht unrecht, man muss eben immer
sagen, in welchem Kontext man steht bzw. den Begriff
verwendet. Am allgemeinsten scheint mir - wenn nichts gesagt
wird - die Bedeutung von Logik als „Gesetzmäßigkeit des
Denkens“ zu sein. Das ist zwar breit auslegbar, aber dadurch
ist eben auch alles drin. :smile:

Ist eine Anhäufung von Material, das den Nichtkenner dessen, Tage- oder Wochenlang in Anspruch nehmen würde nicht auch kompetenzsuggerierend? Wer die Diskussion will, sollte auch diskussionsfähig bleiben oder er erschlägt das Ganze nur.
Wenn eine Diskussion solche ausufernden Formen einnimmt, dass
sie darauf hinausläuft Qualität durch Quantität zu ersticken, so mag sie vielleicht den Narzissmus des individuellen Egos befriedigen, nicht aber der philosophischen Wahrheitsfindung dienen. Wer sich davon provozieren läßt und zum Epigonen macht,
beweist nicht seinerseits Kompetenz, sondern lediglich mangelndes Selbstvertrauen/bewusstsein!
„Logisch“ ist schlichtweg folgerichtiges Denken.
Ich glaube Wittgenstein war es, der gesagt hat:
„In der Logik sind Prozeß und Resultat äquivalent.
Es gibt keine Überraschung.“
Einen eigentlich klaren Begriff zu verwischen zeugt nicht von zielgerichtetem Denken, sondern wiederum eher vom Versuch (absichtlich oder unbewusst) zu Verwirren! Und Kausalität übrigens ist praktische Logik und nicht deren Relativierung.
Wenn du wirklich eine Diskussion willst, dann werde konkret.

Gruss
HC

„Ist die Katze NICHT tot, kann sie NICHT gebraten UND NICHT
gekocht worden sein!“

Ist die Katze tot, kann sie nicht gebraten und nicht gekocht
sein!

Weshalb nicht? Beim kochen ODER braten kommt so ziemlich jede Katze beim Sterben ums Leben.

Und nu?

Zur Logik gehört auch die Möglichkeit des Rückschlusses.

Zieh ihn bitte.

Gruß
Frank

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Nanu …
Hallo HC,

ich weiß nicht, ob du jetzt MICH herausfordern möchtest, oder doch lieber den Ausgangsposter (was mir nach deinem letzten Satz plausibler erscheint).

Gleichwohl erkenne ich mich „irgendwie“ wieder, wenn du von
„Anhäufung von Material“ sprichst. Andererseits habe ich nicht den Eindruck, dass ich Diskussionen erschlage. Wiederum andererseits habe ich mich immer dafür ausgesprochen, dass man sich eher zum „Epigonen“ machen sollte, als grundlos bereits gemachte Fehler zu wiederholen. Und ich glaube auch, dass es zwar nicht richtig ist, „mangelndes Selbstvertrauen“ zu zeigen, andererseits ist mir ein gesundes Understatement manchmal lieber.

„Logisch“ ist schlichtweg folgerichtiges Denken.

Das ist zwar richtig, aber nur ein Teil der Lösung - wie ich schon andeutete.

Ich glaube Wittgenstein war es, der gesagt hat:
„In der Logik sind Prozeß und Resultat äquivalent.
Es gibt keine Überraschung.“

Wittgenstein hatte natürlich die mathematische Logik von Russell im Sinn, als er das sagte, nicht etwa kantische oder gar hegelsche Logik.

Kausalität übrigens ist praktische Logik und nicht deren
Relativierung.

Das verstehe ich nicht. Was meinst du denn damit?

Wenn du wirklich eine Diskussion willst, dann werde konkret.

Sollte ich gemeint gewesen sein, hoffe ich das hiermit getan zu haben.

Herzliche Grüße

Thomas

auch Nanu
Ich vermute mal fast, Sie meinten beide wg der anzitierten Logik-Titel, nicht wahr?

Ist eine Anhäufung von Material, das den Nichtkenner dessen,
Tage- oder Wochenlang in Anspruch nehmen würde nicht auch
kompetenzsuggerierend? Wer die Diskussion will, sollte auch
diskussionsfähig bleiben oder er erschlägt das Ganze nur.
Wenn eine Diskussion solche ausufernden Formen einnimmt, dass
sie darauf hinausläuft Qualität durch Quantität zu ersticken,
so mag sie vielleicht den Narzissmus des individuellen Egos
befriedigen, nicht aber der philosophischen Wahrheitsfindung
dienen. Wer sich davon provozieren läßt und zum Epigonen
macht,
beweist nicht seinerseits Kompetenz, sondern lediglich
mangelndes Selbstvertrauen/bewusstsein!
„Logisch“ ist schlichtweg folgerichtiges Denken.
Ich glaube Wittgenstein war es, der gesagt hat:
„In der Logik sind Prozeß und Resultat äquivalent.
Es gibt keine Überraschung.“
Einen eigentlich klaren Begriff zu verwischen zeugt nicht von
zielgerichtetem Denken, sondern wiederum eher vom Versuch
(absichtlich oder unbewusst) zu Verwirren!

Ich ging von einer beobachtung aus, die nicht zu teilen Ihnen frei steht. Die Beobachtung war die, dass bestimmte Begriffe unklar verwendet werden.

Und Kausalität

übrigens ist praktische Logik und nicht deren Relativierung.

Nein, Kausalität ist (oder kann so verstanden werden und wurde auch so verstanden ) eine beziehung zwischen zwei Ereignissen, die zeitlich aufeinanderfolgen oder von denen zumindest die Folge nicht vor der ursache einhergehen kann. (Verursachte Sokrates´Tod xantippes Witwendasein - oder war letzteres eine begriffliche Implikation, die sich aus der Bedeutung der Wörter Ehe, Witwe usf sowie aus bestimmten Tatsachen ergab?)

Wenn du wirklich eine Diskussion willst, dann werde konkret.

Ich habe versucht, klar zu sprechen. Klar sprechen heisst u.a.: konkret sein

Gruss
HC

Meine Ausgangsfrage war die nach der inflationären Verwendung des Wortes „Logik“ (ich hätte auch „Lebenswelt“ oder „Authentizität“ als Beispiele heranziehen können; oder - historisch - das Wort „kritisch“ (70er)), d.h. es ging mir weniger um die Logik selber - obwohl ich das schon interessant fände - als vielmehr darum, Begriffe überhaupt klar geschieden sehen zu wollen. Da läge mir einiges an einer konkreten (ätsch) Antwort.

Hallo !

Also In Kap. 1.1. des Buches „Elementare Logik“ von Benson Mates

steht:

„Die Logik untersucht die Folgerungsbeziehungen, die zwischen den Prämissen und der Conclisio eines korrekten Schlusses besteht.“

Mir gefällt die Beschreibung. Denn als Laie würde ich sagen, daß eine komplizierte Definition des Begriffes nicht der dahinterstehenden Absicht gerecht wird.

Übrigens gefällt mir der Begriff „kompetenzsuggerierend“.

Gruß

Richard

Hallo Thomas,

entschuldige, dass ich mich einmische, aber ich würde gerne zu
einigen deiner Formulierungen Stellung nehmen.

Wenn ich was klären kannn, gerne :smile:

Eine kausale Folge ist von einer logischen Folge durchdrungen.

Was meinst du denn damit? Dass die Kausalität im Sinne
Schopenhauers eine Form des Satzes vom Grunde ist? Und wie
soll ich das Wort „durchdrungen“ verstehen?

Wie jetzt? Kein d/h M beim Abi gehabt, daß das erklärungsbedürftig ist?
Eine kausale Kette ist eine Folge logischer Verknüpfungen, welche sich aus antagonistischen Widersprüchen zusammensetzt. Sie ist also logisch determiniert.

Siehe dazu Kants Kritik der reinen Vernunft.

Kant scheint mir hier nicht ganz einschlägig zu sein,
jedenfalls nicht ohne nähere Erläuterungen (und ein Verweis
auf mehrere hundert Seiten scheint mir auch nicht ganz fair zu
sein). Wie hältst du es mit Aristoteles und der Einteilung in
Begriff, Urteil und Schluss und entsprechend einer Einteilung
in Begriffslogik, Urteilslogik und Schlusslogik? Das könnte
vielleicht Missverständnisse vermeiden helfen.

Ich finde leider keine passende Literatur zum d/h M im net. Das einzige ist von Engels, obwohl allein unsere Schullektüre schon aufschlußreicher war.

Die Dialektik der Naturwissenschaften hat ja erst Engels
wieder auf die Beine gestellt.

Ich will ja keinen Streit über Ost- bzw. Westphilosophie
provozieren, aber ich möchte wenigstens kurz an Folgendes
erinnern: Engels hat zwar unbestritten Verdienste dort, wo er
Marx unterstützte bzw. posthum edierte (das sage ich als
Nichtmarxist!), aber er hat auch großen, wenn nicht
entscheidenden Einfluss auf die Verfälschungen der Marxschen
Theorie gehabt (Lenin war dann nur die „Krönung“).

Ich spreche eh nur davon, wie die beiden sich auch selbst sahen - als Philosophen. Lenin paßt da nicht hinein - der war eher Rhetoriker.
Mich würde jetzt fix mal deine Aussage interessieren, nach welchjener du herausgefunden hast, daß sich Engels und Marx widersprachen. Ist das empirisch darlegbar?

Die Betrachtung, daß Bewegung die Daseinsform der Materie ist,
dürfte korrekt sein. c ist halt konstant.

Der Zusammenhang ist doch sehr fraglich. Denn erstens ist die
Konstanz von c nicht unumstritten

lol. Idealisten streiten sich stets und ewig, 12 Leute haben minimal 13 verschiedene Meinungen :smile:
Auch wenn sie die Welt verschieden interpretieren, wird deren Erkennbarkeit nicht aufschlußreicher.
Wir sollten es dabei belassen, daß wir den völlig falschen Fehler, daß c = konst ist, als gegeben hinnehmen und es den Physikern überlassen, dessen Falschheit empirisch darzulegen.

(Konstruktivisten

dinglerscher Prägung, Neo-Lorentzianer). Zweitens wäre die
Aussage nicht falsch, wenn c nicht mehr konstant wäre - also
ist sie unabhängig von der Konstanz richtig.

Das ist falsch. Es ist nach der Physik ein Ding der Unmöglichkeit.

Hegel zu widerlegen ist keine Kunst. Nach dem war Auschwitz
vernünftig, da real.

Ich meine, man muss nicht auf Adorno rekurrieren, um das zu
widerlegen. Denn erstens ist die Auschwitzkeule bei Denkern,
die vor dem Nationalsozialismus lebten, eh unangebracht.
Zweitens aber bedeutet die Wörter „real“ und "wirklich bei
Hegel etwas ganz anderes als das, was man so geläufig darunter
versteht. Ich verkneife mir jetzt, pauschal auf die
„Phänomenologie des Geistes“ zu verweisen, und lege nur die
Lektüre eines Philosophen in seinem eigenen Kontext als
Ausgangspunkt nahe.

Sagen wir es so: ich spiegele eine objektiv existierende Realität subjektiv wider, indem ich sie als logisch determiniert darlege.

Gruß
Frank

Hallo Frank,

Wie jetzt? Kein d/h M beim Abi gehabt, daß das
erklärungsbedürftig ist?

ich bin nicht in der DDR aufgewachsen, so dass ich nicht dazu gezwungen war :smile: , gleichwohl habe ich mich natürlich damit auseinandergesetzt, insbesondere deshalb, weil die vorherrschende Vorgehensweise im Westen nicht in direkter Auseinandersetzung, sondern entweder in pauschaler Verwerfung oder in kritikloser Übernahme bestand.

Eine kausale Kette ist eine Folge logischer Verknüpfungen,
welche sich aus antagonistischen Widersprüchen zusammensetzt.
Sie ist also logisch determiniert.

Das ist eigentlich nur eine Nominalerklärung, zwar nicht falsch (IMHO abgesehen von den prinzipiell - aber nicht jetzt für uns! - erklärungsbedürftigen Widersprüchen), aber auch nicht viel weiterführend. Aber ich weiß jetzt, wie du das meinst.

Ich spreche eh nur davon, wie die beiden sich auch selbst
sahen - als Philosophen. Lenin paßt da nicht hinein -
der war eher Rhetoriker.

Ok, da sind wir einer Meinung.

Mich würde jetzt fix mal deine Aussage interessieren, nach
welchjener du herausgefunden hast, daß sich Engels
und Marx widersprachen. Ist das empirisch darlegbar?

Ich denke, dass du mit „empirisch darlegbar“ meinst, ob ich ein Zitat liefern könnte (die sprachlichen Unterschiede sind halt doch erheblich, weshalb wir uns häufiger vergewissern sollten, ob wir dasselbe meinen). Einzelne Textstücke kann ich im Moment nicht liefern, weil ich sie erst zeitaufwendig suchen müsste, aber es ist kein Geheimnis (und der Streit ist unter den Marxisten selbst – allerdings ohne Ergebnis - ausgetragen worden), dass die schon im Anti-Dühring (1878) angelegte, in der Schrift „Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“ (1880) weitergeführte und in der „Dialektik der Natur“ (abgeschlossen 1882) ausgearbeitete Naturphilosophie über Marx hinausgeht, insofern als hier die historischen bzw. dialektischen Elemente bei Marx von Engels „ontologisiert“ wurden. Kurz gesagt: Wo Marx (ob berechtigt oder unberechtigt) den Streit zwischen Macht und Freiheit ausfechten möchte, wird bei Engels daraus ein Naturgesetz. Insbesondere diese Veränderungen der Lehre wurde von der einen Seite der Marxisten übernommen (und in der Folge „verwirklicht“), von der anderen Seite aber als Verflachung der Marxschen Lehre heftig bekämpft.

lol. Idealisten streiten sich stets und ewig, 12 Leute haben
minimal 13 verschiedene Meinungen :smile:

Zu recht! :smile:

Auch wenn sie die Welt verschieden interpretieren, wird deren
Erkennbarkeit nicht aufschlußreicher. Wir sollten es dabei
belassen, daß wir den völlig falschen Fehler, daß c = konst
ist, als gegeben hinnehmen und es den Physikern überlassen,
dessen Falschheit empirisch darzulegen.

(Konstruktivisten dinglerscher Prägung, Neo-Lorentzianer).
Zweitens wäre die Aussage nicht falsch, wenn c nicht mehr
konstant wäre - also ist sie unabhängig von der Konstanz
richtig.

Das ist falsch. Es ist nach der Physik ein Ding der
Unmöglichkeit.

Naja, möglicherweise steckst du ja in dieser Interpretation drin, die den Umschlag von Quantität in Qualität rechtfertigen will :smile: . Empirie kann nach der anderen Auffassung (die mit dem Wort „Idealismus“ nur sehr verkürzt bezeichnet werden kann) keine Gründe liefern, höchstens Plausibilitäten. Ich will auch nicht schon wieder über die Relativitätstheorie diskutieren. Aber dass die Physik sich selbst begründet, scheint mir doch ein Widerspruch zu sein

Sagen wir es so: ich spiegele eine objektiv existierende
Realität subjektiv wider, indem ich sie als logisch
determiniert darlege.

Die Formulierung gefällt mir, weil sie (mal abgesehen von der Problematik der tatsächlichen Existenz) in einer gewissen Weise durchaus kantische Züge trägt. Aber das wird dir nicht viel bedeuten, oder?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

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Logikbegriffe!
Hallo Thomas,

ich bin nicht in der DDR aufgewachsen, so dass ich nicht dazu
gezwungen war :smile: , gleichwohl habe ich mich natürlich damit
auseinandergesetzt, insbesondere deshalb, weil die
vorherrschende Vorgehensweise im Westen nicht in direkter
Auseinandersetzung, sondern entweder in pauschaler Verwerfung
oder in kritikloser Übernahme bestand.

Da es wunderte, weshalb ein in M-burg lebender solch wirre Gedanken hat, hatte ich dir prinzipiellen Ossiismus provokanterweise unterstellt - da du logischerweise darauf reagierst :smile:
Nun weiß ich es genau - aber bitte nicht hauen für den Text :smile:!!!

Eine kausale Kette ist eine Folge logischer Verknüpfungen,
welche sich aus antagonistischen Widersprüchen zusammensetzt.
Sie ist also logisch determiniert.

Weiter: Wie es in der Mathematik ein kleinstes gemeinsames Vielfaches gibt, gibt es da Equivalent in der Logik: den Negator a=neg b, sprich den einfachsten antagonistischen Widerspruch.
für eine Bewegung benötige ich prinzipiell eine logidsche Verknüpfung, welche im kleinsten aus ausschließlich UND oder ODER bestehen kann. Alles weitere sind Mischformen.
Somit kann ich tatsächlich jeglichen Vorgang anhand einer Folge von NAND-Gattern virtualisieren.
Ich hatte mir den Spaß gemacht und dies in Excel dargestellt mit einem Text. Es funktioniert prächtig.

Ich spreche eh nur davon, wie die beiden sich auch selbst
sahen - als Philosophen. Lenin paßt da nicht hinein -
der war eher Rhetoriker.

Ok, da sind wir einer Meinung.

Konsens - halten wir als erwiesen fest.

Mich würde jetzt fix mal deine Aussage interessieren, nach
welchjener du herausgefunden hast, daß sich Engels
und Marx widersprachen. Ist das empirisch darlegbar?

Ich denke, dass du mit „empirisch darlegbar“ meinst, ob ich
ein Zitat liefern könnte (die sprachlichen Unterschiede sind
halt doch erheblich, weshalb wir uns häufiger vergewissern
sollten, ob wir dasselbe meinen). Einzelne Textstücke kann ich
im Moment nicht liefern, weil ich sie erst zeitaufwendig
suchen müsste, aber es ist kein Geheimnis (und der Streit ist
unter den Marxisten selbst – allerdings ohne Ergebnis -
ausgetragen worden), dass die schon im Anti-Dühring (1878)
angelegte, in der Schrift „Die Entwicklung des Sozialismus von
der Utopie zur Wissenschaft“ (1880) weitergeführte und in der
„Dialektik der Natur“ (abgeschlossen 1882) ausgearbeitete
Naturphilosophie über Marx hinausgeht, insofern als hier die
historischen bzw. dialektischen Elemente bei Marx von Engels
„ontologisiert“ wurden. Kurz gesagt: Wo Marx (ob berechtigt
oder unberechtigt) den Streit zwischen Macht und Freiheit
ausfechten möchte, wird bei Engels daraus ein Naturgesetz.
Insbesondere diese Veränderungen der Lehre wurde von der einen
Seite der Marxisten übernommen (und in der Folge
„verwirklicht“), von der anderen Seite aber als Verflachung
der Marxschen Lehre heftig bekämpft.

Was Marx und Engels herausgearbeitet haben, ist schwerer tobac und genauso verständlich wie Einsteins Gedanken. Die wenigsten scheinen seinen Grundtenor gehört zu haben: nämlich daß Bewegung die Daseinsform der Materie ist. Darauf gründet sich unsere komplette Wissenschaft. Das ist keine -Ideologie, sondern reinste Philosophie.
Allein wie pervertiert die Begriffe „Sozialismus“ und „Kommunismus“ im marxschen Sinne begriffen werden, zeigt das deutlich.
Allerdings kann ich bei beiden keinen grundlegenden Widerspruch finden. Andererseits sind die Schriften ja nicht der Weisheit letzter Schluß. Es sind auch Dinge enthalten, welche unmodern sind oder nicht tiefgründig genug analysiert wurden. Der Kern, Engels Dialektik, bleibt aber imho doch korrekt.
Der Witz daran ist ja, daß ich als Ossi den direkten Vergleich habe. Früher waren die Schriften mangels Internet schwerer zugänglich - ich kannte die nicht mal.
Als ich mir aber vor einem halben Jahr den Stoff reingezogen habe, war ich baff, wie realistisch die heutigen Zustände 150 Jahre zuvor beschrieben wurden. Und ich habe mir dieses System hier ziemlich genau angeschaut, weil ich damit zurechtkommen muß.

lol. Idealisten streiten sich stets und ewig, 12 Leute haben
minimal 13 verschiedene Meinungen :smile:

Zu recht! :smile:

Logisch. Im Gegensatz zu Materialisten scheinen die einen Dissens als gegeben hinzunehmen und zu akzeptieren und streiten sixch über den Konsens :frowning:
-Komisches folks??!!

Auch wenn sie die Welt verschieden interpretieren, wird deren
Erkennbarkeit nicht aufschlußreicher. Wir sollten es dabei
belassen, daß wir den völlig falschen Fehler, daß c = konst
ist, als gegeben hinnehmen und es den Physikern überlassen,
dessen Falschheit empirisch darzulegen.

(Konstruktivisten dinglerscher Prägung, Neo-Lorentzianer).
Zweitens wäre die Aussage nicht falsch, wenn c nicht mehr
konstant wäre - also ist sie unabhängig von der Konstanz
richtig.

Das ist falsch. Es ist nach der Physik ein Ding der
Unmöglichkeit.

Naja, möglicherweise steckst du ja in dieser Interpretation
drin, die den Umschlag von Quantität in Qualität rechtfertigen
will :smile: .

Das Gesetz gilt auch. Sehr schön an physikalischen Prozessen darastellbar.

Empirie kann nach der anderen Auffassung (die mit

dem Wort „Idealismus“ nur sehr verkürzt bezeichnet werden
kann) keine Gründe liefern, höchstens Plausibilitäten. Ich
will auch nicht schon wieder über die Relativitätstheorie
diskutieren. Aber dass die Physik sich selbst begründet,
scheint mir doch ein Widerspruch zu sein

Eine logische Folge antagonistischer Widersprüche, korrekt. Nichtantagonistische Widersprüche gilt es aufzulösen.

Sagen wir es so: ich spiegele eine objektiv existierende
Realität subjektiv wider, indem ich sie als logisch
determiniert darlege.

Die Formulierung gefällt mir, weil sie (mal abgesehen von der
Problematik der tatsächlichen Existenz) in einer gewissen
Weise durchaus kantische Züge trägt. Aber das wird dir nicht
viel bedeuten, oder?

Da angefangen bei Descartes über Kasnt und teils Hegel Ertkenntnisse in den d/h M einfliesen eigentlich nur zu logisch.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

dito
Frank

Marx und Kant / Kant oder Marx
Hallo Frank,

Nun weiß ich es genau - aber bitte nicht hauen für den Text

-)!!!

aber, aber … das würde ich doch nie tun … :smile:

Weiter: Wie es in der Mathematik ein kleinstes gemeinsames
Vielfaches gibt, gibt es da Equivalent in der Logik: den
Negator a=neg b, sprich den einfachsten antagonistischen
Widerspruch.
für eine Bewegung benötige ich prinzipiell eine logidsche
Verknüpfung, welche im kleinsten aus ausschließlich UND oder
ODER bestehen kann. Alles weitere sind Mischformen.
Somit kann ich tatsächlich jeglichen Vorgang anhand einer
Folge von NAND-Gattern virtualisieren.
Ich hatte mir den Spaß gemacht und dies in Excel dargestellt
mit einem Text. Es funktioniert prächtig.

Ich würde einwenden, dass die Formalisierung mittels des Schefferstrichs (= NAND) sehr wohl funktionieren kann. Dennoch hat der Folgebegriff der Mathematik nichts mit dem Begriff der Kausalität zu tun - zumindest sind beide Begriffe nicht identisch. Das wusste schon Schopenhauer (bereits 1813), und selbst Frege dürfte diese Verknüpfung nicht gezogen haben.

… Grundtenor - daß Bewegung die Daseinsform der Materie ist.

Auch dass ist guter Schopenhauer (allerdings der „späte“), wobei diese Einsicht letztendlich auf Aristoteles zurückzuführen ist, denke ich.

Darauf gründet sich unsere komplette Wissenschaft. Das ist
keine -Ideologie, sondern reinste Philosophie.

Das bestreite ich ja gar nicht. Du hast - meine ich - den Gegensatz von Idealismus und Materialismus verinnerlicht. Auch das wusste Schopenhauer schon, dass dieser Gegensatz ein künstlicher ist und nicht der Sache gerecht wird. Während sich nämlich der Materialismus auf das Objekt bezieht (und damit als Gegensatz den Spiritualismus hat), ist der Gegensatz zum Idealismus nicht der Materialismus, sondern der Realismus. Letzterer bezieht sich nämlich auf das Subjekt bzw. auf die Erkennbarkeit.

Der Kern, Engels Dialektik, bleibt aber imho doch korrekt.

Das kann man natürlich so sehen, aber dann muss man dafür auch eine Begründung liefern. Indem man diese aber liefert, wird man der Engelschen Dialektik untreu. Man darf sie also nicht begründen bzw. keine Begründung fordern. Damit aber wird sie Dogma und hat mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun.

Als ich mir aber vor einem halben Jahr den Stoff reingezogen
habe, war ich baff, wie realistisch die heutigen Zustände 150
Jahre zuvor beschrieben wurden.

Das würde ich als solches nicht bestreiten, wenngleich ich die umfassende Vergleichbarkeit doch anzweifeln möchte.

Logisch. Im Gegensatz zu Materialisten scheinen die einen
Dissens als gegeben hinzunehmen und zu akzeptieren und
streiten sixch über den Konsens :frowning:
-Komisches folks??!!

Naja, ich habe jetzt - in diesem Posting jedenfalls - doch wohl eher dasjenige markiert, was uns trennt, oder?

Naja, möglicherweise steckst du ja in dieser Interpretation
drin, die den Umschlag von Quantität in Qualität rechtfertigen
will :smile: .

Das Gesetz gilt auch. Sehr schön an physikalischen Prozessen
darastellbar.

Ein interessanter Gedanke, den ich gerne näher erläutert hätte (natürlich um einen Widerlegungsversuch zu starten *g*).

Eine logische Folge antagonistischer Widersprüche, korrekt.
Nichtantagonistische Widersprüche gilt es aufzulösen.

Auch das hätte ich gerne besser verstanden. Kannst du mir den Unterschied erläutern?

Da angefangen bei Descartes über Kasnt und teils Hegel
Ertkenntnisse in den d/h M einfliesen eigentlich nur zu
logisch.

Naja, mehr Hegel als Kant, wenn ich so sagen darf. Aber ich halte einen Kompromiss zwischen Kant und Marx nicht für erstrebenswert, weil man schon Farbe bekennen muss, wenn man etwas Wahres sagen will. Schließlich geht es ja um die Erkenntnis der Wirklichkeit und nicht um bloßen Konsens, oder?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

P. S. Ich habe - in Missbrauch der Moderatorenfunktion - den Titel verändert, um ggf. noch thematisch interessierte Leser dem Thema zuzuführen. :smile:

Hallo Thomas,

Weiter: Wie es in der Mathematik ein kleinstes gemeinsames
Vielfaches gibt, gibt es da Equivalent in der Logik: den
Negator a=neg b, sprich den einfachsten antagonistischen
Widerspruch.
für eine Bewegung benötige ich prinzipiell eine logidsche
Verknüpfung, welche im kleinsten aus ausschließlich UND oder
ODER bestehen kann. Alles weitere sind Mischformen.
Somit kann ich tatsächlich jeglichen Vorgang anhand einer
Folge von NAND-Gattern virtualisieren.
Ich hatte mir den Spaß gemacht und dies in Excel dargestellt
mit einem Text. Es funktioniert prächtig.

Ich würde einwenden, dass die Formalisierung mittels des
Schefferstrichs (= NAND) sehr wohl funktionieren kann.

Bitte fürn Ossi auf deutsch übersetzen. Ich versteh es nicht.

Dennoch

hat der Folgebegriff der Mathematik nichts mit dem Begriff der
Kausalität zu tun - zumindest sind beide Begriffe nicht
identisch.

Ist auch egal. Mathematik ist eh nur ein weiteres Modell, auf vereinfachte Weise die Realität darzustellen und/oder zu erkenen, hat deshalb keinen Anspruch auf 100% Korrektheit (wenn man die Logik mal ausklammert). Ich redete aber von kausaler Folge, sprich, daß eine Wirkung gleich die Ursache für folgende Wirkungen sei, bzw einer logischen Folge, in welcher durch Einwirkung weiterer Ursachen (Verknüpfung) eine Wirkung entsteht. Logische und kausale Folgen sind zeitlich determiniert, mathematische nicht zwingend.

… Grundtenor - daß Bewegung die Daseinsform der Materie ist.

Auch dass ist guter Schopenhauer (allerdings der „späte“),
wobei diese Einsicht letztendlich auf Aristoteles
zurückzuführen ist, denke ich.

…also ein entwicklungsfähiger Grundgedamke.

Darauf gründet sich unsere komplette Wissenschaft. Das ist
keine -Ideologie, sondern reinste Philosophie.

Das bestreite ich ja gar nicht. Du hast - meine ich - den
Gegensatz von Idealismus und Materialismus verinnerlicht. Auch
das wusste Schopenhauer schon, dass dieser Gegensatz ein
künstlicher ist und nicht der Sache gerecht wird.

Materialismus heißt das Ding ja, weil es sich an der Bewegung der Materie orientiert.
In der Frage nach dem Primat von Geist oder Sein erkenne ich einen dialektischen Widerspruch. Das eine kann oghne das andere nicht existieren - sie bedingen sich gegenseitig ihrer Existenz. Ergo - falsche Frage, nächste Frage :smile:

Während sich

nämlich der Materialismus auf das Objekt bezieht (und damit
als Gegensatz den Spiritualismus hat), ist der Gegensatz zum
Idealismus nicht der Materialismus, sondern der Realismus.
Letzterer bezieht sich nämlich auf das Subjekt bzw. auf die
Erkennbarkeit.

s.o.

Der Kern, Engels Dialektik, bleibt aber imho doch korrekt.

Das kann man natürlich so sehen, aber dann muss man dafür auch
eine Begründung liefern. Indem man diese aber liefert, wird
man der Engelschen Dialektik untreu.

weshalb???

Man darf sie also nicht
begründen bzw. keine Begründung fordern. Damit aber wird sie
Dogma und hat mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun.

Sie ist Dogma, hat aber mit der Wirklichkeit, wie du siehst, recht viel zu tun. Die Frage ist, wer der Dogmatiker ist? Engels? Nein, der stellte nur fest. Die vielen anderen, welche dieses als Dogma anerkennen? Ja. Man verständigt sich damit per Begriffsbestimmungen auf eine gleiche Denkweiser. Das hat den Vorteil, daß man bei Disskussionen nicht auf der Stelle treten muß, sondern stets zu einer einvernehmlichen Lösung kommen kann.
Da allerdings diese vielen auch nur ein Teil der Natur sind, ist es halt ein Naturgesetz :smile: Und Gesetze haben es an sich, dogmatisch zu sein.

Als ich mir aber vor einem halben Jahr den Stoff reingezogen
habe, war ich baff, wie realistisch die heutigen Zustände 150
Jahre zuvor beschrieben wurden.

Das würde ich als solches nicht bestreiten, wenngleich ich die
umfassende Vergleichbarkeit doch anzweifeln möchte.

Umfassend nicht, aber in weiten Teilen. Wolfgang Dreyer verfasste hier mal einen Text, der sich fast las, als wenn er bei Marx abgeschrieben hätte. Suche Titel: „finde sieben Unterschiede“

Ein interessanter Gedanke, den ich gerne näher erläutert hätte
(natürlich um einen Widerlegungsversuch zu starten *g*).

Beispiele: physikalisch: lasse ich in einen Eimer kontinuierlich Wasser einlaufen (quant.), läuft er irgendwann über (qual. Umschlag)
Eis erhitzen --> schmelzen
Bsp. Logik: ein AND-Gatter mit einer Million Eingängen. Erst wenn an der quantitativ hohen Zahl Eingänge überall ein Signal anliegt, erhalte ich ein Ausgangssignal (qualitative Aussage)
Bio: Lebewesen waren alle im Wasser ansässig. Irgendwelche quantitativen Veränderungen trieben sie an Land. Irgendwann schlug es qualitativ um, daß sie vom Wasser zum großen Teil unabhängig wurden.

Eine logische Folge antagonistischer Widersprüche, korrekt.
Nichtantagonistische Widersprüche gilt es aufzulösen.

Auch das hätte ich gerne besser verstanden. Kannst du mir den
Unterschied erläutern?

Wenn ich behaupte, eine Decke sei OBEN, suggeriere oder behaupte ich gleichzeitig, daß ein UNTEN, sprich neg OBEN, existent ist, an dem sich die Decke nicht befindet. Oben und unten sind somit antagonistische Widersprüche, wie das Yin und das Yang, daß sich durchs Leben zieht. Sie bedingen ihrer Existenz gegenseitig.
Anders Spektrum. Zu diesem Begriff gibt es kein antagonistisches Gegenteil. Spektrum besteht z.B. aus grün, aber dazu gibts auch keines. Es gibt aber noch andere Farben - diese bverhalten sich allerdings nicht antagonistisch zueinander. Deshalb sind in diesen Begriffen weitere antagonistische Widersprüche verkettet enthalten.
In grün z.B. ein EM-Feldchen mit einem EM-Dipol - ein antagonistischer widerspruch. Keine Ladung ohne Gegenladung. Dazu no ch weitere, wie z.B. die Frequenz (neg Wellenlänge) und in dieser noch weitere, welche in den Maxwellschen Gleichungen beschrieben sind.

Da angefangen bei Descartes über Kasnt und teils Hegel
Ertkenntnisse in den d/h M einfliesen eigentlich nur zu
logisch.

Naja, mehr Hegel als Kant, wenn ich so sagen darf. Aber ich
halte einen Kompromiss zwischen Kant und Marx nicht für
erstrebenswert, weil man schon Farbe bekennen muss, wenn man
etwas Wahres sagen will. Schließlich geht es ja um die
Erkenntnis der Wirklichkeit und nicht um bloßen Konsens, oder?

Ich denke mir, daß wir wohl in erster Linie einen Konsens finden müssen, um in diesem eine Wahrheit zu erkennen.

Grüße
Frank