Zum Frieden finden

Vor allem, nachdem Du mich als „unwissenschaftlich etikettiert
hast“

ein kleiner Unterschied: ich habe nicht gesagt, Du seist unwissenschaftlicht, sondern eine Theorie oder ein Modell als Fakt hinzustellen ist unwissenschaftlich.

und schriebst, meine Ansichten „seien der größte Unsinn den Du seit
langem gelesen hast“?

Das war nun mal meine abschließende Bemerkung. Aber zu sagen, irgendetwas, was ich gelesen habe sei unsinnig, ist nun wirklich keine respektlose Beleidigung.

Nun neige ich wirklich zu
der Fragem was, wenn ich nicht das Haupt beuge und Dir Respekt
zolle? Erklärst Du mir dann den Krieg?

Nö.

Aber mal ernsthaft. Du hast wirklich zu genau belegt, was ich
meinte. Es passt Dir nicht und Du gingst hoch wie das berühmte
HB-Männchen.

Und eben da weiß ich nicht, worauf Du ansprichst. Um es klar zu sagen: Keineswegs bin ich hochgegnagen, wie ein HB- Männchen.

Und natürlich hast Du auch noch das ganze
Nachfolgespiel gleich mitgeliefert. „Der andere“ ist
„unwissenschaftlich“, was bedeutet das? Ohne ein Argument,
einen Beleg dahinter bedeutet das nur, dass Du eine weitere
abwertende Etikettierung gefunden hast.

Ich kann da nur noch mal auf das gesagte oben verweisen. Das war eine abschließende Bemerkung, die Begründungen habe ich vorangestellt (doch, doch, das ist möglich, kann man so machen). Du möchtest das, glaube ich, nur gerne so sehen.

Aus dem Franzosen
wurde der Froschfresser. Und nein, ich mache mich nicht lustig
über Dich, im Gegenteil, so ein Verhalten mahct mir eine
@@@@@@angst.

Jetzt möchte ich Dich wirklich bitten, bei den Tatsachen zu bleiben: hast Du wirklich „Angst“ mit all den typischen Symptomen, oder machst Du Dir nicht eher „Sorgen“. Das ist ein großer Unterschied.

Wir reden hier in einem Philosophieforum und
gleich nach dem ersten politisch unpassenden Posting ist
jemand bereit, mit allen Tricks eine Krieg zu führen. Da Du
sicher kein Einzelfall bist, was sagt uns das über dne Zustand
der Welt und der Menschen in ihr?

Nichts.

Wir sollten das Foltern auch ruhig den Folterknechten
überlassen. Wenn die dann ihrem Kollegen in die Hände fallen,
haben die tiefstes Mitgefühl mit dem.

Du reagierst (…) wieder wie das Tier.

Du wirst nicht Müde mich mit einem Tier zu vergleichen. Auch
wenn ich zwar sage, dass ich die Unterschiede zwischen Tier
und Mensch als Gegebenheiten nicht bewerte, möchte ich
eigentlich nicht dem Tier gleichgestellt werden. Für eine
ähnliche Bemerkung habe ich bei Dir jedenfalls um
Entschuldigung gebeten.

Nun ja, Du hast (auch wenn Du hier das Zitat mal eben
ausgeklammert hast damits nicht so böse aussieht, Soldaten mit
folterknechten gleichgesetzt.

Habe ich nicht, ich habe ein anderes Beispiel genannt. Das ist schon etwas anderes!

Du hast es innerhalb einer
Instinkreaktion getan,

Instinktiv kann man nur handeln, soweit ich weiss aber nicht denken. Manche Argumente kommen reflexartig, das gebe ich zu, ich will das bei mir auch nicht ausschließen. Aber Reflexe haben nichts mit Instinkt zu tun, jedenfalls nicht in dieser Form.

die offensichtlich nichts mit
Argumentation zu tun hatte. Und da ich Soldat war und von Dir
mit einem Folterknecht gleichgesetzt wurde, hätte wohl eher
ich (und jeder andere ehemalige oder noch aktive Soldat der
Welt) Grund beleidigt zu tun.

…außer die wenigen Einzelfälle, wo dann doch mal Misshandlungen bekannt werden. aber andersherum: weiß man, ob es stimmt…?
Aber nochmal: ich habe nichts gleich gesetzt. Das wolltest Du so herauslesen.

Du hast im Grunde nichts anderes
getan, als meine früheren Überlegungen zu dem Thema zu
belegen. Aber das hast DU getan, nicht ich.
Nutzen wir das weiter als Studienfall. Wir sind in Stufe IV
eines Eskalationsprozesses.
Stufe I: Ich sagte etwas, was Dir nicht passte
Stufe II: Du hast reagiert in dem Du versuicht hast mich
verbal zu treten wo es Deiner Ansicht nach schmerzt.
Stufe III: Der Tritt traf nicht, Du sahst belämmert aus. In
der Konsequenz forderst Du von mir Respekt ein (was implizit
bedeutet, dass ich mich auch Deinen Ansichten, die von meinen
erheblich abweichen, beugen soll).
Stufe IV: Ich lehne Dein Ulitmatum ab. Du kannst jetzt sagen,
Du willst nicht mehr mit mir diskutieren (die diplomatischen
Beziehungen abbrechen) oder die Sache weiter eskalieren lassen
(mir den Krieg erklären).

Vielleicht lernt man das so an der Uni oder im Konfliktlösungskurs (hab ich auch schon zwei erlebt…). Ich glaube aber, dass Du Dir das alles nur einmbildest, da hier nichts wirklich eskaliert ist. Bleiben wir doch mal dabei, was wirklich passiert ist: Wir hämmern hier nur unsere Gedanken in die Tastaur, wir führen keinen Krieg, auch wenn Du das gerne sehen möchtest, um Deine Theorien zu stützen.
Ich gehe „so drauf los“
Ich gehe „hoch, wie ein HB- Männchen“
Nee
DU hast eine lebhafte Phantasie!

@Peter Brendt
Ich wollte Dir vorschlagen, es mit unserer zweifellos recht hübschen Diskussion zu belassen, denn erstens hast Du damit recht, dass es immer unübersichtlicher wird und ich befürchte, dass unser Disput niemanden außer uns selber interessiert.
Du darfst mir jetzt auch gerne attestieren, dass ich wie das unterlegene Tier die Flucht ergreife, wenn Du gerne möchtest. :wink:

Wenn ich Dich also richtig verstanden habe, unterscheiden wir uns in folgenden Kernthesen:

  1. Du setzt voraus, dass der Mensch quasi ein hoch entwickeltes Tier ist und auf seine spezielle Art determiniert ist, während ich behaupte, dass der Mensch als solcher im Unterschied zum Tier einen freien Willen besitzt, mit dem er sich über seine Gruppenmerkmale hinwegsetzen kann.
  2. Stützend auf Deine erste These hälts Du es in gewissen Situationen für unausweichlich, dass es zu Kriegen kommt, während ich diese Unausweichlichkeit nicht sehe.

Findest Du diese Zusammenfassung in Ordnung? Da soll jetzt auch nichts provozieren, darum korrigiere bitte, wenn ich Dich falsch zitiert habe.

Ansonsten mag ich lieber Rotwein als Bier.

LG
der Nikelaus

Ich wollte Dir vorschlagen, es mit unserer zweifellos recht
hübschen Diskussion zu belassen, denn erstens hast Du damit
recht, dass es immer unübersichtlicher wird und ich befürchte,
dass unser Disput niemanden außer uns selber interessiert.
Du darfst mir jetzt auch gerne attestieren, dass ich wie das
unterlegene Tier die Flucht ergreife, wenn Du gerne möchtest.
:wink:

Möcht ich ja gar nicht. Was allerdings das Ende der diskussion angeht, so warte ich erst mal ab, was Voltaire und RoNeunzig in den anderen Teilthreads schreiben. Das Thema ist interessant, auch wenn ich leichte Zweifel haben, dass, selbst wenn wir hier ein Patentrezept finden sollten, irgendjemand wirklich auf uns hören würde.

Wenn ich Dich also richtig verstanden habe, unterscheiden wir
uns in folgenden Kernthesen:

  1. Du setzt voraus, dass der Mensch quasi ein hoch
    entwickeltes Tier ist und auf seine spezielle Art determiniert
    ist, während ich behaupte, dass der Mensch als solcher im
    Unterschied zum Tier einen freien Willen besitzt, mit dem er
    sich über seine Gruppenmerkmale hinwegsetzen kann.
  2. Stützend auf Deine erste These hälts Du es in gewissen
    Situationen für unausweichlich, dass es zu Kriegen kommt,
    während ich diese Unausweichlichkeit nicht sehe.

Findest Du diese Zusammenfassung in Ordnung? Da soll jetzt
auch nichts provozieren, darum korrigiere bitte, wenn ich Dich
falsch zitiert habe.

er KÖNNTE sich über Gruppenmerkmale hinweg setzen, wäre er bereit, seinen freien Willen zu nutzen. Das er es nicht gerne tut ist ja eime der Grundbedingungen für Kriege.
Und was die Unausweichlichkeit von Kriegen angeht, so glaube ich, dass es immer derartige Konflikte geben wird, lediglich, dass sie immer stärker asymetrisch werden.

Wir sollten uns ein paar Fragen stellen. Nicht nur wir beiden, sondern auch alle anderen, die hier nach Frieden „suchen“.

1.) Wie hoch darf der Preis für Frieden sein
2.) Was ist, wenn der Nachbar partout nicht will
3.) inwieweit berühren friedenssichernde Strukturen die Souveränität einzelner Länder.

Ich habe diese Fragen mehrfach gestellt, sowohl im Thread mit Dir als auch im Thread mit Voltaire. Nur eine Antwort bekam ich nicht. Was ich allerdings nicht weiß, ist, ob es sich um die Furcht des Philosophen vor konkreten Dingen handelt oder wirklich zu diesen Kernfragen keiner eine Meinung hat.

Ansonsten mag ich lieber Rotwein als Bier.

Ts, wir sind wirklich total inkompatibel *g*

Gruß
Peter B.

Lieber Peter Brendt

Dem kann ich so nicht zustimmen. Gewalt ist nicht Ursache
des Krieges, sondern sein Mitttel. Ich bestreite nicht, dass
der
Mensch Gewalt in sich birgt. Ich bestreite aber, dass es
richtig ist,
diesen Aspekt mit Fatalismus hinzunehmen und dem Geschehen
freien Lauf zu lassen.

Gewalt ist ein Mittel des Krieges, aber davor kommen ja andere
Stufen wie z.B. „Androhung von Gewalt“ (was ja eigentlich noch
unter die friedliche Diplomatie fällt, aber im Grunde ja auch
schon Gewalt darstellt. Wo liegt hier die Grenze?

Ich glaube, Friedensforscher Galtung prägte den Begriff der
„strukturellen Gewalt“. Er fasste damit den Begriff der Gewalt
sehr weit. Das hat den Vorteil, alle Facetten des Geschehens
mit einzubeziehen, aber auch den Nachteil einer gewissen
Schwammigkeit. Du fragst, wo die Grenzen liegen. Die
wissenschaftliche Beschäftigung mit Gewalt gehört für mich
in den Wissenschaftskreis um Politik, Soziologie, Psychologie
etc. Das sind alles sogenannte weiche Wissenschaften. Das
beinhaltet, das es, wie so oft, keinen Königsweg zur Lösung gibt,
auch die von dir geforderten Grenzen sind sehr schwer zu finden.
Das heißt natürlich nicht, dass es sie nicht gibt.
Bestehende Verhältnisse müssen aber immer wieder auf ihre
Tauglichkeit abgeklopft werden und zwar nicht nur von der
politischen Kaste.
Im V-Fall (ein typischer Militär-Euphemismus) ist alles zu
spät. Die verantwortliche Politik der potenziellen Kontrahenten
hat versagt, die Bevölkerung der potenziellen Kontrahenten hat
versagt. Der Lohn letzterer für ihre Faulheit, Behäbigkeit und
für ihr Desinteresse im Sinne von Fatalismus ist, jetzt Menschen
zu erschießen um nicht selber erschossen zu werden.

Das Problem liegt darin, dass wir uns selber ausradieren
werden,
wenn wir den Frieden als einfachen Zustand von Nicht-Krieg
definieren. Wenn wir mit Gleichmut hinnehmen, dass andere
Menschen
in so einer existenziellen Frage alleiniges Entscheidungsrecht
haben,
haben wir, sollte es hier zu einem Kriege kommen, selbst
schuld daran.

Das ist nun ein echtes Strukturproblem. Wie wollte man z.B. in
Deutschland innerhalb der kurzen Vorwarnzeiten bei einem
Angriff 90 Millionen Menschen mal eben fragen?

Es geht mir um das „vorher“, nicht um das „während“ und auch
nicht um das „danach“.

Außerdem sehe ich die Sache relativ locker. Wenn die
Menschheit sich versehentlich selbst ausradiert geht ja nicht
gleich das ganze Universum unter.

Unter einem philosophischen Blickwinkel, sub specie aeternitatis,
hast du sicherlich recht. :wink:
Ich hoffe nur, dass obiger Zustand des Ausradiertseins nicht
eintritt, so lange wir auf Erden wandeln.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Abend.

Viele Grüße
Voltaire

Wir sollten uns ein paar Fragen stellen. Nicht nur wir beiden,
sondern auch alle anderen, die hier nach Frieden „suchen“.

1.) Wie hoch darf der Preis für Frieden sein
2.) Was ist, wenn der Nachbar partout nicht will
3.) inwieweit berühren friedenssichernde Strukturen die
Souveränität einzelner Länder.

Hallo Peter,
glaubst Du wirklich daß es hier auf so komplexe Fragen
einfache Antworten (wenn überhaupt) geben kann ?
(Sie beinhalten alle- „warum gibt es keinen Frieden ?“)

Meinungen , Wunschdenken, Spekulationen, Hoffnungen
Sehnsucht, Vorschläge - ja, aber keine Anworten.
Warum wohl ?
Weil der Mensch (oder das Lebewesen) nicht so ist.
Wie -„so ist“- wirst Du fragen.
Er ist nicht berechenbar.
Er hat die Ideale (Gerechtigkeit, Liebe usw.) nicht für
sich (in sich) verwirklicht.
Manche haben dies, manche garnicht, dazwischen alle
anderen .
Du müßtest einen neuen Menschen schaffen oder ihn erst
vervollkommnen und (oder) ihn in ein neues Sein
versetzen.
Es scheint alles banales Geschwätz zu sein was ich
da vorbringe - mag sein -aber leider ist es so.
Unser Bemühen um Frieden (oder Befriedung !!!???) darf
trotz unserer Schwäche nicht aufhören um wenigsten
zeitweise, teilweise so etwas wie Frieden zu bekommen
und um trotzdem die Hoffnung nicht sterben zu lassen.

Tatsache ist leider Folgendes:
Besonders nach dem 2. Weltkrieg ist die Sehnsucht und
das Streben der Menschheit nach Frieden noch nie so
groß gewesen wie in allen Zeiten zuvor; noch nie wurde
die Sinnlosigkeit von Krieg so oft proklamiert und die
Grausamkeit des Krieges weltweit so dokumentiert , noch
nie ist dies alles global so ins Bewußtsein der Menschen
gedrungen wie in den letzen 60 Jahren - und was ist ?
Es gab (wahrscheinlich) noch nie so viele Kriege wie in
den letzen 60 Jahren und so gewaltige,vorher unvorstell-
bare Bedrohungen in so kurzer Zeit.
Und weitere Bedrohungen zeichnen sich ab.
Fast so als würden die apokalyptischen Voraussagen
jetzt eintreffen.
Man fragt sich also schon :Sind wir auf dem richtigen
Weg ?
Gruß VIKTOR

Nur eines muss ich schon noch loswerden. Du weißt natürlich selber nur zu gut, dass Deine Behauptung:

Vor rund und bummelig achtzig Millionen Jahren waren unser beider
Vorfahren etwa so große wie Kobold-Makis und lebten auf Bäumen.

NICHT stimmt.

Leider sind wir Nachfahren, der Besatzung von Raumschiff Arche B.
So traurig sieht es um uns aus.

Hallo,

Und weitere Bedrohungen zeichnen sich ab.

Man fragt sich also schon :Sind wir auf dem richtigen Weg?

Ich frage mich dabei, ob der richtige Weg zum
Untergang auch ein richtiger Weg ist :wink:

Die Lösung hatte E. Kästner in den 30’er Jahren des
20. Jhd. bereits formuliert, ich zitiere auszugs-
weise:

 ...
 Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
 dass der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
 sich gar nicht anders verwirklichen lässt,
 ...

 ...
 Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
 Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
 Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte
 völlig beruhigt ihre bekannte elliptische Bahn.
 als alle Beteiligten zu vergiften.
 ...

Quelle: E. Kästner, „Die Weltregierung“,
siehe auch: http://www.weltregierung.de/ u.a.
De facto gibt es gar keinen anderen Ausgang
der Technikgeschichte als die Vernichtung der
Menschheit auf die eine oder andere Art.
Das hat iirc bereits Nietzsche gegen 1885(?)
so gesehen und auch formuliert.

Grüße

CMБ

PS.:

===

Laut Wikiquote scheint es so zu sein, daß …

<sub> ...<br> Bedauerlicherweise hat Erich Kästner einige sehr klagefreudige <br> entfernte Verwandte als Erben, die Zitate von ihm nicht gerne <br> sehen, solange sie kein Geld dafür bekommen. Daher werden <br> wir keine Zitate von ihm aufnehmen.<br> ...</sub>

http://de.wikiquote.org/w/index.php?title=Erich_K%C3…

man bei Kästner doch Vorsicht walten lassen muß. Falls dem MOD
der zitierte Text immer noch zu lang erscheint, möge er so weit
kürzen wie er möchte.

====

Glaub ich zwar nicht, aber manchmal könnte man den Eindruck haben. Aber das hier ist eben nicht die Geschichte von jenem Mädchen … und damit OT (oder vielleicht nicht?)

Gruß
Peter B.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Viktir,

Wir sollten uns ein paar Fragen stellen. Nicht nur wir beiden,
sondern auch alle anderen, die hier nach Frieden „suchen“.

1.) Wie hoch darf der Preis für Frieden sein
2.) Was ist, wenn der Nachbar partout nicht will
3.) inwieweit berühren friedenssichernde Strukturen die
Souveränität einzelner Länder.

Hallo Peter,
glaubst Du wirklich daß es hier auf so komplexe Fragen
einfache Antworten (wenn überhaupt) geben kann ?
(Sie beinhalten alle- „warum gibt es keinen Frieden ?“)

Meinungen , Wunschdenken, Spekulationen, Hoffnungen
Sehnsucht, Vorschläge - ja, aber keine Anworten.
Warum wohl ?
Weil der Mensch (oder das Lebewesen) nicht so ist.
Wie -„so ist“- wirst Du fragen.
Er ist nicht berechenbar.
Er hat die Ideale (Gerechtigkeit, Liebe usw.) nicht für
sich (in sich) verwirklicht.
Manche haben dies, manche garnicht, dazwischen alle
anderen .

Ich gahe von einer relativ einfachen Vorstellung aus. Nämlich dass es hier doch eine relativ große Anzahl von denkenden Menschen gibt. Und immer, wenn man solche Leute soweit bringt, eine Antwort zu geben, kommt zumindest in der Summe was dabei heraus. Man muss nur erstmal die eigene political correctness überwinden und sich trauen auch solche Fragen zu stellen und zu beantworten. Wobei ich zugebe, dass ich den Punkt „Liebe“ und gerade dieses Thema noch nicht so richtig zusammenbringe.

Du müßtest einen neuen Menschen schaffen oder ihn erst
vervollkommnen und (oder) ihn in ein neues Sein
versetzen.

Der Mensch ist da, er ist ein Fakt. Einen neuen Menschentypus kann und will ich auch gar nicht schaffen. Alles, worauf man hoffen kann, sind ein paar gute Ideen und die für sich selber zu verwirklichen. Und mit jedem der das tut, verschwindet im Gesamtbild eine Winzigkeit des Tieres. Vielleicht wenig, aber in meinen Augen etwas.

Es scheint alles banales Geschwätz zu sein was ich
da vorbringe - mag sein -aber leider ist es so.

Ich nehme es jetzt mal nicht als „banal“ sondern als „Meinung“. Deswegen beharre ich auch auf obigen Fragen. Es würde mich einfach interessieren, was Du zu denen als Antwort hast.

Unser Bemühen um Frieden (oder Befriedung !!!???) darf
trotz unserer Schwäche nicht aufhören um wenigsten
zeitweise, teilweise so etwas wie Frieden zu bekommen
und um trotzdem die Hoffnung nicht sterben zu lassen.

Ja, aber was konkret? Philosophie ist ja nicht zwangsläufig der Verzicht auf konkrete Vorschläge.

Tatsache ist leider Folgendes:
Besonders nach dem 2. Weltkrieg ist die Sehnsucht und
das Streben der Menschheit nach Frieden noch nie so
groß gewesen wie in allen Zeiten zuvor; noch nie wurde
die Sinnlosigkeit von Krieg so oft proklamiert und die
Grausamkeit des Krieges weltweit so dokumentiert , noch
nie ist dies alles global so ins Bewußtsein der Menschen
gedrungen wie in den letzen 60 Jahren - und was ist ?
Es gab (wahrscheinlich) noch nie so viele Kriege wie in
den letzen 60 Jahren und so gewaltige,vorher unvorstell-
bare Bedrohungen in so kurzer Zeit.

Das ist im Prinzip von der geschichtlichen Seite her so nicht richtig. Es gab immer die Phasen der Friedenssehnsucht, vor allem nach den wirklich vernichtenden Kriegen und denen, die zwar nicht vernichtend aber wirklich schmutzig waren. Das ist aber unwesentlich, weil der Schlüsselsatz der mit „ins Bwwußtsein gedrungen“ ist. Der größte Teil der Welt hängt am Internet, die Medien halten uns über alles auf dem Laufenden, wir müssen nur die Propaganda geistig filtern - wir haben einen Informationsstand auf dem wir arbeiten können. Auch an uns. Das Tier kann sich, im Gegenteil zu unseren Vorfahren im Mittelalter, nicht mehr mit Gleube und Nichtwissen entschuldigen.

Und weitere Bedrohungen zeichnen sich ab.
Fast so als würden die apokalyptischen Voraussagen
jetzt eintreffen.
Man fragt sich also schon :Sind wir auf dem richtigen
Weg ?

Kommt drauf an, was man als den richtigen Weg definiert. Weiter unten hängt ja in einem anderen Posting á la Erich Kästner der Vorschlag dran, kollektiven Selbstmord zu begehen.

Gruß
Peter B.

Hallo Semjon,

Und weitere Bedrohungen zeichnen sich ab.

Man fragt sich also schon :Sind wir auf dem richtigen Weg?

Ich frage mich dabei, ob der richtige Weg zum
Untergang auch ein richtiger Weg ist :wink:

Das kommt ja auch sehr stark auf Deine Visionen an.

Die Lösung hatte E. Kästner in den 30’er Jahren des
20. Jhd. bereits formuliert, ich zitiere auszugs-
weise:


Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
dass der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen lässt,


Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte
völlig beruhigt ihre bekannte elliptische Bahn.
als alle Beteiligten zu vergiften.

Quelle: E. Kästner, „Die Weltregierung“,
siehe auch: http://www.weltregierung.de/ u.a.

Kästner, wie auch Nietzsche, den Du weiter unten bemühst, waren zeitweilig alles andere als Frohnaturen. Aber da gilt natürlich auch eine zweite Regel: Solange die mich noch nicht vergiftet haben, kann ich tun, was ich will. Amoklaufen, Kriege anzettteln oder einfach meinen winzigen kleinen Teil der Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich meine, irgendetwas muss ich ja tun um die Zeit totzuschlagen bis es zur Apokalypse tut.

De facto gibt es gar keinen anderen Ausgang
der Technikgeschichte als die Vernichtung der
Menschheit auf die eine oder andere Art.
Das hat iirc bereits Nietzsche gegen 1885(?)
so gesehen und auch formuliert.

Nietzsche hat einen Gedanken, eine Befürchtung formuliert. Nietzsch war nicht Gott (der war ja tot und konnte nicht mehr gefragt werden) also auch nicht allwissend. Er tat das gleiche, was wir hier tun, er fomulierte Gedanken, die sich als richtig oder falsch erweisen können. Oder wie in diesem Falle als einfach unbewiesen und bisher nicht eingetreten. Ich würde also Nietzsche nicht überbewerten. Technik macht sich nicht alleine. Noch nicht.

Was die Fragen angeht, die ich weiter oben stellte, kann ich jetzt keine Antwort hier erkennen. Vielleicht hast Du dazu auch noch eine Meinung? Ich sammele gerade Meinungen.

Gruß
Peter B.

Lieber Peter Brendt

Dem kann ich so nicht zustimmen. Gewalt ist nicht Ursache
des Krieges, sondern sein Mitttel. Ich bestreite nicht, dass
der
Mensch Gewalt in sich birgt. Ich bestreite aber, dass es
richtig ist,
diesen Aspekt mit Fatalismus hinzunehmen und dem Geschehen
freien Lauf zu lassen.

Gewalt ist ein Mittel des Krieges, aber davor kommen ja andere
Stufen wie z.B. „Androhung von Gewalt“ (was ja eigentlich noch
unter die friedliche Diplomatie fällt, aber im Grunde ja auch
schon Gewalt darstellt. Wo liegt hier die Grenze?

Ich glaube, Friedensforscher Galtung prägte den Begriff der
„strukturellen Gewalt“. Er fasste damit den Begriff der Gewalt
sehr weit. Das hat den Vorteil, alle Facetten des Geschehens
mit einzubeziehen, aber auch den Nachteil einer gewissen
Schwammigkeit. Du fragst, wo die Grenzen liegen. Die
wissenschaftliche Beschäftigung mit Gewalt gehört für mich
in den Wissenschaftskreis um Politik, Soziologie, Psychologie
etc. Das sind alles sogenannte weiche Wissenschaften. Das
beinhaltet, das es, wie so oft, keinen Königsweg zur Lösung
gibt,

Im Sinner der Mathematik, die ja als extrem harte Wissenschaft gelten kann, ist der Versuch der Näherungslösung durchaus zulässig. Tatsächlich kann man ja in verschiedenen „weichen“ Wissenschaften durchaus auch beobachten, dass man immer mehr mathematische Modelle erfolgreich einsetzt. Was an sich schon einen Belge dafür darstellt, das Menschen, wenn man erst einmal mit genügend großen Zahlen agiert, nicht unberechenbar sind.
Der Grund, warum es keinen Königsweg gibt (den gibt es nie, auch nicht in den harten Wissenschaften) ist, dass immer jemand mit den Voraussetzungen dieses Königsweges nicht einverstanden ist.

auch die von dir geforderten Grenzen sind sehr schwer zu
finden.
Das heißt natürlich nicht, dass es sie nicht gibt.

Ja, aber irgendwo, in welcher Richtung, bei welchen Kriterien würdest Du sie sehen, diese Grenzen? Muss ja nicht auf den Meter genau sein, aber welche Kriterien würdest Du einbeziehen? Ich weiß, ich werde mit der Frage nach konkreten Antworten unbequem, aber trotzdem, einfach aus Interesse daran, wo ander Menschen mit anderen Ansichten diese Dinge sehen, interessiert mich.

Bestehende Verhältnisse müssen aber immer wieder auf ihre
Tauglichkeit abgeklopft werden und zwar nicht nur von der
politischen Kaste.

Hier natürlich dann auch wieder zur Strukturfrage: Was passiert, wenn Volk und politische Kaste nicht zur gleichen Schlußfolgerung kommen?

Im V-Fall (ein typischer Militär-Euphemismus) ist alles zu
spät. Die verantwortliche Politik der potenziellen
Kontrahenten
hat versagt, die Bevölkerung der potenziellen Kontrahenten hat
versagt. Der Lohn letzterer für ihre Faulheit, Behäbigkeit und
für ihr Desinteresse im Sinne von Fatalismus ist, jetzt
Menschen
zu erschießen um nicht selber erschossen zu werden.

V-Fall, hehe, so was passiert mir immer, wenn ich den völlig untauglichen Versuch mache politisch korrekt zu sein.
Ich gebe Dir Recht, die Lösung, so es denn eine gibt, muss VORHER liegen. Wenn der Knoten erst einmal geplatzt ist, ist es zu spät zum jammern.

Das Problem liegt darin, dass wir uns selber ausradieren
werden,
wenn wir den Frieden als einfachen Zustand von Nicht-Krieg
definieren. Wenn wir mit Gleichmut hinnehmen, dass andere
Menschen
in so einer existenziellen Frage alleiniges Entscheidungsrecht
haben,
haben wir, sollte es hier zu einem Kriege kommen, selbst
schuld daran.

Das ist nun ein echtes Strukturproblem. Wie wollte man z.B. in
Deutschland innerhalb der kurzen Vorwarnzeiten bei einem
Angriff 90 Millionen Menschen mal eben fragen?

Es geht mir um das „vorher“, nicht um das „während“ und auch
nicht um das „danach“.

Abgahakt, einfach weil Du in diesem Punkt Recht hast. Also konzentrieren wir uns auf das DAVOR. Was mich dann wieder zu den Fragen zurückbringt, die ich eingangs stellte und denen jeder nach Kräften ausweicht. Denn diese bestimmen ja den Entscheidungsprozess zuvor.

Außerdem sehe ich die Sache relativ locker. Wenn die
Menschheit sich versehentlich selbst ausradiert geht ja nicht
gleich das ganze Universum unter.

Unter einem philosophischen Blickwinkel, sub specie
aeternitatis,
hast du sicherlich recht. :wink:

Hey, wir sind hier auf dem Philosphiebrett! :wink:

Ich hoffe nur, dass obiger Zustand des Ausradiertseins nicht
eintritt, so lange wir auf Erden wandeln.

Aber wenn nicht wir, dann unsere Nachfahren …

Schöen guten Morgen (Dank Zeitverschiebung)

Gruß
Peter B.

Lieber Peter Brendt

Ich glaube, Friedensforscher Galtung prägte den Begriff der
„strukturellen Gewalt“. Er fasste damit den Begriff der Gewalt
sehr weit. Das hat den Vorteil, alle Facetten des Geschehens
mit einzubeziehen, aber auch den Nachteil einer gewissen
Schwammigkeit. Du fragst, wo die Grenzen liegen. Die
wissenschaftliche Beschäftigung mit Gewalt gehört für mich
in den Wissenschaftskreis um Politik, Soziologie, Psychologie
etc. Das sind alles sogenannte weiche Wissenschaften. Das
beinhaltet, das es, wie so oft, keinen Königsweg zur Lösung
gibt,

Im Sinne der Mathematik, die ja als extrem harte Wissenschaft
gelten kann, ist der Versuch der Näherungslösung durchaus
zulässig. Tatsächlich kann man ja in verschiedenen „weichen“
Wissenschaften durchaus auch beobachten, dass man immer mehr
mathematische Modelle erfolgreich einsetzt. Was an sich schon
einen Beleg dafür darstellt, das Menschen, wenn man erst
einmal mit genügend großen Zahlen agiert, nicht unberechenbar
sind.
Der Grund, warum es keinen Königsweg gibt (den gibt es nie,
auch nicht in den harten Wissenschaften) ist, dass immer
jemand mit den Voraussetzungen dieses Königsweges nicht
einverstanden ist.

Mit „Königsweg“ meine ich einen einheitlich zu beschreitenden
Pfad, der zu nichts anderem als zur Lösung eines Problems führt.
Ich glaube, so etwas gibt es in der Mathematik sehr wohl.
Allerdings nicht in politischen Fragen. Sie werden immer Gegenstand
von Diskussionen sein. Und das ist auch gut so.
Allerdings muss man darauf hinarbeiten, so etwas wie eine
Mehrheitsentscheidung hinzunehmen. Dies ist Teil demokratischer
Erziehung. Innerstaatlich meine ich, dass wir das schon relativ gut
hinkriegen. Dies hängt natürlich nicht nur mit einer Diskussionskultur
zusammen, sondern das der „Unterbau“ stimmt; d. h. unsere materiellen
Grundbedürfnisse sind gesichert.
Natürlich ist die Grenze, die uns vom Amoklauf trennt, sehr dünn.
Ich bin mir dessen bewusst. Stell’ dir ein Szenario vor, dass es hierzulande
Zu einem Super-GAU kommt und dass tausende friedlicher
BundesbürgerInnen in Panik mit ihren Autos über Autobahnen flüchten wollen…
Ich glaube, die Maske der Zivilisation würde von einigen ganz schnell
abfallen und wir könnten sie nicht mehr von den haarigen Kerls unterscheiden,
die gerade erst von den Bäumen geklettert sind. Aus dieser Erwartung heraus,
aus diesem Wissen heraus möchte ich die Weichen für die Zukunft stellen.
Wie du weißt, haben wir nicht nur in diesem Lande Waffen gesammelt und
angehäuft, deren Zahl und Wirksamkeit alles bisher Dagewesene übertreffen.
Die Politik des Gleichgewichts des Schreckens hat uns ein schweres Erbe
hinterlassen. Auch sind nicht nur die Waffen selber, sondern auch das Wissen
um ihre Herstellung in der Welt. Faktisch tragen wir alle eine Schlinge um
den Hals, die sich automatisch zuzieht, wenn die Politik oder vielmehr
die Diplomatie versagt. Ich möchte mit meiner Ausgangsfrage weg von dieser
Situation; ich leugne sie nicht, nehme sie aber auch nicht als gottgegeben
hin.

auch die von dir geforderten Grenzen sind sehr schwer zu
finden.
Das heißt natürlich nicht, dass es sie nicht gibt.

Ja, aber irgendwo, in welcher Richtung, bei welchen Kriterien
würdest Du sie sehen, diese Grenzen? Muss ja nicht auf den
Meter genau sein, aber welche Kriterien würdest Du
einbeziehen? Ich weiß, ich werde mit der Frage nach konkreten
Antworten unbequem, aber trotzdem, einfach aus Interesse
daran, wo ander Menschen mit anderen Ansichten diese Dinge
sehen, interessiert mich.

Die Grenze der Gewalt zur Nicht-Gewalt ist fließend.
Gewalt beginnt schon da, wo ich den anderen so einenge,
dass er nicht so agieren kann, wie er will. Ich würde so ein
Ziel gern so wie eine Gesetzgebung im GG formuliert sehen.
Natürlich haben die Artikel der Grundrechte einen
„Gummi-Paragrafen-Charakter“, aber auch hier würde ich
auf den Faktor Entwicklung setzen.
Mein Vorschlag stellt natürlich nicht das Non-plus-Ultra aller
Möglichkeiten dar, aber darauf wollte ich in meinem Ursprungs-Posting
auch nicht hinaus.
Die unbequemen Fragen sind oft die interessantesten. Allerdings
kann ich nur anbieten, die Ausgangsfrage noch einmal unter
die Lupe zu nehmen. Dort ist, sehr pauschal allerdings, die Rede
von alternativen Anfängen, von einem Ministerium, das den Frieden
von einem Zustand des Nicht-Krieges unterscheidet und danach
handelt, von Konfliktforschung, die Eingang ins allgemeine Bewusstsein
finden soll etc.
Was ich damit nur zum Ausdruck bringen kann und will, ist die Suche
nach Alternativen. Konkret hat der Frieden einen Preis. Im Moment
bauen und kaufen wir Panzer, Raketen und Bomben, verdrängen
aber, dass wir die Sicherheit in dieser Richtung nicht steigern können.
Abrüstung ist das Gebot des neuen Jahrtausends.
Natürlich gibt es auch Situationen, wie beim klassischen Beispiel
Zweiter Weltkrieg, die die Wahl nicht lassen. Hitler nach einem
Schlag auch die andere Wange hinzuhalten, wäre ein Widerspruch
in sich. Das bestreite ich nicht. Es hat Situationen gegeben, in denen
es zum Kriege kommen musste. Ich weigere mich aber, das für alle
Zeiten hinzunehmen. Deshalb fordere ein, neue Strukturen zu entwickeln.

Bestehende Verhältnisse müssen aber immer wieder auf ihre
Tauglichkeit abgeklopft werden und zwar nicht nur von der
politischen Kaste.

Hier natürlich dann auch wieder zur Strukturfrage: Was
passiert, wenn Volk und politische Kaste nicht zur gleichen
Schlußfolgerung kommen?

Dann geht die Welt unter. :wink:
Nein, im Ernst: Dass es dazu durchaus kommen kann, ist ja eine
Tatsache, keine Frage mehr. Aber kann man nicht vorher über
ein imperatives Mandat nachdenken, kann man nicht vorher
regeln, dass in gewissen, definierten, existenziellen Grundfragen
die Mehrheit der Volksabstimmung bindend ist? Auch dieser
Vorschlag ist nicht mehr als ein Vorschlag. Es ist allerdings auch
leicht, alle Handlungen, die in der Zukunft liegen und daher immer
den Charakter einer Prognose haben, mit dem Bewusstsein von heute
eine Abfuhr zu erteilen. Vor einigen hundert Jahren hätte niemand
(sieht man einmal von Kant ab) geglaubt, dass es einmal so
etwas wie eine UNO geben könnte. Die Idee einer Weltregierung,
irgendwann in diese Welt gekommen, nimmt irgendwann Gestalt
an und ich werde den Teufel tun und sagen, dass „es nicht klappt,
dass es gar nicht klappen kann, dass es niemals klappen kann“.
Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will.

Unter einem philosophischen Blickwinkel, sub specie
aeternitatis,
hast du sicherlich recht. :wink:

Hey, wir sind hier auf dem Philosophiebrett! :wink:

Stimmt! :wink:

Ich hoffe nur, dass obiger Zustand des Ausradiertseins nicht
eintritt, so lange wir auf Erden wandeln.

Aber wenn nicht wir, dann unsere Nachfahren …
Schönen guten Morgen (Dank Zeitverschiebung)

Bitte um Erklärung für „Zeitverschiebung“ Die Sommerzeit
meinst du doch wohl nicht!?

Viele Grüße
Voltaire

Hallo Voltaire

Ich glaube, Friedensforscher Galtung prägte den Begriff der
„strukturellen Gewalt“. Er fasste damit den Begriff der Gewalt
sehr weit. Das hat den Vorteil, alle Facetten des Geschehens
mit einzubeziehen, aber auch den Nachteil einer gewissen
Schwammigkeit. Du fragst, wo die Grenzen liegen. Die
wissenschaftliche Beschäftigung mit Gewalt gehört für mich
in den Wissenschaftskreis um Politik, Soziologie, Psychologie
etc. Das sind alles sogenannte weiche Wissenschaften. Das
beinhaltet, das es, wie so oft, keinen Königsweg zur Lösung
gibt,

Im Sinne der Mathematik, die ja als extrem harte Wissenschaft
gelten kann, ist der Versuch der Näherungslösung durchaus
zulässig. Tatsächlich kann man ja in verschiedenen „weichen“
Wissenschaften durchaus auch beobachten, dass man immer mehr
mathematische Modelle erfolgreich einsetzt. Was an sich schon
einen Beleg dafür darstellt, das Menschen, wenn man erst
einmal mit genügend großen Zahlen agiert, nicht unberechenbar
sind.
Der Grund, warum es keinen Königsweg gibt (den gibt es nie,
auch nicht in den harten Wissenschaften) ist, dass immer
jemand mit den Voraussetzungen dieses Königsweges nicht
einverstanden ist.

Mit „Königsweg“ meine ich einen einheitlich zu beschreitenden
Pfad, der zu nichts anderem als zur Lösung eines Problems
führt.
Ich glaube, so etwas gibt es in der Mathematik sehr wohl.
Allerdings nicht in politischen Fragen. Sie werden immer
Gegenstand
von Diskussionen sein. Und das ist auch gut so.

Auch die Mathematik läßt dort, wo eine eindeutige Lösung nicht möglich ist eine Näherungslösung zu und tatsächlich sehen wir ja schon alleine dadurch, dass wenn es nicht um Individuen sondern um große Anzahlen von Menschen geht, Geschichte sich fleißig wiederholt. Was aus der Sicht der Mathematik zumindest den Eindruck erweckt, als könne ein Modell möglich sein. Und wenn weiche und harte Wissenschaften von zwei Seiten aus am gleichen Punkt landen, dann ist es wert, der Sache mal näher nachzugehehn.

Allerdings muss man darauf hinarbeiten, so etwas wie eine
Mehrheitsentscheidung hinzunehmen. Dies ist Teil
demokratischer
Erziehung. Innerstaatlich meine ich, dass wir das schon
relativ gut
hinkriegen. Dies hängt natürlich nicht nur mit einer
Diskussionskultur
zusammen, sondern das der „Unterbau“ stimmt; d. h. unsere
materiellen
Grundbedürfnisse sind gesichert.

Ich halte einige Details in Deutschland in Sachen Demokratie immer noch für deutlich verbesserungsfähig. Wie kann es sein, einmal die Verfassung zu ändern und einmal ganz zu ersetzen ohne das Volk zu fragen. Das beleuchtet doch sehr stark die Haltung unserer politischen Kaste gegenüber dem angeblich höchsten Souverän. Und auch dass wurde lediglich deswegen akzeptiert weil das Volk satt und zufrienden war.

Natürlich ist die Grenze, die uns vom Amoklauf trennt, sehr
dünn.
Ich bin mir dessen bewusst. Stell’ dir ein Szenario vor, dass
es hierzulande
Zu einem Super-GAU kommt und dass tausende friedlicher
BundesbürgerInnen in Panik mit ihren Autos über Autobahnen
flüchten wollen…
Ich glaube, die Maske der Zivilisation würde von einigen ganz
schnell
abfallen und wir könnten sie nicht mehr von den haarigen Kerls
unterscheiden,
die gerade erst von den Bäumen geklettert sind. Aus dieser
Erwartung heraus,
aus diesem Wissen heraus möchte ich die Weichen für die
Zukunft stellen.

Um den Urmenschen zu finden muss ich gar keinen GAU haben. Da braucht man nur pei Nicht ein paar bestimmte in Ecken in Deutschland zu besuchen. Ich erinnere an die Diskussion über no-go-areas zu Zeiten der Fußballweltmeisterschaft.

Wie du weißt, haben wir nicht nur in diesem Lande Waffen
gesammelt und
angehäuft, deren Zahl und Wirksamkeit alles bisher Dagewesene
übertreffen.
Die Politik des Gleichgewichts des Schreckens hat uns ein
schweres Erbe
hinterlassen. Auch sind nicht nur die Waffen selber, sondern
auch das Wissen
um ihre Herstellung in der Welt. Faktisch tragen wir alle eine
Schlinge um
den Hals, die sich automatisch zuzieht, wenn die Politik oder
vielmehr
die Diplomatie versagt. Ich möchte mit meiner Ausgangsfrage
weg von dieser
Situation; ich leugne sie nicht, nehme sie aber auch nicht als
gottgegeben
hin.

Das Ziel ist glar, ich suche nur nach dem „wie“ und ich glaube, da ist noch einiges zu tun. Deswegen ja auch meine Fragen weiter oben. Im Grunde (auch wenn Niko glaubte, ich will ihn „besiegen“) geht es mir um die Rahmenbedingungen und die Parameter die das wirken. Weil ein Ziel immer abstatrakt formuliert werden kann, ein Weg jedoch einen näheren Blick auf die Detail erfordert.

auch die von dir geforderten Grenzen sind sehr schwer zu
finden.
Das heißt natürlich nicht, dass es sie nicht gibt.

Ja, aber irgendwo, in welcher Richtung, bei welchen Kriterien
würdest Du sie sehen, diese Grenzen? Muss ja nicht auf den
Meter genau sein, aber welche Kriterien würdest Du
einbeziehen? Ich weiß, ich werde mit der Frage nach konkreten
Antworten unbequem, aber trotzdem, einfach aus Interesse
daran, wo ander Menschen mit anderen Ansichten diese Dinge
sehen, interessiert mich.

Die Grenze der Gewalt zur Nicht-Gewalt ist fließend.
Gewalt beginnt schon da, wo ich den anderen so einenge,
dass er nicht so agieren kann, wie er will. Ich würde so ein
Ziel gern so wie eine Gesetzgebung im GG formuliert sehen.

Das hängt natürlich wieder von konkreten Punkt ab. Es ist ja nicht damit getan, abzurüsten, wenn es dann wiederum andere gibt, für die es nur das Signal ist, weiter aufzurüsten um die anderen als Opfer zu behandeln. Damit jedoch ist der Abrüstungsgedanke, obwohl sicher wünschenswert an einen Haufen Gleichgewichtskriterien gebunden.
Und wenn Du eine Formulierung wie im GG willst, dann sind im kleinen Rahmen natürlich irgendwo immer beschränkungen in der Freiheit notwendig. Meine Freiheit endet ja sicher da, wo ich jemanden den Schlurch zuziehen will - richtigerweise. Das zeigt, dass wir hier auch in der Gewaltfrage nicht so weit gehen können. Natürlich schränken Menschen die Handlungsfreiheit anderer ein. Wir leben auf engem Raum. Ich kann aber dieser Begrenzung nicht automatisch als Gewalt definieren. Das wäre m.E. etwas aus dem Rahmen.
Lass mich mal den Ansatz etwas verändern: Da haben wir ja drei Kernproblematiken.
a.) Staatliche Gewalt unter Staaten
b.) Staatliche Gewalt gegenüber dem eigenen Volk
c.) Gewalt innerhalb eines Volkes.
Das läßt sich natürlich alles genauer spezifizieren, aber nehmen wir nur mal die drei. Sind die gleich zu behandeln? Wer würde strukturell für die Einhaltung eines wie auch immer gearteten Gesetzes sorgen und mit welchen Mitteln?

Natürlich haben die Artikel der Grundrechte einen
„Gummi-Paragrafen-Charakter“, aber auch hier würde ich
auf den Faktor Entwicklung setzen.

Bei Gummi-Paragraphen muss man immer mal unter die Oberfläche schauen, wer da das Gummi drin haben will. Meistens sind es doch staatliche Strukturen selbst, die gerne eine Hintertür reinschmuggeln.

Mein Vorschlag stellt natürlich nicht das Non-plus-Ultra aller
Möglichkeiten dar, aber darauf wollte ich in meinem
Ursprungs-Posting
auch nicht hinaus.

Aber warum nicht gehen und weiterfragen, vielleicht kommt ja was Nutzbares dabei raus und sei es auch nur für uns persönlich?

Die unbequemen Fragen sind oft die interessantesten.
Allerdings
kann ich nur anbieten, die Ausgangsfrage noch einmal unter
die Lupe zu nehmen. Dort ist, sehr pauschal allerdings, die
Rede
von alternativen Anfängen, von einem Ministerium, das den
Frieden
von einem Zustand des Nicht-Krieges unterscheidet und danach
handelt, von Konfliktforschung, die Eingang ins allgemeine
Bewusstsein
finden soll etc.

Das, was mich wirklich an der Sache finanziert, ist, dass die Leute genauso suchen wie wir hier und bisher genauso wenig Lösungen haben. Ich glaube auch nicht, dass ein nationales Friedensministerium wirklich ausreichend ist. Da wir hier um Kriege reden, kann es sich ja nur um eine übernationale Stelle handeln, die das in die Hand nehmen kann. Aber die „übernationalen“ Stellen sind dünn gesetzt, strukturell nicht handlungsfähig und darüber hinaus gegenüber Widerstand ohnmächtig.

Was ich damit nur zum Ausdruck bringen kann und will, ist die
Suche
nach Alternativen. Konkret hat der Frieden einen Preis. Im
Moment
bauen und kaufen wir Panzer, Raketen und Bomben, verdrängen
aber, dass wir die Sicherheit in dieser Richtung nicht
steigern können.

Sicherheit mit Waffen ist das Problem der Herzkönigin. Mann muss technologisch schon immer so schnell rennen wie man kann, nur um einfach dort zu bleiben, wo man ist.

Abrüstung ist das Gebot des neuen Jahrtausends.
Natürlich gibt es auch Situationen, wie beim klassischen
Beispiel
Zweiter Weltkrieg, die die Wahl nicht lassen. Hitler nach
einem
Schlag auch die andere Wange hinzuhalten, wäre ein Widerspruch
in sich. Das bestreite ich nicht. Es hat Situationen gegeben,
in denen
es zum Kriege kommen musste. Ich weigere mich aber, das für
alle
Zeiten hinzunehmen. Deshalb fordere ein, neue Strukturen zu
entwickeln.

Das verdoppelt das Problem. Du musst ja, ergänzend zu einer Forderung den Zustand den Du anstrebst genauer greifbar machen UND den Weg, wie man dahin kommen kann.

Bestehende Verhältnisse müssen aber immer wieder auf ihre
Tauglichkeit abgeklopft werden und zwar nicht nur von der
politischen Kaste.

Hier natürlich dann auch wieder zur Strukturfrage: Was
passiert, wenn Volk und politische Kaste nicht zur gleichen
Schlußfolgerung kommen?

Dann geht die Welt unter. :wink:
Nein, im Ernst: Dass es dazu durchaus kommen kann, ist ja eine
Tatsache, keine Frage mehr. Aber kann man nicht vorher über
ein imperatives Mandat nachdenken, kann man nicht vorher
regeln, dass in gewissen, definierten, existenziellen
Grundfragen
die Mehrheit der Volksabstimmung bindend ist? Auch dieser
Vorschlag ist nicht mehr als ein Vorschlag. Es ist allerdings
auch
leicht, alle Handlungen, die in der Zukunft liegen und daher
immer
den Charakter einer Prognose haben, mit dem Bewusstsein von
heute
eine Abfuhr zu erteilen. Vor einigen hundert Jahren hätte
niemand
(sieht man einmal von Kant ab) geglaubt, dass es einmal so
etwas wie eine UNO geben könnte. Die Idee einer Weltregierung,
irgendwann in diese Welt gekommen, nimmt irgendwann Gestalt
an und ich werde den Teufel tun und sagen, dass „es nicht
klappt,
dass es gar nicht klappen kann, dass es niemals klappen kann“.
Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will.

Es klappt, und wieder sind wir so nahe dran, dass wir da durchaus was konkretes sagen können. Eine solche Weltregierung hat einerseits demokratischen Grundregeln zu unterworfen sein und andererseits kann es sich nicht um ein machtloses Diskutierforum á la UNO handeln, wenn eine solche Regierung wirklich für diesen Job, nämlcih wirklich Frieden zu schaffen, zuständig sein soll.

Unter einem philosophischen Blickwinkel, sub specie
aeternitatis,
hast du sicherlich recht. :wink:

Hey, wir sind hier auf dem Philosophiebrett! :wink:

Stimmt! :wink:

Ich hoffe nur, dass obiger Zustand des Ausradiertseins nicht
eintritt, so lange wir auf Erden wandeln.

Aber wenn nicht wir, dann unsere Nachfahren …
Schönen guten Morgen (Dank Zeitverschiebung)

Bitte um Erklärung für „Zeitverschiebung“ Die Sommerzeit
meinst du doch wohl nicht!?

Ich sitze im mittleren Westen der USA und damit etwa 7 Zeitzonen weiter westlich. Wenn ich also nachmittags Antworten schreibe, kannst Du die frühestens am nächsten Morgen finden weil bis ich dazu komme, das Board zu lesen ist es für Dich irgendwann spät in der Nacht.

Gruß
Peter B.

Lieber RoNeunzig

Liebe Voltaire,

Du folgerst:

Woher kommt Krieg?
Von Gewalt.
Woher kommt Gewalt?
Von individueller Gewalt.

Bis hierhin hab’ ich - richtig! - gefolgert.
Ab hier stelle ich unbeantwortete Fragen.

Woher kommt ‚individuelle‘ Gewalt?
Was ist der Ursprung von ‚Gewalt‘, ‚menschlicher Gewalt‘,
‚Gewalt überhaupt‘?

Dem …

Wem?

… kann ich so nicht zustimmen. Gewalt ist nicht Ursache
des Krieges, sondern sein Mittel.

Moment … Es gibt auch friedliche Gesellschaften / Völker / Subkulturen.
Mag sein, daß gerade die immer unterlegen sind im Konfliktfall.
Will sagen: Gewalt ist natürlich Ursache von wieder neuer Gewalt.
(Für Gewalttäter dann natürlich auch ein ‚Mittel‘)
Mein Punkt war: Was ist Ursache / Ursprung der Gewalt überhaupt?
‚Schlechte‘ / ‚böse‘ Menschen?
Oder Evolution /der Kampf um’s Dasein und um’s Fressen? Daß nicht alle Lebewesen Vegetarier sind?
Wie dem auch sei, … selbst wenn Gewalt naturgegeben wäre, sollten wir reflektierenden Menschen in ein paar Jahrtausenden fähig sein, Gewalt zu überwinden. (?)
[Ich esse immer noch gern Fleisch und wirke damit dem entgegen. *schock*]
Übrigens muß Töten und Fressen von Raubtieren nicht zwingend als Gewalt betrachtet werden. Vielleicht sind die Opfer von Raubtieren ja ‚gute Verlierer‘ (??) Und die Raubtiere sind ‚gnädig, barmherzig‘ mit ihren Opfern indem sie ihne sanft die Luft abdrehen oder sie so schnell töten, daß sie nichts merken oder die Opfer 'finden es nicht so ‚dramatisch‘, wie Du oder Ich, daß sie soeben sterben oder gefressen werden, da sie sich nicht soviele Gedanken machen, wie Du und Ich?
Naja … wollte nur darauf hinweisen, daß ‚Gewalt‘ im Tierreich und ‚Gewalt‘ unter Menschen zwei verschiedene Paar Slipper sind … (?)

Ich bestreite nicht, dass
der
Mensch Gewalt in sich birgt. Ich bestreite aber, dass es
richtig ist,
diesen Aspekt mit Fatalismus hinzunehmen und dem Geschehen
freien Lauf zu lassen.

Ja. Stimmt. [Da muß ich mich weiter unten erklären]


Gewalt ist also offenbar eine ‚Naturerscheinung‘ !?

Sie ist uns zum Überleben mitgegeben worden. Wir sollten uns
Gedanken darüber machen, wie wir uns weiterentwickeln wollen.

Aber, wir, als zivilisierte Menschen sollten das doch hinter
uns haben?
… weit gefehlt.
Wir wurzeln immer noch auf alten Mustern, die solcherlei
Gewalt, auch, beinhalten, erlauben, zum Vorschein bringen.
Kein Zweifel.

Gewalt taucht unvermittelt auf, da stimme ich dir zu.

Was nun ist die größte, ursprünglichste Ursache von Gewalt
unter den Menschen, wenn wir zB davon ausgehen, daß Gewalt
‚weitergegeben‘ wird (vom ‚Gewalt-Empfänger‘ zum
Gewalt-Nehmer’; Täter zum Opfer)?
Wo fing alles an?

Der Thread heißt „Zum Frieden finden“. Der Begriff beinhaltet
einen Suchvorgang. Es geht mir darum, weg von der kollektiven
fremdgesteuerten Gewalt zu finden.

Sehr schön und löblich.
Aber dazu muß man zuerst einmal ‚Gewalt‘ (erstens differenzieren Stw. Tierreich / zwischen Menschen / wozu / und überhaupt) … zweitens ‚Gewalt‘ ‚als solche‘ verstehen … wo kommt sie her? Wo taucht sie zum ersten Mal auf? Warum gibt es sie? Töten Zerstören Fressen Machtausübung Überleben Sterben Tod Sein oder nicht sein … das alles ist mehr, als nur ein Mißstand in Politik Wirtschaft Familie persönlichen Verhältnissen, den man mit ein bißchen Überlegung und richtigem Verhalten ausmerzen kann (wo das schon schwierig ist).


Kurz: Es ist ‚‚Natur‘‘. Wo ist das Problem?

Ja … da hab’ ich sublimiert … ährrh … wie sacht man … jetzt hab’ ich das Wort vergessen … ;o[[
… Moment … irgendwas mit ’ s’ … wie in der Werbung … insinuiert? nee. … SUGGERIERT!!!
Also … da hab’ ich suggeriert, daß es kein Problem ist, eigentlich.
Tatsächlich seh’ ich es aber doch auch als Problem.

Doppelpunkt:

Gewalt steckt eben so tief nicht nur in uns, sondern im - Achtung! - … im ‚Wesen von Natur‘!

Wenn wir das überwinden wollen ist eine besondere Anstrengung vonnöten.

Zunächst müssen wir begreifen, daß sie ein natürliches Phänomen ist. Eine Naturerscheinung, eben.
Erst dann können wir zaghaft den Versuch unternehmen, sie zu besiegen.

Ich traue es der Menschheit zu, daß sie Gewalt überwinden kann.
Der Mensch kann seine Triebe, Gefühle, Lust, Sucht, seine eigene Natur kontrollieren, begreifen. Sie ändern.
Theoretisch.
Praktisch ist ein langer und harter Weg.

In diesem Sinne
RoNeunzig (Siebzig? Achtzig?)

Das Problem liegt darin, dass wir uns selber ausradieren
werden, wenn wir den Frieden als einfachen Zustand von
Nicht-Krieg definieren.

Ausradieren werden wir uns nicht nur dann, wenn wir ‚Frieden‘ wie auch immer definieren, sondern unabhängig davon.
Aber die Möglichkeit besteht schon seit dem möglichen overkill ab den Siebzigern ca. (?) und der ist noch nicht geschehen.
(Gelegenheit gab’s reichlich: Kuba-Krise; Mauerfall (jaja - auch das hätte ein böser Auslöser sein können in der damaligen Situation); im nahen Osten (Israel vs. umgebende arabische Staaten); die ganzen Golfkriege (Verzeihung der saloppen Formulierung!); … )

Wenn wir mit Gleichmut hinnehmen,
dass andere Menschen in so einer existenziellen Frage
alleiniges Entscheidungsrecht haben,

Eine Frage von Politik und daraus resultierender Macht (über Volk, Gesetze, Militär). Es genügt vielleicht nicht, sein Kreuzchen am Wahltag zu machen bzw es erhalten meistens diejenigen Machtmenschen auf der Welt die Macht, die ohnehin schon die Macht haben oder die die Massen zu begeistern wissen oder ein starkes Netz aus ihre Macht erhaltenden Instanzen geknüpft haben bzw geknüpft zu haben, die Macht hatten oder die Intelligenz oder das Machtbewußtsein.
In wenigen Fällen kommen Menschen an die Macht, die in der Lage wären, die Welt zu ändern oder zu verbessern, die in der Lage sind hehre Motive mit Machtbewußtsein zu verbinden, also sowohl ‚gut‘ sind, als auch stark genug, um sich gegen reine Machtinteressen durchzusetzen.
(Gorbatschow? Joschi Fischer? Kofi Annan? Lennon? Sting? Malcolm X? M.L.King? J.F.K.? (und R.F.K.?) Obama? Dalai Lama!! und so weiter … ). Leider fallen ausgerechnet die oft Attentätern zum Opfer!?

haben wir, sollte
es hier zu einem Kriege kommen, selbst schuld daran.

Jah! … wenn wir es denn hätten verhindern können *goldig*.
Sag mir wie!

Und noch ein Aspekt:
‚Böse /zerstörerische /kriegerische /machtbewußte /territoriale‘ Grundhaltung ist immer darauf aus, die Kontrolle, die Macht, das Sagen, die Herrschaft unter Umständen mit Gewalt einzunehmen.
Sind da friedliche Gesellschaften oder Staatsformen oder Machtstrulturen, die auf ‚Frieden‘ pochen und derlei Ambitionen nicht haben nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt?

Viele Grüße
Voltaire

dito RoSowieso
Ich danke für Eure Aufmerksamkeit *gg* ;o]

Werden und Vergehen

Gewalt steckt eben so tief nicht nur in uns, sondern
im - Achtung! - … im ‚Wesen von Natur‘!

Natur ist Werden und Vergehen.
Steckt da ‚Gewalt‘, wie wir es nennen nicht schon drin?
(So hab’ ich’s gemeint)

‚Frieden‘ nur ein Gefühl!?
‚Frieden‘ …
Ist das nicht dieses ‚Sonntags-Gefühl‘ …
‚‚Alles ist gut‘‘; ‚‚Alle Menschen sind lieb‘‘; ‚‚Mir kann nichts passieren, weil: hier, wo ich grad‘ bin herrscht Frieden‘’;
‚‚Krieg, das ist weit weg‘‘; ‚‚Ich fühl mich super-wohl, alles andere ist mir heut‘ egal‘’; … ?
‚Frieden‘ gibt es wohl als Gefühl, …
… aber auch als politische Sitaution, als Staatsform gar … als ‚Sicherheit‘ (die unter Umständen durch eine militärische Verteidigung gegen Angreifer / das ‚Böse‘ / usw verteidigt werden muß.
ne

Lieber Peter Brendt

Auch die Mathematik läßt dort, wo eine eindeutige Lösung nicht
möglich ist eine Näherungslösung zu und tatsächlich sehen wir
ja schon alleine dadurch, dass wenn es nicht um Individuen
Das Ziel ist klar, ich suche nur nach dem „wie“ und ich
glaube, da ist noch einiges zu tun. Deswegen ja auch meine
Fragen weiter oben. Im Grunde (auch wenn Niko glaubte, ich
will ihn „besiegen“) geht es mir um die Rahmenbedingungen und

Ich weigere mich aber, das für
alle Zeiten hinzunehmen. Deshalb fordere ein, neue Strukturen zu
entwickeln.

Das verdoppelt das Problem.

Und das soll uns hindern? Niemand hier im ganzen Forum, zumindest habe ich es hier nicht gelesen, glaubt, dass Frieden ein einfach zu erreichender Zustand ist.

Du musst ja, ergänzend zu einer
Forderung den Zustand den Du anstrebst genauer greifbar machen
UND den Weg, wie man dahin kommen kann.

Du hast recht. Nützt aber nichts. Wir müssen, dies ist meine Überzeugung, diesen neuen Weg suchen.

Es klappt, und wieder sind wir so nahe dran, dass wir da
durchaus was konkretes sagen können. Eine solche Weltregierung
hat einerseits demokratischen Grundregeln zu unterworfen sein
und andererseits kann es sich nicht um ein machtloses
Diskutierforum á la UNO handeln, wenn eine solche Regierung
wirklich für diesen Job, nämlich wirklich Frieden zu schaffen,
zuständig sein soll.

Um es mal mit anderen Worten zu sagen: Was ich meine, sind Anfänge, die es zu schaffen gilt. Es gibt definitiv keine Aktion, keinen Plan, kein Vorhaben, das es uns ermöglicht, ab sofort ohne Krieg zu sein.
Solche Entwicklungen dauern Jahre, Jahrzehnte…
Aber was ist in 10, 15, 25 oder 50 Jahren? Untersuche die heutige Entwicklung unter diesem Aspekt.

Ich sitze im mittleren Westen der USA und damit etwa 7
Zeitzonen weiter westlich. Wenn ich also nachmittags Antworten
schreibe, kannst Du die frühestens am nächsten Morgen finden
weil bis ich dazu komme, das Board zu lesen ist es für Dich
irgendwann spät in der Nacht.

Grüß mir den Bush.
Oder? Nein, lieber doch nicht.

Viele Grüße
Voltaire

Hallo Voltaire

Auch die Mathematik läßt dort, wo eine eindeutige Lösung nicht
möglich ist eine Näherungslösung zu und tatsächlich sehen wir
ja schon alleine dadurch, dass wenn es nicht um Individuen
Das Ziel ist klar, ich suche nur nach dem „wie“ und ich
glaube, da ist noch einiges zu tun. Deswegen ja auch meine
Fragen weiter oben. Im Grunde (auch wenn Niko glaubte, ich
will ihn „besiegen“) geht es mir um die Rahmenbedingungen und

Ich weigere mich aber, das für
alle Zeiten hinzunehmen. Deshalb fordere ein, neue Strukturen zu
entwickeln.

Das verdoppelt das Problem.

Und das soll uns hindern? Niemand hier im ganzen Forum,
zumindest habe ich es hier nicht gelesen, glaubt, dass Frieden
ein einfach zu erreichender Zustand ist.

Das zu wissen und es trotzdem zu versuchen ist zumindest eine bewundernswerte Haltung.

Du musst ja, ergänzend zu einer
Forderung den Zustand den Du anstrebst genauer greifbar machen
UND den Weg, wie man dahin kommen kann.

Du hast recht. Nützt aber nichts. Wir müssen, dies ist meine
Überzeugung, diesen neuen Weg suchen.

Vielleicht ist es hier nur eine Begriffsverwirrung, aber um einen Weg irgendwohin zu suchen, brauchen wir erstmal das „irgendwohin“. Sprich, wir müssen uns über das Ziel klar sein.

Es klappt, und wieder sind wir so nahe dran, dass wir da
durchaus was konkretes sagen können. Eine solche Weltregierung
hat einerseits demokratischen Grundregeln zu unterworfen sein
und andererseits kann es sich nicht um ein machtloses
Diskutierforum á la UNO handeln, wenn eine solche Regierung
wirklich für diesen Job, nämlich wirklich Frieden zu schaffen,
zuständig sein soll.

Um es mal mit anderen Worten zu sagen: Was ich meine, sind
Anfänge, die es zu schaffen gilt. Es gibt definitiv keine
Aktion, keinen Plan, kein Vorhaben, das es uns ermöglicht, ab
sofort ohne Krieg zu sein.
Solche Entwicklungen dauern Jahre, Jahrzehnte…
Aber was ist in 10, 15, 25 oder 50 Jahren? Untersuche die
heutige Entwicklung unter diesem Aspekt.

Das, was in 50 Jahren sein wird hängt sehr von dem ab, was wir morgen tun. Wenn wir uns alle auf Frieden um jeden Preis verständigen, dann werden in füfnzig Jahren die Fanatiker und die Diktatoren das Sagen haben. Jedenfalls ist das meine Furcht. Deswegen muss schon der erste Schritt in die richtige Richtung gehen, was uns wieder zurückbringt zur leidigen Zieldefinition.

Ich sitze im mittleren Westen der USA und damit etwa 7
Zeitzonen weiter westlich. Wenn ich also nachmittags Antworten
schreibe, kannst Du die frühestens am nächsten Morgen finden
weil bis ich dazu komme, das Board zu lesen ist es für Dich
irgendwann spät in der Nacht.

Grüß mir den Bush.
Oder? Nein, lieber doch nicht.

Spricht noch einer mit dem?

Gruß
Peter B.

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