Zur Kürzung des Elterndgeldes. Oder: Muss man

Hallo!

du weisst aber schon das du in einem Sozialstaat lebts, oder?

Ja, das erkenne ich v.a. gegen den 28. des Monats, wenn ich meine Gehaltsabrechnung lese…

VOm Grundprinzip her heisst das, dass Leute die etwas haben
den Leuten die nicht so viel haben etwas abgeben sollten,
damit es allen Leuten nicht gleich gut aber gut geht.

Jede Münze hat 2 Seiten.
Sozial ist es auch, von der Allgemeinheit nur das zu nehmen, was man unbedingt braucht, und nicht, zu nehmen was geht.

Wenn du Krank wirst und ne teure OP oder MEdikamente brauchst
welche nach ca 1/2 Jahr allein von den Kosten her dein bis
dato einbezahltes Geld aufgefreesen hat dann geht ja auch
keiner hin und sagt, was kann ich denn dafür der kriegt nix,
oder?

Das ist ein schlechtes Beispiel, denn die 2-Klassen-Medizin haben wir bereits. Wer mehr bezahlen kann, erhält auch die bessere Behandlung.
Ist zwar nicht schön, aber eben nötig.

Sorry baer du bist mir etwas zu sehr ICH bezogen.

Dads glaubst Du wohl selbst nicht.
Wäre ich derart „Ich-bezogen“, würde ich nicht so tatkräftig unseren ausufernden Sozialstaat mit meinen beiträgen unterstützen.
Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich dies v.a. deshalb mache, weil es momentan für mich keine Alternative gibt, weil ich angestellt bin.

Wenn du sagst das Kinder kriegen, großziehen, erziehen usw
nicht die Aufgabe des Staates ist hast du Recht ABER dafür zu
sorgen, dass es möglich ist ist eine seiner Grundaufgaben und
nicht die Vermögenssteigerung der Reichen und Schönen.

Ist mir zu platt.
Die paar „Reichen und Schönen“ bezahlen mehr Mehrwertsteuer durch Shopping im Monat, als der Normalverdiener an Steuern und Abgaben insgesamt im Jahr leistet.
Hier wäre ich also sehr, sehr vorsichtig.

Gruß,
M.

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Hallo Wiz,

Du gehst bei deiner Betrachtungsweise „auch noch diesen
Schichten das Kinderkriegen austreiben“ aber von dem Idealbild
aus, dass diese Kinder dann auch zu Zahlern im Sozialsystem
werden. Gerade dies passiert aber immer seltener.

da müsste sich unsere Gesellschaft halt noch besser vom Scheinideal der Eltern als der besten Erzieher trennen. Von der Problematik, dass die Schulkarriere eines Kindes systembedingt stark mit der sozialen Situation der Eltern korreliert mal ganz abgesehen.

Wir haben
einen nicht unerheblichen gesellschaftlichen Anteil von
Familien, die sich über Generationen sehr ordentlich vermehrt
haben, dabei aber nicht einen einzigen Zahler, sondern nur
unzählige weitere Leistungsempfänger in die Welt gesetzt
haben.

Nee, in die Welt gesetzt haben die Kinder. Und die weiteren Leistungsempfänger hat die Aussichtslosigkeit unserer Bildungssysteme daraus gemacht.

Besser wäre es natürlich,
wir würden es schaffen, dort Motivation für Nachwuchs zu
wecken, wo dieser auf tatsächlich eine hohe Chance darauf hat,
dann auf der Zahlerseite zu landen.

Noch besser wäre es, dem Nachwuchs, der da ist, Perspektiven zu bieten.

Leider sieht die Sache aber in
Summe anders aus. Die Erwerbsquote wird weiter sinken, die
Zahl der Kinder mit guten Chancen auf die Seite der Zahler zu
kommen wird weiter sinken, und damit schon bei einer
gleichbleibenenden Quote nachwachsender Leistungsempfänger die
Waage noch weiter aus dem Gleichgewicht bringen.

Und leider blendest Du immer noch den Beitrag unserer Bildungssysteme dabei völlig aus.

Übrigens bin ich auch sehr dafür, die Lebensarbeitszeit zu verlängern. Selber ist mir klar, dass ich sicher bis zum 65. Geburtstag arbeiten werde, so mich mein Arbeitgeber lässt, gerne auch die 7 Monate dazu, die die Agenda 2010 für meinen Jahrgang vorsieht, und wenn es sein muss auch noch länger, damit ich der Generation meiner Tochter nicht so lange auf der Tasche liege. Ich habe gerade eine für meinen Beruf wichtige Fortbildung absolviert, damit ich auch nach außen deutlich machen kann, dass ich noch lange nicht zum alten Eisen gehöre.

Wichtig in dem Zusammenhang wird natürlich auch eine Arbeitswelt, in der nicht alles darauf ausgerichtet ist, Geld für ein zukünftiges Rentnerdasein zu scheffeln, sondern lieber jetzt zu leben und nicht erst in ein paar Jahren oder gar Jahrzehnten.

Gruß, Karin

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Hallo!
Das Problem beim Deutschen Bundesstaat ist folgendes:
Üblicherweise will ein Staat Kinder, um später die Rentner finanzieren zu können (seeeh simpel ausgedrückt). An sich machen da derzeit viele Kinder Sinn, da das Verhältnis des Anteils der Alten Menschen im Vergleich zum Anteil der Rentenkasseneinzahler stark ansteigen wird die nächsten Jahre. Nun gibt es aber nicht genug Arbeitsplätze. Also müsste der Staat zusätzlich zu den Renten auch noch Arbeitslose „durchfüttern“, was er sich - bei den wenigen Einzahlern - einfach nciht leisten kann.
Deshalb macht der Staat jetzt schon so etwas wie Geburtenkontrolle, die nicht nur jetzt sondern auch auf lange Sicht finanzielle Erleichterung bringt: Kinder sind nur in solchen Verhältnissen gewünscht, die die Grundversorgung selbst finanzieren und deren Kinder vorraussichtlich ebenfalls in die Rentenkasse einzahlen werden. Kinder, die jetzt schon vom Staat versorgt und (aufgrund diverser Ungerechtigkeiten nicht nur im Schulwesen) vermutlich eine weniger gute Schullaufbahn und damit weniger oder gar kein Einkommen haben werden und so möglicherweise lebenslang vom Staat finanziert werden müssen (drastisch ausgedrückt…)sind zwangsläufig unerwünscht.
Das hab absolut nichts mit dem Wert eines Kindes oder Menschen zu tun sondern einzig und allein finanzpolitische Gründe. Und aus was für Gründen würde Politik sonst gemacht? Da gehts nur ums Geld, und irgendwoher muss es letztendlich ja kommen…
LG maja

Hallo Mathias,

es geht doch hier nicht um mich persönlich - zum einen arbeite ich als Freiberuflerin zu Hause (z.B. jetzt gerade *gg*), zum anderen werde ich in absehbarer Zeit nicht nur aus diesem kleinen Dorf weg-, sondern gleich in ein anderes Bundesland umziehen.

Es sollte nur ein Beispiel sein (sofern Du weißt, was das ist), um zu verdeutlichen, dass es durchaus Lebensumstände gibt, die zu ändern nicht unbedingt in der Macht der betreffenden Alleinerziehenden und/oder Einkommensschwachen liegen:

  • außerhalb von städtischen Ballungsräumen sind auch heute noch zumindest im Westen Kinderbetreuungsmöglichkeiten mäßig bis miserabel

  • nicht immer können sich Einkommensschwache und/oder Alleinerziehende aussuchen, wo sie wohnen, da sie auf günstige Mieten und/oder das Wohlwollen der Vermieter (welche ja ebenfalls allüberall das Klischee serviert bekommen) angewiesen sind

  • viele können aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur oder wegen familiären Bindungen bzw. Verpflichtungen nicht sonstwohin umziehen (z.B. Pflege der Eltern)

  • aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt gibt es eine wachsende Anzahl von Menschen, die trotz Berufstätigkeit in Leistungsbezug fallen (die ebenfalls als Beispiel erwähnte Frisörin arbeitet übrigens in ihrem Wohnort - warum in aller Welt sollte sie umziehen?)

  • und last but not least ist die Zahl der offenen Stellen immer mehr als deutlich geringer als die der Leistungsbezieher - es gibt schlicht und ergreifend nicht genug für alle, ganz egal wie arbeitswillig jemand ist

Die Fernsehnachmittagstalkshowklischees mag es auch in Wirklichkeit geben, aber ich persönlich habe den Verdacht, dass es sich dabei nur um eine Minderheit handelt - nämlich um einen Teil der Einkommensschwachen und/oder Alleinerziehenden, die in städtischen Ballungsräumen leben. Die Mehrheit, die ‚ganz normalen‘ Einkommensschwachen und/oder Alleinerziehenden leben meinem Eindruck nach in Kleinstädten bzw. dem ländlichen Raum und kommen in der öffentlichen Wahrnehmung gar nicht vor.

Und dass alle diese Menschen in die Plattenbaughettos von Großstädten ziehen, kann ja wohl keine Lösung sein.

Gruß

=^…^=

PS:

Dann schaffe die Viecher ab.

Wenn Du Haustiere, für die Du einmal die Verantwortung übernommen hast und mit denen Deine Kinder aufgewachsen sind, einfach ‚abschaffst‘, nur weil sie nicht mehr hundertprozentig in Deinen derzeitigen Lebensplan passen, musst Du Dich nicht wundern, wenn Deine Kinder irgendwann einmal materialistische Gefühlskrüppel werden, die Dich ins nächste Altenheim abschieben, wenn Du ihnen auf die Nerven gehst.

Tach!

es geht doch hier nicht um mich persönlich - zum einen arbeite
ich als Freiberuflerin zu Hause (z.B. jetzt gerade *gg*), zum
anderen werde ich in absehbarer Zeit nicht nur aus diesem
kleinen Dorf weg-, sondern gleich in ein anderes Bundesland
umziehen.

Na also.

Es sollte nur ein Beispiel sein (sofern Du weißt, was das
ist), um zu verdeutlichen, dass es durchaus Lebensumstände
gibt, die zu ändern nicht unbedingt in der Macht der
betreffenden Alleinerziehenden und/oder Einkommensschwachen
liegen:

Das streite ich doch gar nicht ab.
Mir ging es, wie ich auch mehr als klar geschrieben habe, um die tyischen Fälle von menschen, die sich einfach besser nicht vermehren bzw. selbst schuld an ihrer Misere sind.

  • außerhalb von städtischen Ballungsräumen sind auch heute
    noch zumindest im Westen Kinderbetreuungsmöglichkeiten mäßig
    bis miserabel

Innerhalb auch.
Meine Erfahrung (ich arbeite zu 80% auf dem Land) ist allerdings, dass in kleineren orten die Betreuung deutlich besser zu bekommen ist, als in den Städten.
Für das allerletzte Kaff gilt das natürlich nciht, aber das interessiert auch keinen.

  • nicht immer können sich Einkommensschwache und/oder
    Alleinerziehende aussuchen, wo sie wohnen, da sie auf günstige
    Mieten und/oder das Wohlwollen der Vermieter (welche ja
    ebenfalls allüberall das Klischee serviert bekommen)
    angewiesen sind

Klar.

Auch daran sind die Sozialträumer schuld, die das Mietrecht solange auf fast schon die Enteignung des Vermieters hingetrimmt hatten, bis kein vernünftiger Mensch mehr an Familien ohne gutes Einkommen vermietet.

  • viele können aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur oder
    wegen familiären Bindungen bzw. Verpflichtungen nicht
    sonstwohin umziehen (z.B. Pflege der Eltern)

Wie viele?
Irgendwelche Extrembeispiele finden sich immer.

  • aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt gibt es eine
    wachsende Anzahl von Menschen, die trotz Berufstätigkeit in
    Leistungsbezug fallen (die ebenfalls als Beispiel erwähnte
    Frisörin arbeitet übrigens in ihrem Wohnort - warum in aller
    Welt sollte sie umziehen?)

Weshalb bekommt man in einer solchen Situation Kinder?

  • und last but not least ist die Zahl der offenen Stellen
    immer mehr als deutlich geringer als die der Leistungsbezieher
  • es gibt schlicht und ergreifend nicht genug für alle, ganz
    egal wie arbeitswillig jemand ist

Die Zahl der offenen Stellen ist nicht statisch. Wie Du als Freiberufler selbst weißt, kann man sich auch slebst einen Job „machen“.
Ferner könnte man auch unterhalb des bisherigen Niveaus arbeiten.
Immer mit dem Ziel, alles (!) zu tun, um möglichst schnell die Allgemeinheit wieder zu entlasten.

Hinzu kommt, dass die öffentlich gelisteten freien Stellen bei weitem nicht deren gesamtzahl widerspiegeln.

Dass wir für unsere reell 6 Mio. Arbeitslosen keine 6 Mio. Jobs finden, ist klar. 3 Mio. davon könnten jedoch sehr schnell zumindest teilweise für sich selbst sorgen, wenn nur der Druck ein wenig höher wäre.

Die Fernsehnachmittagstalkshowklischees mag es auch in
Wirklichkeit geben, aber ich persönlich habe den Verdacht,
dass es sich dabei nur um eine Minderheit handelt - nämlich um
einen Teil der Einkommensschwachen und/oder Alleinerziehenden,
die in städtischen Ballungsräumen leben. Die Mehrheit, die
‚ganz normalen‘ Einkommensschwachen und/oder Alleinerziehenden
leben meinem Eindruck nach in Kleinstädten bzw. dem ländlichen
Raum und kommen in der öffentlichen Wahrnehmung gar nicht vor.

Das weiß ich nicht, denn ich sehe solche Sendungen nicht.

Und dass alle diese Menschen in die Plattenbaughettos von
Großstädten ziehen, kann ja wohl keine Lösung sein.

Ganz ehrlich: das ist mir egal. Die Belastung für die Allgemeinheit muss so niedrig wie irgend möglich gehalten werden.
Wenn das einen Umzug von Hinterhuglhapfing nach Berlin Marzahn bedeutet - na und?

Mich fragt auch niemand, wenn ich für einen neuen Job umziehen muss.

Dann schaffe die Viecher ab.

Wenn Du Haustiere, für die Du einmal die Verantwortung
übernommen hast und mit denen Deine Kinder aufgewachsen sind,
einfach ‚abschaffst‘, nur weil sie nicht mehr hundertprozentig
in Deinen derzeitigen Lebensplan passen, musst Du Dich nicht
wundern, wenn Deine Kinder irgendwann einmal materialistische
Gefühlskrüppel werden, die Dich ins nächste Altenheim
abschieben, wenn Du ihnen auf die Nerven gehst.

Weshalb schaffe ich Tiere an, wenn ich sie mir nicht leisten kann?

Ferner werden nicht alle Kinder, die ohne einen Privatzoo aufwachsen, wunderlich.

Gruß,
M. (der auch immer einen Hund daheim hatte, als er noch bei Muttern wohnte)

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