Tach!
es geht doch hier nicht um mich persönlich - zum einen arbeite
ich als Freiberuflerin zu Hause (z.B. jetzt gerade *gg*), zum
anderen werde ich in absehbarer Zeit nicht nur aus diesem
kleinen Dorf weg-, sondern gleich in ein anderes Bundesland
umziehen.
Na also.
Es sollte nur ein Beispiel sein (sofern Du weißt, was das
ist), um zu verdeutlichen, dass es durchaus Lebensumstände
gibt, die zu ändern nicht unbedingt in der Macht der
betreffenden Alleinerziehenden und/oder Einkommensschwachen
liegen:
Das streite ich doch gar nicht ab.
Mir ging es, wie ich auch mehr als klar geschrieben habe, um die tyischen Fälle von menschen, die sich einfach besser nicht vermehren bzw. selbst schuld an ihrer Misere sind.
- außerhalb von städtischen Ballungsräumen sind auch heute
noch zumindest im Westen Kinderbetreuungsmöglichkeiten mäßig
bis miserabel
Innerhalb auch.
Meine Erfahrung (ich arbeite zu 80% auf dem Land) ist allerdings, dass in kleineren orten die Betreuung deutlich besser zu bekommen ist, als in den Städten.
Für das allerletzte Kaff gilt das natürlich nciht, aber das interessiert auch keinen.
- nicht immer können sich Einkommensschwache und/oder
Alleinerziehende aussuchen, wo sie wohnen, da sie auf günstige
Mieten und/oder das Wohlwollen der Vermieter (welche ja
ebenfalls allüberall das Klischee serviert bekommen)
angewiesen sind
Klar.
Auch daran sind die Sozialträumer schuld, die das Mietrecht solange auf fast schon die Enteignung des Vermieters hingetrimmt hatten, bis kein vernünftiger Mensch mehr an Familien ohne gutes Einkommen vermietet.
- viele können aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur oder
wegen familiären Bindungen bzw. Verpflichtungen nicht
sonstwohin umziehen (z.B. Pflege der Eltern)
Wie viele?
Irgendwelche Extrembeispiele finden sich immer.
- aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt gibt es eine
wachsende Anzahl von Menschen, die trotz Berufstätigkeit in
Leistungsbezug fallen (die ebenfalls als Beispiel erwähnte
Frisörin arbeitet übrigens in ihrem Wohnort - warum in aller
Welt sollte sie umziehen?)
Weshalb bekommt man in einer solchen Situation Kinder?
- und last but not least ist die Zahl der offenen Stellen
immer mehr als deutlich geringer als die der Leistungsbezieher
- es gibt schlicht und ergreifend nicht genug für alle, ganz
egal wie arbeitswillig jemand ist
Die Zahl der offenen Stellen ist nicht statisch. Wie Du als Freiberufler selbst weißt, kann man sich auch slebst einen Job „machen“.
Ferner könnte man auch unterhalb des bisherigen Niveaus arbeiten.
Immer mit dem Ziel, alles (!) zu tun, um möglichst schnell die Allgemeinheit wieder zu entlasten.
Hinzu kommt, dass die öffentlich gelisteten freien Stellen bei weitem nicht deren gesamtzahl widerspiegeln.
Dass wir für unsere reell 6 Mio. Arbeitslosen keine 6 Mio. Jobs finden, ist klar. 3 Mio. davon könnten jedoch sehr schnell zumindest teilweise für sich selbst sorgen, wenn nur der Druck ein wenig höher wäre.
Die Fernsehnachmittagstalkshowklischees mag es auch in
Wirklichkeit geben, aber ich persönlich habe den Verdacht,
dass es sich dabei nur um eine Minderheit handelt - nämlich um
einen Teil der Einkommensschwachen und/oder Alleinerziehenden,
die in städtischen Ballungsräumen leben. Die Mehrheit, die
‚ganz normalen‘ Einkommensschwachen und/oder Alleinerziehenden
leben meinem Eindruck nach in Kleinstädten bzw. dem ländlichen
Raum und kommen in der öffentlichen Wahrnehmung gar nicht vor.
Das weiß ich nicht, denn ich sehe solche Sendungen nicht.
Und dass alle diese Menschen in die Plattenbaughettos von
Großstädten ziehen, kann ja wohl keine Lösung sein.
Ganz ehrlich: das ist mir egal. Die Belastung für die Allgemeinheit muss so niedrig wie irgend möglich gehalten werden.
Wenn das einen Umzug von Hinterhuglhapfing nach Berlin Marzahn bedeutet - na und?
Mich fragt auch niemand, wenn ich für einen neuen Job umziehen muss.
Dann schaffe die Viecher ab.
Wenn Du Haustiere, für die Du einmal die Verantwortung
übernommen hast und mit denen Deine Kinder aufgewachsen sind,
einfach ‚abschaffst‘, nur weil sie nicht mehr hundertprozentig
in Deinen derzeitigen Lebensplan passen, musst Du Dich nicht
wundern, wenn Deine Kinder irgendwann einmal materialistische
Gefühlskrüppel werden, die Dich ins nächste Altenheim
abschieben, wenn Du ihnen auf die Nerven gehst.
Weshalb schaffe ich Tiere an, wenn ich sie mir nicht leisten kann?
Ferner werden nicht alle Kinder, die ohne einen Privatzoo aufwachsen, wunderlich.
Gruß,
M. (der auch immer einen Hund daheim hatte, als er noch bei Muttern wohnte)