Zur Kürzung des Elterndgeldes. Oder: Muss man

Hallo,

also ich habe schon auch den Ausgleich. Ich kenne viele Familien, in denen Beruf und Familienleben in unterschiedlichsten Modellen sehr erfolgreich kombiniert werden. Und da gibt es auch Alleinerziehende „Musterbeispiele“. Meine engste Freundin hat z.B. als Alleinerziehende mit zwei Kindern neben dem ausgeübten Ausbildungsberuf nachträglich die Studienreife erworben, erfolgreich Jura studiert und sich dann ebenfalls als Anwältin niedergelassen. Wir haben in der beschriebenen Situation zusammen gearbeitet, die sie vermutlich gerade auch aus ihrem eigenen Erleben heraus ebenfalls besonders belastend empfand.

Ich habe auch genug Leistungsempfänger als Mandanten gehabt, die eben nicht das „volle Programm“ hatten, sondern ganz normale Mandanten mit ganz konkreten Problemen waren, die nur zufällig eben Leistungsempfänger waren, und die nicht den Eindruck hinterließen, dass sie dies genießen würden, und keinen Bock auf Arbeit hätten. Da gab es auch genug, bei denen ich erfahren habe, wie sehr sie sich um ihre Familie kümmerten und sich um reguläre Arbeit bemühten (wenn ich dabei helfen konnte, habe ich es immer getan, was auch in einigen Fällen erfolgreich war).

Ich habe früher auch viel institutionell auf freiwilliger Basis Zeit, Kraft und Geld in Projekte für benachteiligte Kinder/Jugendliche/Familien gesteckt. Das schaffe ich aktuell beruflich aufgrund von Reisetätigkeit, Baumaßnahmen am Haus und wachsender eigener Familie, in der ich aufgrund neuem Job meiner Frau auch wieder mehr übernehmen werde nicht mehr, und ich habe auch festgestellt, dass das Arbeiten in den Institutionen nicht so mein Ding ist. Aber dafür engagiere ich mich immer gerne dort wo ich im Einzelfall ganz konkret kurzfristig helfen kann. Und ich mache dies ja nicht um meine Frustrationsgrenze auszutesten, sondern weil ich vielfach sehe, was man oft schon mit wenig Unterstützung bei leistungswilligen Menschen erreichen kann. Da wird dann mal ein Businessplan zum symbolischen Preis gemacht, auf dem dann eine Familie wieder zum Selbstversorger wird, da „vergisst“ man Rechnungen, wenn man anspruchsberechtigten Menschen über ihre Scham hinweggeholfen hat, und für sie Ordnung und Struktur in die Angelegenheiten gebracht und die nötigen Anträge geschrieben hat, macht bei der Anfrage vertrauenswürdiger Leute auch mal den Geldbeutel auf, schaut, was man an Sachspenden geben kann, …

Meine Frau hat selbst vor ein paar Jahren eine ganze Verwaltung als „familenfreundlich“ von der Hertie-Stiftung zertifizieren lassen, ist für ein Mehrgenerationenhaus tätig, tritt jetzt auch ihre neue Leitungsfunktion bei einem Träger der Altenhilfe mit der klaren Maßgabe „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ an, und insoweit haben wir gemeinsam wahrscheinlich einen überdurchschnittlich guten und breiten Blick auf die positiven wie negativen Beispiele.

Aber gerade deshalb finde ich es wichtig die Negativbeispiele nicht als „Einzelfälle“ und Phänomen des Fernsehens für bildungsferne Schichten darzustellen, sondern sie mit dem Gewicht zu benennen, das sie leider haben, entsprechende Konsequenzen zu fordern, und die langfristigen Folgen dieser leider aktuell progessiven Entwicklung aufzuzeigen.

Dieses ganze Schönreden, darstellen von positiven Einzelbeispielen, Sammeln von mehr oder weniger tragfähigen Entschuldigungen im Einzelfall, … nützt doch nichts. Wir müssen einfach akzeptieren, dass es Leistungsempfänger (positiv) und Leistungsempfänger (negativ) gibt, und zusehen, dass wir die letzte Gruppe so klein wie möglich halten, und ihr das Leben in der sozialen Hängematte so unbequem wie möglich machen, damit sie vielleicht doch wenigstens zum Teil wieder auf die Seite der ersten Gruppe kommen, die dann auch eine Chance hat ganz aus dem Leistungsbezug heraus zu kommen. Außen vor bleiben selbstverständlich all diejenigen, die ohne eigenen Vorsatz ganz objektiv längerfristig/dauerhaft nicht in der Lage sind sich selbst zu versorgen.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

zu deinem ersten Vorwurf: Bitte meine Antwort an Duplosche lesen

Ansonsten: Du musstest jetzt aber weit laufen, um Dir einen Schuh anzuziehen, der für Dich so weit vom Wegesrand stand, oder?

Was ich einfach nicht verstehe: Warum behauptest Du, dass hier alle Alleinerziehenden von mir über einen Kamm geschoren werden, wenn ich klare Kriterien zu den Negativbeispielen beschreibe, die wirklich nur auf eine sehr eng begrenzte Gruppe zutreffen? K.A. ob sie zufällig auch auf Dich zutreffen. Will ich auch gar nicht wissen. Aber der Vorwurf einer Verallgemeinerung ist angesichts dieser sehr ausdifferenzierten Darstellung eigentlich nur noch polemisch zu nennen.

Gruß vom Wiz

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Nachtrag
Eine Arbeitskollegin meiner Mutter, die nicht auf familiäre Unterstützung zurückgreifen konnte, war damals unverehelichterweise gezwungen, ihr Kind direkt nach der Geburt zur Adoption freizugeben.

Viele andere Frauen haben in dieser Zeit ihre Gesundheit und ihr Leben bei Engelmacherinnen riskiert.

Das kann doch wohl keine Alternative sein?

=^…^=

Hallo Wiz,

nun, meines Erachtens ist es alles andere als eine ausgewogene Darstellung, wenn Du ausführlichst auf die Negativbeispiele eingehst, aber nur am Rande erwähnst, dass es wohl auch andere geben mag.

Mich persönlich ärgert die extrem negative Darstellung von einkommensschwachen und/oder alleinerziehenden Eltern, die die öffentliche Wahrnehmung bestimmt, schon seit vielen Jahren. Mag sein, dass Du schon häufiger mit Fleisch gewordenen Nachmittagstalkshowklischees zu tun hattest, aber in meinem Leben kommen diese praktisch nicht vor. Dafür lerne ich jede Menge von denen kennen, die in den Diskussionen immer nur am Rande als positive Ausnahmen erwähnt werden.

Als meine Tochter noch klein war, war ich mehrere Jahre in einer Alleinerziehenden-Einrichtung aktiv - und seltsam, seltsam, keine der Frauen dort hat auch nur ansatzweise dem vielzitierten Bild entsprochen. Viele waren Studentinnen, die gezwungen waren, wegen des Kindes das Studium abzubrechen. Frauen, deren Kinder aus medizinischen Gründen intensiv betreut werden mussten und die deshalb nicht arbeiten gehen konnten. Frauen, deren Arbeitgeber sie nur ganztags weiterbeschäftigt hätten, was aber mit den Kinderbetreuungsmöglichkeiten nicht kompatibel war.

Derzeit bin ich im Elternbeirat des Kindergartens meines Sohnes, und wieder lerne ich nur solche ganz anderen Alleinerziehenden kennen - die Frisörin, die zwar eine 75%-Stelle hat, deren Verdienst aber trotzdem ncicht über die Alg2-Schwelle kommt; die Sekretärin, die wegen der Kindergartenöffnungszeiten nur halbtags arbeiten kann; die Erzieherin, die keine reguläre Stelle bekommt, da sie als frühere Gruppenleiterin „zu teuer“ ist, dafür aber anderthalb Jahre lang als €1-Kraft in einem Kindergarten gearbeitet hat; die Mutter von drei Kindern, deren Mann sich nach der Geburt des dritten einfach abgesetzt hat.

Nachgerade erschütternd finde ich, dass auch von offizieller Seite wohl davon ausgegangen wird, dass Alleinerziehende quasi von Natur aus sozial und geistesschwach sind - mit Schaudern erinnere ich mich an eine Informationsveranstaltung, bei der die beiden Vortragenden gaaaaaaaaaaaanz langsam und mit bewusst einfachen Worten gesprochen haben.

Es würde mich ja einmal interessieren, was die Statistik zum persönlichen Hintergrund der Betroffenen sagt. ich vermute aber, dass es so eine Statistik gar nicht gibt, weil es niemand so genau wissen möchte, wenn man auch so einfach sein Vorurteil pflegen kann.

Gruß

=^…^=

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Hallo nochmal,

also wenn wir von VW reden, reden wir von VW und nicht von BMW und müssen auch nicht ständig betonen, dass es ja auch noch BMW gibt. Genau wie Dir die zu negative Darstellung „aller Alleinerziehenden“ gegen den Strich geht, geht es mir gegen den Strich, dass man nicht offen sagen darf, dass es „sonne“ und „solche“ gibt, und dass „solche“ nicht nur bei RTL künstlich aufgebauschte Lebensdramen präsentieren, sondern ganz real in einer durchaus relevanten Größenordnung existieren, dass sich dieses Lebensmuster leider aktuell progressiv ausbreitet, und dass man hier eingreifen muss (ohne jedem Satz gleich voranzustellen, dass es ja selbstverständlich auch ganz ganz viele andere positive Beispiele gibt).

Zu Ausbildungszeiten als ich mal als Vertreter der Staatsanwaltschaft durch die Gegend tingeln durfte, musste ich auch den ein oder anderen Leistungsempfänger anklagen. Da hat auch niemand erwartet, dass ich vor Verlesen der Anklageschrift darauf hingewiesen habe, dass es wahnsinnig viele Leistungsempfänger gibt, die es alle wirtschaftlich nicht einfach haben, und trotzdem straffrei bleiben. Da standen mir auch Ausländer gegenüber, und ich habe nicht jedes Mal betont, dass es ganz viele wunderbar integrierte und rechtstreue Ausländer in unserem Land gibt. Und wenn ich heute mal wieder bei unserem türkischen Kulturverein in gewohnter Herzlichkeit begrüßt werde, muss ich mich auch nicht dafür entschuldigen, dass ich vor Jahren mal den ein oder anderen Türken angeklagt habe und betonen, dass ich meine Gegenüber für grundsolide und rechtstreue Bürger halte. Daher denke ich, dass es reichen muss, wenn ich klare Kriterien benenne um die angesprochene Gruppe zu adressieren. Wer in dieses Raster nicht rein passt, braucht und sollte sich nicht angesprochen fühlen.

Wenn Du das Glück hast in so guten Kreisen zu verkehren, dass Du noch keinen persönlichen Kontakt mit Negativbeispielen hattest, dann heißt dass doch nicht, dass diese nicht existent wären. Ich habe schon mit unzähligen positiven wie negativen Beispielen bei Leistungsempfängern/Alleinstehenden/… zu tun gehabt, wobei die negativen Beispiele auch damit zu tun haben, dass ich mich eben überhaupt immer wieder in diese Niederungen begebe (müsste ich ja aufgrund meines eigenen Status gar nicht; wozu nach gut bezahlter 50h-Woche noch Mandanten annehmen, die man maximal zum schlechten Beratunghilfesatz abrechnen kann, da könnte einem die Freizeit mit der Familie mehr wert sein) um gerne nach Kräften Leuten da heraus zu helfen, die sich helfen lassen wollen.

Aber genau das ist der springende Punkt: Dabei lernt man eben die ganz realen RTL-Fälle kennen, die in keinem Mehrgenerationenhaus, keinem Kindergarten, … auftauchen, und von denen man dann erfährt, dass sie in einer sehr gut bevölkerten ökologischen Nische leben, wo entsprechende Lebensmodelle alles andere als Einzelfälle sind. Und da kann man dann nur bitter über die Chancen von Bildungsreformen, Integrationsprogrammen, zusätzlichen Leistungen mit der Gießkanne, … lachen, mit denen man bei dieser Gruppe nichts erreichen kann und wird. Da bleibt dann wirklich nur Druck, Erschwerung und Nutzen aller legalen Möglichkeiten um die weitere Ausbreitung dieses Phänomens zu stoppen (und zwar bitte möglichst so, dass darunter nicht andere leiden, die nichts mit dieser Gruppe zu tun haben). Und dass sollte doch eigentlich auch eher im Interesse all deren sein, die sich ggf. mal zu Unrecht mit an den Pranger gestellt sehen, statt gebetsmühlenartig und wahrheitswidrig zu behaupten, dass das ja alles nur für das Fernsehen aufgebauschte Einzelfälle wären (was ihnen ohnehin niemand abnimmt, der mal den ein oder anderen Negativfall hautnah erlebt hat).

Gruß vom Wiz

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Hallo,

kann es sein, dass Du die Ausgangsfrage nicht verstanden hast? Nochmal: Es geht hier nicht um die Frage der Höhe der regelmäßigen Leistungen an Eltern und Kinder, sondern um die Frage zusätzlicher Leistungen zur Belohnung der Reproduktion an sich und darum, ob diese nur dort gezahlt werden sollten wo damit ein bestimmter volkswirtschaftlich positiver Effekt erzielt werden soll und kann, sowie ein konkreter auszugleichender Nachteil entstanden ist, oder ob man diese Leistung auch dort gewährt, wo kein Nachteil eintritt (jemand der ohnehin nichts verdient, verdient durch Kindererziehung nicht noch weniger als nichts), und auch der angestrebte volkswirtschaftliche Nutzen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erzielt werden kann.

Dieser sozialromantische Ansatz mit den geeigneten Rahmenbedingungen jeden zum begeisterten Schüler und motivierten Arbeitnehmer zu machen ist ja ganz süß, aber ignoriert leider vollkommen, dass wir dummerweise einen von solchen Maßnahmen überhaupt nicht mehr erreichbaren Teil der Bevölkerung haben, der die ganze Schulreformiererei seit den 70ern erfolgreich überlebt hat, und auch die nächsten Reformen noch unbeschadet überstehen wird, weil er hiervon gar nicht erreicht wird.

Ich bin der erste der hier schreit, wenn es darum geht, jemand mit schlechten Startschwierigkeiten zu helfen, Chancengleichheit herzustellen, … Aber die naive Phase, dass man jedem helfen kann, dem man helfen will, bzw. dass sich jeder in realistischer Art und Weise helfen lassen will, habe ich glücklicherweise nie gehabt. Dafür habe ich einfach zu früh sowohl Positiv- als auch Negativfälle erlebt. Und daher spreche ich ganz offen aus, dass es leider einen gewissen Bevölkerungsteil gibt, bei dem man dummerwise nur versuchen kann, ihm das Leben in der sozialen Hängematte so unangenehm wie möglich zu machen, und alles dafür zu tun, dass dieser Bevölkerungsanteil nicht auch noch wächst (z.B. indem man dafür auch noch Anreize schafft).

Gruß vom Wiz

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Hallo,

eigentlich wollte ich mich in diese Diskussion nicht einmischen, aber mir juckt’s in den Fingern.

Das Elterngeld/Erziehungsgeld war doch eigentlich dazu gedacht BERUFSTÄTIGEN Frauen einen Anreiz zu geben schwanger zu werden und sollte die ersten Jahre als Lohnersatz dienen (wenn ich den Sinn dieser Leistung richtig verstanden habe). Folglich hätten natürlich nicht-arbeitende Frauen, sprich Alg II-Empfängerinnen, ABER auch Hausfrauen, Studentinnen etc. ohnehin keinen Anspruch auf Elterngeld/Erziehungsgeld, da sie eh nicht arbeiten und daher durch die Geburt eines Kindes keinen Lohnausfall haben.

Also, frage ich mich wo das Problem ist.

Ein Problem entsteht doch erst dann, wenn Alg II-EmpfängerInnen das Elterngeld gestrichen wird, mit dem Argument, dass sie eh nicht arbeiten, aber dann nicht konsequent auch Hausfrauen, Studentinnen (ich bin selbst Studentin) und anderen nicht-berufstätigen Frauen das Elterngeld gestrichen wird.

Hallo,

Also, frage ich mich wo das Problem ist.

das Problem ist, das viele - insbesondere Alleinerziehende - erst durch die Geburt des Kindes in Alg-Leistungsbezug fallen.

Ein Gehalt, dass für einen alleine durchaus ausreichend sein mag, ist nicht zwingend auch ausreichend, um ein Kind damit zu ernähren, und nicht jede Frau kann sofort nach dem Auslaufen des Mutterschaftsgeldes wieder in den Beruf zurückkehren.

Grüße

=^…^=

Na und?

Ein Gehalt, dass für einen alleine durchaus ausreichend sein
mag, ist nicht zwingend auch ausreichend, um ein Kind damit zu
ernähren, und nicht jede Frau kann sofort nach dem Auslaufen
des Mutterschaftsgeldes wieder in den Beruf zurückkehren.

Haben sie vorher gearbeitet bekommen sie erstmal Elterngeld fürs erste Jahr. Anschließend haben sie für weitere zwei Jahre ein Anrecht auf Elternzeit, in der Zeit ist der Job ziemlich sicher und sie können bis zu 30 h die Woche arbeiten.

Will sagen, sie haben dann trotzdem das Elterngeld - und wenn das nicht reicht, bekommen sie noch einen Zuschuss vom Staat (ALG II oder was auch immer dann nötig ist).

Das ist aber eine andere Geschichte als Frauen, die von vornherein keinen Job und damit kein Einkommen hatten und darum auch kein Elterngeld bekommen (also nach dem neuen Plan, bisher bekommen sie es ja noch).

Gruß
Cess

Hallo Cess,

Will sagen, sie haben dann trotzdem das Elterngeld - und wenn
das nicht reicht, bekommen sie noch einen Zuschuss vom Staat
(ALG II oder was auch immer dann nötig ist).

sagt der Plan denn expressis verbis, dass diese Frauen dann trotz Alg2 Elterngeld beziehen dürfen? Oder sagt der Plan, dass mit dem Bezug von Alg2 - aus welchen Gründen auch immer, das Elterngeld wegzufallen hat? Und wie sieht es - fällt mir gerade noch ein - mit Aufstockern aus, sprich Menschen, die durchaus berufsttätig sind, deren Einkommen nur unter der Bemessungsgrenze liegt?

Anschließend haben sie für weitere zwei Jahre

ein Anrecht auf Elternzeit, in der Zeit ist der Job ziemlich
sicher und sie können bis zu 30 h die Woche arbeiten.

Dieser theoretische Anspruch nützt aber nichts, wenn frau z.B. in einem Kleinbetrieb angestellt ist, für den arbeitsrechtliche Sonderregelungen gelten, oder es schlicht und ergreifend keine ausreichenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten gibt.

Grüße

=^…^=

Hallo,

Also, frage ich mich wo das Problem ist.

das Problem ist, das viele - insbesondere Alleinerziehende -
erst durch die Geburt des Kindes in Alg-Leistungsbezug fallen.

Ein Gehalt, dass für einen alleine durchaus ausreichend sein
mag, ist nicht zwingend auch ausreichend, um ein Kind damit zu
ernähren, und nicht jede Frau kann sofort nach dem Auslaufen
des Mutterschaftsgeldes wieder in den Beruf zurückkehren.

Hallo auch,

aber das Elterngeld soll doch für die Frauen sein, die nicht sofort nach dem Auslaufen des Mutterschaftsgeldes wieder in den Beruf zurück können, egal ob die Frau alleinerziehend oder verheiratet ist. Bedingung für das Elterngeld sollte doch die vorherige Berufstätigkeit sein. Oder stimmt das nicht? Frauen, die nach dem 8 wöchigen Mutterschutz wieder arbeiten erhalten doch gar kein Elterngeld? Jedenfalls war das früher mit dem Erziehungsgeld so.

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Hallo,

bei dem Erziehungsgeld war es so (und so ist es meines Wissens auch mit dem Elterngeld), dass frau während des Bezugs in Teilzeit bis zu einem bestimmten Stundensatz durchaus arbeiten konnte.

Was ich mich nur frage, ist, wie es mit den Müttern aussieht, die mit der Geburt des Kindes, während des Bezuges von Mutterschaftsgeld bereits in den Alg2-Bezug fallen sowie mit denen, die sog. Aufstocker sind, d.h. zusätzlich zu einem Arbeitseinkommen noch Alg2 beziehen (also durchaus berufstätig sind und damit auch ein höheres Monatseinkommen zur Verfügung haben als ‚reine‘ Alg2-Bezieher). Bekommen diese dann trotz Alg2 Erziehungsgeld oder nicht?

Ich würde mich freuen, wenn jemand konkrete Informationen dazu hätte.

Gruß

=^…^=

Moin!

Hinzu kommen noch die Aleinerziehenden, welche, ausgenommen der Anteil, der aus gewalttätigen partnerschaften geflüchtet ist, ihre Beziehungsprobleme bzw. ihre Nicht-Bereitschaft, an ebendiesen zu arbeiten, nun zum problem der Allgemeinheit machen, weil sie als Mütter von Kleinkindern ihren Ernährer verlassen und den Lebensunterhalt dann vom Staat einfordern.

und was ist mit den Müttern von Kleinkindern, die von den
dazugehörigen Vätern verlassen worden sind? Sind die auch
irgendwie selbst schuld an ihrer Lebenssituation, weil sie
sich vielleicht nach der Geburt haben gehen lassen?

Wenn dem so ist, evtl. ja.

Oder weil
sie nicht lange genug auf einen echten Partner gewartet haben,
mit dem sie ihre Sexualität verantwortungsvoll ausleben
können?

Möglicherweise ja.
Der Rest der Bürger ist jedenfalls nicht daran schuld.

Zudem ist der Kindsvater ja unterhaltspflichtig.

Gruß,
M.

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Hallo!

Eigentlich ist dies nicht die Aufgabe des Staates, sondern der
Eltern bzw. der Familie.

das sehe ich eientlich auch so. Allerdings müssen heutzutage
ja schon in vielen Familien beide Eltern arbeiten gehen, um
über die Runden zu kommen. Und häufig reicht auch das nicht.
Ich glaube hier liegt das Problem: Es sollte einfacher sein,
von seinem Job ein angemessenes Leben zu führen! Ich denke da
an Mindestlöhne, bessere Betreuung von Kleinkindern etc. - DAS
ist ja auch eine Unterstützung vom Staat.

Auch ich meine, dass man von einem Vollzeitjob leben können muss.
Allerdings ist das Problem auch häufig in den Ansprüchen der Leute an Konsumgüter zu suchen.

Was die Kinderbetreuung betrifft, so ist das eine Frage der Wirtschaftlichkeit für die Gesellschaft. Reihenweise hoch qualifizierte Frauen in die WOhnungen zu verbannen, muss man sich eben leisten können…

Ich meine, dass alle(!) staatlichen Subventionen auf den Prüfstand gehören. Wer wirklich Hilfe benötigt, soll sie erhalten. Wer keine benötigt, muss auch keine bekommen. Nach diesem prinzip kann man auch die Bezahlung für flächendeckende Kinderbetreuung regeln. Diese muss allerdings nicht der Staat komplett aufbauen. Privatfirmen können dies auch leisten. Wo ein Markt dafür ist, etablieren sich solche Unternehmen ja auch.
Allerdings sehe ich wenig Nutzen darin, den Kindern von Arbeitslosen einen KiTa Platz zu bezahlen.
Hier muss einfach mehr Realitätssinn Einzug halten.

Unser Staat ist pleite.
Wir müssen nun alle wiedermehr Verantwortung übernehmen. Füpr uns selbst, sowie auch für unsere Familie.
Das fängt bei den kindern an und hört bei den Eltern auf. Dass die Allgemeinheit für die Betreuung alter Menschen aufkommen muss, deren Kinder gut situiert sind, können wir uns eigentlich auch schon lange nicht mehr leisten.
Du siehst, es bleibt spannend…

Gruß,
M.

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Hi!

Ich bekam einen Vertrag nicht
verlängert wegen „wirtschaftlicher Gründe“. Von der Sekretärin
bekam ich die Info: Alleinerziehende Mütter sind nicht
wirtschaftlich für Unternehmen, da sie wegen evtl Krankzeiten
der Kinder ausfallen könnten.

Das liegt dann möglicherweise an der schlechten Organisation
in der betreffenden Familie und der mangelnden Flexibilität im
Unternehmen.

egal warum, es ist eben oft so. Organisation in der Familie
kann nur stattfinden, wenn man im Bereich der Familie wohnt
und diese einbinden kann. Oder diese überhaupt in der Lage
ist, eingebunden zu werden.

Möglicherweise ist dann ein Umzug gefragt oder ein vernünftiges Verständnis von Familie. Jeder für sich und zur Not aiuf Kosten des Staates wird eben nciht mehr lange funktionieren.

Ich kenne aus der Generation meiner Eltern (geb. 1938 - 1945)
persönlich 5 Frauen, die ihre Kinder, meine Klassenkameraden
damals, allein durchbringen mussten.
In den 70ern gab es nicht die Hälfte der heutigen
Subventionen. Und sie haben es dennoch geschafft.

Na, was ein Beispiel.

Bitte um konkrete Angaben, was an diesem Beispiel nicht relevant sein soll.

Aber dir ist schon aufgefallen, dass es
die Mehrgenerationenfamilien nicht mehr in dem Maße gibt?

Ja.

Dass
diese immer weniger werden? Gerade in der Nachkriegszeit wurde
nochmal viel auf die Eltern zurückgegriffen, das waren ganz
andere Lebensumstände als heute, da muss man schonmal
realistisch schauen.

Und?
Dann muss sich das eben wieder ändern, s.o.

In dieser Zeit gabs auch keine Handys und
PCs und sie sind trotzdem berufliuch integriert gewesen. Heute
sollten Arbeitnehmer immer mehr PC-Kenntnisse mitbringen, man
muss also immer im zeitlichen Rahmen schauen, was möglich ist.

Man arbeitet heute sehr viel weniger als vor 60 Jahren.

Und in den 70er Jahren sah das Familienmodell auch noch etwas
anders aus, es war gerade im Umbruch, aber im Großen und
Ganzen war die Frau zu Hause und der Mann ernährte die Familie
(und mit dem Gehalt konnte er das auch noch, was heute nicht
mehr unbedingt der Fall ist).

Das Verhältnis zwischen Hausfrauen und arbeitenden Müttern war bei den Bekannter meiner Eltern ungefähr so wie heute in meinem Bekanntenkreis.

Dass ein Ernährer heute mehr Probleme hat, die Familie durchzubringen, liegt nicht an den Gehältern, sondern am ausufernden Staat und den geforderten Steuern und Abgaben sowie an den gestigenen Ansprüchen. 2 Autos waren in den 70ern noch Luxus. Heute sehen viele das als unabdingbar.
Dasselbe gilt für 2-3 Urlaube.

Diese Zeiten neigen sich nun dem Ende zu. So ist das eben.

Heute scheinen mir viele einfach mal ein kind zu kriegen und
nach 3 Jahren dann in die Arme des Staates zu fallen, weil sie
überhaupt niemals lebensfähig waren.

Mit welchem Wissen verbreitest du deine scheinbaren
Erkenntnisse? Rein Gefühlsmäßig? Ausm TV abgeguckt? Zuviel
BILD gelesen?

Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben uns lese hier mit.

Leider ist es
nicht mehr so „Wer arbeiten will findet auch etwas“…

Meistens ist es so. Nur vielleicht nicht im Heimatdorf und
nicht den eigenen Wunschvorstellungen entsprechend.

Nicht jeder hat die Möglichkeit, wegen Job umzuziehen, weitere
Strecken in Kauf zu nehmen, und auch das hat nichts mit
Unwillen oder Wunschvorstellungen zu tun. Du glaubst gar
nicht, was sich so manche alleinerziehende Mutter für Jobs
antut, um arbeiten zu gehen und unter welchen Bedingungen.

Ich weiß, dass es Extremfälle gibt.
Auf der anderen Seite gibt es genügend Leute, die lieber in ihrem Kaff Sozialhilfe beziehen, anstatt umzuziehen und dort zu arbeiten, wo es einen Job für sie gibt.
Hier fehlt einfach noch der Druck.

Argumente dagegen gibt es immer.
Gerne angeführt auch der Freundeskreis oder die anderen Lehrpläne in anderen Bundesländern.

Aber was gehen diese, durchaus lösbaren, Probleme die Allgemeinheit an, die immer mehr dafür bezahlen muss?

Da misst du mit zweierlei Maß, HartzIV-ler (wie so oft) über
einen Kamm als Arbeitsunwillig, selbst Schuld an der
Situation, darf nichts erhalten, aber du als (momentan)
Arbeitender greifst dann ruhigen Gewissens alles ab, selbst
wenn du es nicht benötigst.

Da interpretierst Du wohl etwas zu viel in meine Aussagen
hinein.

Das mag sein, aber dein Posting strotz ziemlich vor Ignoranz
den Familien gegenüber, denen es nicht so gut geht und die
HartzIV in Anspruch nehmen müssen. Und genau das was ich
schrieb kommt rüber, ob du es wortwörtlich so geschrieben hast
oder nicht.

Mag sein. Ich hacke nicht auf den Schwächsten herum, sondern auf denen, die durchaus elbst etwas zur Verbesserung bzw. Vermeidung ihrer prekären Situation beitragen (hätten) können.

M.

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Eine Arbeitskollegin meiner Mutter, die nicht auf familiäre
Unterstützung zurückgreifen konnte, war damals
unverehelichterweise gezwungen, ihr Kind direkt nach der
Geburt zur Adoption freizugeben.

Viele andere Frauen haben in dieser Zeit ihre Gesundheit und
ihr Leben bei Engelmacherinnen riskiert.

Das kann doch wohl keine Alternative sein?

Jetzt reicht´s dann.

M.

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Hallo,

und was ist mit den Müttern von Kleinkindern, die von den
dazugehörigen Vätern verlassen worden sind? Sind die auch
irgendwie selbst schuld an ihrer Lebenssituation, weil sie

Sich einen Betreuungsplatz für die Kinder suchen? Kann man in der Regel schon nach der Geburt. Dann dürfte das mit der Wartezeit auch nicht so schlimm sein. Entfernungen in Kauf nehmen. Reden wir doch mal von den positiven Beispielen die das hinkriegen. Es gibt genügend. Man muss sich nicht auf die negativen einfahren, die stellen keineswegs die Masse.

Viel Grüße

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Hallo Lan,

Wenn Freiburg nicht so weit entfernt ist, warum kommt ein
Umzug nicht in Betracht? Du beschreibst den Ort katastrophal.
Welche Gründe sprechen dafür, dort zu wohnen?

weil die Mieten in Freiburg haarsträubend sind (für das, was
ich für das Haus an Miete bezahle, bekäme ich in Freiburg
gerade einmal ein 2-Zimmer-Wohnklo in Haslach-Weingarten)

…weshalb dann also die Allgemeinheit dafür verantwortlich gemacht werden soll, dass Du weiterhin schön billig auf dem Dorf leben kannst, aber trotzdem alle Angebote einer Großstadt nutzen können sollst…?

Sorry, ich bezahle viel Geld dafür, NICHT am Ar… der Welt zu wohnen und eine gute Infrastruktur vorzufinden. Dafür werde ich dann doppelt bestraft. Einmal über die hohen Wohnkosten und nochmal wegen der hohen Abgaben, um es anderen bequem zu machen.

Das lehne ich dann doch irgendwie ab…

und
nicht alle Vermieter mit Begeisterung Ihre Wohnung an eine
Alleinerziehende mit einem großen Hund, zwei Kindern und drei
Katzen vergeben.

Dann schaffe die Viecher ab. Von dem gesparten Geld für Steuer, Tierarzt und Futter können es dann auch 3 Zimmer sein.

Zu dem Zeitpunkt des Umzuges war ich auch
noch nicht alleinerziehend. ;o)

Shit happens…
Da steckt man in der Tat nicht immer drin.

Ich fand es auch nicht toll 2 Wohnungen zu unterhalten und
200km zu pendeln. Manchmal muss es eben sein.

Das geben aber meine Finanzen leider nicht her.

S. Thema Umzug.

Gruß,
M.

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Hallo!

Ja da würde mein komplettes Gehalt für die Kinderbetreuung
drauf gehen. Wovon zahle ich dann Miete etc? Ich zahle 500 für
die Tagesmutter und weil ich nur in Teilzeit arbeite bleiben
mir von meinem Gehalt eigentlich nur 200 übrig. Mein Mann
verdient bei uns. Ich geh nur arbeiten, damit ich eben
arbeite. Und weil es halt Spaß macht. Aber es lohnt sich bei
mir sicher nicht :smile:

Weshalb bleibst Du dann nicht zu Hause und gibst die Kinderbetreuungsplätze für Menschen frei, die sie brauchen?

Deshalb finde ich, dass diejenigen eben nicht benachteiligt
sind.

Wie gesagt, kommt drauf an wo du nen Betreuungsplatz suchst.

Ich finde diese Übersubventionierung wirklich bedenklich.

Zudem muss ich mich wundern: da heisst es, heutzutage müssen unbedingt beide Eltern arbeiten, da die Familie sonst verhungert. Aber es scheint kein problem zu sein, den gesamten Verdienst eines Partners in die Kinderbetreuung zu investieren. Geht es da nicht vielleicht doch nur um Egoismen und irgendwelche Entfaltungsbedürfnisse?

Ich unterstelle, dass bei den allermeisten noch gewaltig Luft im System ist. Man könnte die große Stadtwohnung gegen eine im Speckgürtel tauschen, den Zweitwagen abschaffen, günstiger einkaufen (es gibt nicht nur im „Basic“ gesunde Lebensmittel), Urlaub daheim machen u.s.w.
Wir jammern schon auf einem extrem hohen Niveau in Deutschland und je früher man sich daran gewöhnt, dass das Schlaraffenland der Selbstverwirklichung für alle nun ein Ende finden wird, desto früher kann damit anfangen, wirklich(!) selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu leben.

Viel Spaß dabei, ich kann Euch sagen, dass das durchaus auch ohne staatliche Subventionen geht.

Gruß,
M.

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Hallo,
du weisst aber schon das du in einem Sozialstaat lebts, oder?
VOm Grundprinzip her heisst das, dass Leute die etwas haben den Leuten die nicht so viel haben etwas abgeben sollten, damit es allen Leuten nicht gleich gut aber gut geht.
Wenn du Krank wirst und ne teure OP oder MEdikamente brauchst welche nach ca 1/2 Jahr allein von den Kosten her dein bis dato einbezahltes Geld aufgefreesen hat dann geht ja auch keiner hin und sagt, was kann ich denn dafür der kriegt nix, oder?
Sorry baer du bist mir etwas zu sehr ICH bezogen.
Wenn du sagst das Kinder kriegen, großziehen, erziehen usw nicht die Aufgabe des Staates ist hast du Recht ABER dafür zu sorgen, dass es möglich ist ist eine seiner Grundaufgaben und nicht die Vermögenssteigerung der Reichen und Schönen.

mfg
Bert

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