Zwischenzeugnis so okay?

Hallo,
wegen Vorgesetztenwechsel habe ich ein Zwischenzeugnis beantragt. Was haltet ihr von folgendem Entwurf?


Frau [Vorname Nachname] ist seit dem [Datum] als Content Manager in unserem Unternehmen tätig.

[Unternehmensbeschreibung]

Frau [Nachname] arbeitet für den Kunden [Kundenname]. Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehören:
[Auflistung meiner Tätigkeiten]

Frau [Nachname] hat sich sehr engagiert in ihr komplexes Aufgabengebiet eingearbeitet und verfolgt die vereinbarten Ziele nachhaltig und erfolgreich. Sie besitzt ein umfassendes und gutes, jederzeit verfügbares Fachwissen, mit dessen Hilfe sie auch schwierige Aufgaben erfolgreich löst.

Eine starke Zielorientierung und ein außerordentliches Verantwortungsbewusstsein prägen ihre Arbeitsweise. Ihre Aufgaben erledigt sie stets selbstständig, mit großer Sorgfalt und Effizienz. Durch ihre sehr hohe Zuverlässigkeit bestätigt sie jederzeit das in sie gesetzte Vertrauen.

Sie liefert immer qualitativ und quantitativ gute Ergebnisse. Auch erhöhtem Arbeitsaufwand und Termindruck ist sie gut gewachsen. Die ihr übertragenen Aufgaben erledigt sie stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Wegen ihres verbindlichen und kooperativen Auftretens ist sie eine allseits geschätzte Ansprechpartnerin. Ihr persönliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden ist zu jeder Zeit vorbildlich.

Frau [Nachname] erhält dieses Zwischenzeugnis aufgrund eines Vorgesetztenwechsels. Wir bedanken uns für die bisher geleistete Arbeit und freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit.

[Ort und Datum]

[Firmenname]

[Unterschrift GF]

Es ist nicht vollständig. Man braucht alles außer Eigennamen und Namen der Firma und ggf. des Unterschreibenden.

mittelmässig…

Weil…?

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weil…
vereinbarte Ziele - macht nur das, was ansteht - kommt nicht (selbst) weiter
Effizienz - Ziel wird erreicht, ja, aber dann ist auch gut
Zuverlässigkeit + ja, das ist sie
gut gewachsen +/- oft ja, aber eben nicht immer (vergl. stets bemüht)
kooperativ + Teamfähig
persönliches Verhalten - man diskutiert immer wieder beruflich mit ihr über Krümel

so würde ich das übersetzen…

da Frage ich mich wieder: wem hat denn Dein

gefallen?

Mir! Weil das nämlich eine absolut berechtigte Frage war. Denn dieses unvollständige Zeugnis zu bewerten erscheint mir doch etwas, ähm, sagen wir mal mutig…

wenn Du ein Haus baust und bist mit dem Erdgeschoss fertig - dann sieht man aber schon mal den viel zu schmalen Flur, unpassende Fenster aber auch den schönen Eingang…

Das kann man aber nicht so übersetzen.
Die Bewertungen in den einzelnen Sätzen widersprechen sich ständig. Es werden keine Aufgaben genannt, sodass eine seriöse Bewertung überhaupt nicht möglich ist. Gerade Content Manager habe eine sehr breite Aufgabenstellung, die vom Betreuen einer 5-Seiten-Website bis zum kompletten Erstellen eines neuen CMS gehen. Das Eintrittsdatum ist in diesem Zusammenhang auch enorm relevant, weil man einen AN nach zwei Monaten noch nicht beurteilen kann, nach 5 Jahren schon.
Das Zeugnis liest sich für mich im Moment so, als habe es ein Zeugnisgenerator geschrieben und ist, so, wie es hier steht, nicht aussagekräftig.

Soon

Und die Statik, das undichte Dach, die schiefe Treppe usw. usf. sieht man nicht. da nützt mir die schöne Eingangstür überhaupt nix.

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was soll ich sagen?

warum hat der UP denn hier geschrieben/gefragt? Letztlich (ja… vermutlich) um eine grobe Einschätzung zu erlangen - nicht etwa, um die Einkommenssituation zu erörtern oder um einzuschätzen, welche Qualifikation nun detailliert dahinter steckt.
Die genaue [Aufgabenstellung] ist da eben als Platzhalter schon gegeben, [Eintrittsdatum] ja auch…

Ansonsten erinnert mich das an: da ist ein Mann, hat ein Messer in der Brust und bewegte sich seit ner Stunde nicht - ob er tot ist? Solange ich den nicht gesehen habe, kann ich da keine Aussage treffen… denn leben könnt er dennoch…

Nix! Ich bitte Dich - sag bitte zu dieser Sache nix weiter!

Mir kommt da eben ein Verdacht:

Könnte es sein das der Usende (m/w/d) diesen Entwurf selbst geschrieben hat?

Hallo,
da es für die Beurteilung des Zeugnisses wohl relevant ist, kommt hier die Auflistung der Tätigkeiten:

  • Erstellen und Aktualisieren von Webseiten und Teasern im CMS AEM
  • Vorbereiten von Excel-Dateien für den Produktdaten-Import,
    Anpassen der Adminseiten, Datenimport in AEM und
    Fehleranalyse
  • Kommunikation mit dem Content Support in England und [Kundenname]
  • Datenpflege in kundenspezifischen Datenbanken
  • Vorbereitung und Versand von Newslettern mit Inxmail
  • Zusammenstellen von Web-Statistiken mittels Google Analytics
  • Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop

Welche Bewertungen widersprechen sich denn?
Die Stelle wurde im Herbst 2017 angetreten.

Ja isses! Außerdem isses relevant, seit wann Du dort warst und was das für ein Laden ist (nein! nicht den Namen! Aber ob das ein Großkonzern ist oder eher die Dreimannbude sollte man schon wissen)

Ich bin seit Herbst 2017 in der Internetagentur. Der Kunde, für den ich arbeite, ist ein Konzern.

Also 1 1/2 Jahre in einer kleineren (?) Agentur. Und noch was: ist das Dein erster Job nach einer wie auch immer gearteten Ausbildung? Und ist die Liste Deiner Tätigkeiten korrekt und vollständig? (Sorry, die vielen Fragen müssen leider sein, ehrlich, Du kriegst dann auch noch ne Antwort auf Deine eigentliche Frage…)

Die Internetagentur hat 25 Mitarbeiter. Die Liste der Tätigkeiten habe ich selbst ergänzt, da sie vorher unvollständig war. Jetzt sind alle wesentlichen Tätgkeiten aufgeführt. Es ist nicht mein erster Job, ich habe schon mehr als fünf Jahre Berufserfahrung.

Hi,
so, jetzt hab ich mir mal die Mühe gemacht aus Deinen tröpfelnden Informationen ein bewertbares Werk zu basteln. Meine Kommentare sind kursiv dargestellt. Disclaimer: manche meiner Kommentare werden sehr despektierlich klingen, das ist weder auf Deine Person noch auf Deine Arbeitsweise bezogen (beides kenne ich nicht!), sondern ich spiele den Anwalt des Teufels, also einen Personaler, der Dein Zeugnis liest und Dir Böses will.

Frau [Vorname Nachname] ist seit dem [Herbst 2017] als Content Manager in
unserem Unternehmen tätig.

[Unternehmensbeschreibung: Internetagentur, 25 MA]
gehört eigentlich überhaupt nicht rein, ist ein Zeugnis für Dich, keine Werbeplattform für Deinen Arbeitgeber

Frau [Nachname] arbeitet für den Kunden [Kundenname].
Ist das üblich, dass Kundennamen in Zeugnissen aufscheinen? Mir käme das höchst merkwürdig vor. Notfalls "für einen Kunden in der Nasenbohrer-Branche @DrSoon ?

Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehören:

Erstellen und Aktualisieren von Webseiten und Teasern im CMS AEM
Vorbereiten von Excel-Dateien für den Produktdaten-Import,
Anpassen der Adminseiten, Datenimport in AEM und Fehleranalyse
Kommunikation mit dem Content Support in England und [Kundenname]
Datenpflege in kundenspezifischen Datenbanken
Vorbereitung und Versand von Newslettern mit Inxmail
Zusammenstellen von Web-Statistiken mittels Google Analytics
Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop

es tut mir leid, ich kenne mich in diesem Bereich nicht sooo gut aus, aber das alles klingt mir nicht nach „komplexes Aufgabengebiet“. Das kann aber daran liegen, dass die einzelnen Tätigkeitspunkte eher vage gefasst sind. Eventuell magst das nochmal überarbeiten? Da kann ich Dir natürlich nicht helfen, denn Du musst wissen, was für Tätigkeiten Du da machst und wie „komplex“ (oder auch nicht) die sind

Frau [Nachname] hat sich sehr engagiert in ihr komplexes Aufgabengebiet
eingearbeitet und verfolgt die vereinbarten Ziele nachhaltig und erfolgreich.
Hmmm, nach 1 1/2 Jahren in dem Laden würde ich erwarten, dass da mehr als „engagiert (nichtmal erfolgreich!) eingearbeitet“ passiert ist. Das klingt mir nach jemandem, der eigentlich schon motiviert ist und will, aber das irgendwie (warum auch immer) nicht hinkriegt. Besser wäre „Beherrscht ihr (komplexes) Aufgabengebiet jederzeit selbstständig / souverän.“ oder ähnliches.

Sie besitzt ein umfassendes und gutes, jederzeit verfügbares Fachwissen, mit
dessen Hilfe sie auch schwierige Aufgaben erfolgreich löst.
Hier fehlt das „stets / immer“ vor „erfolgreich“. Man könnte hier ein „gelegentlich mal“ reininterpretieren

Eine starke Zielorientierung und ein außerordentliches
Verantwortungsbewusstsein prägen ihre Arbeitsweise. Ihre Aufgaben erledigt sie
stets selbstständig, mit großer Sorgfalt und Effizienz. Durch ihre sehr hohe
Zuverlässigkeit bestätigt sie jederzeit das in sie gesetzte Vertrauen.
*Oh, „Effizienz“ könnte man jetzt diskutieren: für mich könnte man das bösartig in „macht nur das Minimum“ interpretieren, ich weiss aber, dass andere Leute das durchaus als hohes Lob meinen. *
Die „starke Zielorientierung“ und von oben „Ziele nachhaltig und erfolgreich“ deutet ein bisschen auf „geht über Leichen“ hin. Das ist möglicherweise in dieser Branche ebenfalls ein Lob, aber dazu dass man von „vereinbarten Zielen“, die „manchmal“ erreicht werden liest, könnte man hier negative Schlüsse ziehen. „Drängelt sich immer vor, weil sie sich so wichtig nimmt und am Ende kommt nix verwertbares raus.“ [Hier würde mich mal die Meinung der anderen interessieren, ob ich das an dieser Stelle allzu negativ sehe]

Sie liefert immer qualitativ und quantitativ gute Ergebnisse.
Sind bei Euch „quantitativ“ gute Ergebnisse wirklich wichtig? Also habt Ihr Ziele wie „100 Newsletter“ pro Tag oder so?

Auch erhöhtem
Arbeitsaufwand und Termindruck ist sie gut gewachsen.
siehe oben: „jederzeit / immer“ fehlt

Die ihr übertragenen
Aufgaben erledigt sie stets zu unserer vollen Zufriedenheit.
Analog zu „Ziele vereinbart“. Ich lese daraus „Sie sieht halt die Arbeit nicht, man muss ihr jeden Scheiss antragen, dann macht sie das aber wirklich engagiert und manchmal sogar so, dass wir das verwenden können.“ Und natürlich der Klassiken mit der „stets vollen Zufriedenheit“

Wegen ihres verbindlichen und kooperativen Auftretens ist sie eine allseits
geschätzte Ansprechpartnerin. Ihr persönliches Verhalten gegenüber
Vorgesetzten, Kollegen und Kunden ist zu jeder Zeit vorbildlich.
Reihenfolge: 1) Kunden, 2) Vorgesetzte, 3) Kollegen

Frau [Nachname] erhält dieses Zwischenzeugnis aufgrund eines
Vorgesetztenwechsels. Wir bedanken uns für die bisher geleistete Arbeit und
freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit.

[Ort und Datum]

[Firmenname]

[Unterschrift GF]

Fazit: Ein nettes Mädel, wenn man ihr sagt, was sie tun soll, macht sie das dann auch halbwegs gut. Das schlimmste was dem Werk fehlt sind jedoch Erfolge. Hast Du denn in diesen 1 1/2 Jahren so gar nix hingekriegt? Also „So hat sie durch die Einführung von x… die Newsletterfrequenz bei unserem Kunden verhunderfacht.“ oder „Durch ihre umfassenden Kenntnisse in Photoshop ist es ihr gelungen…“

Vermutlich wird aber keiner Deiner Chefs Bock haben, das Teil neu zu schreiben. Darum kannst Du mal folgendes versuchen: Du schreibst Dein eigenes Zeugnis und bittest, dass man das prüft und Dir dann formal korrekt gibt. Wenn Du das selber nicht hinkriegst ist es unter Umständen gut investiertes Geld, dafür den Rat eines Anwalts einzuholen (der soll nicht drohen, klagen oder sonstiges sondern Dir nur einen soliden Zeugnistext erstellen - davon erfährt dann auch der Arbeitgeber nichts, wo der Textvorschlag herkam)

Eher nicht. Außer, es geht um ein zeitlich befristetes Projekt, in welchem der AN arbeitet, um z. B. eine neue Software zu implementieren (Erfolge!). Selbst dann wäre es ungewöhnlich. Und auch ein bisschen ein Spiel mit dem Feuer. Personaler sind auch nur Menschen. Wenn sie mit diesem Kunden schon einmal schlechte Erfahrungen, wie auch immer, gemacht haben, kann so etwas auch ein k.o. Kriterium werden. Oder, der Kunde ist so unbekannt, dass ihn keiner kennt.
Nasenbohrerbranche ist durchaus üblich. Dann kann man auch zeigen, dass man speziell in dieser Branche gute Erfahrungen hat. Allerdings würde das auch weiter oben bei der Vorstellung der Firma stehen.

Soon

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