Ich hatte einen Freund, der unterschied, wenn ich mich recht
erinnere
ich habe mich offensichtlich nicht richtig erinnert! Siehe weiter unten.
Wie gut ist deine Erinnerung an das Mittelhochdeutsche?(Ich
mein natürlich vom Studium her!
)
Ich habe ein bisschen nachgesehen und das zusammengestoppelt
Halihalo Helene,
He Leni,
als ich meine erste Antwort zu 2, 2 und 2 abgab, habe ich nur mein Gedächtnis konsultiert, nun noch was mein „Schwäbisches Handwörterbuch dazu sagt. Dies unterscheidet im Schwäbischen
zwen Mannen, gesprochen: zwee und zwea
zwu Kühe, gesprochen: zwua und zwuu
zwo Jahre, gesprochen: zwoi und zwoa und zwooa.
Zu der Dialektentwicklung kann man generell sagen, dass jeder deutsche Dialekt eine stehengebliebene Form des Deutschen darstellt, der die weitere Entwicklung zum Hochdeutschen nicht mitgemacht hat.
An manchen Fänomenen - mit dieser Schreibung bin ich der jetzigen, offiziellen, allgemein anerkannten Sprachentwicklung voraus - kann man ablesen, wann sie sich von der Hauptströmung zurückgezogen haben.
Also: die Dialekte, die noch Huus, Muus, Wiib und Liib sagen, haben die letzte Lautverschiebung nicht mitgemacht, wodurch aus diesen Wörtern Haus, Maus, Weib und Leib wurden.
Außer den Schweizern, den Elsässern, haben dies auch die Plattdeutsch sprechenden nicht mitgemacht.
Diese Veränderung bahnte sich schon um 700 nach Chr. an, fand aber ihren Abschluss beim Übergang vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen, also etwa um 1500.
Man kann da noch das Frühneuhochdeutsche dazwischen schieben. Dabei spielte auch die schriftliche Angleichung durch die sogenannte Kanzleisprache eine Rolle. Durch diese wurde die Schreibung des langen uuuuu durch au, des iiiiii durch ei ersetzt, die in der Aussprache in einigen Regionen schon vorangegangen war, festgeschrieben. Und durch die sich ausbreitende Kanzleisprache breitete sich auch die Aussprache in andere Gebiete aus.
Andere Dialekte sind über dieses Frühneuhochdeutsch, das später sich zum „Hochdeutschen“ weiterentwickelte hinausgegangen und haben die letzte Lautverschiebung noch weiter getrieben, wodurch Formen wie: „In meine Fanne kommt kein Ferdefleisch“ entstanden.
Dazu der Kalauer:
A: Im Kriesch hann isch eine Fane erobert.
B: Von wem denn? Und was hast du damit gemacht?
Nu, vonnen Franzosen unn isch han Hiinsche drin gebraten.
Zu diesen Dingen könnte ich noch zwei Artikel aus dem Meyers Lexikon beisteuern, falls dies gewünscht wird. Da ich aber davon ausgehe, das die meisten Zugriff zu diesem Lexikon haben, verzichte ich aus Speicherplatzgründen darauf, bin aber gern bereit, diese Artikel per private Emails auf Nebenwegen weiterzugeben.
Durch diese Entwicklung kann aber die Differenzierung von 2, 2 und 2 nicht erklärt werden. Die muss in allen Dialekten vorhanden gewesen sein, vermute ich. Dass sie sich in einigen Gebieten hielt, in anderen nicht, scheint andere Gründe zu haben als die allgemeine Dialektentwicklung.
Das ist mein Wissensstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
Gruß
Fritz