Beitragszahler vs. Transferempfänger
Hi auch,
Doch ist es und es ist eine Art Vorsorge in die Zukunft. Auf
der anderen Seite bringt es der Gesellschaft auch nichts wenn
sie da 3 Schwarzarbeiter erzieht
Das befürchte ich aber - und die Familien-Biographien von Hardcore-Sozialhilfeempfängern bestätigen das. Die sind oft in der dritten Generation Stützebezieher. Frag mal Sozialarbeiter, mit wem die so jeden Tag arbeiten (müssen). In dem konkreten Fall sehe ich das kommen. Das würde aber zu weit führen, hier die Verhältnisse zu erklären.
Hast du außer Polemik auch Argumente zu bieten?
Wer hat denn angefangen die eine Putze und die paar Penner mit
den Montagsdemonstranten gleichzusetzen?
Öhm. Ich habe gar nicht gleichgesetzt, sondern eine Anekdote (ausdrücklich) erzählt und gleich hinzugesetzt, dass das sicher nicht die Norm ist:smile:.
ja wenn man aber nirgends Arbeit bekommt, auch nicht in
unangenehmen Jobs? Mal abgesehen davon das hier auch
unangenehme Jobs abgeschafft werden, obwohl Leute da sind die
sie machen würden. Beispiel: Die Müllabfuhr braucht seit 1
oder 2 Jahren nur noch einen Arbeiter pro Fahrzeug.
Komisch, dass aber dennoch eine Menge Jobs nicht zu besetzen sind - eben nicht immer in MeckPomm.
Denn Umzug muss man auch erstmal zahlen können und wenn man
nicht gerade frisch von der Uni oder aus der Lehre kommt,
sondern schon einen schlechten Lebenslauf mit paar Jahren
Arbeitslosigkeit hat, stellet einen eh keiner mehr ein. Dann
kommt in Deutschland ja noch dazu das es völlig egal ist was
man kann, wichtig ist es die richtigen Papiere mit möglichst
vielen bunten Stempeln zu haben. Das man auch etwas durch
Eigeninitiative lernen kann scheint unvorstellbar zu sein.
Ja, ich bestreite auch nicht, dass das so ist. D.h. dass es nicht genug Jobs für wirklich ALLE geben wird - das erklärt für mich dennoch nicht die Empörung gegen HARTZ IV. Die kommt doch eindeutig aus dem Wunsch heraus, Bestände zu sichern, nämlich Transferzahlungen.
Was fehlt - ganz grundsätzlich - ist eine Debatte über die Fundamente unseres Sozialsystems. Die hat nie stattgefunden. Es gibt doch nur zwei Möglichketen ( grob gesagt):
- Entweder die Beitragszahler zahlen mehr und die Transferempfänger behalten gleichviel weiterhin…
- Oder die Beitragszahler geben nicht noch mehr ab, und die Transferempfänger bekommen weniger. (wobei das soviel weniger gar nicht ist, je nachdem, wenn’s trifft, ist es manchmal sogar mehr…)
Entweder wir wollen ein soziales Netz mit allem Pipapo wie zu den guten alten Zeiten der Bundesrepublik, als es aber für nichtmal halb so viele Transferempfänger funktionieren musste.
Oder wir wollen dieses soziale Netz nur noch eingeschränkt, weil die, die zahlen, an ihre Grenzen kommen, wo sie noch bereit dazu sind.
Das ist ein Grundkonflikt - und das eine wie das andere Modell benachteiligt Menschen.
Jetzt muss ich mich nur entscheiden, welches ich für besser halte.
Leider doktort man bei uns lieber an hundert Baustellen rum, als sich mal diesen Grundkonflikten zustellen und sie laut auszusprechen.
Grüße,
barbara