14monate altes Kind wird auf die Finger gehauen

Hallo,

mich beschäftigt die Sache schon eine Weile, und heut hab ich wieder an die Situation gedacht.

Vor einem Monat war eine Bekannte mit ihrem damals 14 Monate alten Sohn bei uns zu Besuch. Er ist ein kleiner Wilder, meiner ist eher so der Gemütliche. Denke die Beiden können gut voneinander profitieren.

Nun war es so dass meine Bekannte kurz telefoniert hat und währenddessen hat ihr Kind meinen Sohn an den Haaren gezogen. Der hat sich das erstmal gefallen lassen, und da er ihm ja keine Büschel ausgerissen hat, hab ich auch keine Veranlassung gesehen ihn da gleich wegzureissen. Meine Bekannte hat ihn dann aber gleich geschnapptund ihm ziemlich fest auf die Finger gehauen.

Ich war erstmal sprachlos und erschrocken, sie hat dann gemeint sie mache das in letzter Zeit öfter weil sie nicht mehr mit ihm fertig werde.

Nun gleich zu meiner Frage - ich finde es nicht in Ordnung, ich finde das ein Kind ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung hat. Und gerade wenn es zur Gewohnheit wird - sie macht es ja regelmäßig, finde ich es schlimm, es ist schlicht und einfach Körperverletzung. Nur - wie soll ich es anstellen, mit ihr zu reden ohne sie gleich zu verlieren, ich möchte schon mit ihr in Kontakt bleiben, grad auch wegen der Kinder.

Ich verstehe ja auch dass sie überfordert ist. Das ist nicht das Problem. Ich kann mir schon vorstellen dass er recht anstrengend ist. Ich erlebe ihn ja immer nur ein paar Stündchen. Also ich möchte ihr keine Vorwürfe machen. Aber letztendlich muss ich ja Klartext reden und sagen dass sowas nicht okay ist und sie wird sich vielleicht abwenden. Wie könnte ich das hinkriegen?

Vielen Dank im Voraus
LG Blümchen

Hallo

sie hat dann gemeint sie mache das in letzter Zeit öfter weil sie nicht mehr mit ihm fertig werde.

Wie könnte ich das hinkriegen?

Mir fallen nur die sachlichen Argumente ein:
Erstens ist es gesetzlich verboten (kriminell)
Zweitens wird es dadurch nicht leichter, sondern immer schwieriger. Dass sie es dadurch leichter findet, ist immer nur ganz kurz. Die Probleme häufen sich durch jede Körperverletzung, die sie da begeht, und werden hundertprozentig irgendwann rauskommen, und dann wird sie vielleicht gar nicht mehr mit ihm fertig werden. Irgendwann kommt der in die Pubertät und ist stärker als sie! Oder er wendet die Aggressionen auf sich selber und wird Versager!

Erziehungsberatung hilft, wenn sie gut ist.

Viele Grüße

Hallo,

Wie könnte ich das hinkriegen?

Indem du dich zurück und aus der Erziehung anderer heraus hältst.

x Gewaltfreie Erziehung und keine Schläge sind zwei Sachen, die nicht identisch sind

x Ob sie, und nur wegen Kind, überfordert ist, bleibt dein persönlicher Eindruck, ebenso ob sie regelmäßig schlägt (du warst erst jetzt bei diesem Zwischenfall sprachlos und erschrocken …)

x Körperverletzung: Du wolltest erst warten, bis ein Büschel Haare …

Grüße
Tommy

Nachfrage
Hallo!
Das Thema hatten wir hier wirklich schon 1001 und ein Mal. Die Ausgangsfrage zielte in eine ganz andere Richtung. Aber manche Dinge kann ich so nicht stehen lassen.

Indem du dich zurück und aus der Erziehung anderer heraus
hältst.

Aha, wenn du also siehst, wie ein Erwachsener von einem sehr viel stärkeren Menschen geschlagen wird, hältst du Dich auch raus? Das ist dann in deinen Augen nicht unterlassene Hilfeleistung? Falls doch: Warum sollte das für ein Kind nicht gelten?

x Gewaltfreie Erziehung und keine Schläge sind zwei Sachen,
die nicht identisch sind

Erläutere doch bitte den Unterschied. Ich sehe keinen.
Wieder der Vergleich: Wenn Dein Chef Dir auf die Finger haut, weil Du Dich schlecht benommen hast, ist das dann i.O.? Worin ist der Unterschied zum Kind? Bedenke bei Deiner Antwort bitte, dass selbst Schwerverbrecher und psychisch Kranke nicht geschlagen werden dürfen.

x Ob sie, und nur wegen Kind, überfordert ist, bleibt dein
persönlicher Eindruck,

Nein, es war doch ihre eigene Aussage zu der Sache .

x Körperverletzung: Du wolltest erst warten, bis ein Büschel
Haare …

An der Stelle frage ich mich, ob Dein Posting vielleicht ironisch gemeint ist. Wenn ja, dann kennzeichne es doch bitte als solches.

Grüße
kernig

Angebote machen
Hallo!
Ich finds gut, dass Du Dich für das Kind Deiner Freundin einsetzen willst. Deine Meinung zu Klapsen und Schlägen teile ich. Wobei ich - mit einem auch eher sehr lebhaftem Kind gesegnet - Dir nur sagen möchte, dass Du u.U. keine Ahnung hast, wie anstrengend Kinder sein können (Du sagst ja selber, Deines wäre eher ruhig). Das ist nicht bös gemeint, ich habe aber immer wieder gutgemeinte Tipps von Eltern erhalten, die meinen, alles richtig zu machen. Die aber - wenn man die Kinder dazu kennt - einfach in einer ganz anderen Lage sind.

sie hat dann
gemeint sie mache das in letzter Zeit öfter weil sie nicht
mehr mit ihm fertig werde.

Das ist der Punkt, an dem ich einhaken würde. Sie scheint ja irgendwie zu spüren, dass das nicht in Ordnung ist. Und sie gibt zu, dass sie sich nicht anders zu helfen weiß.

Also ich möchte ihr keine Vorwürfe machen.

Genau das würde ich auch lassen. Sie ist im Grunde hilflos und weiß nicht weiter, „kriminalisieren“ würde ich das nicht. Ich würde durchaus Verständnis äußern dafür, dass sie manchmal nicht weiter weiß. Aber genauso unmissverständlich klar machen, was ich von Schlägen halte. Guck mal hier ins Archiv, da findest Du jede Menge gute Argumente.

Wenn sie derart überfordert ist, empfehle ihr eine Erziehungsberatung, das kann Wunder wirken. Ich persönlich fand den TripleP Kurs ganz gut, ist nicht jedermanns Sache. Uns hat er sehr geholfen, öfter die Nerven zu behalten. Man darf die dort gezeigten Methoden nicht als Allheilmittel verstehen, sie erweitern einfach die Handlungspalette in Krisensituationen, so kommt man besser ums Schlagen drumrum. Manches funktioniert, anderes nicht so gut, von Kind zu Kind verschieden.
http://www.triplep.de/pages/startseite/willkommen.htm

Vielleicht kannst Du ihr ja persönlich dann und wann unter die Arme greifen, ihr zu einem kinderfreien Nachmittag verhelfen oder sowas. Interessant wäre noch, ob der Vater das Kind auch schlägt oder ob beide da an einem Strang ziehen würden.

Viel Erfolg
kernig

(Bei mir hat sich mal eine Mutter (Kurbekanntschaft) dafür bedankt, weil ich sie überzeugt hatte, ihren Sohn nicht mehr zu schlagen. Sie meinte, sie hätte immer schon vom Gefühl her gewusst, dass es nicht richtig ist und es ging ihr immer ziemlich schlecht, nachdem ihr mal wieder die Hand ausgerutscht war. Sie war richtig erleichtert :smile: Damit will ich mich hier nicht als guter Mensch darstellen, sondern dir Mut machen, Einfluß zu nehmen.)

Hallo Simsy Mone,

also meinst du ich soll ihr sowas empfehlen? Also das mit der Erziehungsberatungsstelle? Das wäre wahrscheinlich keine schlechte Idee für sie, meine Schwester hat auch mal in so einer Einrichtung gearbeitet. Das Problem ist halt, es ist immer noch ein sensibles Thema, also auch wenn es sogar gesetzlich verboten ist, die eigenen Kinder zu schlagen, ist das doch noch so eine Grauzone, weil eben viele noch glauben, die Kinder seien quasi ihr Eigentum und niemand hat ihnen da rein zu reden.

Hab es schon bei einem meiner Exfreunde erlebt, der seinen Sohn oft angeschrien hat, da hab ich auch gesagt dass ich das nicht gute finde, auch wenn es noch kein Schlagen ist, aber es war bei ihm auch Überforderung und ich wollt halt nicht dass er so mit dem Kleinen umgeht. Da hatten wir auch einen Riesenstress.

Mich macht es halt traurig sowas zu sehen, und wenn dann noch Leute meinen dass jeder das Recht hat sein Kind zu erziehen wie er will und wenn er meint dass Schläge dazu gehören dann ist es halt so, dann finde ich das erst recht traurig.

LG Blümchen

Hallo!

Danke für diese Antwort. Von dem TripleP Kurs hab ich gehört, damals als ich schwanger war, hat mir meine Schwester (Soz.Päd) einen Ähnlichen empfohlen. So eine Art Elternführerschein. Leider kam er nicht zustande. Zuwenig Interessenten. Schade.

Ja, ich will ihr wirklich keine Vorwürfe machen. Ich bin auch überzeugt dass es Hilflosigkeit ist. Sie ist ja kein aggressiver Mensch ansonsten. Vielleicht kann ich mir wirklich nicht vorstellen wie es ist wenn man ein etwas wilderes Kind hat. Mir sagt man ja oft wie froh ich sein kann dass ich so ein liebes und ruhiges hab, aber ich denke halt egal welches Wesen das Kind hat, es entschuldigt das Schlagen nicht.

Vielleicht sollte ich ihr so einen Kurs auch empfehlen, das wäre schon mal ein Anfang. Und ihr die Konsequenzen aufzeigen, was daraus entstehen kann, denn Gewalt erzeugt nun mal Gegengewalt, das sollte ich auch tun wenn wir uns das nächste Mal sehen.

LG

Hallo Thommy,

du musst besser lesen. Sie hat selbst gesagt sie macht es öfter. Das hat sie ganz frei von sich aus zugegeben. Und sie hat gesagt sie ist überfordert weil sie durch ihn keine ruhige Minute hat.

Es halten sich genug Leute raus aus der Erziehung anderer Menschen. Und im schlimmsten Fall wurden dann Kinder zu Tode geprügelt oder sie sind verhungert. Es geht einen ja nichts an, es sind ja die Eltern, die werden schon wissen was sie tun.

Hast du dir schon mal selbst so mit voller Wucht auf die Finger geschlagen? Vorne auf die Fingerspitzen? Wäre eine gute Übung fürs Einfühlungsvermögung. Also ich bin nicht schmerzempfindlich und hab es dennoch als unangenehm empfunden, denn das sind empfindliche Zonen und ein Erwachsener kann nicht abschätzen wie er das Kind damit verletzt. Und selbst wenn es nur „ein bisschen“ weh tut. Es ist nie okay.

Außerdem kannst du einem Kind durch Schläge wohl schlecht klar machen dass es anderen Menschen nicht weh tun darf. Vielleicht verstehst du es auf die Art.

Gruss

ich sollte vielleicht noch dazu sagen dass wir keine engen Freundinnen sind, es ist ehr so eine typische Mütterfreundschaft, also wir sind nicht so eng miteinander dass wir uns auch mal ohne unsere Kinder treffen würden. Wenn wir die Kinder nicht hätten wären wir wohl auch nicht befreundet, weil uns eben keine anderen Interessen verbinden.

Das macht es für mich irgendwie schwieriger. Wenn wir sehr gut befreundet wären, könnte ich ohne Probleme darüber sprechen und wenn ich sehen würde wie wildfremde Leute ihre Kinder in der Öffentlichkeit schlagen würde ich wohl auch hingehen, aber bei ihr finde ich es nicht so einfach, wie gesagt ich möchte dass die Kinder weiterhin Kontakt zueinander haben

Hallo Kernig,

unterschreibe ich - wobei manchmal bei den jungen Wilden nur die Erfahrung am eigenen Leib hilft, wobei diese Erfahrung dann aber gemäßigt sein muß und gezielt, damit sie es verstehen.

bsp: unserem habe ich 100000 X mit Engelsgeduld erzählt, dass ich nicht ins Gesicht geschlagen werden möchte - bei einem seiner Angriffe habe ich ihm einen leichten Tätschler zurück ins Gesicht gegeben - das Gesicht war ganz erschrocken und man merkte sichtlich wie ihn das richtig berührte. Danach hat er nie wieder ins Gesicht geschlagen.

Ansonsten hilft es nur die Mutter irgendwie zu unterstützen und ihr mal eine Auszeit zu gönnen. Ein-Zwei Stunden können schon Wunder wirken. Ich bin froh, wenn Freunde zu Besuch sind und mal ne Stunde mit unserem Wirbel spielen und ich/wir ganz in Ruhe kochen oder was anderes machen können.
Was uns auffällt ist, dass man mit so einem Wirbel und ohne Familie im Hintergrund keine Zeit mehr für sich geschweige denn für die Beziehung hat und das nervt manchmal ganz schön.

Noch viel schlimmer sind die Eltern von gleichaltrigen Kindern, welche sich nicht vorstellen können, dass es auch andere Kaliber gibt, die einem wirklich den ganzen Tag in Atem halten und denen das NEIN der Eltern gerade mal egal ist und was auch immer dann erst recht gemacht wird. Eine Freundin hatte auch ein so ruhiges Kind, welches sehr angepasst war - das zweite kommt unserem Sohn sehr nahe und wirbelt durch die Gegend - die Tage konnte sie mich zum ersten Mal wirklich verstehen und nachvollziehen, was bei uns so los ist.

Als Tipp für das Kind: Bewegung, Bewegung, Bewegung in jeder freien Minute raus! Das hilft zumindest bei uns.

Gruß,
Alexandra

Hallo Blumenkind,

Hier der Text von einem wundeschönen Lied. Mach den Text dieser Bekannten zugänglich.

Gruß Bernd O.

Es ist von Bettina Wegner.

Kinder

Sind so kleine Hände
winzge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen
die zerbrechen dann.

Sind so kleine Füße
mit so kleinen Zehn.
Darf man nie drauf treten
könn sie sonst nicht gehn.

Sind so kleine Ohren
scharf ,und ihr erlaubt.
Darf man nie zerbrüllen
werden davon taub.

Sind so schöne Münder
sprechen alles aus.
Darf man nie verbieten
kommt sonst nichts mehr raus.

Sind so kleine Augen
die noch alles sehn.
Darf man nie verbinden
könn sie nichts verstehn.

Sind so kleine Seelen
offen und ganz frei.
Darf man niemals quälen
gehn kaputt dabei.

Ist son kleines Rückgrat
sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen
weil es sonst zerbricht.

Grade, klare Menschen
wärn ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat
hab’n wir schon zuviel.

Da hab ich auch noch was
Hallo nochmal!

Meine Lieblingsgeschichte zum Thema hat Astrid Lindgren erzählt, in einer Rede zum Erhalt des Friedenspreises:
http://www.zeit.de/reden/die_historische_rede/friede…
Im Ganzen ist die Rede es wert, gelesen zu werden. Vor allem die Geschichte von der Bestrafung mit der Rute ist mir hier aber wichtig:

"Jenen aber, die jetzt so vernehmlich nach härterer Zucht und strafferen Zügeln rufen, möchte ich das erzählen, was mir einmal eine alte Dame berichtet hat. Sie war eine junge Mutter zu der Zeit, als man noch an diesen Bibelspruch glaubte, dieses „Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben“.

Im Grunde ihres Herzens glaubte sie wohl gar nicht daran, aber eines Tages hatte ihr kleiner Sohn etwas getan, wofür er ihrer Meinung nach eine Tracht Prügel verdient hatte, die erste in seinem Leben. Sie trug ihm auf, in den Garten zu gehen und selber nach einem Stock zu suchen, den er ihr dann bringen sollte. Der kleine Junge ging und blieb lange fort. Schließlich kam er weinend zurück und sagte: „Ich habe keinen Stock finden können, aber hier hast du einen Stein, den kannst du ja nach mir werfen.“

Da aber fing auch die Mutter an zu weinen, denn plötzlich sah sie alles mit den Augen des Kindes. Das Kind musste gedacht haben, „Meine Mutter will mir wirklich weh tun, und das kann sie ja auch mit einem Stein.“

Sie nahm ihren kleinen Sohn in die Arme, und beide weinten eine Weile gemeinsam. Dann legte sie den Stein auf ein Bord in der Küche, und dort blieb er liegen als ständige Mahnung an das Versprechen, das sie sich in dieser Stunde selber gegeben hatte: „NIEMALS GEWALT!“ "

Grüße
kernig

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Hallo

wenn du helfen möchtest und kannst, dann unterstütze sie doch einfach mal, indem du ihren Kleinen für ein paar Stunden nimmst und sie sich mal "ausruhen " kann!

Ich war erstmal sprachlos und erschrocken, sie hat dann
gemeint sie mache das in letzter Zeit öfter weil sie nicht
mehr mit ihm fertig werde.

Ich find es gut von der Mutter, das sie es zugibt! Wer gibt denn zu, sein Kind einen Klaps gegeben zuhaben!? Niemand.

Gruss

GG und StGB
Hallo!

Ich weise in diesem Zusammenhang auf meinen Artikel weiter unten hin:
/t/mein-kind-haut-mich/5639992/3

Vielleicht war das dort betreffende 15-Monatige Kind nicht ganz in der Lage, dies zu verstehen; aber vielleicht ist deine Freundin ja etwas älter?!

Ich bin mir bewusst, dass dieser Artikel nicht ausreichend wird, um die von dir beschriebene Konfliktsituation zu lösen.
Dennnoch bringe ich ihn an.
Jeder hat seine Aufgabe; meine ist die diese.

Gruß
Paul

Hallo Paul

hab deinen Kommentar in dem anderen Thread auch gelesen. Da machte er nicht viel Sinn. Hier schon.

Danke schön

Grüsse
Blümchen

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Hallo,

ja ich würd ihn ihr gern mal abnehmen. Bei unserem nächsten Treffen werd ich ihr das mal vorschlagen, also den beiden Kleinen würde es auf jeden Fall gefallen, soviel ist sicher.

LG

Hallo Bernd

ja den kenn ich ;-(
der stand damals in einer Glückwunschkarte zur Taufe von unserem Sohn. Da hab ich weinen müssen.

Das ist ein guter Tipp von dir. Vielleicht schicke ich ihn ihr mal per email. Da würde sie nicht direkt konfrontiert werden, aber es zwischen den Zeilen lesen was ich ihr sagen will.

Hoffentlich

LG

oh je… das ist wirklich zum Weinen… danke kernig!

Hallo Alexandra,

na es ist ja nicht so dass mein Sohn die ganze Zeit brav in der Ecke sitzt und sich nicht rührt. Jetzt zieht er sich auch hoch, versucht die ersten Schritte, räumt aus und ab woran immer er dran kommt… aber deswegen auf die Finger hauen? Nein, den Stress den man hat mit einem kleinen Wilden, den kann ich verstehen, aber die Schläge nicht. Ich frage mich vor allem - wo führt es hin? Er ist 14 Monate und sie noch ganztags zuhause. Aber es wird ja stressiger, sie will ja auch bald wieder arbeiten gehen.

Meine Mutter hatte drei Kinder, eins davon auch sehr schwierig, sehr zornig und eigensinnig, eins chronisch krank, dazu noch Haushalt und drei Äcker. Ja, ihr ist auch die Hand ausgerutscht, hin und wieder, leider, aber wenn ich vergleiche wie sehr sie gefordert war dann wundere ich mich dass sie uns nicht totgeschlagen hat.

Ich denke es ist nie okay, egal in welcher Situation es passiert. Niemand kann sagen, ich werde mein Kind nie schlagen, auch ich nicht, ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich habe den Anspruch an mich, es nie zu tun, und ich würde es auch nicht gutheissen wenn es denn passieren würde, sondern mir Unterstützung holen.

LG Blümchen

Hallo Blumenkind,

vielleicht liege ich jetzt auch total falsch, aber das ist mir so durch den Kopf gegangen.

Wenn die Mutter schon zugibt, nachdem sie dem Kind eine runtergehauen hat, dass sie überfordert ist, klingt das für mich nach einem Hilferuf. Vielleicht hat sie aus der Situation heraus ihre Not erzählt, vielleicht aber gerade auch weil ihr nicht so dicke Freundinnen seit. Oft ist es leichter einer nicht ganz so engen Person Probleme zu erzählen, wie der eigenen Familie.

Wenn es von ihr wirklich ein Hilferuf war, dann musst du jetzt überlegen was du machen willst. Darum finde ich es sehr gut, dass du die Situation hier schilderst.

Ich würde sie einfach direkt darauf ansprechen. Das du mit dieser Situation Probleme hattest und ihr gerne irgendwie helfen würdest. Vielleicht kann sie dir ja direkt sagen, wie du ihr helfen kannst.
Vielleicht braucht sie aber auch einfach nur einen Anstoß sich Hilfe zu suchen.

Gibt es bei euch keine Zwergenambulanz? Bei uns hier gibt es mehrere Einrichtungen, wo ich hin gehen kann, wenn mein Kind mich zur Weißglut treibt.
Das ist kostenlos und man kann einfach so vorbei kommen. Und es hat nichts mit dem Jugendamt zu tun. Da haben ja viele Eltern immer Sorgen.

Vielleicht hat sie auch ganz andere Probleme ( Geld, Ehe, Beruf) und hat deswegen gerade ein sehr dünnes Fell. Da tut es dann sicher gut, wenn sie einfach mal darüber reden kann. Darum würde ich sie ansprechen.

Wenn du ihr, auch durch die Blume, sagst dass sie das Kind nicht hauen darf, ist ihr Problem ja evtl gar nicht behoben. Sie fühlst sich nur schlecht und hat noch eines mehr…

Gruß Lulea