Hallo!
Ein Mann, der seinen Job aufgibt, um der
Frau nach Amerika nachzuziehen, das kommt selten vor.
Vor einigen Jahren habe ich ein interessantes Experiment gemacht. Ich habe eine Geschichte, ganz ähnlich wie die in diesem Thread, ganz unterschiedlichen Leuten erzählt. Das einzige, was ich immer wieder geändert habe: Mal war es der Mann, der ins Ausland gehen wollte, und mal war es die Frau. Das faszinierende (und in meiner Generation erschreckenderweise geschlechterunbhängige) Ergebnis: Es war immer der Mann, dessen Verhalten von den Zuhörern kritisiert wurde.
Wollte die Frau ins Ausland gehen, und der Mann blieb da, dann war es natürlich mal wieder typisch Mann, mit seiner Frau nicht mitzuziehen.
Wollte der Mann ins Ausland gehen, und der Frau blieb da, dann war es natürlich mal wieder typisch Mann, sich von seiner Frau zu wünschen, daß sie mitzieht.
Egal, wie ich die Geschichte gedreht habe: Die Gut-Böse-Rollenverteilung war immer die gleiche. Und das finde ich schon erschreckend. Erschreckend vor allem bei den jungen Männnern, die dabei ein beunruhigend negatives Selbstbild an den Tag gelegt haben.
Die Frage, ob man es in Ordnung findet, daß der Partner ins Ausland geht, die Frage, ob man es in Ordnung findet, daß der Partner nicht mitzieht, die Frage, ob man eine Trennung auf Zeit haben kann oder nicht, die muss muss jedes Paar für sich selbst klären. Und daß ohne ohne irgendwelche Rollenbilder oder Geschlechterkampfkeulen von anno dazumal.
Gruß,
Max
Gruß,
Max