Hallo Martin!
- dass der Vater freiwillig ein paar Aufgaben selbst übernimmt
(das kann sie ihm natürlich nicht vorschreiben, aber aufgrund
der Problembeschreibung sollte er schon selbst drauf kommen
und falls nicht, kann sie ihn darum BITTEN).
das hatte sie schon gemacht, doch half es nichts. Was jetzt
aus Deiner Sicht?
Er scheint das Problem gar nicht wahrgenommen zu haben. Es hörte sich so an, als habe Daniela ihm noch nicht vermitteln können, wie ernst ihr das Problem ist. Insofern wäre mein Vorschlag zuallererst, dass sie ihm sagt, dass sie etwas für sie sehr wichtiges in Ruhe mit ihm besprechen möchte und dafür einen Zeitpunkt ausmacht, der beiden gut passt. Bei diesem Gespräch muss sie ihm dann klipp und klar sagen, wie sie sich fühlt, ohne ihm Vorwürfe zu machen, aber immer wieder betonen und klarmachen, dass die Situation für sie unerträglich ist und sich etwas ändern muss. Und ihn dann nach seinen Lösungsvorschlägen fragen. Bislang, so scheint es mir, ist etwas bei der Kommunikation falsch gelaufen. Insofern stimmt das nicht:
das hatte sie schon gemacht
Meine Sicht schrieb ich übrigens schon! Die wird übrigens auch
klappen!
Ich verstehe nur nicht, warum Du meinen Eintrag kritisierst,
wenn Deine Ideen die gleichen sind, wie die, die ich schrieb.
Du hast in deinem ersten Posting hier ja auch einige sinnvolle Dinge gesagt. Aber dann hat sich deine tatsächliche Sicht der Dinge herauskristallisiert, die einem partnerschaftlichen Miteinander und der Einsicht, dass das ein gemeinsames Problem der beiden ist, das sie gemeinsam zu lösen haben, diametral gegenübersteht (Hervorhebungen von mir):
Das glaube ich auch, weil es einfach an Dir selbst liegt auszeit zu nehmen! Wenn Du wolltest fändest Du auch bei einem 12 Stunden Tag auszeit. Das liegt ganz an Dir! Du willst nicht und gibst Deinem Freund dafür die Schuld! Dein Freund weiß genau, egal wie viel er macht, Du hättest dennoch 30 Stunden am Tag arbeit! Weil Du suchst regelrecht die Arbeit , so wie ich vermute. Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass man mit einem Kind 30 Stunden am Tag mit Arbeit eingedeckt ist. Sorry, das glaube ich nicht. Es gibt alleinerziehende die schaffen es mit 3 oder mehr Kindern.
Ich kenne viele Leute die seit 30 Jahren und länger immer über so viel Arbeit jammern. Sie suchen immer die Arbeit. Sie werden auch immer über Arbeit jammern , solange sie Arbeit suchen. Nur was kann ihr Mann dafür, wenn Daniela mit einem Kind und ohne ARbeit bereits so gestresst ist , dass der Tag 30 Stunden haben sollte und sie dann noch immer gestresst wäre?
Aha, „selber schuld“, was „jammert“ sie da eigentlich überhaupt, das Mimöschen. Sehr konstruktiv. Und der arme Freund, den soll sie bloß nicht mit „ihren“ Problemen vollquatschen. Was du so alles in deiner Kristallkugel siehst, ist sowieso immer wieder beeindruckend. Und was du glaubst oder nicht, ist hier auch irrelevant, denn es geht nicht um deine Belastbarkeit und Organisationsfähigkeit, sondern um Danielas.
Was willst Du für Dich tun? (…) Hast Du ihm schon Deine Stadt oder Ortschaft gezeigt? Ja, auch wenn Du es nicht glaubst, das Baby bekommt ein bisschen davon mit! Rede mit ihm, mit dem Baby! Dabei lernt es extrem viel. Oder redest Du nicht gerne?
Na was denn nun, soll sie etwas für sich tun oder für das Baby? Diese implizite Unterstellung, dass Daniela jetzt nur noch die Mutterrolle innehaben darf, indem das „dem Baby die Stadt zeigen“ deiner Meinung nach etwas ist, das sie „für sich“ tut, ist bezeichnend. Anstatt dass du ansprichst, dass sie Freiräume braucht, in denen sie ohne Baby (also wirklich für sich) irgendwo hingehen kann (und genau das ist es, was ihr meiner Meinung nach fehlt), stellst du es als normal dar, dass sie 24 h am Tag beim Baby sein muss.
Auch deine Vorstellungen davon, wie eine „normale“ Partnerschaft funktioniert, sind es wert, noch einmal hervorgehoben zu werden:
Indem man den Parter anschafft was er zu tun hat? So beginnt doch das gemeinsame Lösen der Probleme? So beginnen die Probleme, weil jeder dann sieht „ohne dem hätte ich jetzt nicht die Arbeit“.
Wenn jemand Probleme hat, kann man nicht von jemand anderen erwarten, dass er sie kostenlos löst. Auch der andere erwartet dann nämlich eine Gegenleistung. Das geht in Beziehungen so, dass der Mann dann meist Sex als Gegenleistung erwartet. Mit der Folge, die Frau hat immer weniger Lust auf Sex und der Mann immer weniger Lust ihr zu helfen!
Das, wovon du sprichst, ist keine (gleichberechtigte) Partnerschaft. Das ist ein Handelsabkommen bzw. Prostitution. „Dafür, dass ich dir helfe, will ich Sex“ - wer so denkt, ist nicht beziehungsfähig. Wer SO denkt, zeigt überhaupt keine Wertschätzung dem Partner gegenüber (von Liebe spreche ich gar nicht erst). Wer in Sex eine Leistung sieht, der sieht in seiner Partnerin eine Prostituierte. Und sich als einen Zuhälter, der statt ihr für Sex Geld zu geben, so etwas wie Empathie suggeriert (die ihm in Wirklichkeit aber nur lästig ist). Daniela hat hier aber von einer Partnerschaft geschrieben und nicht einem Prostituiertenverhältnis.
ich meinen Partner liebe, dann interessiere ich mich auch für
seinen Gemütszustand und für seine Probleme. Wenn mir seine
Probleme lästig sind, dann bleibe ich Single.
Aha, wenn Dir nach 5 Jahren seine Probleme langsam lästig
werden und nach 10 Jahren ganz lästig sind und ihr ein Kind im
Alter von 6 Jahren habt. (wie bei Sandman) was dann?
Dann gibt es zwei Möglichkeiten.
-
Ich liebe ihn nicht mehr. Dann Trennung. Das ist für alle Beteiligten besser, auch und gerade für die Kinder.
-
Ich liebe ihn, aber entweder sind wir nicht in der Lage, uns gemeinsam betreffende Probleme einvernehmlich zu lösen oder er hat nur ihn betreffende Probleme, in denen er sich verfangen hat und die ihn überfordern, wo ich auch am Ende meines Lateins bin. Dann würde eine psychologische Beratung helfen.
Wenn man dem Partner die Schuld für die Probleme gibt, kann
man ansprechen so viel man will, sie werden sich immer mehr
häufen.
Genau. Wenn Danielas Freund so denkt wie du und ihr die Schuld in die Schuhe schiebt, während er die ganze Verantwortung von sich weist, dann wird es nicht besser.
Gruß
Green Tea