Arbeitsmarkt & Konsequenzen

Guten morgen,

Es geht nicht um die Quote am Haushalt oder BIP, sondern um
die individuelle Leistung an Arbeitslose an sich. Kannst Dich
ja mal hier durchwühlen:
http://ec.europa.eu/employment_social/missoc/2002/in…

Mache ich. Es ist aber immer wieder die Rede davon, dass wir
uns mehr nicht leisten könnten. Ich wollte darauf hinweisen,
dass andere Länder das allerdings schon können. Wobei solche
Einzelvergleiche immer problematisch sind, weil dort auch ganz
andere Größen anders gesetzt sind, als hier.

wir können uns alles leisten, bis die Kohle komplett für den Sozialstaat verballert wird und die Nettoeinkommen in der Größenordnung von 345 Euro im Monat liegen. Die Frage ist, ob das sinnvoll ist. Arbeit muß sich lohnen und sie muß sich im Nettoeinkommen auch deutlich von dem unterscheiden, was man ohne sie vom Staat bekäme.

Bei diesen Diskussionen geht immer wieder unter, daß nur das Geld verteilt werden kann, was auch eingenommen wird. Je mehr Menschen Leistung beziehen, desto weniger Menschen zahlen ein, d.h. die Beiträge/Steuern müssen steigen oder die Leistungen müssen sinken.

Seit rd. 50 Jahren wird eine Politik verfolgt, die dazu führt, daß die Steuern und Sozialabgaben mehr oder weniger stetig steigen. Nennenswerte Entlastungen hat es für die Bevölkerung bestenfalls mal für ein Jahr gegeben. Einem derartigen Trend sollte man nicht dadurch begegnen wollen, daß man den Anreiz zu arbeiten reduziert und den Anreiz nicht zu arbeiten erhöht.

Ansonsten:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Nicht die Ansprüche haben sich erhöht,
sondern die Zahl der Empfänger.

S.o.: Ich habe nur wiedergegeben, was ich hier in letzter Zeit
als angebliches Existenzminimum gelesen habe.

Wie oft soll ich es denn noch sagen? Es geht hier in diesem
Thread nicht um das Existenz minimum , sondern um
ein Einkommen, das ein lebenswertes Leben in unserer
Gesellschaft ermöglicht.

Na, sag ich doch: Mobiltelephon und Markenklamotten sind das (kaum finanzierbare) Existenzminimum, Du willst noch etwas drauflegen.

Ich bin ja sogar dafür, dass *allen* Menschen diese Wahl
gelassen werden sollte. Dich und mich eingeschlossen.

Interessant. Dann erübrigt sich wohl jede weitere Diskussion,
denn das ist weder realistisch noch finanzierbar.

Das sehen unter anderem ausgewiesene Experten der
Volkswirtschaftslehre aber anders. Es ist weder unrealistisch
noch unfinanzierbar. Ein paar finden sich z.B. in dieser Lite
hier: http://www.grundeinkommen.info/index.php?id=36

Erstens stehen da nicht die Beiträge sondern nur, daß sie sich mit dem Thema beschäftigt haben. Zweitens - und da kannst Du mich gerne widerlegen - gehe ich nicht davon aus, daß auch nur ein einziger etwas davon geschrieben hat, daß das Grundeinkommen so hoch sein soll, daß jedem Menschen die Entscheidung freigestellt wird, ob er arbeitet oder nicht.

Erstens: Auch ein paar Euro im Monat sollten einen
Arbeitslosen nicht davon abhalten, sich weiterzubilden.
Zweitens: Es war ein Beispiel. Niemand erwartet, daß man sich
auf diesem Wege das Wissen für einen Doktortitel aneignet. Die
ganze Zeit in seiner Bude zu sitzen und auf ein
Arbeitsplatzangebot zu warten, kann auch nicht die richtige
Lösung sein. Im übrigen fragtest Du nach den alternativen
Freizeitgestaltungsmöglichkeiten.

Nein, ich fragte nach Formen der Teilnahme am
gesellschaftlichen Leben. Das bedeutet in unserem Kulturkreis
in der Regel, dass man auch eine gewissen Summe Geldes
ausgeben muss. Wer die nicht hat, bleibt außen vor. In der
Stadtbibliothek lesen (weil man sich eigene Bücher nicht mehr
leisten kann) und Fortbildungsveranstaltungen von
zweifelhaftem Nutzen sind nunmal keine besonders rege
Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Ich spreche ja nicht
davon, dass alle Karten für den Wiener Opernball bekommen
sollen. Es ist aber das ständige „nein“ sagen müssen, wenn
(ehemalige) Freunde abends ausgehen, seinen Kindern eine
„Krankmeldung“ schreiben, weil sonst rauskommt, dass sie das
Geld für die Klassenfahrt nicht bezahlen können und
dergleichen Dinge, die eine Finanzierung des reinen
Existenzminimums bei ständig steigenden unsinnigen Auflagen an
die Empfänger mehr zu einer Qual als einer echten Hilfe für
die Betroffenen macht.

Ganz klare Ansage: Das sind aus meiner Sicht keine Dinge, für die die Gesellschaft aufkommen sollte. Wer sich das mit oder ohne Arbeit leisten kann bzw. will, gut, wenn nicht, gehts halt nicht.

In meiner Schulzeit gab es auch Familien, die ihren Kindern keine Klassenfahrten bezahlen konnten (und das trotz Arbeitsplatz). Da hat man dann als Klasse entweder zusammengelegt oder den Sondertopf der Schule angezapft. Keine Spur davon, daß die Kinder ausgestoßen wurden. Im Gegenteil.

Kann sein, daß es den Sondertopf nicht mehr gibt und die Kinder heute massive charakterliche Schwächen haben, aber das kann nicht das Problem der Arbeitnehmer sein, die von ihrem Einkommen das Privatvergnügen von Arbeitslosen bezahlen sollen.

Gruß,
Christian

Mahlzeit,

Wie oft soll ich es denn noch sagen? Es geht hier in diesem
Thread nicht um das Existenz minimum , sondern um
ein Einkommen, das ein lebenswertes Leben in unserer
Gesellschaft ermöglicht.

Na, sag ich doch: Mobiltelephon und Markenklamotten sind das
(kaum finanzierbare) Existenzminimum, Du willst noch etwas
drauflegen.

Diese ganz billige Polemik steht Dir nicht. Ob Mobiltelefon und Markenklamotten unbedingt zu einer Teilnahme an gesellschaftlichen Leben erforderlich sind, darüber lässt sich trefflich streiten. Dass diese aber mit dem Existenzminimum offensichtlich nichts zu tun haben, das dachte ich hätten wir für diesen Thread hier schon geklärt?

[…]

Das sehen unter anderem ausgewiesene Experten der
Volkswirtschaftslehre aber anders. Es ist weder unrealistisch
noch unfinanzierbar. Ein paar finden sich z.B. in dieser Lite
hier: http://www.grundeinkommen.info/index.php?id=36

Erstens stehen da nicht die Beiträge sondern nur, daß sie sich
mit dem Thema beschäftigt haben. Zweitens - und da kannst Du
mich gerne widerlegen - gehe ich nicht davon aus, daß auch nur
ein einziger etwas davon geschrieben hat, daß das
Grundeinkommen so hoch sein soll, daß jedem Menschen die
Entscheidung freigestellt wird, ob er arbeitet oder nicht.

Ich widerlege Dich gerne und blitzschnell:

Bereits auf der Startseite (die ich zugegeben nicht verlinkt hatte) stehen die Bedingungen für das Grundeinkommen:

Es soll

 \* existenzsichernd sein im Sinne der Sicherung einer
 basalen gesellschaftlichen Teilhabe,
 \* einen individuellen Rechtsanspruch darstellen,
 \* ohne Bedürftigkeitsprüfung ausgezahlt werden und
 \* keinen Zwang zur Arbeit bedeuten.

Die Formulierung „basale gelesschaftliche Teilhabe“ soll ausdrücken, dass es dabei über das bloße Existenzminimum hinausgeht.

Die Beiträge findest Du (link für Dich aufgelöst) hier: http://homepage.univie.ac.at/manfred.fuellsack/bibli…

Selbst wenn Deine Meinung anders sein sollte, ganz offensichtlicher Unfug ist es eben nicht.

[…]

aber das kann nicht das Problem der Arbeitnehmer sein, die
von ihrem Einkommen das Privatvergnügen von Arbeitslosen
bezahlen sollen.

Doch, genau das muss das Problem der Arbeitnehmer sein. Genauer, das Problem der gesamten Gesellschaft. Denn die vielen Millionen Arbeitslosen sind nicht arbeitslos, weil das Wetter gerade so schön ist, sondern weil es für sie schlicht und ergreifend keine Erwerbsarbeit gibt.

Gruß

Fritze

Guten mittag,

Wie oft soll ich es denn noch sagen? Es geht hier in diesem
Thread nicht um das Existenz minimum , sondern um
ein Einkommen, das ein lebenswertes Leben in unserer
Gesellschaft ermöglicht.

Na, sag ich doch: Mobiltelephon und Markenklamotten sind das
(kaum finanzierbare) Existenzminimum, Du willst noch etwas
drauflegen.

Ob Mobiltelefon
und Markenklamotten unbedingt zu einer Teilnahme an
gesellschaftlichen Leben erforderlich sind, darüber lässt sich
trefflich streiten. Dass diese aber mit dem Existenzminimum
offensichtlich nichts zu tun haben, das dachte ich hätten wir
für diesen Thread hier schon geklärt?

ist doch wurscht, wie Du das Ding nennst. Du willst eine Versorgung für jedermann, die sich heute noch nicht einmal jeder leisten kann, der arbeitet. Das kann m.E. nicht die Definition eines Grundeinkommens sein, sondern ist irgendetwas zwischen Kommunismus und Utopia.

Ich widerlege Dich gerne und blitzschnell:

Bereits auf der Startseite (die ich zugegeben nicht verlinkt
hatte) stehen die Bedingungen für das Grundeinkommen:

Es soll

* existenzsichernd sein im Sinne der Sicherung einer
basalen gesellschaftlichen Teilhabe,
* einen individuellen Rechtsanspruch darstellen,
* ohne Bedürftigkeitsprüfung ausgezahlt werden und
* keinen Zwang zur Arbeit bedeuten.

Die Formulierung „basale gelesschaftliche Teilhabe“ soll
ausdrücken, dass es dabei über das bloße Existenzminimum
hinausgeht.

Das ist eine wirklich witzige Geschichte: Gibt man den „basalen gesellschaftlichen Teilhabe“ bei google ein, gibt es gerade mal eine gute Handvoll Treffer. http://www.google.de/search?hl=de&q=%22basalen+gesel… Der erste Treffer ist mir aus früheren Recherchen schon bekannt und ist so eine Art Bundeszentrale zu dem Thema. Dort wird direkt auf BIEN verwiesen und dort findet man
http://www.etes.ucl.ac.be/BIEN/BIEN/MissionStatement… und
http://www.etes.ucl.ac.be/BIEN/BI/Definition.htm

Interessanterweise findet man dort kein Ziel, das irgendetwas mit basaler gesellschaftlicher Teilhabe zu tun hat. Die Worterfindung basal deutet im übrigen schon darauf hin, daß da jemand „basic“ kunstvoll germanisiert hat. Basic wäre allerdings wieder ein Hinweis darauf, daß es eben doch um die Grundsicherung geht.

Ebenfalls interessant ist im übrigen, daß dort weder konkrete Zahlen noch sonst irgendetwas steht, das über vage Andeutungen hinausgeht. Auch die FAQ-Einträge geben auf die Fragen nicht wirklich eine Frage, bspw. bzgl. der Finanzierbarkeit.

Der Umstand, um auch das noch zu kommentieren, daß sich irgendjemand mit einem Thema beschäftigt hat, deutet noch nicht darauf hin, zu welchem Ergebnis er gekommen ist. Ich bleibe bei meiner Ansicht, daß sich kein anerkannter Volkswirtschaftler zu Aussagen versteigt, daß man eine Grundsicherung im vierstelligen Euro-Bereich zahlen sollte.

aber das kann nicht das Problem der Arbeitnehmer sein, die
von ihrem Einkommen das Privatvergnügen von Arbeitslosen
bezahlen sollen.

Doch, genau das muss das Problem der Arbeitnehmer sein.
Genauer, das Problem der gesamten Gesellschaft. Denn die
vielen Millionen Arbeitslosen sind nicht arbeitslos, weil das
Wetter gerade so schön ist, sondern weil es für sie schlicht
und ergreifend keine Erwerbsarbeit gibt.

Das Thema hatten wir schon x-mal. Nach meiner Einschätzung gibt es in Deutschland mindestens 2 Mio. offene Stellen, die aber nicht besetzt werden können, weil man keinen Punk als Vertriebsmitarbeiter, keine Analphabetin als Sekretärin und keinen ungelernten Metallklopper als CNC-Fräser einstellen kann, um es übertrieben darzustellen.

Anders formuliert: Es fehlen die richtigen Menschen für die Stellen. Abhilfe könnte hier freiwilliges Lernen schaffen - auch während Phasen der Arbeitslosigkeit.

Gruß,
Christian

Hallo,

ist doch wurscht, wie Du das Ding nennst. Du willst eine
Versorgung für jedermann, die sich heute noch nicht einmal
jeder leisten kann, der arbeitet. Das kann m.E. nicht die
Definition eines Grundeinkommens sein, sondern ist irgendetwas
zwischen Kommunismus und Utopia.

Wenn Du mit „nicht jeder Leisten kann, der arbeitet“ die 1-EUR-Jobber meinst, dann stimmt das sogar. Ansonsten ist es aber falsch. Ich will genau, dass sich jeder das leisten kann, was sich ein Arbeiter leisten kann, auch wenn er nicht arbeitet. Und 1500,- EUR/Monat (auch darauf habe ich mehrfach hingewiesen) sind lediglich ein Denkansatz, kein Dogma. Es hat übrigens mit Kommunismus überhaupt nichts zu tun. Mit Utopia schon eher.

Ich widerlege Dich gerne und blitzschnell:

Bereits auf der Startseite (die ich zugegeben nicht verlinkt
hatte) stehen die Bedingungen für das Grundeinkommen:

Es soll

* existenzsichernd sein im Sinne der Sicherung einer
basalen gesellschaftlichen Teilhabe,
* einen individuellen Rechtsanspruch darstellen,
* ohne Bedürftigkeitsprüfung ausgezahlt werden und
* keinen Zwang zur Arbeit bedeuten.

Die Formulierung „basale gelesschaftliche Teilhabe“ soll
ausdrücken, dass es dabei über das bloße Existenzminimum
hinausgeht.

[…]

Interessanterweise findet man dort kein Ziel, das irgendetwas
mit basaler gesellschaftlicher Teilhabe zu tun hat. Die
Worterfindung basal deutet im übrigen schon darauf hin, daß da
jemand „basic“ kunstvoll germanisiert hat. Basic wäre
allerdings wieder ein Hinweis darauf, daß es eben doch um die
Grundsicherung geht.

Ich kann bei „basic“ nicht erkennen, dass es knapp überhalb der Überlebensgrenze sein soll.

Ebenfalls interessant ist im übrigen, daß dort weder konkrete
Zahlen noch sonst irgendetwas steht, das über vage Andeutungen
hinausgeht. Auch die FAQ-Einträge geben auf die Fragen nicht
wirklich eine Frage, bspw. bzgl. der Finanzierbarkeit.

Es gibt eine Übersicht über die verschiedenen Modelle. http://www.grundeinkommen.info/fileadmin/Text-Depot/…
In der Tat gehen nicht alle von einem „bedingungslosen Grundeinkommen“ aus, aber eben auch. Dort wird übrigens eine Höhe von 800,- EUR zzgl. Wohnkosten vorgeschlagen.

Der Umstand, um auch das noch zu kommentieren, daß sich
irgendjemand mit einem Thema beschäftigt hat, deutet noch
nicht darauf hin, zu welchem Ergebnis er gekommen ist.

Wie gesagt, die dort zitierten Autoren sind zu positiven Ergebnissen gekommen, was bereits beim überfliegen der Titel mehr oder wenige deutlich wird. Ich habe derzeit allerdings auch keinen Zugriff auf die kompletten Texte.

Ich
bleibe bei meiner Ansicht, daß sich kein anerkannter
Volkswirtschaftler zu Aussagen versteigt, daß man eine
Grundsicherung im vierstelligen Euro-Bereich zahlen sollte.

Ich finde gerade keine zitierfähige Quelle für Dich. Aber eines möchte ich doch anmerken: 2003 betrug das gesamte Sozialbudget der Bundesrepublick Deutschland knapp 700 Milliarden EUR! (Quelle: http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleiq23.php) oder Pro Kopf und Jahr 8.416,- EUR. Schlicht umgerechnet macht das bereits ein Grundeinkommen von 700,- EUR für jeden! D.h. ohne irgend etwas an den Einnahmen oder Ausgaben zu ändern! Die Summe dürfte sich 2006 dank ausufernder Hartz IV Bürokratie und deren Folgen gerade um ein paar zig Milliarden erhöht haben.

Das ist natürlich naiv gerechnet, geht es doch immerhin um Rentenzahlungen, Krankenversicherung, etc. aber es zeigt, dass ein vierstelliger Betrag so utopisch nicht ist, wenn man das System komplett steuerfinanziert und nicht nur Versicherungs- und Sozialabgabepflichtige Arbeitnehmer den größten Beitrag leisten lässt.

Näheres (für hardcore BWLer natürlich zu wenig fundiertes) zur Finazierbarkeit findet sich auch unter http://www.unternimm-die-zukunft.de/index.php?sub=id…

Das Thema hatten wir schon x-mal. Nach meiner Einschätzung
gibt es in Deutschland mindestens 2 Mio. offene Stellen, die
aber nicht besetzt werden können, weil man keinen Punk als
Vertriebsmitarbeiter, keine Analphabetin als Sekretärin und
keinen ungelernten Metallklopper als CNC-Fräser einstellen
kann, um es übertrieben darzustellen.

Macht immer noch mindestens drei Millionen Arbeitslose (nach offizieller Statisktik, tatsächlich vermutlich eher fünf Mio.)

Anders formuliert: Es fehlen die richtigen Menschen für die
Stellen. Abhilfe könnte hier freiwilliges Lernen schaffen -
auch während Phasen der Arbeitslosigkeit.

Abgesehen davon, dass es sich häufig um vollkommen unrentable „Arbeitsplätze“ handelt, die nur deshlab hier noch bestehen, weil sie quasie staatlich bezuschusst werden bzw. per Arbeitszwang verordnet, wird den Arbeitslosen gerade die Möglichkeit des Lernens stark eingeschränkt. Sollte z.B. ein arbeitsloser Maschinenschlosse den Entschluss fassen, aufgrund länger andauernder Arbeitslosigkeit zunächst sein Abitur und dann z.B. ein Maschinenbaustudium durchführen zu wollen, dann werden ihm umgehend die Leistungszuwendungen noch weiter zusammengestrichen. Wenn er ganz viel Glück hat, bekommt er einen lächerlichen Betrag lt. BAFöG. Denn eines ist er dann sofort nicht mehr: Ein Arbeitsloser (schwupps, wieder einer raus, aus der Statistik).

Gruß

Fritze

Hi,

Wie oft soll ich es denn noch sagen? Es geht hier in diesem
Thread nicht um das Existenz minimum , sondern um
ein Einkommen, das ein lebenswertes Leben in unserer
Gesellschaft ermöglicht.

Also ich finde mein Leben trotz AlG II lebenswert.
Allerdings war ich noch nie extrem anspruchsvoll, bzw passte meine Ansprüche schon immer meinen Möglichkeiten an. Ist vielleicht auch Erziehungssache.
Als ich viel Geld hatte gönnte ich mir viel. Jetzt habe ich es eben nicht und muss auf einiges verzichten. Daher gelingt es mir teilweise sogar mit den paar Kröten zu sparen. Wenn allerdings ne neue Waschmaschine fällig wird, und mein Sohn plötzlich in die Höhe schießt und dauernd neue Kleidung und Schuhe braucht habe ich dann echt ein Problem.

sollen. Es ist aber das ständige „nein“ sagen müssen, wenn
(ehemalige) Freunde abends ausgehen,

Echte Freunde nehmen darauf Rücksicht. Man kann auch zu Hause Spaß haben. Ein guter Freund lädt mich auch gerne Mal ein.

seinen Kindern eine
„Krankmeldung“ schreiben, weil sonst rauskommt, dass sie das
Geld für die Klassenfahrt nicht bezahlen können

Dafür gibt es Zuschüsse, bzw. werden die Kosten voll übernommen.

Ab und zu ‚jammere‘ ich im stillen Kämmerlein auch Mal rum.
Größere Anschaffungen und ‚Sonderposten‘ (Herd, Wama, Kleider und Schuhe für pubertierende Schösslinge) machen die Situation aber echt schwierig.

Vergünstigungen für 1 Erw. + 1 Kind sind leider auch fast nicht zu haben.

Ansonsten gibt es in unserer Stadt eine Stadranderholung für bis zu 3 Wo in den Ferien zu je 50 €/Wo incl. Essen und Programm und Eintrittsgelder. Und den Ferienpass für kinderreiche Familien und ‚Bedürftige‘ wo die Kinder Veranstaltungen für ca. 2,50 € besuchen können.

Zu Weihnachten kann man zumindest in KA anscheinend einen Einkaufsgutschein für bis zu 200 € bekommen.

Es geht mir finanziell zwar nicht super gut, aber meinem Sohn mangelt es an nichts und er wurde auch zuvor schon so erzogen, die Dinge mit Maß zu fordern. Dies erleichtert einiges.

Achja und über dsas Jugendhilfegesetz (heißt das so?) ist kleinen Virtuosen, Tänzerinnen, Künstlern etc. auch die Teilnahme in Musikschulen und Sportvereinen etc. gesichert.

bye

Huhu Christian,

Arbeit muß sich lohnen und sie muß sich im
Nettoeinkommen auch deutlich von dem unterscheiden, was man
ohne sie vom Staat bekäme.

Das finde ich auch. Es stellt sich nur die Frage:
Sind die Löhne zu niedrig, oder die staatl. Hilfe zu hoch?
Sind die Lebenshaltungskosten, Mieten, oder die Absprüche der Leute zu hoch?

Mal abgesehen von den schlechten Rahmenbedingungen und hohen Lohnnebenkosten, sind die Löhne zu niedrig. Der Arbeitgebermarkt nutzt es natürlich, dass die Leute für wenig Geld arbeiten. Und das tun die sicher nicht freiwillig, sondern aus der ‚Not‘ heraus. Lieber einen mieß bezahlten Job, als gar keinen.

Bei diesen Diskussionen geht immer wieder unter, daß nur das
Geld verteilt werden kann, was auch eingenommen wird. Je mehr
Menschen Leistung beziehen, desto weniger Menschen zahlen ein,
d.h. die Beiträge/Steuern müssen steigen oder die Leistungen
müssen sinken.

Das liegt ja an der Abgrenzung Gewerbetätig, abhängig beschäftigt, Beitragsbemessungsgrenze, Beamte etc.
Würden alle KV Grundbeiträge zahlen müssen mit der Option sich entsprechend seinem Einkommen privat zusatz zu verichern, wären mehr Schultern da, auf die Verteilt werden.

Würde man sich u.A. an die Phamalobby rantrauen und Ausgabenkontrollen im Gesundheitswesen einführen, wäre auch einiges zu entschärfen.

Der link auf den Spiegelartikel (von Steven?), wie es die Niederlande machen, fand ich sehr aufschlussreich und nachahmenswert.

Seit rd. 50 Jahren wird eine Politik verfolgt, die dazu führt,
daß die Steuern und Sozialabgaben mehr oder weniger stetig
steigen. Nennenswerte Entlastungen hat es für die Bevölkerung
bestenfalls mal für ein Jahr gegeben. Einem derartigen Trend
sollte man nicht dadurch begegnen wollen, daß man den Anreiz
zu arbeiten reduziert und den Anreiz nicht zu arbeiten erhöht.

Nur der Anreiz zu arbeiten reicht da leider nicht. Selbst wenn alle arbeiten wollen, ist ja nicht für alle Arbeit da.
Arbeitsplätze müssen die Abeitgeber schaffen, und die Politik die Anreize für die AG. Aber eine Körperschaftssteuer von 25 % ist echt icht die Welt. Da zahlt manch Gutverdiener weitaus mehr :wink:

Kann sein, daß es den Sondertopf nicht mehr gibt und die
Kinder heute massive charakterliche Schwächen haben, aber das
kann nicht das Problem der Arbeitnehmer sein, die von ihrem
Einkommen das Privatvergnügen von Arbeitslosen bezahlen
sollen.

Das Traurige daran finde ich, dass sich die Wut über diese Situation auf die Betroffenen (Arbeitslose)überträgt und nicht auf die Verursacher (Politik, Gewerkschaften, Konzerne, Aktienmarkt).

Der soziale Unfrieden wird auch noch geschürt.
Hast du Arbeit bist du gut. Hast du keine Arbeit bist du böse.

bye

Hi,

Anders formuliert: Es fehlen die richtigen Menschen für die
Stellen. Abhilfe könnte hier freiwilliges Lernen schaffen -
auch während Phasen der Arbeitslosigkeit.

Hast schon recht. Das autodidaktisch angeeignete Wissen will aber auch mit Brief und Siegel bestätigt sein, sonst fällt man von vorneherein durch. Die Bewerbung ohne ‚Beweis‘ wandert in den Müll, schreiben kann ich ja viel, was ich alles kann, glauben muss man es mir und die Chance, es zu beweisen.

Da fehlt es den deutschen Unternehmern ein bisschen an Risikobereitschaft. Nämlich der Mut, die Katze im Sack zu kaufen und notfalls Mal 4 Wochen (2 Wo arbeiten, 2 Wo Küfrist)Geld in den Sand zu setzen, oder ne Goldgrube an AN gefunden zu haben.

Fortbildungen, Fernunterricht etc. sind teuer. Ich kann sie mir nicht leisten. Sogar die VHS-Kurse (auf die viele eh pfeiffen) belasten meine Kasse sehr.

bye

Hi,

Wie oft soll ich es denn noch sagen? Es geht hier in diesem
Thread nicht um das Existenz minimum , sondern um
ein Einkommen, das ein lebenswertes Leben in unserer
Gesellschaft ermöglicht.

Also ich finde mein Leben trotz AlG II lebenswert.

Das ist eine gute Sache. Glückwunsch. Aber habe ich das richtig verstanden? Du lebst nicht alleine von ALG-II (oder Hartz IV oder was auch immer), sondern hast einen selbständigen Ehemann?

Allerdings war ich noch nie extrem anspruchsvoll, bzw passte
meine Ansprüche schon immer meinen Möglichkeiten an. Ist
vielleicht auch Erziehungssache.

Das geht aber nur bis zu einer bestimmten Grenze. Und häufig sparen die Menschen (vollkommen verständlich) zuallererst bei „kulturellen“ und „gesellschaftlichen“ Dingen. Vieles, was man vor der Arbeitslosigkeit selbstverständlich machen konnte, fällt dann plötzlich flach. Und ich meine hier nicht den schicken Zweitporsche und das teure Handy im Designer-Lederhalfter.

Als ich viel Geld hatte gönnte ich mir viel. Jetzt habe ich es
eben nicht und muss auf einiges verzichten. Daher gelingt es
mir teilweise sogar mit den paar Kröten zu sparen. Wenn
allerdings ne neue Waschmaschine fällig wird, und mein Sohn
plötzlich in die Höhe schießt und dauernd neue Kleidung und
Schuhe braucht habe ich dann echt ein Problem.

Tja. Oder Dein Vermieter beschließt, die Miete zu erhöhen. Oder Du brauchst eine neue Brille. Oder Du möchtest doch ganz gerne einen Tanzkurs besuchen. Oder oder oder.

sollen. Es ist aber das ständige „nein“ sagen müssen, wenn
(ehemalige) Freunde abends ausgehen,

Echte Freunde nehmen darauf Rücksicht. Man kann auch zu Hause
Spaß haben. Ein guter Freund lädt mich auch gerne Mal ein.

Viele (vor allem Langzeitarbeitslose) berichten vom kompletten zusammenbruch der sozialen Kontakte.

seinen Kindern eine
„Krankmeldung“ schreiben, weil sonst rauskommt, dass sie das
Geld für die Klassenfahrt nicht bezahlen können

Dafür gibt es Zuschüsse, bzw. werden die Kosten voll
übernommen.

Das scheint von Bundesland zu Bundesland sehr sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden. Zumindest in der Vergangenheit in Schleswig-Holstein war das entweder gar nicht möglich oder nur mit massivem bürokratischen Aufwand sowohl auf Seiten der Eltern wie der Lehrer. Letztere berichteten dann auch häufiger von plötzlich erkrankten Kindern aus „Problemfaimilien“.

Ab und zu ‚jammere‘ ich im stillen Kämmerlein auch Mal rum.
Größere Anschaffungen und ‚Sonderposten‘ (Herd, Wama, Kleider
und Schuhe für pubertierende Schösslinge) machen die Situation
aber echt schwierig.

Warte mal, bis die Kinder ins Teenageralter kommen. Wenn man da dann auch noch das Pech hat, mehrere Kinder zu haben, ist der Ofen ganz schnell ganz aus. Das Kindergeld hilft da auch nicht wirklich weiter.

Vergünstigungen für 1 Erw. + 1 Kind sind leider auch fast
nicht zu haben.

Wo kämen wir da hin, wenn die brav hart arbeitende Bevölkerung den Kindersegen von Asozialen finanzieren sollte? Ne, da zahle ich lieber 10 Cent weniger Eintritt!

Ansonsten gibt es in unserer Stadt eine Stadranderholung für
bis zu 3 Wo in den Ferien zu je 50 €/Wo incl. Essen und
Programm und Eintrittsgelder. Und den Ferienpass für
kinderreiche Familien und ‚Bedürftige‘ wo die Kinder
Veranstaltungen für ca. 2,50 € besuchen können.

Den Ferienpass gab es zu meiner Zeit für alle. Das betraf aber nur Schulkinder, nicht die Eltern :smile:

Zu Weihnachten kann man zumindest in KA anscheinend einen
Einkaufsgutschein für bis zu 200 € bekommen.

Was ist KA und wo gibts den Gutschein?

Achja und über dsas Jugendhilfegesetz (heißt das so?) ist
kleinen Virtuosen, Tänzerinnen, Künstlern etc. auch die
Teilnahme in Musikschulen und Sportvereinen etc. gesichert.

Woran erkennt man denn „kleine Virtuose“ und was ist, wenn ein Kind auch ohne gleich virtuos zu sein gerne Geige spielen möchte?

Und zu guter letzt ein Link, der mir in die Finger kam: http://www.stangl-taller.at/STANGL/WERNER/BERUF/PUBL…

Gruß

Fritze

Hallöchen,

Mal abgesehen von den schlechten Rahmenbedingungen und hohen
Lohnnebenkosten, sind die Löhne zu niedrig.

nix mit „mal von den Lohnnebenkosten abgesehen“. Genau die sind das Übel.

Nur der Gedanke, die Sozialabgaben über den Umweg der Steuerfinanzierung zu reduzieren und damit zu sozialisieren, ist der falsche Weg. Das führt einmal mehr dazu, daß der Zusammenhang zwischen Kostenentstehung und Finanzierung aufgelöst wird. Die Folge davon ist, daß noch schluriger mit den ja scheinbar unbegrenzt vorhandenen Mitteln umgegangen wird.

Bei diesen Diskussionen geht immer wieder unter, daß nur das
Geld verteilt werden kann, was auch eingenommen wird. Je mehr
Menschen Leistung beziehen, desto weniger Menschen zahlen ein,
d.h. die Beiträge/Steuern müssen steigen oder die Leistungen
müssen sinken.

Das liegt ja an der Abgrenzung Gewerbetätig, abhängig
beschäftigt, Beitragsbemessungsgrenze, Beamte etc.
Würden alle KV Grundbeiträge zahlen müssen mit der Option sich
entsprechend seinem Einkommen privat zusatz zu verichern,
wären mehr Schultern da, auf die Verteilt werden.

Prinzip „rechte Tasche - linke Tasche“. Die Gesundheitsausgaben von Beamten, selbständigen usw. sind doch auch jetzt schon vorhanden, sie werden nur aus anderen Töpfen gespeist. Bei den Beamten kommt das Geld sowieso schon vom Steuerzahler.

Nur der Anreiz zu arbeiten reicht da leider nicht. Selbst wenn
alle arbeiten wollen, ist ja nicht für alle Arbeit da.
Arbeitsplätze müssen die Abeitgeber schaffen, und die Politik
die Anreize für die AG. Aber eine Körperschaftssteuer von 25 %
ist echt icht die Welt. Da zahlt manch Gutverdiener weitaus
mehr :wink:

Schafft der Gutverdiener Arbeitsplätze oder sind es die Unternehmen? Im übrigen ist bei der Körperschaftsteuer noch nicht Schluß. Oben drauf kommen Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer und schon ist man wieder über 30%. Natürlich nur bei den Kapitalgesellschaften. Die Personengesellschaften bzw. deren Inhaber werden „ganz normal“ über die Einkommensteuer besteuert.

Gruß,
Christian

Hallöchen,

Mal abgesehen von den schlechten Rahmenbedingungen und hohen
Lohnnebenkosten, sind die Löhne zu niedrig.

nix mit „mal von den Lohnnebenkosten abgesehen“. Genau die
sind das Übel.

Darum verstehe ich nicht, warum Du Dich so sehr dagegen wehrst, sie komplett abzuschaffen (wie es eines der vorgeschlagenen Grundeinkommens-Szenarien anbietet).

Nur der Gedanke, die Sozialabgaben über den Umweg der
Steuerfinanzierung zu reduzieren und damit zu sozialisieren,
ist der falsche Weg. Das führt einmal mehr dazu, daß der
Zusammenhang zwischen Kostenentstehung und Finanzierung
aufgelöst wird. Die Folge davon ist, daß noch schluriger mit
den ja scheinbar unbegrenzt vorhandenen Mitteln umgegangen
wird.

Ist ja unfassbar, dass man die Sozialausgaben sozialisieren will. Das macht man lieber mit den Verlusten von möglichst großen Kapitalgesellschaften :smile:

Aber ernsthaft: Im Austausch gegen jegliche Besteuerung der Arbeit (in Form von Lohn- oder Körperschafts- oder Sonstwassteuer) erheblich höhere Verbrauchs- bzw. Konsumsteuer einzuführen hältst Du für keine gute Idee? Warum nicht?

Das liegt ja an der Abgrenzung Gewerbetätig, abhängig
beschäftigt, Beitragsbemessungsgrenze, Beamte etc.
Würden alle KV Grundbeiträge zahlen müssen mit der Option sich
entsprechend seinem Einkommen privat zusatz zu verichern,
wären mehr Schultern da, auf die Verteilt werden.

Prinzip „rechte Tasche - linke Tasche“. Die
Gesundheitsausgaben von Beamten, selbständigen usw. sind doch
auch jetzt schon vorhanden, sie werden nur aus anderen Töpfen
gespeist. Bei den Beamten kommt das Geld sowieso schon vom
Steuerzahler.

Wobei die Beamten selbst damit vergleichweise geringe Beiträge leisten. Und was die Sozialabgaben betrifft, so würde ich schon interessieren, aus welchen Töpfen die Freiberufler und Selbständigen ihren Beitrag leisten. In Anspruch nehmen können sie nämlich die Sozialleistungen (abgesehen vom ALG-I) recht wohl, sollten sie mal in Not geraten. Was spricht also dagegen, alle (derzeit: potentiellen) NUtznießer auch bezahlen zu lassen?

Gruß

Fritze

Hallo noch mal,

Wenn Du mit „nicht jeder Leisten kann, der arbeitet“ die
1-EUR-Jobber meinst, dann stimmt das sogar. Ansonsten ist es
aber falsch. Ich will genau, dass sich jeder das leisten kann,
was sich ein Arbeiter leisten kann, auch wenn er nicht
arbeitet.

es geht nicht in meinen Kopf, wie man auf solche Gedanken kommen kann.

Interessanterweise findet man dort kein Ziel, das irgendetwas
mit basaler gesellschaftlicher Teilhabe zu tun hat. Die
Worterfindung basal deutet im übrigen schon darauf hin, daß da
jemand „basic“ kunstvoll germanisiert hat. Basic wäre
allerdings wieder ein Hinweis darauf, daß es eben doch um die
Grundsicherung geht.

Ich kann bei „basic“ nicht erkennen, dass es knapp überhalb
der Überlebensgrenze sein soll.

Das wird mir jetzt zu kleinkariert. Das Wort basic bedeutet grundlegend, elementar usw. Daraus ein Rundumpaket schnüren zu wollen, geht mir zu weit. Im übrigen hast Du ignoriert, daß basal/basic in den Originaltexten nicht vorkommt.

Ich
bleibe bei meiner Ansicht, daß sich kein anerkannter
Volkswirtschaftler zu Aussagen versteigt, daß man eine
Grundsicherung im vierstelligen Euro-Bereich zahlen sollte.

Ich finde gerade keine zitierfähige Quelle für Dich. Aber
eines möchte ich doch anmerken: 2003 betrug das gesamte
Sozialbudget der Bundesrepublick Deutschland knapp 700
Milliarden EUR! (Quelle:
http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleiq23.php) oder Pro
Kopf und Jahr 8.416,- EUR. Schlicht umgerechnet macht das
bereits ein Grundeinkommen von 700,- EUR für jeden! D

Ach so, Du meinstest 1.500 Euro jährlich und nicht monatlich. Anders kann ich mir nicht erklären, daß Du auf den Gedanken kommst, ich hätte mit „vierstellig“ "vierstellig im Jahr gemeint.

irgend etwas an den Einnahmen oder Ausgaben zu ändern! Die
Summe dürfte sich 2006 dank ausufernder Hartz IV Bürokratie
und deren Folgen gerade um ein paar zig Milliarden erhöht
haben.

Das ist natürlich naiv gerechnet, geht es doch immerhin um
Rentenzahlungen, Krankenversicherung,

Ja, das ist in der Tat naiv.

Macht immer noch mindestens drei Millionen Arbeitslose (nach
offizieller Statisktik, tatsächlich vermutlich eher fünf Mio.)

Ich schrieb mindestens zwei Millionen. Wieviele es tatsächlich sind, wissen wir nicht.

Aber ist schon OK: Wie so oft muß ich feststellen, daß es offensichtlich für einige unvorstellbar ist, daß man während seiner Arbeitslosigkeit eher an seiner Weiterbildung arbeiten sollte als an seiner Fettleibigkeit.

Mir solls egal sein.

Gruß,
Christian

Hallo,

Anders formuliert: Es fehlen die richtigen Menschen für die
Stellen. Abhilfe könnte hier freiwilliges Lernen schaffen -
auch während Phasen der Arbeitslosigkeit.

Hast schon recht. Das autodidaktisch angeeignete Wissen will
aber auch mit Brief und Siegel bestätigt sein, sonst fällt man
von vorneherein durch. Die Bewerbung ohne ‚Beweis‘ wandert in
den Müll,

ist ein weitverbreitetes Vorurteil, das in dieser allgemeinen Form nicht stimmt.

Und selbst wenn es stimmen sollte: Man kann besseres mit seiner Zeit anfangen, als sie vor dem Fernseher zu vertrödeln und darum ging es anfänglich.

Gruß,
Christian

Guten abend,

Mal abgesehen von den schlechten Rahmenbedingungen und hohen
Lohnnebenkosten, sind die Löhne zu niedrig.

nix mit „mal von den Lohnnebenkosten abgesehen“. Genau die
sind das Übel.

Darum verstehe ich nicht, warum Du Dich so sehr dagegen
wehrst, sie komplett abzuschaffen (wie es eines der
vorgeschlagenen Grundeinkommens-Szenarien anbietet).

weil die Kosten nicht verschwinden, wenn man sie anderweitig finanziert.

Nur der Gedanke, die Sozialabgaben über den Umweg der
Steuerfinanzierung zu reduzieren und damit zu sozialisieren,
ist der falsche Weg. Das führt einmal mehr dazu, daß der
Zusammenhang zwischen Kostenentstehung und Finanzierung
aufgelöst wird. Die Folge davon ist, daß noch schluriger mit
den ja scheinbar unbegrenzt vorhandenen Mitteln umgegangen
wird.

Ist ja unfassbar, dass man die Sozialausgaben sozialisieren
will. Das macht man lieber mit den Verlusten von möglichst
großen Kapitalgesellschaften :smile:

Wie funktioniert das denn?

Aber ernsthaft: Im Austausch gegen jegliche Besteuerung der
Arbeit (in Form von Lohn- oder Körperschafts- oder
Sonstwassteuer) erheblich höhere Verbrauchs- bzw. Konsumsteuer
einzuführen hältst Du für keine gute Idee? Warum nicht?

Weil ich für eine möglichst genaue Zuordnung von Ausgaben und Einnahmen bin. Nur auf diese Weise werden die Systeme transparent und damit letztlich auch effizienter.

Prinzip „rechte Tasche - linke Tasche“. Die
Gesundheitsausgaben von Beamten, selbständigen usw. sind doch
auch jetzt schon vorhanden, sie werden nur aus anderen Töpfen
gespeist. Bei den Beamten kommt das Geld sowieso schon vom
Steuerzahler.

Wobei die Beamten selbst damit vergleichweise geringe Beiträge
leisten.

Und dafür auch eine etwas geringere Entlohnung bekommen als Angestellte mit vergleichbaren Aufgaben.

Und was die Sozialabgaben betrifft, so würde ich
schon interessieren, aus welchen Töpfen die Freiberufler und
Selbständigen ihren Beitrag leisten. In Anspruch nehmen können
sie nämlich die Sozialleistungen (abgesehen vom ALG-I) recht
wohl, sollten sie mal in Not geraten.

Welche denn? Sie (kranken)versichern sich privat und sorgen auch privat für die Rente vor.

Gruß,
Christian

Hi,

Das ist eine gute Sache. Glückwunsch. Aber habe ich das
richtig verstanden? Du lebst nicht alleine von ALG-II (oder
Hartz IV oder was auch immer), sondern hast einen
selbständigen Ehemann?

Ja und? alles was er bezahlt wird, genau wue das Kindergeld als Einkommen VOLL angerechnet. Mein Sohn hat mit seinem Unterhalt weit mehr als der Regelbedarf. Der Überschuss von meinem Sohn über die 207 € zählt zu meinem Einkommen hinzu und zusätzlich mein Unterhalt. So muss das Amt also kaum etwas bezahlen und mir bleibt so oder so das Gleiche wie jedem anderen Alg II Empfänger. Nur bin ich für den Steuerzahler halt wesentlich ‚billiger‘.

Außerdem musste ich ja erst all mein Vermögen aufbrauchen, das wir uns mühsam als Selbstständige ersparten. Hätte ich ne Eigentumswohnung gekauft, würde ich die Zinsen sogar vom Staat bezahlt bekommen, aber so nahmen sie mir halt meine ‚Rente‘. Find ich echt ne Schweinerei!!

Das geht aber nur bis zu einer bestimmten Grenze. Und häufig
sparen die Menschen (vollkommen verständlich) zuallererst bei
„kulturellen“ und „gesellschaftlichen“ Dingen. Vieles, was man
vor der Arbeitslosigkeit selbstverständlich machen konnte,
fällt dann plötzlich flach. Und ich meine hier nicht den
schicken Zweitporsche und das teure Handy im
Designer-Lederhalfter.

Tja, so ist das Leben. Ohne Moos nix los, ohne Knete keine Fete.

Tja. Oder Dein Vermieter beschließt, die Miete zu erhöhen.

Dann muss ich mir etweder eine neue Wohnung suchen (darum habe ich ja einen Untermieter genommen, an den ich die Mieterhöhung anteilig weitergeben kann *g*) oder das Amt übernimmt dann die entspr. höhere Miete.

Echte Freunde nehmen darauf Rücksicht. Man kann auch zu Hause
Spaß haben. Ein guter Freund lädt mich auch gerne Mal ein.

Viele (vor allem Langzeitarbeitslose) berichten vom kompletten
zusammenbruch der sozialen Kontakte.

Dann hatten sie vielleicht die falschen Kontakte? Woran lag es? Weil sie nicht mehr so oft in die Kneipe hocken konnten, oder wö. ins Kino?

Ich steh sowieso mehr auf private Besuche. In die Disco gehe ich gerne Mal, aber das leiste ich mir dann halt. Würde ich aufhören zu rauchen, blieben mir sogar noch ca. 40 € mehr im Monat.

seinen Kindern eine
„Krankmeldung“ schreiben, weil sonst rauskommt, dass sie das
Geld für die Klassenfahrt nicht bezahlen können

Dafür gibt es Zuschüsse, bzw. werden die Kosten voll
übernommen.

Das scheint von Bundesland zu Bundesland sehr sehr
unterschiedlich gehandhabt zu werden.

Nein, das steht im SGB II § 23

Vergangenheit in Schleswig-Holstein war das entweder gar nicht
möglich oder nur mit massivem bürokratischen Aufwand sowohl
auf Seiten der Eltern wie der Lehrer.

Tja, diese Mühe muss man sich dann eben machen :wink:

Letztere berichteten
dann auch häufiger von plötzlich erkrankten Kindern aus
„Problemfaimilien“.

Selbst schuld? Das Geld wird direkt zur Schule überwiesen, bei uns von 2 verschiedenen Stellen aus, also 2 verschiedene Anträge mit unendlich viele Beglaubigungen. Aber das ist mir mein Kind wert und Zeit habe ich leider ja auch.

Warte mal, bis die Kinder ins Teenageralter kommen. Wenn man
da dann auch noch das Pech hat, mehrere Kinder zu haben, ist
der Ofen ganz schnell ganz aus. Das Kindergeld hilft da auch
nicht wirklich weiter.

Das Kndergeld wird ja voll zum Einkommen gerechnet.
Mein Sohn ist jetzt 13, bekommt 10 € Taschengeld, ist noch recht bescheiden. Aber es wird sicher nicht einfacher. Er wird mehr Geld brauchen, das ist klar. Aber bis dahin habe ich halt endlich wieder einen Job gefunden *hoff*.

Ich glaube der Regelbedarf erhöht sich auch ab einem gewissen Alter.
Der Unterhalt zwar auch, aber der nützt dann ja nichts, da dies ja wieder die Belastung des amtes reduziert. Mein Sohn hat dann also nichts davon.

Was ist KA und wo gibts den Gutschein?

Sorry KA-Karlsruhe. Wo es den Gutschein gibt weiß ich nicht. Hat mir ne findige Freundin erzählt.

Woran erkennt man denn „kleine Virtuose“ und was ist, wenn ein
Kind auch ohne gleich virtuos zu sein gerne Geige spielen
möchte?

Steht im SGB VIII
http://www.sozialgesetzbuch-bundessozialhilfegesetz.de/

Und zu guter letzt ein Link, der mir in die Finger kam:
http://www.stangl-taller.at/STANGL/WERNER/BERUF/PUBL…

Den kenne ich

bye

Hallo,

Anders formuliert: Es fehlen die richtigen Menschen für die
Stellen. Abhilfe könnte hier freiwilliges Lernen schaffen -
auch während Phasen der Arbeitslosigkeit.

Hast schon recht. Das autodidaktisch angeeignete Wissen will
aber auch mit Brief und Siegel bestätigt sein, sonst fällt man
von vorneherein durch. Die Bewerbung ohne ‚Beweis‘ wandert in
den Müll,

ist ein weitverbreitetes Vorurteil, das in dieser allgemeinen
Form nicht stimmt.

Ist eine weitverbreitete Behauptung unbetroffener :wink:

Und selbst wenn es stimmen sollte:

Ja was nun?
Vorurteil oder nicht?
Stimmt es oder nicht?
Hast du es schon versucht oder nicht?
Kennst du Firmen die das anders handhaben oder nicht?

Man kann besseres mit
seiner Zeit anfangen, als sie vor dem Fernseher zu vertrödeln
und darum ging es anfänglich.

Jepp. Da gibt es mehr als geug. Manch Arbeitender wäre froh, er hätte die Zeit dazu.

bye

Hallo,

Wenn Du mit „nicht jeder Leisten kann, der arbeitet“ die
1-EUR-Jobber meinst, dann stimmt das sogar. Ansonsten ist es
aber falsch. Ich will genau, dass sich jeder das leisten kann,
was sich ein Arbeiter leisten kann, auch wenn er nicht
arbeitet.

es geht nicht in meinen Kopf, wie man auf solche Gedanken
kommen kann.

Auf diese Gedanken kommt man, wenn man sich die Zahl „fünf Millionen Arbeitslose“ und die Nachrichtenlage „Stellenabbau $hier $da und $dort“ anschaut und sich überlegt, was man mit den vielen „überflüssigen“ Menschen machen soll.

Ich kann bei „basic“ nicht erkennen, dass es knapp überhalb
der Überlebensgrenze sein soll.

Das wird mir jetzt zu kleinkariert. Das Wort basic bedeutet
grundlegend, elementar usw. Daraus ein Rundumpaket schnüren zu
wollen, geht mir zu weit. Im übrigen hast Du ignoriert, daß
basal/basic in den Originaltexten nicht vorkommt.

Das Wort „basic“ kommt alle Nase lang vor. Sogar bereits in den Überschriften. Was genau ein Autor unter dem Wort „basic“ versteht, kann man letztlich nur durch lesen der Texte in Erfahrung bringen. Solange ist es von Dir natürlich bequem, davon auszugehen, dass es sich dabei nicht um eine Grundversorgung im von mir angegebenen Sinne handelt.

Ich
bleibe bei meiner Ansicht, daß sich kein anerkannter
Volkswirtschaftler zu Aussagen versteigt, daß man eine
Grundsicherung im vierstelligen Euro-Bereich zahlen sollte.

Ich finde gerade keine zitierfähige Quelle für Dich. Aber
eines möchte ich doch anmerken: 2003 betrug das gesamte
Sozialbudget der Bundesrepublick Deutschland knapp 700
Milliarden EUR! (Quelle:
http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleiq23.php) oder Pro
Kopf und Jahr 8.416,- EUR. Schlicht umgerechnet macht das
bereits ein Grundeinkommen von 700,- EUR für jeden! D

Ach so, Du meinstest 1.500 Euro jährlich und nicht monatlich.

Nein. 8416,- EUR Jährlich. Wenn ich diesen Betrag durch 12 teile, bekomme ich genau 701 EUR und 33 Cent pro Monat heraus. Wohl gemerkt pro Kopf der derzeitigen Bevölkerung, nicht pro Leistungsempfänger. Diese Zahl ist offiziell vom statistischen Bundesamt. Du darfst sie natürlich gerne anzweifeln.

Anders kann ich mir nicht erklären, daß Du auf den Gedanken
kommst, ich hätte mit „vierstellig“ "vierstellig im Jahr
gemeint.

Ich meinte 1500,- EUR im Monat. Das ist für BWLer vierstellig. Die Spanne reicht da von 1000,00 bis 9999,99. Derzeit liegen wir bei 701,33. Das ist zwar fünfstellig, zwei davon befinden sich aber nach dem Dezimalkomma, sie zählen daher für BWLer nicht. Die Zahl nennt man dort „dreistellig“.

Macht immer noch mindestens drei Millionen Arbeitslose (nach
offizieller Statisktik, tatsächlich vermutlich eher fünf Mio.)

Ich schrieb mindestens zwei Millionen. Wieviele es tatsächlich
sind, wissen wir nicht.

Laut aktueller Statistik der Bundesagentur für Arbeit sind es 774.000 offene Stellen (einschließlich der Jobbörsen, Freiberuflern und Selbstständigen), wovon lediglich 414.000 ungefördert sind. Demgegenüber steht eine Zahl von Erwerbslosen von 4.397.000. Dabei möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass Menschen in Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen *nicht* als Arbeitslose zählen. Die realtiv große Absenkung der Arbeitslosenquote ist im Sommer üblich. Saisonbereinigt sind aber sage und schreibe 49.000 Menschen weniger arbeitslos, als im Jahr zuvor.

Aber ist schon OK: Wie so oft muß ich feststellen, daß es
offensichtlich für einige unvorstellbar ist, daß man während
seiner Arbeitslosigkeit eher an seiner Weiterbildung arbeiten
sollte als an seiner Fettleibigkeit.

Du scheinst Tomaten auf den Augen zu haben. Erstens habe ich genau das gefordert und zweitens ist eine ernshafte „Fortbildung“ für Arbeitslose nicht möglich, da über Ringelpietz mit Anfassen hinaus jeder Arbeitslose nicht mehr arbeitslos ist, wenn er sich fortbildet. Er ist dann Schüler doder Student. Er ist dann aus der Statistik raus und rutscht in der Einkommensskala noch ein wenig tiefer.

Gruß

Fritze

Hallo,

Ja und? alles was er bezahlt wird, genau wue das Kindergeld
als Einkommen VOLL angerechnet.

Na, Du findest das doch so toll, nicht ich. Wenn es nach mir ginge, bekämst sowohl Du als auch Dein Sohn ein vernünftiges Einkommen.

Ich wusste ja nicht, dass Du geschieden bist. Sorry.

Außerdem musste ich ja erst all mein Vermögen aufbrauchen, das
wir uns mühsam als Selbstständige ersparten. Hätte ich ne
Eigentumswohnung gekauft, würde ich die Zinsen sogar vom Staat
bezahlt bekommen, aber so nahmen sie mir halt meine ‚Rente‘.
Find ich echt ne Schweinerei!!

Tja, Du findest das bestehende System doch so toll. Ich nicht. Wenn es nach mir ginge, bekämst Du Dein Grundeinkommen ohne jegliche Berücksichtigung der Vermögenssituation und ohne jede Bedürftigkeitsprüfung.

Tja, so ist das Leben. Ohne Moos nix los, ohne Knete keine
Fete.

Wenn das Dein einziger Kommentar dazu ist, dann erübrigt sich in der Tat jede weitere Diskussion. Viel Spaß noch mit dem reichlichen ALG-II. Immerhin zahle ich meine Beiträge ohne Groll.

Gruß

Fritze

Ja was nun?
Vorurteil oder nicht?
Stimmt es oder nicht?
Hast du es schon versucht oder nicht?
Kennst du Firmen die das anders handhaben oder nicht?

Das hängt immer vom Einzelfall ab. Wenn man einen Hochschulabsolventen sucht, wird man kaum eine Chance haben, wenn man statt Abschluß auf drei gelesene Fachbücher verweist. Es werden aber mitunter Stellenanzeigen offener formuliert. Da hilft es dann durchaus, wenn man im Lebenslauf nicht nur drei Jahre Arbeitslosigkeit vorweisen kann, sondern aufführt, mit was man sich in der Zwischenzeit beschäftigt hat.

Weitere Ausführungen spare ich mir, weil es da wieder nur auf persönliche und Erfahrungen und solcher Dritter hinausläuft, die sowieso wieder angezweifelt werden. Fritze lauert schon.

Es soll jeder halten wie er will und sich fragen, was wohl besser ankommt: Nichts oder eine Liste von Interessen und privaten, unbelegten Weiterbildungsversuchen.

Gruß,
Christian

Hallo,

Das hängt immer vom Einzelfall ab. Wenn man einen
Hochschulabsolventen sucht, wird man kaum eine Chance haben,
wenn man statt Abschluß auf drei gelesene Fachbücher verweist.

Mitunter hat man den Eindruck, es wäre schön, wenn jeder Hochschulabsolven drei Fachbücher gelesen hätte. Das ist aber wieder ein ganz anderes Thema.

Es werden aber mitunter Stellenanzeigen offener formuliert. Da
hilft es dann durchaus, wenn man im Lebenslauf nicht nur drei
Jahre Arbeitslosigkeit vorweisen kann, sondern aufführt, mit
was man sich in der Zwischenzeit beschäftigt hat.

Weitere Ausführungen spare ich mir, weil es da wieder nur auf
persönliche und Erfahrungen und solcher Dritter hinausläuft,
die sowieso wieder angezweifelt werden. Fritze lauert schon.

Ich lauere doch ohnehin. Ich bin jederzeit an persönlichen Erfahrungen interessiert.

Es soll jeder halten wie er will und sich fragen, was wohl
besser ankommt: Nichts oder eine Liste von Interessen und
privaten, unbelegten Weiterbildungsversuchen.

Das ist ja alles schön und gut. Dummerweise gibt es aber auf jede Stellenanzeige zahllose Bewerber. Da Personalverantwortliche nur endlich viel Zeit zur Bearbeitung zur Verfügung haben, gehen die meisten nach Schema F vor: Erstmal alles aussortieren, was irgendwie optisch nicht piko bello aussieht. Da kann dann schonmal der eine oder andere „Nobelpreisträger“ im Papierkorb laden. Und sei es, weil die privatisierte Post gerade mal wieder Sträflinge auf Freigang mit der Briefbeförderung beschäftigt hat, die entsprechend sorgsam mit dem Dokument umgegangen sind.

Danach wird die erste Seite angeschaut. Bei Einstiegsjobs Alter > 25? Weg damit. Länger als drei Monate arbeitslos gewesen? Ab in die Rundablage. Igitt! Pickel im Gesicht. Passt gar nicht. etc. pp.

Wenn der Haufen Bewerbungen so auf ein vertretbares Maß eingeschmolzen ist, dann kann man sich ggf. näher mit dem Lebenslauf beschäftigen und einen Blick in die Zeugnisse werfen. Sollte sich wider Erwarten da noch ein fleißiger Arbeitsloser auf Stellensuche durchgemogelt haben, fällt er spätestens jetzt raus, wenn bei Qualifikationen zwar etwas steht, bei den Anlagen aber ein entsprechendes Zeugnis fehlt.

Abweichungen von dieser Regel gibt es zwar, die beruhen aber i.d.R. auf persönlichen Kontakt bzw. Lobbyarbeit von Freunden und Verwandten.

Gruß

Fritze

Hallo,

Ja und? alles was er bezahlt wird, genau wue das Kindergeld
als Einkommen VOLL angerechnet.

Na, Du findest das doch so toll, nicht ich.

oooch Mööönsch, sei doch nicht so sarkastisch :wink:
obwohl ich Sarkasmus ja liebe. IronieOn Aber nur, wenn ich ihn anwende lach IronieOff

Nur die Tastsache, dass ich nicht total deiner Meinung bin und dem Modell etwas skeptisch gegenüberstehe, sagt doch noch lange nichts über meine Gesinnung gegenüber den jetzigen Regelungen aus.

Systeme zu kritisieren ist sicherlich in vielerlei Hinsicht berechtigt, aber auch einfacher, als es besser zu machen.

Wenn es nach mir
ginge, bekämst sowohl Du als auch Dein Sohn ein vernünftiges
Einkommen.

Da müsste ich jetzt ja echt darüber nachdenken, ob ich es schade finde, dass du nicht an der Macht bist :wink:

Ich wusste ja nicht, dass Du geschieden bist. Sorry.

Du brauchst dich doch nicht entschuldigen, konntest du ja nicht wissen! Aber du erinnerst mich daran, dass es endlich Mal an der Zeit ist, die Scheidung einzureichen. Sind jetzt ja schon 3 Jahre getrennt leben.

Außerdem musste ich ja erst all mein Vermögen aufbrauchen, das
wir uns mühsam als Selbstständige ersparten. Hätte ich ne
Eigentumswohnung gekauft, würde ich die Zinsen sogar vom Staat
bezahlt bekommen, aber so nahmen sie mir halt meine ‚Rente‘.
Find ich echt ne Schweinerei!!

Tja, Du findest das bestehende System doch so toll.

Hallo?? Huhuuu! Darum schrieb ich ja auch find’ ich 'ne Schweinerei :wink:

Tja, so ist das Leben. Ohne Moos nix los, ohne Knete keine
Fete.

Wenn das Dein einziger Kommentar dazu ist, dann erübrigt sich
in der Tat jede weitere Diskussion.

Das klingt so schmollend :wink: Hier herrscht doch kein Meinungskrieg, sondern eine kontroverse Diskussion :smile:)

Viel Spaß noch mit dem
reichlichen ALG-II. Immerhin zahle ich meine Beiträge ohne
Groll.

Das ist schön! Ich finde es auch toll von dir, dass du differenzierst.
Ich finde es auch toll von dir, dass du nicht auf die Menschen schimpst, sondern das System dafür verantwortlich machst.
Ich finde es auch toll von dir, dass du dich in die Betroffenen hineinversetzt und sie nicht pauschal verurteilst und über einen Kamm scherst.

So. Jetzt wieder besänftigt? :smile:

Weißt du. Das mit meinem Idealismus den ich mir abgewöhnt habe, hat viel mit diesem Thema zu tun. Ich bin da recht gespalten. Einerseits bin ich ein extrem sozialer Mensch, was fast schon an Altruismus grenzt.
Wie einfach sähe die Welt in meiner Vorstellung aus, wenn die Menschen doch einfach…

Die Realität lehrt mich etwas anderes :frowning:

Mit dem Kapitalismus habe ich hier und da meine Schwierigkeiten. Der ‚Erfolg‘ gibt ihm aber leider in vielen Dingen recht.
Und die heile Welt, wo es allen gut geht, man Geld nicht braucht, ist zwar rein ‚ressourcentechnisch‘ möglich, aber auf Grund des Wesens des Menschen schlicht utopisch.

Jeder weiß, dass man Geld nicht essen kann :wink:
Aber es gibt Macht! Ich frage mich immer, was brauchen die Millionen und Milliarden auf dem Konto? Könnte man doch genau so gut großzügig verteilen, bzw. sinnvolle, humanitäre Dinge damit tun.
Sollen sie sich doch so viel behalten, dass sie in Luxus leben. Mir echt egal. Haben sie verdient. Aber nein, sie horten es, um damit ihre Macht zu verlieren.

bye