Guten morgen,
Es geht nicht um die Quote am Haushalt oder BIP, sondern um
die individuelle Leistung an Arbeitslose an sich. Kannst Dich
ja mal hier durchwühlen:
http://ec.europa.eu/employment_social/missoc/2002/in…Mache ich. Es ist aber immer wieder die Rede davon, dass wir
uns mehr nicht leisten könnten. Ich wollte darauf hinweisen,
dass andere Länder das allerdings schon können. Wobei solche
Einzelvergleiche immer problematisch sind, weil dort auch ganz
andere Größen anders gesetzt sind, als hier.
wir können uns alles leisten, bis die Kohle komplett für den Sozialstaat verballert wird und die Nettoeinkommen in der Größenordnung von 345 Euro im Monat liegen. Die Frage ist, ob das sinnvoll ist. Arbeit muß sich lohnen und sie muß sich im Nettoeinkommen auch deutlich von dem unterscheiden, was man ohne sie vom Staat bekäme.
Bei diesen Diskussionen geht immer wieder unter, daß nur das Geld verteilt werden kann, was auch eingenommen wird. Je mehr Menschen Leistung beziehen, desto weniger Menschen zahlen ein, d.h. die Beiträge/Steuern müssen steigen oder die Leistungen müssen sinken.
Seit rd. 50 Jahren wird eine Politik verfolgt, die dazu führt, daß die Steuern und Sozialabgaben mehr oder weniger stetig steigen. Nennenswerte Entlastungen hat es für die Bevölkerung bestenfalls mal für ein Jahr gegeben. Einem derartigen Trend sollte man nicht dadurch begegnen wollen, daß man den Anreiz zu arbeiten reduziert und den Anreiz nicht zu arbeiten erhöht.
Ansonsten:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Nicht die Ansprüche haben sich erhöht,
sondern die Zahl der Empfänger.S.o.: Ich habe nur wiedergegeben, was ich hier in letzter Zeit
als angebliches Existenzminimum gelesen habe.Wie oft soll ich es denn noch sagen? Es geht hier in diesem
Thread nicht um das Existenz minimum , sondern um
ein Einkommen, das ein lebenswertes Leben in unserer
Gesellschaft ermöglicht.
Na, sag ich doch: Mobiltelephon und Markenklamotten sind das (kaum finanzierbare) Existenzminimum, Du willst noch etwas drauflegen.
Ich bin ja sogar dafür, dass *allen* Menschen diese Wahl
gelassen werden sollte. Dich und mich eingeschlossen.Interessant. Dann erübrigt sich wohl jede weitere Diskussion,
denn das ist weder realistisch noch finanzierbar.Das sehen unter anderem ausgewiesene Experten der
Volkswirtschaftslehre aber anders. Es ist weder unrealistisch
noch unfinanzierbar. Ein paar finden sich z.B. in dieser Lite
hier: http://www.grundeinkommen.info/index.php?id=36
Erstens stehen da nicht die Beiträge sondern nur, daß sie sich mit dem Thema beschäftigt haben. Zweitens - und da kannst Du mich gerne widerlegen - gehe ich nicht davon aus, daß auch nur ein einziger etwas davon geschrieben hat, daß das Grundeinkommen so hoch sein soll, daß jedem Menschen die Entscheidung freigestellt wird, ob er arbeitet oder nicht.
Erstens: Auch ein paar Euro im Monat sollten einen
Arbeitslosen nicht davon abhalten, sich weiterzubilden.
Zweitens: Es war ein Beispiel. Niemand erwartet, daß man sich
auf diesem Wege das Wissen für einen Doktortitel aneignet. Die
ganze Zeit in seiner Bude zu sitzen und auf ein
Arbeitsplatzangebot zu warten, kann auch nicht die richtige
Lösung sein. Im übrigen fragtest Du nach den alternativen
Freizeitgestaltungsmöglichkeiten.Nein, ich fragte nach Formen der Teilnahme am
gesellschaftlichen Leben. Das bedeutet in unserem Kulturkreis
in der Regel, dass man auch eine gewissen Summe Geldes
ausgeben muss. Wer die nicht hat, bleibt außen vor. In der
Stadtbibliothek lesen (weil man sich eigene Bücher nicht mehr
leisten kann) und Fortbildungsveranstaltungen von
zweifelhaftem Nutzen sind nunmal keine besonders rege
Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Ich spreche ja nicht
davon, dass alle Karten für den Wiener Opernball bekommen
sollen. Es ist aber das ständige „nein“ sagen müssen, wenn
(ehemalige) Freunde abends ausgehen, seinen Kindern eine
„Krankmeldung“ schreiben, weil sonst rauskommt, dass sie das
Geld für die Klassenfahrt nicht bezahlen können und
dergleichen Dinge, die eine Finanzierung des reinen
Existenzminimums bei ständig steigenden unsinnigen Auflagen an
die Empfänger mehr zu einer Qual als einer echten Hilfe für
die Betroffenen macht.
Ganz klare Ansage: Das sind aus meiner Sicht keine Dinge, für die die Gesellschaft aufkommen sollte. Wer sich das mit oder ohne Arbeit leisten kann bzw. will, gut, wenn nicht, gehts halt nicht.
In meiner Schulzeit gab es auch Familien, die ihren Kindern keine Klassenfahrten bezahlen konnten (und das trotz Arbeitsplatz). Da hat man dann als Klasse entweder zusammengelegt oder den Sondertopf der Schule angezapft. Keine Spur davon, daß die Kinder ausgestoßen wurden. Im Gegenteil.
Kann sein, daß es den Sondertopf nicht mehr gibt und die Kinder heute massive charakterliche Schwächen haben, aber das kann nicht das Problem der Arbeitnehmer sein, die von ihrem Einkommen das Privatvergnügen von Arbeitslosen bezahlen sollen.
Gruß,
Christian