Arbeitsmarkt & Konsequenzen

Hi,

Das hängt immer vom Einzelfall ab. Wenn man einen
Hochschulabsolventen sucht, wird man kaum eine Chance haben,
wenn man statt Abschluß auf drei gelesene Fachbücher verweist.

Klar.

Es werden aber mitunter Stellenanzeigen offener formuliert. Da
hilft es dann durchaus, wenn man im Lebenslauf nicht nur drei
Jahre Arbeitslosigkeit vorweisen kann, sondern aufführt, mit
was man sich in der Zwischenzeit beschäftigt hat.

Mit steigender Zeit der Arbeitslosigkeit schwinden die Chancen überproportional.
Da nützt es eben nichts, wenn ich in meine Bewerbung rein schreibe, was ich mir autodidaktisch zusätzlich aneignete.
Es nützte/nützt ja nicht einmal etwas, dass ich meine autodidaktisch erworbenen Kenntnisse durch eine IHK-Prüfung mit Note 1,7 bestätigen ließ. Auch nützt mir meine super gute Referenz eines Unternehmensberaters mit 15 Mio. Umsatz bisher nichts.

Offensichtlich gehört man mit (damals) 40 schon zum alten Eisen, bzw. man weiß, welches Geld man wert ist, und das wollen die AG eben nicht bezahlen. Sie nehmen lieber jüngere, unerfahrene und damit ‚billigere‘ Arbeitskräfte.

Es soll jeder halten wie er will und sich fragen, was wohl
besser ankommt: Nichts oder eine Liste von Interessen und
privaten, unbelegten Weiterbildungsversuchen.

Für mich ist die Antwort eindeutig. Ich unterstelle, für dich auch.
Viele Unternehmen halten eben noch an den althergebrachten Strukturen fest. Bei manchen fällt man ja schon durch, wenn der Lebenslauf rückwärts geschrieben ist.

Trotz intensiver Recherche über die Firma (vor Verfassen der Bewerbung)
staunt man manchmal, was für Personaler da hocken :wink:

Manchmal kommt mir D recht verstaubt vor.

bye

Das ist ja alles schön und gut. Dummerweise gibt es aber auf
jede Stellenanzeige zahllose Bewerber. Da
Personalverantwortliche nur endlich viel Zeit zur Bearbeitung
zur Verfügung haben, gehen die meisten nach Schema F vor:
Erstmal alles aussortieren, was irgendwie optisch nicht piko
bello aussieht. Da kann dann schonmal der eine oder andere
„Nobelpreisträger“ im Papierkorb laden. Und sei es, weil die
privatisierte Post gerade mal wieder Sträflinge auf Freigang
mit der Briefbeförderung beschäftigt hat, die entsprechend
sorgsam mit dem Dokument umgegangen sind.

Danach wird die erste Seite angeschaut. Bei Einstiegsjobs
Alter > 25? Weg damit. Länger als drei Monate arbeitslos
gewesen? Ab in die Rundablage. Igitt! Pickel im Gesicht. Passt
gar nicht. etc. pp.

Wenn der Haufen Bewerbungen so auf ein vertretbares Maß
eingeschmolzen ist, dann kann man sich ggf. näher mit dem
Lebenslauf beschäftigen und einen Blick in die Zeugnisse
werfen. Sollte sich wider Erwarten da noch ein fleißiger
Arbeitsloser auf Stellensuche durchgemogelt haben, fällt er
spätestens jetzt raus, wenn bei Qualifikationen zwar etwas
steht, bei den Anlagen aber ein entsprechendes Zeugnis fehlt.

Abweichungen von dieser Regel gibt es zwar, die beruhen aber
i.d.R. auf persönlichen Kontakt bzw. Lobbyarbeit von Freunden
und Verwandten.

Ganau so ist es. Ist aber auch irgendwie verständlich.
Ich bekomme z.T. nicht einmal meine Bewerbungen zurück, obwohl ich schon lange dazu über ging, einen frankierten Rückumschlag beizulegen.

Sogar beim Arbeitsamt direkt habe ich mich beworben. Habe seit 13 Monaten trotz mehrmaliger Anmahnung meiner Unterlagen weder ein Schreiben, noch meine Unterlagen erhalten.

Die Kosten für diese Bewerbung bekomme ich natürlich auch nicht erstattet, da ich ja kein Bestätigungsschreiben vorweisen kann :wink:

bye

Aber es gibt Macht! Ich frage mich immer, was brauchen die
Millionen und Milliarden auf dem Konto? Könnte man doch genau
so gut großzügig verteilen, bzw. sinnvolle, humanitäre Dinge
damit tun.

Weil es gerade so gut paßt: Wenn sie es tun, ist es auch wieder nicht recht:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß,
Christian

Guten morgen,

Wenn Du mit „nicht jeder Leisten kann, der arbeitet“ die
1-EUR-Jobber meinst, dann stimmt das sogar. Ansonsten ist es
aber falsch. Ich will genau, dass sich jeder das leisten kann,
was sich ein Arbeiter leisten kann, auch wenn er nicht
arbeitet.

es geht nicht in meinen Kopf, wie man auf solche Gedanken
kommen kann.

Auf diese Gedanken kommt man, wenn man sich die Zahl „fünf
Millionen Arbeitslose“ und die Nachrichtenlage „Stellenabbau
$hier $da und $dort“ anschaut und sich überlegt, was man mit
den vielen „überflüssigen“ Menschen machen soll.

also fasse ich das noch mal zusammen: Es arbeiten weniger Menschen und mehr Menschen sind arbeitslos. Deine Schlußfolgerung ist, daß die kleinerwerdende Personengruppe den Mitgliedern der größerwerdenden Personengruppe mehr zahlen soll.

Vor dem Hintergrund, daß wir bei der Belastung der Einkommen und den Lohnnebenkosten im internationalen Vergleich ohnehin schon in der Spitzengruppe sind, kann ich die Logik dieser Idee immer noch nicht nachvollziehen.

Das Wort „basic“ kommt alle Nase lang vor. Sogar bereits in
den Überschriften. Was genau ein Autor unter dem Wort „basic“
versteht, kann man letztlich nur durch lesen der Texte in
Erfahrung bringen. Solange ist es von Dir natürlich bequem,
davon auszugehen, dass es sich dabei nicht um eine
Grundversorgung im von mir angegebenen Sinne handelt.

Bequem hin oder her: Im englischen Originaltext gibt es keinen Hinweis darauf, daß das Grundeinkommen mehr umfassen soll als den zum Lebensunterhalt notwendigen Betrag.

Anders kann ich mir nicht erklären, daß Du auf den Gedanken
kommst, ich hätte mit „vierstellig“ "vierstellig im Jahr
gemeint.

Ich meinte 1500,- EUR im Monat. Das ist für BWLer vierstellig.
Die Spanne reicht da von 1000,00 bis 9999,99. Derzeit liegen
wir bei 701,33. Das ist zwar fünfstellig, zwei davon befinden
sich aber nach dem Dezimalkomma, sie zählen daher für BWLer
nicht. Die Zahl nennt man dort „dreistellig“.

Deine süffisanten Kommentare kannst Du Dir sparen: Ich schrieb, daß ich bezweifle, daß ein ernstzunehmender Wissenschaftler einen vierstelligen Betrag für sinnvoll hält und Du kommst mir, nachdem wir die ganze Zeit über einen - offensichtlich monatlich gezahlten betrag - von 1500 Euro reden, mit einem jährlichen Betrag von 8.416 Euro pro Jahr um die Ecke, der zudem alle Sozialleistungen des Staates umfaßt, also nicht nur jene, die Du durch das Grundeinkommen ersetzen willst.

Daß ich auf eine derartige „Argumentation“ nicht begeistert reagiere, liegt in der Natur der Sache. Wenn ich das richtig verstanden habe, wolltest Du mir im nächsten beitrag suggerieren, 700 Euro im Monat (also 8600:12) wären von 1000 (also vierstellig) nicht weit entfernt. Stimmt, aber auch nicht von 400 Euro im Monat und da sind wir ja heute schon. Obwohl: Eigentlich sind wir sogar schon bei 700 Euro (sicherheitshalber die Langfassung: Grundbetrag plus Miete) für Empfänger der Grundsicherung, aber eben nur für die Menschen, die kein anderes Einkommen haben.

Rechenspielchen:
82 Mio. Menschen * 1.500 Euro = 123 Mrd.
Erwerbspersonen: 38,66 Mio.
Macht eine Belastung pro Erwerbsperson von 3.181. Diese Zahl liegt knapp unterhalb des durchschnittlichen (!) Bruttogehalts von rd. 3.200 Euro. Soviel zur Finanzierbarkeit Deines Vorschlages.

  1. Runde:
    82 Mio. * 700 Euro = 57,4 Mrd.
    Ergibt eine Belastung der Erwebspersonen von rd. 1.500 Euro. Hinzu kommen noch die restlichen Ausgaben von Bund und Ländern, wobei man da getrost mit weiteren 800 Euro im Monat rechnen kann. Macht 2.300 Euro; das wieder in Bezug zum Durchschnittseinkommen…

C.

Hallo,

Ja und? alles was er bezahlt wird, genau wue das Kindergeld
als Einkommen VOLL angerechnet.

Na, Du findest das doch so toll, nicht ich.

oooch Mööönsch, sei doch nicht so sarkastisch :wink:
obwohl ich Sarkasmus ja liebe. IronieOn Aber nur, wenn
ich ihn anwende lach IronieOff

)

Nur die Tastsache, dass ich nicht total deiner Meinung bin und
dem Modell etwas skeptisch gegenüberstehe, sagt doch noch
lange nichts über meine Gesinnung gegenüber den jetzigen
Regelungen aus.

Was wäre denn Deiner Meinung nach der richtige Weg? Eine eigene Meinung darf man doch gerne auch äußern.

Systeme zu kritisieren ist sicherlich in vielerlei Hinsicht
berechtigt, aber auch einfacher, als es besser zu machen.

Ich mache doch konkrete Vorschläge, wie es meiner Meinung nach besser zu machen wäre.

Wenn es nach mir
ginge, bekämst sowohl Du als auch Dein Sohn ein vernünftiges
Einkommen.

Da müsste ich jetzt ja echt darüber nachdenken, ob ich es
schade finde, dass du nicht an der Macht bist :wink:

Ach, „an der Macht“ klingt so negativ. Ich möchte gar nicht „an der Macht“ sein. Ich möchte gerade im Gegenteil, „die Macht“ sehr viel breiter verteilen, als es jetzt der Fall ist. Wenn es die Freiheit gibt, zu unmöglichen Arbeitsbedinungen jederzeit „nein“ sagen zu können, dann ist es mit der Macht des Geldes sehr schnell vorbei. Wie bereits mehrfach ausgeführt bedarf es dann auch anderer Motivation.

Außerdem musste ich ja erst all mein Vermögen aufbrauchen, das
wir uns mühsam als Selbstständige ersparten. Hätte ich ne
Eigentumswohnung gekauft, würde ich die Zinsen sogar vom Staat
bezahlt bekommen, aber so nahmen sie mir halt meine ‚Rente‘.
Find ich echt ne Schweinerei!!

Tja, Du findest das bestehende System doch so toll.

Hallo?? Huhuuu! Darum schrieb ich ja auch find’ ich 'ne
Schweinerei :wink:

Einerseits soll man Bedürftigkeit schon nachweisen müssen, denn mein Vorschlag, entsprechende Zahlungen ohne Bedingungen und Prüfungen auszuzahlen, wird von Dir abgelehnt. Andererseits ist es natürlich in Deinem Falle ganz ungerecht und sollte ausnahmsweise doch anders gehandhabt werden?

Das ist schön! Ich finde es auch toll von dir, dass du
differenzierst.
Ich finde es auch toll von dir, dass du nicht auf die Menschen
schimpst, sondern das System dafür verantwortlich machst.
Ich finde es auch toll von dir, dass du dich in die
Betroffenen hineinversetzt und sie nicht pauschal verurteilst
und über einen Kamm scherst.

Danke. Ich kenne leider ein paar zu viele arbeitslose in meinem Bekanntenkreis. Promovierte Akademiker und so. Nix mit „zu doof, ne Bewerbung zu schreiben“. Was mit denen seitens der Sozialbehörden (ex-Arbeitsamt, wie heißt das denn jetzt?) so veranstaltet wird, das geht auf keine Kuhhaut.

So. Jetzt wieder besänftigt? :smile:

Nein. Besänftigt bin ich erst, wenn meine Ideen eine Mehrheit in Europa gefunden haben :wink:

Weißt du. Das mit meinem Idealismus den ich mir abgewöhnt
habe, hat viel mit diesem Thema zu tun. Ich bin da recht
gespalten. Einerseits bin ich ein extrem sozialer Mensch, was
fast schon an Altruismus grenzt.
Wie einfach sähe die Welt in meiner Vorstellung aus, wenn die
Menschen doch einfach…

Man muss da gar nicht allzu viel Idealismus einbringen. Es ist einfach rational und sachlich richtig, Menschen mit einem Einkommen auszustatten und dieses von der immer knapper werdenden Erwerbsarbeit zu trennen.

Mit dem Kapitalismus habe ich hier und da meine
Schwierigkeiten. Der ‚Erfolg‘ gibt ihm aber leider in vielen
Dingen recht.

Welcher Erfolg? Im übrigen widerspricht das Grundeinkommen nicht dem Kapitalismus. Insbesondere hat es nichts mit Kommunismus zu tun.

Und die heile Welt, wo es allen gut geht, man Geld nicht
braucht, ist zwar rein ‚ressourcentechnisch‘ möglich, aber auf
Grund des Wesens des Menschen schlicht utopisch.

Man braucht ja Geld! Gerade deshalb ist es so wichtig, die Menschen mit einem Einkommen auszustatten.

Jeder weiß, dass man Geld nicht essen kann :wink:

Eben!

Aber es gibt Macht! Ich frage mich immer, was brauchen die
Millionen und Milliarden auf dem Konto? Könnte man doch genau
so gut großzügig verteilen, bzw. sinnvolle, humanitäre Dinge
damit tun.

Sie dürfen gerne Millionen und Milliarden aufhäufen. Das stört überhaupt nicht. Sie dürfen auch gerne ihrem Pudel ein Diamanthalsband für 10 Mio. EUR kaufen und ihre Sommerpartygäste auf Sylt in Champagner baden lassen. Aber dabei sollte der Rest der Gesellschaft nicht verarmen. Und die Menschen sollten die Freiheit haben, auch sagen zu können „Nein, sie sind mir zuwider, für Ihre Firma mag ich nicht mehr arbeiten.“, genauso wie es derzeit umgekehrt möglich ist, Menschen eben nicht einzustellen. Das ist alles.

Gruß

Fritze

Hallo,

Weil es gerade so gut paßt: Wenn sie es tun, ist es auch
wieder nicht recht:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ja, da ist der Neid-Reflex besonders unangebracht, da Warren Buffett ein sehr ungewöhnlicher und alles andere als „machtgieriger“ Mensch ist. Er spricht sie z.B. vehement für Steuer_erhöhungen_ aus und ist durchaus selbst ein sehr bescheidener Mensch, trotz seines beträchtlichen Vermögens. Lesenswert sind seine Klassenkampf-Zitate der Form „If class warfare is being waged in America, my class is clearly winning.“

http://www.cnn.com/2005/US/05/10/buffett/index.html

Gruß

Fritze

Huhu,

Nur die Tastsache, dass ich nicht total deiner Meinung bin und
dem Modell etwas skeptisch gegenüberstehe, sagt doch noch
lange nichts über meine Gesinnung gegenüber den jetzigen
Regelungen aus.

Was wäre denn Deiner Meinung nach der richtige Weg? Eine
eigene Meinung darf man doch gerne auch äußern.

ich halte mich schlicht für zu inkompetent die mannigfaltigen wirtschaftlichen, sozial-, und finanzpolitischen u. a. Gegebenheiten und Zusammenhänge so weit überblicken und beurteilen zu können, damit ich hieraus ein für mich ‚perfektes Staatsmodell‘ zu ersinnen.

Ich mache doch konkrete Vorschläge, wie es meiner Meinung nach
besser zu machen wäre.

Nichts gegen dich, aber genau genommen übernimmst du sie :wink:

Einerseits soll man Bedürftigkeit schon nachweisen müssen,
denn mein Vorschlag, entsprechende Zahlungen ohne Bedingungen
und Prüfungen auszuzahlen, wird von Dir abgelehnt.

Dann sehe das eben so. Wenn du meinst du musst es als Ablehnung definieren, dass ich dieses Modell nicht mit Begeisterung annehme und meine Zweifel und Hinterfragungen anstelle. Es kommt mir so vor, als fühltest du dich persönlich betroffen, weil ich mich nicht ohne zu zögern zu deinem Mitverfechter mache.

Andererseits ist es natürlich in Deinem Falle ganz ungerecht
und sollte ausnahmsweise doch anders gehandhabt werden?

Nicht direkt. Ich finde die Ungleichbehandlung der beiden vom Staat jahrelang propagierten ‚privaten Vorsorgemodelle‘ (LV oder Wohneigentum, beides bisher steuerbegüstigt) nicht in Ordnung.
Wer sich für wohneigentum entschied ist besser gestellt, als dijenigen, die sich für eine LV entschieden. Ich stehe im Rentenalter ohne das Kapital meiner LV da. Der Häuslebauer spart zumindest die Miete.

Danke. Ich kenne leider ein paar zu viele arbeitslose in
meinem Bekanntenkreis. Promovierte Akademiker und so. Nix mit
„zu doof, ne Bewerbung zu schreiben“. Was mit denen seitens
der Sozialbehörden (ex-Arbeitsamt, wie heißt das denn jetzt?)
so veranstaltet wird, das geht auf keine Kuhhaut.

Es herrscht schon eine gewisse Bürokratisierung.
Ich habe jetzt 2 Jahre lang jeden meiner ständig wechselnden ‚Arbeitsvermittler‘ (Fallmanager) dermaßen penetrant genervt, dass ich heute für eine ABM bei der Gemeinde vorgeschlagen wurde.
Man muss schon ziemlich viel Durchhaltevermögen an den Tag legen um etwas zu erreichen.
Es ist zermürbend und das Abrutschen in Depressionen geht ganz schnell. Ich war oft an einem Punkt, wo ich mich fast nicht mehr ‚getraute‘ eine Bewerbung zu schreiben. Die Angst und Erwartung, wieder eine Absage zu erhalten war groß. Es nagt am Selbtbewusstsein. Wenn man nicht sehr aufpasst, tritt man bei Bewerbungsgesprächen entsprechend auf, und dann hat man schon verloren.
Einfach ist es nicht, sich immer wieder selbst zu motivieren und die Hoffnung nicht aufzugeben. Ich war aber zum Glück schon immer ein Stehaufmännchen.

So. Jetzt wieder besänftigt? :smile:

Nein. Besänftigt bin ich erst, wenn meine Ideen eine Mehrheit
in Europa gefunden haben :wink:

*lach* Der war gut! Man merkt dein unerbittliches ‚Engegement‘, bis hin zum körperlichen Schmerz :wink:

Aber es gibt Macht! Ich frage mich immer, was brauchen die
Millionen und Milliarden auf dem Konto? Könnte man doch genau
so gut großzügig verteilen, bzw. sinnvolle, humanitäre Dinge
damit tun.

Sie dürfen gerne Millionen und Milliarden aufhäufen. Das stört
überhaupt nicht.

Sagte ich ja auch.

dabei sollte der Rest der Gesellschaft nicht verarmen. Und die
Menschen sollten die Freiheit haben, auch sagen zu können
„Nein, sie sind mir zuwider, für Ihre Firma mag ich nicht mehr
arbeiten.“, genauso wie es derzeit umgekehrt möglich ist,
Menschen eben nicht einzustellen. Das ist alles.

Ich finde die Idee ja nicht persé schlecht. Ich traue mir eben nicht zu wirklich abzuschätzen, ob dieses Modell praktikabel ist und bin halt ein bisschen skeptisch.

Jede Änderung die mehr sozialen Frieden und zufriedenere Menschen hervorbringt, finde ich begrüßenswert.

*wink*

Hallo Fritze,

Haben wir überhaupt glernt, mit Freiheit und Selbstbestimmung
umzugehen?

Das ist ja mal starker Tobak. Das „gemeine Volk“ ist viel zu
unmündig, um mit Freiheit und Verantwortung etwas anfangen zu
können, daher muss man sie ihm vorenthalten?

Ähm, jeder Wirtschaftsliberale wird Dir sofort zustimmen, dass mehr Eigenverantwortung her muss, denn wir arbeiten massiv auf den bevormundenden Vollversorgungsstaat für alle Lebenslagen hin.
Dein Schluss allerdings, durch ein „Bürgergeld“ die Verantwortung des Einzelnen zu kitzeln ist dagegen in diesem Zusammenhang absurd.

Ich stimme Dir nur im allgemeinen zu, um
a) ein Faktum transparent zu machen (jeder(!) erhält mittlerweile Transferzahlungen, einige sichtbar durch Sozialleistungen, andere unsichtbar durch Steuervergünstigungen etc.)
b) unser Umverteilungssystem radikal zu vereinfachen

Was allerdings die Höhe angeht: Nein, es darf maximal das Leben ermöglichen, keinen Cent mehr, niemand hat was zu verschenken, denn irgendwer muss ja für eine positive Bilanz sorgen.

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Ich stimme Dir nur im allgemeinen zu, um
a) ein Faktum transparent zu machen (jeder(!) erhält
mittlerweile Transferzahlungen, einige sichtbar durch
Sozialleistungen, andere unsichtbar durch
Steuervergünstigungen etc.)

Bis auf in paar Ausnahmen. Ein Arbeitsloser wird subventioniert, ein Manager mit Millionengehalt auch. Dazwischen gibt es Ausnahmen … ist es keine gute Idee die Lücken mal durch eine einheitliche Regelung schließen zu wollen?

b) unser Umverteilungssystem radikal zu vereinfachen

Was allerdings die Höhe angeht: Nein, es darf maximal das
Leben ermöglichen, keinen Cent mehr, niemand hat was zu
verschenken, denn irgendwer muss ja für eine positive Bilanz
sorgen.

Einverstanden.

Gruß, Rainer

Hallo Fritze,

Haben wir überhaupt glernt, mit Freiheit und Selbstbestimmung
umzugehen?

Das ist ja mal starker Tobak. Das „gemeine Volk“ ist viel zu
unmündig, um mit Freiheit und Verantwortung etwas anfangen zu
können, daher muss man sie ihm vorenthalten?

Ähm, jeder Wirtschaftsliberale wird Dir sofort zustimmen, dass
mehr Eigenverantwortung her muss, denn wir arbeiten massiv auf
den bevormundenden Vollversorgungsstaat für alle Lebenslagen
hin.

Ich sehe es eher so, dass wir massiv auf den alles bevormundenden Arbeitgeber hinarbeiten.

Dein Schluss allerdings, durch ein „Bürgergeld“ die
Verantwortung des Einzelnen zu kitzeln ist dagegen in diesem
Zusammenhang absurd.

Warum? Der Einzelne hat damit zunächst einmal Freiheit gewonnen. Es liegt jetzt in der Verantwortung des Einzelnen, damit sinnvoll umzugehen. Ohne diese Freiheit wird das Problem der Arbeitslosigkeit für immer breitere Massen sich nicht in den Griff bekommen lassen.

Oder wie stellst Du Dir das vor? Vollbeschäftigung dank Löhnen auf „3. Welt“ Niveau ohne jeden Kündigungsschutz oder Mitbestimmtung für Arbeitnehmer?

Ich stimme Dir nur im allgemeinen zu, um
a) ein Faktum transparent zu machen (jeder(!) erhält
mittlerweile Transferzahlungen, einige sichtbar durch
Sozialleistungen, andere unsichtbar durch
Steuervergünstigungen etc.)
b) unser Umverteilungssystem radikal zu vereinfachen

Ja, alleine die Abschaffung der Menschenverachtenden Bürokratie ist meiner Meinung nach den Versuch wert :smile:

Was allerdings die Höhe angeht: Nein, es darf maximal das
Leben ermöglichen, keinen Cent mehr, niemand hat was zu
verschenken, denn irgendwer muss ja für eine positive Bilanz
sorgen.

An einer positiven Bilanz würde es nichts ändern. Im Gegenteil. Durch die starke Entlastung des Faktors „Arbeit“ bei den Betrieben würde der Export noch mehr brummen, als er es derzeit ohnehin schon tut. Bezahlen müsste es allerdings die gesamte Gemeinschaft mit ihren Konsum- und Verbrauchssteuern.

Gruß

Fritze

Guten Tag,

also fasse ich das noch mal zusammen: Es arbeiten weniger
Menschen und mehr Menschen sind arbeitslos. Deine
Schlußfolgerung ist, daß die kleinerwerdende Personengruppe
den Mitgliedern der größerwerdenden Personengruppe mehr zahlen
soll.

Richtig. Wobei ich aber nicht nur die wirklich stark schrumpfende Gruppe der „sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“ zur Finanzierung heranziehen möchte, sondern schlicht alle.

Vor dem Hintergrund, daß wir bei der Belastung der Einkommen
und den Lohnnebenkosten im internationalen Vergleich ohnehin
schon in der Spitzengruppe sind, kann ich die Logik dieser
Idee immer noch nicht nachvollziehen.

Wie gesagt, die Einkommen werden direkt entlastet, der Konsum von Gütern und Verbrauch von Resourcen hingegen stärker besteuert. Diese Steuern müssen allerdings von allen ohne Ausnahme bezahlt werden.

Bequem hin oder her: Im englischen Originaltext gibt es keinen
Hinweis darauf, daß das Grundeinkommen mehr umfassen soll als
den zum Lebensunterhalt notwendigen Betrag.

Welchen Originaltext meinst Du jetzt? Beziehst Du Dich da auf einen bestimmten Autor?

Ich meinte 1500,- EUR im Monat. Das ist für BWLer vierstellig.
Die Spanne reicht da von 1000,00 bis 9999,99. Derzeit liegen
wir bei 701,33. Das ist zwar fünfstellig, zwei davon befinden
sich aber nach dem Dezimalkomma, sie zählen daher für BWLer
nicht. Die Zahl nennt man dort „dreistellig“.

Deine süffisanten Kommentare kannst Du Dir sparen: Ich
schrieb, daß ich bezweifle, daß ein ernstzunehmender
Wissenschaftler einen vierstelligen Betrag für sinnvoll hält
und Du kommst mir, nachdem wir die ganze Zeit über einen -
offensichtlich monatlich gezahlten betrag - von 1500 Euro
reden, mit einem jährlichen Betrag von 8.416 Euro pro Jahr um
die Ecke, der zudem alle Sozialleistungen des Staates
umfaßt, also nicht nur jene, die Du durch das Grundeinkommen
ersetzen willst.

Ich will alle Soziallleistungen durch das Grundeinkommen ersetzen. Das schließt Rente und Krankenkassenbeiträge mit ein. Von dem ausbezahlten Grundeinkommen ist es jedermann möglich, sich privat zu versichern. Gesetzliche Krankenversicherungen wären überflüssig. Eine besondere Altersvorsorge (wie ja bereits von Dir selbst messerscharf erkannt) würde sich erübrigen.

Wenn ich jetzt sage, dass unter anderem ein Prof. Götz Werner sich stark dafür einsetzt und im übrigen von dem Betrag 1500,- EUR spricht, ist klar, dass Du ihn postwendend für nicht ernstzunehmen erklären wirst.

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Werner

Daß ich auf eine derartige „Argumentation“ nicht begeistert
reagiere, liegt in der Natur der Sache.

Wieso?

Rechenspielchen:
82 Mio. Menschen * 1.500 Euro = 123 Mrd.
Erwerbspersonen: 38,66 Mio.
Macht eine Belastung pro Erwerbsperson von 3.181. Diese Zahl
liegt knapp unterhalb des durchschnittlichen (!) Bruttogehalts
von rd. 3.200 Euro. Soviel zur Finanzierbarkeit Deines
Vorschlages.

Ich wünschte, Du würdest mit dem selektiven Lesen aufhören. Bereits mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass ein solches Grundeinkommen eben nicht von den Erwerbspersonen alleine bezahlt werden soll. Vielmehr ist das eine Aufgabe für die gesamte Gemeinschaft. Es soll keine sog. „Sozialabgaben“ mehr geben, sondern über ein stark verändertes Steuersystem finanziert werden.

Gruß

Fritze

Huhu,

Nur die Tastsache, dass ich nicht total deiner Meinung bin und
dem Modell etwas skeptisch gegenüberstehe, sagt doch noch
lange nichts über meine Gesinnung gegenüber den jetzigen
Regelungen aus.

Was wäre denn Deiner Meinung nach der richtige Weg? Eine
eigene Meinung darf man doch gerne auch äußern.

ich halte mich schlicht für zu inkompetent die mannigfaltigen
wirtschaftlichen, sozial-, und finanzpolitischen u. a.
Gegebenheiten und Zusammenhänge so weit überblicken und
beurteilen zu können, damit ich hieraus ein für mich
‚perfektes Staatsmodell‘ zu ersinnen.

Ach, dann dürfte das für so ziemlich alle Mitglieder der Regierungen und Fraktionen im Bundestag ebenfalls gelten. Die machen das trotzdem jeden Tag :smile:

Ich mache doch konkrete Vorschläge, wie es meiner Meinung nach
besser zu machen wäre.

Nichts gegen dich, aber genau genommen übernimmst du sie :wink:

Klar übernehme ich Ideen. Ich sage ja nicht, dass ich sie mir ausgedacht habe. Gerade eben nicht. Ich schaue mir an, was es für Möglichkeiten gibt und wähle dir für mich naheliegendste. Mitunter wandle ich sie ein wenig ab. Das kannst Du doch auch machen? Welche der vorhandenen Lösungen hältst Du denn für besser? Im übrigen ist das wohl der Entwicklungsprozess. Wir erfinden nicht alle ständig das Rad neu, sondern übernehmen und wandeln ab.

Einerseits soll man Bedürftigkeit schon nachweisen müssen,
denn mein Vorschlag, entsprechende Zahlungen ohne Bedingungen
und Prüfungen auszuzahlen, wird von Dir abgelehnt.

Dann sehe das eben so. Wenn du meinst du musst es als
Ablehnung definieren, dass ich dieses Modell nicht mit
Begeisterung annehme und meine Zweifel und Hinterfragungen
anstelle. Es kommt mir so vor, als fühltest du dich persönlich
betroffen, weil ich mich nicht ohne zu zögern zu deinem
Mitverfechter mache.

Nein. Ich versuche nur zu verstehen, warum Du selbst einerseits sagst, mit der Freiheit könne man nicht umgehen, sie andererseits aber selbst sehr vermisst. Das kommt mir ein Stück weit masochistisch vor. Sollte es vielleicht doch ein wenig daran liegen, dass Dein Selbstvertrauen in der Zeit der Arbeitslosigkeit ein klein wenig gelitten hat? Und das meine ich gar nicht herablassend!

Andererseits ist es natürlich in Deinem Falle ganz ungerecht
und sollte ausnahmsweise doch anders gehandhabt werden?

Nicht direkt. Ich finde die Ungleichbehandlung der beiden vom
Staat jahrelang propagierten ‚privaten Vorsorgemodelle‘ (LV
oder Wohneigentum, beides bisher steuerbegüstigt) nicht in
Ordnung.
Wer sich für wohneigentum entschied ist besser gestellt, als
dijenigen, die sich für eine LV entschieden. Ich stehe im
Rentenalter ohne das Kapital meiner LV da. Der Häuslebauer
spart zumindest die Miete.

Wie weit ist da der Gedankensprung, zu sagen, jeglicher Versuch, hier zu sagen: Das Vermögen ist brav, das darfst Du behalten, das andere aber ist böse, das musst Du erstmal alles ausgeben, bevor Du bedürftig bist, ist Unfug oder zumindest „ungerecht“? Daher sollte eben gerade keinerlei entsprechende Prüfung mehr stattfinden? Ich meine, warum sollte es weniger gut sein, als eine LV, wenn man z.B. für die Ausbildung der Kinder regelmäßig Beträge auf ein Sparbuch abgezweigt hat? Oder man hat sich ein kleines finanzielles Polster angelegt, falls mal ein Familienmitglied eine Brille braucht oder das dringend benötigte Auto ne Macke hat?

Danke. Ich kenne leider ein paar zu viele arbeitslose in
meinem Bekanntenkreis. Promovierte Akademiker und so. Nix mit
„zu doof, ne Bewerbung zu schreiben“. Was mit denen seitens
der Sozialbehörden (ex-Arbeitsamt, wie heißt das denn jetzt?)
so veranstaltet wird, das geht auf keine Kuhhaut.

Es herrscht schon eine gewisse Bürokratisierung.

Das ist ja mal nett ausgedrückt.

Ich habe jetzt 2 Jahre lang jeden meiner ständig wechselnden
‚Arbeitsvermittler‘ (Fallmanager) dermaßen penetrant genervt,
dass ich heute für eine ABM bei der Gemeinde vorgeschlagen
wurde.

Was ich übrigens als Sozialleistung zählen würde, die meines Wissens aber nicht als Arbeitslosengeld zählt. Ist das richtig?

Man muss schon ziemlich viel Durchhaltevermögen an den Tag
legen um etwas zu erreichen.

Ja, und vor allem muss man unbegrenzt leidensfähig sein. Als promovierter Physiker z.B. Tätigkeiten als Straßenreiniger durchführen, sonst bekommt man die Zuwendungen gestrichen. Ich würde sagen, das mach volkswirtschaftlich natürlich großen Sinn, derartig ausgebildete Menschen für solche Tätigkeiten abzustellen. Da hat sich die Ausbildung richtig gelohnt!

Wo kämen wir da hin, wenn wir solchen Menschen einfach 'nen Batzen Geld in die Hand gäben und sagten „Hey, denken Sie mal in aller Ruhe weiter über die Probleme der Quantenelektrodynamik nach. Vielleicht können Sie sich während der Zeit ein Büro mit einem Kollegen an der Uni teilen? Ggf. wäre Vertretung für den erkrankten Professor drin? Außerdem gibts gleich bei Ihnen um die Ecke eine Realschule, die einen Physiklehrer zu wenig hat. Ein paar Stunden Nachhilfe am Nachmittag oder Wochenende würde denen sehr weiterhelfen!“.

Vermutlich würde so ein Ansinnen die Republik ohne Umwege direkt in die tiefste Hölle katapultieren. Der Physiker würde allen den Stinkefinger zeigen und sich fein auf die faule Haut legen. Da ist es besser, der Mann fegt Straßen und bewirbt sich weiter auf Stellen in der „freien Wirtschaft“ um vielleicht irgendwann bei Pedigree-Pal das Kotvolumen von Hundefutter zu optimieren.

Oder?

Einfach ist es nicht, sich immer wieder selbst zu motivieren
und die Hoffnung nicht aufzugeben. Ich war aber zum Glück
schon immer ein Stehaufmännchen.

Glaubst Du nicht, dass Du und Deinesgleichen dann auch mit der Konsequenz der Freiheit eines unabhängigen Grundeinkommen umgehen könnten?

Nein. Besänftigt bin ich erst, wenn meine Ideen eine Mehrheit
in Europa gefunden haben :wink:

*lach* Der war gut! Man merkt dein unerbittliches
‚Engegement‘, bis hin zum körperlichen Schmerz :wink:

Warten wir mal ab, wenn die WM-Begeisterung wieder vorbei ist und die Arbeitslosenzahlen weiter steigen, wann die Menschen dann doch offen sind, für Alternativen. Und ich hoffe sehr, es werden konstruktive Alternativen sein und nicht einfach die Konsequenz, Politiker und Manager an Laternenpfählen aufzuknüpfen.

[…]

Ich finde die Idee ja nicht persé schlecht. Ich traue mir eben
nicht zu wirklich abzuschätzen, ob dieses Modell praktikabel
ist und bin halt ein bisschen skeptisch.

Natürlich ist es nicht unmittelbar klar, dass es funktioniert. Aber gerade der Vorwurf der Gegner, es gäbe keinerlei empirische Belege dafür, dass die vorhergesagten positiven Effekte einträten, ist so besonders lächerlich. Dann sollte man es eben unbedingt einmal ausprobieren.

Jede Änderung die mehr sozialen Frieden und zufriedenere
Menschen hervorbringt, finde ich begrüßenswert.

Na, das ist doch mal eine Aussage! Dann sind wir ja schon zwei :smile:

Gruß & schönes Wochenende!

Fritze

Hallo,

Richtig. Wobei ich aber nicht nur die wirklich stark
schrumpfende Gruppe der „sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten“ zur Finanzierung heranziehen möchte, sondern
schlicht alle.

das habe ich schon so verstanden, weswegen ich auch bei meinen Beispielrechnungen die Erwerbspersonen heranzog und nicht die Arbeitnehmer.

Wie gesagt, die Einkommen werden direkt entlastet, der Konsum
von Gütern und Verbrauch von Resourcen hingegen stärker
besteuert. Diese Steuern müssen allerdings von allen ohne
Ausnahme bezahlt werden.

Das heißt, Du willst diejenigen zusätzlich belasten, denen Du das Grundeinkommen zusprechen willst. Nimmt man die bisherigen Lohn- und Einkommensteuern und die Sozialabgaben zusammen, müßte die Mehrwertsteuer wohl auf 60 oder 70% steigen. Damit wäre das Mehr bei den nichtarbeitenden Personen sehr schnell aufgezehrt. Ergibt aus meiner Sicht erst recht keinen Sinn.

Bequem hin oder her: Im englischen Originaltext gibt es keinen
Hinweis darauf, daß das Grundeinkommen mehr umfassen soll als
den zum Lebensunterhalt notwendigen Betrag.

Welchen Originaltext meinst Du jetzt? Beziehst Du Dich da auf
einen bestimmten Autor?

Ich beziehe mich auf den BIEN-Text.

Ich will alle Soziallleistungen durch das
Grundeinkommen ersetzen. Das schließt Rente und
Krankenkassenbeiträge mit ein. Von dem ausbezahlten
Grundeinkommen ist es jedermann möglich, sich privat zu
versichern. Gesetzliche Krankenversicherungen wären
überflüssig. Eine besondere Altersvorsorge (wie ja bereits von
Dir selbst messerscharf erkannt) würde sich erübrigen.

Wenn ich jetzt sage, dass unter anderem ein Prof. Götz Werner
sich stark dafür einsetzt und im übrigen von dem Betrag 1500,-
EUR spricht, ist klar, dass Du ihn postwendend für nicht
ernstzunehmen erklären wirst.

Mit betriebswirtschaftlichen Aspekten mag sich der Mann auskennen, mit Volkswirtschaft hat er aber herzlich wenig zu tun. Zudem ist er die Ikone der Grundeinkommensbewegung und kein unabhängiger Dritter, der sich der Sache wissenschaftlich angenommen und sie für gut befunden hätte.

Daß ich auf eine derartige „Argumentation“ nicht begeistert
reagiere, liegt in der Natur der Sache.

Wieso?

Es ging um die dreistellig/vierstellig-Geschichte, bei der Du mir einen vierstelligen Jahresbetrag als Beweis dafür nanntest, daß schon ein vierstelliger Monatsbetrag von Wissenschaftlern vorgeschlagen wurde.

Ich wünschte, Du würdest mit dem selektiven Lesen aufhören.
Bereits mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass ein solches
Grundeinkommen eben nicht von den Erwerbspersonen
alleine bezahlt werden soll.

Der Begriff Erwerbspersonen umfaßt auch Selbstständige und Beamte. Arbeitslose und Rentner mitzubetrachten ist unlogisch, denn sie können keinen nennenswerten Beitrag für die Finanzierung leisten, weil sonst ihr Grundeinkommen dadurch wieder aufgezehrt werden würde (siehe oben).

Gruß,
Christian

Hallo,

Richtig. Wobei ich aber nicht nur die wirklich stark
schrumpfende Gruppe der „sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten“ zur Finanzierung heranziehen möchte, sondern
schlicht alle.

das habe ich schon so verstanden, weswegen ich auch bei meinen
Beispielrechnungen die Erwerbspersonen heranzog und nicht die
Arbeitnehmer.

Wenn ich schreibe „alle“ dann meine ich auch „alle“. Nicht nur Erwerbspersonen.

Wie gesagt, die Einkommen werden direkt entlastet, der Konsum
von Gütern und Verbrauch von Resourcen hingegen stärker
besteuert. Diese Steuern müssen allerdings von allen ohne
Ausnahme bezahlt werden.

Das heißt, Du willst diejenigen zusätzlich belasten, denen Du
das Grundeinkommen zusprechen willst. Nimmt man die bisherigen
Lohn- und Einkommensteuern und die Sozialabgaben zusammen,
müßte die Mehrwertsteuer wohl auf 60 oder 70% steigen. Damit
wäre das Mehr bei den nichtarbeitenden Personen sehr schnell
aufgezehrt. Ergibt aus meiner Sicht erst recht keinen Sinn.

Die MwSt. sollte bei ca. 50% landen. Das klingt aber schlimmer, als es ist, weil dafür andere Faktoren, die bisher im Preis von Produkten enthalten sind, wegfallen. Die Preise für Produkte würden dadurch letztlich nicht wesentlich höher.

Allerdings bin ich im Gegensatz zum Unternehmer Herrn Werner nicht der Meinung, sämtliche Steuern für Unternehmen abzuschaffen. Ich bin sehr für die Einführung der massiven Besteuerung für den Verbrauch von endlichen Resourcen. Das meine ich mit Verbrauchssteuern.

Ich will alle Soziallleistungen durch das
Grundeinkommen ersetzen. Das schließt Rente und
Krankenkassenbeiträge mit ein. Von dem ausbezahlten
Grundeinkommen ist es jedermann möglich, sich privat zu
versichern. Gesetzliche Krankenversicherungen wären
überflüssig. Eine besondere Altersvorsorge (wie ja bereits von
Dir selbst messerscharf erkannt) würde sich erübrigen.

Wenn ich jetzt sage, dass unter anderem ein Prof. Götz Werner
sich stark dafür einsetzt und im übrigen von dem Betrag 1500,-
EUR spricht, ist klar, dass Du ihn postwendend für nicht
ernstzunehmen erklären wirst.

Mit betriebswirtschaftlichen Aspekten mag sich der Mann
auskennen, mit Volkswirtschaft hat er aber herzlich wenig zu
tun. Zudem ist er die Ikone der Grundeinkommensbewegung und
kein unabhängiger Dritter, der sich der Sache wissenschaftlich
angenommen und sie für gut befunden hätte.

Es gibt keine „unabhängigen Dritten“. Jeder ist einer bestimmten Theorie mehr zugeneigt, als einer anderen. Deshalb sollte ein Wissenschaftler dennoch in der Lage sein, sachlich zu bewerten.

Prof. Dr. Philippe Van Parijs wird Dir daher vermutlich auch nicht passen.

[…]

Der Begriff Erwerbspersonen umfaßt auch Selbstständige und
Beamte. Arbeitslose und Rentner mitzubetrachten ist unlogisch,
denn sie können keinen nennenswerten Beitrag für die
Finanzierung leisten, weil sonst ihr Grundeinkommen dadurch
wieder aufgezehrt werden würde (siehe oben).

Ein Teil des Grundeinkommens wird in der Tat durch die erhöhte MwSt. wieder aufgezehrt. Das liegt in der Natur dieser Steuer und ist heute auch nicht anders. Mir wäre neu, dass Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose von Verbrauchssteuern ausgenommen sind.

Gruß

Fritze

Hallo Rainer,

Bis auf in paar Ausnahmen.

Ehrlich, es gibt jemanden in Deutschland, der keinen Freibetrag nutzt und keine Transferleistung erhält? Du bist sicher, dass derjenige tatsächlich atmet und lebt?:wink:

Grüße
Jürgen

Hallo Fritze,

Ich sehe es eher so, dass wir massiv auf den alles
bevormundenden Arbeitgeber hinarbeiten.

Und bei solchen Sätzen wird mir immer klarer, dass wir in unterschiedlichen Welten arbeiten.
Was ist ein Arbeitgeber? Dein Chef? Herr Piech? DaimlerChrysler? Herr Müller, der Meister vom Frisörsalon um die Ecke? Ich als Gruppenleiter? Der Konsument mit seinen absurden Entscheidungen?

Warum? Der Einzelne hat damit zunächst einmal Freiheit
gewonnen.

Nö, ich hätte Freiheit verloren, da ich als „freiwilliger“ und „gewollter“ Leistungsträger mit positiver Leistungsbilanz dieses System finanzieren müsste. Und das wollte ich nur, wenn es billiger würde. Aber das würde eine weitere Umverteilung ausschließen.

Oder wie stellst Du Dir das vor? Vollbeschäftigung dank Löhnen
auf „3. Welt“ Niveau ohne jeden Kündigungsschutz oder
Mitbestimmtung für Arbeitnehmer?

Gute Güte, lernt was, seit geistig und regional mobil und sichert euch in guten Zeiten für die ggf. schlechten Zeiten später ab. Und arbeitet gemeinsam dran, Deutschland dort zu halten, wo es durch harte (Nebenbei: Deutlich härtere Arbeit als heute!) hingekommen ist. Der Staat wirds sicher nicht für uns richten.

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Ehrlich, es gibt jemanden in Deutschland, der keinen
Freibetrag nutzt und keine Transferleistung erhält? Du bist
sicher, dass derjenige tatsächlich atmet und lebt?:wink:

vorhin hat er noch gesund ausgesehen. :smile:
Mein Sohn beginnt im September eine Ausbildung an der http://www.kbbz-halberg.net/HBFS-WI/index.html
und wird auch im September 25. Mit der aktuellen Gesetzesänderung wird er ab 01.01.07 kein Kindergeld mehr bekommen. Nachdem er nun so lange Umwege gehen mußte um endlich das Abitur zu schaffen, kann ich ja schlecht die Ausbildung absagen. Weil er noch bei mir wohnt, wird er auch kein Bafög bekommen. Das wird das Ende meiner privaten Altersvorsorge und meiner Unfallversicherung. :smile: Wenn Du eine bessere Idee hast, her damit. Wenn ich nichts übersehen habe, wird er vom Staat mit keinem Cent unterstützt.

Gruß, Rainer

Hallo Fritze,

Ich sehe es eher so, dass wir massiv auf den alles
bevormundenden Arbeitgeber hinarbeiten.

Und bei solchen Sätzen wird mir immer klarer, dass wir in
unterschiedlichen Welten arbeiten.

Schön wär’s

Was ist ein Arbeitgeber? Dein Chef?

In meinem Falle: Ja.

Herr Piech?

Der nicht mehr direkt.

DaimlerChrysler?

Ja, wenn auch mit der Tendenz zu immer weniger Personal.

Herr Müller,

Ja.

der Meister vom Frisörsalon um die Ecke?

Wenn er Gesellen oder Azubis einstellt, ja.

Ich als Gruppenleiter?

Nein.

Der Konsument mit seinen absurden Entscheidungen?

Der Konsument ist ebenfalls kein Arbeitgeber. Seine Entscheidungen sind auch nicht absurd, sondern eine direkte, rationale Folge aus dem Verhalten der Anbieter.

Warum? Der Einzelne hat damit zunächst einmal Freiheit
gewonnen.

Nö, ich hätte Freiheit verloren, da ich als „freiwilliger“ und
„gewollter“ Leistungsträger mit positiver Leistungsbilanz
dieses System finanzieren müsste. Und das wollte ich nur, wenn
es billiger würde. Aber das würde eine weitere Umverteilung
ausschließen.

Warum wäre Deine Freiheit bedroht bzw. geringer, wenn Du anstelle des einen das andere System finanzieren müsstest? Oder ist Freiheit eine relative Größe, d.h. wenn Deine Mitmenschen ein Stück Freiheit gewinnen, wird Deine Freiheit entwertet?

Oder wie stellst Du Dir das vor? Vollbeschäftigung dank Löhnen
auf „3. Welt“ Niveau ohne jeden Kündigungsschutz oder
Mitbestimmtung für Arbeitnehmer?

Gute Güte, lernt was, seit geistig und regional mobil und
sichert euch in guten Zeiten für die ggf. schlechten Zeiten
später ab.

Es ist ein sich gut haltendes Märchen, dass Arbeitslosigkeit ein Phänomen der schlecht ausgebildeten, unflexiblen, und nicht zuletzt „faulen“ Menschen wäre. Das ist nicht der Fall. Arbeitslosigkeit zieht sich durch alle Bildungsschichten. Interessanterweise sind aber genau die Menschen, die eine höhere Bildung als Heilmittel gegen Arbeitslosigkeit sehen, die gleichen, die bei Abiturientenquoten von über 30% sofort dem Abitur den Wert streitig machen, von „Inflation der Bildung“ sprechen und den Hochschulzugang dringend einschränken wollen.

Wie passt denn das zusammen?

Und was das „vorsorgen für schlechte Zeiten“ betrifft, so ist das ebenfalls ein schlechter Witz für den überwiegenden Teil der abhängig beschäftigten. Ich als Ingenieur bekomme auf ein Jahr befristete Verträge für 42.000,- EUR/Jahr angeboten. Brutto und inkl. aller Zusatzleistungen wohlgemerkt. Das macht ein Nettoeinkommen von ca. 1900,- EUR/Monat. Mir fällt es sehr schwer, da private Vorsorge zu betreiben. Zumal nach einem Jahr auch bereits wieder Feierabend ist. Da lässt sich natürlich prima was langfristiges Planen.

Interessant allerdings ist, dass in den heutigen Einkommen bereits eine Steuer- und Abgabenquote von 45% enthalten ist. Dazu dann noch die indirekten Steuern (MwSt. von mindesten 7%, wenn man außer Lebensmittel auf jeglichen sonstigen Konsum verzichtet) und nicht zu vergessen, die im Preis der Produkte enthaltene Steuersatz für Unternehmen (die natürlich die Steuern nicht selbst bezahlen, sondern von ihren Kunden bezahlen lassen).

Also ich bin mir sicher, Du kommst locker auf einen Steuer- und Abgabenanteil von 60%. Wenn Du ein Auto hast, eher noch mehr.

Die vorgeschlagene Lösung, ein Grundeinkommen für alle auszuzahlen, wäre in Summe nicht teurer. Es geht nicht darum, einfach den Sozialanteil zu erhöhen. Es soll einhergehen mit weitgreifenden Steuerreformen.

Und arbeitet gemeinsam dran, Deutschland dort zu
halten, wo es durch harte (Nebenbei: Deutlich härtere Arbeit
als heute!) hingekommen ist.

Ich möchte gerne mal sehen, wie Du diese Sprechblase vor einer größeren Gruppe Langzeitarbeitsloser wiederholst.

Der Staat wirds sicher nicht für uns richten.

Und bei solchen Sätzen wird mir immer klarer, was für ein sehr unterschiedliches Verständnis von „Staat“ wir doch haben.

Wer ist der Staat? Dein Bundestagsabgeordneter? Frau Merkel? Die CDU? Die Finanzbehörde? Das kleine Parteimitglied im Ortsverein der lokalen SPD? Der Polizist, der Dein Falschparken aufgeschrieben hat? Oder der Wähler mit seinen absurden Entscheidungen?

Gruß

Fritze

Hallo Fritze,

Herr Piech?

Der nicht mehr direkt.

Unlogisch, da er Hauptgesellschafter diverser Industriekonzerne ist. Wer wenn nicht jemand wie er sollte also Arbeitgeber sein?

DaimlerChrysler?

Ja, wenn auch mit der Tendenz zu immer weniger Personal.

Nö, genauer: Immer weniger Personal in D. Das entspricht allerdings auch der Umsatzentwicklung im Konzern auf regionaler Basis.

Herr Müller,

Ja.

der Meister vom Frisörsalon um die Ecke?

Wenn er Gesellen oder Azubis einstellt, ja.

Der Konsument mit seinen absurden Entscheidungen?

Der Konsument ist ebenfalls kein Arbeitgeber. Seine
Entscheidungen sind auch nicht absurd, sondern eine direkte,
rationale Folge aus dem Verhalten der Anbieter.

Das glaubst Du ja selber nicht. Ist es rational, wegen 5 Cent an der Bedienung in der Bäckerei zu sparen und sich selber die Industrie-Brötchen einzupacken? Ist es rational, sich billigen Schund aus China zu kaufen, der meist nach wenigen Gebrauchsminuten hinüber ist? Ist es rational, Schwarzarbeit ohne jede Gewährleistung einzukaufen? Ist es rational, in Deutschland im Supermarkt Äpfel aus Neuseeland einzukaufen? Abgepacktes Fleich aus unbekannter Quelle? Ist es rational, 30km und 0,5h-Umweg für eine Tankladung zu fahren und dabei noch eine Grenze zu überschreiten, um 3 Euro zu sparen?
Nein, der Konsument ist sicher nicht rational. Er spart, koste es, was es wolle und rationalisiert dabei seinen eigenen Arbeitsplatz weg. Aber in einem stimme ich Dir zu, er ist dabei ebenso wenig rational, wie so manches Unternehmen, was aber auch logisch ist, da Unternehmer auch nur Menschen sind …

Es ist ein sich gut haltendes Märchen, dass Arbeitslosigkeit
ein Phänomen der schlecht ausgebildeten, unflexiblen, und
nicht zuletzt „faulen“ Menschen wäre.

Durchaus. Schau Dir die Arbeitslosigkeit bei uns Ingenieuren an. Mittlerweile nahe an der Grenze der Vollbeschäftigung …

Und was das „vorsorgen für schlechte Zeiten“ betrifft, so ist
das ebenfalls ein schlechter Witz für den überwiegenden Teil
der abhängig beschäftigten. Ich als Ingenieur bekomme auf ein
Jahr befristete Verträge für 42.000,- EUR/Jahr angeboten.
Brutto und inkl. aller Zusatzleistungen wohlgemerkt. Das macht
ein Nettoeinkommen von ca. 1900,- EUR/Monat. Mir fällt es sehr
schwer, da private Vorsorge zu betreiben. Zumal nach einem
Jahr auch bereits wieder Feierabend ist. Da lässt sich
natürlich prima was langfristiges Planen.

Ich weiss ja nicht, was Du so treibst, ich bekomme (und bekam schon immer) als Ingenieur andere Verträge angeboten.

[…]

Steuersatz für Unternehmen (die natürlich die
Steuern nicht selbst bezahlen, sondern von ihren Kunden
bezahlen lassen).

Von wem den sonst? In den Endkonsumenten-Preisen muss zwangsläufig jede Steuer eingerechnet sein:wink:

Also ich bin mir sicher, Du kommst locker auf einen Steuer-
und Abgabenanteil von 60%. Wenn Du ein Auto hast, eher noch
mehr.

Ich möchte gerne mal sehen, wie Du diese Sprechblase vor einer
größeren Gruppe Langzeitarbeitsloser wiederholst.

Ich stehe dazu, dass ich überzeugt bin, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Das beginnt mit der zielgerichteten Erstausbildung, geht weiter mit der ständigen Weiterbildung, schließt die Bereitschaft zu Mobilität ein … Mache an einem dieser Punkte Abstriche (es gibt Phasen im Leben, da muss man es meist tun), dann gefährde ich mein System, wenn ich nicht anderweitig vorgesorgt habe.

Der Staat wirds sicher nicht für uns richten.

Und bei solchen Sätzen wird mir immer klarer, was für ein sehr
unterschiedliches Verständnis von „Staat“ wir doch haben.

Wer ist der Staat? Dein Bundestagsabgeordneter? Frau Merkel?
Die CDU? Die Finanzbehörde? Das kleine Parteimitglied im
Ortsverein der lokalen SPD? Der Polizist, der Dein
Falschparken aufgeschrieben hat? Oder der Wähler mit seinen
absurden Entscheidungen?

Wording. Nenn es öffentliche Hand. Oder Politik.
Wir sind uns einig, dass wir(!) der Staat sind. Aber ich bin sicher auch weiterhin nicht bereit, die Trägheit einzelner in größerem Maße als jetzt zu subventionieren. Kostenneutral ja, ob dabei aber eine Grundversorgung wie von Dir angedeutet herauskäme, bezweifle ich.

Grüße
Jürgen

Ein Teil des Grundeinkommens wird in der Tat durch die erhöhte
MwSt. wieder aufgezehrt. Das liegt in der Natur dieser Steuer
und ist heute auch nicht anders. Mir wäre neu, dass
Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose von Verbrauchssteuern
ausgenommen sind.

Mir wäre es neu, wenn Du mal einen Artikel schreiben würdest, in dem keine unnötige Spitze enthalten ist.

Zur Sache: Wenn Du die einkommensabhängigen Steuern abschaffen willst, belastest Du primär die Nettoempfänger. Das ist unsinnig.

Bevor wir hier aber weiter im Nebel stochern und über Definitionsfeinheiten diskutieren, schlage ich vor, daß Du mal eine Modellrechnung präsentierst, d.h. welche Steuern Sozialversicherungsbeiträge in welcher Höhe wegfallen, wieviel Grundeinkommen gezahlt und wie das refinanziert werden soll und zwar mit Prozentzahlen oder absoluten Beträgen.

Gespannt,

Christian