Hi,
wenn Du es doch vorher wusstest…
Ich lasse ihn „leben“, denn sonst wäre es schon längst
eskaliert!
So wirkt es auf mich nicht. Vielmehr habe ich den Eindruck,
das Du Deine Sicht durchdrücken willst.
Wie kommt denn dieser Eindruck zustande? hmm…
weil Du Deine Sicht der Dinge „durchdrücken“ willst - ohne Kompromisse.
also ich verlange nicht „zu viel“ von ihm in Sachen Haushalt!
ein bisschen Hilfe wäre aber schon möglich denke ich.
Das Problem ist, das bei Euch zwei total unterschiedliche Sichtweisen aufeinanderprallen. Du die Ordentliche, er der Unordentliche. Du wirst Deine Sicht der Dinge nicht auf Dauer „durchdrücken“ können. Es wird nicht ohne Kompromisse ablaufen können. Könnt ihr das nicht, wird sich einer von Euch künftig verbiegen müssen und das geht auf Dauer selten gut.
Für Dich mag es nicht viel sein, was Du verlangst, für ihn ist das scheinbar zu viel.
Versteh mich nicht falsch, ich will nicht, das Du sein Verhalten kompromisslos duldest. Entscheide für Dich was wichtig ist und setze da an. Bügle seine Wäsche nicht, aber toleriere doch auch, das er sie dann ungebügelt anzieht, um ein Beispiel zu nennen.
Und er
hat Freiheiten von denen andere Männer nur träumen können!
(Ernsthaft!) Er steht nicht unter meiner Fuchtel oder sowas!
Ganz im Gegenteil! Ich würde es selber nicht gut finden, wenn
es so wäre!
Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Für mich klingt das sehr nach aufrechnen. Mein Mann hat auch viele Freiheiten, deswegen ist seine Beteiligung am Haushalt trotzdem nicht übermüssig. Auch wir haben Kompromisse geschlossen.
Es gibt Menschen, denen ist Ordnung nicht so wichtig, mir bis
zu einem gewissen Grad übrigens auch nicht mehr. Ich wohne
zuhause und das darf man auch sehen. Da liegt mal ein Buch auf
der Couch oder es steht ein Glas auf dem Tisch, na und?
Ja sowas meine ich ja auch nicht! Ich meine das „echte Chaos“.
Mein Mann kann das auch. Schuhe im Wohnzimmer, Klamottenstapel im Bad etc. Aber ich habe gelernt gelassener damit umzugehen. Dann sag ich ihm halt, daß er seine Sachen wegräumen soll.
Wen es stört, der darf es ruhig wegräumen.
Mein Mann verteilt seine Sachen großzügig in der Wohnung und
bis zu einem gewissen Maß tolleriere ich das auch. So lange
man Gäste empfangen kann, ist das in Ordnung.
Gäste/Besuch nur wenn ich vorher mind. 2-3 Stunden seinen
Scheiß weggeräumt habe sonst schäme ich mich zu Tode! nein,
wir können also keinen Besuch empfangen!
Das ist glaube ich Dein Problem, Du schämst Dich dafür, was ich durchaus nachvollziehen kann. Da hilft wohl nur ihn immer wieder zu Bitten, es gibt solche Menschen.
Ich habe schon genug Kompromisse gemacht und ich würde hier im
Forum nicht schreiben, wenn ich mir in dieser Sache nicht
sicher wäre, dass ich mal KEINEN Kompromiss mache! Mein Freund
Es gehört zu einer Beziehung, in vielen Bereichen Kompromisse
machen zu müssen. Das ist ganz normal.
In vielen Bereichen? Ich habe in jeder Sache bisher den
Kompromiss gemacht!
Wo machst Du Kompromisse und er nicht? Eben schriebst Du, er hat alle Freiheiten, Freiheiten zu lassen ist es das, was Du mit Kompromiss meinst?
Und wenn es für Dich Kompromisse sind die Du als nur von Dir ausgehend siehst, warum machst Du sie dann?
Er macht keine Kompromisse! Und da mir
diese eine Sache sehr wichtig ist, werde ich diesmal keinen
Kompromiss machen! Wieso sollte ich zu 100% die jenige sein,
die immer den kürzenren zieht? - verstehe ich jetzt nicht O.o
Ach das ist es also. Machtspielchen. Irgendetwas scheint in Eurer Beziehung momentan mächtig schief zu laufen, die Unordnung dürfte daher nur ein Auslöser für andere Probleme sein.
Denk mal in Ruhe nach, was wirklich los ist. Für mich klingt das, als wäre weit mehr nicht in Ordnung.
Du hast aber meine Frage nicht beantwortet: Was stört Dich
wenn er in zerknitterten Klamotten rumläuft? Das ist doch
seine Sache.
ich lass ihn schon damit rumlaufen. Finde es aber doof! Weil
er dann nicht gut aussieht! Es ist ziemlich unvorteilhaft. Ist
es dann auch sein Problem, wenn ich ihn nicht mehr „attraktiv“
finde, weil er wie ein Penner rumläuft?
Das siehst vermutlich nur Du so. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob jemand mit gebügelten oder ungebügelten Klamotten rumläuft. Solche Sachen sind mir zu oberflächlich. Solange die Sachen sauber sind, laß ihn doch. Aber auch hier scheint mir, daß das eigentliche Problem nicht dort begraben liegt.
Auch dem Partner Freiheiten zu lassen, gehört zu einer
Beziehung.
Danke für die Belehrung!
Nö, das sollte keine Belehrung sein. Es sollte ein Hinweis darauf sein, daß es normal sein sollte dem Partner Freiheiten zu lassen. Der Partner gehört Dir ja nicht. In einer Partnerschaft gibt es Dinge, die gemeinsam und Dinge, die für sich entscheiden sollte.
Aber ich glaube was die Freiheit
angeht, kann sich so manche Frau noch ne Scheibe von mir
abschneiden!
Das klingt wieder sehr nach aufrechnen.
Ich kenne Beziehungen und Ehen wo ich manchmal
denke „Der arme Kerl, der darf ja gar nix mehr“. Und by the
Das sollte für aber nicht der Maßstab sein.
way: Ich habe meinem Freund noch nie etwas verboten! Oder
aufgezwungen! Er hat zu jeder Zeit seinen freien Willen! Ich
halte auch nichts von emotionaler Erpressung oder sowas!
Auch das halte ich eigentlich für normal und nicht erwähnenswert.
Alles
ganz diplomatisch und sachlich! Meiner Meinung nach, sind 99%
aller Männer in einer Eher oder Beziehung unter der weiblichen
Fuchtel! Habe schon Stories gehört …
Ja was man immer für Geschichten hört… Nicht alle diese Geschichten sind so, wie sie erzählt werden. Und ob Beziehungen, in denen Partner nicht gleichberechtigt sind auf Dauer glücklich sind, glaube ich nicht.
Vielleicht ist er so, gerade weil seine Mutter eine
Perfektionistin ist? Das könnte ich gut nachvollziehen, meine
Mutter ist auch so.
Glaube ich nicht! Er sagt ja dass er das gut fand und es
regelrecht geliebt hat!
Ok, aber er selbst kommt auch mit Chaos zurecht.
Wenn es so wäre, würde ich mich nicht so intensiv damit
auseinander setzten! Ich rechne nicht jeden „Handschlag“
gegeneinander auf! Aber so ein kleines „Gleichgewicht“ sollte
schon vorhanden sein!
Doch so klingt es für mich, als würdest Du sehr wohl
aufrechnen. Oder wie würdest Du es bezeichnen, wenn Du
einerseits sagst, Du läßt ihm alle Freiheiten und dafür
möchtest Du in dieser einen Sache keinen Kompromiss schließen?
Da stellt sich wohl die Frage, wie man ein „Gleichgewicht“
herstellen soll, ohne dass der Eindruck von „Aufzählen“
entsteht?
Du solltest nicht auf ein Gleichgewicht pochen, das wird nicht funktionieren. Was ist dabei, wenn Du sein Geschirr mit Deinem wegräumst? Läßt er etwas rumliegen, bitte ihn es zu entfernen. Vergisst er den Eimer auszuleeren, leere Du ihn. Werde in solchen Dingen gelassener. Du wirst ihn nicht so verändern, wie Du es gerne hättest, das funktioniert in den seltesten Fällen.
Wenn er auch nur 20% machen würde, dann wäre ich
schon ein stück weit zufrieden!
Ein Stück weit, aber nicht ganz…
Ich rechne nicht auf!
Da widerspreche ich Dir energisch.
aber er
schaft ja nicht mal 1% !
Das siehst Du so. Ich sehe es so, das er schon ab und an versucht es Dir recht zu machen, aber es schlicht nicht schafft. Vielleicht hat er aufgegeben?
Und ich finde es richtig und auch
wichtig, dass man sich nicht immer alles gefallen lässt!
Ja, das finde ich auch. Ich finde man sollte seine Grenzen klarmachen, nur so wie Du es schilderst sind das keine Grenzen festlegen, sondern Machtspielchen. Du willst das er wenigstens in dieser einen Sache nach Deiner Pfeife pfeift und sich so verhält, wie Du es möchtest. Das ist der Preis für die Kompromisse, die Du sonst eingehst.
Er macht ja nicht mal die „typisch männlichen“ Dinge!
;(
Was sind „typisch männliche Dinge“ Einkäufe nach oben tragen?
Das kann ich selbst. Reifen welchseln kann ich nicht, das
macht er, aber eben auch nur 2 x im Jahr.
Ähm, er macht gar nix!—was versteht man daran nicht?
Nun, gar nichts ist übertrieben. Er macht doch etwas, aber nicht so wie Du es gerne hättest. Er hat seine Klamotten schon selbst gewaschen, aber nicht gebügelt, er hat aufgewischt, aber den Eimer nicht weggeräumt…
— Ich
habe ein Auto (aber das steht bei meinen Eltern auf
unabsehbare zeit— und ich hab noch nie Hilfe von ihm
bekommen!
Und warum bist Du mit ihm zusammen, wenn Du nie Hilfe von ihm bekommst?
Ich habe mich stets selbst gekümmert in Sachen Auto.
Bis auf Reifen wechseln kümmere ich mich um mein Auto auch selbst.
Abgesehen davon, kann ich selbstverständlich alles selber
regeln (schließlich ist Frau ja kein hilfloses Wesen!)— ich
meine Dinge wie „Bohren“ oder schwere körperliche Arbeit die
manchmal (ja eher doch selten) anfällt.
Eben.
Aber nix macht er von
alle dem! Er ist gewillt es zu tun, aber er schafft es nicht!
Motivationsproblem? Faulheit? ----- seine Mutter war/ist
Hausfrau ja und sie hat den Haushalt alleine gemacht, SEIN
VATER hat aber die ganze Wohnung komplett alleine renoviert !
Und ist immer dabei irgendwas zu tun, was eben nicht klassisch
„Hausarbeit“ ist! Er macht Dinge fertig, zB die
Duschwannenfugen neu mit Kit/Silikon wenn es gammelt nach 2-3
Jahren! ---- DIES hat er sich scheinbar auch aber wohl nicht
von seinem Vater „abgeguckt“ und auch das „vorleben“ hat wohl
keinen Eindruck gemacht! Kurz um: Er macht wirklich gar nix!
Und er hat immer tolle Ausreden warum gerade jenes und dieses
nicht geht!
Das scheint mir eher das Problem zu sein, nicht die mangelnde Mithilfe im Haushalt. Was Du hier über ihn schreibst, wirkt auf mich als würdest Du ihn für einen faulen Versager halten.
Bevor Du mich jetzt steinigst. Denk mal in Ruhe drüber nach, wo genau das eigentliche Problem ist. Die mangelde Hilfe scheint mir nur Auslöser für tiefergehende Probleme zu sein.
Gruß
Tina