Das ist leider falsch bzw. nicht ganz richtig. Es stimmt, dass auf Verben der Fortbewegung Akkusativ kommen kann. Aber es kann genauso gut Dativ kommen:
Ich laufe in den Park.
Ich laufe in dem Park.
Der Hubschrauber fliegt über die Stadt.
Der Hubschrauber fliegt über der Stadt.
Der Bus fährt in die Stadt.
Der Bus fährt in der Stadt.
Die Phrase ‚auf dem Zahnfleisch gegen‘ ist eine Redewendung und daher nicht so ohne weiteres zu verstehen. Grammatikalisch ist sie aber korrekt.
Hallo @Nadja,
bei Verben der Fortbewegung hat die Präposition auf verschiedene Kasusrektionen.
Bei Antworten auf die Frage Wohin? folgt ein Akkusativ.
Ich gehe auf den Markt.
Ich falle auf den Boden.
Ich klettere auf den Baum.
Hier liegt eine Bewegung vor, die irgendwo anders beginnt und zu dem genannten Ort (Markt, Boden, Baum) führt.
Bei Antworten auf die Frage Wo? folgt ein Dativ.
Ich gehe auf dem Markt (umher).
Ich fahre auf der Straße.
Ich klettere auf dem Baum (herum).
Hier findet die gesamte beschriebene Bewegung am genannten Ort (Markt, Straße, Baum) statt. Ich gehe herum, bin aber dabei die ganze Zeit auf dem Markt.
Wenn auf das Körperteil beschreibt, welches zur Fortbewegung verwendet wird, dann steht dieses Körperteil im Dativ. Die Frage dazu ist eher Wie? oder Womit? oder Auf welche Weise?
Ich laufe auf den Händen.
Ich schwimme auf dem Rücken.
Ich gehe auf dem Zahnfleisch.
Ich rutsche auf dem Hosenboden ( = Popo, Hinterteil, Gesäß).
Ich robbe auf dem Bauch durch eine Höhle.
PS. Die Wendung auf dem Zahnfleisch gehen fällt auf unter Punkt 3. Denn die Frage ist hier, wie / auf welche Weise jemand geht. Gemeint ist, dass jemand sehr müde/erschöpft/belastet ist und an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit kommt.
Fiele die Wendung unter Punkt 1 (Akkusativ), dann würde ja eine Bewegung beschrieben, die irgendwo beginnt und auf dem Zahnfleisch endet. Das könnte man vielleicht über Bakterien sagen, die auf dem Zahnschmelz (Wo?) loskrabbeln und auf das Zahnfleisch (Wohin?) übersiedeln.
zu all den richtigen Antworten mit viel Grammatik, die du so liebst, auch die noch fehlende zur Bedeutung, die ich so liebe:
Natürlich ist auf dem Zahnfleisch gehen eine Redewendung, aber es ist eine Redewendung, deren Herkunft und Sinn man noch verstehen kann. Das Zahnfleisch ist hier der Untergrund, der Boden, auf (Wo?) dem (Dativ) man läuft, so wie man auch sagen kann…
Ich laufe gern auf Teppich.
Er läuft barfuß auf dem heißen Sand.
Warum sagt man auf dem Zahnfleisch laufen? Man ist so weit gelaufen (im Sinne von: hat so viel gearbeitet), dass nicht nur die Schuhe abgenutzt sind, sondern auch die Füße, die Beine, … die Zähne, und nun ist nur noch das Zahnfleisch übriggeblieben.
Aber hallo! Wie kommst darauf, dass ich die Bedeutung nicht mag. Im Gegenteil kann man auch mit Wörtern und ohne Grammatik kommunizieren. Umgekehrt ist es aber unmöglich
noch als Nachtrtag zu dem, was ich grad geschrieben habe: auf ist eine Wechselpräposition. Es gibt eine feste Anzahl von Wechselpräpositionen, die auf die Frage Wo? den Dativ hinter sich haben und auf die Frage Wohin? den Akkusativ. Es ist sinnvoll, diese Wechselpräpositionen einfach auswendig zu lernen. Das ist einem Anfänger nicht zu empfehlen, der kämpft noch mit einzelnen Vokabeln. Du sprichst sehr gut, machst aber immer wieder die gleichen Fehler/stellst immer wieder die gleichen Fragen, weil Du Ausdrücke isoliert lernst und den Sinn eines einzelnen Ausdruckst erforschst, anstatt zusammenzufassen und den Sinn hinter der REGEL zu erfragen(an, auf, hinter, in, neben, vor, über, zwischen antworten auf Wo? mit dem Dativ, auf Wohin? mit dem Akkusativ) .
Corrigendum nachvziehen
nachvollziehen neun Präposition
neun Präpsitionen
Es ist ja schade, dass man seinen eigenen Beitrag nicht mehr korrigieren kann.
Hallo
Danke für den Hinweis. Ich kann das nachvollziehen, aber es ist nicht ganz einfach. Es gibt neun Wechselpräpositionen:
man erfragt → wo → Dativ
man erfragt–> wohin → Akkusativ
Aber denk an die Besonderheiten wie z. B.
aufgehen + auf
einschlagen + in
eingehen + auf
Die ziehen immer Dativ nach sich.
schau dir den Artikel von „Der_Namenlose“
@Metapher würde sagen, dass der Kasus nicht mit dem Verb, sondern mit der Präposition zu tun hat. Das seien die Präpositionen und nicht die Verben, die einen Kasus anführen. @Metapher verwendet hier „anführen“ und nicht „nachziehen“.
„aufgehen + auf“ sagt mir nichts. Aufgehen + in kenne ich: Er geht voll in seinem Hobby auf. Bei solchen einzelfällen hilft einfach auswendig lernen. Hier ist die Präposition nicht selbständig unterwegs, sondern bildet eine Sinneinheit mit dem Verb. So ist es auch mit einschlagen + in, hier stimmt die Präposition.
eingehen + auf zieht in der einzigen Bedeutung, die mir jetzt einfällt, den Akkusativ nach sich:
Vielleicht wird @Metapherauf dieses Thema noch genauer eingehen.
Ansonsten gilt auch hier: auswendig lernen, wenn ein Verb eine Präposition verpflichtend nach sich zieht. Erkennt man daran, dass es im Wörterbuch so angegeben wird.
@Der_Namenlose hat in seinem Beitrag genau das gemacht, was ich erklärt habe. Oder wolltest Du genau das sagen?