Billiger Atomstrom?

Wie hoch sind denn die Subventionen für die Kernkraftwerke

gewesen, wenn man die Beträge auf die heutigen Preise
umrechnet?

Das kann ich leider nicht genau sagen.

Wäre aber schon wichtig, wenn man die Kosten vergleichen will,
oder?

Zu den Problemen eines präzisen Kostenvergleichs siehe der
Beitrag von Wolfgang Dreyer, der mir ein Experte auf diesem
Gebiet zu sein scheint. Ich finde es deshalb weiter wenig
überzeugend hier exakte Zahlen zu verlangen, wenn sich selbst
Experten sehr schwer damit tun.

Die Vergleiche sind verhältnismäßig einfach, wenn man die Zahlen kennt. Da man die ohne intime Unternehmenskenntnis nicht kennen kann und ich nicht genau weiß, was nunu veröffentlicht wurde und was nicht, will und darf ich mich dazu nicht äußern.

Weiterhin hat das Thema auch einen betriebswirtschaftlichen Aspekt, an dem schon die meisten Politiker scheitern und weswegen auch kaum sinnvolle Publikationen zu dem Thema aus den Ministerien zu bekommen sind. Neben den Entwicklungszuschüssen, die sich vor allem in den 60ern gezahlt wurden, werden auch vielfach die durch die Energieversorger gebildeten Rückstellung für den Kraftwerkrückbau in die Summe der Subventionen eingerechnet.

Dies ist einerseits betraglich falsch, weil diese Rückstellungen nur
gewinnmindernd wirken, d.h. die Entlastung beträgt nur Höhe von Steuersatz * Aufwendung für Rückstellungen. Anderererseits ist dies sachlich falsch, weil es sich dabei nicht um irgendwelche Besonderheiten der Energieversorger, sondern eine Möglichkeit, die allen Unternehmen zur Verfügung steht bzw. zu deren Anwendung sogar eine handelsrechtliche Verpflichtung besteht.

Ich bin, wie wohl die meisten
hier, kein Mathematiker oder Unternehmensberater. Aber ich
kann plausibel Dimensionen aufzeigen - dass habe ich getan.
Beachte auch mein Eingangsposting: Ich wollte vor allem
darstellen, dass auch Kernkraft gefördert wird und wurde und
deshalb der Vorwurf, reg. Energien würden subventioniert wenig
überzeugt!

Das ändert nichts daran, daß wir von völlig verschiedenen Vorgängen und vor allem betraglichen Größenordnungen reden. Weiter oben ist ein Diagramm verlinkt worden. Bis 2000 flossen rd. 6 Mrd. an die Kernkraft und rd. 2 Mrd. an die Windkraft. Das war Stand 2000. Seit dem sind jährlich 2-3 Mrd. Euro allein für die Windkraft dazu gekommen. Die Windkraft allein hat also an staatlicher Förderung die Kernkraft innerhalb weniger Jahre zügig überholt, ohne einen meßbaren ökologischen Nutzen zu bringen.

Hab ich unklar ausgedrückt, stimmt. Aber auch hier gings mir
wieder um den Vergleich von Dimensionen: ITER ist ein Projekt,
das, meine ich, auf so um 10 Mrd. Euro angelegt ist. Es
handelt sich um ein absolutes Großprojekt, so wie früher eben
auch die Entwicklung der Kernkraft. Daher die Schlussfolgerung
„ähnliche Liga“ wie Atomkraft. Es ging um die finanzielle
Größe - ob ein solches Energieprojekt dann mit Atomkraft zu
tun hat oder nicht ist für meine Argumentation zweitrangig.

Also waren die KKW-Projekte für den Staat genauso teuer?

Ach, da habe ich dann wohl was verpaßt. Heute geht rd. ein
Viertel des Bundeshaushalts allein für Zinsen drauf, ein
Fünftel wird durch Neuverschuldung „gedeckt“. 1970 lag die
Verschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden bei rd. 60 Mrd.
Euro (umgerechnet). Die jeweils passenden Gegenstücke zu
diesen Zahlen wirst Du sicherlich schnell recherchieren
können.

Wir müssen uns jetzt nicht über den Haushalt von vor 20 Jahren
streiten oder?

Ich streite gar nicht, nur sage ich, daß der Haushalt des Bundes damals noch Spielräume ließ, die heute nicht mehr drin sind. Insofern muß man die Ausgaben von vor 30 oder 40 Jahren anders bewerten, als die von heute.

Hab ich schon mal geschrieben: Die Zahl 150000 ist an aller
Munde.

Das ist nicht wirklich ein Argument, wenn ich mir so anschaue, was heute so in aller Munde ist.

Das Wort Milliarden taucht in meinem Eingangsposting nicht
auf.

Siehe das fett markierte Wort oben. Nur weil Du das Wort
„milliarde“ im ersten Artikel nicht verwendet hast, heißt das
nicht, daß der Vergleich nicht hinkt. Das eine sind
ordentliche Positionen, das andere sind Kinkerlitzchen.

Gut dass wir uns über die Wortwahl im Eingangsposting schon
mal einig sind. Welcher Vergleich von mir hinkt jetzt? Was
meinst du mit ordentliche Positionen, was mit Kinkerlitzchen?

Du sprachst von ein paar Millionen im Zusammenhang mit den Castor-Transporten. Das ist Kinderkram im Vergleich zu dem, was pro Stunde für die Förderung von Windkraft draufgeht.

Das geht über tausende von Jahren! Das ist
teuer!

Wie teuer und wann ist was zu bezahlen?

Wozu musst du das wissen?

Weil Deine Argumentation darauf beruht.

Ich hab deshalb so kritisch gefragt, weil ich mich gewundert
habe, dass du zum wiederholten mal in so einer Sache, die mit
X finanziellen Unwägbarkeiten verbunden ist konkrete Zahlen zu
verlangen scheinst. Steile These: Niemand auf der Welt kann
dir diese Zahlen nennen! Siehe auch die Erläuterungen im
folgenden Zitat von mir.

Die Zahlen sind bekannt, soviel ist klar. Wenn Du diese Zahlen nicht kennst, ist es unschicklich und unsinnig, mit ihnen zu argumentieren.

Für den heutigen Vergleich spielen Beträge, die in 50 oder
1000 Jahren ausgegeben werden, keine Rolle, weil sie durch
Abzinsung eine marginale Größe annehmen.

Zufällig konnte ich mich gerade von einem
Wirtschaftsinformatiker über Auf- und Abzinnsung informieren.
Der meinte: Auf 1000 Jahre gerechnet kommt durch Abzinsung
tatsächlich nur ein marginaler Betrag raus, weil du den Betrag
um 1000 (=Jahre) x (unterstellt) 4% (=Zinsen) reduzieren
kannst.

Dann brauchst Du auch nicht damit zu argumentieren, was uns Endlager in den nächsten tausend Jahren kosten willst.

Ich will Dir ja nichts böses und bin weder uneingeschränkter
Freund der Atom- noch ein Feind der „alternativen“
Energiegewinnung, nur hast Du hier anscheinend Deinen Frust
abgelassen, ohne Dich über die Tatsachen und dabei besonders
die in Rede stehenden Beträge zu informieren. Wenn Du
behauptest, daß die ein oder andere Argumentation der
KKW-Lobby falsch ist, solltest Du dem mehr entgegensetzen
können, als ein plumpes „das stimmt aber alles nicht“.

Interessanterweise laufen derartige Diskussionen immer so ab,
was in der Natur der Sache liegt. Engagement alleine reicht
einfach nicht, wenn man ein Ziel auf argumentativem Wege nicht
erreicht. Aus genau dem Grund fliegen bei den Castor-Transport
Steine: Die Truppe hat es in 30 Jahren Protest nicht
geschafft, die Fakten in sinnvoller Anordnung vorzubringen.
Ständig ist einer dabei, der von zu hohen Kosten und
strahlenden Kindern redet, ohne das eine oder andere schlüssig
belegen zu können. Das schadet der Glaubwürdigkeit und bringt
eine eigentlich gute Idee nicht weiter, sondern schadet ihr.

Ich will dir auch nichts böses.
Ein militanter Castor- und Atomgegener bin ich nicht falls du
das glauben solltest. Mich ärgern nur - siehe Eingangsposting

  • bestimmte unzutreffende Argumente, die Atomkraftanhänger
    mitunter hervorbringen.

Die Sache wird dadurch nicht besser, daß Du mit ähnlichen unzutreffenden Argumenten arbeitest.

Zu den Kosten hab ich gerade einiges gesagt, konkrete Beträge
wirst du von mir tatsächlich kaum hören, eher Größenordnungen.
Mega uninformiert fühle ich mich trotzdem eigentlich nicht…

Das widerspricht sich doch. Du kennst bestenfalls vage Größenordnungen, nimmst diese aber als Argument her, um die Argumente der Kernkraftbefürworter zu widerlegen. Das paßt schlichtweg nicht zusammen.

Gruß,
Christian

bei der Grafik ging es um Forschungs förderung. Auf was
bezieht sich deine Zahl? Trete nicht zu schnell etwas in die
Tonne, wenn du Äpfel mit Birnen vergleichst.

ich bin gerne bereit, mich korrigieren zu lassen. Welchen
Fehler habe ich also genau gemacht und wie sieht der Vergleich
richtig aus?

Hallo Christian,
ich kann aus der Grafik entnehmen, dass die Forschungsförderung von 1974-2000 für erneuerbare Energien und Sparmaßnahmen insgesamt rund 2 Mrd. Euro betragen hat. Die Zuwendungen für Windkraft werden dabei nur einen mir unbekannten Prozentsatz ausgemacht haben.
Du kommst nun mit einer Zahl von 2-3 Mrd. nur für den Teilsektor Windkraft in nur einem Jahr.
Mein Verstand (der sich auch irren kann) sagt mir, die Zahl kann nicht stimmen.
Deine Strategie ist bekannt. Wenn du nicht mehr weiter weißt, forderst du von anderen belastbare Zahlen. Deine eigene Behauptung interessiert dann nicht mehr und alles dreht sich im Kreis.
Untersetze also bitte erst einmal die 2-3 Mrd. Forschungsförderung für Windkraft im letzten Jahr. Dass Forschungsförderung nicht mit Einspeisevergütung gleichzusetzen ist, ist dir sicher bewusst.
Grüße
Ulf

Hallo,

Du kommst nun mit einer Zahl von 2-3 Mrd. nur für den
Teilsektor Windkraft in nur einem Jahr.
Mein Verstand (der sich auch irren kann) sagt mir, die Zahl
kann nicht stimmen.
Deine Strategie ist bekannt. Wenn du nicht mehr weiter weißt,
forderst du von anderen belastbare Zahlen. Deine eigene
Behauptung interessiert dann nicht mehr und alles dreht sich
im Kreis.
Untersetze also bitte erst einmal die 2-3 Mrd.
Forschungsförderung für Windkraft im letzten Jahr. Dass
Forschungsförderung nicht mit Einspeisevergütung
gleichzusetzen ist, ist dir sicher bewusst.

das Problem ist, daß ich Euch an dem teilhaben lasse, was ich durch meine tägliche Arbeit weiß bzw. erfahre. Darüber kann ich aber nur eingeschränkt genauer Rechenschaft ablegen, weil mir u.a. das Bankgeheimnis Steine in den Weg legt. Die Alternativen lauten also, daß man mir einfach glaubt oder daß ich mich nicht äußere. Was die bessere Alternative ist, überlasse ich Dir.

Gruß,
Christian

Hallo christian,

das funktioniert aber nur wenn du die Folgen des EEG mit seinen Abnahmepflichten zu Wahnsinnspreisen die letztendlich der Verbraucher zahlen muss (indirekter Weg der Subvention?), mitumlegst.

Denn ansonsten gilt z.B. für 2005 - und das läßt einen Rückschluss auf 2004 zu, folgendes:

"Die Bundesregierung sorgt nicht nur für gute Marktbedingungen, die Innovation begünstigen, sie fördert zum anderen Forschung und Entwicklung direkt. Denn nur ausgereifte und hocheffiziente Anlagen sind auf dem Markt erfolgreich. Die Förderung von Forschung und Entwicklung hat eine Schlüsselrolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien.

Das Kabinett wird das neue Energieforschungsprogramm voraussichtlich im Frühjahr beschließen. Im Zentrum stehen die erneuerbaren Energien und die rationelle Energienutzung.

Das Bundesumweltministerium hat den Forschungstitel für erneuerbare Energien noch einmal um die Hälfte aufgestockt: 2005 stehen definitiv 75 Mio. zur Verfügung. Es könnten sogar 80 Mio. sein, jedenfalls ist das der Wille der Bundesregierung."

Quelle: BMU
http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/print/6948…

Gruß Ivo

Bankgeheimnis?

das Problem ist, daß ich Euch an dem teilhaben lasse, was ich
durch meine tägliche Arbeit weiß bzw. erfahre. Darüber kann
ich aber nur eingeschränkt genauer Rechenschaft ablegen, weil
mir u.a. das Bankgeheimnis Steine in den Weg legt. Die
Alternativen lauten also, daß man mir einfach glaubt oder daß
ich mich nicht äußere. Was die bessere Alternative ist,
überlasse ich Dir.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Meine Art der Rechere hier schließt Christians Kenntnisse aus dem Firmenkundengeschäft in seinem Hause nicht aus.
Da laufen ihm sicherlich Zahlen über den Weg - direkt von der Quelle - bei dene er vorsichtig sein muss mit Aussagen woher er sie hat.

Wenn wir die Einspeisevergütung des EEG und des KWKG mal einzelnbetrachten und ein bischen recherchieren bekommen Christians Zahlen mehr als Sinn. Da ergibt sich für ersteres nämlich ein Wert für 2004 in Höhe von 2,1 Mrd allein für Windkraft und insgesamt 3,6 Mrd für beides. Anmerkung: Atomstrom hat niemals eine Preisfestschreibung wie Windkraft und Co gehabt.

Ich habe zwischenzeitlich eine Seite gefunden die die Zahlen in Tabellenform wiedergibt. Anmerkung meinerseits: Ich teile die Einschätzung nicht generell die die Seite wiedergibt, habe aber die Zahlen aus dem Bereich „D“ quergecheckt und für richtig befunden, denn sie decken sich mit dem was offiziellen Stellen dazu gesagt wird.

http://www.buerger-fuer-technik.de/kosten_der_energi…

Gruß Ivo

Meine Art der Rechere hier schließt Christians Kenntnisse aus
dem Firmenkundengeschäft in seinem Hause nicht aus.
Da laufen ihm sicherlich Zahlen über den Weg - direkt von der
Quelle - bei dene er vorsichtig sein muss mit Aussagen woher
er sie hat.

Wenn wir die Einspeisevergütung des EEG und des KWKG mal
einzelnbetrachten und ein bischen recherchieren bekommen
Christians Zahlen mehr als Sinn. Da ergibt sich für ersteres
nämlich ein Wert für 2004 in Höhe von 2,1 Mrd allein für
Windkraft und insgesamt 3,6 Mrd für beides. Anmerkung:
Atomstrom hat niemals eine Preisfestschreibung wie Windkraft
und Co gehabt.

Ich habe zwischenzeitlich eine Seite gefunden die die Zahlen
in Tabellenform wiedergibt. Anmerkung meinerseits: Ich teile
die Einschätzung nicht generell die die Seite wiedergibt, habe
aber die Zahlen aus dem Bereich „D“ quergecheckt und für
richtig befunden, denn sie decken sich mit dem was offiziellen
Stellen dazu gesagt wird.

http://www.buerger-fuer-technik.de/kosten_der_energi…

Hallo Ivo,
ich möchte noch einmal auf die Grafik http://img207.imageshack.us/img207/9594/atomenergief… zurückkommen. Das war der Ausgangspunkt der Diskussion in diesem Teilthread. Dort geht es aber um Forschungsförderung und nicht um Einspeisevergütung.
Wenn ich nun die Zahlen hinter deinem Link betrachte, sehe ich, dass Christian wahrscheinlich diese beiden Sachen durcheinander gebracht hat.
Die Summen für Forschungsförderung sind sicher den Haushalten von Bund und Ländern zu entnehmen. Deshalb meine Frage nach dem Bankgeheimnis.
Grüße
Ulf

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Das Problem an der Sache ist, daß ich nicht auseinandersortieren kann, welche Informationen in meinem Kopf aus vertraulichen Kundengesprächen bzw. –informationen stammen und welche aus öffentlich zugänglichen Quellen.

Angesichts der vielen Zahlen, die hier durch die Gegend geistern, wird eigentlich schon deutlich, wie komplex das Thema ist und wie vielfältig die Förderung der alternativen Energien ist. Worauf ich hinaus will ist, daß jemand, der die kostenbasierte Argumentation der Kernkraftbefürworter kritisiert, ohne selber andere Zahlen präsentieren zu können, nicht besser ist, als das, was er kritisiert.

Gruß,
Christian

Hallo.

Unter
http://lbs.hh.schule.de/welcome.phtml?unten=/klima/e…
ist z.B. von einer positiven Arbeitsmarktbilanz die Rede, weil
die Windenergie viel beschäftigungsintensiver sein soll als
Kernkraft.

Und wenn man ein paar Ebenen höher klickt, steht dann dieses geschrieben:
Fakten zur Windenergie - Der Bundesverband Windenergie informiert mit vielen Graphiken und Tabellen über die Vorteile der Windenergie.

http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/36181/4596/.

Und noch eine völlig neutrale Quelle.

Gruß,
Christian

Guetn morgen Ivo,

das funktioniert aber nur wenn du die Folgen des EEG mit
seinen Abnahmepflichten zu Wahnsinnspreisen die letztendlich
der Verbraucher zahlen muss (indirekter Weg der Subvention?),
mitumlegst.

neben der Förderung durch das EEG ist die steuerliche Förderung eine wesentliche Triebkraft für die Windkraftbranche gewesen. Die Einnahmeausfälle durch Abschreibungsmodelle belaufen sich auf mehrere Mrd. Euro pro Jahr, davon entfallen grob geschätzt 2-3 Mrd. Euro auf Windkraftfonds und genau die meinte ich, auch wenn das natürlich keine Forschungsförderungen sind. Mehr dazu dann in meinem letzten Artikel an Ulf.

Gruß,
Christian

Finanzierungswege
Hallo,

Das war der Ausgangspunkt der Diskussion in
diesem Teilthread. Dort geht es aber um Forschungsförderung
und nicht um Einspeisevergütung.

in der Tat. Ich halte es aber für sinnvoll, die ganze Veranstaltung zu betrachten und nicht nur einzelne, schlecht vergleichbare Zahlen. Forschungsförderung für Kernenergie fand vor allem in den 60er und 70er Jahren statt, als man bei der zivilen Anwendung der Nuklearphysik noch in den Kinderschuhen durch die Gegend lief. Damals ist einiges an Grundlagenforschung geleistet worden, die uns heute in anderen Bereichen zugute kommt.

Die staatlich verordnete Abnahme von zufällig erzeugtem Strom zu Mondpreisen hat da in betriebs- und volkswirtschaftlicher Hinsicht eine ganz andere Qualität.

Der Betrag von 2-3 Mrd. pro Jahr, den ich in den Raum stellte, bezog sich im übrigen nicht auf das EEG, sondern auf die neulich abgeschafften Steuersparmodelle, durch die dem Staat die genannten Beträge an Einkommensteuer entgehen. Das würde ich dann durchaus als direkte Förderung bezeichnen wollen.

Gruß,
Christian

Freut mich wenn ich das Zahlenspiel ein bischen erhellen konnte.

Aber müssen wir nicht feststellen, dass heute einfach nur geschickter - sprich indirekt subventioniert wird?

Gruß Ivo

Freut mich wenn ich das Zahlenspiel ein bischen erhellen
konnte.

Aber müssen wir nicht feststellen, dass heute einfach nur
geschickter - sprich indirekt subventioniert wird?

Hallo Ivo,
ich wollte nur Äpfel und Birnen sortieren. Aus energiepolitischen Grabenkämpfen halte ich mich hier raus. W-W-W frisst schon zuviel meiner Zeit.
Grüße
Ulf

Dem Tenor Deines Beitrags entnehme ich Kritik an Förderungen
zur Nutzung regenerativer Energie. Nur: Wie stellst Du Dir die
zukünftige Deckung unseres Energiebedarfs vor? Sollen wir
lieber mit ängstlichem Blick aufs Portemonnaie den Kopf in den
Sand stecken, bis Öl und Gas unbezahlbar geworden sind? Wollen
wir lieber gewaltsam Zugriff auf Öl und Gas nehmen? Wollen wir
an altem Zeug hängen, um später die benötigte Technologie
nicht zur Verfügung zu haben?

Schnelle Brüter! Wem die nicht passen, die Kohle hällt noch
lange genug, zumindest bis eine sinnvolle Alternative gefunden
ist.

Worin besteht die sich abzeichnende Alternative? Auch schnelle Brüter kommen nicht ohne Uran aus - und das ist begrenzt! Außerdem: Schnelle Brüter -> Atommüll. Wohin damit? Wer übernimmt die hohen Kosten dafür?

Oder ist der Blick auf begrenzte Ressourcen und stark
steigenden indischen und chinesischen Zugriff darauf
verstellt, weil regenerative Energie (irrigerweise) mit einer
verhaßten politischen Richtung in Verbindung gebracht wird und
deshalb Unsinn sein muß?

Tja, da hast du nicht ganz Unrecht. Ich bin wirklich so weit
zu sagen, dass alles was aus einem grünen Kopf kommt, Scheiße
ist.

Ich rate zur Sachlichkeit!

Nichts gegen Förderung von allem was es zu erforschen lohnt.
Das ist aber durch Abnahmezwang von Zufallsstrom nicht
gegeben.

Ich glaube, dass das nur ein Vorwand von dir ist! Durch verbesserte Speicherkapazitäten und die Nutzung z.B. von Biogasanlagen könnte man sicher einiges ausgleichen. Lohnt es sich nicht das herauszufinden und entsprechend zu fördern?

oh ich glaube sehr wohl das es nicht allzulange dauern wird
bis wir unsere Energieversorgung, sagen wir mal auf vernüftige
Beine stellen werden. Mein Beitrag sollte nur in Richtung
Lagerung von Atommüll gehen und nicht zum Rest der
Energiediskussion.

Was ist denn mittelfristig die Lösung für die Zukunft? Hast du ne ungefähre Idee?
Was gibt dir denn die Zuversicht beim Atommüll in nicht allzu ferner Zukunft zu einer echten Lösung zu kommen, nach dem es weltweit bisher in der Tat nach 50 Jahren Kernkraft kein einziges Endlager gibt?

Allerdings denke ich nicht, das Wind-Solar
oder Wasserkraft daran in großem Maße beteiligt sein werden.
Hier in S-H ist es zur Zeit eh kaum Möglich neue
Windkraftanlagen zu bauen, da es keine geeigneten Plätze mehr
gibt (ausser Offshore). Momentan werden die vorhandenen
anlagen nur auf höhere Leistungen ausgebaut. Wasserkraft ist
hier kaum Nutzbar (auch wieder nur Offshore) den Rest schafft
man hier auch nicht mit Solarkraft.

Gerade Offshore Anlagen (steht erst ganz am Anfang in Deutschland) und größere Anlagen bieten aber ein erhebliches Potenzial.

Hallo.

Unter
http://lbs.hh.schule.de/welcome.phtml?unten=/klima/e…
ist z.B. von einer positiven Arbeitsmarktbilanz die Rede, weil
die Windenergie viel beschäftigungsintensiver sein soll als
Kernkraft.

Und wenn man ein paar Ebenen höher klickt, steht dann dieses
geschrieben:
Fakten zur Windenergie - Der Bundesverband Windenergie
informiert mit vielen Graphiken und Tabellen über die Vorteile
der Windenergie.

http://www.erneuerbare-energien.de/in
Und noch eine völlig neutrale Quelle.

Der Urheber dieses Links ist mir ehrlich entgangen… Wäre trotzdem vorsichtig alles gleich zu diskreditieren. Denn von Neutralität kann bei den von Tobi angefügten Links auch keine Rede sein! Diese Seite http://www.bwl-bote.de/20040725.htm wird von einem Unternehmensberater reingestellt. Auf http://www.mdr.de/fakt/aktuell/881496.html kommen wiederum nur ein Unternehmensberater und ein Industriemanager zu Wort…
Wie ich schon sagte: Ist so eine Sache mit Gutachten-Gegengutachten usw…
Viele Grüße
Franziska

cui bono

Der Urheber dieses Links ist mir ehrlich entgangen… Wäre
trotzdem vorsichtig alles gleich zu diskreditieren. Denn von
Neutralität kann bei den von Tobi angefügten Links auch keine
Rede sein! Diese Seite http://www.bwl-bote.de/20040725.htm
wird von einem Unternehmensberater reingestellt.

Der BWL-Bote taugt als Quelle - egal für welches Thema - sowieso nur eingeschränkt.

Auf
http://www.mdr.de/fakt/aktuell/881496.html kommen wiederum nur
ein Unternehmensberater und ein Industriemanager zu Wort

Was sollten die gegen Windkraft haben?

Wie ich schon sagte: Ist so eine Sache mit
Gutachten-Gegengutachten usw…

Ich hab in diesem Thread noch kein einziges Gutachten gesehen, sondern mehr oder weniger undifferenzierte Stellungnahmen.

Gruß,
Christian

Zu den Problemen eines präzisen Kostenvergleichs siehe der
Beitrag von Wolfgang Dreyer, der mir ein Experte auf diesem
Gebiet zu sein scheint. Ich finde es deshalb weiter wenig
überzeugend hier exakte Zahlen zu verlangen, wenn sich selbst
Experten sehr schwer damit tun.

Die Vergleiche sind verhältnismäßig einfach, wenn man die
Zahlen kennt. Da man die ohne intime Unternehmenskenntnis
nicht kennen kann und ich nicht genau weiß, was nunu
veröffentlicht wurde und was nicht, will und darf ich mich
dazu nicht äußern.

Ich glaube ich werde diesen thread allmählich nicht mehr weiterverfolgen, nichts für ungut…
Wenn du über Zahlen verfügst die ich nicht kenne, dann gib mir den Link und ich seh mir das an. Wenn du bei einem Unternehmen arbeitest und keine Zahlen nennen darfst is das nicht mein Problem. Dann ist es aber ein bisschen unfair mit ihnen zu argumentieren, weil es sich hierbei um nicht nachprüfbares Insiderwissen handelt. Wirf dann aber bitte nicht vor, ich würde nur Größenordnungen anführen!

Ich bin, wie wohl die meisten
hier, kein Mathematiker oder Unternehmensberater. Aber ich
kann plausibel Dimensionen aufzeigen - dass habe ich getan.
Beachte auch mein Eingangsposting: Ich wollte vor allem
darstellen, dass auch Kernkraft gefördert wird und wurde und
deshalb der Vorwurf, reg. Energien würden subventioniert wenig
überzeugt!

Das ändert nichts daran, daß wir von völlig verschiedenen
Vorgängen und vor allem betraglichen Größenordnungen reden.
Weiter oben ist ein Diagramm verlinkt worden. Bis 2000 flossen
rd. 6 Mrd. an die Kernkraft und rd. 2 Mrd. an die Windkraft.
Das war Stand 2000. Seit dem sind jährlich 2-3 Mrd. Euro
allein für die Windkraft dazu gekommen. Die Windkraft allein
hat also an staatlicher Förderung die Kernkraft innerhalb
weniger Jahre zügig überholt, ohne einen meßbaren ökologischen
Nutzen zu bringen.

Es gibt andere Schätzungen - aber die werden dich wohl nicht interessieren, weil sie aus zweifelhafter Quelle stammen, z.B. vom Umweltinstitut aus München - die sprechen von midestens 20 Mrd Euro Subventionierung für Kernkraft.
Und selbst wenn die Subventionen für EE höher als für Kernkraft liegen - ich will das gar nicht ausschließen - ist mir das immer noch lieber, als in eine Technologie zu investieren, die das Potenzial hat größte Katastrophen zu verursachen und die spätestens bei der Endlagerung wiederum gravierende Kosten verursacht (allein die Erforschung von Gorleben hat den Staat bisher 1,1 Mrd. Euro gekostet).

Hab ich unklar ausgedrückt, stimmt. Aber auch hier gings mir
wieder um den Vergleich von Dimensionen: ITER ist ein Projekt,
das, meine ich, auf so um 10 Mrd. Euro angelegt ist. Es
handelt sich um ein absolutes Großprojekt, so wie früher eben
auch die Entwicklung der Kernkraft. Daher die Schlussfolgerung
„ähnliche Liga“ wie Atomkraft. Es ging um die finanzielle
Größe - ob ein solches Energieprojekt dann mit Atomkraft zu
tun hat oder nicht ist für meine Argumentation zweitrangig.

Also waren die KKW-Projekte für den Staat genauso teuer?

Nach meinem Verständnis ist „ähnliche Liga“ nicht das gleiche wie „genauso teuer“! Wir drehen uns im Kreis - ich bin offen für deine Zahlen! Beide Technologien wurden und werden mit Milliarden gefördert. Bei KK wirds jetzt weniger.

Hab ich schon mal geschrieben: Die Zahl 150000 ist an aller
Munde.

Das ist nicht wirklich ein Argument, wenn ich mir so anschaue,
was heute so in aller Munde ist.

Wenn ein Konsens darüber herrscht - in Medien und in der Politik - is das für mich keine irrelevante Zahl. Auch hier lasse ich mich aber gerne eines besseren belehren.

Gut dass wir uns über die Wortwahl im Eingangsposting schon
mal einig sind. Welcher Vergleich von mir hinkt jetzt? Was
meinst du mit ordentliche Positionen, was mit Kinkerlitzchen?

Du sprachst von ein paar Millionen im Zusammenhang mit den
Castor-Transporten. Das ist Kinderkram im Vergleich zu dem,
was pro Stunde für die Förderung von Windkraft draufgeht.

Ich sprach aber auch von der Endlagerung! Die kostet eben doch Milliarden (siehe unten). Sind finde ich keine Kinkerlizchen.

Ich hab deshalb so kritisch gefragt, weil ich mich gewundert
habe, dass du zum wiederholten mal in so einer Sache, die mit
X finanziellen Unwägbarkeiten verbunden ist konkrete Zahlen zu
verlangen scheinst. Steile These: Niemand auf der Welt kann
dir diese Zahlen nennen! Siehe auch die Erläuterungen im
folgenden Zitat von mir.

Die Zahlen sind bekannt, soviel ist klar. Wenn Du diese Zahlen
nicht kennst, ist es unschicklich und unsinnig, mit ihnen zu
argumentieren.

Nochmal: Dann zeig mir wo ich was dazu finden kann. Wenn du in deinem Unternehmen an Zahlen rankommst zu denen ich kein Zugang habe is das noch viel unschicklicher mit ihnen zu argumentieren, als lediglich Größenordnungen zu benennen.

Für den heutigen Vergleich spielen Beträge, die in 50 oder
1000 Jahren ausgegeben werden, keine Rolle, weil sie durch
Abzinsung eine marginale Größe annehmen.

Zufällig konnte ich mich gerade von einem
Wirtschaftsinformatiker über Auf- und Abzinnsung informieren.
Der meinte: Auf 1000 Jahre gerechnet kommt durch Abzinsung
tatsächlich nur ein marginaler Betrag raus, weil du den Betrag
um 1000 (=Jahre) x (unterstellt) 4% (=Zinsen) reduzieren
kannst.

Dann brauchst Du auch nicht damit zu argumentieren, was uns
Endlager in den nächsten tausend Jahren kosten willst.

Du unterschlägst mein weiteres Posting zur Abzinsung! Da geht es darum, das du meinetwegen in den nächsten 5 oder 10 Jahren r e a l e Summen beispielsweise in ein Endlager investieren musst. Die kannst du nicht mit dem Faktor 1000x4 abzinsen sondern nur mit z.B. 10x4!! So wurde mir das jedenfalls erklärt.

Ich will dir auch nichts böses.
Ein militanter Castor- und Atomgegener bin ich nicht falls du
das glauben solltest. Mich ärgern nur - siehe Eingangsposting

  • bestimmte unzutreffende Argumente, die Atomkraftanhänger
    mitunter hervorbringen.

Die Sache wird dadurch nicht besser, daß Du mit ähnlichen
unzutreffenden Argumenten arbeitest.

Hier unterschlägst du wieder einiges aus meinem Posting (nämlich zu „strahlende Kinder“, „Kosten“). Das sind auch wichtige Argumente gegen Kernkraft! Zu den Argumenten: An der Richtigkeit das auch die KK mit vielen Mrd. gefördert wurde (ebenso wie die EE) und dass die oft vorgetragenen Kostenrechnungen für AKWs oft nicht vollständig sind, weil sie z.B. die Endlagerung des Atommülls nicht berücksichtigen, ändert sich nichts.

Das widerspricht sich doch. Du kennst bestenfalls vage
Größenordnungen, nimmst diese aber als Argument her, um die
Argumente der Kernkraftbefürworter zu widerlegen. Das paßt
schlichtweg nicht zusammen.

Man kann durchaus auch legitim mit Größenordnungen argumentieren. Ob es z.B. 4 oder 5 Mio Arbeitslose gibt macht zwar einen Unterschied - von Massenarbeitslosigkeit und einer schlechten Lage würde man aber in jedem Fall sprechen oder? Ich seh da deshalb keinen Widerspruch.

Ich glaube ich werde diesen thread allmählich nicht mehr
weiterverfolgen, nichts für ungut…
Wenn du über Zahlen verfügst die ich nicht kenne, dann gib mir
den Link und ich seh mir das an.

Ich fasse dann mal eben zusammen: Deine Argumentatinsbasis sind Zahlen, die Du nicht kennst und nun erwartest Du von mir, daß ich Dir u.U. vertrauliche Informationen gebe, um Deinen Standpunkt zu stützen. Hm…

Wie auch immer: Du könntest ja mal einen Blick in meine Visitenkarte werfen.

Gruß,
Christian

Schnelle Brüter! Wem die nicht passen, die Kohle hällt noch
lange genug, zumindest bis eine sinnvolle Alternative gefunden
ist.

Worin besteht die sich abzeichnende Alternative? Auch schnelle
Brüter kommen nicht ohne Uran aus - und das ist begrenzt!

Du scheinst keine Ahnung zu haben. Das Tolle an der Brütertechnologie ist dass sich das Problem der begrenzten Uranvorräte nicht stellt.

Ich glaube, dass das nur ein Vorwand von dir ist! Durch
verbesserte Speicherkapazitäten und die Nutzung z.B. von
Biogasanlagen könnte man sicher einiges ausgleichen. Lohnt es
sich nicht das herauszufinden und entsprechend zu fördern?

Bis jetzt gibt es keine bezahlbare Speichermöglichkeit. Es lohnt sich tatsächlich so eine Möglichkeit zu finden. Aber nicht indem man Unternehmen zwingt Zufallsstrom aus dem Netz zu Mondpreisen zu kaufen.

MfG