Wie hoch sind denn die Subventionen für die Kernkraftwerke
gewesen, wenn man die Beträge auf die heutigen Preise
umrechnet?Das kann ich leider nicht genau sagen.
Wäre aber schon wichtig, wenn man die Kosten vergleichen will,
oder?Zu den Problemen eines präzisen Kostenvergleichs siehe der
Beitrag von Wolfgang Dreyer, der mir ein Experte auf diesem
Gebiet zu sein scheint. Ich finde es deshalb weiter wenig
überzeugend hier exakte Zahlen zu verlangen, wenn sich selbst
Experten sehr schwer damit tun.
Die Vergleiche sind verhältnismäßig einfach, wenn man die Zahlen kennt. Da man die ohne intime Unternehmenskenntnis nicht kennen kann und ich nicht genau weiß, was nunu veröffentlicht wurde und was nicht, will und darf ich mich dazu nicht äußern.
Weiterhin hat das Thema auch einen betriebswirtschaftlichen Aspekt, an dem schon die meisten Politiker scheitern und weswegen auch kaum sinnvolle Publikationen zu dem Thema aus den Ministerien zu bekommen sind. Neben den Entwicklungszuschüssen, die sich vor allem in den 60ern gezahlt wurden, werden auch vielfach die durch die Energieversorger gebildeten Rückstellung für den Kraftwerkrückbau in die Summe der Subventionen eingerechnet.
Dies ist einerseits betraglich falsch, weil diese Rückstellungen nur
gewinnmindernd wirken, d.h. die Entlastung beträgt nur Höhe von Steuersatz * Aufwendung für Rückstellungen. Anderererseits ist dies sachlich falsch, weil es sich dabei nicht um irgendwelche Besonderheiten der Energieversorger, sondern eine Möglichkeit, die allen Unternehmen zur Verfügung steht bzw. zu deren Anwendung sogar eine handelsrechtliche Verpflichtung besteht.
Ich bin, wie wohl die meisten
hier, kein Mathematiker oder Unternehmensberater. Aber ich
kann plausibel Dimensionen aufzeigen - dass habe ich getan.
Beachte auch mein Eingangsposting: Ich wollte vor allem
darstellen, dass auch Kernkraft gefördert wird und wurde und
deshalb der Vorwurf, reg. Energien würden subventioniert wenig
überzeugt!
Das ändert nichts daran, daß wir von völlig verschiedenen Vorgängen und vor allem betraglichen Größenordnungen reden. Weiter oben ist ein Diagramm verlinkt worden. Bis 2000 flossen rd. 6 Mrd. an die Kernkraft und rd. 2 Mrd. an die Windkraft. Das war Stand 2000. Seit dem sind jährlich 2-3 Mrd. Euro allein für die Windkraft dazu gekommen. Die Windkraft allein hat also an staatlicher Förderung die Kernkraft innerhalb weniger Jahre zügig überholt, ohne einen meßbaren ökologischen Nutzen zu bringen.
Hab ich unklar ausgedrückt, stimmt. Aber auch hier gings mir
wieder um den Vergleich von Dimensionen: ITER ist ein Projekt,
das, meine ich, auf so um 10 Mrd. Euro angelegt ist. Es
handelt sich um ein absolutes Großprojekt, so wie früher eben
auch die Entwicklung der Kernkraft. Daher die Schlussfolgerung
„ähnliche Liga“ wie Atomkraft. Es ging um die finanzielle
Größe - ob ein solches Energieprojekt dann mit Atomkraft zu
tun hat oder nicht ist für meine Argumentation zweitrangig.
Also waren die KKW-Projekte für den Staat genauso teuer?
Ach, da habe ich dann wohl was verpaßt. Heute geht rd. ein
Viertel des Bundeshaushalts allein für Zinsen drauf, ein
Fünftel wird durch Neuverschuldung „gedeckt“. 1970 lag die
Verschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden bei rd. 60 Mrd.
Euro (umgerechnet). Die jeweils passenden Gegenstücke zu
diesen Zahlen wirst Du sicherlich schnell recherchieren
können.Wir müssen uns jetzt nicht über den Haushalt von vor 20 Jahren
streiten oder?
Ich streite gar nicht, nur sage ich, daß der Haushalt des Bundes damals noch Spielräume ließ, die heute nicht mehr drin sind. Insofern muß man die Ausgaben von vor 30 oder 40 Jahren anders bewerten, als die von heute.
Hab ich schon mal geschrieben: Die Zahl 150000 ist an aller
Munde.
Das ist nicht wirklich ein Argument, wenn ich mir so anschaue, was heute so in aller Munde ist.
Das Wort Milliarden taucht in meinem Eingangsposting nicht
auf.Siehe das fett markierte Wort oben. Nur weil Du das Wort
„milliarde“ im ersten Artikel nicht verwendet hast, heißt das
nicht, daß der Vergleich nicht hinkt. Das eine sind
ordentliche Positionen, das andere sind Kinkerlitzchen.Gut dass wir uns über die Wortwahl im Eingangsposting schon
mal einig sind. Welcher Vergleich von mir hinkt jetzt? Was
meinst du mit ordentliche Positionen, was mit Kinkerlitzchen?
Du sprachst von ein paar Millionen im Zusammenhang mit den Castor-Transporten. Das ist Kinderkram im Vergleich zu dem, was pro Stunde für die Förderung von Windkraft draufgeht.
Das geht über tausende von Jahren! Das ist
teuer!Wie teuer und wann ist was zu bezahlen?
Wozu musst du das wissen?
Weil Deine Argumentation darauf beruht.
Ich hab deshalb so kritisch gefragt, weil ich mich gewundert
habe, dass du zum wiederholten mal in so einer Sache, die mit
X finanziellen Unwägbarkeiten verbunden ist konkrete Zahlen zu
verlangen scheinst. Steile These: Niemand auf der Welt kann
dir diese Zahlen nennen! Siehe auch die Erläuterungen im
folgenden Zitat von mir.
Die Zahlen sind bekannt, soviel ist klar. Wenn Du diese Zahlen nicht kennst, ist es unschicklich und unsinnig, mit ihnen zu argumentieren.
Für den heutigen Vergleich spielen Beträge, die in 50 oder
1000 Jahren ausgegeben werden, keine Rolle, weil sie durch
Abzinsung eine marginale Größe annehmen.Zufällig konnte ich mich gerade von einem
Wirtschaftsinformatiker über Auf- und Abzinnsung informieren.
Der meinte: Auf 1000 Jahre gerechnet kommt durch Abzinsung
tatsächlich nur ein marginaler Betrag raus, weil du den Betrag
um 1000 (=Jahre) x (unterstellt) 4% (=Zinsen) reduzieren
kannst.
Dann brauchst Du auch nicht damit zu argumentieren, was uns Endlager in den nächsten tausend Jahren kosten willst.
Ich will Dir ja nichts böses und bin weder uneingeschränkter
Freund der Atom- noch ein Feind der „alternativen“
Energiegewinnung, nur hast Du hier anscheinend Deinen Frust
abgelassen, ohne Dich über die Tatsachen und dabei besonders
die in Rede stehenden Beträge zu informieren. Wenn Du
behauptest, daß die ein oder andere Argumentation der
KKW-Lobby falsch ist, solltest Du dem mehr entgegensetzen
können, als ein plumpes „das stimmt aber alles nicht“.Interessanterweise laufen derartige Diskussionen immer so ab,
was in der Natur der Sache liegt. Engagement alleine reicht
einfach nicht, wenn man ein Ziel auf argumentativem Wege nicht
erreicht. Aus genau dem Grund fliegen bei den Castor-Transport
Steine: Die Truppe hat es in 30 Jahren Protest nicht
geschafft, die Fakten in sinnvoller Anordnung vorzubringen.
Ständig ist einer dabei, der von zu hohen Kosten und
strahlenden Kindern redet, ohne das eine oder andere schlüssig
belegen zu können. Das schadet der Glaubwürdigkeit und bringt
eine eigentlich gute Idee nicht weiter, sondern schadet ihr.Ich will dir auch nichts böses.
Ein militanter Castor- und Atomgegener bin ich nicht falls du
das glauben solltest. Mich ärgern nur - siehe Eingangsposting
- bestimmte unzutreffende Argumente, die Atomkraftanhänger
mitunter hervorbringen.
Die Sache wird dadurch nicht besser, daß Du mit ähnlichen unzutreffenden Argumenten arbeitest.
Zu den Kosten hab ich gerade einiges gesagt, konkrete Beträge
wirst du von mir tatsächlich kaum hören, eher Größenordnungen.
Mega uninformiert fühle ich mich trotzdem eigentlich nicht…
Das widerspricht sich doch. Du kennst bestenfalls vage Größenordnungen, nimmst diese aber als Argument her, um die Argumente der Kernkraftbefürworter zu widerlegen. Das paßt schlichtweg nicht zusammen.
Gruß,
Christian