Gottes Maßstab erkennen, Gott ‚hören‘, ‚erleben‘
Hallo,
erklär mir
doch bitte mal, wie du Gottes Maßstäbe erkennst? Ein
Moslem hatt ganz andere Vorstellungen von Gottes Willen als
ein Hindu, und selbst unter denjenigen Gläubigen, die die
Bibel als gemeinsame Glaubensgrundlage haben, gibt es je nach
Konfession die unterschiedlichsten Lesarten der Heiligen
Schrift.
Wie Hindu & Co. Gottes Maßstäbe oder besser: die ihres Gottes/Götter erkennen, kann ich nicht beantworten, ich bin Christ.
Die Maßstäbe Gottes erkenne ich, jeder Christ aus der Bibel. Sie hat sich ja auch lange genug „gehalten“ und gilt nach wie vor - warum auch nicht. Der heutige Mensch hat nur die dumme Angewohnheit, Dinge sich so hinzubiegen, dass sein Tun in der heutigen Zeit doch noch „Bestand“ vor Gott haben könnte, sollte, dürfte … aber die Bibel ist halt nunmal in vielen Dingen sehr klar, sehr direkt, sehr deutlich und hart und das ist gut so.
Ist es nicht so, dass im Konfliktfall einzig dein persönliches
Gewissen erkennen lässt, was tatsächlich Gottes Wille
ist?
Es geht nicht um mein Gewissen, sondern um Gottes Wort. Aber wenn du schon auf das Gewissen anspielst, dann hast du sicherlich schon mal was vom Heiligen Geist gehört. Ich bin kein Theologe, dass ich dafür großartige theologische Floskeln habe, aber mit meinen Worten gesagt, weiß der Hl. Geist/Gott sehr wohl, wie er mein Gewissen einsetzen kann, damit ich weiß, was er sagen will, meint, möchte.
Gott lässt jedem Menschen seinen freien Willen. Aber wer Gott einlädt, sein Leben zu führen, dann führt er auch dessen Leben, dessen „Gewissen“, wenn du so willst.
Es ist mit Worten nur ganz schwer zu beschreiben. Man muss es erleben, denn alles, was man ganz klar beschreiben, WISSEN kann, das wäre ja kein Glaube mehr. Und das würde den Glauben ad absurdum führen.
Dann könnte keiner mehr umhin, an Gott zu glauben, weil es sicher sichtbar, hörbar, fühlbar, zu wissen wäre.
Gott aber will, dass wir ihn freiwillig lieben, an ihn glauben, nicht weil er „bewiesen“ ist.
Ich „frage“ Gott im Gebet um Rat, ich bitte ihn im Gebet, mir dies oder jenen Weg zu zeigen oder einfach, meine Schritte so zu lenken, wie es gut für mich ist.
Das heißt wahrlich nicht, dass es so geht, wie ich es will. Mein Leben ist gepflastert von Erlebnissen, die sehr schlimm für mich waren, aber die im Nachhinein ein perfekter Plan Gottes für mein pers. Leben waren, weil sie erst im Nachhinein herausgestellt hat, dass mein Leben so viel besser „funktioniert“, „gelingt“.
Ich überlasse Gott gerne die „Direktion“ über mich und mein Leben, eben weil ich ERFAHREN habe, dass sein Weitblick einfach um ein Zigfaches weiter ist als meiner und dass seine Pläne um ein Zigfaches besser sind als meine je sein können.
Nenne du das „Gewissen“, ich nenne es, dass Gott mir schon in irgendeiner Art und Weise zukommen lässt, was er von mir will, was er will, dass ich tue oder lasse. Freilich spielt mein eigener Wille da immer mit rein, ich bin ja keine Marionette Gottes. Aber ich versuche ihm zuliebe mich an sein Wort (Bibel) zu halten, soweit ich das als unvollkommener und unperfekter Mensch kann.
Reicht dir das als Antwort?
Christina
Grüße
Wolfgang