Darf man sich über Glauben lustig machen?

Hi,

ich bin ungläubig, nehme aber Religionen ernst.

Ein Gott der Menschen nicht lachen lässt, oder sich und sein Werk aus Witzen herausnimmt, ist kein guter Gott. Ich finde Witze über Religionen absolut okay.

Denn dass was (bei den meißten Gläubigen) „des Gläubigen Mut so ernzürnt“ bei Witzen, sind vor allem Witze über „menschgemachten Unsinn in der Religion“, und nichts was direkt und unmittelbar von Gott kommt. Gott hat sich bisher noch über keinen Witz erzürnt, es waren immer die Menschen…

Grüsse
Helena

Tach Anwar,

Darüber einfach mal nachdenken.

Dies ist ein unglaublich guter Rat: Die Frage war nämlich, ob man über den Glauben Witze machen dürfe und nicht, ob man über eine Religion Witze machen dürfe.
Diese beiden Dinge sollte man tunlichst auseinanderhalten.

Jenes Buch, welches Dir Höllenqualen „prognostiziert“ (bist u sicher, daß Du das gemeint hast? Naja, wie auch immer), geht Dich als Agnostiker/Atheisten/Theisten/Deisten/Drogisten erstmal doch gar nichts an. Es sei denn, irgendjemand versuiche, Dir klarzumachen, daß von diesem Buch Dein Schicksal abhänge respective Dein Schicksal in ihm beschrieben sei.
Der Koran beispielsweise geht mich grundsätzlich auch nichts an, es sei denn, ich läse ihn aus religiösem, theologischem, historischem, politischem Interesse. Und selbst dann muß ich jene Stellen, die den Giauren was auch immer verheißen oder androhen, nicht auf mich beziehen. Auch die gehen - da ich nicht Moslem bin - nichts an.

Das bedeutet vice versa, daß die Bibel Dich nicht betrifft. Und wenn Du jetzt auf die Bibel rekurrierst als eine Schrift, die Dir irgendetwas „prognostiziert“, wiewohl es Dich nicht betrifft und also überhaupt nichts angeht, dann tust Du das offensichtlich nur, um einer Religion, die - man kann es gar nicht oft genug sagen - Dich nichts angeht und Dich nicht betrifft, am Zeug flicken und eins auswischen zu können.
Das wäre dann allerdings eine Haltung, der ich Witze und Spott über meinen Glauben nur schwer verzeihen könnte, wiewohl ich selber gern Witze über den christlichen Glauben und die Theologie mache und erzähle. Es ist aber ein Unterschied der Haltungen. Ich würde beispielsweise nie einen jüdischen Witz, den Juden in Israel sich erzählen können, hier wiederholen, wenn auch nur von weitem die Gefahr bestünde, er könne als antisemitisch aufgefaßt werden.

Gruß - Rolf

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Hallo,

kommt darauf an:
http://www.religion-online.info/islam

Gruß Marion
(Ungläubige, die den Glauben anderer akzeptieren und in Ruhe lässt, solange sie sie nicht bekehren wollen)

Hallo Rolf,

Das bedeutet vice versa, daß die Bibel Dich nicht betrifft.
Und wenn Du jetzt auf die Bibel rekurrierst als eine Schrift,
die Dir irgendetwas „prognostiziert“, wiewohl es Dich nicht
betrifft und also überhaupt nichts angeht, dann tust Du das
offensichtlich nur, um einer Religion, die - man kann es gar
nicht oft genug sagen - Dich nichts angeht und Dich nicht
betrifft, am Zeug flicken und eins auswischen zu können.

Aha. Und wenn die Nazis sagen Juden müssen vergast werden, dann geht das auch nur die Nazis etwas an, oder wie? Zumindest solange, wie sie nichts tun, sondern es nur proklamieren?
Natürlich „geht es mich etwas an“, wenn jemand in einem offentlichen Raum proklamiert er würde mich für verachtenswert halten, auch wenn er das nur indirekt (durch seine öffentliche Bekenntnis zum Glauben).

Exklusivistische Religionen, also jene, die ihren Anhänger den „einzig wahren Weg“ versprechen sind ihrem Wesen nach ja schon intolerant. Ein Beispiel ist die Homosexualität. Die Bibel begnügt sich ja nicht damit ihren Anhänger diese Art der sexuellen Ausrichtung zu verbieten, sondern trifft eindeutige, globale Aussagen über die moralische Zulässigkeit dieser Ausrichtung.

Grüße,

Anwar

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http://www.religion-online.info/islam

Du meinst sicher das hier:
http://www.religion-online.info/islam/islam.html

Grüße,

Anwar

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Das kommt auf das Alter an…
Hallo,

Die Frage, die sich meinem Gewissen allmählich stellt, ist
tatsächlich, ob man sich in Religion über irgendwelche Sachen
lustig machen darf?

ja, ja schon recht. Je älter man ist, je weniger Chance hat man auf den richtigen Weg zu kommen. Daher kommt wohl auch Dein „Gewissen“ gerade jetzt ins Spiel.

So sehr es mich manchmal in den Fingern juckt und soviel es da
auch zu lachen gäbe, so ist der Glaube doch für viele
Menschen, der einzige Lebenszweck und Trost, den sie haben und
viele behalten eben ihren Kinderglauben bis zum Tod.

Ein Möglichkeit wäre dann also, erstmal denjenigem einen anderen Lebenszweck zu vermitteln bzw. Trost zu spenden, bevor man sich über die vorherige Abhängigkeit lustig macht?

Wenn hier ausschließlich Theologen schrieben, dann gäbe es
natürlich eine Menge zu hinterfragen, aber es fragen eben auch
einfache Leute, die sich dann plötzlich mit Antworten über
Dinge konfrontiert sehen, über die sie sich noch nie Gedanken
gemacht haben.

Das macht mir auch „Angst“, wenn sich mit 70 dann plötzlich herausstellt, dass ich mein Leben komplett anders hätte leben sollen. :wink:

Vielleicht sollte man das Ganze wirklich mal zur Diskussion
stellen?

Also ich kann allem etwas Lustiges abgewinnen. Du kannst dann mich in Schutz nehmen und z.B. sagen, dass ich eben noch nicht erwachsen und in den Kinderschuhen steckengeblieben. Das wäre nett.

Gruß Nemo.

Gruss
Von einem Lachenden
Eencockniedo

Hallo,
schwachsinniger Vergleich. (Godwins Law! musste wohl kommen - aber schon jetzt?)

Aha. Und wenn die Nazis sagen Juden müssen vergast werden,
dann geht das auch nur die Nazis etwas an, oder wie? Zumindest
solange, wie sie nichts tun, sondern es nur proklamieren?
Natürlich „geht es mich etwas an“, wenn jemand in einem
offentlichen Raum proklamiert er würde mich für verachtenswert
halten, auch wenn er das nur indirekt (durch seine öffentliche
Bekenntnis zum Glauben).

Die Nazis fordern zum Mord an Juden auf.
Die Bibel (wenn überhaupt) fällt ein geistliches Urteil für ein Jenseits und vor allem folt in der Konsequenz für Christen daraus genau das Gegenteil, nämlich das Bemühen dich zu retten (auch wenn du das lästig findest).
Hier eine irgendwie geartete Parallele zu ziehen velangt schon Böswilligkeit.

Exklusivistische Religionen, also jene, die ihren Anhänger den
„einzig wahren Weg“ versprechen sind ihrem Wesen nach ja schon
intolerant. Ein Beispiel ist die Homosexualität. Die Bibel
begnügt sich ja nicht damit ihren Anhänger diese Art der
sexuellen Ausrichtung zu verbieten, sondern trifft eindeutige,
globale Aussagen über die moralische Zulässigkeit
dieser Ausrichtung.

Tatsächlich kann das unbedarfte Studium der Bibel zu tollen Missverständnissen fürhen. Du bist hier aber schon so lange aktiv, dass du genau weißt, dass du hier absichlich irreführende Dinge anführst. Die Aussagen zur Homosexualität sind im Christentum nicht unumstritten und vor allem nirgendwo so aufgefasst, wie sie wörtlich in der Bibel stehen. Du stellst dich also Dummm um uns für dumm zu verkaufen.

Gruß
Werner

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Hallo Nemo,

Die Frage, die sich meinem Gewissen allmählich stellt, ist
tatsächlich, ob man sich in Religion über irgendwelche Sachen
lustig machen darf?

Du vermischst m.E. zwei Dinge. Natürlich gibt es Witze, die religösen Inhalt haben (Priesterwitze, Nonnenwitze etc.) und das ist auch völlig i.O.
Andererseits ist hier nicht das Witzebrett. Stellt jetzt jemand eine ernstgemeinte Frage, dann kann man mit blöden Kommentaren absolut nichts anfangen. Und man macht sich auch nicht über „irgendwelche Sachen“ sondern über den Fragesteller lustig. Und das ist in keinem Brett i.O. Es sei denn, es wäre auch noch ein brauchbarer Hinweis zusätzlich enthalten, dann sind das ja manchmel ganz interessante Antworten.

So sehr es mich manchmal in den Fingern juckt und soviel es da
auch zu lachen gäbe, so ist der Glaube doch für viele
Menschen, der einzige Lebenszweck und Trost, den sie haben und
viele behalten eben ihren Kinderglauben bis zum Tod.

Na und. Von mir aus können andere Kinderglauben bis zum Tod behalten. Solange ich damit nicht behelligt oder genötigt werde, das gleiche zu tun, ist das doch wirklich jedem selber überlassen. Das gilt übrigens für alle Religionen

Grüße

Sarah

Hoppela,

Vielen Dank Anwar!!!

verstehe nicht, warum der Link nicht ging, bzw. warum der Rest der URL fehlt. Muss ich wohl einen Kopierfehler gemacht haben.

NG Marion

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Elke,

Warum nochmal ist es falsch Salman Rushdie eine Fatwa an den
Hals zu hetzen?

Weil es nicht angemessen ist einen Menschen totzuschlagen, weil ich mich beleidigt fühle.

Bis jetzt waren wir in der Diskussion auf der Ebene des guten Benehmens, bzw. der Legitimität, bestimmten Handelns.

Gruß
Carlos

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Hallo!

ob man sich in Religion über irgendwelche Sachen lustig machen darf?

Gegenfrage: Ist Glauben eine so traurig-ernste Angelegenheit, die keinen Humor verträgt und beim Durch-den-Kakao-Ziehen kaputt geht?

Gruß
Wolfgang

Hallo, Wolfgang,
selbst Dein großer Namensvetter Joh.W.v.G. wußte schon:

Ich liebe mir den heitern Mann
am meisten unter meinen Gästen
wer sich nicht selbst zum besten halten kann
der ist gewiss nicht von den Besten.

Gruß
Eckard

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Hi,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es ist jetzt für mich deutlicher, was du meintest.

Viele Grüße
WoDi

Anwar,

auf pseudo-sachliche Fragen, die in erster Linie dazu dienen, dein Urteil zu bestätigen, lass ich mich nicht ein.

Ich bin absolut nicht die Richtige, um hier exemplarisch eine Grundsatzdiskussion zu führen, weil ich keine Ahnung habe, inwiefern meine Ansichten den genuin christlichen entsprechen.

Vielleicht mache ich es mir zu einfach, aber wenn von christlicher Seite irgendwas Schlechtes kommt, gehe ich immer davon aus, dass da was falsch verstanden wurde. Für mich ist der Kern des Christentums das Evangelium. Ende. Was davor in der Bibel steht, ist interessant um zu verstehen, worauf es aufbaut. Was danach kommt, ist interessant, um zu wissen, wie es weiterging. Aber eher periphär für meinen Glauben.
Wie gesagt, damit gehen viele Christen auch konträr, aber ich sehe nicht ein, wieso ich mich dafür verantwortlich fühlen sollte.

Was das gegenseitige Aufrechnen von Verbrennungen angeht muss man auch bedenken, dass die Kirche quasi das ganze Mittelalter lang sehr sehr viel zu sagen hatte. So eine Macht von einer atheistischen Institution gab es in vergleichbarer Weise meines Wissens nie, weswegen die sich auch nicht besonders durch Verbrennungen hervortun konnten, selbst wenn sie gewollt hätten, was ich natürlich nicht unterstellen will. Wie gesagt, vielleicht naiv, aber ich halte Hexenverbrennungen für nichts, das man legitimerweise aus dem christlichen Glauben ableiten kann.

Lies mal bitte wie Christen und andere hier über sogenannte
Sekten herziehen… und dann rede nochmal von in einen Topf
werfen.

Achso, manche Christen schimpfen pauschal über Sekten. Das berechtigt natürlich, zurückzupauschalisieren, weil manche von den anderen machens ja auch…hm. Wenn ich alles Schlimme, was ich irgendwann mal von einem Atheisten gehört habe, auf einen projizieren würde, der mir zufällug begegnet…au weia.

Grüße
Sonja

PS: Eine Diskussion über meinen persönlichen Glauben möchte ich hier eigentlich nicht weiterführen, auch wenn das vielleicht sinnvoll wäre. Ich hab zwar jetzt damit angefangen, aber mehr aus Versehen und lass es jetzt einfach stehen.

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Hallo,

Bis jetzt waren wir in der Diskussion auf der Ebene des guten
Benehmens, bzw. der Legitimität, bestimmten Handelns.

Mit Diskussion kann ich leben. Petra konnte aber die Notwendigkeit zur Diskussion nicht mal einsehen und gegen diese dogmatische Sicht wollte ich mich wenden.

Gruß
Elke

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Hallo Wolfgang,

Gegenfrage: Ist Glauben eine so traurig-ernste Angelegenheit,
die keinen Humor verträgt und beim Durch-den-Kakao-Ziehen
kaputt geht?

Nein, aber Humor ist nicht das Problem.
Beispielsweise liefen gerade die Simpsons, bei denen auch regelmäßig Kirche und Religion Inhalt der Satire ist. Dennoch gab und gibt es keine geschlossene klerikalen Front gegen die Serie. Eben weil es Humor ist.
Es geht um das wann, wo und wie.
Wenn jemand in diesem Forum eine normale, nicht abstruse ernst gemeinte Frage stellt, und dann ein Bündel höhnischer Antworten erhält, kann er berechtigterweise enttäuscht sein, weil dies nicht das Witze- oder Plauderbrett ist.

Gruß
Carlos

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Grundsätzlich sollte man sich wohl über Menschen nur lustig machen, wenn diese zu erkennen geben, dazu disponiert zu sein. Ansonsten wirkt Spott verletzend. Wer es zu brauchen meint, anderen dies anzutun, möge in sich hineinspüren, wie es sich bei ihm selber anfühlt, zu spotten.

Andererseits fällt mir auch auf, dass gerade an Glauben sich heftigst geklammert wird und Menschen gerade hier den wenigsten Spass verstehen können - als ob ihr Glaubensgebäude derart wackelig wäre, dass der leiseste Lacher es umzuwehen vermag.

Wenn ich an etwas glaube - besser: mir einer Sache sicher bin - dann ficht mich Kritik, der Spott Dritter, nicht an. Dann bin ich auch fähig, darüber sehr gelassen zu debattieren - oder es zu lassen.

dalga

Hallo,

(Godwins Law! musste wohl kommen - aber schon jetzt?)

Godwin’s Law ist lediglich eine Prognose („in jeder Internet-Debatte wird der Zeitpunkt kommen, an dem ein Nazi-Vergleich eingeführt wird“) - eine moralische Wertung („wer diesen Vergleich einbringt hat verloren“) kann daraus nicht folgen (weil Godwin nicht die Kompetenz oder Befugnis hat zu bestimmen welche Regeln in diesem Forum gelten).

Die Nazis fordern zum Mord an Juden auf.
Die Bibel (wenn überhaupt) fällt ein geistliches Urteil für
ein Jenseits und vor allem folt in der Konsequenz für Christen
daraus genau das Gegenteil, nämlich das Bemühen dich zu retten
(auch wenn du das lästig findest).
Hier eine irgendwie geartete Parallele zu ziehen velangt schon
Böswilligkeit.

Klar.Und zu den Folterungen der Inquisition und den Hexenverbrennungen und all dem anderen Leid, was durch Christen und die christliche Kirche über Millionen von Menschen (sogenannte „Eingebohrene“) gebracht wurde zu ziehen ist wahrscheinlich auch unzulässig.

Tatsächlich kann das unbedarfte Studium der Bibel zu tollen
Missverständnissen fürhen. Du bist hier aber schon so lange
aktiv, dass du genau weißt, dass du hier absichlich
irreführende Dinge anführst. Die Aussagen zur Homosexualität
sind im Christentum nicht unumstritten und vor allem nirgendwo
so aufgefasst, wie sie wörtlich in der Bibel stehen. Du
stellst dich also Dummm um uns für dumm zu verkaufen.

Absurd. Christen glauben also an die Bibel, außer an die Stellen, die ihnen nicht gefallen. Und solche Leute soll man ernst nehmen? Also dann bin ich auch Christ, denn an zumindest an einige der 10 Gebote halte ich mich auch. Es ist einsehbar, wenn man über einige der obskureren Dinge in der Bibel (z.B. Dreieinigkeit oder ähnliches) divergierende Meinungen findet. Wie man aber Christ sein will und solch eindeutig formulierte Gebote nicht akzeptiert will mir nicht einleuchten. Die Bibel ist schließlich keine Vereinssatzung, die geändert werden kann, wenn nur die Mehrheit der Mitglieder dies unterstützt. Jemand der Behauptet er sei Christ, dann aber mit den Regeln der christlichen Religion nichts zu tun haben will - mit dem kann man nicht vernünftig reden, er widerspricht sich in der Grundaussage: „Alle Kreter lügen“ - ist eben ein klassisches Paradoxon.

Grüße,

Anwar

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Hallo Carlos,

Wenn jemand in diesem Forum eine normale, nicht abstruse ernst
gemeinte Frage stellt, und dann ein Bündel höhnischer
Antworten erhält, kann er berechtigterweise enttäuscht sein,
weil dies nicht das Witze- oder Plauderbrett ist.

Wie von Dir gewohnt eine vernünftige Antwort. Allerdings kann ich mich hier nicht anschließen: Dies ist das Religions- und Ethik-Forum, nicht das „Christentum-Forum“. Ein Fragender muss also auch mit antworten von nicht-Christen rechnen. Viele Dinge in der Bibel sind allerdings entweder direkt absurd (einfach weil es z.B. zwei Bibelstellen gibt, die sich direkt widersprechen) oder wirken im heutigen Zusammenhang absurd (z.B. dass man Polen als Sklaven halten darf, Spanier aber nicht). Absurdität ist allerdings eine Kern-Komponente, nein, sogar die Wurzel der meisten Komik und somit kommt man als Außenstehender fast nicht umhin die Fragestellung mit einem amüsierten Unterton zu beantworten.
Das Christentum ist hier übrigens nur als Beispiel gewählt - jemand der sich ernsthaft dem griechischen Pantheon zurechnet würde von mir ebenso amüsiert gefragt werden, wie er sich die Geschichte mit Zeus/Athene und Hera/Hephaistos erklärt (zur Erläuterung: Athene entspringt aus Zeus’ Kopf, woraufhin Hera neidisch wird und ebenfalls in Eigenregie den Hephaistos zeugt - eben jenen Hephaistos, der Zeus bei der Geburt der Athene hilft!).

Erschwert wird die ganze Lage beim Christentum natürlich dadurch, dass es die Religion ist, die mit ihrem Alleingültigkeitsanspruch weltweit den meisten Schaden angerichtet hat - hier kommt neben der oben erwähnten Absurdität also noch eine gute Prise rechtschaffene Verachtung gegenüber dieser Menschenschlachterreligion hinzu - eine explosive Mischung, wie man wohl nicht extra betonen muss. Will man dieser Verachtung, die mit den großen christlichen Kirchen eben verbunden ist, entgehen, so hilft es sich eben auch klar von diesen zu distanzieren. Die Zeugen Jehovas finde ich zwar teilweise auch skurril, mit Verachtung begegne ich ihnen jedoch im Gegensatz zu Katholiken oder Evangelikalen sicher nicht (tatsächlich respektiere ich den enormen Mut und die Willenskraft einen so „geraden“ Weg zu gehen, erst recht angesichts der Schmähungen durch den religiösen Mainstream).

Grüße,

Anwar

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Sinnverdrehende Blase (OWT)
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