Du bringst alles durcheinander und verwechselst die Ebenen. Das erkennt man unter anderem an deinem „kopfschüttel“ über den Konjunktiv II. Offenbar ist dir, den andere hier zu einer Art Pharao der Grammatik erheben, nicht bewusst, dass der Konjunktiv II in bestimmten Fällen den Konjunktiv I ersetzt. Aber der Reihe nach:
Wir sind uns darüber einig, dass die indirekte Rede auch nicht für den Fall ausgeschlossen ist, dass das Einleitungsverb „glauben“ lautet. Ich würde es zwar heute nicht mehr so machen und es geschah damals - wie gesagt - ohne großes Nachdenken, jedoch ist es nicht unzulässig.
So, dann formen wir doch einfach mal um. Der fiktive „Glaubenssatz“ lautet:
Er glaubte: „Es gibt keine Deutschen, die Französisch sprechen.“
Jetzt wird die direkte Rede, also das, was in den Anführungsstrichen steht, in indirekte Rede umgewandelt. Wir müssen uns nun entscheiden:
Er glaubte, es ____ keine Deutschen, die Französisch ________.
Umwandlung in indirekte Rede erfordert Konjunktiv I. In die erste Lücke kommt daher 3. Person Singular von „geben“, und zwar in der Form des Konjunktivs I. Also „gebe“.
So weit, so gut. Jetzt kommen wir zur zweiten Lücke, bei der du die - mit Verlaub - reichlich abstruse Theorie aufstellst, es müsse Indikativ verwendet werden. Zur Begründung führst du an:
Was ist das, Bedeutungsebene? Wie kommst du auf Unterscheidungen wie
? Du vergisst, dass man bei Umwandlung in indirekte Rede eben diesen Unterschied nicht macht, sondern einfach umwandelt. Pech für dich, dass ich so ein Elefantengedächtnis habe. Ein gewisser Nutzer namens Ultra hat bereits 2006 genau diese Frage angesprochen:
Der gute alte Fritz - du wirst ihn sicherlich noch kennen - hat es damals zutreffend erklärt:
Das heißt, man wandelt das Gesagte (oder hier: das Geglaubte) mittels Konjunktiv I einfach um. Man unterscheidet nicht, ob etwas eine Tatsache sein könnte, ausschlaggebend ist, dass die andere Person es geäußert hat.
Und nun ist der Rest denkbar einfach. Wir wandeln also auch die zweite Lücke in Konjunktiv I um. Wir benötigen die 3. Person Plural im Konjunktiv I von „sprechen“. Dieser lautet laut Tabelle „sie sprechen“. Da fällt uns etwas auf: Diese Form ist dem Indikativ vollkommen gleich. Welche Regel gilt nun? Ganz klar:
Dies war die Regel, die du offensichtlich nicht kanntest. Macht ja nichts. Aber sie ist in diesem Fall wichtig. Denn wie lautet nun die entsprechende Konjunktiv II-Form? Bingo! Sie heißt „sprächen“. Der Satz war also nachweislich richtig. Und wir alle haben wieder was gelernt. Naja, fast alle…