Nabend!
Hallo, master of desaster
))
Der Titel steht mir nicht wirklich zu 
Wieso hat den „die“ deutsche Politik ein Problem aus der
Integration gemacht? Warum waren es nicht „die“ Gastarbeiter,
die faktisch zu Einwanderern wurden?
Naja, man kann sich ja denken, dass nicht alle nur Gäste
bleiben.
Nun, wenn ich Gäste einlade, dann erwarte ich eigentlich, dass sie nach der Fete wieder gehen. Das Problem entstand, als der Familiennachzug eingeführt wurde und nicht damals schon klare Regeln und Quoten das ganze begleiteten. Z.B. durch Sprachanforderungen und ähnliches. Mit der klaren Option nach x-Jahren dann auch die Staatsbürgerschaft zu bekommen. Somit hat damals die Gesellschaft aus Deutschen und Einwanderern insgesamt versagt und die daraus entstehende Problematik nicht erkannt oder erkennen wollen.
Wenn es den Leuten in ihren Heimatländern besser ginge, wären
sie ja nicht hergekommen!
Ist nur kein Argument fürs Bleiben.
Ich kann mich gut an die Zeit vor 30 Jahren erinnern.
Ich hatte hier im www schonmal was dazu geschrieben.
Wir mussten als damals noch 6-köpfige Familie in einer 3
Zimmer-Wohnung leben, weil mein Vater sich weigerte in ein
Ghetto zu ziehen.
Naja, Ghetto ist wohl jetzt ein wenig übertrieben, oder? Übrigens gabs vor 30Jahren auch viele deutsche Familien, die zu sechst in einer 3ZW wohnten.
Damals teilte die Stadt Wohnungen den "Gastarbeiter"familien
zu. Diese lagen zu 99% in Gegenden, die bereits damals
sozialer Brennpunkt waren und die Ausländer zu diesem Problem
noch obendrauf kamen.
Die Ghettoisierung kann sich die Politik ganz groß auf ihre
eigenen Fahnen schreiben.
An der Situation heute ist dieser Zustand maßgeblich
beteiligt.
Da kenne ich aber ein Gegenbeispiel. Hier gab es in der nächstgrößeren Kreiststadt einen Wohnblock in direkter Nähe zu einer Fabrik (Arbeiterwohnungen). Irgendwann machte die Fabrik dicht. Wohnungsinhaber zu 100% Ausländer (ggf. tlw. mit dt. Pass). Den Wohnblock übernahm die Stadt. Miserable Bausubstanz, Etagentoilette, usw. usf. Vor dem Block aber lauter Mittelklassewagen geparkt. Soweit, so gut. Nun wollte jedoch die Stadt totalsanieren. Zwangsläufig wären damit die Mietpreise angestiegen. Und zwar von 1 € auf 6 € pro qm. Also 600 € für 100 qm vollsanierte Wohnfläche. In der Folge gab es das Riesengalama über die unsoziale Stadt und so weiter und so fort. Sie wollten möglichst billig wohnen bleiben, aber sie wollten zeitgleich die Totalsanierung haben. Du kannst Dir vorstellen, dass diese Sache unter der ansässigen deutschen Bevölkerung gar nicht gut ankam? Denn 6€/qm sind in der Stadt nach wie vor nur 75% der üblichen Kosten. So ein Verhalten schürt eben auch Unmut. Gerade weil die privaten Kassen gar nicht so eng sein konnten wie man an dem Blech vor den Häusern gut erkennen konnte.
Will sagen, 30 Jahre waren genug Zeit, um aus den sozialen Brennpunkten rauszuwachsen. Aber es haben sich in einigen Städten eben die Ethnien zusammengeballt und ihre eigene kleine Welt gebastelt. Deutsche verhalten sich im Urlaub ja auch ähnlich, wenn sie bspw. auf Malle oder einer griech. Insel alle aufeinanderhocken. Vgl. mal die Situation in amerik. Großstädten, in denen es ebenfalls zu diesen ethnisch dominierten Wohngebieten kam. Gut ist das nicht gewesen und dann auch eine Forderung an die Eingewanderten nötig, sich nicht mehr zusammenzuballen, falls Du verstehst was ich meine. Übrigens waren die AG seinerzeit für die Unterbringung der „Gastarbeiter“ zuständig, oder? Und da gab es eben bereits die Arbeitersiedlungen.
Ebenso natürlich die Haltung der Bevölkerung, die keine
Ausländer in ihrer Nähe haben wollten, weil sonst ja die
Grundstückspreise fallen würden, ect pp.
Kann ich verstehen, wenn in eine Straße mit 50 Deutschen jetzt 20 Ausländer ziehen und die anhand anderer Fälle davon ausgehen können, dass weitere nachziehen werden. Das ist ja von Anfang an genau das gleiche in den USA gewesen. Harlem war einmal ein sog. besserer Wohnbezirk. Ich glaube nicht, dass heutzutage eine vor allem auch sprachlich integrierte Familie mit Kindern großartig schlechtere Chancen haben wird als eine gleichgestrickte „Ur“-deutsche Familie, eine Wohnung in einem x-beliebigen Stadtteil zu bekommen. Gleiche Einkommensverhältnisse etc. vorausgesetzt. Tendenziell leicht schlechtere (mit Vorbehalten muß man rechnen. Würde den Deutschen in Griechenland oder Spanien auch passieren), aber keine wirklich spürbaren.
Diejenigen, die in diesen Ghetto´s aufwuchsen, sind heute eben
Putzfrauen geworden oder arbeitslos.
Diejenigen, die damals nicht in Ghettos kamen, die haben (so
wie bei mir in der Familie) Abi gemacht, studiert und/oder
eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeiten heute!
Da wird aber auch der Wille zum „sozialen Aufstieg“ ein anderer gewesen sein. Und Abi macht man nicht gerade mit Bildungsferne. Chance erkannt und genutzt. Glückwunsch.
Wir sind nun nicht wirklich eine Vorzeigefamilie gewesen, aber
die Haltung meines Vaters damals, war die richtige: KEIN
Ghetto! Seine Kinder sollten die Chance bekommen in diesem
Land so aufzuwachsen, dass sie später auf ihren eigenen Beinen
stehen können.
Richtig gemacht.
Jetzt versucht man mit Gewalt was zu ändern und wählt die falschen Mittel.
Welches wären denn „die“ richtigen Mittel.
Ich kann nur sagen, dass das falsch läuft.
Es wird zuviel geschimpft und wenig unternommen.
Da muss sich auf beiden Seiten der Bevölkerung was ändern!
Also sind beide „Seiten“ gefordert. Dann sind wir uns ja einig.
Nur was soll sich ändern, wenn einem immer wieder der Hass ins
Gesicht lacht??
Lacht Dir hier der Hass ins Gesicht? Langhaarigen Kerlen lacht der Hass schon im der falschen Kneipe ins Gesicht. Es sind halt 80 Mill. Leute. Da werden immer ein paar Hunderttausend Ar***löcher auf beiden Seiten sein. Schau doch in die Türkei, da gibts ja auch genug. z.B. einen Herrn E.
So funktioniert das nicht mehr.
Es gibt mittlerweile einen nicht unerheblichen Anteil von
ausländischen Mitbürgern/Deutschen mit Migrationshintergrund,
die bestens integriert sind (ohne assimiliert zu sein). Aber
es gibt eben auch einen erheblichen Anteil, die gar kein
Interesse an einer Integration haben und bspw. nicht gewillt
sind, das GG (was Recht und Gesetz anbelangt) höher
einzustufen als religiöse Vorschriften. Ultra hat da einen
Link, der auf eine sehr, sehr unbequeme Gesellschaftstudie
verweist, die genau dies belegt. Und das sind dann die
Personen mit denen ein ebenfalls nicht unerheblicher Teil der
Deutschen ihre Probleme haben. Das Stichwort Subkulturen
dürfte Dir diesbezüglich ein Begriff sein.
Ist es, leider!
Ja, leider!
Ich kenne die Haltung derer, die damals in Ghettos aufwuchsen
und den dadurch entstandenen Hass ihren hier geborenen Kindern
weitergeben.
Sie kamen aber aus wirtschaftlichem Interesse und größtenteils freiwillig.
Viele Dinge sind leider ganz oft vom Wohnort abhängig.
Auch vom Wohnort abhängig. Einer von mehreren Aspekten. Ich kenne als Zugezogener noch die Fehden (tlw. mit Messerstechereien), der (dorfdummen) Jugendlichen zweier Dörfer. Da war es auch wichtig, aus welchem Dorf man kam, um nicht aufgemischt zu werden. Mich hat das schockiert. Und ich habe beiden Seiten diese Meinung unmißverständlich ins Gesicht gesagt. Zwar wurde mehrmals deswegen bedroht, aber als mal drei Halbstarke Taten folgen lassen wollten (ich war gleichalt), haben sie es sich ganz schnell wieder überlegt und sind stiften gegangen. Kann daran gelegen haben, dass ich nen Kopf größer war und gut trainiert
. Trotzdem habe ich mich von diesen Umständen nicht beeindrucken lassen und dann Freunde in anderen Kreisen gefunden.
Kommt man aus einem sozialen Brennpunkt, hat man (egal ob
Ausländer oder Einheimischer) bereits verloren.
Ayse, die Startchancen sind vielleicht nicht so gut in anderen Wohngegenden. Aber verloren hat man nur dann, wenn man resigniert und „sein Schicksal“ hinnimmt. Ich wohne hier und deswegen kann ich niemals Mittlere Reife oder Abi machen, wäre dann die falsche Denkweise.
Mein Vater sagte immer: wir leben hier mitten in Europa, in
einem fremden Land.
Naja, nach 30 Jahren sollte es ihm nicht mehr so fremd sein.
Benehmt euch. Seid höflich. usw usw.
Regeln einer guten Erziehung.
Im Grunde genommen sind wir als Familie ein Paradebeispiel
dafür, dass die Integration bereits vor 35/40 Jahren hätte
abgeschlossen werden können, wären die richtigen Weichen
gestellt worden.
Ihr habt euch eure Weichen selbst gestellt. Und alle würde man auch mit den besten Weichen nicht integrieren können, falls der Wille dazu fehlt.
Ich glaube, dass die Situation einfach dermaßen verfahren ist,
dass man nun mit dem Ergebnis leben muss. Sehr zu meinem
Ärger, werde ich doch mit den nicht-integrierten Migranten in
einen Topf geworfen und entsprechend behandelt.
Vielleicht hast Du diesen Eindruck viel öfter als er tatsächlich zutrifft.
So ist das, nirgends zuhause!
Ganz ehrlich, auch ich fühle mich nicht in D zuhause. Ich bin eben hier geboren und lebe hier. Aber Heimat (das Heim) ist für mich ein Begriff, mit dem ich kaum was anfangen kann.
Gruß
vdmaster