Der Kampf gegen das "sarrazinmäßige"

Hi!

Unwilligkeit… in Einzelfällen, ja. Im Allgemeinen ist
Unwilligkeit da aber ein Stück zu weit gegriffen denke ich. Da
ja durch das Umfeld die deutsche Sprache nicht gebraucht wurde
(und wird), ist das für viele, nach meiner Erfahrung, eher
„nice to have“ als etwas, was oberste Priorität hat, auch wenn
es oberste Priorität haben sollte. Und das ist eben schwer
vermittelbar, da Deutsch in diesem Umfeld eben nur selten
wirklich nötig ist.

Jeder, der auf lange Sicht in einem Land bleiben will, wäre gut beraten die Sprache zu lernen. Und die meisten heute hier lebenden Ausländer dürften eine deutsche Schule besucht haben. Oder den Zugang zu deutschen Medien besitzen. Also kann man nicht von „Einzelfällen“ sprechen. Sondern von einem sich bequemen Einrichten in der Gesellschaft. Und diese resultiert eben aus der Unwilligkeit aus seiner Subkultur auszusteigen und ein Teil der Gesamtgesellschaft zu sein/werden. Da ist also ein gerüttelt Maß an Ignoranz auch bei denen vorhanden, die die Sprache nur in Teilen oder Bröckchen beherrschen. (immer auch abhängig von der Anzahl der Aufenthaltsjahre)

Nebenbei, das konnte ich damals bei meinen Schülern sehr gut
beobachten: Zumindest die Kinder und Jugendlichen sprechen oft
um einiges besser deutsch, als man es im Alltag auf der Straße
mitkriegt.

Davon gehe ich auch aus.

Vor allem bei Kids in Grüppchen wird Türkisch gern
als Geheimsprache benutzt, wie es deutsche Kinder und
Jugendliche auch gern mit z.B. der L-Sprache (und Ähnlichem)
machen.

Schon klar!

Gruß
vdmaster

Naja, haben sie ja auch!

Guten Morgen,

Nabend!

Hallo, master of desaster :smile:))

Der Titel steht mir nicht wirklich zu :smile:

Ach ich fand ihn aber gut :smile:

Wieso hat den „die“ deutsche Politik ein Problem aus der
Integration gemacht? Warum waren es nicht „die“ Gastarbeiter,
die faktisch zu Einwanderern wurden?

Naja, man kann sich ja denken, dass nicht alle nur Gäste
bleiben.

Nun, wenn ich Gäste einlade, dann erwarte ich eigentlich, dass
sie nach der Fete wieder gehen. Das Problem entstand, als der
Familiennachzug eingeführt wurde und nicht damals schon klare
Regeln und Quoten das ganze begleiteten. Z.B. durch

Naja, als Gast wird man bedient von vorne bis hinten, es waren also keine Gäste sondern Arbeiter.
Die Firmen, in die die Arbeiter kamen, haben ja die Leute nicht nach 10 Jahren rausgeschmissen.
Dass sie irgendwann ihre Familien bei sich haben wollten ist wohl mehr als verständlich!
Und wenn die Kinder hier geboren werden, und hier dann in die Schule gehen, kannst du die Kinder nicht mehr aus der Schule nehmen.
Ich wäre sang und klanglos in der Türkei untergegangen, weil ich die Sprache nicht so gut beherrsche, wie jemand, der dort geboren und aufgewachsen ist!
Alleine das hat z.B. meine Eltern dazu gezwungen hier zu bleiben. Meine wollten nach meinem Abi wieder mit uns „zurück“, aber da gab es die anderen Geschwister. Also warteten sie, bis alle fertig waren mit Schule, aber da waren die ersten schon wieder an der Uni…
Jetzt hoffen sie, dass unsere jüngste ihr Studium, abschliesst und dann wollen sie zurück.
Nun kommen die ersten Enkelkinder und dreimal darfst du raten, was sie nicht mehr machen werden: zurück in die Heimat, wird wohl ein Traum bleiben!

Sprachanforderungen und ähnliches. Mit der klaren Option nach
x-Jahren dann auch die Staatsbürgerschaft zu bekommen. Somit
hat damals die Gesellschaft aus Deutschen und Einwanderern
insgesamt versagt und die daraus entstehende Problematik nicht
erkannt oder erkennen wollen.

Sprachanforderungen? Deutschunterricht? Das gab es damals nicht (zumindest weiß ich von meinem Vater, dass er gerne so einen Kurs gemacht hätte)
Vater hat sich ein Wörterbuch gekauft (Langscheidts Türkisch-Deutsch, Deutsch-Türkisch, Auflage 1971, das ich heute noch besitze) und einfach bei A angefangen und jeden abend im Bett hat er Vokabeln gepaukt.
Aber ganz ehrlich, das kannst du doch nicht wirklich von Leuten erwarten, die in ihren Heimatländern nicht mal einen Schulabschluss haben???
Das hatte ich schonmal gesagt: Es sind ja nicht gerade die Intelligenzbolzen nach Deutschland gekommen!? Warum sollte auch ein Akademiker nach D kommen, wenn er in seiner Heimat Arbeit und Geld und Chancen hat???
Ich kenne etliche Leute der ersten Gastarbeiter, die hätten, wären es Deutsche, hier nicht mal nen Sonderschulabschluss geschafft, weil schlicht die Intelligenz fehlt.

Wenn es den Leuten in ihren Heimatländern besser ginge, wären
sie ja nicht hergekommen!

Ist nur kein Argument fürs Bleiben.

Das Argument für´s Bleiben habe ich weiter oben beantwortet! Irgendwann ist der „point of no return“ erreicht!

Ich kann mich gut an die Zeit vor 30 Jahren erinnern.
Ich hatte hier im www schonmal was dazu geschrieben.
Wir mussten als damals noch 6-köpfige Familie in einer 3
Zimmer-Wohnung leben, weil mein Vater sich weigerte in ein
Ghetto zu ziehen.

Naja, Ghetto ist wohl jetzt ein wenig übertrieben, oder?
Übrigens gabs vor 30Jahren auch viele deutsche Familien, die
zu sechst in einer 3ZW wohnten.

Nein, es ist auf keinen Fall überzogen! Es waren verschiedene Blöcke, Einbahnstraßen.
Ich erinnere mich, wie wir oft türk. Arbeitskollegen meines Vaters besuchten.
Immer wenn wir in diese Straße einfuhren (andere waren nicht besser) haben wir Kinder gelästert, wie es in der Straße aussah. Es war wie in einer anderen Welt, die Kleidung der auf der Straße spielenden Kinder…es sah echt aus, wie in einem anatolischen Dorf, nur dass hier auch „asoziale“ Deutsche wohnten…

Damals teilte die Stadt Wohnungen den "Gastarbeiter"familien
zu. Diese lagen zu 99% in Gegenden, die bereits damals
sozialer Brennpunkt waren und die Ausländer zu diesem Problem
noch obendrauf kamen.
Die Ghettoisierung kann sich die Politik ganz groß auf ihre
eigenen Fahnen schreiben.

An der Situation heute ist dieser Zustand maßgeblich
beteiligt.

Da kenne ich aber ein Gegenbeispiel. Hier gab es in der
nächstgrößeren Kreiststadt einen Wohnblock in direkter Nähe zu
einer Fabrik (Arbeiterwohnungen). Irgendwann machte die Fabrik
dicht. Wohnungsinhaber zu 100% Ausländer (ggf. tlw. mit dt.
Pass). Den Wohnblock übernahm die Stadt. Miserable
Bausubstanz, Etagentoilette, usw. usf. Vor dem Block aber
lauter Mittelklassewagen geparkt. Soweit, so gut. Nun wollte
jedoch die Stadt totalsanieren. Zwangsläufig wären damit die
Mietpreise angestiegen. Und zwar von 1 € auf 6 € pro qm. Also
600 € für 100 qm vollsanierte Wohnfläche. In der Folge gab es
das Riesengalama über die unsoziale Stadt und so weiter und so
fort. Sie wollten möglichst billig wohnen bleiben, aber sie
wollten zeitgleich die Totalsanierung haben.
Du kannst Dir

Ganz ehrlich, das ist nun echt kein typisches Verhalten für Ausländer, sondern wieder völlig „Menschlich“. Wer will denn was gut erschwingliches gegen etwas teureres eintauschen.
Das liegt weniger an der Herkunft der Menschen, sondern daran, dass sie eben Menschen sind.

vorstellen, dass diese Sache unter der ansässigen deutschen
Bevölkerung gar nicht gut ankam? Denn 6€/qm sind in der Stadt
nach wie vor nur 75% der üblichen Kosten. So ein Verhalten
schürt eben auch Unmut. Gerade weil die privaten Kassen gar
nicht so eng sein konnten wie man an dem Blech vor den Häusern
gut erkennen konnte.

Das geht, glaub ich, keinen was an, was man für ein Auto fährt.
Diese Annahme ist einfach nur billig!
Nur weil ich ein Haus besitze, heißt es auch nicht, dass ich Kohle ohne Ende habe.
Ich weiß nur, wie ich mit meinem kleinen Gehalt weiterkomme.
Weißt du, auf was so „Gastarbeiter“ verzichten, um sich ein gescheites Auto leisten zu können?
Ich denke, ihre Private Kasse geht auch nur sie was an.

Will sagen, 30 Jahre waren genug Zeit, um aus den sozialen
Brennpunkten rauszuwachsen. Aber es haben sich in einigen
Städten eben die Ethnien zusammengeballt und ihre eigene
kleine Welt gebastelt.

Oder: es war genug Zeit um sich eine eigene Welt aufzubauen.
Schließlich wurde man ja in ein Ghetto geschoben, mit wirklich „asozialen“ Deutschen, die auch noch dachten, sie wären das Sahnehäubchen auf der Torte, weil sie Deutsche waren.
Was würdest du denn von dem Land halten, dass dich direkt von Anfang an in solche Gegenden steckt? Was würdest du denken, wenn du nur aufgrund deiner Herkunft zu den „Asis“ des Landes gepackt werden würdest.
Jeder hat damals das gleiche gedacht. Bloß weg hier. Aber dann kam alles anders und man musste als verantwortliche Eltern auch an die Zukunft der Kinder denken.
Mein Vater hat schließlich von 71 bis zu seiner Rente 45 Jahre in einer Firma gearbeitet.
Und du kannst nicht erwarten, dass jemand 45 Jahre lang ohne Kinder und Familie bleibt!

Deutsche verhalten sich im Urlaub ja
auch ähnlich, wenn sie bspw. auf Malle oder einer griech.
Insel alle aufeinanderhocken. Vgl. mal die Situation in
amerik. Großstädten, in denen es ebenfalls zu diesen ethnisch
dominierten Wohngebieten kam. Gut ist das nicht gewesen und
dann auch eine Forderung an die Eingewanderten nötig, sich
nicht mehr zusammenzuballen, falls Du verstehst was ich meine.

Das ging hier aber seinerzeit nicht!!!
Später, als wir Kinder erwachsen waren, sind wir in eine Gegend gezogen, wo es viele Ausländer gab, unsere Jüngste, die dort aufgewachsen ist, hat dann angefangen in einem grausmen Deutsch zu sprechen, hat viel Mist gebaut. Dinge, die uns niemals in den Sinn gekommen wären.
Irgendwann hat sie sich wieder gefangen und räumt heute ein, dass sie einfach die falschen Freunde hatte!

Übrigens waren die AG seinerzeit für die Unterbringung der
„Gastarbeiter“ zuständig, oder? Und da gab es eben bereits die
Arbeitersiedlungen.

Richtig, da war mein Vater eine ganze Zeit auch. Mit 10 anderen Mithäftlingem Arbeitern in einem winzigen Raum mit Etagenbetten.
Irgendwie erinnern mich die Bilder aus dieser Zeit an Sklavengaleeren…oder eben Gefängnisse.
Menschenunwürdig. Oder meinst du deutsche Auswanderer in der Schweiz (oder in jedem anderem Land) würden sich ein Zimmerchen mit 10 Leutem teilen, damit sie arbeiten „dürfen“?
Wohl kaum.

Ebenso natürlich die Haltung der Bevölkerung, die keine
Ausländer in ihrer Nähe haben wollten, weil sonst ja die
Grundstückspreise fallen würden, ect pp.

Kann ich verstehen, wenn in eine Straße mit 50 Deutschen jetzt
20 Ausländer ziehen und die anhand anderer Fälle davon

Welche anderen Fälle? Wir sprechen hier von einer Zeit, wo es eben kaum bis keine Gastarbeiter in D gab.
Welche derart negativen Erfahrungen könnten sie also 1960-1970 gemacht haben, um ihr Verhalten zu rechtfertigen?
Wir müssen schon in der Lage sein, Fehler auf beiden Seiten zu benennen!

ausgehen können, dass weitere nachziehen werden. Das ist ja
von Anfang an genau das gleiche in den USA gewesen. Harlem war
einmal ein sog. besserer Wohnbezirk. Ich glaube nicht, dass
heutzutage eine vor allem auch sprachlich integrierte Familie
mit Kindern großartig schlechtere Chancen haben wird als eine
gleichgestrickte „Ur“-deutsche Familie, eine Wohnung in einem
x-beliebigen Stadtteil zu bekommen. Gleiche

Nein, die (Ausländer) haben aufgrund ihrer Namen bereits schlechte Karten.
Und sag bitte nicht, es wäre nicht so, ich lebe hier mit einem Vornamen, das moslemischer nicht sein kann!!
Ich weiß, wovon ich rede!

Einkommensverhältnisse etc. vorausgesetzt. Tendenziell leicht
schlechtere (mit Vorbehalten muß man rechnen. Würde den
Deutschen in Griechenland oder Spanien auch passieren), aber
keine wirklich spürbaren.

Ich weiß nicht, wie es in GR oder Spanien ist, in der Türkei hat man es als Ausländer in der Tat einfacher. Die Bevölkerung hilft. Da ist aber auch die Mentalität anders als in D. Man ist eher neugierig als ablehnend gegenüber Fremden…

Diejenigen, die in diesen Ghetto´s aufwuchsen, sind heute eben
Putzfrauen geworden oder arbeitslos.
Diejenigen, die damals nicht in Ghettos kamen, die haben (so
wie bei mir in der Familie) Abi gemacht, studiert und/oder
eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeiten heute!

Da wird aber auch der Wille zum „sozialen Aufstieg“ ein
anderer gewesen sein. Und Abi macht man nicht gerade mit
Bildungsferne. Chance erkannt und genutzt. Glückwunsch.

Nein, wir waren ja nicht in einem Ghetto…die Chance hat mein Vater uns ermöglicht!

Ich kann nur sagen, dass das falsch läuft.
Es wird zuviel geschimpft und wenig unternommen.
Da muss sich auf beiden Seiten der Bevölkerung was ändern!

Also sind beide „Seiten“ gefordert. Dann sind wir uns ja
einig.

Richtig. Jetzt sind beide Seiten gefordert!
Damals war der Gastgeber gefordert, der auf voller Linie völlig versagt hat!

Nur was soll sich ändern, wenn einem immer wieder der Hass ins
Gesicht lacht??

Lacht Dir hier der Hass ins Gesicht? Langhaarigen Kerlen lacht
der Hass schon im der falschen Kneipe ins Gesicht. Es sind
halt 80 Mill. Leute. Da werden immer ein paar Hunderttausend
Ar***löcher auf beiden Seiten sein. Schau doch in die Türkei,
da gibts ja auch genug. z.B. einen Herrn E.

Klar, auch da gibt es diese A-löcher! (Herr E. ist aber auch mein persönliches Hassobjekt)
Dummerweise, schlägt mir der Hass nicht von den vermeintlich und offensichtlich Rechtsradikalen ins Gesicht. Sondern von: Ärzten (!), Anwälten (die ich selbst beauftragen wollte!), Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften, von Arbeitskollegen/innen usw.
Nicht der typische Glatzkopf also. (Komischer Weise bin ich mit denen nie aneinander geraten)

Da macht man sich schon so seine Gedanken, ich würde gerne als Deutsche durchgehen wollen.
Aber ganz gleich, was man macht. Man kann seine Gene nicht ändern…

Sie kamen aber aus wirtschaftlichem Interesse und größtenteils
freiwillig.

Was ist für dich freiwillig?
Ein fremdes Land fordert Arbeiter an und in dem eigenen Land hast du nix gelernt und hast kaum Chancen. Da bist du doch gezwungen zu gehen, oder?

Viele Dinge sind leider ganz oft vom Wohnort abhängig.

Auch vom Wohnort abhängig. Einer von mehreren Aspekten. Ich
kenne als Zugezogener noch die Fehden (tlw. mit
Messerstechereien), der (dorfdummen) Jugendlichen zweier
Dörfer. Da war es auch wichtig, aus welchem Dorf man kam, um
nicht aufgemischt zu werden. Mich hat das schockiert. Und ich
habe beiden Seiten diese Meinung unmißverständlich ins Gesicht
gesagt. Zwar wurde mehrmals deswegen bedroht, aber als mal
drei Halbstarke Taten folgen lassen wollten (ich war
gleichalt), haben sie es sich ganz schnell wieder überlegt und
sind stiften gegangen. Kann daran gelegen haben, dass ich nen
Kopf größer war und gut trainiert :smile:. Trotzdem habe ich mich
von diesen Umständen nicht beeindrucken lassen und dann
Freunde in anderen Kreisen gefunden.

Ich glaube, das kann man nicht so direkt vergleichen.
Du warst /bist hier in deinem eigenen Land. Wärest in einem Land mit komplett anderer Mentalität, Kultur, Sprache, so wäre das alles ein klitzekleines bisschen anders, nicht wahr?

Kommt man aus einem sozialen Brennpunkt, hat man (egal ob
Ausländer oder Einheimischer) bereits verloren.

Ayse, die Startchancen sind vielleicht nicht so gut in anderen
Wohngegenden. Aber verloren hat man nur dann, wenn man
resigniert und „sein Schicksal“ hinnimmt. Ich wohne hier und
deswegen kann ich niemals Mittlere Reife oder Abi machen, wäre
dann die falsche Denkweise.

So hat ja auch keiner gedacht. Nur wenn du in einem Ghetto sitzt und kaum die Sprache lernen konntest. Sprache lernt man eben nicht, in dem man nur Vokabeln paukt aber nie Praxis hat…
Wie will man dann Mittlere Reife oder gar Abi machen?
Du siehst wohl ein, dass es umso schwieriger ist?

Mein Vater sagte immer: wir leben hier mitten in Europa, in
einem fremden Land.

Naja, nach 30 Jahren sollte es ihm nicht mehr so fremd sein.

Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Manchmal ist es sogar immer wieder für mich befremdlich!
Aber das hat er auch nicht nach 30 Jahren gesagt, sondern vor 30 Jahren.
Er ist seit 1970 hier, also etwas mehr als 30 Jahre :smile:

Seine Haltung ist mittlerweile ins Gegenteil umgeschlagen (auch interressant, da er sich immer von den anderen türk. Bauern abgehoben hat. Müsste ich echt mal forschen, was ihn zu dieser Kehrtwende brachte)

Benehmt euch. Seid höflich. usw usw.

Regeln einer guten Erziehung.

Richtig!

Im Grunde genommen sind wir als Familie ein Paradebeispiel
dafür, dass die Integration bereits vor 35/40 Jahren hätte
abgeschlossen werden können, wären die richtigen Weichen
gestellt worden.

Ihr habt euch eure Weichen selbst gestellt. Und alle würde man
auch mit den besten Weichen nicht integrieren können, falls
der Wille dazu fehlt.

Richtig, wir waren es selbst. bzw mein Vater.
Aber wie weiter oben geschrieben, hatte er den Willen und die Neugier eine neue Sprache zu lernen.
Keiner der anderen wollte ja lange bleiben, also wozu die Sprache lernen. Bisschen was zum Einkaufen können, ja.
Sie sollten ja auch nicht lange bleiben!
Ich denke, dass damals nur von der wirtschaftlichen Seite gedacht wurde. Dass da Menschen ins Land kommen, daran hat keiner gedacht.
Dass diese Menschen, auch Familien haben/ wollen, schien weit weg zu sein.
Man sah einfach nur Arbeiter, wie Roboter. Die haben keine GEfühle, brauchen keine Familie!

Völliges Versagen der Politik, die nur die Wirtschaft bedienen wollte…

Ich glaube, dass die Situation einfach dermaßen verfahren ist,
dass man nun mit dem Ergebnis leben muss. Sehr zu meinem
Ärger, werde ich doch mit den nicht-integrierten Migranten in
einen Topf geworfen und entsprechend behandelt.

Vielleicht hast Du diesen Eindruck viel öfter als er
tatsächlich zutrifft.

Nein, ich denke, wenn man nicht selbst betroffen ist, kann man einfach nicht den Einblick erhalten.
Das ist aber im Leben insgesamt so. Egal was. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, ist der Eindruck immer ein anderer.

Im Endeffekt, sind hier weder die Migranten, noch die deutsche Bevölkerung Schuld.
Sondern die Politiker, die nur die wirtschaftlichen Interessen der Industrie vertreten. (hat sich ja bis heute nichts geändert)
Die Seiten sind extrem verhärtet.
Wären die beiden Seiten Ehepartner, würde ich ja zu einer Scheidung raten, aber so…

Ich weiß, ich male schwarz, aber ich fürchte, es wird sich nix mehr ändern!

Gruß
vdmaster

Grüße
Ayse
Ps. ich fühle mich hier dennoch zu Hause. Spätestens wenn ich zuhause bin und die Haustür hinter mir abschließe :smile:

Hallo,

Das kann ich ebenfalls bestätigen, wenn auch von anderer
Seite. Bei meinem ersten Nachhilfejob in einer sogenannten
Spiel- und Lernstube der Caritas kam dieses Thema bei einem
Treffen mit Stadtratsabgeordneten, Sozialdezernent und dem OB
auf den Tisch. Einerseits wurden wir für unsere Arbeit gelobt
(die Früchte dieser Arbeit sehen heute so aus, dass die
Kinder, die diese Einrichtung besuchen, einen für diesen
Stadtteil und das soziale Umfeld weit überdurchschnittlichen
Anteil an Schulabschlüssen, Lehrstellen und Arbeitsplätzen
haben), andererseits kam eben auch zur Sprache, dass da in der
Vergangenheit seitens der Politik sehr viel versaut wurde. Ein
großer Punkt war eben diese Einquartierung der
Gastarbeiterfamilien in sozialen Brennpunkten und „auf einem
Haufen“. Allein schon das Erlernen der Sprache wird dadurch
stark gehemmt, da es in diesem Umfeld oft nicht nötig war, die
deutsche Sprache korrekt zu erlernen. Es fehlte oftmals
einfach der Druck, im Alltag deutsch sprechen können zu
müssen. Diese Situation hat sich bis heute kaum verbessert,
obwohl Beispiele, wie die oben erwähnte Caritas-Einrichtung
(dort darf nur Deutsch gesprochen werden) und auch sehr viele
positive Beispiele von guter Integration bei Gastarbeitern die
eben nicht in diesen Ghettos untergebracht wurden, zeigen,
dass das Problem nicht allein bei den Migranten liegen kann
und zu einem großen Teil hausgemacht ist.

Genau das meine ich.
Jetzt rumzuheulen und von denjenigen zu verlangen, sie mögen sich integrieren, die man vorher versucht hat in Ghettos unterzubringen wie in Mülldeponien und entsprechend behandelt hat.
Aber die Bevölkerung hat es ja gelernt auf den schwächeren herumzuhacken.
Während Herrn Schröders besten Volksverkaufsjahren ist alles nur noch schlimmer geworden.
Wer schwach ist, ist halt selbst schuld. Was lässt man sich auch an den Rand der Gesellschaft drängen?

MfG,
TheSedated

Danke, dass du deine Einblicke mit uns geteilt hast.
So komme ich mir nicht ganz verlassen vor.

Grüße
Ayse

Hallo,

Hi!

Allein schon das Erlernen der Sprache wird dadurch
stark gehemmt, da es in diesem Umfeld oft nicht nötig war, die
deutsche Sprache korrekt zu erlernen.

Aber eben möglich. Es lag also auch an der Unwilligkeit der
Betroffenen.

Eben nicht!
Es lag nicht an der Unwilligkeit, sondern zum großen Teil daran, dass es einige wenige gab, die die Sprache konnten und halfen.
Wenn ich überlege, was mein Vater hätte verdienen können, hätte er Geld für seine Übersetzungsarbeiten verlangt.
Dann fehlte den meisten auch einfach die nötige Intelligenz, die Bildung und nicht zuletzt ein Einsehen, dass man trotz der Behandlung, die man hier erfahren hatte, die Sprache lernen müsste.

Keiner kam her, mit der Absicht, sich nicht zu integrieren oder der einheimischen Bevölkerung kräftig auf den Sack zu gehen.

Gruß
vdmaster

GRüße
Ayse

Hihi, das stimmt! Der Kerl ist ein religiös-fundamentalistischer Faschist, ein brisante Kombination.

Das ist ein Nachtrag. Du verstehst: Das stand da vorher nicht.
Im Übrigen kann man natürlich für alles eine Erklärung finden
und sagen, dass es ganz anders war.

Solange du es nicht widerlegen kannst, ist es wohl die
Wahrheit, auch wenn sie dir nicht passt.

Hmm… realistischerweise müsste man sagen, dass man in einem
solchen Fall einfach nicht endgültig weiß, wie es denn war.
Deine Logik finde ich dagegen wenig überzeugend. Wenn alles,
was nicht widerlegt werden kann, auch wahr wäre, dann müsstest
du täglich in zwanzig Kirchen rennen.

Okay, um es exakter zu machen. Der Spiegel begründet die Nichtveröffentlichung des Titels. Solange diese Begründung niemand als falsch widerlegt, gibt es keinerlei Anlass sie anzuzweifeln und Verschwörungstheorien aufzustellen.

Doch, da fehlt dir was. Das lassen zumindest deine teils
verwunderlichen Auffassungen vermuten.

Nein, tut es nicht. Seine wirren Thesen erklärern aber sehr
gut deine Verwirrung.

Welche wirren Thesen denn?

Z. B, dass jede Kritik an Israel eigentlich nur versteckter Antisemitismus sei.

Gibt es bei dir am Kiosk keine FAZ mehr?

Lach. Die FAZ hat sich doch schon längst der schwarzgrünen
Idee und der PC verschrien.

Nicht rechts genug?

Ich glaube, das mit dem klassischen links-rechts-Schema ist so
ungefähr letztes Jahrhundert. Links oder rechts ist mir egal.
Wichtig ist Zivilcourage, gerade auch bei der vierten Gewalt.

Und die haben nur Die Welt und Bild? Das ist eher lächerlich.

Ein Beispiel ist die versuchte Einflussnahme krimineller
Araber-Clans auf Polizei, Justiz und Medien. Das muss man
konkret ansprechen, damit die Öffentlichkeit weiß, was
vorgeht. Auch wenn man sich möglicherweise damit in Gefahr
bringt. Aber wem sag ich das?

Welche bösen Araberclans nehmen denn in welch gefährlicher Weise Einfluss? Über die Miris beispielsweise berichtet Der Spiegel relativ häufig. Radio Bremen übrigens noch öfter.

Naja, eigentlich hat er permanent rumgeheult, wie gemein doch
alle zu ihm sind.

Hast du dafür auch eine Quelle?

Hast du die Berichterstattung nicht verfolgt?

Ja, das Medieninteresse war groß. Und dennoch kannst du keine
einzige Quelle dafür nennen, aus der hervorgeht, Sarrazin
könne nicht mit Kritik umgehen oder würde gar „rumheulen“,
obwohl er dies deiner Meinung nach ja „permanent“ tue. Wie war
das noch mal oben mit dem Thema Wahrheit?

Ich werde jetzt nicht für dich Aufnahmen der damaligen Talkshows durchsehen.

Weil er sich toll fühlt als Rächer der Enterbten.

Ich fühl mich manchmal auch toll. Du nicht auch? Das sind
alles keine zweckdienlichen Aussagen.

Du wolltest doch wissen, warum er weiter solchen Unsinn absondert, obwohl er dafür zu Recht kritisiert wird.

Ich würde mich freuen, wenn wir zu gegebener Zeit über den
Inhalt diskutieren könnten.

Über seine unsinnigen Thesen vielleicht, über den Inhalt
nicht. Mir hat sein erstes Werk mit den erfunden Zahlen und
den wirren Zusammenhänegn genügt. Für so einen Unsinn ist mir
meine Zeit zu schade.

Hast du denn das erste Werk gelesen?

Ja, Zeitverschwendung, grausiges Machwerk.

Moin,

Allein schon das Erlernen der Sprache wird dadurch
stark gehemmt, da es in diesem Umfeld oft nicht nötig war, die
deutsche Sprache korrekt zu erlernen.

Aber eben möglich. Es lag also auch an der Unwilligkeit der
Betroffenen.

Eben nicht!
Es lag nicht an der Unwilligkeit, sondern zum großen Teil
daran, dass es einige wenige gab, die die Sprache konnten und
halfen.

Was ist denn das ausser Unwilligkeit. Dein Vater hatte offensichtlich den Willen, die Sprache zu lernen, die anderen waren unwillig. Es kann doch nicht erwartet werden, dass man alles hinterher getragen bekommt.

Keiner kam her, mit der Absicht, sich nicht zu integrieren
oder der einheimischen Bevölkerung kräftig auf den Sack zu
gehen.

Nein, die meisten kamen her mit der Absicht, Geld zu verdienen und irgendwann wieder zurück zu gehen.

TET

Hallo,
Thilo wird mal wieder sein Buch verkaufen, einige werden sich
aufregen in div. Talkshows, mehr wird nicht passieren in
unserem Duckmäuserland.

Vielleicht gelangt auch einfach der Grossteil zu einer anderen Ansicht?

Obwohl Sarrazin in vielem die Wahrheit ausspricht die sich
sonst keiner getraut weil wir nur noch Pappnasen in Berlin
sitzen haben.

Stimmt Thilo Sarrazin ist eigentlich Robin Hood.

Jeden Tag beschwert sich ein anderer Zentralrat über etwas und
wir müssen rennen.

Wohin mußt du denn rennen?

Wenn es den Herrschaften in Deutschland nicht passt dürfen sie
gerne zurück in ihre Länder gehen. Die haben sich uns
anzupassen nicht wir ihnen.!!!

Schon mal gemrkt, dass es im neuen Pamphlet gar nicht um Imigranten geht?

Hallo!

Naja, als Gast wird man bedient von vorne bis hinten, es waren
also keine Gäste sondern Arbeiter.

Geschenkt! Gast arbeiter. Also eigentlich Arbeitnehmer mit Zeitvertrag. Das sollte das Gast dabei ausdrücken.

Die Firmen, in die die Arbeiter kamen, haben ja die Leute
nicht nach 10 Jahren rausgeschmissen.

Zumindest nicht die, die entweder billig waren oder die, die gute Arbeit geleistet haben.

Dass sie irgendwann ihre Familien bei sich haben wollten ist
wohl mehr als verständlich!

Und? Man hätte dem aber nicht nachkommen müssen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass man es versäumte, die Arbeiter wieder nach hause zu schicken und es stattdessen zuließ, dass sie ihre family ebenfalls nach D holen. Dies war der Auslöser (weil es eben versäumt wurde die entsprechenden Regelungen von Beginn an aufzustellen)

Und wenn die Kinder hier geboren werden, und hier dann in die
Schule gehen, kannst du die Kinder nicht mehr aus der Schule
nehmen.

Wieso? Das passiert jährlich in tausenden von Fällen. Nicht alle Ausländer bleiben auf Dauer. Was meinst Du, wieviel Japaner bspw. wieder gen Nippon düsen und natürlich ihre Kids mitnehmen. Genauso wandern ja auch Deutsche ins Ausland und nehmen ihre Kids mit.

Ich wäre sang und klanglos in der Türkei untergegangen, weil
ich die Sprache nicht so gut beherrsche, wie jemand, der dort
geboren und aufgewachsen ist!

Schau, es geht in diesem Punkt nicht um Deine persönlichen Erfahrungen, Ängste oder Wünsche. Ich stelle nur meinen sachlichen Standpunkt dar. Nochmals: Der Familiennachzug damals war fast unkontrolliert. Und „Integration“ eben auch kein richtiges Thema. Heute z.B. muss man schon Sprachprüfungen absolvieren. Und wenn ein Deutscher in die USA auswandern will, muss er ebenfalls eine benötigte Ausbildung oder viel Geld mitbringen. Ggf. kann er aber auch eine green card im Immigrations-Lotto gewinnen ( so genau weiss ich es auch nicht und bin zu faul um es zu recherchieren :wink:.

Alleine das hat z.B. meine Eltern dazu gezwungen hier zu
bleiben. Meine wollten nach meinem Abi wieder mit uns
„zurück“, aber da gab es die anderen Geschwister. Also
warteten sie, bis alle fertig waren mit Schule, aber da waren
die ersten schon wieder an der Uni…

Ja, eine fast typische Geschichte. Und bei euch hat es ja offenbar auch aus eigenem Antrieb mit der Integration bestens gepasst.

Jetzt hoffen sie, dass unsere jüngste ihr Studium, abschliesst
und dann wollen sie zurück.

Na, wart mal ab. Ich würde da keine Wette eingehen :wink:.

Nun kommen die ersten Enkelkinder und dreimal darfst du raten,
was sie nicht mehr machen werden: zurück in die Heimat, wird
wohl ein Traum bleiben!

Aha! Habs doch gesagt. Naja, es gibt ja auch Urlaube und heutzutage (Rente?) kann man auch mal für ein paar Monate zurück. Ja, aber dann fehlt dem Papa vielleicht doch der bequeme Fernsehsessel nach 6 oder 8 Wochen und es findet sich ein Grund um schneller zurückzukehren. Ich glaube, dass da auch viel an Jugendnostalgie eine Rolle spielt. Kommt man erst mal wieder an die alten Schauplätze zurück, dann glänzen die (nach kurzer Zeit) gar nicht mehr so schön wie in der Erinnerung.

Sprachanforderungen und ähnliches. Mit der klaren Option nach
x-Jahren dann auch die Staatsbürgerschaft zu bekommen. Somit
hat damals die Gesellschaft aus Deutschen und Einwanderern
insgesamt versagt und die daraus entstehende Problematik nicht
erkannt oder erkennen wollen.

Sprachanforderungen? Deutschunterricht? Das gab es damals
nicht (zumindest weiß ich von meinem Vater, dass er gerne so
einen Kurs gemacht hätte)

Ach, VHS-Kurse gab es sicher damals schon. Und Lernbücher, und Zeitungen und die Kids zum Üben. TV nicht vergessen, etc. usw. Immerhin waren das schon die 80er und nicht mehr die 50er :wink:.

Vater hat sich ein Wörterbuch gekauft (Langscheidts
Türkisch-Deutsch, Deutsch-Türkisch, Auflage 1971, das ich
heute noch besitze) und einfach bei A angefangen und jeden
abend im Bett hat er Vokabeln gepaukt.

Na also. So mußten wir früher auch Fremdsprachen lernen.

Aber ganz ehrlich, das kannst du doch nicht wirklich von
Leuten erwarten, die in ihren Heimatländern nicht mal einen
Schulabschluss haben???

Aha! Da haben wir also das Problem des evtl. Analphabetismus. Für die war die Langenscheidt-Sache natürlich nicht möglich. Aber unter bspw. 20 Analpha. gabe es sicher auch einen mit entsprechenden Kenntnissen. Und die hätten sowas auch in Selbstorganisation erarbeiten können. Wobei es bei den Analpha. natürlich erst mal besonders schwer ist.

Das hatte ich schonmal gesagt: Es sind ja nicht gerade die
Intelligenzbolzen nach Deutschland gekommen!? Warum sollte
auch ein Akademiker nach D kommen, wenn er in seiner Heimat
Arbeit und Geld und Chancen hat???

Naja, ein paar waren dann schon dabei. Vergiss nicht, dass in Zeiten der Militärdiktatur auch viele aus der Intelligenz als Flüchtlinge kamen. Ich selbst kenne da einen Lehrer (Kurde). Dafür hatte er sein Leid mit dem stinkefaulen Sohn (Pubertät). Mit dem habe ich ein oder zwei Jahre Schach gespielt. So, ist doch klar, dass der Lehrer schnell gut Deutsch sprach. Und wäre dann der geeignete Ansprechpartner für andere gewesen (evtl. dann nur türk. Kurden, je nach Einstellung).

Ich kenne etliche Leute der ersten Gastarbeiter, die hätten,
wären es Deutsche, hier nicht mal nen Sonderschulabschluss
geschafft, weil schlicht die Intelligenz fehlt.

Leider vererbt man diese Anlagen. Wobei mit zunehmenden Alter die Umwelt einen immer größeren Einfluß auf die Entwicklung der Intelligenz hat. Aber selbst Blöde (Ungebildete) können in Wahrheit reichlich intelligent sein. Können, müssen nicht.

Irgendwann ist der „point of no return“ erreicht!

Wäre ohne Familiennachzug nicht so gekommen. Aber das Thema haben wir ja ausgiebig durchgekaut.

Ganz ehrlich, das ist nun echt kein typisches Verhalten für
Ausländer, sondern wieder völlig „Menschlich“.

Ich habe nicht behauptet, dass es äuslandertypisch wäre. Ich hatte den Aufhänger genutz, um zu belegen wie man es schafft, den Deutschen vor Ort auf den Keks zu gehen. Mit nicht nachvollziehbarer Forderungsmentalität. Sowas schaffen auch deutsche Studis oder in Hamburg die Bewohner des „Esso-Hauses“. Der Punkt war, dass sie dennoch sehr günstigen, nigelnagelneuen Wohnraum gehabt hätten. Und der Schotter augenscheinlich eben durchaus vorhanden war. Also ich zahle aufm Dorf soviel und „kann“ (würde) mir die Autos nicht leisten wollen.

Wer will denn was gut erschwingliches gegen etwas teureres eintauschen.

Die Bausubstanz war „Ghetto“. Du hättest da sicher nicht wohnen wollen. Ich glaube sogar, dass in der Folge der Block abgerissen wurde. Übrigens ziemlich im Stadtkern. Super Verkehrsanbindung und Naherholungsgebiete. 10 min füßläufig in die Shoppingmeile (naja, 1 km Hauptstrassengeschäfte).

Das geht, glaub ich, keinen was an, was man für ein Auto
fährt.
Diese Annahme ist einfach nur billig!

Och komm, Autos sind ein sichtbares Symbol für Besitz.

Nur weil ich ein Haus besitze, heißt es auch nicht, dass ich
Kohle ohne Ende habe.

Das hat doch niemand behauptet, dass „Kohle ohne Ende“ vorhanden war. Ich finde, dass Deine Argumentation jetzt ein wenig parteiisch wird. Übrigens haben meist die Hausbesitzer die wenigste Kohle (solange der Schuppen eigentlich noch der Bank gehört).

Ich weiß nur, wie ich mit meinem kleinen Gehalt weiterkomme.
Weißt du, auf was so „Gastarbeiter“ verzichten, um sich ein
gescheites Auto leisten zu können?
Ich denke, ihre Private Kasse geht auch nur sie was an.

Das hängt einzig davon ab, ob und inwieweit sie auf öfftl. Kassen zurückgreifen wollen. Jemand der sozialen Wohnungsbau in Anspruch nehmen möchte, muss eben die Vermögensverhältnisse auch angeben.

Mein Vater hat schließlich von 71 bis zu seiner Rente 45 Jahre
in einer Firma gearbeitet.
Und du kannst nicht erwarten, dass jemand 45 Jahre lang ohne
Kinder und Familie bleibt!

Nochmal: Die Versäumnisse lagen auf beiden Seiten. Siehe oben meine Äußerungen zum Familiennachzug. Ums konkret zu machen: Hätte es keinen Nachzug gegeben, dann wären die Gastarbeiter nach ein paar Jahren zurückgegangen. Es gab aber den Familiennachzug. Und von beiden Seiten wurden die daraus erwachsenden Folgen nicht berücksichtigt. Deswegen wurde es versäumt, die Regeln so klarzustellen, dass die Integration besser klappt als sie es augenscheinlich tat.

Übrigens waren die AG seinerzeit für die Unterbringung der
„Gastarbeiter“ zuständig, oder? Und da gab es eben bereits die
Arbeitersiedlungen.

Richtig, da war mein Vater eine ganze Zeit auch. Mit 10
anderen Mithäftlingem Arbeitern in einem winzigen Raum mit
Etagenbetten.
Irgendwie erinnern mich die Bilder aus dieser Zeit an
Sklavengaleeren…oder eben Gefängnisse.

Ach, jetzt wirst Du pathetisch. Er hatte seine Gründe.

Menschenunwürdig. Oder meinst du deutsche Auswanderer in der
Schweiz (oder in jedem anderem Land) würden sich ein
Zimmerchen mit 10 Leutem teilen, damit sie arbeiten „dürfen“?
Wohl kaum.

Vielleicht auch, weil sie meist mit einer besseren Ausbildung daherkommen? Und solche Wohnverhältnisse gab es an vielen Orten zu Beginn der 50er auch für deutsche Familien.

Ebenso natürlich die Haltung der Bevölkerung, die keine
Ausländer in ihrer Nähe haben wollten, weil sonst ja die
Grundstückspreise fallen würden, ect pp.

Kann ich verstehen, wenn in eine Straße mit 50 Deutschen jetzt
20 Ausländer ziehen und die anhand anderer Fälle davon

Welche anderen Fälle? Wir sprechen hier von einer Zeit, wo es
eben kaum bis keine Gastarbeiter in D gab.

Wir hatten den Bogen über viele Jahrzehnte gespannt. Ich ging also von den 80ern oder 90ern aus.

(Herr E. ist aber auch mein persönliches Hassobjekt)

Das hätte ich jetzt nie für möglich gehalten.

Was ist für dich freiwillig?
Ein fremdes Land fordert Arbeiter an und in dem eigenen Land
hast du nix gelernt und hast kaum Chancen. Da bist du doch
gezwungen zu gehen, oder?

Nein, Du bist nicht gezwungen zu gehen. Aber es eine sich bietende Alternative.

Wie will man dann Mittlere Reife oder gar Abi machen?
Du siehst wohl ein, dass es umso schwieriger ist?

Schwieriger ja. Aber machbar.

Mein Vater sagte immer: wir leben hier mitten in Europa, in
einem fremden Land.

Naja, nach 30 Jahren sollte es ihm nicht mehr so fremd sein.

Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Manchmal ist es sogar
immer wieder für mich befremdlich!

Befremdlich ist etwas anders als fremd. Frem ist ein Dauerzustand, Befremden kommt in einigen Situation auf.

Keiner der anderen wollte ja lange bleiben, also wozu die
Sprache lernen. Bisschen was zum Einkaufen können, ja.
Sie sollten ja auch nicht lange bleiben!

Ja, aber als die Familien nachkamen, hätten sie auch mal ehrlicher zu sich selbst sein sollen. Für ein oder zwei Jahre hat auch mal einer meiner Verwandten im Irak als Zimmermann gearbeitet (unter Sadam). Für verdammt gutes Geld. Wäre er länger geblieben, dann hätte er sicher mehr als 50 Worte Arabisch gekonnt. Ich war nur mal als Touri für 4 Wochen in Ägypten (jedoch bei dort lange lebenden Deutsch, incl. reichlichem Kontakt zu den Einheimischen). Da konnte ich die ersten 200 Wörter schon vorher und habe diese und jene Redenwendung währenddessen aufgeschnappt. Dies trotz der Ausweichmöglichkeit Englisch. Weils klar ist, dass Sprache neben Gesten das Mittel Kommunikationsmittel ist und man ohne diese Möglichkeit vollständig aufgeschmissen ist.

Man sah einfach nur Arbeiter, wie Roboter. Die haben keine
GEfühle, brauchen keine Familie!

Herrje, so pathetisch. Man sah Arbeitskräfte, die nach einiger Zeit wieder gehen sollten. Und hat eben nicht weiter gedacht, später einfach beschlossen und/oder akzeptiert (Nachzug) und dann immer noch keine Konsequenzen gezogen als die daraus entstehenden Probleme offenbar wurden. Kohl hat es ja mal mit der Rückkehrprämie versucht und das verlieg kläglich. Spätestens damals hätte man heute geltende Regelungen treffen sollen. Aber was glaubst Du, was dann die Grünen wieder fürn Zirkus gemacht hätten wie böse man gegenüber Ausländern ist, falls man ihnen Deutsch mittels Zwang (Aufenhaltsrecht) beibringen möchte.

Ich weiß, ich male schwarz, aber ich fürchte, es wird sich nix
mehr ändern!

Das wäre auf Dauer ein viel zu grosses Gesellschaftsproblem. Und könnte eines Tages ganz übel hochkochen.

Gruß
vdmaster

Nein, tut es nicht. Seine wirren Thesen erklärern aber sehr
gut deine Verwirrung.

Welche wirren Thesen denn?

Z. B, dass jede Kritik an Israel eigentlich nur versteckter
Antisemitismus sei.

Verstehe ich nicht. Wo soll Sarrazin das denn gesagt haben?

Und? Man hätte dem aber nicht nachkommen müssen. Ich wollte
nur zum Ausdruck bringen, dass man es versäumte, die Arbeiter
wieder nach hause zu schicken und es stattdessen zuließ, dass
sie ihre family ebenfalls nach D holen. Dies war der Auslöser
(weil es eben versäumt wurde die entsprechenden Regelungen von
Beginn an aufzustellen)

Die DDR hat es so gemacht. Aus vielen Ländern kamen Arbeiter und welche zum lernen ins Land. Aber solche Zustände gab es nie wie in der BRD.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertragsarbeiter

Verstehe ich nicht. Wo soll Sarrazin das denn gesagt haben?

Wenn du den Thread zurück verfolgst, wirst du feststellen, dass es an dieser Stelle um Herrn Broder ging.

sarrazin und der staat stecken doch unter einer decke …sowas machen die extra um andere kulturen zu provizieren z.B den islam bzw die ausländer allgemein…damit die anderen kulturen ausrasten und gewalttätig werden…damit man später wieder argumente hat warum die ausländer zu nichts taugen und nur gewalttätig sind…ich find das ne absolute freshheit was der sarrazin da macht und das menschen noch das buch kaufen um so absuter

Hallo!

Ja, natürlich stecken S. und der S. unter einer Decke. Alles eine einzige grosse Verschwörung (gegen Dich). Natürlich nur zu Provokationszwecken.

Denn es wären ja nicht diejenigen, die ausrasten Schuld an einer Handlung, sondern nur der „böse, verschwörerische Provokateur“ (Staat oder Buchschreiber, die ihre Meinungsfreiheit nutzen).

Kann es sein, dass Du allein schon von der Existenz dieses Staates provoziert bist?

YMMD
vdmaster

Verstehe ich nicht. Wo soll Sarrazin das denn gesagt haben?

Wenn du den Thread zurück verfolgst, wirst du feststellen,
dass es an dieser Stelle um Herrn Broder ging.

Hast Recht, da bin ich wohl durcheinander gekommen. Aber auch in Bezug auf Broder würde ich nicht die Aussage treffen, er erwecke den Eindruck, „dass jede Kritik an Israel eigentlich nur versteckter Antisemitismus sei.“

Hierzu solltest du eine Quelle nennen. Und selbst wenn du damit nur überspitzt ausdrücken wolltest, Broder gehe zu leichtfertig mit dem Vorwurf des Antisemitismus um, würde ich dir widersprechen. Es gibt auch einen Antisemitismus von „links“ (wenn du mir gestattest, dass links-rechts-Schema doch einmal zu bemühen). Dieser Antisemitismus ist nicht per se gleichzusetzen mit dem Antisemitismus, der die Juden damals in die Vernichtung gebracht hat. Es mag sich um eine Einstellung handeln, die mit dem Antiamerikanismus der heutigen Zeit vergleichbar ist und den einige lieber als Antizionismus bezeichnen. Nichtsdestotrotz können verschiedene Personen auch aus verschiedenen Gründen feindselig gegen Gruppen eingestellt sein.

Ein Herr A. etwa zog Vergleiche zwischen dem Gaza-Streifen und nicht näher definierten „Lagern“. Was er damit meinte, war ziemlich klar. Dieser Herr A. ist deswegen auch für mich ein Antisemit. Und selbst wenn man über diese Bezeichnung endlos diskutieren könnte, eines ist er auf jeden Fall: dumm. Und einen Schutz vor Kritik bei Dummheit gibt es nicht. Herr A. hätte seine Andeutungen auch zurückziehen können. Da er das nicht getan hat, tust du Broder insofern Unrecht. Einzig beim Thema Beschneidung mag Broder übers Ziel hinausgeschossen sein, wobei ich da nicht alle Aussagen von ihm kenne.

Verstehe ich nicht. Wo soll Sarrazin das denn gesagt haben?

Wenn du den Thread zurück verfolgst, wirst du feststellen,
dass es an dieser Stelle um Herrn Broder ging.

Hast Recht, da bin ich wohl durcheinander gekommen. Aber auch
in Bezug auf Broder würde ich nicht die Aussage treffen, er
erwecke den Eindruck, „dass jede Kritik an Israel eigentlich
nur versteckter Antisemitismus sei.“

Hierzu solltest du eine Quelle nennen. Und selbst wenn du
damit nur überspitzt ausdrücken wolltest, Broder gehe zu
leichtfertig mit dem Vorwurf des Antisemitismus um, würde ich
dir widersprechen.

Welche Kritik am israelischen Verhalten ist denn laut Broder kein Antisemitismus.

Es gibt auch einen Antisemitismus von
„links“ (wenn du mir gestattest, dass links-rechts-Schema doch
einmal zu bemühen).

Dem will ich nicht widersprechen, auch mich das ankotzt.

Ein Herr A. etwa zog Vergleiche zwischen dem Gaza-Streifen und
nicht näher definierten „Lagern“. Was er damit meinte, war
ziemlich klar. Dieser Herr A. ist deswegen auch für mich ein
Antisemit.

Ich habe mal den Rest gelöscht, weil wir auch da einer Meinung sind.

Moderator wieder aktiv?
Ich wollte gerade eine Antwort verfassen. Leider war ein Beitragsstrang weg. Ich kann nicht für alles die Hand ins Feuer legen. Einen Regelstoß habe ich aber in diesem Beitragsstrang - zumindest soweit ich ihn gelesen hatte - nicht erkennen können.

Somit könnte es erneut dazu gekommen sein, dass der Moderator ihm inhaltlich nicht genehme Beiträge gelöscht hat. Sollte dies so sein, bitte ich darum, das Team unter zu informieren.

PS: Es kann natürlich auch sein, dass die ganze -Geschichte dafür gesorgt hat, dass Beiträge fehlen. Dann wäre meine Anmerkung natürlich unbeachtlich.

Nun, ein Zweig wurde entsorgt, weil die Teilnehmer sich darin wechselseitig als Idioten bezeichneten…

Ich habe das Wort Idiot weder benutzt, noch plane ich, dies in Zukunft hier zu tun.