Der Kapitalismus verarmt die meisten Menschen!:-(

Hallo Steven,

Hmmm, kein abitur, aber erfolgreiche Unternehmer, leiten
Marktführer, dann sind sie von Beruf Sohn? Das geht auch, kein
Problem.

Um erfolgreich zu sein, bedarf es etwas mehr, als nur der Sohn
eines reichen Unternehmers zu sein.

und das kannst du sicher belegen … mach mal. :smile:

Diese Klischee,
eingetrichtert durch sizialistische Propaganda, sollte
eigentlich längst vergessen sein.

Etwas besseres fällt Dir nicht ein? :smile: Das ist mager. Daß ich mit sozialistischer Propaganda so viel am Hut habe, wie Du, müßtest Du wissen. Wenn Du meinst, mich mit so plumpen Beleidigungen zum Schweigen zu bringen, hast Du Dich aber geirrt.
Ein wenig mehr Substanz braucht es schon.
Wenn Du meinst, ohne geerbtet Startkapital und ohne überragende Intelligenz könnte jeder Dödel ein erfolgreiches, Marktbeherrschendes Unternehmen gründen, wäre wenigstens ein Beispiel ohne kriminellen Hintergrund erforderlich. (Nur um Mr. Colt und Levi Strauss mal aus der Diskussion zu nehmen)
Eine Anspielung auf meine Herkunft ist etwas zu mager.

Gib Dir mehr Mühe!

Gruß, Rainer

Hi Thea,

Aber ich denke, dies ist in den meisten Fällen eine notwendige
Voraussetzung. Unter Umständen geht allerdings auch Tochter.

Du denkst doch nicht an Paris? :smile:
(Mit genug Geld kann man auch ohne Hirn erfolgreich sein. :smile:)

Gruß, Rainer

Jaja, die Kantone und die Demokratie…
Hallo!

Ein tolles Vorbild für dieses, sind hier manche Kantone der
Schweiz.

Wie DER Kanton hier?:

http://de.wikipedia.org/wiki/Appenzell_Innerrhoden

(…)Appenzell war nach einem Bundesgerichtsentscheid vom 25. März 1990 der letzte Schweizer Kanton, der das 1971 auf eidgenössischer Ebene beschlossene Frauenstimmrecht gegen den Willen der Stimmbürger auch auf kantonaler Ebene einführen musste(…)

Tolles Vorbild: Das Gericht zwingt das Volk gegen dessen Willen zum Frauenstimmrecht. Versteh’ einer die Advokaten!
Besonders erhaben wirkt das Ganze, wenn das Gericht in der Sache „Schweizervolk gegen Appenzellervolk“ auch noch „Im Namen des Volkes“ urteilt. Wenigstens bleibt da kein Auge trocken.

Und die Moral von der Geschicht’?

–>Manchmal lieber nicht abstimmen lassen - erspart Peinlichkeiten!

Heiteren Gruss!
Denis

P.S: Schon gut ich weiss, wie’s gemeint war. Trotzdem gut, wenn Volkeswille über Justitias Schreibtisch muss, oder?

Und was hat das damit zu tun?

Das du nichts davon begriffen ahst kann aber nicht sein?

Hi Rainer,

Schön für Dich. Nein, ich wäre gern Diplomingenieur geworden,
aber dafür hat es nicht gereicht. :smile:

Tja, was soll man sagen …

Hmmm, kein abitur, aber erfolgreiche Unternehmer, leiten
Marktführer, dann sind sie von Beruf Sohn? Das geht auch, kein
Problem.

Ähm, ich verstehe weiterhin nicht den von Dir implizierten Zusammenhang zwischen Abitur und Unternehmertum. Ich bin überzeugt, dass die meisten Unternehmer in D kein Abitur haben. Abitur brauchst Du zum höheren Beamten oder Angestellten, ansonsten doch wohl kaum?!?

Und Du willst mir einreden, daß Du das selbst glaubst? :smile:
So dämlich bin ich nun auch wieder nicht.

Ich glaube es nicht nur, ich weiss es, da ich den einen oder anderen kenne oder zumindest kannte:wink:

Grüße
Jürgen

Hi franz,

tja, ziemlich doof gelaufen die Diskussion hier …?

Vielleicht kann man ja mal überlegen, weshalb trotz
eindeutiger und völlig unideologischer Faktenlage, z.B. hier:

http://www.vistaverde.de/news/Politik/0412/10_kinder…
http://www.unicef.de/kinderarmut.html

gebildete und normal denkenden Menschen diese Tatsachen
einfach ignorieren und trotzig das Gegenteil behaupten.

Also mal langsam: Glaubst Du, es wäre möglich, so viele Menschen auf dieser unseren Welt zu ernähren, wenn es den Kapitalismus nicht gäbe? Wenn es nicht die Fortschritte in der Landwirtschaft gegeben hätte, wenn es nicht den globalen Handel gäbe?
Auf dieser Basis müssen wir doch diskutieren.
Ich will nicht leugnen, dass vieles besser gemacht werden könnte. Aber dem Kapitlismus vorzuwerfen, er mache arm oder müsse verworfen werden, nur weil wir ein Verteilungsproblem haben, ist lächerlich. Wie sähe die Welt aus, wenn es nicht die Fortschritte durch den Kapitalismus gegeben hätte? Und sage mir nicht, dass die Welt lebenswerter wäre. Das wäre in meinen Augen eine sehr romantische Sicht der guten alten Zeit, die von Unfreiheit, Armut, Hunger, Krankheit und(!) extremer Unsicherheit gezeichnet war. Denn mal ehrlich: Was ist momentan in D die maximale Unsicherheit? Hungern? Nein! Obdachlosigkeit? Nein! Nur, nicht 2x im Jahr in Urlaub fahren zu können.

Und eben diese Romantisierung der alten Zeit bzw. des Kommunismus widern mich an. Macht doch, lebt in der Kommune, koppelt euch ab. Aber kommt dann nicht zu mir, wenn ihr Hunger habt, weil eure Ernte ausbleibt, oder weil ihr krank seit und „mein“ Krankenhaus nutzen wollt.

Lebt wie ihr wollt, die Freiheit habt ihr. Aber dann wenigstens konsequent. Und erklärt mir nicht, dass ich ein neues System brauche, nur weil wir durchaus bei gutem Willen lösbare Probleme mit dem alten, erfolgreichen haben.

Grüße
Jürgen

mehr Menschen mit also ohne Arbeitsplatz gibt, hätte jede
Adoptivfamilie mehrere Paten, so daß sie wunderbar über die
Runden käme und andere nicht über Gebühr belastet werden
würden.

Almosen als Ideal?

Hungertod - Almosen… Hm, wirklich schwierig, das abzuwägen.

Du sie gern annehmen würdest. Darf ich Dich auf Artikel 1 GG
verweisen?

  1. Kommunismus ist nichts anderes als das Teilen der verfügbaren Ressourcen.

  2. Das staatliche Umverteilungssystem, was Du ja auch immer wieder vehement unterstützt, ist nichts anderes als eine Anonymisierung dessen, was Du als Almosen bezeichnest.

Gesamtgesellschjaftlich muß aber ads Optimum angesterbt
werden, das kann die Wirtschaft ohne den Staat aber nicht. :smile:
Der Staat ist alles andere als überflüssig.

Du hast die Arbeitshypothese vergessen. Gäbe es die perfekten Menschen, bräuchte man den Staat nicht.

Viel unerfreulicher ist das Kommunismusprinzip, das fast allen
Menschen artwidriges Verhalten aufzwingt, dadurch Motivation
und Fortschritt erdrückt und in der Folge allgemeines Elend
verursacht.

Du meinst die Orientierung an der breiten Masse statt nur an
den ‚Fürsten‘?

Nein, ich meine, Leistungsfähig- und -willigkeit dadurch auszubremsen, daß man jedem das wegnimmt, das er sich durch mehr Leistung erwirbt.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Hungertod - Almosen… Hm, wirklich schwierig, das abzuwägen.

da gibt es auch noch andere Alternativen.

  1. Kommunismus ist nichts anderes als das Teilen der
    verfügbaren Ressourcen.

Hmmm, daß Kommunismus mit Menschen nicht funktioniert, hatten wir doch schon festgestellt. Warum solen wir über ein System diskutieren, das nicht praxistauglich ist?

  1. Das staatliche Umverteilungssystem, was Du ja auch immer
    wieder vehement unterstützt, ist nichts anderes als eine
    Anonymisierung dessen, was Du als Almosen bezeichnest.

Das sehe ich anders. Allerdings wird mit viel Mühe dieser Eindruck vermittelt, das ist richtig.

Gesamtgesellschjaftlich muß aber ads Optimum angesterbt
werden, das kann die Wirtschaft ohne den Staat aber nicht. :smile:
Der Staat ist alles andere als überflüssig.

Du hast die Arbeitshypothese vergessen. Gäbe es die perfekten
Menschen, bräuchte man den Staat nicht.

Gäbe es die perfekten Menschen, würde Kommunismus funktionieren. :smile:

Viel unerfreulicher ist das Kommunismusprinzip, das fast allen
Menschen artwidriges Verhalten aufzwingt, dadurch Motivation
und Fortschritt erdrückt und in der Folge allgemeines Elend
verursacht.

Du meinst die Orientierung an der breiten Masse statt nur an
den ‚Fürsten‘?

Nein, ich meine, Leistungsfähig- und -willigkeit dadurch
auszubremsen, daß man jedem das wegnimmt, das er sich durch
mehr Leistung erwirbt.

*g* kein Kommentar. Du scheinst das ja zu glauben.

Gruß, Rainer

Hallo Jürgen,

gebildete und normal denkenden Menschen diese Tatsachen
einfach ignorieren und trotzig das Gegenteil behaupten.

Also mal langsam:

Langsam statt Schnellschuss war ja auch meine Grundaussage …

Glaubst Du, es wäre möglich, so viele
Menschen auf dieser unseren Welt zu ernähren, wenn es den
Kapitalismus nicht gäbe? Wenn es nicht die Fortschritte in der
Landwirtschaft gegeben hätte, wenn es nicht den globalen
Handel gäbe?

Gegenfrage, weil Deine Frage auf seltsamen Pämissen ruht:
Ist der Gegensatz zum „Kapitalismus“ (was auch immer das dann genau ist, ich glaube, das ist hier im Forum sowieso alles andere als geklärt) denn wirklich Traditionalismus und Autarkie???

Ich will nicht leugnen, dass vieles besser gemacht werden
könnte. Aber dem Kapitlismus vorzuwerfen, er mache arm oder
müsse verworfen werden, nur weil wir ein Verteilungsproblem
haben, ist lächerlich.

Erstens habe ich nicht gesagt, „der Kapitalismus mache arm“ (ganz explizit habe ich sogar gesagt, dass man das so nicht sagen kann!), sondern ich habe gesagt, dass er Armut (und auch Reichtum) produziert.

Zweitens, zu sagen „nur weil wir ein Verteilungsproblem haben“ ist lächerlich; ich weiß, hier in Westeuropa kriegen wir das nicht ganz so gut mit, aber das „Verteilungsproblem“ ist gerade die Hauptsache:

Weltbank-Daten:

  • das reichste Land der Erde hat eine 115 mal so hohes Pro-Kopf-Einkommen als das ärmste
  • die 20% reichsten Länder haben ein 13 mal so hohes Pro-Kopf-Einkommen als die 20% ärmsten
  • 25% der Weltbevölkerung leben in Armut (gemeint ist hier die absolute, existentielle Armutsform!)
  • 1,2 Milliarden Menschen leben von weniger als 1 Dollar am Tag

http://odin.dep.no/archive/udvedlegg/01/01/rev__016…
(Daten auf den pdf-Seiten 13 und 26)

Angesichts solcher Daten ist es einfach sehr schwach zu sagen, das Verteilungsproblem wäre halt so eine unangenehme Nebenwirkung …

Wie sähe die Welt aus, wenn es nicht
die Fortschritte durch den Kapitalismus gegeben hätte?

Was soll man auf diese Frage denn sinnvoll antworten???

„Wie sähe die Welt aus, wenn sie aussähe wie vor 300-500 Jahren?“ lässt wenig sinnvolle Antworten zu, außer: so wie vor 300-500 Jahren halt!

Und
sage mir nicht, dass die Welt lebenswerter wäre. Das wäre in
meinen Augen eine sehr romantische Sicht der guten alten Zeit,
die von Unfreiheit, Armut, Hunger, Krankheit und(!) extremer
Unsicherheit gezeichnet war.

  1. Die von Dir genannte Situation IST die aktuelle Lebenssituation mindestens von einem Drittel der Menschheit.

  2. In keinster Weise war dies die Lebenssituation aller Menschen in vorkapitalistischen Zeiten; das ist ein völlig falscher Mythos; was allerdings stimmt ist, dass die Armut zu dieser Zeit, global gesehen, in allen Teilen der Welt verteilt war, während sie heute viel stärker auf einzelne Weltregionen konzentriert ist, während andere davon frei sind; aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen, auch nicht wenn man selbst in einer der privilegierten Regionen lebt.

  3. Man muss erst mal klären, was man mit „Kapitalismus“ meint: ein Wirtschaftssystem oder ein umfassendes Gesellschaftssystem?

wenn ersteres, dann kann man keinesfalls sagen, dass z.B. die großen Fortschritte in der Medizin ganz simpel Effekte des „Kapitalismus“ wären, weil etwa die wissenschaftlichen Revolutionen (empirische Forschung statt Aristoteles-Zitieren, rationales Denken durch die Entzauberung der Welt, also Religionskritik, etc.) dann nichts mit dem „Kapitalismus“ zu tun haben, und wenn zweiteres, dann wird aber auch wirklich fast niemand Kapitalismuskritik so meinen, als dass er einfach die Zeit um 300-500 Jahre zurückdrehen wollte (vom „können“ ganz zu schweigen, selbst wenn man wollen täte!)

Und eben diese Romantisierung der alten Zeit bzw. des
Kommunismus widern mich an.

Eure Ausflüchte und sinnlosen Unterstelllungen widern mich an!
Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass ich in irgendeiner Weise an der alten Zeit oder am „Kommunismus“ (was auch immer das als Vorwurf sein soll) hängen würde.

Macht doch, lebt in der Kommune,
koppelt euch ab. Aber kommt dann nicht zu mir, wenn ihr Hunger
habt, weil eure Ernte ausbleibt, oder weil ihr krank seit und
„mein“ Krankenhaus nutzen wollt.

Solche sehr sinnvollen Kommentare sind der Grund, weshalb hier bei w-w-w die meisten User mit vollem Recht die Politikbretter zugeklappt haben …

Lebt wie ihr wollt, die Freiheit habt ihr.

Noch nicht einmal diese Aussage ist korrekt!

Es ist vollkommen sinnlos mit Dir eine Diskussion zu führen, weil ich hier immer nur dazu komme, mich gegen solch plakative Unterstellungen wie die obigen wehren zu müssen, obwohl es in der Diskussion eigentlich um Fragen solcher Art geht:

Werden die genannten Zahlen der UN und der Weltbank sagen wir mal im Jahr 2050 besser aussehen als die heutigen? Haben sie 1950 grundlegend besser oder schlechter ausgesehen? Haben sie 1750 besser ausgesehen, und wenn ja, warum (der Hinweis auf die geringere Bevölkerungszahl ist ein relativ schwacher, nur mal vorab gesagt)? Wann werden sie denn einmal besser aussehen? Können sie unter den bestehenden ökonomischen Bedingungen überhaupt einmal besser aussehen? Und wie lässt sich ein „Ja“ auf die letzte Frage empirisch belegen?

Welche Konsequenzen für unser Zusammenleben wird es haben, wenn sich in den OECD-Staaten die Einkommensverteilung immer stärker polarisiert und immer sichtbarer wird, und sich so eine immer deutlichere Rangordnung unter den Menschen etabliert? Wann war diese Situation das letzte Mal gegeben, und mit welchen Konsequenzen? Auf welche Weise reagieren gegenwärtig die politisch-ideologischen Apparaten auf diese Tendenz, und mit welchen Folgen?

Solche Fragen haben rein gar nichts mit meiner angeblichen Romatisierung von irgendwas zu tun, und schon dreimal mal nicht damit, mit wem ich mich zu einer Kommune zusammenschließe, sondern sie sind sinnvoll, sie beruhen auf unumstrittener Faktenlage, und sie sind klar beantwortbar.

Wenn Du selbst sie nicht beantworten willst oder kannst, dann antworte halt besser nicht … , so wie das in den Wissensbrettern dieses Forums auch gehandhabt wird.

Grüße
franz

Wenn Du meinst, ohne geerbtet Startkapital und ohne
überragende Intelligenz könnte jeder Dödel ein erfolgreiches,
Marktbeherrschendes Unternehmen gründen, wäre wenigstens ein
Beispiel ohne kriminellen Hintergrund erforderlich.

Microsoft

nachgefragt
Ich komme zurück auf meinen letzten Artikel zu diesem Thema:

Weltbank-Daten:

  • das reichste Land der Erde hat eine 115 mal so hohes
    Pro-Kopf-Einkommen als das ärmste

Welches Land ist denn das ärmste und über welche Wirtschaftsform verfügt es?

  • die 20% reichsten Länder haben ein 13 mal so hohes
    Pro-Kopf-Einkommen als die 20% ärmsten

Welches sind die 20% der ärmsten Länder und über welche Wirtschaftsform verfügen diese?

  • 25% der Weltbevölkerung leben in Armut (gemeint ist hier die
    absolute, existentielle Armutsform!)

In welchen Ländern leben besagte 25% der Weltbevölkerung und über welche Wirtschaftsform verfügen diese?

  • 1,2 Milliarden Menschen leben von weniger als 1 Dollar am
    Tag

In welchen Ländern leben diese 1,2 Mrd. Menschen und über welche Wirtschaftsform verfügen diese?

Sollte die Antwort jeweils die zweite Hälfte dieser Fragen „freie Marktwirtschaft“ lauten, will ich nichts gesagt haben, aber ich habe da gewisse Zweifel.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Wenn Du meinst, ohne geerbtes Startkapital und ohne
überragende Intelligenz könnte jeder Dödel ein erfolgreiches,
Marktbeherrschendes Unternehmen gründen, wäre wenigstens ein
Beispiel ohne kriminellen Hintergrund erforderlich.

Microsoft

entweder hast Du meinen Satz nicht gelesen, oder Du hältst das Schreiben eines Betriebssystems nicht für eine Glanzleistung. Ganz arm war Mr. Gates wohl auch vor der gtründung von microsoft nicht, sonst wäre ihm das so nicht gelungen.

Wiki:
Gates wurde als zweites von drei Kindern des Rechtsanwalts William H. Gates II (* 30. November 1925) und der Lehrerin Mary Maxwell Gates geboren.

Danke für das Beispiel. Nett, daß Du zeigst, daß überdurchschnittliche Intelligenz und reiche Eltern hilfreich sind. Eigentlich hatte ich nach dem Gegenteil gefragt.

Gruß, Rainer

Hi

Erstens habe ich nicht gesagt, „der Kapitalismus mache
arm“ (ganz explizit habe ich sogar gesagt, dass man das so
nicht sagen kann!), sondern ich habe gesagt, dass er Armut
(und auch Reichtum) produziert.

Wie jedes andere System auch, dass über die primitivste Subsidenz hinausgeht.

Zweitens, zu sagen „nur weil wir ein Verteilungsproblem
haben“ ist lächerlich; ich weiß, hier in Westeuropa kriegen
wir das nicht ganz so gut mit, aber das „Verteilungsproblem“
ist gerade die Hauptsache:

Weltbank-Daten:

  • das reichste Land der Erde hat eine 115 mal so hohes
    Pro-Kopf-Einkommen als das ärmste
  • die 20% reichsten Länder haben ein 13 mal so hohes
    Pro-Kopf-Einkommen als die 20% ärmsten
  • 25% der Weltbevölkerung leben in Armut (gemeint ist hier die
    absolute, existentielle Armutsform!)
  • 1,2 Milliarden Menschen leben von weniger als 1 Dollar am
    Tag

http://odin.dep.no/archive/udvedlegg/01/01/rev__016…
(Daten auf den pdf-Seiten 13 und 26)

Angesichts solcher Daten ist es einfach sehr schwach zu sagen,
das Verteilungsproblem wäre halt so eine unangenehme
Nebenwirkung …

jetzt sollten wir aber trennen, in wie weit die Weltweite Verteilung der Armut noch ein innenpolitisches Problem ist.

Das „Verteillungsproblem“ der welt ist anders gelagert.
Deine Argumentation geht im Prinzip vom „Dependenzmodell“ aus. Kurzfassung: Unser Reichtum beruht auf der Armut der 3. Welt.
Dieses Modell ist sehr angreifbar.
Zum einen ist unser Handelsvolumen mit den allerärmsten Ländern minimal.
Zum anderen ist die Gesamtwirtschaftliche Bilanz mit diesen Staaten negativ. Nimmt man handelsumsätze, Entwicklungshilfe und sonstige Zahlungen mal zusammen, dann ergibt sich, dass diese Staaten netto MEHR aus den Industrienationen bekommen, als sie liefern.

der Grund, warum es den Leuten in den allerärmsten Ländern so dreckig geht, ist meist intern verschuldet. Aufgenommene Kredite und Mittel versickerten zum einen in dubiosen Kanälen der lokalen Kleptokraten, zum anderen wurden sie für kurzfristigen Konsum und für Rüstung ausgegeben. All das bringt der lokalen Wirtschaft gar nichts, und ist eigentlich kein „kapitalistisches“ Wirtschaften.
(dass die Weltbank und der IWF ebenfalls einiges verbockt haben, indem sie zunächst unmäßig Kohle vergeben haben, und dann viel zu spät die Notbremse gezogen haben, lassen wir mal beiseite)

Wie sähe die Welt aus, wenn es nicht
die Fortschritte durch den Kapitalismus gegeben hätte?

Was soll man auf diese Frage denn sinnvoll antworten???

„Wie sähe die Welt aus, wenn sie aussähe wie vor 300-500
Jahren?“ lässt wenig sinnvolle Antworten zu, außer: so wie vor
300-500 Jahren halt!

Da möchte ich nicht leben :smile:

Und
sage mir nicht, dass die Welt lebenswerter wäre. Das wäre in
meinen Augen eine sehr romantische Sicht der guten alten Zeit,
die von Unfreiheit, Armut, Hunger, Krankheit und(!) extremer
Unsicherheit gezeichnet war.

  1. Die von Dir genannte Situation IST die aktuelle
    Lebenssituation mindestens von einem Drittel der Menschheit.

Richtig, das hängt aber nicht zwingend mit dem Wirtschaftssystem der industrienationen zusammen

  1. In keinster Weise war dies die Lebenssituation aller
    Menschen in vorkapitalistischen Zeiten; das ist ein völlig
    falscher Mythos; was allerdings stimmt ist, dass die Armut zu
    dieser Zeit, global gesehen, in allen Teilen der Welt verteilt
    war, während sie heute viel stärker auf einzelne Weltregionen
    konzentriert ist, während andere davon frei sind; aber davon
    sollte man sich nicht täuschen lassen, auch nicht wenn man
    selbst in einer der privilegierten Regionen lebt.

natürlich, bedenkt ma, dass in der vorkapitalistischen Zeit ein kleines Häuflein Schmarozer (genannt „Adel“) auf Kosten des restlichen Volkes lebten, In den Städten lebeten die minderheiten der patrizier und der grossen handwerker auf Kosten der Restlichen leute, die nur durch Dusel aufsteigen konnten…

  1. Man muss erst mal klären, was man mit „Kapitalismus“ meint:
    ein Wirtschaftssystem oder ein umfassendes
    Gesellschaftssystem?

Jepp
Ich behaupte mal ganz kess, in den allerärmsten Ländern haben wir kein kapitalistisches System, sondern einen verkappten Feudalismus oder eine hochgradig ineffiziente Mischform (Pseudokapitalismusformen wie Kleptokratien z.B.)

Simpel gesagt ist es den Industrienationen gelungen, sich aus dem weltweit allgemeinen Armutssystem auszuklinken.

Zurück zur Innenpolitik:
tatsächlich gelang es „dem Kapitalismus“ durch die soziale Marktwirtschaft ein System zu entwickeln, in dem der geschaffene Mehrwert halbwegs gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt wird. dass diese Verteilung logischerweise nicht 100% gerecht ist, ist logisch.
Auch dass es immer zu einer Schwankung zwischen der „Sozialumverteilung“ und dem „jeder hilft sich selbst“ kommt, ist ebenfalls logisch, da sich das System immer den neuen Gegebenheiten anpassen muß. derzeit ist gerade Heulen und Zähneknirschen, weil es in die Richtung „jeder hilft sich selbst“ geht… und in ein paar Jahren oder Jahrzehnten ist dann wieder Heulen und Zähneknirschen, weil es wieder in die andere Richtung geht.

Aber (um wieder auf die Weltwirtschaft zurückzukommen)
Länder, in denen das politische System nichts taugt, werden immer arm bleiben.

Gruß
Mike

zwei Blöde, ein Gedanke…
manchmal finde ich das unheimlich…

Gruß
Mike

Nicht sehr sinnvoll nachgefragt!
Hi Christian,

Weltbank-Daten:

  • das reichste Land der Erde hat eine 115 mal so hohes
    Pro-Kopf-Einkommen als das ärmste

Welches Land ist denn das ärmste und über welche
Wirtschaftsform verfügt es?

  • die 20% reichsten Länder haben ein 13 mal so hohes
    Pro-Kopf-Einkommen als die 20% ärmsten

Welches sind die 20% der ärmsten Länder und über welche
Wirtschaftsform verfügen diese?

  • 25% der Weltbevölkerung leben in Armut (gemeint ist hier die
    absolute, existentielle Armutsform!)

In welchen Ländern leben besagte 25% der Weltbevölkerung und
über welche Wirtschaftsform verfügen diese?

  • 1,2 Milliarden Menschen leben von weniger als 1 Dollar am
    Tag

In welchen Ländern leben diese 1,2 Mrd. Menschen und über
welche Wirtschaftsform verfügen diese?

Sollte die Antwort jeweils die zweite Hälfte dieser Fragen
„freie Marktwirtschaft“ lauten, will ich nichts gesagt haben,
aber ich habe da gewisse Zweifel.

Dieses „eine Land“ könnte Nordkorea sein, ist es aber bestimmt nicht (keine Ahnung welches es ist, das ist aber auch furchtbar unerheblich);
unter den 20% der ärmsten Länder ist bestimmt Nordkorea dabei (und Kuba möglicherweise auch), aber als kleiner Bruchteil davon.

Unter den 1,2 Milliarden und unter den 25% der Weltbevölkerung sind verdammt wenig Nordkoreaner und Kubaner…

  1. Alle Länder dieser Erde nehmen mehr oder minder stark am Weltmarkt teil, und dieser Weltmarkt ist ohne jeden Zweifel marktwirtschaftlich organisiert; und um dessen Reichtums- und Armutsproduktion geht es, nicht um einzelne Länder.

  2. Es herrscht nirgendwo auf dieser Welt eine FREIE MARKTWIRTSCHAFT, ganz besonders nicht in den prosperierenden Kapitalzentren USA und Westeuropa; es gab aber zu früheren Zeiten tatsächlich Epochen der Freien Marktwirtschaft, z.B. im England des 19. Jhdts.

  3. Für die nun fast 60jährige BRD z.B. ließe sich schön zeigen, dass dieser statistische Zusammenhang besteht:

je „sozialer“ (unfreier) die Wirtschaftsordnung war, desto größer waren die Wachstumsraten (ich spreche von ordnungspolitischen Maßnahmen, nicht vom Sozialstaat!), welche eben von 1950-1975 deutlich höher waren als in der „Deregulierungsphase“ 1975-heute.

Da ich, anders als Du anscheindend, aber nicht mit falschen Suggestionen argumentieren möchte, füge ich hinzu, dass dieser Zusammenhang kein kausaler ist, also nicht die Wachstumsraten höher waren, weil die Wirtschaftsordnung „unfreier“ war, sondern dass umgekehrt auf sinkende Wachstumsraten halt mit dem Rezept der Deregulierung reagiert wurde.

Die Motivation zu einer Erwägung der Kausalzusammenhänge (weil die Korrelationen allein rein gar nichts aussagen, außer plump zu suggerieren, und eine vernünftige Diskussion über Fakten, nicht Ideologeme, abzuwürgen), würde ich mir bei Dir ebenfalls wünschen …

Viele Grüße
franz

Hallöchen,

entweder hast Du meinen Satz nicht gelesen, oder Du hältst das
Schreiben eines Betriebssystems nicht für eine Glanzleistung.
Ganz arm war Mr. Gates wohl auch vor der gtründung von
microsoft nicht, sonst wäre ihm das so nicht gelungen.

ich schlage vor, daß Du mit Wikipedia da weitermachst, wo Du leider zu früh aufgehört hast. Gates und Allen haben ohne wesentliche Investitionen eine Software gebastelt, die heute jeder Informatikstudent programmieren könnte. MS-DOS hat man billig zugekauft und zwar mit den Einnahmen, die man mit dem Altair BASIC verdient hat.

Es waren also weder Geld noch übermäßige Intelligenz notwendig. Stattdessen war es Unternehmergeist in dem Sinne, daß man zum richtigen Zeitpunkt Marktchancen erkannt hat und - im Falle von MS-DOS - auch eine Portion Glück.

Wenn Dir aber Microsoft nicht gefällt, dann können wir uns auch auf Google verlagern.

Gruß,
Christian

Hallo,

  1. Alle Länder dieser Erde nehmen mehr oder minder stark am
    Weltmarkt teil, und dieser Weltmarkt ist ohne jeden Zweifel
    marktwirtschaftlich organisiert; und um dessen
    Reichtums- und Armutsproduktion geht es, nicht um einzelne
    Länder.

Du solltest vielleicht bei Deinen Betrachtungen noch das Universum miteinbeziehen, in dem das Leben auch sehr ungerecht verteilt ist.

Für die Frage, warum der Reichtum in dieser Welt so ungleich verteilt ist, empfehle ich Dir folgende - pulitzerpreisgekrönte - Lektüre:
Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften.
von Jared Diamond ISBN: 3596149673 Buch anschauen

Im übrigen schließe ich mich den Ausführungen von Michael an: Der Grund dafür, daß die armen Länder so arm sind, liegt nicht in der Wirtschaftsform Kapitalismus begründet, den weltweit vielleicht 50 Länder in einer einigermaßen freien Form betreiben, sondern darin, daß in ihnen Herrscherkasten Geld und Güter nach Gutdünken verteilen und zwar vor allem in ihre eigenen Taschen.

Die Ursache für die miserable Lage in weiten Teilen Afrikas darin zu suchen, daß in Europa und Nordamerika Menschen und Unternehmen nach möglichst viel Gewinn streben, hat schon was aberwitziges, aber echt.

je „sozialer“ (unfreier) die Wirtschaftsordnung war, desto
größer waren die Wachstumsraten (ich spreche von
ordnungspolitischen Maßnahmen, nicht vom Sozialstaat!), welche
eben von 1950-1975 deutlich höher waren als in der
„Deregulierungsphase“ 1975-heute.

Irgendwie habe ich das anders Erinnerung, nämlich so, daß sich der Sozialstaat in Deutschland erst aufgrund der Wachstumsraten in den 50er und 60er Jahren entwickeln konnte. Die Blütezeit lag in den 70ern und seltsamerweise brachen danach - u.a. auch aufgrund der erheblichen Lohnsteigerungen - die Wachstumsraten ein.

Ich will damit im übrigen nicht sagen, daß der Sozialstaat auf das Niveau von 1950 zusammengestzutzt werden sollte, aber allein der Umstand, daß der Staat bzw. die Politiker immer mehr in den Wirtschaftskreislauf eingriff und damit für sich anmaßte, besser zu wissen, in was das Sozialprodukt investiert werden sollte als die Wirtschaft selber.

Die Motivation zu einer Erwägung der Kausalzusammenhänge
(weil die Korrelationen allein rein gar nichts aussagen,
außer plump zu suggerieren, und eine vernünftige Diskussion über
Fakten, nicht Ideologeme, abzuwürgen), würde ich mir bei Dir
ebenfalls wünschen …

Ich würde es begrüßen, wenn Du mit derartigen Kommentaren nicht immer Deine moralisch-geistige Überlegenheit herausstreichen würdest. Was Du Dir wünschst, was ich wie formuliere, ist mir herzlich egal. Derartige Angriffe auf der Beziehungsebene sind aus meiner Sicht höchst überflüssig.

Aber vielleicht findet mein vorleztzter Absatz trotzdem noch Deine Billigung. Schließlich habe ich mich ja auch brav an Fakten gehalten.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

ich schlage vor, daß Du mit Wikipedia da weitermachst, wo Du
leider zu früh aufgehört hast. Gates und Allen haben ohne
wesentliche Investitionen eine Software gebastelt, die heute
jeder Informatikstudent programmieren könnte. MS-DOS hat man
billig zugekauft und zwar mit den Einnahmen, die man mit dem
Altair BASIC verdient hat.

Was verstehst Du unter billig?

Es waren also weder Geld noch übermäßige Intelligenz
notwendig.

Ein paart Tausender haben die schon invesrtiert und wenn es nur zur Überbrückung während der Einführung war, bis das erste Geld damit verdient werden konnte. Die Geschichten ‚vom Tellerwäscher zum Millionär‘ gehören allesamt in Märchenbücher.

Stattdessen war es Unternehmergeist in dem Sinne,
daß man zum richtigen Zeitpunkt Marktchancen erkannt hat und -
im Falle von MS-DOS - auch eine Portion Glück.

Außerdem ein gefülltes Bankkonto und Insiderwissen. :smile:

Wenn Dir aber Microsoft nicht gefällt, dann können wir uns
auch auf Google verlagern.

Da habe ich doch gleich mal wieder bei Wiki nachgesehen, Doktoranden, der Vater des Einen Professor … dann habe ich aufgehört zu lesen.
Das sind auch keine Hauptschüler mit armen Eltern, wieder im Gegenteil!

Du bringst lauter Belege dafür, daß ein Hochschulstudium und reiche Eltern die Gründung eines eigenen Unternehmens ermöglichen. Hattest Du nicht das Gegenteil vor?

Gruß, Rainer

Hi,

jetzt sollten wir aber trennen, in wie weit die Weltweite
Verteilung der Armut noch ein innenpolitisches Problem ist.

Die Ausgangsfrage dieses Threads passt ja schon nicht in das Brett „Innenpolitik“, und ich werde nicht meine theoretische Position der Bretterstruktur dieses Forums anpassen …

Das „Verteillungsproblem“ der welt ist anders gelagert.
Deine Argumentation geht im Prinzip vom „Dependenzmodell“ aus

Ja; spezifischer von der Weltsystem-Theorie (die logische Betonung liegt auf „Welt“, nicht auf „System“)

Deine Argumentation geht vom „Modernisierungs-Paradigma“ aus, dem Modell, an dem sich die DT ex negativo herausgebildet hat.

Kurzfassung: Unser Reichtum beruht auf der Armut der 3. Welt.

als sehr vereinfachte Kurzfassung zutreffend, aber leicht irreführend (dazu weiter unten!)

Dieses Modell ist sehr angreifbar.

ja … (es gibt aber inzwischen einige interessante Modifikationen des sicherlich recht schwachen Grundmodells)

Zum einen ist unser Handelsvolumen mit den allerärmsten
Ländern minimal.

wer ist „unser“?
Mich (als Dependenztheoretiker) interessiert in keinster Weise das Handelsvolumen einzelner VoWis, sondern die Handelsströme zwischen Zentrum und Peripherie, und die sind alles andere als minimal …

Zum anderen ist die Gesamtwirtschaftliche Bilanz mit diesen
Staaten negativ. Nimmt man handelsumsätze, Entwicklungshilfe
und sonstige Zahlungen mal zusammen, dann ergibt sich, dass
diese Staaten netto MEHR aus den Industrienationen bekommen,
als sie liefern.

der Grund, warum es den Leuten in den allerärmsten Ländern so
dreckig geht, ist meist intern verschuldet. Aufgenommene
Kredite und Mittel versickerten zum einen in dubiosen Kanälen
der lokalen Kleptokraten, zum anderen wurden sie für
kurzfristigen Konsum und für Rüstung ausgegeben. All das
bringt der lokalen Wirtschaft gar nichts, und ist eigentlich
kein „kapitalistisches“ Wirtschaften.
(dass die Weltbank und der IWF ebenfalls einiges verbockt
haben, indem sie zunächst unmäßig Kohle vergeben haben, und
dann viel zu spät die Notbremse gezogen haben, lassen wir mal
beiseite)

ok, das sind gute, und richtige Argumente, und wären eine sinnvolle Diskussionsbasis (genau das habe ich ja von Jürgen und auch von Christian eingefordert, keine plumpen Suggestivfragen)

wenn Du aber gegen die Dependenztheorie (Weltsystemtheorie) argumentierst, dann sind die herkömmlichen auf VoWi-Basis erstellten Zahlungsbilanzen, etc. problematisch, weil die DT eben Zentrum/Peripherie (nach der Kapitalkonzentration) unterteilt, und nicht einfach reiche Länder/arme Länder; die lokalen Eliten in den armen Ländern werden zum „Zentrum“ gezählt.

Von daher dürfte es dann klar sein, dass die Bilanz der Zahlungen eben sehr wohl klar negativ ist aus der Sicht der Peripherie, wenn man allein schon die Verpflichtungen für die aufgenommenen Kredite und die gigantischen Rüstungskosten betrachtet, die Du ja selbst erwähnst.

Richtig, man müsste sich auch einigen, was denn überhaupt „kapitalistisches Handeln“ ist;

für die Dependenztheorie allgemein, noch mehr für die Weltsystemtheorie im speziellen ist jedes Handeln in einem kapitalistischen Weltsystem per definitionem kapitalistisch, also auch z.B. „politisches“ oder „kulturpolitisches“ Handeln.

Inwieweit das sinnvoll ist, wäre auf anderer Ebene zu verhandeln (darum ja auch mein Hinweis an Jürgen, dass hier der Begriff „Kapitalismus“ zum Teil recht unterschiedlich gebraucht wird, und zwar nicht nur von mir)

  1. Die von Dir genannte Situation IST die aktuelle
    Lebenssituation mindestens von einem Drittel der Menschheit.

Richtig, das hängt aber nicht zwingend mit dem
Wirtschaftssystem der industrienationen zusammen

Habe ich so gewiss nicht behauptet, und eben gerade breit dargelegt wie es gemeint ist;

es geht um Handelsströme auf Weltmarktniveau;
es ist vollkommen klar, dass die Industrienationen mit ihrem Reichtum in keinster Weise für die Armut eines völlig autarken Afrikas verantwortlich wären, aber 1) Afrika ist alles andere als autark, und vor allem 2) die reichen Industrienationen geben unbestreitbar den Ton an was die geopolitischen Entscheidungen im kapitalistischen Weltsystem betreffen, z.B. (um mit der Migrationsfrage nur einen einzigen Punkt unter tausenden zu nennen) zwingen sie die Afrikaner dazu Afrikaner und damit arm zu bleiben …

Klar, hier kämen wir wieder zu der Grundsatzfrage, ob etwa die Europa-ist-Festung-Politik dem „Kapitalismus“ anzulasten wäre, oder ob das damit nichts zu tun hat (aus meiner Sicht hat es sehr viel damit zu tun, weil klare Zusammnhänge zwischen ökonomischer Entwicklung und migrationspolitischer Ausrichtung bestehen)

  1. Man muss erst mal klären, was man mit „Kapitalismus“ meint:
    ein Wirtschaftssystem oder ein umfassendes
    Gesellschaftssystem?

Jepp
Ich behaupte mal ganz kess, in den allerärmsten Ländern haben
wir kein kapitalistisches System, sondern einen verkappten
Feudalismus oder eine hochgradig ineffiziente Mischform
(Pseudokapitalismusformen wie Kleptokratien z.B.)

Die dependenztheoretische Haltung dazu ist klar: die Wirtschaftsform hängt von der Organisationsweise des Weltmarktes, der Welthandelsströme ab;
aus diesem Grund werden „feudalistische“ Elemente als Formen des Kapitalismus begriffen (es gibt für die DT keinen „kapitalistischen Kapitalismus“);

zur Verdeutlichung: der ehemalige Ostblock gilt der DT seinem ökonomischen Handeln nach als „neo-merkantilistisch“ (oder „staatskapitalistisch“, etc.), nicht als „sozialistisch“, weil er das angesichts des kapitalistischen Weltmarktes gar nicht sein konnte.

Klar, die Vor- und Nachteile, auch die ideologischen Implikationen, dieser Sichtweisen müssten ebenfalls auf anderer Ebene diskutiert werden …

Aber (um wieder auf die Weltwirtschaft zurückzukommen)
Länder, in denen das politische System nichts taugt, werden
immer arm bleiben.

Das habe ich unten unter dem Aspekt der „Kausalrichtung“ Christian vorgeworfen;
ich stelle dem entgegen:

Ein Land ohne ein bestimmtes Maß an ökonomischer Prosperität wird kein taugliches politisches System erhalten bzw. aufrechterhalten können.

(Unter diesen Satz subsumiere ich auch die faschistischen Erfahrungen der 20er bis 50er Jahre in Europa und den Amerikas.)

Viele Grüße
franz

abschließend
Hi Christian,

als meine Zusammenfassung unserer Nicht-Diskussion:

Du solltest vielleicht bei Deinen Betrachtungen noch das
Universum miteinbeziehen, in dem das Leben auch sehr ungerecht
verteilt ist.

Sinnlose und den anderen als dumm hinstellende Kommentare abgeben, …

Für die Frage, warum der Reichtum in dieser Welt so ungleich
verteilt ist, empfehle ich Dir folgende -
pulitzerpreisgekrönte - Lektüre:
Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften.
von Jared Diamond ISBN: 3596149673 Buch anschauen

… ein Buch empfehlen, damit dem vermeintlich Dummen die Augen aufgehen, …

Im übrigen schließe ich mich den Ausführungen von Michael an:

… und dann, sobald einer in diesem Thread wirklich gut argumentiert, so tun als ob man selbst das ja auch schon die ganze Zeit gemeint hätte, …

je „sozialer“ (unfreier) die Wirtschaftsordnung war, desto
größer waren die Wachstumsraten (ich spreche von
ordnungspolitischen Maßnahmen, nicht vom Sozialstaat
!), welche
eben von 1950-1975 deutlich höher waren als in der
„Deregulierungsphase“ 1975-heute.

Irgendwie habe ich das anders Erinnerung, nämlich so, daß sich
der Sozialstaat in Deutschland erst aufgrund der
Wachstumsraten in den 50er und 60er Jahren entwickeln konnte.
Die Blütezeit lag in den 70ern und seltsamerweise brachen
danach - u.a. auch aufgrund der erheblichen Lohnsteigerungen -
die Wachstumsraten ein.

… und zum krönenden Abschluss nicht mal richtig mitlesen!

Ich würde es begrüßen, wenn Du mit derartigen Kommentaren
nicht immer Deine moralisch-geistige Überlegenheit
herausstreichen würdest.

Naja, und dann noch mir Dein eigenes Vorgehen unterstellen …

Derartige Angriffe auf der
Beziehungsebene sind aus meiner Sicht höchst überflüssig.

Endlich bin ich Deiner Meinung, ein versöhnender Abschluss eigentlich, dehalb …

… einen schönen Sonntagabend wünscht Dir
franz