Der Sinn von Definitionen

Hallo,

Eine Definition ist alleinstehend nutzlos. Es ist immer die subjektive Beziehung die der Definition den Sinn gibt.
Wenn Menschen miteinander reden hat es ja gerade den Zweck die subjektiven Beziehungen der Definitionen gegenseitig darzustellen um ein Gespräch zu erreichen. Nach dieser Kalibrierung haben die Definitionen erst ihre Bedeutung und das Gespräch entwickelt sich zielführend.
Der Versuch hier eine Abkürzung zu finden, über Bildung, die klare Definitionsbeziehungen festlegt, erweist sich immer wieder als lückenhaft, nicht allgemein anwendbar, korumpierbar und führt leider viel zu oft dazu, dass Menschen sich ausschließlich mit den Definitionen beschäftigen anstatt den Inhalten.
Dem Argument - wenn man die Definitionen nicht benützt, weiss man nicht ob man vom Gleichen spricht - halte ich entgegen - was solls, besser sich dem Thema annähern, als das Thema ob des Definitions-Konflikts, zu ignorieren.

Gruss D.K.

Hallo,

ich schaue zwar nur mehr gelegentlich in dieses Forum, aber zufällig hatte ich vor einigen Tagen mit einem MOD diesbezüglich einen spezifischen Disput auf der email-Ebene, daher möchte ich dazu nur einen Gedankengang der etwas anderen Art beisteuern, also mich an der weiteren Diskussion nicht beteiligen.
Vielleicht wäre ja die Frage anders zu stellen:

  1. Warum gibt es überhaupt Begriffe, welche nicht allgemein gleich verstanden werden (in erster Linie ja die so genannten unanschaulichen oder „abstrakten“ Begriffe)?
  2. Könnte das Verständnisproblem möglicherweise nicht ein Problem der Begriffe sondern eines von uns Menschen sein? Ob da möglicherweise etwas nicht ganz „stimmt“ und was das dann sein könnte, was da nicht ganz „stimmt“.

Möglicherweise stimmt ja irgend was mit uns Menschen nicht, das man nur bisher nicht verstanden hat, daher das Pferd immer noch am falschen Ende aufzuzäumen versucht und sich wundert, warum noch nie etwas dabei heraus gekommen ist.
Wie gesagt, nur ein weiterer Denkvorschlag.
Ein Versuch, diesen Punkt im Sommer hier im Forum zu Ende zu diskutieren, wurde mir leider „abgewürgt“. Daher werde ich hier auch nicht noch einmal damit anfangen.

Grüße
Gert

Hallo Gert

Wenn du schon schreibst, dann kriegst du auch eine Antwort, ob du
willst oder nicht.

  1. Warum gibt es überhaupt Begriffe, welche nicht allgemein
    gleich verstanden werden (in erster Linie ja die so genannten
    unanschaulichen oder „abstrakten“ Begriffe)?

Weil die Menschen eben erfinderisch sind und unterschiedlich begabt.
Wenn jemandem einen schwierigen Begriff nicht versteht, dann heisst
das doch noch lange nicht, dass der Begriff Unsinn sei oder auf ein
grundsaetzliches Problem der Menschheit hindeute.
Komplizierte Maschinen verstehen die meisten ja auch nicht. Aber es
gibt einige, die sie verstehen und sie anderen zu erklaeren, ist auf
beiden Seiten anstrengend: fuer den „Lehrer“ und fuer den „Schueler“.

  1. Könnte das Verständnisproblem möglicherweise nicht ein
    Problem der Begriffe sondern eines von uns Menschen sein?

Na logisch, schliesslich sind wir die Ursache der Begriffe. Oder
denkst du als Alternative an menschenunabhaengige Begriffe, die wir
entdecken und nicht voellig verstehen?

Ob da möglicherweise etwas nicht ganz „stimmt“ und was das dann
sein könnte, was da nicht ganz „stimmt“.

???

Möglicherweise stimmt ja irgend was mit uns Menschen nicht,
das man nur bisher nicht verstanden hat, daher das Pferd immer
noch am falschen Ende aufzuzäumen versucht und sich wundert,
warum noch nie etwas dabei heraus gekommen ist.

Ja vielleicht - vielleicht aber auch nicht.

Gruss, Tychi

Hallo Frank,

wenn du deine Überschrift über den von dir hier zitierten
Wikipedia-Artikel schreiben würdest, hättest du Recht, aber
das tust du leider nur deshalb nicht, weil du ihn für richtig
hältst.

tu dir keinen Zwang an und editiere den Artikel.
Aber ich vermute, er wird dadurch nicht besser.

Gruß
Frank

1 Like

Hallo Tychi,

Wenn du schon schreibst, dann kriegst du auch eine Antwort, ob
du
willst oder nicht.

Dem Argument ist nicht zu widersprechen, daher bin auch ich verpflichtet, noch eine Antwort darauf abzugeben.

  1. Warum gibt es überhaupt Begriffe, welche nicht allgemein
    gleich verstanden werden (in erster Linie ja die so genannten
    unanschaulichen oder „abstrakten“ Begriffe)?

Weil die Menschen eben erfinderisch sind und unterschiedlich
begabt.

Dazu muß ich sagen, daß es dann aber eine bedenkliche „Begabung“ sein muß, einen Begriff zu erfinden, den weder der Erfinder noch ein anderer jemals hinsichtlich eines „Sinnes“ verstehen kann. Es muß also einen anderen Grund dafür geben. Dazu später.

Wenn jemandem einen schwierigen Begriff nicht versteht, dann
heisst das doch noch lange nicht, dass der Begriff Unsinn sei oder
auf ein grundsaetzliches Problem der Menschheit hindeute.

Doch. Ich komme aber gleich dazu.

Komplizierte Maschinen verstehen die meisten ja auch nicht.
Aber es gibt einige, die sie verstehen und sie anderen zu erklaeren,
ist auf beiden Seiten anstrengend: fuer den „Lehrer“ und fuer den
„Schueler“.

Die anschaulichen Begriffe sind auch gar nicht das Problem. Da kann man auf etwas hin zeigen und damit steht der Begriff in Verbindung mit einem allgemein gleich verstehbaren Inhalt. Ob einer dann das lernen will (Maschinen z.B.) oder nicht, ist dafür irrelevant.

  1. Könnte das Verständnisproblem möglicherweise nicht ein
    Problem der Begriffe sondern eines von uns Menschen sein?

Na logisch, schliesslich sind wir die Ursache der Begriffe.
Oder denkst du als Alternative an menschenunabhaengige Begriffe,
die wir entdecken und nicht voellig verstehen?

Natürlich sind wir die Ursache für Begriffe, die wir heute erfinden. Wir sind aber nicht die Ursache für Begriffe, die weit in der Vergangenheit erfunden worden sind und an denen wir heute noch an einer Sinnsuche knabbern.
Allerdings kann man Begriffe erfinden, um etwas sachlich Verstehbares zu bezeichnen oder aber um etwas damit zu bezwecken.

Ob da möglicherweise etwas nicht ganz „stimmt“ und was das dann
sein könnte, was da nicht ganz „stimmt“.

Wenn man Begriffe erfindet, nur um damit etwas zu bezwecken und nicht, um damit jemandem anderen etwas Verstehbares zu vermitteln, würde ich das als bedenklich betrachten. Da kann was nicht ganz stimmen.

Möglicherweise stimmt ja irgend was mit uns Menschen nicht,
das man nur bisher nicht verstanden hat, daher das Pferd immer
noch am falschen Ende aufzuzäumen versucht und sich wundert,
warum noch nie etwas dabei heraus gekommen ist.

Ja vielleicht - vielleicht aber auch nicht.

Nicht vielleicht, sondern schon seit einigen Jahren erklärt. Kurz gesagt: Im Rahmen der so genannten „Erziehung“ erfolgt eine bisher nicht verstandene Veränderung und Einschränkung der Wahrnehmung. Beispielsweise wird nur deswegen dann auch später nicht wahrgenommen, daß die unanschaulichen Begriffe sinnlose sprachliche Mittel darstellen.
Ein Beispiel: Was ist „die Religion“? (ein MOD wird sich jetzt freuen).
Der Begriff ist nie definierbar, er hat keinen Sinn. Sehr wohl erfüllt er aber einen Zweck, und zwar einen dubiosen. Mit seiner Verwendung kann man nämlich anderen gegenüber vortäuschen, etwas besser zu verstehen, als alle anderen. In diesem Fall eben vortäuschen, ein Wissen über den existenziellen Grund zu vertreten, ohne daß dies in Wirklichkeit aber der Fall ist. Und wer hat „die Religion“ erfunden, diesen Begriff, und was konnte auf Grundlage dieses Begriffes Jahrhunderte lang bis heute vorgetäuscht werden?
Wissen wir doch, oder nicht?
Jeder Versuch, diesen Begriff allgemein gleich verstehbar zu definieren, ist sinnlos. Aber sein Zweck und die Folgen daraus sind jetzt erklärbar bzw. bereits erklärt.
Und da das so ist, kann da ganz gewaltig was nicht „stimmen“ mit uns Menschen.
Das Gleiche gilt übrigens auch für alle anderen unanschaulichen Begriffe so. „Das Universum“ z.B. Versuch´ den Begriff allgemein verstehbar zu definieren. Du wirst genauso scheitern. Aber eine Menge Leute können seit historischen Zeiten auf der Grundlage dieses Begriffes ein scheinbares Wissen in Bezug auf unseren existenziellen Grund vortäuschen.

Wie gesagt, das nachvollziehbar für andere heraus zu arbeiten, was mit uns allen und warum seit historischen Zeiten nicht „stimmt“ ist eine umfangreiche Argumentation, die ohnedies bereits vorliegt. Der Rahmen hier eignet sich aber nicht zu dessen Diskussion, wie ich im Sommer feststellen mußte.
Ich hoffe jedenfalls aber, daß ich die Richtung einigermaßen aufzeigen konnte.

Grüße
Gert

Dogmatikeralarm
Hallo Gert

Wie gesagt, das nachvollziehbar für andere heraus zu arbeiten,
was mit uns allen und warum seit historischen Zeiten nicht
„stimmt“ ist eine umfangreiche Argumentation, die ohnedies
bereits vorliegt. Der Rahmen hier eignet sich aber nicht zu
dessen Diskussion, wie ich im Sommer feststellen mußte.

Bei solchen Saetzen klingelt bei mir immer der „Dogmatikeralarm“.
Ich kenne die Diskussion vom Sommer nicht. Aber meiner Meinung nach
gibt es hier in diesem Forum so einige gescheite Leute. Dass man mit
denen etwas Sinnvolles nicht diskutieren koennen sollte, glaube ich
nicht. Meine Erfahrungen sind da anders. Ich weiss aber auch wie es
ist, wenn jemand sich eine Theorie zurechtgezimmert hat. Die liebt er
dann sehr und, wie z.B. Spinoza so schoen sagt (sinngemaess):

  1. Wir begehren, dass jeder liebt, was wir lieben.
  2. Wenn jemand hasst, was wir lieben, dann empfinden wir Hass ihm
    gegenueber.
    Nun glaube ich zwar nicht, dass deiner Theorie Hass entgegenschlug,
    aber so sehr wie du, liebte sie sicher keiner.
    Das sind alles allgemeine Aussagen und Verdaechtigungen, die ich mir
    herausnehme, ohne den Fall genau zu kennen. Falls ich damit falsch
    liege, dann werde ich mich entschuldigen.
    Grundsaetzlich habe ich aber wenig Lust mich mit Leuten zu
    unterhalten, die der Meinung sind „Ich weiss alles und alle, die mir
    nicht zustimmen, sind doof“, obwohl es natuerlich moeglich ist, dass
    das auf jemanden zutrifft und er als verkanntes Genie leiden muss.
    Ich unterstelle gar nichts, sondern aeussere nur einen Verdacht.

Zu dem Rest will ich nur soviel sagen: Was du schreibst, ist in
gewisser Hinsicht richtig. Es gibt sicherlich durchaus sinnlose
Begriffe. Aber diesen Pauschalschlag, naemlich, dass alle (oder fast
alle) abstrakten, mehrdeutigen oder anspruchsvollen Begriffe die
Misere der Menschheit beweisen, teile ich nicht.

Gruss, Tychi

P.s. Beim nochmaligen Lesen finde ich meine Worte zu scharf und sie
stellen einen Angriff dar, der wohl etwas uebertrieben ist angesichts
der Tatsache, dass du mir nur helfen wolltest, meine Fragen zu
klaeren. Entschuldige bitte. Ich glaube, dass du ein netter Kerl bist
und hoffe, dich nicht alzusehr zu veraergern. Ich lasse aber trotzdem
alles stehen, weil ich in deiner Antwort eine Tendenz zur Anmassung
herauslesen konnte, zu der ich mich aessern wollte.

Du und Wikipedia
Hallo Frank,

tu dir keinen Zwang an und editiere den Artikel.
Aber ich vermute, er wird dadurch nicht besser.

du hast es wieder nicht verstanden: Der Fehler liegt nicht bei Wikipedia (zumindest nicht in diesem Fall), sondern in deiner Interpretation und Vorgehensweise.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Frank,

tu dir keinen Zwang an und editiere den Artikel.
Aber ich vermute, er wird dadurch nicht besser.

du hast es wieder nicht verstanden: Der Fehler liegt nicht bei
Wikipedia (zumindest nicht in diesem Fall), sondern in deiner
Interpretation und Vorgehensweise.

Ich wollte damit gar nichts eweisen/belegen/be…
es war lediglich ein Hinweis für dich! In der Hoffnung, du würdest über den Unsinn nochmal nachdenken, dass als Apriorismus zu sehen.

Gruß
Frank

1 Like

Soso … :smile: *kopfschüttel* owT und Ende.

Hallo,

Du hast mit Deiner Antwort den Grund wieder sehr deutlich gemacht, warum in diesem Forum keine sachlichen Diskussionen möglich sind.
Sobald jemand einen sachlichen Beitrag zu einer Fragestellung vorbringt, welcher einer Erwartungshaltung nicht entspricht (also „neu“ ist), wird nicht mehr auf das sachliche Argument eingegangen, sondern persönliche Angriffe zum Thema gemacht.
Das ist offensichtlich auf allen Brettern hier so der Fall.
Selbst Dein post scriptum schafft das nicht mehr aus der Welt.
Nicht daß mich soetwas trifft, aber es bestätigt wieder meine Entscheidung vom Sommer: Schnellstens wieder weg von hier.
Der Kurzeinstieg war auch nur ein Abstecher, denn „hauptamtlich“ sozusagen halte ich mich seit geraumer Weile in einem Forum auf, wo es sehr wohl möglich war, in einer konstruktiven Diskussion diese neue Faktenlage an die Oberfläche zu bringen.
Wächter der „richtigen Lehre“ hat es dort zum Glück keine gegeben.

Gruß
Gert

Hallo Gert

Nun antworte ich doch noch einmal.

Du hast mit Deiner Antwort den Grund wieder sehr deutlich
gemacht, warum in diesem Forum keine sachlichen Diskussionen
möglich sind.
Sobald jemand einen sachlichen Beitrag zu einer Fragestellung
vorbringt, welcher einer Erwartungshaltung nicht entspricht
(also „neu“ ist), wird nicht mehr auf das sachliche Argument
eingegangen, sondern persönliche Angriffe zum Thema gemacht.
Das ist offensichtlich auf allen Brettern hier so der Fall.

Das stimmt einfach nicht. Ich freue mich immer ueber neue Gedanken
und bemuehe mich, keine Scheuklappen zu tragen. Wenn du dir den
Thread noch einmal ansiehst, dann wirst du merken, dass du mit deiner
ueberheblichen Bemerkung diesem Forum und seinen Nutzern gegenueber
begonnen hast, unsachlich zu sein. Nur darauf habe ich mich bezogen.
Im Uebrigen scheine ich mit meinem Verdacht, fuer den ich ja
zunaechst nur einen geringen Anhaltspunkt hatte, ins Schwarze
getroffen zu haben, wie diese Antwort von dir beweist.
Wenn du nicht den Anspruch erhebst, alles schon vor jeder Diskussion
zu wissen, sondern das Einsehen hast, dass eine Diskussion nur dann
erquicklich ist, wenn beide Parteien gemeinsam einen Konsens
oder eine Annaeherung an die Wahrheit finden wollen, dann bin ich
gerne bereit, mit dir zu diskutieren.

Gruss, Tychi

Die Alterung wieder als seperate Entität? Was soll der
Quatsch?

Beleidigend zu werden hilft leider nicht, eher Recht zu haben, im Gegenteil…

Nein, der Tisch selbst ist Prozess. „Die Bewegung ist die
Daseinsweise der Materie“.

Ein Gegenstand ist kein Prozeß. Das sollte sogar Dir klar sein. Und Dein Standardsatz von der Bewegung ist hier auch nicht hilfreicher als sonst. Einen stillstehenden Tisch gibt es also nicht?

„Raum“ umschreibt normalerweise eben nicht die Materie selbst,
sondern je nachdem entweder den „Hintergrund“, in dem sich
diese befindet, oder eine eigene physikalische Entität mit
bestimmten Eigenschaften.

Prima. Welche denn?

Die Entität „Raum“ :smile:

Was bleibt, wenn du die Materie vom Raum
trennst?

Na, Raum und Materie halt. Genauso wie bei anderen Dingen, die man voneinander trennt. Merke: Trennung ist nicht Vernichtung.

Der Raum ist keine extra Entität. Er existiert nur
aufgrund der Bewegung der Materie und ihrer Interaktion.

Wo ist denn die sich bewegende Materie in einem Vakuumbehälter, die den Raum erschafft?

Ausschliesslich Prozesse lassen sich analytisch erfassen.

Muß ich gleich man den Chemikern erzählen, die Substanzen analysieren…

Statische Formationen nur induktiv.

Ah ja. Dann leite mal induktiv die Zusammensetzung eines Reinigungsmittels ab (als Beispiel).

Zeit ist dabei unnötig (welche eigentlich?).

Für Prozesse ist sie unabdingbar. Ohne Zeit keine Veränderung.

Anhand der dial.
Entwicklungsgesetze kannst du von einer Entwicklungsstufe auf
die nächste folgern.

Aha. Und welche Entwicklungsstufe wird uns mal ablösen gemäß dieser Dialektik?

Leider falsch. Aussagenlogik ist mit boolscher Algebra zu
vergleichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aussagenlogik

Zum einen ist boolesche Aklgebra genauso formal (ist Mathe eigentlich immer), zum anderen solltest Du den Artikel vielleicht mal lesen. Da steht sogar drin, wie der formale Zugang aussieht.

Gruß Kubi

Die Alterung wieder als seperate Entität? Was soll der
Quatsch?

Beleidigend zu werden hilft leider nicht, eher Recht zu haben,
im Gegenteil…

Sorry, das sollte nicht beleidigend sein. Ich empfinde die Betrachtung tatsächlich als Quatsch.

Nein, der Tisch selbst ist Prozess. „Die Bewegung ist die
Daseinsweise der Materie“.

Ein Gegenstand ist kein Prozeß. Das sollte sogar Dir klar
sein. Und Dein Standardsatz von der Bewegung ist hier auch
nicht hilfreicher als sonst. Einen stillstehenden Tisch gibt
es also nicht?

Nein. Er ändert sich stetig, wenn auch nur minimal und sehr langsam. Schon, wen du ihn mißt, verändert er sich (mikrophysikalisch)

„Raum“ umschreibt normalerweise eben nicht die Materie selbst,
sondern je nachdem entweder den „Hintergrund“, in dem sich
diese befindet, oder eine eigene physikalische Entität mit
bestimmten Eigenschaften.

Prima. Welche denn?

Die Entität „Raum“ :smile:

Kannst du mir die irgendwie zeigen? Ich sehe immer nur bewegte Materie.

Was bleibt, wenn du die Materie vom Raum
trennst?

Na, Raum und Materie halt. Genauso wie bei anderen Dingen, die
man voneinander trennt. Merke: Trennung ist nicht Vernichtung.

Es gibt tatsächlich Raum ohne Materie???

Der Raum ist keine extra Entität. Er existiert nur
aufgrund der Bewegung der Materie und ihrer Interaktion.

Wo ist denn die sich bewegende Materie in einem
Vakuumbehälter, die den Raum erschafft?

der Behälter selbst, der die Abgrenzung ermöglicht.
Oder zählt der nicht mit? Dann kannnst du ihn auch weglassen … :o)

Ausschliesslich Prozesse lassen sich analytisch erfassen.

Muß ich gleich man den Chemikern erzählen, die Substanzen
analysieren…

Materie ist Prozess :smile: Werden die sicher bestätigen.

Statische Formationen nur induktiv.

Ah ja. Dann leite mal induktiv die Zusammensetzung eines
Reinigungsmittels ab (als Beispiel).

Ist Prozess, nix statisches.

Zeit ist dabei unnötig (welche eigentlich?).

Für Prozesse ist sie unabdingbar. Ohne Zeit keine Veränderung.

Anders: ohne Veränderung keine Zeit. Zeit ohne Uhr gibts nicht.

Anhand der dial.
Entwicklungsgesetze kannst du von einer Entwicklungsstufe auf
die nächste folgern.

Aha. Und welche Entwicklungsstufe wird uns mal ablösen gemäß
dieser Dialektik?

Ökonomisch? biologisch? …?

Leider falsch. Aussagenlogik ist mit boolscher Algebra zu
vergleichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aussagenlogik

Zum einen ist boolesche Aklgebra genauso formal (ist Mathe
eigentlich immer), zum anderen solltest Du den Artikel
vielleicht mal lesen. Da steht sogar drin, wie der formale
Zugang aussieht.

Hab ich. Ist aber auch unsinnig bei mat. Dialektik. Denn da wäre Aussagenlogik eine über die Beziehung zwischen zwei Zahlenstrahlen. Ist nicht auf einen abtragbar.

Gruß
Frank

1 Like

Hallo Gert

„hauptamtlich“ sozusagen halte ich mich seit geraumer Weile in
einem Forum auf, wo es sehr wohl möglich war, in einer
konstruktiven Diskussion diese neue Faktenlage an die
Oberfläche zu bringen.
Wächter der „richtigen Lehre“ hat es dort zum Glück keine
gegeben.

Das Forum würde mich ernsthaft auch interessieren. Da möcht ich aber auch mal n Abstecher hibn machen. Sagst Du, welches es ist?
fragt Branden

ein geplatzter Kragen
Hallo

Wie gesagt, das nachvollziehbar für andere heraus zu arbeiten,
was mit uns allen und warum seit historischen Zeiten nicht
„stimmt“ ist eine umfangreiche Argumentation, die ohnedies
bereits vorliegt. Der Rahmen hier eignet sich aber nicht zu
dessen Diskussion, wie ich im Sommer feststellen mußte.

Bei solchen Saetzen klingelt bei mir immer der „Dogmatikeralarm“.
Ich kenne die Diskussion vom Sommer nicht. Aber meiner Meinung
nach gibt es hier in diesem Forum so einige gescheite Leute. Dass
man mit denen etwas Sinnvolles nicht diskutieren koennen sollte,
glaube ich nicht.

Kommt wohl auf’s Thema an. Ich habe die Sommerdiskussion auch nicht
mitbekommen, erinnere mich aber schwach an eine andere, die einige
Monate früher (03-04?) stattgefunden hat. Da hat ein Neuling auf dem
Brett arglos die Namen Max Stirner und Wilhelm Reich ins Spiel
gebracht und dadurch völlig unerwartet den sonst doch meist sachlich
bleibenden und allergeduldigst (etwa an Frank) antwortenden MOD
spontan zu einer unsachlichen und auch persönlich recht verletzenden
Reaktion provoziert (sich dann aber entschuldigt). Andere schlossen
sich ihm an. Das Ganze schlug noch hohe Wellen und wurde zum Teil
gelöscht. Einiges davon müsste aber noch im Archiv sein. Vielleicht
lohnt sich für Gert der Blick ins w-w-w-Archiv, denn in der damaligen
Schlammschlacht ging es, soweit ich mich erinnere, um fundamental
kulturkritische Positionen (jener Autoren), in etwa also darum,

was mit uns allen und warum seit historischen Zeiten nicht
„stimmt“.

Da kann einem akademischen Philosophen schon mal der Kragen platzen,
was ja an sich ein gutes Zeichen ist - dafür, dass er noch lebt :wink:

Gruss
Nescio

Lamettrie, Stirner und Reich (mit Postskriptum)
Hallo,

Da hat ein Neuling auf dem
Brett arglos die Namen Max Stirner und Wilhelm Reich ins Spiel
gebracht und dadurch völlig unerwartet den sonst doch meist
sachlich bleibenden und allergeduldigst (etwa an Frank) antwortenden
MOD spontan zu einer unsachlichen und auch persönlich recht
verletzenden Reaktion provoziert (sich dann aber entschuldigt).

das ist etwas missverständlich dargestellt. Wenn du erlaubst, möchte ich das korrigieren. Damals hatte jemand die Frage gestellt, die ich (nicht in meiner Funktion als Moderator, sondern als ganz normaler User) so beantwortet habe, wie ich es für richtig hielt und prinzipiell immer noch halte. Ich hatte leider die falschen Worte gewählt (ich sprach von „kaltem Kaffee“), was mir nicht bewusst war. Daraufhin beschwerte sich der Frager in sehr scharfem Ton und nun in der Tat mit Beleidigungen, die von seiner Seite aus auch so gemeint waren, über meine Hybris. Ich habe dann darauf so reagiert, dass ich die Schuld für seine Entgleisung auf mich genommen habe, weil ich ihn ja durch meine Formulierung (die gar nicht beleidigend gemeint war, aber eben leider bei ihm so ankam) zu seinem Ausbruch verleitet hatte.

Das Ganze schlug noch hohe Wellen und wurde zum Teil gelöscht.

Nein, soweit ich mich erinnere, ist alles im Archiv gelandet.
Hier ist der Thread nachlesbar: /t/aufklaerung-gegen-den-mainstream-der-aufklaerung/…

Zu meiner Schande muss ich nach erneuter Lektüre erneut gestehen, dass ich mich - was die Formulierung angeht, nicht gerade mit Ruhm bekleckert habe. Ich fragte den Poster damals z. B. recht scharf, ob er am Verlagsprojekt LSR beteiligt sei. Das war natürlich nicht fair, und ich kann das mir heute nur dadurch erklären, dass ich kurz vorher einen langen Thread mit Frank hatte, über den ich mich sehr geärgert hatte - was dann vermutlich dazu führte, dass ich auch in diesem Fall so scharf - zu scharf eben - formulierte. Ich hatte dann aber genau diese Formulierungen ausdrücklich zurückgenommen, was aber leider nicht den von mir erwünschten Erfolg hatte, weil ich nun aus verschiedenen Richtungen als Kathederphilosophie und akademisches Arschloch beschimpft wurde (woran weder das eine noch das andere stimmen kann, denn bekanntlich bekleide ich kein Katheder und bin auch nicht an einer Akademie tätig - über den dritten Begriff schweige ich hier).

in der damaligen
Schlammschlacht ging es, soweit ich mich erinnere, um
fundamental kulturkritische Positionen (jener Autoren)

Aus meiner Sicht ging es nicht um Positionen, sondern um Höflichkeit bzw. die Frage, ob meine Formulierung sachlich war oder überzogen formuliert. Stirner und Reich nehmen - aus meiner Sicht - Extrempositionen ein, an denen man sich nicht orientieren sollte, wenn man nicht vorher genügend auf gemäßigtem Gebiet ausgetobt hat (ich hoffe wieder, mit dieser Formulierung niemandem auf die Füße zu treten).

Für den Dritten der damals in Frage stehenden Denker (Lamettrie) ist mir inzwischen sogar ein weiterer Rehabilitationsversuch (in der „Information Philosophie“) bekannt geworden, den ich - trotz meiner Bedenken gegen den Autor - gerne zur eigenen Urteilsbildung empfehle.

Da kann einem akademischen Philosophen schon mal der Kragen
platzen, was ja an sich ein gutes Zeichen ist - dafür, dass er noch
lebt :wink:

Hurra, das muss ich mir merken … :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

P. S. (nachträglich eingefügt): Ich muss noch darauf hinweisen, dass der Frager und ich uns aus meiner Sicht nachher geeinigt haben, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Dass er daraufhin trotzdem nicht mehr das Brett frequentiert hat, finde ich bedauerlich und muss ich mir anlasten. Ich habe u. a. aus diesem Vorfall auch den Schluss gezogen, mich weniger an Diskussionen hier zu beteiligen, um nicht kommunikationsstörend zu wirken. Leider kann ich nicht ganz davon lassen, weil ich diese Seite für überaus förderungswürdig halte, aber ich hoffe man sieht mein Bemühen. Denn bevor diese Seite daran scheitert, dass ich mich zu wichtig nehme oder so wirke, als würde ich so handeln, beschränke ich mich einfach auf - aus meiner Sicht - hilfreiche Beiträge und lasse den Dingen ihren Lauf. Das ist auch der Grund, warum ich den Thread eben nicht gelöscht habe: Weil er mich selbst (und niemand anderen) schädigt - und das in diesem Falle zu Recht, weil ich eben nicht lange genug über meine Formulierung nachgedacht hatte. Ich bitte um Entschuldigung für diesen langen Sermon, aber es war mir ein Bedürfnis, dem ich nicht widerstehen konnte.

Kragen sitzt wieder ?
Hallo, Thomas,

Da hat ein Neuling auf dem Brett
arglos die Namen Max Stirner und Wilhelm Reich ins Spiel gebracht
und dadurch völlig unerwartet den sonst doch meist sachlich
bleibenden und allergeduldigst (etwa an Frank) antwortenden
MOD spontan zu einer unsachlichen und auch persönlich recht
verletzenden Reaktion provoziert (sich dann aber entschuldigt).

das ist etwas missverständlich dargestellt. Wenn du erlaubst,
möchte ich das korrigieren. […]

Ja, klar. Schon mal sprachlich: WER hat sich entschuldigt ? Du.
Zum Ganzen: Ich hatte das nur in groben Zügen im Gedächtnis.
Danke deshalb für die ausführliche Stellungnahme, auch für den
Archiv-Link zum Nachlesen.

Zu meiner Schande muss ich nach erneuter Lektüre erneut
gestehen, dass ich mich - was die Formulierung angeht, nicht
gerade mit Ruhm bekleckert habe…

in der damaligen Schlammschlacht ging es, soweit ich mich erinnere,
um fundamental kulturkritische Positionen (jener Autoren)

Aus meiner Sicht ging es nicht um Positionen, sondern um
Höflichkeit bzw. die Frage, ob meine Formulierung sachlich war
oder überzogen formuliert.

Das war ja, wenn ich das nochmal nachlese, der Punkt:
dass es erst gar nicht zu einer sachlichen Erörterung der Positionen
gekommen ist, weil…Dir - dem sonst so Souveränen - sofort „der
Kragen platzte“.

Das finde ich insofern interessant, als das - jedenfalls in puncto
Stirner - eine sogar im Medium des geschriebenen und gedruckten
Wortes häufig anzutreffende Reaktion ist (denk nur an den
Exzess „Sankt Max“ von Marx).
Deshalb erinnerte ich das wohl auch im Zusammenhang mit Gerts Klage
über mangelnde Diskussionsbereitschaft, wenn es um unorthodoxe
Probleme geht (wobei ich Gerts konkrete Ideen nicht kenne).

Ich bitte um
Entschuldigung für diesen langen Sermon, aber es war mir ein
Bedürfnis, dem ich nicht widerstehen konnte.

OK. War doch recht instruktiv. Entschuldige jetzt bitte Du meine
psychologisierende Nachfrage: Kann dieses Bedürfnis ein Zeichen dafür
gewesen sein, dass der damals „geplatzte Kragen“ noch nicht wieder
richtig sitzt ?
Was ich - wie die damalige Spontanreaktion - gut fände,
denn, wie gesagt: wer so reagiert, der lebt noch. :wink:
Freilich folgen darauf Besinnung und Reflektion, und die brauchen,
wenn sie gründlich durchgeführt werden, ihre Zeit.

Gruss
Nescio

Kragenphilosophie :smile:
Hallo Nescio,

mangelnde Diskussionsbereitschaft, wenn es um unorthodoxe
Probleme geht (wobei ich Gerts konkrete Ideen nicht kenne).

ich denke nicht, dass es an Diskussionsbereitschaft von meiner Seite mangelt, was dich vielleicht nicht überrascht (dass ich so denke *g*). Was heißt überhaupt „orthodox“ in diesem Zusammenhang? Mir wird eben diese Vertretung einer Orthodoxie gerne unterschoben, obwohl ich alles andere als orthodox bin. Ich bin weder Kantianer im strengen Sinn noch sehe ich Marx oder gar Laotse als philosophische Scharlatane, aber diese Positionen werden mir unterstellt, weil ich mich darum bemühe, gewisse Standards einzuhalten, die man nicht einmal so eben umgehen kann, wenn man ernst genommen werden möchte.

Eine eigentliche Orthodoxie gibt es nur innerhalb der (besser: einiger) Systeme. Aber: Gewisse Erkenntnisse, die man als Fortschritt ansehen kann, sollte man nicht einfach ignorieren, jedenfalls nicht ohne guten Grund verwerfen. Das ist meine Position, die gelegentlich so ausgelegt wird, als sei sie parteiisch. Genau das ist sie nicht - und dass das so gesehen wird, hängt unter anderem mit einer mangelden Bereitschaft zusammen, sich diese Erkenntnisse anzueignen.

Ich formuliere es noch einmal konkret an Beispielen, damit ich nicht wieder missverstanden werde: Man kann Marx nicht ohne Hegel und Hegel nicht ohne Kant verstehen. Man darf Extrempositionen nicht an den Anfang der Bemühungen setzen: Wer mit Nietzsche beginnt, ohne sich eine solide Kenntnis der Philosophiegeschichte angeeignet zu haben, versteht ihn mit Sicherheit miss. Man darf Polemik (z. B. Engels Antidühring oder Lenins „Materialismus und Empiriokritizismus“) nicht mit Philosophie verwechseln - das eine ist Erkenntnissuche, das andere der Versuch, eigene Erkenntnisse ohne gute Begründungen durchzudrücken, also nicht zu überzeugen, sondern zu überreden). Man darf nicht ohne wenigstens den Versuch einer logischen Ableitung unternommen zu haben oder andere solche Versuche geprüft zu haben, bloße Analogien zu unumstößlichen Erkenntnissen zu erklären.

Diese wenigen Beispiele sollen zeigen, was man nach meiner Ansicht nicht überspringen darf. Leider wird das immer wieder versucht, und wenn die Vorgehensweise in diesen Fällen immer begründet worden wäre (nicht bloß analogisch, sondern in geeigneter Form), dann wäre ich der Letzte, der diese Positionen nicht zumindest als Möglichkeit in Erwägung ziehen würde. Aber genau daran hapert es in der Regel, weil es eben mühevoll ist zu begründen und sich niemand diese Mühe machen möchte. Das aber werte ich als Nachlässigkeit, die der Philosophie bzw. dem Bemühen um Erkenntnis nicht zuträglich ist. In der Philosophie scheint jeder machen zu können, was er meint - und das ist eben (so würde ich es gerne formulieren, ohne hiermit jetzt jemanden speziell zu meinen) keineswegs.

Kann dieses Bedürfnis ein Zeichen dafür gewesen sein, dass der
damals „geplatzte Kragen“ noch nicht wieder richtig sitzt ?

Ich bin mit meiner Kragenweite ganz zufrieden :smile: . Falls du auf meine Reaktionen auf Frank anspielen solltest, dann kann ich dazu nur sagen, dass die Positionen (ja, Plural) von Frank aus meiner Sicht sämtlich jenseits von gut und böse sind, aber selbst in diesem Fall habe ich mich ja zurückgehalten in letzter Zeit. Der letzte Threadteil ist nur deshalb so lang (wieder), weil Frank (nicht nur) mich wirklich systematisch missversteht und ich das immer wieder zurechtrücken muss, um nicht in ein falsches Licht zu kommen.

Ein anderer Fall ist der von Merkur. Prinzipiell finde ich diese Sichtweisen akzeptabel, möchte deren Vertreter nur bemüht sehen, diese Dinge nicht religiös, sondern philosophisch zu betrachten. Und das heißt: unter Berücksichtigung gewisser argumentativer (!) Standards, also wiederum nicht bloß analogisch (oder zumindest mit dem Bewusstsein, dass es bloß (!) analogisch ist). Während mich diese esoterischen Positionen recht kühl lassen, weil sie prinzipiell reparabel wären, wenn sich die Betreffenden darauf einlassen würden, dass man argumentiert und nicht analogisiert, bringt mich die penetrante Unphilosophie von Frank so auf die Palme, dass mir nicht nur der Kragen zu platzen droht, sondern dass ich gelegentlich schon an einen kompletten Ausstieg aus www gedacht habe, weil - aus meiner Sicht - durch diese Absurditäten das Forum so in Misskredit gebracht wird, dass man es nicht mehr guten Gewissens verteidigen kann, ohne ständig darauf hinweisen zu müssen, dass in einem Forum halt jeder sagen darf, was er meint, sagen zu müssen. Das hat das Forum nicht verdient, finde ich, und deshalb werde ich auch bleiben, nur eben auf Sparflamme.

Ob du das nun so werten möchtest, dass mein Kragen eine Fehlstellung aufweist oder nicht, überlasse ich dir. Aber vielleicht hast du ja ganz Recht … :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Re: Kragenphilosophie :smile:
Hallo Thomas:

mangelnde Diskussionsbereitschaft, wenn es um unorthodoxe
Probleme geht (wobei ich Gerts konkrete Ideen nicht kenne).

ich denke nicht, dass es an Diskussionsbereitschaft von meiner
Seite mangelt, was dich vielleicht nicht überrascht (dass ich
so denke *g*).

Dass du sehr diskussions- (und auskunfts-)freudig bist, merkt jeder,
der dieses Brett eine Zeitlang verfolgt; für meinen Geschmack bist
du’s sogar manchmal (z.B. im Falle Frank) zu sehr.

Vor diesem Hintergrund erscheint für mich, nachdem ich den
thread nochmal gelesen habe, deine explosive Reaktion
auf Lamettrie, Stirner und Reich, die zugegebenermassen
Extrempositionen vertreten, erst recht interessant. Natürlich hast du
recht, dass man sich an jenen Autoren allein nicht orientieren sollte
(das hatte der Frager aber wohl auch nicht im Sinn), wenn man sonst
kaum Ahnung von der Philosophiegeschichte hat; aber wenn man diese
gut kennt, so wie du, dann wäre doch die Diskussion der Extrem-
Positionen der Drei an sich sehr reizvoll (wenn auch vielleicht nicht
in diesem Forum).

Deine damalige spontane Reaktion hinterlässt bei mir aber eher den
Eindruck, als hättest du - unbewusst ? - eine solche Diskussion
sabotieren wollen, eben, indem du, ganz gegen deine sonstige Art, aus
heiter erscheinendem Himmel dem doch recht arglosen Frager ziemlich
harsch an die Karre fuhrst. Alles weitere war damit festgelegt. Eine
Sachdiskussion war jedenfalls unmöglich geworden.
Es ging, wie du selbst sagtest, nur noch um Umgangsformen, zwar
mit harten Bandagen, aber eben auf einem banalen Kampfplatz, fernab
von aller Philosophie. Das Thema war vom Tisch.

Was heißt überhaupt „orthodox“ in diesem
Zusammenhang? Mir wird eben diese Vertretung einer Orthodoxie
gerne unterschoben…

OK: „unorthodox“ war eine wenig präzise Umschreibung.
Gert hatte ebenso unpräzise geschrieben, dass seiner Meinung nach in
der gesamten Kulturentwicklung „etwas nicht stimmt“ und dass niemand
hier das mit ihm diskutieren wollte. Daraufhin war mir jene alte
Diskussion eingefallen, wo du Lamettrie, Stirner und Reich, die ja
auch einen solchen „grossen Verdacht“ artikulierten, einerseits mit
den üblichen „orthodoxen“ (in Lehrbüchern und Lexika kanonisierten)
Charakterisierungen kurz abgefertigt hast, dir andererseits dabei
aber - und das war das Interessante und Erfreuliche - im Gegensatz zu
den wahrhaft „Orthodoxen“ sichtlich der Kragen geplatzt ist.

Vielleicht ist es dir ja damals gar nicht so anders gegangen als mir,
als ich den angegebenen URL http://www.lsr-projekt.de anklickte und
dort zwar viel „Unorthodoxes“, aber durchaus nicht Unsolides fand.
Ggf. haben wir diesen Fund dann aber unterschiedlich verarbeitet.

Kann dieses Bedürfnis [den alten Fall jetzt noch einmal
ausführlich aufzurollen] ein Zeichen dafür gewesen sein, dass der
damals „geplatzte Kragen“ noch nicht wieder richtig sitzt ?

Ich bin mit meiner Kragenweite ganz zufrieden :smile: . Falls du
auf meine Reaktionen auf Frank anspielen solltest…

Nein, ich meine natürlich die auf den newcomer Müchenich, der
Lamettrie, Stirner, Reich und die oben genannte website ohne
abträgliche Bewertung erwähnte und ein paar Meinungen dazu hören
wollte. Frank spielt nur insofern eine Rolle, als du mit ihm eine
Engelsgeduld zeigst und die von ihm vorgetragenen Ansichten immer
wieder ausführlichst diskutierst, dem Vernehmen nach schon seit
Jahren, obwohl du meinst…

dass die Positionen (ja, Plural) von Frank
aus meiner Sicht sämtlich jenseits von gut und böse sind … und
Frank (nicht nur) mich wirklich systematisch missversteht.

Ausserdem, sagst du,

…bringt mich die penetrante Unphilosophie von
Frank so auf die Palme, dass mir nicht nur der Kragen zu
platzen droht…

Hmmm. Ich finde, das sieht oft nur so aus. Er platzte ja bisher auch
nie wirklich, weil der Hals nie dick genug wurde :wink:. Manchmal habe
ich eher den Eindruck, du nimmst Frank als idealen Sparringspartner.

Vielleicht äussert sich aber Gert, der der Auslöser dieses
Wortwechsels war, auch noch einmal.

Gruss
Nescio

Re^2: Kragenphilosophie :smile:
Hallo Nescio,

für meinen Geschmack bist
du’s sogar manchmal (z.B. im Falle Frank) zu sehr.

das mache ich nur, weil ich das Brett beschützen möchte :smile: - das weiß Frank auch, denn ich habe ihm schon mehrfach gesagt, dass ich nicht seinetwegen antworte, sondern wegen der möglichen fatalen Wirkungen seiner Denkweise für andere. Wenn es nicht so böse wäre, würde ich sagen, dass eine gewisse Ähnlichkeit zur Figur „Alfred Tetzlaff“ (aus „Ein Herz und eine Seele“ von Wolfgang Menge) besteht. Wenn der etwa behauptet, dass Willy Brandt ein Ostspion war und Walter Ulbricht seinerseits ein Westspion, dann begründet er (also die Figur) das damit, dass das nur so sein könnte, weil beide in ihren Rollen als Spione so gut (gewesen) sind, dass es keiner gemerkt hat. Und weil es keiner gemerkt hat, ist klar, dass sie jeweils Spione der anderen Seite (!) waren. So ungefähr argumentiert auch Frank der Form nach. Inhaltlich muss man natürlich andere Beispiele nehmen. Und weil nun in der Fernsehserie jeder merkt, dass die Argumentationen absurd sind, braucht man das dort nicht näher anzumerken (oder vielleicht doch? - das wäre einmal eine Überlegung wert); in der Philosophie aber ist das ganze nicht so einfach, denn da wirkt so etwas schnell überzeugend (obwohl es falsch ist) - und wirkt dann verheerend, weil es sich als Grundposition festsetzt.

Vor diesem Hintergrund erscheint für mich, nachdem ich den
thread nochmal gelesen habe, deine explosive Reaktion
auf Lamettrie, Stirner und Reich, die zugegebenermassen
Extrempositionen vertreten, erst recht interessant.

Ich denke, dass meine Reaktion darauf zurückzuführen ist, dass meine Erfahrungen mir sagen, dass man diese Autoren gerne liest, weil sie einfacher zu lesen sind als Kant oder Hegel oder auch Marx, so wie auch Nietzsche eben gerne gelesen wird, weil er einfach schreibt. Aber das ist ein Trugschluss. Denn natürlich ist nicht immer das Einfachere richtig. Da hat mir dann diese Erfahrung - vermutlich gerade durch einen Frank-Thread angeheizt - einen Streich gespielt und meine sonst normale Rücksicht und Vorsicht untergraben. Darüber ärgere ich mich heute immer noch (um auf den Kragen zurückzukommen *g*).

Natürlich hast du recht, dass man sich an jenen Autoren allein nicht
orientieren sollte (das hatte der Frager aber wohl auch nicht im
Sinn),

Da hat mir mein (ebenfalls erlerntes) Vorurteil gegen „philosophierende“ Mediziner zugegeben einen zusätzlichen Streich gespielt.

dann wäre doch die Diskussion der Extrem-
Positionen der Drei an sich sehr reizvoll

Aus meiner Sicht taugen die drei als schlechte Beispiele gut, sind also philosophiedidaktisch durchaus interessant. Historisch haben sie natürlich auch eine Berechtigung, aber die Behauptung systematischer Bedeutung (aktuell) kann ich nicht berechtigt finden. Mein Eindruck resultiert aus vielfältigen Gesprächen mit Vertretern dieser drei Extreme. Diesen Eindruck habe ich dann möglicherweise unberechtigt, auf jeden Fall aber zu früh auf Müschenich übertragen.

(wenn auch vielleicht nicht in diesem Forum).

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Forumsform damit etwas zu tun hat oder nicht.

Deine damalige spontane Reaktion hinterlässt bei mir aber eher
den Eindruck, als hättest du - unbewusst ? - eine solche
Diskussion sabotieren wollen,

Sabotieren sicher nicht, sondern ich wollte nur meine Stellungnahme abgeben. Wenn jemand anders (natürlich auch Müschenich selbst) mit Gründen eine dieser Positionen verteidigt hätte, hätte ich gar nichts dagegen gehabt. Es wirkt nur alles gleich so definitiv gemeint, weil häufig meine Ansichten mit dem Moderatorenamt unberechtigterweise verbunden werden. Beides ist aber völlig unabhängig voneinander zu sehen.

Eine Sachdiskussion war jedenfalls unmöglich geworden.

Ja, das habe ich mir leider anzurechnen. Leider kann/konnte ich den gemachten Fehler nicht mehr korrigieren.

Gert hatte ebenso unpräzise geschrieben, dass seiner Meinung
nach in der gesamten Kulturentwicklung „etwas nicht stimmt“

Das würde ich sogar unterschreiben. :smile:

und dass niemand hier das mit ihm diskutieren wollte.

Ich hatte mir Schweigen im Forum verordnet, weshalb ich - um nicht zu schnell zu einer Antwort angeregt zu werden - die meisten Beiträge nur pflichtgemäß als Moderator quergelesen hatte. Möglicherweise ist mir da bei Gert ja etwas Interessantes entgangen. Ich schau nochmal, aber im Dezember habe ich immer wenig Zeit, so dass es vielleicht ohnehin nicht viel werden wird - mal sehen.

einerseits mit den üblichen „orthodoxen“ (in Lehrbüchern und Lexika
kanonisierten) Charakterisierungen kurz abgefertigt hast, dir
andererseits dabei aber - und das war das Interessante und
Erfreuliche - im Gegensatz zu
den wahrhaft „Orthodoxen“ sichtlich der Kragen geplatzt ist.

Ich kann nicht finden, dass eine Unbeherrschtheit erfreulich ist, aber man muss schon trennen zwischen einer systematischen Ablehnung und einer psychologischen Überreaktion, denke ich.

http://www.lsr-projekt.de
dort zwar viel „Unorthodoxes“, aber durchaus nicht Unsolides fand.

Ich fand dort eher einen Verlag, der sich auf die drei spezialisiert hat, und die Beiträge, die ich gelesen hatte, fand ich nicht sonderlich originell oder lesenswert. Aber das können andere Leser natürlich anders sehen.

Ggf. haben wir diesen Fund dann aber unterschiedlich verarbeitet.

Ich kannte die Seite schon (sie war auch von der „Information Philosophie“ angepriesen worden), und mir war aufgefallen, dass die Beiträge - jedenfalls die ich gelesen hatte - recht unkritisch mit den Texten umgingen. Außerdem fand ich die Form der Seite eine Zumutung für Leser. Dieser Ansicht bin ich auch heute, aber ich gebe zu, dass ich die Seite aus Anlass des Müschenichstreites zum letzten Mal aufgerufen habe. Naja, vielleicht ist das ja heute anders.

wollte. Frank spielt nur insofern eine Rolle, als du mit ihm
eine Engelsgeduld zeigst und die von ihm vorgetragenen Ansichten
immer wieder ausführlichst diskutierst, dem Vernehmen nach schon
seit Jahren, obwohl du meinst…

Wie gesagt: nicht für ihn, sondern für andere Leser.

Manchmal habe ich eher den Eindruck, du nimmst Frank als idealen
Sparringspartner.

Nein, das stimmt nun wirklich nicht. Weder ist er Sparringsparter noch ideal für diese Rolle. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich es vermeide, meine eigene Meinung dezidiert darzulegen. Es liegt überhaupt nicht in meiner Absicht, meine eigene Meinung im Forum zu verbreiten.

Vielleicht äussert sich aber Gert, der der Auslöser dieses
Wortwechsels war, auch noch einmal.

Ja, das würde mich auch freuen. Also, Gert, wenn du mitliest, melde dich mal und sag etwas dazu.

Herzliche Grüße

Thomas Miller