Hallo Tychi und den anderen,
leider habe ich selber kein Internet und daher nur gelegentlich die Möglichkeit für wenige Stunden darin zu arbeiten.
Weil ich sehe, daß ich offensichtlich einen Beitrag zu den aufgetretenen Mißverständnissen geleistet haben muß, hoffe ich, diese mit einer etwas ausführlicheren Darstellung bereinigen zu können.
Ich wollte nur den Hinweis einbringen, daß und warum bestimmte Begriffe sinnlose sprachliche Mittel darstellen, in der Hoffnung, damit einen Beitrag zur Erörterung zu leisten, ohne selber weiter eine Rolle dabei zu spielen. Das war sicher zu unpräzise und mußte zu dieser Reaktion führen. Ich will daher nun konkreter werden.
Das Problem speziell der unanschaulichen Begriffe ist ja eines aus den unzähligen bekannten Erklärungsversuchen des existenziellen Grundes. Vereinfacht: den Beantwortungsversuchen der Frage „was bin ich in dieser Welt?“.
Die seitherigen Denkrichtungen waren und sind alle darauf ausgerichtet, diese Frage dadurch lösen zu wollen, daß man meint, durch Erforschung der Aspekte dieser „Welt“ letztlich auch die Erklärung für den eigenen existenziellen Grund finden zu können. Ein Ergebnis dieser Erklärungsversuche sind nun die sog. unanschaulichen Begriffe. Nämlich insofern, als man jeweils Vermutungen zu den Aspekten der „Welt“ formuliert hat (die sog. „Theorien“) und dafür gewissermaßen Begriffe als Kapitelüberschriften erfunden hat.
Beispiel: „Das Universum“.
Das, was auf diese Weise entstanden ist, war also lediglich ein Begriff, aber keine allgemein gleich verstehbare Erklärung dafür.
Für alle anderen Aspekte der „Welt“ gilt das analog so.
Was soll das also sein: „das Universum“?
Da es dafür also keine allgemein gleich verstandene Erklärung gibt (Vermutungen resp. Theorien stellen ja keine solche dar), ist auch dieser Begriff „sinnlos“ (sinnleer, wie auch immer). Sich über „das Universum“ zu unterhalten, führt daher schon logischerweise zu keinem konkret verstehbaren Ergebnis unter diesen Gegebenheiten.
Der Fehler, der nun bei dieser ganzen Angelegenheit, das aber aus Gründen, zu denen ich später noch komme, gemacht wurde und eben schon seit historischen Zeiten, ist, daß dieser Denkansatz dazu führt, daß man das Pferd von hinten aufzuzäumen versucht: zuerst erkläre ich „die Welt“ auf der Grundlage von Theorien und daraus erklärt sich dann „ich“ !?
Man hat also das Dogma gesetzt: „ich“ ist für sich alleine unerklärbar (bis hin zu: „ich“ ist ein „Mysterium“).
Tatsächlich ist es nun aber so, daß es nur umgekehrt geht. Die Aspekte der „Welt“ sind nur dann erklärbar, wenn zuerst „ich“ verstanden wurde. Jeder andere Versuch ist „sinnlos“. Weshalb auch alle Begriffe, die aus diesen Versuchen heraus erfunden wurden und weiter erfunden werden, „sinnlos“ sein müssen.
Nun ist dieser Verdacht, „ich“ wäre nicht anders erklärbar als nur so, nicht aus Mutwillen oder bösartigen Gründen in die Welt gesetzt worden, sondern aus im Grunde eigentlich tragischen Umständen heraus.
Ich hoffe, daß mir nun nicht mehr „dogmatische“ Ambitionen unterstellt werden können, aber auf die Hintergründe, welche zu diesem fatalen Fehlschluß bis heute zwangsläufig führen mußten, bin ich vor etwa zehn Jahren gekommen und versuche sie seither mitzuteilen.
Ganz vereinfacht gesagt (was immer einen riskanten Schritt darstellt), liegt der Grund dafür in einer methodischen Eliminierung von Wahrnehmungsinhalten in Bezug auf sich selber bereits von frühester Kindheit an bei praktisch jedem, was dazu führt, daß die ja seit je her bestehenden Erklärungen zur Frage „was bin „ich“?“ nicht mehr in einen subjektiven Vergleich gesetzt und damit als richtig verifiziert werden können.
Das Prinzip, welches dann dahinter steht, kann nun sachlich in Analogie gesetzt werden mit der methodischen Wahrnehmungsveränderung, welche durch den Prozeß der so genannten „Hypnose“ erzielt werden kann. Das Trivialbeispiel, daß der subjektiv richtige Wahrnehmungsbezug „sauer“ zu einer Zitrone methodisch eliminiert und durch den falschen „süß“ ersetzt werden kann, ist ja grundsätzlich bekannt.
Die Argumentation, daß das tatsächlich so ist, ist zwar nicht grundsätzlich schwierig, allerdings kann man sie aus bestimmten Gründen nicht als „Lehrmeinung“ (resp. „dogmatisch“) vermitteln. Vielmehr führt nur eine logisch/systematische Diskussion dazu, daß sie auch allgemein als richtig akzeptiert werden kann.
Wenn allerdings keine Bereitschaft dazu besteht, darf man sie auch nicht erzwingen.
Daher komme ich jetzt auch zum Schluß.
Meine bisherigen Versuche haben allesamt immer darauf abgezielt, heraus zu finden, ob und wo eine solche Bereitschaft gegeben sein könnte.
Gefunden habe ich sie hier im Forum nicht, was keinesfalls als Vorwurf mißverstanden werden soll. Es sind spezifische Gegebenheiten hier, die das nicht möglich machen. Daher werde ich einen solchen Versuch auch hier nicht mehr beginnen, ohne daß ich damit jemanden persönlich in Verbindung bringe. Zudem sprächen auch die Möglichkeiten, die ich habe, dagegen.
Es war durchaus auch eine interessante Erfahrung für mich im Sommer.
Jedenfalls hoffe ich aber, damit meinen Beitrag zu den Mißverständnissen so weit wie möglich ausgeräumt zu haben und wünsche allen frohe Feiertage und ein Gutes Neues Jahr.
Grüße
Gert